Hafen
Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen,
jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe.
Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England,
Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.]
Linienschiff >, Thüringen".
Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und
damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser
Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer
Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten.
3*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: England Nordamerika Brasilien Afrika
Wirkliche Bewegungen der Himmelskörper. 105
V. Die Fixsterne.
Fixsterne sind solche Sterne, die mit eigenem Licht leuchten und ihre gegen-
seitige Stellung nicht merklich ändern. Im wesentlichen gleichen sie also unserer
Sonne. — Viele Fixsterne ändern periodisch ihre Helligkeit. In mehreren Fällen
wurde als Grund des Lichtwechsels das Dazwischentreten eines relativ dunklen Be-
gleiters erkannt. — Manche der am Himmel wahrzunehmenden Nebelflecke lösen
sich bei Anwendung des Fernrohrs in unzählige Fixsterne aus. Eine solche Stern-
ansammluug ist auch das ungefähr in Form eines größten Kreises mit sehr wech-
selnder Breite am Himmelsgewölbe sich hinziehende Lichtgewölk, das unter dem
Namen Milchstraße bekannt ist. Andere Nebelflecke und sogar näher gelegene
stellen sich selbst bei Anwendung des besten Instruments nicht als Sternanhäufun-
gen dar. In solchen Fällen hat man es mit wirklichen Nebelflecken zu tun.
Man sieht in ihnen den Stoff, aus welchem durch allmähliche Entwicklung die
einzelnen Weltsysteme entstehen. — Die Entfernung der Fixsterne von der Erde
ist ungeheuer; schon die Lichtstrahlen des nächsten treffen erst nach 4^ Jahren auf
unserer Erde ein. Diese ungeheuren Entfernungen find die Ursachen davon, daß
wir am Sternenhimmel niemals die Gegenwart, sondern stets nur die Ver-
gangenheit erblicken.
Kartenkunde.
Darstellung der Erdoberfläche. Die einzige naturgetreue Wiedergabe der
Erde ist der Globus. Jede Darstellung der Erdoberfläche in einer Ebene muß die
Lagenverhältniffe verzerren, da sich die doppelt gekrümmte Kugeloberfläche nicht
abwickeln und in einer Ebene ausbreiten läßt. (Vgl. die Schale eines Apfels!)
Eine Karte ist also nur ein annäherungsweise getreues Abbild der
Erdoberfläche.
Maßstab. Jede Karte gibt das dargestellte Land verkleinert oder verjüngt
wieder. Sind zwei Orte in Wirklichkeit 1 kin voneinander entfernt und beträgt ihr
Abstand voneinander auf der Karte 1 ein, so ist das Verjüngungsverhältnis 1:100 000
(Generalstabskarte). Der den meisten Karten beigegebene Maßstab drückt also
das Verhältnis der Längen auf der Karte zu den wirklichen Längen auf der
Erdoberfläche aus. Um das Verhältnis der dargestellten Flächen zur Wirklich-
keit zu erhalten (Flächenmaßstab), mnß ich den angegebenen Maßstab zum Quadrat
erheben^).
') Das heute in den meisten Ländern gebräuchliche Längenmaß ist das Meter, das als
der zehnmillionste Teil eines Meridianquadranten gilt. Zur Angabe von größeren Entfernungen
verwendet man jedoch noch häufig neben dem km das Meilenmaß. Dabei sind aber zu
unterscheiden:
1 Seemeile (Knoten) — 1855 m (= eine Gradminute des Erdmeridians)
1 geographische Meile = 7420 m (= vier Gradminuten)
1 englische Meile — 1609 m
1 preußische Meile = 7532 m.
.Ein Fußgänger legt durchschnittlich in der Stunde 5 km zurück, Eilzüge fahren 70—90 km,
die schnellsten Ozeandampfer durchschnittlich 24 kn — 44,5 km, die schnellsten Torpedoboote
36 kn = 66,8 km.
Ziti: Angabe von Flächenmaßen dient meist Quadratkilometer oder Quadratmeile.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
106
Kartenkunde.
Arten der Karten. Nach dem verwandten Maßstab, der sich nach dem Zweck
der Karte richtet, unterscheidet man:
1. Plankarten (Katasterkarten) im Maßstab 1:500 bis 1:10 000. Sie stellen
ganz kleine Teile der Erdoberfläche zu technischen und anderen Zwecken dar. Bei
der Kleinheit des dargestellten Gebiets macht sich die Wölbung der Erdoberfläche
noch nicht bemerkbar.
2. Spezialkarten im Maßstab 1:10 000 bis 1: 200 000. Die gebräuchlichsten
Maßstäbe, in denen z. B. auch die Karten des Deutschen Reiches vom Großen General-
stab angelegt werden, sind 1:25 000 (die sog. Meßtischblätter, auf denen 4 ein
einem km der Wirklichkeit entsprechen) und 1:100 000 (die sog. Generalstabskarten,
1 cm — 1 km)1). Auch in diesen Maßstäben ist die Abweichung der Ebene von der
Kugelgestalt der Erde sehr gering.
3. Übersichtskarten in kleineren Maßstäben.
Die wichtigsten Projektionsarten.
Projektion. Um einen größeren Teil der Erdoberfläche darzustellen, muß
man die Punkte der gewölbten Erdoberfläche, so gut es geht, in eine Ebene
übertragen. Meistens geschieht das in der Weise, daß man die Zeichnung der
Kugeloberfläche auf den Mantel eines
sich der Kugel möglichst anschmiegenden
Körpers überträgt (projiziert) und dann
den Mantel abwickelt und in der Ebene
ausbreitet.
Die zylindrischen Projektionen.
Als solchen sich der Kugel anschmiegenden
Körper verwendet man Zunächst den
Zylinder. Es sei Apa' die halbe Erd-
kugel, Aa' der Äquator, P der Pol, 0 der
Mittelpunkt der Erde und Aa' Ii H', eine
Zylinderfläche, die die Halbkugel längs
des Äquators beriihrt. Führt man nun
von dem im Erdmittelpunkt 0 gedachten
Auge Sehstrahlen nach mehreren Punkten
der Erdoberfläche: b, c usw., so treffen sie
verlängert die Zylinderfläche; die entste-
henden Schnittpunkte B, C usw. bilden
dann die zylindrischen Projektionen von
l), e usw. Denkt man sich nun die Zylin-
dersläche abgewickelt, so erscheinen Äquator
und Parallelkreise, ebenso aber auch die
Meridiane als gerade Linien. Das Grad-
netz einer zylindrischen Projektion besteht
also aus einem System von sich recht-
Fig. i.
') Die entsprechenden Karten können zu Schulzwecken jederzeit billig vom Großen General-
stab (Abteilung für Landesvermessung) in Berlin bezogen werden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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A. Elementare mathematische Erdkunde.
1. Die Gestalt der Erde.
§ 1. Wenn wir auf freiem Felde, wo nichts die Aussicht hindert, die
Erde beobachten, so erscheint sie uns als eine feststehende Scheibe. Für eine
solche haben die Völker des Altertums sie lange gehalten. Sie schien ihnen
von der Hohlkugel des Himmels umgeben zu sein, an der die einzelnen
Sterne angeheftet waren. Diese Himmelskugel, so glaubten sie, schwang
sich in 24 Stunden um die Erde. Später erkannte man die Täuschung
und stellte fest, daß die Erde annähernd die Gestalt einer Kugel hat.
§ 2. Für die Kugelgestalt der Erde sprechen folgende Beobachtungen.
1. Wenn wir die Erde aus der Vogelschau betrachten, so wird der
Raum, den wir zu überblicken vermögen, desto größer, je höher wir kom-
men. Wird die Aussicht durch nichts gehemmt, so erscheint das Gesichtsfeld
überall kreisähnlich begrenzt, weil wir in jedem Falle bis zum Rande der
Wölbung sehen. Der scheinbare Kreis, Horizont oder Gesichtskreis ge-
nannt, weicht immer weiter zurück, je weiter wir vorrücken.
Diese Erscheinung läßt vermuten, daß die Erde ein nach allen Seiten
gleichmäßig gekrümmter Körper ist; denn wenn wir uns auch andere Ge-
stalten denken können, bei denen sür gewisse Stellen der Horizont ein Kreis
ist, so leistet doch nur eine Kugel dies für alle Punkte.
2. Nähern wir uns einem hohen Gegenstande, z. B. einem Berge oder
einem Turme, so erblicken wir zuerst die Spitze. Je näher wir kommen,
desto größer wird der sichtbare Teil, und zuletzt sehen wir ihn ganz. Fährt
anderseits ein Schiff von der Küste in die See hinaus, so wird zuerst der
Rumpf unsichtbar, darauf der untere Teil der Masten, dann ihre Mitte,
endlich die Mastspitze. (Fig. 1.)
1. Zur Kugelgestalt der Erde.
Dieses allmähliche Auftauchen und Verschwinden herankommender und
sich entfernender Gegenstände wird überall aus der Erde in gleicher Weise be-
obachtet und weist wieder auf einen Körper mit nach allen Seiten gleich-
mäßig gekrümmter Oberfläche hin.
3. Man hat, abgesehen von der Umgebung der Pole, die Erde in ver-
schiedener Richtung umfahren und ist unter Beibehaltung derselben Richtung
an den Ausgangspunkt zurückgekommen.
Die Beobachtungen unter 1—3 legen die Vermutung nahe,
daß die Erde eine allseitig gekrümmte Oberfläche hat.
4. Reisen wir nach N, so erhebt sich der Polarstern immer höher über
den Horizont. Nach 8 hin sichtbare Sterne verschwinden, im N tauchen
andere auf. Umgekehrt ist es, wenn wir nach 8 reisen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
11. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
209
\. Die Bergländer.
§ 323. a) Das Hochland von Guayana. Es ist allseitig von Ebenen
begrenzt und größer als Skandinavien. Seine steilwandigen Tafelberge
sind den Sandsteinbildungen der Sächsischen Schweiz vergleichbar. Der
höchste steht an der Grenze von Brasilien, Venezuela und Britisch-Gnayana.
Die Indianer nennen ihn „die ewig fruchtbare Mutter der Ströme", weil
drei Flüsse feiner Höhe entspringen. (S. den Atlas!)
b) Das Bergland von Brasilien ist durch Verwitterung stark abge-
tragen. Deshalb erscheinen die Bergformen abgerundet, in der Mitte
finden sich Hochebenen (Tafelländer). Fast überall herrscht tropisches Klima,
doch nicht mit der Glut des niedrigeren Amazonenstromgebiets. Im außer-
tropischen 3 Brasiliens haben sich zahlreiche Europäer, uicht zum wenigsten
auch Deutsche, niedergelassen (Blumenau, San Leopoldo u. a.). Die Küsten-
strecken und die Gebirge erhalten durch den Meereswind viel Niederschlag;
die inneren Hochflächen sind regenarme Grasländer und entbehren des
Waldes.
2. Die Tiefebenen.
§ 324. Die Tiefebene des Orinoko. Der Orinoko umzieht in
weitem Bogen das Hochland von Guayana. An feinem linken Ufer er-
streckt sich das Tiefland bis an die Kordilleren und fast bis an den Äquator.
Hier liegen die Llänos. Dies sind tiefgelegene Landschaften, entstanden
durch die Schwemmstoffe, die durch die Flüsse aus dem Gebirge mitgeführt
werden. Sie haben in diefem Boden tiefe Furchen gezogen oder ein welliges
Hügelland ausgewaschen, in dem wieder völlig ebene Flächen stehen geblieben
sind. Zur Regenzeit wird das Land ein üppiges Grasmeer. In der
Trockenzeit steht die Sonne auch bei ihrem Tiefstande noch etwa so hoch
wie in Norddeutschland im Hochsommer. Die dann eintretende Dürre läßt
das Gras verdorren, der Boden klafft auf, und die Flüffe trocknen zum
Teil aus.
§ 325. Die Ebene des Amazonenstromes bildet das größte Tiefland
der Erde, dreizehnmal fo groß wie das Deutsche Reich. Es ist eine flache
Mulde, deren tiefste Stelle die Rinne des Amazonenstromes bildet. Die
Flut dringt 1000 km flußaufwärts, das Süßwasser des Flusses liegt an
der Mündung auf eine Strecke von 150 km über dem schweren Seewasser.
Die Mündung ist 300 km breit und fast 200 m tief, die Länge des Flusses
beträgt über 5000 km. 'Die fahrbare Strecke, die fchon am Fuße der
Kordilleren in 180 m Höhe beginnt, hat eine Länge von 3000 km in der
Luftlinie. Der Amazonenstrom besitzt gegen 20 Nebenflüsse von der Größe
des Rheins. Mit dem Orinoko steht er durch den Rio Negro und den
Casiquiare [faptare] Mußgabelung!) in fahrbarer Verbindung. Die
Flüsse haben dazu beigetragen, daß sich ein weites Schwemmland bildete,
auf dem das größte und üppigste Urwaldgebiet entstand. (Vgl. Bnntbildh
gering, Erdkunde für Präparandenanstalten, ]a
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
210
('. Länderkunde.
Infolge ihrer reichen Niederschläge gehören diese Ebenen zu den regen-
reichsten Teilen der Erde; auch in der Trockenzeit ist infolge der reichlichen
Überschwemmung genügend Grundwasser vorhanden. Vorherrschend ist die
Palme, die in Huuderten von Arten vorkommt; zahllos sind die Schling- und
Schmarotzerpflanzen. Viele Bäume gleichen einem „in die Luft gehobeneu
Garten". Hier ist die Heimat der Ananas, der Vanille, des Kakaobaumes,
hier ist das wichtigste Gebiet der Erde für den so wertvollen Kautschuk. Auch
das Tierleben ist aufs reichste entwickelt! zahlreiche Affen beleben den Urwald,
113 u. 114.
Auf den trockenen Llanos im n. ö. Venezuela bedingt die lange Trockenzeit einen kurzen, harten Gras
wuchs, dessen Eintönigkeit nur durch graue, kandelaberähnliche Kakteen belebt wird. Ein üppiges Erasmeer
bedeckt die feuchten Llanos im Sw Venezuelas bis nach Kolumbien hinein. Mauritia-Palmen um
säumen die Flächen, auf denen das Grundwasser zutage tritt, und Galeriewälder begleiten die Flüsse.
dazu die prächtigsten Vögel, unter ihnen die Kolibris. Besonders färben-
prächtig ist die Welt der Insekten, der Käfer und Schmetterlinge. In den
Flüssen finden sich Reptilien aller Art; an Fischen hat der Amazonenstrom
2000 Arten!
Aufgaben. 1. Wie wird der Kautschuk verwertet? 2. Wo sind in Deutsch-
land große Kautschukwerke?
§ 326. Die Ebene des Rio de la Plata. Die südliche große Ebene
bildet die Steppengebiete des Rio de la Pläta (Silberfluß).
Der La Pläta setzt sich aus den Strömen der brasilischen Bergländer
und der Kordilleren zusammen und greift ohne merkliche Wasserscheide in das
Stromgebiet des Amazonas hinein. Der X ist durch tropischen Regen ein
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
10
A. Elementare mathematische Erdkunde,
Diese Erscheinung zeigt, daß die Erde von N nach S ge-
krümmt ist.
5. Hätte die Erde die Gestalt einer Scheibe, so müßte die Sonne für
alle Bewohner gleichzeitig ausgehen. Wir wissen aber, daß sie für die von
uns östlich liegenden Gegenden früher aufgeht als bei uns, für die westlich
von uns liegenden später. Daraus folgt, daß die Erde auch in der Rich-
tnng von 0 nach W gekrümmt ist.
Da nach den Beobachtungen unter 4 und 5 die Erde sowohl
von N nach S als auch von W nach 0 gekrümmt ist, so muß sie
eine Kugel sein oder doch eine der Kugel ähnliche Gestalt haben.
6. Der bei einer Mondfinsternis ans die helle Mondscheibe fallende
Querschnitt des Erdschattens ist immer kreisförmig begrenzt. Da die Quelle
des Lichts, die Sonne, unsere Erde an Größe weit übertrifft, so muß der
Erdschatten kegelförmig sein. Aber nur eine Kugel wirst in allen Lagen
einen kegelförmigen Schatten.
7. An allen bisher beobachteten Gestirnen ist die Kugelgestalt festgestellt.
Es ist uicht anzunehmen, daß die Erde hiervon eine Ansnahnle macht.
Die Beobachtungen unter 6 und 7 machen die Kugelgestalt
der Erde höchst wahrscheinlich.
Daß uns die Oberfläche der Erde innerhalb einer Ebene nicht gekrümmt,
sondern eben erscheint, hat seinen Grund darin, daß wir von der ungeheuer
großen Erde nur einen kleinen Teil überblicken können.
§ 3. Abplattung und Unebenheiten der Erde. Genaue Messungen der
Erde haben ergeben, daß sie an den Polen eine geringe Abplattung zeigt;
sie ist jedoch im Vergleich zu der Größe der Erde nur gering.
Auch die Unebenheiten der Erde, die durch Gebirge und Täler ent-
stehen, sind im Vergleich zu der Größe der Erde verschwindend klein.
Auf einem Globus von 12 m Durchmesser müßten die höchsten Berggipfel
der Erde, die 9—10 km hoch sind, durch so geringe Erhöhungen darge-
stellt werden, daß die Unebenheiten, die bei der Herstellung einer solchen
Kugel zurückbleiben, erheblicher sind.
Aufgaben. 1. Wie würden die Gegenstände vor unser Auge treten, wenn
die Erde eine Scheibe wäre?
2. Angenommen, die Erde hätte eine Ei- oder auch eine Zylindergestalt.
In welchem Falle würden wir bei diesen Erdformen einen kreisrunden Horizont
haben, in welchem Falle nicht?
3. Versuche auf einem Kirchturme oder auf einem freistehenden Berge
einen möglichst freien Horizont zu gewinnen! Stelle die Örtlichkeiten —
Städte, Dörfer, Gehöfte, Waldungen usw. — zusammen, die am Horizont
erscheinen, und suche nach km ihre Entfernungen anzugeben! Suche dann auf
dem Turme (Berg) zwei Horizonte aus verschiedenen Höhen zu gewinnen, und
gib an, was der vom höheren Standpunkte aus gewonnene mehr bietet!
Wo in der Nähe zwei gleich hohe Beobachtungspunkte zu gewinnen sind, ist
zu beachten, was in beide Horizonte hineinfällt, und was nur in jedem einzelnen
gesehen wird.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
I. Allgemeines über die Erde.
Die Gestalt der Erde.
1. Sprich über Horizont, Scheitelpunkt oder Zenit, Fußpunkt § 1
oder Nadir, sowie über die Haupt- und Neben - Himmelsgegenden
und über den Kompaß!
2. In der ältesten Zeit der Griechen dachte man sich die Erde als eine Scheibe, die vom
Okeanos umflossen und von dem auf Säulen ruhenden Himmel überwölbt wurde. (Die West-
lichste Säule der Atlas.) Aber schon Pythagoras, Archimedes u. a. m. lehrten die Kugelgestalt
der Erde, eine Auffassung, die aber im Mittelalter noch vielfach bestritten wurde.
3. Beweise für die Kugelgestalt der Erde^):
a) Das nä-
her kommende
Schiff, siehe Abb.
§ 1.
b) Reisen
rings um die Er-
de; zuerst der Por-
tugiese Mageuan,
1519—1522, von
Westen nach Osten; dann der Engländer James Cook (djehms kuck), 1772—1775,
in umgekehrter Richtung.
c) Das frühere Aufgehen der Sonne im Osten.
ä) Das Emporsteigen neuer, das Versinken alter Sternbilder bei
Reisen nach den Polen zu.
e) Der stets kreisförmige Horizont, der mit Erhöhung des Stand-
Punktes größer wird.
f) Der Erdschatten ist bei Mondfinsternis stets kreisförmig. (Nur
eine Kugel wirft immer einen kreisförmigen Schatten.)
g) Die übrigen Planeten sind rund.
h) Die innere Anziehungskraft muß immer kugelförmige Körper
gestalten.
Die Erde ist nicht genau eine Kugel, sondern sie ist an den Polen
abgeplattet (Ursache!). Beweis: ein Pendel schwingt in der Nähe des Poles
schneller als am Äquator. Die Abplattung beträgt jedoch nur V300 des Erddurch-
messers. — Ein solcher kugelförmiger Körper heißt Sphäroid.
i) Dr. Binder-Rostock macht (im Geogr. Anzeiger, Juli 1909) darauf aufmerksam, daß
diese üblichen sog. „Beweise" keineswegs wissenschaftlich haltbare Beweise, sondern (bis auf
c und d) nur Wahrscheinlichkeitsgründe seien.
H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
29. Albrecht Dürer.
141
Holztüre ist es das getreue Abbild eines fränkischen Bauernhofes der damaligen Zeit, wie ihn Dürer und manche seiner Zeitgenossen oft dargestellt haben. Damit stehen wir bei einem anderen Punkte seines Schaffens: bei der Landschaft. Auch hier fußt Dürer auf seinen Vorgängern. Schon hundertfünfzig Jahre vor ihm brachte man, vor allem in Frankreich, Andeutungen einer Landschaft, wie einen Baum, einen Hügel, auf Heiligenbildern an. Achtzig Jahre vor ihm schufen dann Niederländer, wie Jan van Eyk, aber auch Deutsche auf ihren Bildern große landschaftliche Hintergründe. Aber allen bis zu Dürers Vorläufern herab fehlt die Einheit zwischen dem szenischen Vorgang und dem Hintergründe; das Bild zersällt in zwei Teile: die Figuren im Vordergründe und die Wiesen, Berge und Städte in der Ferne. Der Übergang zwischen beiden, der „Mittelgrund", ist mehr oder weniger geschickt verdeckt oder mit kulissenartigen Bauten verstellt. Erst Dürer gelingt es die Landschaft von vorne bis zum Horizont ununterbrochen durchzuführen. Folgen wir ihm ein wenig auf unserem Bilde! Da ist vorne hinter dem niederen Gemäuer ein Hof, in dem ein Faß und unbehauenes Holz liegt und Hühner picken. Dann kommt die vielgestaltige Ruine mit der vorgebauten Treppe, dem Brunnen, dem Holzgang und dem noch bewohnten Anbau. Darau schließt sich der erwähnte Bauernhof und weiter ein zerfallenes Tor. Und noch hinter diesem Tore, zum Teil durch dasselbe, sehen wir den Felskopf mit der Burg, eiu Tal und fernes Gebirge. So zwingt uns der Künstler, an hundert kleinen Zügen nach und nach die ganze Weite des Raumes bis zum Horizont zu durchmessen.
Auffallen mag, ans welchen Teilen Dürer feine Landschaft zusammensetzt; besonders die in ihren Einzelheiten so reizvoll phantastische Ruine wird Erstaunen erregen, wenn sie auch anderseits an moderne Romantik erinnert. Gerade in ihr liegt aber ein echt deutscher Zug. Die Ruinenromantik war den Deutschen und Niederländern schon lange eigen und lieb geworden, besonders bei Darstellungen aus der Kindheit Christi; der Stall in Bethlehem ist fast immer in eine Ruine verwandelt. Auch die Burg im Hintergründe entspringt derselben Gefühlsrichtung. Während der Italiener gerne einen Phantasieban in strengen, vollendeten Renaissanceformen aus seinen Bildern anbringt, liegt es dem Deutschen viel näher den melancholischen Reiz zerfallenden Gemäuers oder die Vielgestaltigkeit seiner heimischen Burgen zu schildern.
Betrachten wir nun noch die Mittel, mit denen Dürer den Eindruck dieser Raumweite erreicht. Ich muß hier kurz von Perspektive reden, wenigstens von einem Hanptgrnndsatz derselben. Parallele Linien, die vom Beschauer wegführen, scheinen zu konvergieren und würden sich, in ihrem scheinbaren Verlaufe bis außerhalb der Sehweite verlängert, alle in einem Punkte schneiden. Dieser auf der Zeichnung konstruierbare Punkt heißt der Augenpunkt. Beobachten wir nun Dürers Landschaft nach dieser Richtung! Da sehen wir ans der linken Bildseite eine Menge solcher Linien: die wagrechten Fugen der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Dürer Albrecht Jan_van_Eyk
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Christi Bethlehem
A. Allgemeine Erdkunde.
I. Himmelskunde.
1. Die Erde als Himmelskörper betrachtet.
1. Die Gestalt der Erde. Der Augenschein lehrt, daß die Erde eine
große Scheibe sei. Dafür wurde sie auch im grauen Altertum gehalten.
Um diese große Scheibe flutete nach damaliger Ansicht der Ozean. — Die
Erfahrung lehrt nun aber, daß die Sonne östlicher _ gelegenen Orten früher
aufgeht, als westlicher gelegenen. Wäre die Erde eine Scheibe, so müßten
alle Orte gleichzeitigen Sonnenaufgang haben. Da dies nicht der Fall ist,
so muß die Erdoberfläche von 0. nach W. gerundet sein. — Reist
man in der Richtung nach N. so hebt sich der n. Polarstern höher und
höher. Über den n. Teil des Horizonts tauchen neue Sternbilder auf. Die
umgekehrten Beobachtungen macht man, wenn man südwärts reist. Folglich
muß die Erdoberfläche auch von N. nach S. gerundet sein. — Von
fernen Gegenständen, z. B. von Schiffen, Bergen, Leuchttürmen, sieht man
zunächst nur die oberen Teile; die unteren werden erst sichtbar, wenn man
näher kommt. Ferner hat man Reisen um die Erde in verschiedenen Richtungen
gemacht. Ihre Oberfläche muß also allseitig gerundet
sein. Der Schatten, den die Erde bei Mondfinsternissen auf den Mond
wirft, ist stets kreisförmig. Aus den Gradmeffungen hat man den Beweis
für eine kugelförmige Gestalt der Erde erhalten. Demnach ist unsere
Erde eine Kugel.
Doch zeigt der Erdball nicht eine vollkommene Kugelgestalt. Die
Erdachse ist 42 km kürzer als der Durchmesser des Äquators. Demnach ist
die Erde nach den Polen zu etwas abgeplattet, dagegen nach der
äquatorialen Mitte zu etwas ausgeweitet. Ihre Gestalt ist also nur kugel-
ähnlich, ein Sphäroid. Doch beträgt die Abplattung nur etwa 1/300 oes
Erddurchmessers.
Die Abplattung der Erde ist durch Pendel versuche und Grad-
meffungen erwiesen. Pendel von gleicher Länge schwingen in polaren
Gegenden schneller, als in Orten am Äquator. Dies ist nur daraus erklärlich,
daß jene dem Mittelpunkt der Erde näher liegen als diese. Bei der Ab-
plattung muß auch die Krümmung der Erdoberfläche polwärts geringer
werden. Die Gradbogen der Meridiane werden daher hier etwas größer sein,
als in den Äquatorgegenden. Dies ist durch Gradmessungen festgestellt.*)
2. Das Gradnetz. Damit man sich auf der Erdkugel genau zurecht-
finden kann, ist es nötig, gewisse festliegende Punkte und Linien anzunehmen.
Die Gesamtheit derselben nennt man das Gradnetz. Der nördlichste Punkt
der Erde, der senkrecht unter dem n. Polarsterne liegt, heißt Nordpol; ihm
*) Ein Meridiangrad am Äquator = 1101/, km, am Pol — lll2/s km.
Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 1
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