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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 49

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 49 und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle- sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be- trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch hessische und mainfränkische Einwanderer teil. Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge- zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf, und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind, so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar- steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm- licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun- gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel- deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän- del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes. Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge- staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus- druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau, Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 21

1909 - Leipzig : Hirt
6. Der Reichsdeputationshauptschluß. 21 Krieges durch englische Seetruppen besetzt worden waren. Damit war auch der zweite Koalitionskrieg zugunsten Frankreichs entschieden. Der Friede zu Amiens hatte zur Folge, daß Bonaparte durch Senatsbeschluß und Volksabstimmung zum Konsul aus Lebenszeit ernannt wurde. 6. Der Reichsdeputationshauptschlutz. In den Friedensschlüssen zu Campo Formio und Luneville war bestimmt worden, daß die Fürsten des linken Rheinufers sür ihre Abtretungen an Frankreich entschädigt werden sollten. Der Kongreß zu Rastatt in Baden brachte kein Ergebnis. Die Ermordung zweier französischer Gesandten führte die Auslösung herbei. Bis heute ist nicht aufgeklärt, wer die Täter und wer die Anstifter dieses Frevels gegen das Völkerrecht gewesen sind. Nach dem Frieden zu Luneville wurden die Verhandlungen in Regensburg durch eine Reichsdeputation festgesetzt. Der Wille Bonapartes war auch hier ausschlaggebend. Als Entschädigungen wurden die Länder der geistlichen Fürsten und die Reichsstädte verwandt. Nur der Erzbischof Dalberg von Mainz behielt ein Fürstentum im Gebiet der Städte Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar und den Titel Kur- und Erzkanzler; Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt am Main und Nürnberg behielten ihren Charakter als Freie Reichsstädte. Preußen bekam die Bistümer Paderborn und Hildesheim, einen Teil des Bistums Münster, Erfurt, das Eichsfeld, mehrere Freie Städte und Abteien. Österreich erhielt die Bistümer Brixen und Trient in Tirol. Die Entschädigungen der übrigen Staaten können übergangen werden.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 29

1909 - Leipzig : Hirt
5. Napoleon auf der Höhe der Macht. 29 Als Österreich im Jahre 1809 den Krieg gegen Napoleon begann, rückte er eigenmächtig mit seinem Regiment aus Berlin, eröffnete den Offizieren unterwegs seinen Plan, zu den Österreichern zu stoßen, jedoch so, daß diese glaubten, er handle im Auftrage des Königs. Der König verurteilte dagegen sein eigenmächtiges Vorgehen, der Zuzug aus Norddeutschland, aus den er gehofft hatte, blieb aus; dazu kam die Nachricht von der Niederlage der Österreicher bei Wagram, wodurch sein Unternehmen vereitelt wurde. Er schlug sich mit seiner Schar bis Stralsund durch und hoffte, von dort sich nach England retten zu können. Dies gelang nicht. Stralsund war von Dänen und Holländern, Napoleons Verbündeten, besetzt. Gegen deren Übermacht nahm er den Kamps auf und fiel mit den meisten seiner Truppen. Elf überlebende Offiziere wurden nach Wesel gebracht und dort auf Napoleons Befehl erschossen; der Rest der Truppen wurde zu französischen Galeerensklaven gemacht. Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, zog gleichfalls mit einer tapfern Schar schwarzer Husaren, der sogenannten Schwarzen Schar, den Österreichern zu Hilfe und schlug sich nach deren Niederlage mit unglaublicher Kühnheit durch feindliche Länder und Heere bis zur Nordsee durch, wo er sich mit seinen Gefährten nach England einschiffte, um dort günstigere Zeiten abzuwarten. Zu Beginn der Freiheitskriege kehrte er zurück, stellte den Verbündeten ein ansehnliches Heer und starb im Jahre 1815 den Heldentods 5. Napoleon auf der Köhe der Macht. Nach der Niederwerfung Österreichs stand Napoleon aus der Höhe seiner Macht. Frankreich hat nie einen größern Länderbesitz gehabt. Das Kaiserreich ging bis an den Rhein; Belgien, Holland, die Jllyrischen Provinzen gehörten dazu; es beherrschte nach der Einverleibung von Oldenburg, Nordhannover, Bremen und Hamburg die ganze Nordsee, hatte durch Lübeck Zugang zur Ostsee; Ober- und Mittelitalien einschließlich des Kirchenstaates bildeten ein abhängiges Vasallenkönigreich; abhängig waren ferner die Königreiche Neapel und Westfalen, das Großherzogtum Warschau, die Schweiz, sämtliche deutsche Fürsten als Rhein-bundsürsten mit Ausnahme von Preußen und Österreich. Diese hatten ihre Großmachtstellung eingebüßt. Um den Besitz Spaniens wurde noch gekämpft. Mit Rußland bestand ein Schutz- und Trutzbündnis. Die Kontinentalsperre brachte England bedeutende Nachteile. Aber das Insel-reich war noch unbezwungen und hatte seinen Vorrang zur See behauptet. Die innere Verwaltung Frankreichs war streng geregelt. Napoleon hatte ein scharfes Auge für die Auswahl seiner Beamten und Generale. Ein bürgerliches Gesetzbuch, der Code Napoleon, hatte der Rechtsunsicherheit ein Ende gemacht. Die bezwungenen Völker trugen die Kosten seiner Kriege. In der Baukunst wich der Zopfstil, der das Zeitalter Ludwigs X'v I.

4. Deutsche Geschichte - S. 240

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
240 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. sei es aus Scheu vor einem Bruderkriege, Gegner seiner Politik waren; im Mai des Jahres wurde sogar ein Attentat auf ihn unternommen, «^ndnts welches indessen mißlang. Ferner knüpfte er Verhandlungen mit Italien Italien, an, das, solange Österreich nicht auf Venetien verzichtet hatte, dessen natürlicher Gegner war; diese Verhandlungen führten zum Abschluß eines Kriegsbündnisses. Da legte die österreichische Regierung den schleswig-holsteinischen Streit dem Bundestage vor. Diesen Schritt erklärte die preußische Regierung für einen Bruch der Gasteiner Konvention und ließ Truppen in Holstein einrücken. Österreich zog seine Truppen von dort zurück, be-«u^bruchantragte aber zugleich am Bundestage die Mobilmachung der Krieges. Bundestruppen gegen Preußen. Die Mehrheit war für den Antrag; da erhob sich der preußische Gesandte und erklärte den deutschen Bund für aufgelöst. Der Krieg begann. Putsche« Während Preußen Italien zum Bundesgenossen hatte, kämpften die Staaten, deutschen Mittel st aaten sämtlich auf Österreichs Seite, auch Baden, dessen Großherzog, der Schwiegersohn König Wilhelms, sich seinem Ministerium und der Kammermehrheit fügen mußte. Hannover, Kurhessen und Sachsen wurden von preußischer Seite aufgefordert, neutral zu bleiben, wiesen dies aber zurück. Zu den entschiedensten Gegnern Preußens gehörte der sächsische Minister Freiherr von Beust. Nur die kleineren norddeutschen Staaten standen zumeist auf preußischer Seite. Armeen. Die Österreicher stellten den kleineren Teil ihrer Armee, 82 000 Mann, unter dem Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Erzherzogs Karl, den Italienern gegenüber; der größere Teil, mit den dazu stoßenden Sachsen 260 000 Mann, sammelte sich unter dem Oberbefehl des Generalfeldzeugmeisters B e n e d e k, der sich bei Solferino ausgezeichnet hatte, in Mähren und Böhmen. Auf preußischer Seite konnten zur Bekämpfung der Hannoveraner und der süddeutschen Truppen nur etwa 50 000 Mann aufgeboten werden. Der bei weitem größte Teil der Armee wurde an der österreichisch-sächsischen Grenze versammelt; es waren ebenfalls etwa 260 000 Mann. Wenn so die Truppenstärke bei Preußen und Österreichern ungefähr die gleiche war, so erwies sich andrerseits bald, daß nicht nur das preußische Zündnadelgewehr dem österreichischen Gewehr überlegen war, sondern daß die preußischen Truppen auch besser ausgebildet warm und bester geführt wurden als die Österreicher. Auf preußischer Seite wurden drei Armeen gebildet: die Elbarmee, die kleinste, stand unter dem General Herwarth von Bittenfeld und war bestimmt, durch Sachsen in Böhmen einzubrechen; die erste

5. Deutsche Geschichte - S. 215

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tcr Einfall nach Frankreich 1614. Rußland zunächst wurde der größte Teil des bisherigen Groh-^Zl Herzogtums Warschau zugesprochen. Preußen erhielt von seinen früheren polnischen Besitzungen nur Pose n, T h o r n. und Danzig zurück; es wurde dadurch entschädigt, daß ihm die Hälfte des Königreichs Sachsen, dazu westfälische Landesteile, die Rheinlands und Schwedisch-Vorpommern zugewiesen wurden. Preußen blieb infolge dieser Anordnungen in zwei unzusammenhängende Teile gespalten. Aber es wurde noch mehr als bisher der beherrschende Staat Norddeutschlands; es war jetzt ein wahrhaft deutscher, nicht mehr ein halbslavischer Staat; es erhielt die Wacht zugleich an der Weichsel und am Rheine; seine wesentlichsten Interessen waren nicht verschieden von denen des gesamten Deutschlands. Anders war die Entwickelung Österreichs. Tirol, Salzburg und die~nlyrischen Provinzen erhielt es zurück; dazu wurden ihm V e n e t i e n und die L o m b a r d e i zugesprochen, während es auf Belgien verzichtete. Sein Gebiet war jetzt besser abgerundet als vordem; aber es war nur ein teilweise deutscher, zum andern Teil slavisch - ungarisch -italienischer Staat; seine Interessen waren in wichtigen Beziehungen andere als die Deutschlands. Bayern erhielt als Entschädigung für Tirol und Salzburg die Rheinpfatz. Holland wurde mit Belgien zu entern Königreich der Beteinigten Niederlande verbunden. Die Schweiz wurde für neutral erklärt. Norwegen wurde mit Schweden durch Personalunion vereinigt. In Italien wurden die früheren Regierungen wiederhergestellt. Die Hoffnung vieler Patrioten, daß man die deutschen Staaten durch ein engeres Band zufammenfaffen, und daß ein neues deutsches Reich aus den Trümmern des alten erstehen würde, erfüllte sich nicht. Vergeblich trat Stein, der ebenfalls in Wien anwesend war, mit aller Tatkraft für die deutsche Einheit ein. Anstatt eines deutschen Reiches wurde bet deutsche Bund geschaffen. Er umfaßte 39 Staaten; bet König von England gehörte ihm als König von Hannover, der König von Holland als Großhetzog von Luxemburg, der König von Dänemark als Herzog von Schleswig-Holstein an. Von Österreich gehörte nur die westliche Hälfte zum Bunde; auch die preußischen Provinzen Preußen und Posen standen außerhalb des Bundes. Die Vertreter der 39 Staaten traten in Frankfurt am Main zum Bundestag zusammen, deffen Beratungen sehr schwerfällig verliefen und der nur geringe Macht befaß. Österreich führte den Vorsitz. Für die Fortbildung der deutschen Einheit hat der Bundestag fast nichts geleistet.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1902 - Karlsruhe : Lang
— 102 — und kränkte denselben bei jeder Gelegenheit. Öfter geschah es auch, daß er den Prinzen mit Stockschlügen und Fußtritten mißhandelte, als dieser schon Offizier eines Garderegiments war. Darüber wollte der achtzehnjährige Prinz fast verzweifeln und beschloß, nach England zu entfliehen. Als er seinen Vater aus einer Reise in die Rheingegenden begleiten mußte, wollte er in Steinsfurt *) seinen Fluchtplan ausführen. Allein die Sache wurde entdeckt; Friedrich wurde einem General zur Bewachung übergeben, und der erzürnte König wollte ihn als einen Deserteur vor ein Kriegsgericht stellen und zum Tode verurteilen lassen. Mit großer Mühe wurde er durch die Bitten der Königin und des Kaisers Karl Vi. davon abgebracht. Friedrich wurde in der Festung Küstrin eingekerkert und mußte es mit ansehen, daß sein Freund Katte, der ihm zur Flucht hatte helfen wollen, vor feinem Fenster enthauptet wurde. Nach viermonatlicher Kerkerhaft wurde der Prinz freigelassen, mußte aber in Küstrin bleiben und bei der Domänenkammer als Beamter arbeiten. Erst ein volles Jahr nach dem Fluchtversuche wurde er vom Könige wieder in Gnaden ausgenommen und erhielt feine Ossi-ziersstelle wieder. Fortan war er ernstlich daraus bedacht, sich aus seinen künftigen Regentenberuf vorzubereiten. Friedrich Wilhelm I. starb 1740 und hinterließ feinem Sohne einen wohlgeordneten Staatshaushalt, einen Staatsschatz von neun Millionen Taler. Das tüchtige Heer zählte über 70000 Mann. In dem nämlichen Jahre starb auch Kaiser Karl Vi. Dessen Tochter Maria Theresia sollte die österreichischen Länder erben; allein die Erbschaft wurde ihr von dem Kurfürsten von Bayern streitig gemacht. Auch Friedrich Ii. erhob Ansprüche auf Teile von Schlesien, welche die Familie der Hohenzollem früher besessen hatte. Durch zwei glückliche Kriege, den ersten und den zweiten schlesischen Krieg, erreichte er, daß Maria Theresia im Frieden zu Dresden (1745) ihm Schlesien abtrat. Hierdurch wurde sein Länderbesitz um 600 Quadratmeilen mit anderthalb Millionen Einwohnern vermehrt. Im Jahre 1756 erhielt er durch eiueu sächsischen Beamten geheime Brieffchaften aus der sächsischen Regierungskanzlei, nach denen er annahm, daß die Kaiserin Maria Theresia mit dem Kurfürsten August von Sachsen, der Kaiserin Elisabeth von Rußland und dem Könige Ludwig Xv. von Frankreich ein Bündnis geschlossen habe, um Schlesien wieder zu gewinnen, den preußischen Staat zu zerreißen und dessen König aufs tiefste zu demütigen. Er beschloß, dem befürchteten Angriffs zuvorzukommen und rückte am 29. August 1756 mit einem Heere von "*) Bei Sinsheim in Baden.

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 273

1902 - Karlsruhe : Lang
— 273 — ausrichten! Deshalb verhandelten die städtischen Abgesandten mit dem französischen Minister Lonvois. Seine Forderungen waren einfach: Unterwerfung der Stadt unter die Oberhoheit der französischen Krone, Huldigung vor dem Könige, Ausnahme einer Besatzung. Dafür sollte Straßburg seine Rechte und Freiheiten behalten und in den Schutz des Königs ausgenommen werden. Verweigere man die Annahme dieser Bedingungen, so drohte Louvois, die Stadt zu erobern, plündern und verwüsten zu lassen. Hilse vom Reiche war uicht zu erwarten, Deutschland war zu schwach geworden, und im Osten drohten die Türken. So mußte sich Straßburg ergeben. In der Nacht vom 29. aus den 30. September 1681 wurden die Bedingungen ausgearbeitet, unter denen Ltraßburg französisch werden sollte. Noch an demselben Tage erfolgte die Besetzung der Stadt; wenige Tage daraus leistete der Rat den Eid der Treue. Am 23. Oktober hielt Ludwig Xiv. seinen Einzug. Xii. Lothringen wird französisch. Jetzt fehlte den Franzosen, nur noch der Teil von Lothringen, wo die Herzöge ihre alte Herrschaft ausübten. Ilm das Jahr 1730 brach der polnische Erbsolgefrieg aus, in dem es sich darum handelte, ob der Kurfürst von Sachsen oder der frühere polnische König Stanislaus Leszinsky König von Polen werde. In diesem Kriege trat der französische König Ludwig Xv. aus Seite des Polen Ltanislans Leszinsky, seines Schwiegervaters, und kämpfte sür ihn gegen Österreich. Nach Beendigung des Krieges wurde ausgemacht, daß Stanislaus Leszinsky aus Polen verzichte, dasür aber das Herzogtum Lothringen erhalte, das nach seinem Tode an seinen Schwiegersohn Ludwig Xv. abzutreten und mit Frankreich zu vereinigen sei. Dasür sollte der lothringische Herzog Franz Stephan das Großherzogtum Toskana erhalten. Die Nachricht von diesen Plänen erregte in ganz Lothringen Bestürzung. Die Mutter des Herzogs, der damals in Wien am kaiserlichen Hose weilte, schickte sofort einen Boten an ihren Sohn. um ihm und dem Kaiser von der Annahme dieses Borschlags abzuraten. Der Kaiser jedoch, der seine Tochter Maria Theresia dem lothringischen Herzog vermählen wollte, kümmerte sich wenig um diesen Eilboten und dessen Wünsche, schrieb der Regentin von der nahen Heirat ihres Sohnes und lud den Bruder zu den vwchzeitsfeierlichkeiten ein. Von dem Schicksal des Herzogtums Lothringen stand nichts in dem Briese. Die^ Hochzeit des Herzogs mit der Kaiserstochter wurde gefeiert. Im ganzen Lande begingen die Lothringer, die an den Ländertausch noch immer nicht glauben konnten, den Hochzeitstag aufs feierlichste und wollten dadurch ihre Treue und Anhänglichkeit Berger-Siehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. 18

8. Die Zeit der Umwälzungen - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
108. Die Unglcksjahre 18051807. 17 108. Die Unglcksjahre 18051807. 1. Der dritte Koalitionskrieg, 1805. Nachdem Napoleon, um Eng- 1805. land zu schaden, Hannover hatte besetzen lassen, schlo England mit fter- reich und Rußland einen neuen Bund gegen Frankreich, während der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. noch dem Kriege fernbleiben zu knnen hoffte. Die franzsische Flotte wurde von den Englndern unter Nelson beim Vorgebirge Trafalgar vernichtet (Nelsons). Dagegen drang Napoleon, untersttzt durch die Fürsten von Baden, Wrttemberg und Bayern, in sterreich ein und besiegte die vereinigten sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) so entscheidend, da Kaiser Franz den Frieden zu Preburg schlo. Er mute Venetien an Frankreich, Tirol an Bayern und die schwbischen Be-sitznngen an Baden und Wrttemberg abtreten. Napoleon hatte einen Teil seines Heeres widerrechtlich durch das preuische Ansbach marschieren lassen und dadurch die Geduld Friedrich Wilhelms auf eine harte Probe gestellt. Bald darauf machte der Zar Alexander I. auf der Reise zu seinem Heere einen Besuch in Berlin und bewog den König, zum Kriege gegen Frankreich zu rsten. Zunchst schickte Friedrich Wilhelm seinen Minister Hangwitz an Napoleon, um Genugtuung zu fordern. Statt dessen lie sich der unentschlossene Ge-sandte von Napoleon bis nach der Schlacht bei Austerlitz hinhalten und unterzeichnete dann einen Vertrag, wonach Preußen Ansbach an Bayern, Kleve an Frankreich abtreten und dafr Hannover annehmen mute. 2. Auflsung des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation, 1806. 1806. Eine unmittelbare Folge des Krieges war der Rheinbund, den Napoleon mit fechzehn fdwestdentschen Fürsten schlo. Sie muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen, und erhielten dafr die in ihren Gebieten gelegenen Herrschaften kleiner Fürsten. Kaiser Franz legte nun die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von sterreich, welchen Titel er schon 1804 angenommen hatte. So wurde das tausendjhrige Reich, das schon lngst kein Leben mehr hatte, begraben. Stimmen, die sich der die neuen Zustnde freimtig uerten, unterdrckte Napoleon gewaltsam. Den Nrnberger Buchhndler Palm, der die von einem unbekannten Verfasser herrhrende Flugschrift Deutsch-land in seiner tiefsten Erniedrigung" verbreitet hatte, lie er erschieen. E. M. Arndt, Professor in Greifswald, der in seinem Buche Geist der Zeit" das deutsche Volk zur Bekmpfung des Erbfeindes ermahnte, mute nach Schweden flchten. 8. Preuens Fall, 18061807. Die Kriegspartei in Preußen wurde immer strker. Auch die Knigin Luise stand auf ihrer Seite. Als nun Christensen, Lehrbuch. Iv. Neubtg, 2

9. Die Zeit der Umwälzungen - S. 45

1909 - Leipzig : Hirt
121. Geistiges und wirtschaftliches Leben zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 45 unterdrckt hatte, bewog einige Unionsfrsten zum Abfall und forderte zur Wiederherstellung des alten Bundes auf. Bevollmchtigte sterreichs und der auf seiner Seite stehenden Fürsten traten in Frankfurt als Bundestag auf. Der Gegensatz der beiden Parteien schien zum Kriege zu führen. Schon standen sich in Kurhessen preuische und sterreichisch-bayrische Truppen kampfbereit gegenber. Da aber sterreich auch den Zaren Nikolaus I. auf seiner Seite hatte und das preuische Heer nicht gengend vorbereitet erschien, entschlo sich Friedrich Wilhelm zum Nach-geben. Durch den Bertrag zu Olmtz im November 1850 wurde die 1850. Union aufgelst und der Bundestag wiederhergestellt. 4. Das Ergebnis fr Schleswig-Holstein. Die Schleswig-Holsteiner hatten nach dem Friedensschlu zwischen Preußen und Dnemark den Krieg auf eigene Hand fortgesetzt. Nach dem Olmtzer Vertrage jedoch muten sie auf Verlangen des Bundestages die Waffen niederlegen. Die dnische Regierung verpflichtete sich, den Herzogtmern eine gewisse Selb-stndigkeit der Verwaltung zu lassen und insbesondere Schleswig nie in Dnemark einzuverleiben. Dies hinderte sie jedoch nicht, das Deutschtum nach Krften zu unterdrcken; deutsche Gesinnung durfte sich nicht uern, nationalgesinnte Männer, wie der Dichter Theodor Storm, muten das Land verlassen, dafr kamen dnische Beamte ins Land, und die dnische Sprache wurde in Schleswig gefrdert. der die Erbfolge bestimmten die Gromchten im Londoner Protokoll 1852, da nach dem Tode 1852. Friedrichs Vii. die gesamte dnische Monarchie an den Prinzen Christian von Glcksburg fallen sollte; dadurch wurde der in Schleswig-Holstein erbberechtigte Prinz Christian von Augustenburg ausgeschlossen. 5. Das Ergebnis fr Deutschland. Das deutsche Volk sah seine Hoffnungen abermals gescheitert. Das Sehnsuchtsbild der Einheit und Gre des Vaterlandes war in alle Schichten des Volkes gedrungen, aber nicht verwirklicht. Nur das war erreicht worden, da die Ver-fassungsform der Volksvertretung endgltig der die selbstherrliche ge-siegt hatte. Die Einheitsgedanken aber lebten im stillen fort; wie krftig sie wirkten, bewies das Schillerfest am 10. November 1859, das in 1859. ganz Deutschland als Fest der Zusammengehrigkeit gefeiert wurde, und der in demselben Jahre gegrndete Nationalverein, der es als seine Ausgabe hinstellte, fr eine Einigung unter preuischer Fhrung zu wirken. 121. Geistiges und wirtschaftliches Leben zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 1. Literatur und Kunst. Die Stimmung der vierziger Jahre spiegelte sich deutlich in der Literatur. Heine und Brne und die sich an sie anschlieendeil Schriftsteller vom Jungen Deutschland" richteten hnlich

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 321

1906 - München : Oldenbourg
60. Herzogin Maria Anna Vvn Bayern. 321 noch viele andere Gelehrte unterhielten Beziehungen zu dem Hause des Herzogs Klemens. Das Liebliugsstudium dieses Fürsten bildete die Chemie und die Alchimie; in dem Streben nach Befriedigung dieser wissenschaftlichen Neigung hatte er das Unglück bei einem Experiment sein Augenlicht beinahe völlig einzubüßen. Das Jahrhundert der Freimaurer und Jllnminaten, des Wilhelm Meister und der Zauberflöte schuf sich auch am Hofe Max Iii. Josephs von Bayern ein Organ, in welchem die Bedürfnisse eines gesteigerten Gefühlslebens und die Neigung zu geheimnisvollen allegorischen und symbolischen Spielereien ihre Befriedigung fanden. Des Kurfürsten Schwester Maria Antonia, die Friedrich der Große die Blüte der deutschen Prinzessinnen nennt, gründete die Gesellschaft der Inkas, deren Mitglieder hervorragende Beweise abgelegt haben mußten, daß sie einer wahrhaften Freundschaft fähig seien. In diesem Kreise begegnet uns auch Maria Anna wieder mit dem bezeichnenden Beinamen „Constante“, während ihr Gemahl als Ordensmitglied „Tirnide“ heißt. Doch die Zeiten waren zu ernst und der Sinn der Herzogin stand nach Höherem, als daß sie in solchen Tändeleien sich ganz verloren hätte. Sie empfand den Füssener Frieden, der Bayern nötigte allen Ansprüchen aus österreichischen Besitz zu entsagen, als eine Schmach und darum suchte sie ihren Gemahl zu einem förmlichen Proteste dagegen zu bestimmen oder wenigstens seinen Beitritt zu diesem Verzicht zu hintertreiben. Die Kühnheit dieses Planes, dem in seiner abgeschwächten Form auch der Herzog von Zweibrücken beitrat, zu ermessen muß man sich gegenwärtig halten, daß Herzog Klemens von seiner Großmutter her die Herrschaft Reichsstadt und andere Güter in Böhmen besaß und daß daher der kaiserliche Hof die gewünschte Beitrittserklärung zu bcu Präliminarien durch Repressalien an diesem Besitz erzwingen konnte. Zur Abwendung dieser Gefahr trat Herzog Klemens schon am 10. Mai 1745 seine Rechte an seinen Schwager Karl Theodor von Kurpfalz ab, und als man sich im Herbste dieses Jahres alle Mühe gab thu zur Teilnahme an einer Reise des Kurfürsten zu bewegen, die dieser zu einer Begegnung mit dem Kaiserpaar unternahm, war es wiederum Maria Anna, die ihren Gemahl trotz aller Gegenvorstellungen in München zurückhielt, tu der richtigen Voraussetzung, man wolle ihm nur bei dieser Gelegenheit den Verzicht auf seine Ansprüche entlocken. Noch bedeutender aber war der Einfluß, den die Herzogin auf den Kurfürsten selbst ausübte. Im 18. Jahrhundert pflegten die kleineren deutschen Fürsten um Geld anderen Staaten ihre Truppen zu überlassen. Wohl verdammten unsere Lessing, Schiller, Seume mit beredten Worten solchen Menschenhandel; wohl schreibt auch Friedrich der Große mit Entrüstung über einen bayerischen Snbsidieutraktat: „Sollte die Freiheit, dieses kostbare Vorrecht, im 18. Jahrhundert den Fürsten weniger teuer sein, als sie es den Patriziern im alten Rom gewesen ist?" Aber die Landstände bezeichneten dieses System Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 21
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