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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Das Zettalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Blcher zu verhindern, nach lngerem Kampfe zurckgedrngt; in dieser Schlacht fand Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschmeig (vgl. 21) den Tod. Wellington stellte sich nunmehr, nachdem ihm Blcher zu-gesagt hatte, zu Hilfe zu kommen, bei Mont St. Jean, das an der groen, von Brssel sdwrts fhrenden Strae liegt, in Schlacht-ordnung auf; er hatte 69 000 Mann; sein Hauptquartier war Water-l o o. Wenig strker war das Heer Napoleons, der bei dem Pacht-$i&imttnce ^fe & a Belle Alliance Aufstellung nahm. Am 18. Juni gegen Mittag begann die Schlacht. Der erste Angriff der Franzosen wurde von den Englndern und Deutschen zurckgewiesen; aber neue Anstrme folgten, und langsam gewannen die Franzosen an Boden und drangen in die von den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des franz-fischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rck-zug an, sondern warf einen Teil seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er den anderen selbst noch einmal gegen-die Englnder fhrte. Aber beide Angriffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in ungeordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Wellington und um-armten sich. G n e i s e n a u aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen In-halt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, sterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede Der^zweite abgeschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur Friede, geringe Abtretungen wurden ihm zugemutet; das Saarbecken fiel an Preußen, Landau an Bayern. Dazu wurde den Franzosen eine Kriegs-entschdigung von 700 Millionen Francs auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Verbndeten im Lande blieben. Auch muten sie die geraubten K u n st s ch tz e herausgeben.

2. Deutsche Geschichte - S. 217

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ereignisse der europischen Politik. 217 den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der, besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des sranz-sischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rckzug an, sondern warf die eine Hlfte seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er die andere Hlfte von Ney noch einmal gegen die Englnder führen lie. Aber beide An-griffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in un-geordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Welling-ton und umarmten sich. Gneisenau aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen Inhalt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, Osterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede ab-gagte geschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur geringe 5rtebe-Abtretungen wurden ihm zugemutet; dazu wurde ihm eine Kriegs-entschdigung auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Ver-kndeten im Lande blieben. Auch mute es die geraubten Kun st schtze herausgeben. 2. Die Zeit des deutschen Bundes. 18151866. I. Die letzten Jahrzehnte Friedrich Wilhelms Iii. 1815-1840. Ereignisse der europischen Politik. 223. Die heilige Allianz. Die Revolutionen in Sdeuropa. Die letzten fnfundzwanzig Jahre waren eine Zeit gewaltiger, fast ohne Unter-brechung aufeinanderfolgender Kriege gewesen. Die politischen Verhltnisse hatten tiefgreifende Umwandlungen erfahren; die meisten Nationen Europas hatten ungeheure Opfer an Geld und Blut gebracht. Unter diesen Um-

3. Von 1789 - 1807 - S. 25

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleon und Deutschland 25 d) Scharnhorst über die Schlacht bei Jena? Ttiein lieber Wilhelm! 3n einem Wirbel von unaussprechlichen Arbeiten, Unruhen und Mutigen habe ich seit 21 Tagen auch nicht einen Augenblick Seit gehabt, an dich, mein innigst geliebter Sohn, zu schreiben. (Eine unglückliche Schlacht am 14. und eine Menge Rrrierengaröen-gefechte und 21 Märsche, jeden von 5—7 Meilen, zum Teil in der Nacht, habe ich glücklich überstanden. In der Schlacht habe ich einen Schutz in die Seite bekommen, der in acht Tagen geheilt sein wird. . . . (Ein Pferd verlor ich auf der Stelle, das andere wurde mir verwundet und trug in der Hot den Prinzen Heinrich aus der Schlacht, nachdem sein Pferd erschossen war und er nicht gehen sonnte; ich schlug mich mit einer Muskete in der Hand mit den Musketieren durch. -Ich hatte viel Glück. Der linke Flügel, den ich dirigierte, siegte, und nur erst, als der rechte geschlagen und der Feind dem linken in den Rücken kam, wurde der linke gezwungen, sich zurückzuziehen. Das schlechte Betragen mehrerer Kavallerieregimenter, die Konfusion im Kommando, das Zurückhalten des Reserve-korps, 2/z der Rrmee unter Kalkreuth, entzog uns den Sieg. Ich war rasend, klagte bei dem Könige alle die an, welche es verdienten. Seit dieser Zeit hielt ich mich an den Mann, mit dem ich glaubte etwas ausrichten zu können, den General von Blücher. wir haben die Arrieregarde 21 Tage gemacht, eine Menge Gefechte geliefert und die meisten glücklich, sind aber nicht über die (Dber gekommen, weil wir drei Tagemärsche zurück waren. . . . Den 5. November 1806. v. Scharnhorst. e) Die Hestlandssperre.' 1. Die britischen Inseln sind in Sperrzustand erklärt. 2. Jeder Handelsverkehr und jeder Briefwechsel mit den britischen Inseln ist untersagt. Infolgedessen sind die Briefe oder Pakete, die nach England oder an einen (Engländer gerichtet oder in englischer Sprache geschrieben sind, vom postenlaufe ausgeschlossen und werden weggenommen. 3. Jeder Staatsangehörige (Englands, von welchem Rang oder Stand er sei, der sich in den von unsern oder unsrer Verbündeten Truppen besetzten Länder betreffen läßt, wird als Kriegsgefangener erklärt. 4. Jedes Magazin, jede Ware, jedes Eigentum irgendwelcher Rrt, das einem englischen Untertan gehört, wird weggenommen. 5. Der Handel mit englischen waren ist verboten, und jede Ware, die (England gehört ober aus seinen Fabriken und Kolonien stammt, wird weggenommen. 1 Brief an seinen Sohn. S. Kippet, Das Leben Scharnhorsts Iii, S. 176. Verordnung Napoleons vom 21. November 1806.

4. Geschichte - S. 90

1913 - Berlin : Oehmigke
— 90 — Noch während von dem Fußvolk der Bürgerschaft dieser letzte Abschluß des Kampfes erzielt wurde, trabte deren Reiterei nach Tempelhof und bemächtigte sich mit leichter Mühe des dortigen Schlosses, wo die Ritter, um zu der beabsichtigten Überrumpelung alle ihre Kräfte zusammenzufassen, nur einige kriegs-untüchtige Knechte zurückgelassen hatten. Einer Besatzung, die dort zurückblieb, wurde am folgenden Tage von Berlin und Cölln reichlicher Proviant und mehrere Wagenlasten Bier zugeführt. So groß die Siegesfreude auch sein mochte, so war der Sieg selbst den Städten doch sehr teuer zu stehen gekommen. Außer einer beträchtlichen Anzahl Kleinbürger und Gewerksgenossen zählten auch viele Angehörige der in beiden Städten ansässigen Geschlechter und Patrizier zu den Toten und Verwundeten. Der Ehre war Genüge geschehen, indem beide Teile ihre Kräfte gemessen hatten. Auf jeder Seite waren schwere Verluste entstanden, und so erklärt es sich denn auch, daß nunmehr die Parteien zu Friedensverhandlungen sehr geneigt erschienen. Die Städte aber wünschten dringend, die gefährliche Nachbarschaft für immer los zu werden. Hierzu bot sich indes kein anderer Ausweg, als die Besitzungen des Ordens anzukaufen. Die Johanniter erklärten sich auch zur Veräußerung bereit, und schon am Freitag, dem 25. September 1435, wurde der Kaufvertrag abgeschlossen, nach welchem der Rat der Städte Berlin und Cölln das Dorf Tempelhof mit dem Rittersitze und allem Zubehör, das Dorf Rixdorf mit der Heide, dem Bruche und den dabei telegenen Wiesen, das Dorf Marienfelde mit der Windmühle und Mariendorf mit dem Hegesee bei Teltow gegen Zahlung von 2439 Schock 40 Groschen (nach heutigem Gelde rund 40 260 M.) mit der Verpflichtung erwarb, die genannten Güter vorn Johanniterorden als Sehen zu empfangen. Drei Tage später quittierte der Ordensmeister Balthasar von Schlieben über den Empfang des Geldes und erteilte gleichzeitig die Belehnung. So kamen die Ordensdörfer Tempelhof, Rixdorf, Mariendorf und Marienfelde in den Besitz der Städte Berlin und Cölln. Dr. E. Brecht (Hie gut Brandenburg alleweg).

5. Geschichte - S. 157

1913 - Berlin : Oehmigke
— 157 — Alles still, kein Pserdegeschnauf', zehntausend blicken zu ihm hinauf. Der neigt sich leise und lüpft den Hut: „Concediere, es war gut!" Theodor Foiltcme. 58. Einzug. (20. September 1866.) Viktoria hat heute Dienst am Tor. „Landwehr, zeig' deine Karte vor, Paßkart' oder Steuerschein, eins von beiden muß es sein." „Alles in Ordnung. Jedenfalls zahlten wir Steuer bei Langensalz; wir zahlten die Steuer mit Blut und Schweiß." — „Landwehr passier', ich weiß, ich weiß." Viktoria hat heute Dienst am Tor. „Linie, zeig' deine Karte vor, Paßkart' oder Steuerschein, ein Paß, das wird das beste sein." „Wir haben Pässe die Hände voll: zuerst den Brückenpaß bei Podoll, dann Felsenpässe aus West und Ost, Nachod, Skalitz und Podkost. Und wenn die Felsenpässe nicht ziehn, so nimm noch den Doppelpaß von Gitschin, sind allesamt geschrieben mit Blut!" „Linie passier', is gut, is gut." Viktoria hat heute Dienst am Tor. „Garde, zeig deine Karte vor, preußische Garde, willkommen am Ort, aber erst das Losungswort!" „Wir bringen gute Losung heim und als Parole 'nen neuen Reim, einen neuen preußischen Reim auf Ruhm."

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 247

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
247 In Paris herrschte whrenddessen die uerste Not. Die Bewohner litten den bittersten Hunger und verzehrten bereits ekelerregende Tiere. Bald hatten sie auch weder Holz noch Kohlen, das Leuchtgas fehlte, und abends und nachts herrschte in Paris die tiefste Dunkelheit. Um das Unglck zu vergrern, war eine ansteckende Krankheit, die Pocken, aus-gebrochen, der Tausende tglich zum Opfer fielen. Dazu hatten die Deutschen seit dem 27. Dezember ein heftiges Geschtzfeuer auf die Pariser Forts erffnet, und da auch der letzte Ausfall am 19. Januar, der am Fort Mont Valerien vorbei mit 100 000 Mann ausgefhrt war, mit groen Verlusten zurckgeschlagen wurde, sah sich Paris am 28. Januar 1871 endlich zur bergabe gezwungen. 6. Friede. Zunchst wurde ein dreiwchiger Waffeustill-stand abgeschlossen. Von dem Wafsenstillstand war die Stadt Bel-sort und Burgund ausgenommen. Die Deutschen bezogen die Forts, die franzsischen Truppen muten die Waffen abliefern, blieben aber in der Stadt kriegsgefangen; Paris mute 160 Mill. Mark Kriegssteuer zahlen und durfte sich mit Lebensmitteln versehen. Am 1. Mrz hielten die siegreichen Deutschen ihren Einzug in Frankreichs stolze Hauptstadt. Nachdem unterdessen von den Franzosen die Nationalver-sammlnng in Bordeaux einberufen war, hatten die Friedensunter-Handlungen am 1. Mrz zu einem vorlufigen Frieden gefhrt, dem dann der endgltige am 10. Mai zu Frankfurt a. M. folgte. Die Friedensbedingungen waren im wesentlichen folgende: Elsa auer der Festung Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz und Dudenhofen fallen an Deutschland zurck^); Frankreich zahlt binnen drei Jahren 4000 Mi Ii. Mark (4 Milliarden) Kriegskosten; bis zu deren Zahlung bleibt ein deutsches Besatzungsheer im stlichen Frankreich auf Kosten des Landes; die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. So endete der Mesenkamps zwischen zwei mchtigen Vlkern unter Gottes Beistand zum Ruhme unseres deutschen Vaterlandes. In einem etwa siebenmonatigen Kriege hatten die Deutschen in 16 groen Schlachten und in 150 Gefechten glorreich gesiegt. 26 Festungen waren gewonnen und 383 000 Mann zu Gefangenen gemacht. 7400 Geschtze, der 600 000 Gewehre und 107 Adler und Fahnen fielen als Kriegsbeute in die Hnde der siegreichen Kmpfer und wanderten als ebensoviele Siegestrophen nach Deutschland. i) Gre 14 500 qkm mit 1 580 000 Einwohnern, darunter 500 000 Franzosen.

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 228

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
228 Neue Geschichte. die Türken mit brüllendem Kriegsgeschrei einzudringen. Am 10. Sept. sprang noch eine Mine; und nun schien Wien verloren. Aber plötzlich bemerkte man im Lager eine ungewöhnliche Bewegung und am 11. Sept. das Nahen befreundeter Truppen. Es war Sobieski, König von Polen, der mit Polen, Sachsen, Franken und Schwaben, zusammen 60,000 Mann, zum Entsätze herbeirückte. Gleich am folgenden Tage gab es einen heißen Kampf; und noch erwartete man das Haupttreffen, als die Nachricht kam, daß die Türkeu slöheu und ihr Lager im Stiche gelassen hätten. Die Beute, auf 10 Millionen geschätzt, wurde unter die Verbündeten getheilt. Oesterreich aber hatte 87,000 Menschen verloren; 11,000 Weiber und 15,000 Mädchen, worunter 204 adelige, waren in die Gefangenschaft geschleppt worden und sahen ihr Vaterland nie wieder. Statt aber die Wunden zu heilen, setzte Leopold 1687 ein Blutgericht ein, welches nur die Ausrottung der Protestanten betrieb; man hieß es allgemein „die Fleischbank von Eperies." Der Krieg dauerte noch fort, während Oesterreich zugleich mit Frankreich im Gedränge war. Aber im I. 1697 stellte sich Prinz Eugen, einer der edelsten und größten Helden seiner Zeit, bei Zent ha gegen die Türken. Eben wollte er angreifen, als von dem Hofkriegsrath zu Wien, ohne den kein Feldherr etwas thun durfte, ein Brief ankam, der ihm die Schlacht verbot. Engen steckte den Brief uneröffnet in die Tasche und breitete sein Heer ans. Sein Sieg war vollständig; der Großwessir, 17 Pascha's und 20,000 Türken fanden ihren Tod, und 1699 erfolgte der günstige Frieden zu Carlo-roitz. Während aber Engens Name durch ganz Europa verherrlicht wurde, kündigte man ihm in Wien Arrest an und forderte ihm den Degen ab, weil er gegen den Befehl angegriffen hätte. „Hier ist der Degen," sagte er, „weil ihn der Kaiser verlangt; ich begehre ihn nicht wieder, wenn ich ihn nicht für seinen Dienst gebrauchen soll."

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 98

1911 - München : Oldenbourg
98 Die deutschen Kolonien. ndscharo aufsteigt. Sie scheidet die Randgebirge von den ausgedehnten Hoch- flächen des Innern (1000 m und darüber), die sich bis zur Einbruchsspalte der großen Seen erstrecken. Weite Strecken dieses Gebietes sind abflußlos und leiden unter langer Trockenheit. Auch besteht der Boden vorherrschend aus Laterit, einem roten Tonboden, der so leicht der Landschaft den Charakter der Steppe oder Wüste verleiht. Infolgedessen bilden Savannen mit mannshohen Gräsern und Strauchsteppen die vorwaltende Vegetationsform des Ostafrikanischen Plateaus. Erzeugnisse von Deutsch-Ostasrika. Es wird besonders die Erzeu- gung jener Produkte erstrebt, die das ganze Land hervorbringt und für welche sich stets Absatz findet. Als.solche tropische Massenprodnkte sind zu nennen: die Getreidearten des Landes (Mais und Reis), Ölpflanzen (Sesams, Erd- nuß, Kokospalme), Gespinstpflanzen (Sisalagave, Bastbanane) und die hoch- wichtigen, von der Industrie so stark'begehrten Artikel Kautschuk und Baum- wolle. Der Anbau von Baumwolle ist in den deutschen Kolonien deshalb vou besonderer Wichtigkeit, weil unsere einheimische Textilindustrie im Jahre an 500 Mill. Mark für Baumwolle ausgibt. Für deren Erzeugung ist der Boden in Ost- afrika wie Togo bestens geeignet^). Die Gewinnung der vorgenannten tropischen Massenartikel, vornehmlich von Hanf, Öl, Kautschuk und Baumwolle, sichert wohl auch die Zukunft Deutsch Ostafrikas. Zeitweilig bewirken freilich Heuschrecken- plage und Dürre großen Schaden. Reich vertreten ist ferner die Tierwelt. Ganze Herden von Antilopen und Zebras durchstreifen die Ebene; auch Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich hänfig, Lowe und Elefant sind dagegen seltener geworden. Mineralschätze fehlen ebenfalls nicht. Festgestellt ist z. B. das Vorkommen von Steinkohle (am Nyassasee), von Glimmer im Ulugurngebirge. Auch Gold ist schon erschürft worden. Gegenwärtig werden hanptfächlich 'ausgeführt Sisalhans, Kautschuk, Häute und Felle, Bienenwachs, Kopra, Elfenbein, Kaffee, Sefam, Kopal n.f.w. Verkehrsmittel. Von größter Wichtigkeit für die Weiterentwicklung Ostafrikas wie der übrigen Kolonien ist die Herstellung von Eisenbahnen. Bis vor kurzem konnten Waren nach dem Innern von Ostafrika nur auf dem Kopfe der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart war aber zu kostspielig und raubte dem Lande die nötigen Arbeitskräfte. Pferde und Rinder erliegen der mörderischen Tsetsefliege, das Kamel dem Klima. So bleibt zur Erschließung des Landes nur der Schienenstrang übrig. Ostafrika besitzt bereits die Usambara- bahn, die von Tanga über Mombo bis Moschi führt und die Küste mit den Kaffeeplantagen im Usambaragebirge verbindet. Eine zweite Linie, Dares- salam—kilossa—tabora erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Ihre Fortführung nach dem Tanganjikafee ist geplant. Den Nyassasee befährt der deutsche Dampfer „Hermann von Wißmann", den Tanganjikafee der Dampfer !) Eine Krautpflanze, deren Samen gutes Öl liefern. Ä) Die Baumwollausfuhr von Deutsch-Ostafrika erreichte 1909 bereits 491894 kg. 3) Man rechnet, daß eine Negerkarawane täglich 15—20 km zurücklegt und hierbei den Zentner beförderter Ware um 8 201., die Tonne um 80 M. verteuert, so daß die Tonne durch- schnittlich im Innern 800—1600 M. mehr kostet als an der Küste.

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 997

1850 - Weilburg : Lanz
Vi M e r i k o. 997 und Kuguare Hausen in den südlichen Strichen des Landes. Andere wilde Thiere sind 5) Hirsche, Elenthiere, Gemsen und Stinkthiere. Von unsern 6) gewöhnlichen Hausthieren finden sich Pferde, Maulthiere und Esel, Schweine und Schaafe; diese liefern nur grobe Wolle. 7) Wildes und zahmes Geflügel gibt's von mancherlei Art, als Fasanen, Flamingo's, Papageien, Kolibris u. a. In den südlichen Gewässern lebt 8) der Alligator; 9) wichtige Bienenzucht wird getrieben, und die Scharlach-Schildlänse liefern 10) die Cochenille. — B. Das Pflanzenreich. Die Erzeugnisse dieses Reiches sind äußerst wichtig. Auf den höhern Berg- flächen gedeihen 1) die europäischen Getreideartcn; eine der bemerkenswerthesten Nahrungspflanzen aber ist der Mais, zu welchem noch 2) Ananas, Bataten, Maniok, Ignamen, Kartoffeln u. a. kommen. In den südlichen Strichen wird die Vanille gefunden. Alle Arten von 3) Südfrüchten und Obst sind vorhanden; herrlich prangen -t) verschiedene Balsam-, Kokos- und Pisangbäume, Tamarinden und solche, welche das Mahagoni-, Kampesche- und aridere nützliche Holze liefern. 5) Schöne Waldungen beschatten die Abhänge der Gebirge; sie bestehen aus Eichen, Buchen, Platanen und andern in Europa unbekannten Baumarten. Tannen und Fichten kommen noch fort in einer Höhe von mehr, als 12,000 Fuß. Man gewinnt 6) Zucker, Kaffee, Kakao, Jalappe und Sassaparille, baut 7) Wein, Oel, Indigo und Taback; 8) der Taschenpfeffer ist das allgemeinste Gewürz, und 9) die Agave (Maguey) liefert ein beliebtes Getränke. Der Nobal-Kaktus. — C. Das Mineralreich. Das vormalige Vice-Königreich Neu-Spanien oder das jetzige Meriko war durch seinen Reichthum an 1) edeln Metallen, besonders an Silber, sonst die wichtigste unter allen spanischen Kolonien. Die Münze der Hauptstadt prägte von der Entdeckung des Landes bis zum Jahre 1810 nach annähernden Berechnungen an Silber- und Goldmünzen für mehr, als 2000 Million Piaster oder 4800 Million Gulden. Es gab Jahre, in denen

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 282

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
2s2 Achter Zeitraum. rsos Um sich aber den Besitz von Mailand zu sichern, schloß Ludwig ein enges Freundschaftsbündniß mit Maximilian I., trat auch der "08 Ligue von Cambray bei, zur Demüthigung der übermüthi- gen Venetianer. Nachdem er aber die ihm von der Ligue zuge- standenen Orte erobert hatte, zog er mit seinen meisten Truppen von dannen, ohne seinen deutschen Bundesgenossen, der ebenfalls *509 herbei kam, zu berücksichtigen. Eigennutz, Veccath und Eifersucht der Verbündeten, von den Venetianern schlau benutzt, lösten jene Ligue nicht nur auf, sondern es ging auch eine neue, die heilige Ligue genannt, daraus hervor, in welcher Ludwigs Bundesge- Lsiz nossen zu Venedig standen und die Waffen wider ihn kehrten, den a. Die verlorene Schlacht bei Navarra entriß ihm alle maklandifche Iu,n Besitzungen, und da der Papst auch den König von England, 1513 Heinrich Viii., und die Schweizer zu einem Einbrüche in Frank- reich vermochte, zitterte Ludwig sogar für die eigenen Staaten. Die schimpfliche Niederlage der Seinen in dem Treffen bei G u i- dcni7. negate gegen die Engländer, gewöhnlich die Sporenschlacht ^9- genannt, vollendete das Mißliche feiner Lage. Durch Zugestand» lal3 nisse, jedem einzeln gemacht, rettete sich Ludwig dennoch, die Schweizer aber wurden durch das Versprechen von 400,000 Kro- nen, wovon man ihnen 20,000 abschlaglich zahlte, und durch Geiseln, die man aus dem Pöbel genommen und mit vornehmen Kleidern und Namen versehen hatte, zum Abzüge bewogen. Die auf die italienischen Eroberungen verwandten Kosten und die dabei aufgeopferten Menschen aber gingen ohne Gewinn verloren. Eine Vermählung des alternden Königs, nach dem Ableben seiner Gat- tin Anna, mit der jugendlichen Schwester Heinrichs Viii., *S14 Maria, befestigte zwar die Freundschaft zwischen beiden Staaten, ' doch die schon wankende Gesundheit Ludwigs Xii. unterlag nach einigen Monden gänzlich; er starb und der Ehrenname eures esis Vaters des Volks folgle ihm ins Grab. §. 54, England; Könige guö dem Hause Anjou oder Planta- ge u e t. Eduard I. trachtete das von seinem Vater Heinrich M. U07 schacht verwaltete Reich in seinem Innern zu ordnen. Räuber ,-5 33 und Wegelagerer gefährdeten die öffentliche Sicherheit, Falschmün- zer untergruben den öffentlichen Credit; gegen beide erließ und übte der neue König die strengsten Maaßregeln. Wales, bis jetzt noch unbezwungen, brachte er, nach einem neunjährigen Kampfe, unter seine Botmäßigkeit, übertrug es nachmals seinem Sohn'e Eduard als Lehen, und seit dieser Zeit, 1401, führten Englands Thronerben stets den Titel Prinz, von Wales.
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