99
Leo poldvon st erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstill-stand mit Saladin einzugehen, wonach dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde.
Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde ex gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) -/1; ;
3. Heinrich Vi. (1190 1197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit Konstantia, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Si-eilten, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. ^ .
4. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 bis 1215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghi bellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I, die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegen einander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Vi. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb.
In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug, 1202, der von franzsischen Rittern mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina zu segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat./
5. Friedrich Ii. (12151250), König von teilten, stand bis zum An-eff tritt seiner Regierung unter der Vormundschaft des Papstes Innocenz Iii.
Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aufsetzte, nebst Bethlehem und Nazareth. Nach seiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben,
7*
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Die letzten Zeiten Friedrichs.
105
Somit blieb nur das alte Allodialgut der Supplinburger und Nordheimer, Braunschweig und Lneburg, dem Welsen, der sich, als der Kaiser selbst gegen ihn auszog und bis Lbeck vordrang, unterwerfen mute. In demselben Norden, der hundert Jahre frher Heinrich Iv. geschlossen Widerstand geleistet hatte, fand Friedrich jetzt seine eifrigsten Verbndeten.
Heinrich der Lwe mute in die Verbannung gehen; er begab sich zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England.
Die Zersplitterung Sachsens erwies sich als hchst nachteilig fr das Deutschtum. Die Dnen konnten ihr bergewicht geltend machen und den deutschen Eiuslu zurckdrngen; es begann die dnische Zeit" der Ost-seekste, die erst durch die Schlacht bei Bornhved (1227) beendet wurde.
Damals stand Friedrich auf der Hhe seiner Macht. Vergleicht Erichs man, wie tief das Ansehen des deutschen Knigtums im Jahre 1152 ftenaun8. stand, und wie glnzend es sich ein Menschenalter spter (z. B. auf dem Reichstage zu Mainz 1184) entfaltete, so wird man Friedrich, der diesen Wandel herbeigefhrt hat, zu den bedeutendsten unserer Könige zhlen.
Bald darauf hatte er in seiner italienischen Politik einen groen Erfolg,
der aber von verhngnisvollen Folgen fr die Zukunft seines Hauses ge-weseu ist. Auf seinem sechsten Zuge nach Italien vermhlte er nmliche. Nmerzug seinen ltesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Nor- <1184'1186>-mannenreiches in Unteritalien und Sizilien (1186). Da dieser auch zu seinem Nachfolger in Deutschland ausersehen war, so bestand die Aussicht,
da seine Macht von Sizilien bis zur Nord- und Ostsee reichen werde.
Der dritte Kreuzzug (11891192). War die Eroberung Jeru- Der salems nur gelungen, weil Zersplitterung und Uneinigkeit die Welt des Islam geschwcht hatten, so mute eine Einigung den Fortbestand der Kreuzfahrerstaaten bedrohen. Sobald als Saladin der Herrschaft der Fatimiden in gypten ein Ende gemacht (1171) und sich auch Syrien unterworfen hatte, umklammerte er das Knigreich Jerusalem: der Krieg,
der 1187 begann, wurde in demselben Jahre durch eine Niederlage der Christen (bei Tiberias am See Genezareth) entschieden und mit der Er-obernng Akkous und Jerusalems beendet.
Die Unglcksnachricht weckte im Abendlande die Kreuzzugsbegeisterung von neuem. Kaiser Friedrich und die Könige Richard I. Lwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich nahmen selbst das Kreuz, der Rotbart (zum zweitenmal in seinem Leben) aus dem Hoftage Christi" zu Mainz. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein. Aber beim bergang der den Saleph (in Cilieien)
fand der Kaiser einen vorzeitigen Tod (1190). Sein Sohn Friedrich Friedrichs fhrte zwar das Heer zur Belagerung Akkons weiter, starb aber bald,2ob 119" und die Deutschen traten neben Richard in den Hintergrund. Zwar wurde Akkon zur bergabe gezwungen, aber Jerusalem nicht wieder er-obert; nur der Kstenstrich von Joppe bis Akkon wurde den Christen berlassen und der Besuch der heiligen Sttten zugestanden. der den damals gegrndeten Deutschen Ritterorden vgl. 70.
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Braunschweig Lneburg England Sachsens Mainz Italien Unteritalien Sizilien Deutschland Sizilien Ostsee Jerusalem Tiberias Jerusalems England Frankreich Mainz Kleinasien Cilieien Jerusalem Joppe Akkon
236
Zeittafel.
um 1050 10561106
1059 1066 1073
10731085
1077
1095 10961099
11061125 1122
Endgltige Trennung der rmischen und der griechischen Kirche (1054).
Die Seldschukeu unterwerfen Vorderasien.
Heinrich Iv. Seine Mutter Agnes von Poitou. Anno von Clu; Adalbert von Bremen.
Das Wahldekret des Papstes Nikolaus Ii.
Schlacht bei Hastings. Wilhelm der Eroberer.
Heinrichs Kampf mit den Sachsen; er siegt bei Hohen-brg an der Unstrut (1075).
Gregor Vii. (Hildebrand). Seine Freundin Markgrfin Mathilde von Tuscien, sein Vasall der Normannen-herzog Robert Gnjskard. Zlibat, Beseitigung der Simonie, Verbot der Laieninvestitur.
Heinrich in Canossa.
Rudolf von Schwaben, der erste Gegenknig. Sein Herzogtum erhlt Friedrich von Staufen.
Heinrichs erster Rmerzug. Gregors Tod in Salerno (1085).
Kmpfe der Christen in Spanien gegen die Araber. Der Cid nimmt Valencia (1094).
Kreuzzugspredigt Urbans Ii. in Piacenza und Clermont. Heinrichs zweiter Rmerzug gegen seinen Sohn Konrad.
Auflsung der Seldschukeureiche in kleinere Sultanate.
Der erste Kreuzzug. Eroberung von Jerusalem durch Gottfried von Bouillon (1099).
Die Kreuzfahrerstaaten Edessa, Antiochta, Tripolis und das Knigreich Jerusalem. Die geistlichen Ritterorden der Templer und Johanniter.
Heinrich V. Sein Gegner Lothar von Suppliuburg, Herzog von Sachsen.
Sein Rmerzug. Gefangennahme des Papstes.
Beendigung des Jnvestiturstreites durch das Wormser Konkordat.
C. Die Zeit der Hohenstaufen.
11251137 Lothar von Suppliuburg. Beginn der Kmpfe zwischen Staufern und Welfen.
i Kmpfe und Eroberungen im Osten und Norden: Kon-rad von Wettin in Meien, Adolf von Holstein. Otto von Bamberg, der Apostel der Pommern.
1130 Roger (Ii.) erhlt vom Papste den Titel König von Sizilien.
1134 I Albrecht der Br wird mit der Nordmark belehnt.
11341320 I Die Askanier in der Mark Brandenburg.
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Friedrich I. und der dritte Kreuzzug. V 46—54.
87
von Ikonium Verträge schließen, die dem Kreuzheer den Durch-□ marsch sichern sollten. □
Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rückgabe Palästinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern.
2. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schönsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Mitziehen durfte nur, wer sich selbst verpflegen konnte. Die Regierung des Reiches übertrug er seinem ältesten Sohne Heinrich; für sich dachte er an keine Rückkehr. Trotz aller Griechentücke erreichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: „Seid getrost, meine Brüder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wüsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph.
Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, weiß man nicht.
3. Vor Ackers brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von Österreich, dem nunmehr die Führung des Kreuzheers zufiel, wurde von König Richard Löwen-herz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim.
Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, ließ ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. nötigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er auf dem Reichstag zu Speier ein hohes Lösegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhofe, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels.
Bald nachher starb der alte Löwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thüringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben ließ.
4. Friedrich von Schaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die päpstliche Bestätigung. Das Ordensland kam später an das Haus Hohenzollern und sollte mit der Mark Brandenburg zur Grundlage der preußischen Monarchie werden.
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Extrahierte Ortsnamen: Ikonium Palästinas Regensburg Asien Kleinasiens Ikonium Tarsus England Deutschland Braunschweig Bergpfalz_Kyffhausen Brandenburg
86
Staufer und Kreuzzüge.
ererbten Besitzungen (Allode) Braunschweig und Lüneburg, Bayern fiel an Otto von Wittelsbach; doch wurde jetzt auch Steiermark ein selbständiges Herzogtum, das bald unter dem Geschlechte der Baden-□ Berger mit Österreich vereinigt wurde.□
7. Mit Strenge hielt Friedrich die Ordnung im Reich aufrecht. Den Bauern verbot er die Waffen, die sie bisher selbst bei der Feldarbeit getragen, verurteilte aber auch Fürsten, wenn sie den Landfrieden brachen, zu der Strafe des Hundetragens, die seit Jahrhunderten nicht mehr angewendet worden war. Er beschränkte die Zölle auf dem Main und Rhein; Gewerbe und Handel blühten. Neben seinen Pfalzen (Gelnhausen, Trifels, Hagenau) gründete er Märkte, aus denen einige Städte erwachsen sind. In einer langen Friedenszeit, wie sie noch nie erlebt war, wurde Deutschland das mächtigste Land Europas.
8. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die „Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ältesten Kaisersöhne Heinrich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gäste empfangen und in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergt, bewirtet und reich beschenkt haben; glänzende Kirchgänge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder großartig war das Fest, das ihm die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermählung seines Sohnes, des bereits zum König erwählten Heinrich, mit der normannischen Königstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lübeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtfülle der Hohenstaufen.
5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden.
1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen ,,Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz.
* *Auf dem zweiten Kreuzzug hatte Friedrich seinen Oheim begleitet; als das Kreuzheer in Kleinasien umkehren mußte, hatte der junge Schwabenherzog einen Teil weitergeführt bis nach Palästina, nach Ackers (Akkon): eine wertvolle Schule für den dritten Kreuzzug. Belehrt durch jene Erfahrungen, ließ er durch Gesandtschaften mit den Ungarn und Serben, dem Griechenkaiser und dem Sultan
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Extrahierte Personennamen: Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Konstanze Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Lüneburg Main Rhein Gelnhausen Hagenau Deutschland Europas Mainz Mailand Italien Siziliens Apuliens Palermo Jerusalem Jesu Mainz Kleinasien Palästina Akkon Ungarn
Heinrich der Löwe.
33
liche mit der herzoglichen Würde von Sachsen dem Grafen Bern-
hard von Anhalt (dem Sohne Albrecht des Bären) gab. Zwar
griff Heinrich der Löwe zu den Waffen, Anfangs nicht ohne Erfolg,
aber als der Kaiser selbst gegen ihn zu Felde zog und seine Vasallen
ihn verließen, bat er fußfällig um Gnade. Bis zu Thränen gerührt,
befreite der Kaiser ihn von der Acht und ließ ihm seine Stanun-
güter Braunschweig und Lüneburg, doch mußte er auf 3 Jahre das
Reich verlassen und ging zu seinem Schwiegervater, dem Könige von
England (Heinrich Il).
Nach einem glänzenden Reichstage zu Mainz (1184), wo Frie-
drich seine beiden ältesten Söhne, Heinrich und Friedrich, wehrhaft
machte, erschien er zum 6. Male in Italien, wurde allenthalben sehr
ehrenvoll empfangen und feierte in dem neuerbauten Mailand die
Vermählung seines ältesten Sohnes, des römischen Königs Heinrich,
mit Constanze, Roger's Ii. Tochter und Erbin des Königreichs Apu-
lien und Sicilien.
Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Regierung für die Zeit
seiner Abwesenheit übertragen hatte, unternahm er
den dritten Kreuzzug 1189.
Sa lad in, Sultan von Aegypten, erneuerte die Ansprüche
Aegyptens auf Syrien und Palästina, schlug die Christen (welche
den Waffenstillstand verletzt hatten, wodurch der Kampf mit Saladin
auf einige Jahre unterbrochen war) bei Hittin unweit des alten
Liberias, nahm den König Guido (Veit) mit vielen Rittern gefangen
und machte durch Einnahme der Hauptstadt dem Königreiche Jeru-
salem nach 88jähriger Dauer ein Ende.
Der Verlust der heil. Stadt bewog die drei ersten Fürsten der
Christenheit, den 70jährigen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die
Könige Philipp August Ii. von Frankreich und Richard Löwenherz
von England, mit der Blüte ihrer Ritterschaft den 3. Kreuzzug an-
zutreten.
Kaiser Friedrich, welcher zuerst aufbrach, kam nach Klein-Asien,
schlug das Heer des Sultans von Jconium, eroberte diese Stadt,
fand aber bald darauf im Flusse Kalykadnos (Saleph) seinen Tod.
Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte zwar das durch
Seuchen und Ausreißen stets abnehmende Heer noch bis Akkon oder
Ptolemais (auch Acre), wo er dm Orden der deutschen Ritter stif-
tete, aber noch während der Belagerung der Stadt starb (1191).
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Albrecht Heinrich Heinrich_Il Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Guido_( Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Philipp Philipp August Richard_Löwenherz Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Lüneburg England Mainz Italien Mailand Sicilien Syrien Palästina Liberias Frankreich England Akkon
24
den zu Kostnitz führte. Der Kaiser behielt die
Oberlehnsherrschaft, die Städte ihre alten Privilegien.
1180 Heinrich der Löwe geächtet und seiner Herzog-
t h ü m e r beraubt.
Dies geschah, als Heinrich auf fünfmalige Vorladung
des Kaisers nicht erschienen war. Baiern erhielt
Otto von Wittelsbach,n) Sachsen wurde getheilt
zwischen dem Erzbischof v. Köln und dem Grasen
Bernhard von Anhalt (Sohn Albrechts des Bä-
ren), der das östliche Sachsen und die Herzogs-
würde erhielt. Als Heinrich nach vergeblichem Kriege
um Gnade bar, wurde er von der Ächt befreit und
behielt seine Besitzungen Braunschweig und Lü-
neburg. Muß 3 Jahre nach England gehn. Seine
Nachkommen regieren noch setzt daselbst, sowie über
Hannover und Braunschweig.
189—1192 Dritter Kreuzzug.
Der edle Sa lad in, Sultan v. Aegypten u.-Syrien,
schlug die Christen bei Hittinv) und nahm Jeru-
salem ein. Friedrich Barbarossa, König
Philipp August v. Frankreich u. Richard Lö-
wenherz v. England treten einen neuen Kreuzzug
an. Friedrich erobert zwar Jeonium, kam aber
bald darauf im Kalykadnus (Saleph) um, 1190.
Sein Sohn Friedrich v. Schwaben starb 1191
bei der Belagerung von Aecon oder Ptolemais,
wo er 1190 den Orden der deutschen Rittern)
gestiftet hatte, nachdem schon früher die Orden der
Johanniter und der Tempelherrn entstanden
waren. Blüthe des Ritterthums.
Accon wurde von den beiden Königen eingenom-
men. Herzog Leopoldo. Oestreich, durch Ri-
chard beleidigt,x) geht zurück, bald auch Philipp
August. Darauf Waffenstillstand; den Christen bleibt
nur ein Theil der Küste und freier Besuch der heiligen
Orte. Richard's Schiffbruch u. Gefangenschaft bei
u) Seine Nachkommen regieren noch jetzt in Baiern.
v) Wodurch hatten diese selbst die Feindseligkeiten begonnen? (Pilger
nach Mecka).
ev) Hervorgegangen aus einem für deutsche Pilger bestimmten Hospital
in Jerusalem. — Tracht weißer Mantel mit schwarzem Kreuz,
x) Beschimpfung der deutschen Fahne.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Otto_von_Wittelsbach Otto Bernhard_von_Anhalt_(Sohn_Albrechts Albrechts Heinrich Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp_August Philipp August Friedrich Friedrich Friedrich_v Friedrich Leopoldo Oestreich Philipp
August Philipp August
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen England Braunschweig Frankreich England Baiern Mecka Jerusalem
Die Zeit der Kreuzzüge.
75
Mecklenburg und Pommern, machte sich aber auch durch seine Gewalt-
tätigkeit, Habsucht und Untreue viele Feinde. Diese erhoben sich gegen
ihn, sobald sie der Unterstützung des Kaisers sicher waren, der den
Welfen dreimal vor ein Reichsgericht forderte und als er nicht erschien,
in die Acht erklärte. Heinrichs Vasallen fielen jetzt ab und er mußte
sich dem Kaiser ergeben. Durch den Spruch des Reichstages zu Erfurt
verlor er alles bis auf seine Allode Braunschweig und Lüneburg.
Das Herzogthum Bayern erhielt des Kaisers treuer Waffengefährte
Otto von Wittelsbach; das eigentliche Herzogthum Sachsen hörte
auf, den Herzogstitel aber verlieh der Kaiser dem Grafen Bernhard
von Ascheröleben, Sohn Albrechts des Bären (dieses Sachsen blieb
auf Wittenberg und Lauenburg beschränkt); der Erzbischof von
Köln erhielt den Titel eines Herzogs von Engern und Westfalen; die
wendischen Fürsten Bogislaw und Kasimir wurden Herzoge von
Pommern, Lübeck eine Reichsstadt wie auch Regensburg.
Friedrich bringt Neapel und Sicilien an sein Haus (1186).
§ 222. In den Jahren 1181 —1186 war der Kaiser zum letzten-
male und als Friedensfürst in Italien und wurde in den lombardischen
Städten mit Ehrfurcht ausgenommen. Er versöhnte sich auch mit dem
unteritalienischen Normannenkönig Wilhelm und erwarb sogar
für seinen Sohn und Nachfolger Heinrich die Hand Konstanzens,
der Erbprinzessin von Neapel und Sicilien, dem blühendsten Königreiche
jener Zeit. Zu Mailand fand 1186 den 27. Juni die Hochzeit statt,
welche dem Hause der Hohenstaufen die Oberherrschaft über
Italien zu verbürgen schien, aber statt dessen ihm den Untergang
brachte.
Kreuzzug Friedrichs l, Philipp Augusts von Frankreich, Richards von
England (1189-1191).
8 223. Während der Kaiser an der Befestigung seiner Gewalt in
Deutschland und Italien unermüdlich arbeitete, erscholl die Schreckens-
botschaft : Jerusalem ist in die Hände der Ungläubigen gefallen! Der
Eroberer von Edessa, Nureddin, welchem der zweite Kreuzzug galt,
der so unglücklich ausfiel, stürzte durch seinen Feldherrn, den Kurden
Saladin, 1168 das Chalifat der Fatimiden in Aegypten, konnte es Saladin,der
aber nicht verhindern, daß Saladin sich unabhängig machte und eine
eigene Dynastie gründete (nach Saladins Vater die der Ej ubi den
genannt). Saladin bekriegte das Königreich Jerusalem anfänglich mit
sehr unglücklichem Erfolg, denn er wurde von König Balduin Iv. bei 1173 bis
Ramla gänzlich geschlagen, dagegen eroberte er die Emirate von 1184,
Damaskus und Aleppo, sowie einen Theil von Arabien. Die
Christen in Palästina parteiten sich unterdessen auf das feindseligste, selbst
die Ritterorden der Hospitaliter und Templer (s. § 273), gleich-
sam das stehende Heer des Königreichs, machten keine Ausnahme, wie
es denn überhaupt den Anschein hatte, als ob die abendländischen Chri-
sten im Morgenlande sittlich entarteten. Der Fürst Raynald von
Antiochia, ein Vasall des Königs von Jerusalem, des unfähigen
Veit (Guido) von Lu sign an (Schwagers von Balduin Iv.), brach
den mit Saladin geschloffenen Frieden und überfiel eine Karawane
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von_Ascheröleben Albrechts Albrechts Kasimir Friedrich Friedrich Wilhelm Heinrich Heinrich Friedrichs Philipp_Augusts_von_Frankreich Philipp Augusts Richards Saladin Saladin König_Balduin Guido)_von_Lu Balduin_Iv.
1181
1190
1190
1198
1198
1198-
43
Regalien und die Wahl ihrer Konsuln überlasse» gegen Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit.
Heinrich der Löwe, geächtet, unterwirft sich in Erfurt. Er behält seine Allodien Braunschweig und Lüneburg: Ostsachsen kommt an Bernhard ron Askanien, Albrechts des Bären Sohn, Westfalen an den Erzbischof von Köln, Bayern an Otto von Wittelsbach (unter Friedrich Ii. kommt auch die Rheinpfalz an die Wittelsbacher; aber im 14. Jahrhundert Spaltung in 2 Linien; ältere: Rheinpfalz und Oberpfalz, jüngere: Bayern); Steiermark wird eigenes Herzogtum.
Auf Friedrichs sechstem Zuge Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze. der Erbin von Unteritalien.
Dritter Kreuzzug, veranlasst durch den Sieg des Sultans Saladin über die Christen bei Tiberias und durch die Eroberung Jerusalems, unternommen von Friedrich Barbarossa. Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Friedrich dringt nach Eroberung von Iconium glücklich bis Cilicien vor, ertrinkt aber im Saleph bei Seleucia. Die Könige von Frankreich und England erobern Akkon. Jerusalem bleibt in den Händen der Ungläubigen.
1197 Heinrich Vi. Er söhnt sich mit Heinrich dem Löwen aus und erobert sein Erbkönigreich in Unteritalien (Tankred von Lecce). An der Ausführung seines Planes, das deutsche Wahlreich in ein Erbreich umzuwandeln und das griechische Reich zu erobern, wird er durch den Tod verhindert.
•1208 Philipp von Schwaben } Geoenkömee
1215 Otto Iv. von Braunschweig J g g
-1216 Innocenz Iii. führt das Papsttum zur höchsten Macht.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Bernhard_ron_Askanien Albrechts Albrechts Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Heinrich Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp August Richard_Löwenherz Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Tankred Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Erfurt Westfalen Rheinpfalz Rheinpfalz Oberpfalz Friedrichs Unteritalien Jerusalems Frankreich England Seleucia Frankreich England Akkon Unteritalien Lecce
45
1250
1266
1268
1241
1248
1270
1291
beim Erlöschen des askanischeu Hauses da» Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg. — 1485 scheidet sich das Haus Wettin in 2 Linien: Die ältere, Ernestinische, mit der Kurwürde und Thüringen, die jüngere, Albertinische, mit Meissen], dann Wilhelm von Holland. Nach der schweren Niederlage Friedrichs bei Parma und der Gefangennahme seines Sohnes Enzio durch die Bolognesen stirbt Friedrich. Sein Grab in Palermo.
1254 Konrad Iv.
Nach Konrads Tode sein Halbbruder Manfred zum König von Neapel und Sicilien gekrönt Dagegen nimmt Karl von Anjou von der Kirche das sicilische Reich als Lehen an.
Manfred in der Schlacht bei Benevent geschlagen und getötet.
Konradin, Konrads Sohn, wird von Karl von Anjou bei Scurcola geschlagen, darauf gefangen genommen und in Neapel hingerichtet
Die Mongolen unter Temudschin (Dschingis-Khan) erobern China und das Reich der Chowaresmier, unter seinem Enkel Batu Russland, Ungarn, Polen.
Schlachtbeiwahlstattbeiliegnitz. Heinrich der Fromme von Schlesien fällt. Verfall des Mongolenreiches.
Sechster Kreuzzug,- veranlasst durch die Eroberung Jerusalems durch die von den Mongolen vertriebenen Chowaresmier, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich. Ludwig erobert üamiette in Ägypten, wird aber gefangen genommen und muss sich loskaufen.
Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. stirbt vor Tunis.
Die Christen müssen nach dem Fall von Akkon Syrien räumen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrichs Friedrich Friedrich Konrad_Iv Konrad Konrads Manfred Karl_von_Anjou Karl Manfred Konradin Konradin Konrads Konrads Karl_von_Anjou Karl Scurcola Schlachtbeiwahlstattbeiliegnitz Heinrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Ludwig Ludwig_Ix Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Kurfürstentum_Sachsen-Wittenberg Haus_Wettin Ernestinische Meissen Holland Friedrichs Parma Palermo Neapel Sicilien Neapel China Russland Ungarn Polen Frankreich Tunis Akkon_Syrien