Die deutschen Landschaften und Stämme. 59
winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland
führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in
diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter
der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig-
nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht
auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens-
bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum-
melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und
im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.)
Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat
dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles,
etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am
Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit
der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu
künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht
und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs-
Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des
bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye-
rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt..
5. I)ie Deutschen Alpen.
Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden-
see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e -
rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn
und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis
3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich.
Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin-
nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle
die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit
haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten
sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten
Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und
Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen-
hall in den Salzburger Alpen.
Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs
an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge-
biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr
wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten;
endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach
Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün-
chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie
Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine
dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern-
bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind
also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.
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54 Einzelgebiete.
Strom, nicht Teutschlands Grenze" (Arndt), ja in der Glanzzeit deutscher Herrlichkeit im
Mittelalter floß er, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sich ausdrückt, „mitten durch
Deutschland". Die Rheinlande waren im Mittelalter der Hauptsitz deutscher Kultur und
deutscher Kaiserherrlichkeit. Bei Mainz oder in Frankfurt wurden die Kaiser gewählt und zu
Aachen gekrönt; die Rheinstraße entlang zogen sie über den Splügen nach Italien, um sich
die römische Krone zu holen; in der alten Reichsstadt Speyer endlich fanden viele von ihnen
ihre letzte Ruhestätte. Den Rhein entlang (des Reiches Psaffengasse) saßen die mächtigsten
geistlichen Kurfürsten, die Erzbischöse von Mainz und Köln. In den rheinischen Städten
feierte das Rittertum seine glänzendsten Feste, dichtete Gottfried von Straßburg fein
glühendes Epos und sang Heinrich Frauenlob seine zarten Minnelieder. Längs der ver-
kehrsbelebten Rheinstraße erblühten mächtige Reichsstädte mit einem selbstbewußten,
gewerbe- und handelstätigen Bürgertum. Machtvoll trat der Rheinische Städtebund
dem ungerechten Treiben der Ritter und Fürsten entgegen. Herrliche Dome, stolze Fürsten-
schlösser und starke Waffenplätze entstanden; hier wurde die Buchdruckerkunst erfunden. Erst
durch den politischen Zerfall Deutschlands im 30 jährigen Krieg und die Raubzüge Lud-
wigs Xiv. ward der Rhein „Deutschlands Grenze", bis er mit der Wiederaufrichtung des
Deutschen Reichs 1871 aufs neue „Deutschlands Strom" wurde.
Tas Maingebiet (Franken) in der Geschichte. Den Main entlang bestanden jähr-
hundertelang große geistliche Herrschaften, die Bistümer Bamberg und Würzburg;
Bamberg hochverdient durch die Christianisierung flavischer Völkerschaften im O., Würz-
bürg berühmt durch die Pflege der Wissenschaften und der christlichen Charitas. Am Main
liegt auch Frankfurt, der alte Handelsmittelpunkt. — In dem verkehrsreichen Franken-
land mit seinen zum Burgenbau einladenden Felsenhöhen fand das Rittertum einen
nur zu günstigen Boden, und das gewalttätige Regiment desselben beförderte hauptfäch-
lich die Erhebung der Bauern i. I. -1525. Neben der hohen Geistlichkeit und dem Adel
tat sich auch das Bürgertum in den Reichsstädten Frankens rühmlich hervor, allen
Städten der Welt voran im Nürnberg des sechzehnten Jahrhunderts, wo Bischer, Dürer,
Kraft und Hans Sachs weithin Ruhm erlangten.
In den Zeiten schwacher Kaiserherrschaft hatten auch die Frankenlande alle Leiden
der politischen Verelendung Deutschlands zu tragen. Die Mainftraße entlang zogen im
30 jährigen Krieg die Heere Gustav Adolfs und zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Truppen
des korsischen Cäsars. Noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts galt die „Main-
linie" sehr mit Unrecht als eine natürliche Scheidewand zwischen Nord- und Süd-
deutschend. Das Mainland ist indes weit mehr eine „Brücke" zur Verbindung von
Nord und Süd, und sein blühendes Berkehrsleben verdankt es vor allem diesem glück-
lichen Umstand.
Und welch glanzvolle fränkische Namen weist die Geschichte der deutschen Dichtkunst
auf! Franken ist die Heimat des gedankenreichsten Sängers der höfischen Poesie, Wolframs
von Eschenbach, und das Mainland schenkte uns Goethe. Im letzten Jahrhundert wurden
hier Friedrich Rückert, Graf Platen und Jean Paul geboren.
Schwaben in der Geschichte. Mit den Franken wetteifert in geschichtlicher Bedeutung
der wackere Stamm der Schwaben. Nicht weniger als vier große Herrscherhäuser hat er dem
deutschen Volk gegeben: die Staufer und die Welfen, die Hohenzollern und die Zäh-
ringer. Dem stark ausgeprägten Freiheitssinn des Stamms ist die Entstehung der
vielen freien Reichsstädte zuzuschreiben. Mit der Freiheitsliebe des Schwaben paart
sich seine altbewährte Tapferkeit, die Uhland in der Schwäbischen Kunde treffend zeichnet.
Die Schwaben galten als so wehrhaft und streitbar, daß sie die Vorfechter des Reichsheeres
bildeten und das Vorrecht genossen, immer das Reichsbanner in den Kampf zu tragen,
eine Ehre, die bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts bei Württemberg verblieben ist.
Mit diesen echt männlichen Zügen vereinigt das schwäbische Volk jene wundersame
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Extrahierte Personennamen: Arndt Gottfried_von_Straßburg Heinrich_Frauenlob Heinrich Hans_Sachs Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Cäsars Wolframs
von_Eschenbach Goethe Friedrich_Rückert Friedrich Jean_Paul
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Frankfurt Aachen Rheinstraße Italien Rhein Mainz Rheinstraße Deutschlands Rhein Main Bamberg Main Frankfurt Franken- Frankens Deutschlands Mainland Nord Mainland Schwaben Schwaben Schwaben Württemberg
218
C. Länderkunde.
§ 339. 4. Kleinafien. — Aufgaben. 1. Nenne die benachbarten Meere!
2. Welche Meeresstraßen trennen es von Europa? 3. Welche persischen Könige
zogen von hier nach Europa, welcher europäische König betrat hier den Boden
Asiens? 4. Wann kamen hier die Kreuzfahrer nach Asien, wann drangen
die Türken (Osmanen) von hier nach Europa vor? (§ 229.)
Kleinasien, ein Brückenbogen zwischen Asien und Europa, so groß wie
Spanien, ist ein Hochland mit Randgebirgen an der Nord- und Südküste. Sein
westlicher Teil neigt sich nach dem Ägäischen Meere hin und hat durch West-
östlich gerichtete Gebirgsketten eine gegliederte und inselreiche Küste. Sonst ist
diehalbinsel nach N abgedacht, wie der Lauf des Ki sil Jrm äk (Roter Fluß) zeigt.
Längs der nördlichen Fortsetzung des Jordangrabens streicht der größten-
teils aus vulkanischen Gesteinen bestehende Antitaurns. Der Taurus,
im S der Halbinsel, steigt beträchtlich höher und trägt im Winter Schnee.
Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der erloschene Vulkan Erdschiäs
(4000 m) auf der inneren Hochebene.
Das Klima ist mild wie das griechische. Ölbaum, Südfrüchte, Wein
und Getreide gedeihen besonders an der nach dem Meere gerichteten West-
küste. Das Innere ist infolge der Randgebirge regenarm, dazu vou den
Dürfen entwaldet und großenteils ein Steppenland mit Schaf- und Ziegenherden.
Die Bewohner find meist Ackerbau und Viehzucht treibende osmauifche
Türken, ritterliche, aber energielose und als Beamte bestechliche Mongolen,
die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben. Den nächstwichtigen
Volksteil bilden die Griechen, die als Händler, Fischer und Bauern be-
sonders an den Küsten wohnen. Dazu kommen noch die im Handel ge-
schickten Armenier. Wichtige Eisenbahnen erschließen neuerdings das Land.
Seine Meerschaumgruben versorgen auch die deutsche Industrie. (Ruhla!
Wie im Altertum, so ist auch heute die Westküste der Hauptsitz der
Kultur. Hier kämpften einst die Griechen vor Troja, hier wurde der Ge-
schichtschreiber Herodot geboren, hier entstanden die Gesänge Homers; jetzt
ist Smyrna (225) der wichtigste Hafen. Skntari, mit herrlichem Ans-
blick nach dem Bosporus, ist eine Vorstadt Konstantinopels.
§ 340. 5. Armenien ist das seenreiche Qnellgebiet des Euphrät und '
des Tigris. Der Ärärät, die höchste Erhebung eines wilden Gebirgs-
landes, an der Grenze dreier Staaten gelegen, erreicht 5200 in. Die be-
trächtlichen Niederschläge machen das rauhe Klima des Hochlandes noch
unwirtlicher, die Täler sind milde und fruchtbar.
Der türkische und der persische Anteil leiden unter schlechter Ver-
waltung und dem Mangel an Verkehrsstraßen und an schiffbaren Flüssen,
der türkische Teil noch dazu unter den Einfällen der räuberischen Kurdeu
aus Südarmenien. — Der wichtigste Hafen an der Südküste des Schwarzen
Meeres ist Trapeznnt, das Eingangstor zu Türkifch-Armeuieu.
Das durch Gebirge zerlegte Laud ist^nie zur staatlichen Einheit gelangt,
sondern stets Fremden Untertan gewesen; jetzt ist es unter den Nachbarn
Russen, Türken, Persern) geteilt. Die Armenier sind griechisch-orthodoxe
Ehristen und stehen in feindlichem Gegensatz zu den Anhängern des Islam.
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11. Die außereuropäischen (Erbteile. — 2. Asien.
221
H 345. 3. Die Westsibirische Tiesebene. Sie hat im N ein polares,
im S ein gemäßigtes Klima. Deshalb entstand im N ein Tundren-, im
3 ein großes Waldgebiet, in das von S her das Ackerland immer weiter
vordringt. Der Ob mit dem Jrtisch ist der Riesenstrom dieses Gebiets.
Da er in das Nördliche Eismeer mündet, hat er für den Weltverkehr
keine Bedeutung. Beide Flüsse sind die Hälfte des Jahres zugefroren.
Weil der Unterlauf am spätesten anstaut, treten alljährlich im Spätfrühling
große Überschwemmungen im Tundragebiet ein. Für die Ernährung der
spärlichen Bevölkerung haben die Flüsse dadurch Bedeutung, daß in ihnen
der Lachs hinaufsteigt, um in südlicheren Breiten zu laichen. Er wird ge-
fangen, geräuchert und ist dann auch ein wichtiger Handelsartikel. (Sibiri-
scher Lachs!)
§ 346. Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung. Den N be-
wohnen in spärlicher Zahl Naturvölker mongolischen Stammes. Im 3
haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn
(§ 349), zahlreiche russische Kolonisten, die von Viehzucht, Ackerbau, Berg-
bau und Walduutzuug leben, mit den Mongolen vermischt.
D. Nordasien (Ostsibirien).
§ 347. Jenseits des Jenissei erhebt sich das Bergland Ostsibiriens.
Das Tafelland des Innern ist im 8 von Kettengebirgen umgeben, von
deren Senkungen die des Baikal-Sees die bedeutendste ist. Durch sie
verläuft eine wichtige Verbindung zwischen Hochasien und Sibirien. Sie
geht von Kjachta nach Jrkütsk, der prächtig gebauten Hauptstadt Ost-
sibiriens.
ß 348. Das Klima ähnelt dem westsibirischen; da aber das Land nur
den Nordwinden Zutritt gewährt, so ist es noch kälter und durch die
schroffsten Gegensätze der ganzen Erde gekennzeichnet. Auf lange Winter
mit furchtbaren Kältegraden und Schneestürmen folgen kurze, sehr heiße
Sommer, in denen die Pflanzen sich schnell entwickeln und Schwärme von
Stechmücken eine Plage für Menschen und Tiere sind.
§ 349. Besiedlung. Der ungeheure Raum vom Nördlichen Eismeer
bis zum Nordrande Vorderasiens und vom Großen Ozean bis zum Ural
wird Sibirien genannt. Obwohl es größer ist als Europa, hatte es bis
vor kurzem nicht mehr Einwohner als London. Noch vor 300 Jahren
war das Land nur von Mongolen bewohnt, bis eine kleine russische Reiter-
schar den Ural überstieg und es dem russischen Kaiser unterwarf, der all-
mählich die Herrschaft über ganz Nordasien gewann. Es wurde das Ver-
bannnngsgebiet russischer Verbrecher, die vielfach in den staatlichen Berg-
werken arbeiten müffen. Nach der Entlassung sind sie — wie in Westsibirien
südwärts gezogen und haben sich mit anderen Einwanderern in der Nähe
der großen Eisenbahn angesiedelt. Getreideernten, Viehzucht, Fischfang und
der Reichtum des Landes an Bodenschätzen (Edelmetalle/Graphit, Kohle,
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Extrahierte Personennamen: Kjachta
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordasien Ostsibirien Bergland_Ostsibiriens Sibirien Nordrande_Vorderasiens Sibirien Europa London Nordasien Westsibirien
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien.
223
Dieses macht ein Drittel des Reiches aus, und doch ist es von 97 L der
chinesischen Reichsbevölkerung bewohnt. Es ist der halbkreisförmig vor-
springende Teil Ostasiens zwischen dem Gelben Meere und der Bucht von
Tongking und wird durch die Ausläufer des Kueuluu skwenluw in einen
nördlichen und einen südlichen Teil zerlegt, zwischen denen große Unterschiede
bestehen.
Klima, Produkte und Bewohner. Das Klima Chinas ist reich an
Gegensätzen, im Sommer warm, im Süden fast tropisch heiß. Dann weht
der Meereswind in das Wüstengebiet Hochasiens und bewirkt Niederschläge,
die in Südchina am reichlichsten fallen. Im Winter wehen die kalten
Winde aus Jnuerafieu nach O; dann bedecken sich die Küstenteile des
Gelben Meeres weithin mit Eis. Peking, auf dem Parallel von Neapel,
ist dann kälter als Stöckholm.
118. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. (Nach Weaie, Reshapmg.)
Die „Kroße Mauer" ist 18 m hoch und 7 m breit, aber heute großenteils verfallen.
China ist das ^and des mannigfaltigsten und ergiebigsten Ackerbaues!
seine meist noch ungehobenen Mineralschätze, besonders die riesigen Kohlen-
und Eisenlager Nordchinas, bestimmen es zum Großindustriestaate der Zukunft.
Die Bewohner sind meist Mongolen. Gegen die Wüstenvölker im W
haben sie sich durch die gewaltige Chinesische Mauer (Bild 118), deren Bau
in die Zeit des zweiten Panischen Krieges fällt, abgeschlossen; nach den
anderen Seiten hin sind sie durch natürliche Grenzen von anderen Völkern ge-
schieden. So lebten sie jahrtausendelang sür sich und bildeten eine nur ihnen
eigentümliche Kultur aus. Schon lange vor uns kannten sie den Kompaß
lzur Wüstenreise), das Schießpulver izum Bergbau), das Papier und den
Buchdruck, das Glas und das Porzellan. Der Chinese ist durch seine
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostasiens Chinas Hochasiens Südchina Peking Neapel Peking China Eisenlager_Nordchinas
Männer. Sie zogen, nach Gauen und Stämmen in große Heerhaufen geordnet, von den Gaugrafen und Herzögen geführt, in den Kampf. Jeder Wehrmann hatte für Waffen, Roß und Lebensmittel selbst zu sorgen.
Nachdem durch den Einfluß des Lehenswesens der alte Heerbann verfallen war, trat an seine Stelle das Aufgebot der Vasallem Jeder Lehensmann war seinem Lehensherrn und alle Lehensherren bis hinauf zu den höchsten Reichsfürsten dem Kaiser zur Heerfolge verpflichtet.
Die Hauptstärke des Vasallenheeres war die gepanzerte Reiterei, die mit gefällten Speeren gegen den Feind ansprengte und wenn er durch den Stoß erschüttert war, mit Schwert und Streitkolben kämpfte.
Rittertum. Die Reiterei des Vasallenheeres bestand aus adeligen Lehensmännern und bildete mit der Zeit einen eigenen Stand, den Ritterstand. Die Pflichten des Ritters waren: ehrbarer Wandel, unverbrüchliche Treue gegen den Landesherrn, Tapferkeit, Befchütznng der Schwachen, besonders der Frauen und Waifen, Kamps gegen die Feinde des christlichen Glaubens. Ter junge Adelige wurde für den Ritterstand sorgfältig erzogen. Im siebenten Jahre wurde er einem angesehenen Ritter übergeben, dem er als Edelknabe diente, und der ihn in feiner Sitte und allen ritterlichen Künsten unterwies. Im vierzehnten Jahre wurde er Knappe und begleitete nunmehr seinen Herrn in den Krieg, zum Turnier, auf die Jagd; er führte thm das Roß vor, versorgte seine Waffen, schnallte ihm den Harnisch an und kämpfte anjeincr Seite, fortwährend darauf bedacht, dem Lehrmeister an ritterlicher Tugend und Ehrenhaftigkeit gleich zu werden. Im einund-zwanzigsten Jahre war die Lehrzeit beendet, und der Knappe wurde durch den Ritterschlag in den Stand der Ritter aufgenommen. Er bereitete sich durch Fasten, Wachen und Gebet auf die feierliche Handlung vor. In einer Kirche vor dem Altare wurde er mit der Waffenrüstung angetan und legte das Gelübde ab, die Pflichten eines christlichen Ritters treulich zu erfüllen. Hieraus wurden ihm die goldenen Sporen, das Abzeichen der Ritterwürde, angebunden, und der vornehmste der anwesenden Ritter gab ihm mit dem flachen Schwerte drei Schläge auf den Nacken und die Schulter. An diese Feier schlossen sich zu Ehren des jungen Ritters noch weltliche Festlichkeiten, Turnier, Festmahl und Tanz an.
Zur Pflege des ritterlichen Geistes dienten die Turniere. Diese waren Kampsspiele, die entweder von Fürsten, oder auch von ritterlichen Genossenschaften veranstaltet wurden. Die Kämpfer, zu Roß in voller Waffenrüstung, sprengten mit eingelegten Lanzen auf einander los, und wer den Gegner aus dem Sattel warf, gewann den Preis, den Turnierdank, der ihm von einer der zuschauenden Damen überreicht wurde. Dem Sieger verfielen auch Roß und Waffen des Besiegten, der sie jedoch um Geld auslösen konnte. Oft wurde bei den Turnieren auch mit dem Schwerte und dem Streitkolben gekämpft, und wiewohl das Turnier unrein friedlicher Wettstreit fein sollte, büßte mancher wackere Ritter dabei das Leben ein.
Nie Kirche. Der Süden Deutschlands war früher für das Christentum gewonnen als der Norden und Osten. Durch Karl den Großen wurden die Sachsen — oft mit Anwendung von Gewalt — bekehrt und in ihrem Gebiete die Bistümer Münster, Paderborn, Minden, Osnabrück, Hildesheim, Bremen, Verden und Halberstadt errichtet. Nach der Eroberung der von Slaven bewohnten Gebiete auf dem rechten Ufer der Elbe wurden das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen und Zeitz gestiftet. Alle diese Bistümer wurden mit großen Gütern ausgestattet. Die Kaiser übertrugen den Bischöfen und Erzbischösen auch wichtige Ämter mit großen Reichslehen. So wurden mit der Zeit die Erzbischöfe von Mainz, Köln, Trier, Bremen mächtige Reichsfürsten, die großen Einfluß auf die Geschicke des Reiches hatten.
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Extrahierte Personennamen: Wehrmann Kamps Karl Karl
Geschichte der Römer.
so viele Kriege geführt hatten, das neupersische Reich, dessen Herrscher, die Sassaniden, sofort die römische Grenze angriffen.
Der politischen Zerrüttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Beite. Der Großgrundbesitz wuchs in erschreckendem Maße, während der Bauernstand verarmte; das Gewerbe und der Handel mußten unter den Bürgerkriegen und der allgemeinen Unsicherheit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Römertugend und Vaterlandsliebe war längst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Götterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei ncchm man seine Zuflucht, und ägyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das Christentum, von dem eine religiöse Erneuerung ausging. Immer größer wurde die Zahl der Christen, vornehmlich unter den Armen und Bedrückten, aber auch unter den vornehmen Ständen. Ost und hart wurde cs verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende mußten den Märtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner.
Dionettan « 112 Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben
Um ow. o .
durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle gewehrt. D t o = kletianus zunächst, welcher, obwohl der Sohn eines Sklaven, als tüchtiger Soldat zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, daß der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht genoß; die äußeren Zeichen dafür waren, daß er sich als Herr begrüßen ließ und die Kniebeugung verlangte, daß er nach beut Vorbilbe orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und beobachtete Hoforbnung einführte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier Teile, an beren Spitze er je einen Herrscher stellte.
Konstantin. Nach seiner Abbankung brachen neue Bürgerkriege aus, bis es
Konstantinus gelang die Reichseinheit wieberherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in bettt Bestreben, die Reichs-Verwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in unbedingter Abhängigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neu-e Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begünstigte und förderte er das bisher verfolgte Christentum. Er leitete selbst die erste der großen Versammlungen der christlichen Kirche, das Konzil von Nicäa. Auf dem Totenbette ließ er sich taufen. Zwar hat einer feiner Nachfolger, Kaiser Julian, den man Apostota, den Abtrünnigen,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Nicäa Julian
122.
Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Napoleons Iii.
47
auch auf Papier festzuhalten; man lernte, metallische berzge auf galvanoplastischem Wege zu machen; man zndete seine llampe oder sein Talglicht nicht mehr mit einem umstndlichen Feuerzeug an, sondern mit einem Phosphorstreichhlzchen, und um 1850 kamen in Frankfurt a. M. die schwedischen" Zndhlzer auf (so genannt, weil sie anfangs Haupt-schlich von Schweden aus in den Handel gebracht wurden); der Schreiber nahm statt des bisherigen Gnsekiels die Stahlfeder" zur Hand und konnte die von Gabelsberger in Mnchen erfundene Stenographie er-lernen; die mhsamste Arbeit der Hausfrau wurde nach 1850 durch die von dem Amerikaner Howe erfundene Nhmaschine erleichtert.
5. Die Industrie. Dem Dampf und der Steinkohle, dem Zollverein und den Naturwissenschaften ist es zu danken, da zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. die Industrie einen erfreulichen Aufschwung nahm, be-sonders die Eisen- und die Textilindustrie. Die groen industriellen An-lagen in der Rheinprovinz und Westfalen, in Sachsen und Schlesien stammen zum weitaus grten Teil aus dieser Zeit.
Das Aufblhen der Groindustrie trug dazu bei, da sich die Bevlkerung der groen Städte nach und nach vernderte. Das Klein-brgertum der guten alten Zeit" (115, 1) nahm ab, und Arbeitermassen fllten zu bestimmten Tageszeiten die Straen.
6. Die Landwirtschaft. Obgleich die stdtische Bevlkerung nicht viel schneller wuchs als die lndliche, nahm doch der Prozentsatz derer, die von der Landwirtschaft lebten, bedeutend ab, weil sich das Gewerbe, namentlich das Kleingewerbe, auch auf dem Lande ausbreitete.
Durch die Vermehrung der Volkszahl und die Konkurrenz des Aus-landes sahen sich die Landwirte veranlat, den alten Schlendrian auf-zugeben, um hhere Ertrge zu erzielen. Sie schickten ihre Shne in landwirtschaftliche Schulen, sie bemhten sich, nach den Lehren Liebigs den Boden besser auszunutzen, und erkannten das Unvorteilhafte der noch vielfach blichen uralten Dreifelderwirtschaft".
122. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Napoleons Iii.,
18521870.
1. Napoleons Vermhlung. Der Emporkmmling heiratete nicht in ein Frstengeschlecht hinein wie Napoleon I., sondern vermhlte sich mit der spanischen Donna Engenie von Montijo. Die junge, schne Kaiserin wurde die Herrscherin der Mode und des Luxus und hatte auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Uneingeweihte ahnten.
2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast u* umschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Howe Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Liebigs Napoleons Napoleons_Vermhlung Napoleons Napoleon_I. Donna_Engenie_von_Montijo Napoleon
15. Die Gründung des Bistums Bamberg.
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berget Bischof an die Gestade der Ostsee um den entlegensten Stämmen der Wenden das Christentum zu predigen und dadurch auch ihre Germani-sientng vorzubereiten. Man hat oft in der Gründung Bambergs nichts anderes sehen wollen als das Werk frömmelnder Laune eines bigotten Fürsten; aber sicherlich war es ein Werk, auf welches der Himmel seinen Segen gelegt hat.
Die Stiftung eines Bistums war im Deutschen Reiche keine geringe Sache. Welche Mühen hatte nicht der große Otto in aller seiner Kaisermacht zu bestehen um das Erzbistum Magdeburg ins Leben zu rufen und einige Teile der Halberstädter Diözese für dasselbe zu gewinnen! Wenn nun Heinrich im fünften Jahre seiner Regierung angriff, was der gewaltige Kaiser kaum in zwanzigjährigen Anstrengungen erreichte, so zeugt dies vorweg für einen Mut, der vor keiner Schwierigkeit zurückbebte, wie nicht minder für ein starkes Bewußtsein feiner gesicherten Macht. Die Wege, die er zum Ziele einschlug, enthüllen uns das innerste Wesen des eigentümlichen Fürsten.
Nach dem gewaltsamen Sturze der Babenberger unter Ludwig dem Kinde war ein Teil ihrer Burgen und Güter nicht wieder zu Lehen ausgetan sondern bei der Krone verblieben. Zu ihnen gehörten die Burgen Babenberg und Aurach im Gau Volkfeld, die Otto Ii. mit allen zugehörigen Ländereien im Jahre 973 an den Vater Heinrichs zu freiem Eigentum schenkte. Vom Vater gingen sie auf den Sohn über, der sich von früher Jugend au gern zu Bamberg aushielt und für die Verschönerung der Burg keinen Aufwand scheute. Bei feiner Vermählung mit Kunigunde verschrieb er sie als Leibgedinge feiner Gemahlin und fuhr auch als König fort das ihm liebe Besitztum auf alle Weise zu verbessern. Als ihm dann die Hoffnung Leibeserben von Kunigunden zu erhalten zu schwinden anfing, erwuchs in ihm der Gedanke Bamberg dem Dienste der Kirche zu widmen und ein Bistnm daselbst zu begründen. Längere Zeit trug er nach seiner Sitte den Plan schweigend mit sich umher, bereitete indessen alles zu seiner Verwirklichung vor. Er begann den Bau eines großen Domes mit zwei Unterkirchen und beschaffte alle Bedürfnisse einer bischöflichen Kirche mit emsiger Sorgfalt. Vor allem aber bedurfte er um dem neuen Bistum einen genügenden Sprengel zuweisen zu können von den Bischöfen von Würzburg und Eichstätt der Abtretung eines Teiles ihrer Diözesen im Volkfeld und Radenzgau.
Im Jahre 1007 trat der König endlich mit seiner Absicht offen hervor. Am 6. Mai, seinem Geburtstage, schenkte er seine Eigengüter im Volkfeld und im Radenzgau an die Barnberger Kirche und berief auf Pfingsten eine Synode nach Mainz, aus der er seinen Plan durchzusetzen erwartete. Vier Erzbischöfe und dreizehn Bischöfe waren erschienen, unter ihnen auch der Bifchof von Würzburg, während der Eichftätter ausgeblieben war. Mit jenem trat der König nun zunächst in geheime Verhandlungen und wußte ihn in der Tat Su den gewünschten Abtretungen zu bewegen, indem er ihm dafür fowohl 150 Hufen Landes in der Meinunger-Mark überließ wie auch die Erhebung
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Otto Heinrichs Heinrichs
38 Die fremden Erdteile. Asien.
bedeutendste Fluß des Hochlandes ist der Kisil Jrmak (roter Fluß). Die
Raudgebirge trocknen die ins Innere strömende feuchte Seeluft, fo daß die
Hochländer größtenteils dürre Steppen und Salzwüsten find.*) In der
trockenen Lust gedeihen Tiere mit langer, seidenweicher Wolle, darunter die
Angoraziege (angora). — Die wohlbewässerten, zum Teil bewaldeten Küsten-
terrassen erzeugen Südfrüchte und feurigen Wein. Von der Westküste kommen
auch die meisten Badeschwämme, sowie berühmter Meerschaum in den Handel. —
Die Bewohner sind an den Küsten Griechen, die Handel, Gewerbe (Teppich-
Weberei) und Landbau treiben, auf dem Hochlande Türken, die sich bäuerlich
beschäftigen.
Kleinasien gehört zum Gebiet der asiatischen Tiirkei. Asmyrna, an der
Westküste gelegen, bedeutendste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei. —
Skütari, am Bosporus, gleichsam eine Vorstadt und der Kirchhos von
Konstantinopel- denn der Türke sucht seine Ruhe, wenn irgend angängig, in
der heimischen (asiatischen) Erde. Von Smyrna und Skütari gehen d'ie Bahnen
der asiatischen Türkei ins Innere, die bis zum Persischen Meer fortgeführt
werden sollen. — Brussa, bedeutende Stadt am Abhänge des kleinasiatischen
Olymp. — Auf dem n. Teil der Westküste die Uberreste von Troja und
Pergamon. — Der Westküste sind zahlreiche Insel vorgelagert, darunter
Rhodus, einst Hauptsitz der Johanniter, und Samos, die Insel des
Polykrates. — Die Insel Cypern (Kupfergewinnung, Kupfer trägt nach der
Insel seinen Namen, Eyperwein) steht unter englischer Verwaltung.
2. Kaukasien, größer äls Norddeutschland, 9 Mill. E., umfaßt das
Land zu beiden Seiten des Kaukasus, eines lückenlosen und daher nnweg-
samen, wilden Hochgebirges, das die Landenge zwischen dem Kaspischen und
dem Schwarzen Meer verriegelt. Seine Länge kommt der der Alpen fast
gleich; seine höchsten Berge übertreffen die Höhe der Alpenriesen. Der
Kaukasus ist ein junges Faltengebirge und bildet die Fortsetzung des Iaila-
gebirges auf der Krim. Die bedeutendsten seiner zahlreichen Gipfel sind
Elbrus (--glänzender Berg) und Kasbek. Als einziger bequemer Ge-
birgsübergang führt eine kühn gebaute Straße vom Nordfuße nach Tiflis.
Auf der Südseite fließt die K u r ä. — Das n. Vorland des Kaukasus ist
durchweg Steppe, das s. dagegen mit Ausnahme der Steppe am untern Kur
üppige, angebaute Landschaft von italienischer Milde. Beide Vorländer sind
reich an Petroleumquellen. — Die Gebirgstäler des Kaukasus werden
von zahlreichen kriegerischen Völkerschaften bewohnt, die sich erst nach langem
Freiheitskampfe der russischen Übermacht gebeugt haben. Alle gehören zur
mittelländischen Rasse, unter ihnen die körperlich schönen Tscherkessen und
Georgier.
Kaukasien gehört zum russischen Asien. -Z: Tiflis, Hst. Kaukasiens. an?
bedeutende Handelsstadt. Von Batüm am Schwarzen Meer bis »Baku,
das durch die Erdölgewinnung groß wurde, führt eine Eisenbahn, die sich
jenseits des Meeres in Turan über Merw nach Taschkent fortsetzt.
3. Armenien, 21/2 Mill. E., ein Land der Berge und Hochländer,
ist das Bindeglied zwischen den gefalteten Gebirgsgürteln Kleinasiens und
Irans. Die höchste Erhebung ist der A r a r a t, ein Vulkan, der in das
Gebiet des ewigen Schnees ragt. Armenien ist das wichtigste Quellgebiet
Vorderasiens. Welche 2 Flußpaare entspringen hier? Unter den zahlreichen
*) Schwäbische Kunde: Daselbst erhob sich große Not: viel Steine gab's
und wenig Brot usw.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Kleinasien Bosporus Smyrna Olymp Troja Pergamon Samos Cypern Norddeutschland Tiflis Asien Tiflis Kaukasiens Turan Taschkent Armenien Kleinasiens Irans Armenien Vorderasiens