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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 83

1909 - Leipzig : Hirt
4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. 83 wurde zu Ga st ein 1865 ein Vertrag zwischen Preußen und Österreich geschlossen des Inhalts, daß Preußen die Verwaltung von Schleswig, Österreich die von Holstein vorläufig übernehmen solle. Hier wurde auch der oben erwähnte Kaufpreis für Lauenburg festgesetzt. König Wilhelm war über die Beilegung der Streitigkeiten so erfreut, daß er Bismarck, der die Verhandlungen geleitet hatte, den Grafentitel verlieh. Doch der Riß war nur verstopft. Österreich begünstigte in Holstein die Partei des Prinzen von Augustenbnrg trotz der Gegenvorstellungen Preußens und übertrug die endgültige Entscheidung in der Schleswig-Holsteinschen Frage dem Deutschen Bunde. Hier hoffte Österreich für feine Wünsche die Stimmenmehrheit zu erlangen; Preußen erklärte dies für eine Verletzung des Gasteiner Vertrages. Der preußische General von Manteussel, der Statthalter von Schleswig, ließ Truppen in Holstein einrücken. Darauf verließ der österreichische Statthalter Holsteins, Feldmarschall von Gablenz, mit seinen Truppen Holstein und marschierte nach Böhmen. Österreich beantragte beim Deutschen Bunde Mobilmachung gegen Preußen, und als der Antrag angenommen wurde, erklärte Preußen seinen Austritt aus dem Deutschen Bunde. So kam es zur Lösung der Deutschen Frage „durch Blut und Eisen". In der Voraussicht des unvermeidlichen Krieges hatte Preußen bereits im März 1866 ein geheimes Bündnis mit Italien gegen Österreich geschlossen. / Verlauf des Krieges. Auf Österreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Freie Reichsstadt Frankfurt und die süddeutschen Kleinstaaten; auf Preußens Seite Italien, Mecklenburg, Oldenburg und die norddeutschen Kleinstaaten. Italien, Böhmen, das Gebiet des untern und mittlern Mains, Langensalza im Regierungsbezirk Erfurt waren die Kriegsschauplätze. Das Heer der Hannoveraner siegte bei Langensalza über preußische Heeresabteilungen am 27. Juni, streckte aber die Waffen, als preußische Verstärkungen eintrafen. Der Widerstand in Norddeutschland war gebrochen. Die preußische Mainarmee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenftein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg über die süddeutschen Bundesgenossen Österreichs. Die Österreicher selbst wurden in Böhmen in siegreichen Gefechten bei Münchengrätz, Gitschin, Nachod und Skalitz geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Königgrätz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augenblicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. In sieben Tagen, vom 27. Juni bis 3. Juli, war die österreichische Armee vollständig besiegt. Die preußischen Truppen rückten auf Olmütz, Wien und Preßburg vor. Auf dem italienischen Kriegsschauplätze waren die Österreicher bei Custozza und Lissa Sieger geblieben. Österreich ließ trotzdem das Gebiet von Venedig der italienischen Regierung anbieten, wenn sie vom Bündnis mit Preußen

2. Deutsche Geschichte - S. 243

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
yi/lls Vw^Aja^r Jl Der deutsche Krieg 1866. 243 der österreichischen Kavallerie; freilich hatte auch die preußische Kavallerie schwer gelitten. In eiliger Flucht strömten die österreichischen Truppen nach Königgrätz. Auf dem Schlachtfelde traf König Wilhelm den Kronprinzen, durch dessen Eintreffen der Sieg entschieden worden war, und schmückte ihn mit dem eigenen Orden pour le m<Mte. Die Preußen hatten 9000 Mann, die Österreicher mit Einschluß der Gefangenen über 40 000 Mann verloren. Der Feldzug, der die Entscheidung brachte, hatte nicht mehr als sieben Tage gedauert. Benedek zog sich in der Richtung auf Wien zurück. Unterdessen rückten die preußischen Truppen ebenfalls auf die österreichische Hauptstadt los. Schon erblickten die Vorposten aus der Ferne den Stephansturm, als am 22. Juli ein Waffen ft ill st and abgeschlossen wurde. ^föliu Kaiser Franz Joseph hatte sich sofort nach der Schlacht bei Königgrätz -an Napoleon Iii. mit der Bitre um Vermittelung gewandt und V e n e t i e n an ihn abgetreten; feine Hoffnung war, daß Italien, wenn es aus Napoleons Hand diese Provinz empfinge, vom Kriege zurücktreten und vielleicht Napoleon selbst auf Österreichs Seite treten würde. Die Italiener hatten bisher unglücklich gefochten. Zuerst war ihr Landheer von dem Erzherzog Albrecht bei Custozza in der Gegend von Verona geschlagen worden; dann erlitt ihre Flotte eine Niederlage bei der Insel L i s s a. Aber dagegen empörte sich das Ehrgefühl des italienischen Volkes, sich Venetien, wie 1859 die Lombardei von Napoleon schenken zu lassen; die italienischen Truppen rückten vielmehr in Venetien ein und besetzten den größten Teil der Provinz, von den Österreichern kaum gehindert, da diese alle verfügbaren Truppen nach dem nördlichen Kriegsschauplätze sandten. § 245. Der Mainfeldzug. Während in Böhmen die Entscheidung fiel, hatte ein anderes preußisches Heer, befehligt von dem General Vogel von Falckenftein, gegen die süddeutschen Staaten zu kämpfen. Zwar waren die Gegner wesentlich stärker; aber dieses Mißverhältnis wurde durch die bessere Bewaffnung und Ausbildung der Preußen und die Uneinigkeit der Feinde ausgeglichen. Vogel von Falckenftein wandte sich zunächst gegen die Bayern und schlug sie bei K i s s i n g e n. Dann zog der General nach Kissmgen. Westen aus Frankfurt los, von wo unterdessen der Bundestag seinen Sitz nach Augsburg verlegt hatte, und besetzte diese Stadt. Sein Nachfolger im Oberbefehl, General von Manteuffel, führte die Truppen durch den Odenwald in südöstlicher Richtung, drang bis nach Würzburg Wllrzburg. vor und zwang die Gegner auf das rechte Mainufer hinüberzugehen. In diesem Augenblicke trat auch hier Waffenruhe ein. 16*

3. Deutsche Geschichte - S. 211

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Befreiungskrieg Int Jahre 1813 Napoleon hatte ein nur wenig schwächeres Heer, 440000 Mann. Er hatte den Vorteil des einheitlichen Oberbefehls und der konzentrierten Stellung; sein Hauptquartier war Dresden. Den ersten Schlag dachte er gegen die Nordarmee zu führen und das verhaßte Berlin in Brand zu schießen. Dorthin sandte er den Marschall Oudinot. Bernadotte hatte die Absicht, zurückzugehen und die preußische Hauptstadt dem Feinde zu überlassen. Da griff sein Unterbefehlshaber, der preußische General von B ü l o w, am 23. August 1813, einem Regentage, bei Großbeeren südlich von Berlin einen Teil der französischen Truppen an und warf ihn in 8 f die Flucht. Der erste Sieg war erfochten. Indessen war Napoleon selbst nach Schlesien eingerückt, wo er die Hauptmacht des Feindes vermutete. Da jedoch unterdessen die böhmische Armee die Pässe des Erzgebirges überschritt und auf Dresden losging, so kehrte Napoleon wieder um, ließ aber den Marschall M a c d o n a l d Blücher gegenüber. Ohne die Nähe der Blücherschen Armee zu ahnen, erstieg dieser am 26. August unter strömendem Regen die Höhen am rechten Ufer der F^ch K a tz b a ch unweit Liegnitz, in der Nähe der „Walstatt", wo einst die"' Möngölenschlacht geschlagen worden war. Da wurde er plötzlich angegriffen und nach heftigem Kampfe, in dem die Preußen vielfach mit dem Kolben dreinschlugen, völlig geschlagen. Viele Feinde fanden in dem angeschwollenen Flusse den Tod. Dem Siege folgte eine tatkräftige Verfolgung, durch die das feindliche Heer gänzlich aufgelöst wurde; viele Kanonen wurden erbeutet, zahlreiche Gefangene gemacht. „Schlesien ist vom Feinde befreit!" so begann der Armeebefehl, in dem der siegreiche Feldherr seinen Truppen dankte. In denselben Tagen freilich trug Napoleon einen Sieg über die Dresden, böhmische Armee davon, die D^el^en am linken Elbufer angegriffen hatte, aber unter schweren Verlusten zurückgeworfen wurde. Selbst der Rückzug über die Bergpäffe schien gefährdet, da der französische General Van-dämme bei der Festung Königstein über die Elbe gegangen war und dem Heere den Weg zu verlegen drohte. Da waren es russische und preußische Truppen, die letzteren unter dem Befehl des Generals von Kleist, die bei K u I nt und Nollenborf Vanbamme besiegten und zur Ergebung zwangen. Keim und So war von bet böhmischen Armee ein schweres Schicksal glücklich ab-5rohcnbotf-geivenbet worben, währenb die beibett anderen Heere glänzende Siege davongetragen hatten. Noch einmal führte Napoleon einen Schlag gegen Berlin. Der Marschall Net), Fürst von der Moskwa, le brave des braves, wie ihn der Kaiser genannt hatte, sollte ein Heer gegen diese Stadt fuhren! Aber schon bei Denn ewitz unweit Jüterbog traf er auf Teile der Nord-ortnee, preußische Truppen unter Bülow und Tau entzien, und wurde,Üs er" 14* ra> 211

4. Deutsche Geschichte - S. 212

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung de' neuen Reichs. trotzdem er die Übermacht hatte, überall zurückgeworfen: als gegen Abend Bernadotte selbst herannahte, ergriffen die Franzosen die Flucht. Nach der Schlacht von Dennewitz kam es längere Zeit zu keinem erheblicheren Zusammenstoß. Napoleon ermüdete seine Truppen durch anstrengende Märsche; bald führte er sie nach Schlesien, bald auf die Höhen des Erzgebirges. Endlich entschloß sich Blücher die Offensive zu ergreifen. abancnburg. Bei W a r t e n b n r g, unweit der Mündung der schwarzen Elster, überschritt aus seinen Befehl Ao-r-L-^der später zum Grafen Jork von Wartenburg erhoben worden ist, die Elbe und schlug die ihm gegenüberstehenden Truppen. Jetzt konnte auch der Kronprinz von Schweden nicht umhin, den Strom zu überschreiten, während zugleich die Armee Schwarzenbergs herannahte und auf L e i p z i g marschierte. In der Ebene, die sich hier ausbreitet, erwartete nunmehr Napoleon die Feinde. An 16. Oktober griff die böhmische Armee von Süden her, Blücher von Nordwesten an. Die erstere kämpfte besonders bei dem imsdorfe Wachau; es gelang ihr nicht den Feind aus seinen Stellungen zu i9. Okt. verdrängen, aber auch Napoleon, der schon befohlen hatte Viktoria zu läuten, vermochte sie nicht zurückzuwerfen. Indessen hatten bei Möckern die Preußen unter Iork den Marschall Marmont angegriffen. Mehrmals wurde das Dorf gewonnen und wieder verloren. Endlich gelang es den tapferen Angreifern, den Feind zurückzutreiben. Am nächsten Tage wurde nicht gefochten. Napoleon machte einen ' erfolglosen Versuch, mit seinem Schwiegervater Franz von Österreich Verhandlungen anzuknüpfen; indessen marschierte die Armee Bernadottes heran, so daß nunmehr 295000 Verbündete, die indessen nicht sämtlich ins Treffen kamen, 160000 Franzosen gegenüberstanden. Am 18. Oktober wurde östlich und südöstlich von Leipzig die Entscheidungsschlacht geschlagen. Das Dorf Probstheida, das den Mittelpunkt der französischen Aufstellung bildete, konnte trotz aller Stürme der Verbündeten nicht genommen werden. Aber auf dem rechten Flügel siegten sie nach hartnäckigem Kampfe und drängten den Feind allmählich bis in die Stadt zurück. Während der Schlacht waren etwas über 3000 Sachsen und einige hundert Württembergs zu den Verbündeten übergegangen. Napoleon war geschlagen. In der Nacht befahl er den Rückzug und ließ am nächsten Morgen seine französischen Truppen auf der Skräffe nach Lützen und Weißenfels abziehen. Dem Rest, der zum größten Teile aus Rheinbündlern, Polen und Italienern bestand, überließ er die Verteidigung der Stadt, die von Len Verbündeten erstürmt werden mußte. Auf dem Marktplatz trafen Alexander und Friedrich Wilhelm mit Blücher zusammen; Friedrich Wilhelm,

5. Deutsche Geschichte - S. 216

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
216 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Der Fcldzug tion 1815. 1815. § 222. Noch dauerten die Beratungen des Wiener Kongresses fort, als Napoleon Elba heimlich verließ und am 1. März 1815 zu Cannes in der Provence landete. Die Armee siel ihm zu, der gegen ihn gesandte Marschall Ney ging zu ihm über; Ludwig Xviii. entfloh aus Paris. Aber die Mächte waren entschlossen, Napoleon nicht auf dem Throne Frankreichs zu dulden; sie erklärten ihn in die Acht, erneuerten ihr Bündnis gegen ihn und ließen ihre Heere nach dem Rheine marschieren. In den Niederlanden, die zunächst bedroht erschienen, nahmen ein preußisches Heer unter B l ü ch-i r, dessen Generalstabschef wieder Gneisenau war, und ein aus Engländern, Niederländern, Hannoveranern und anderen deutschen Truppen zusammengesetztes Heer unter Wellington Aufstellung. Hierher wandte sich Napoleon. Seine Armee zählte zwar nur 122000 Mann, aber sie bestand aus seinen aus der Gefangenschaft heimgekehrten Veteranen; er hat nie eine bessere befehligt. Im Vertrauen auf das Versprechen Wellingtons, ihm zu Hilfe zu kommen, l6asi. entschloß sich Blücher am 16. Juni bei Lianv unweit Nantut: mit 80 000 Preußen die Schlacht anzunehmen, die ihm Napoleon mit ebenfalls etwa 60 000 Mann anbot. Aber Wellington war nicht in der Lage, sein Versprechen zu halten. Nach blutigem Ringen wurden die Preußen zurückgedrängt. Bei einem Kavallerieangriff wurde Blücher das Pferd unter dem Leibe erschossen, und er stürzte; nur sein Adjutant Gras Nostiz schützte ihn in dem wilden Getümmel.' An seiner Stelle übernahm Gneisenau den Oberbefehl. Er ordnete den Rückzug an, aber nicht, wie der Feind erwartete, dem Rheine zu, sondern nach Norden; er wollte die Verbindung mit Wellington nicht verlieren. Quatrrbra,. Dieser hatte an demselben Tage bei Quatrebras den Matjchau Net) besiegt, der ihm in den Weg getreten war, um seine Vereinigung mit Blücher zu verhindern; in dieser Schlacht fand Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (vgl. §209) den Tod. Wellington stellte sich nunmehr, nachdem ihm Blücher zugesagt hatte, zu Hilfe zu kommen, bei Mont St. Jean, das an der großen, von Brüssel südwärts führenden Straße liegt, in Schlachtordnung auf; er hatte gegen 70 000 Mann; fein Hauptquartier war Waterloo. Wenig stärker war das Heer Napoleons, der bei dem «rllean^ancepachthofe La Belle Alliance Aufstellung nahm. Am 18. Juni gegen Mittag begann die Schlacht. Der erste Angriff der Franzosen wurde von den Engländern und Deutschen zurückgewiesen; aber neue Anstürme folgten, und langsam gewannen die Franzosen an Boden und drangen in die von

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. uncounted

1909 - Leipzig : Hirt
Ii *-1 m W 50 35 60 * Ibvfl0t Innsbrwd^ 'Kuer Alien Sm.sisisdueerzogaitrier Wldk.frstent. Wtdedc Schwan brg W. zu Westfatav Leipzig l-ld^Oktobcrlsls. Jfilonveter oouu*a Mckern Gohlis Schnefeld liiidena \0leip zig \ Sttteritz Connewitz astopo Probstheida. Zi^ber-twvlkwitz Vactical Waterloo ls^Jimi 1815. Kilometer Waterlo Lcihaxe Papelatte Bdu Vjffiance Pla/ic^noito Lallend Pyramiden** Geogr. Allst v Wagner & Debes,Leipzig.

7. Die Zeit der Umwälzungen - S. 18

1909 - Leipzig : Hirt
18 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 108. 1806. Napoleon seine herausfordernde Haltung fortsetzte und sich anschickte, Hannover an England zurckzugeben, erklrte Friedrich Wilhelm den Krieg. Napoleon rckte mit seinen noch in Sddeutschland stehenden Truppen in Thringen ein, schlug bei Saalfeld, wo der Prinz Louis Fer-d in and, des Knigs Vetter, fiel, die preuische Vorhut zurck und be-siegte im Oktober in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt (zum Teil mit Rheinbundtruppen) die Hauptmacht der Preußen und Sachsen unter dem greisen Herzog Ferdinand von Braunschweig, der tdlich verwundet in Ottensen starb. Die Niederlage hatte die schlimmsten Folgen fr Preußen. Die Knigsfamilie flchtete nach Knigsberg. Der Kurfürst von Sachsen trat dem Rheinbunde bei, wofr er von Napoleon zum König ernannt wurde, und die kleineren norddeutschen Fürsten folgten seinem Beispiel. Die meisten Festungen fielen den Franzosen in die Hnde; nur wenige hielten sich, wie Graudenz unter Courbiere*) und Kolberg, das durch den Kommandanten Gneisenau mit krftiger Beihilfe der Brgerschaft unter Nettelbeck verteidigt wurde, während Leutnant Schill mit seiner Freischar Ausflle und Streifzge machte. Napoleon schaltete bermtig in Berlin (Siegesgttin des Brandenburger Tores; Degen Friedrichs des Groen; Schmhschriften gegen die Knigin Luise) und ordnete die Fest-landsperre an, wodurch aller Handel und Verkehr mit England ver-boten wurde. Die Knigin Luise erkrankte am Typhus und mute, da 1807. die Franzosen heranrckten, Anfang Januar der die Kurische Nehrung nach Memel flchten, begleitet von ihrem Leibarzte Hufeland. Nun kam Zar Alexander mit russischer Hilfe. Die vereinigten Preußen und Russen lieferten den Franzosen die unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Bei Napoleon war der Eindruck des Mierfolges so groß, da er dem Könige von Preußen Friedensvorschlge machte; aber dieser wies sie, um sich nicht von seinem russischen Verbndeten zu trennen, zurck. Bei Friedland wurden darauf die Verbndeten von Napoleon entscheidend geschlagen. Vor dem Abschlu des Friedens unter-nahm Luise den schweren Schritt, mit Napoleon in Tilsit persnlich der die Friedensbedingungen zu sprechen; vergebens: nachdem sich Alexander fr ein Bndnis mit Napoleon hatte gewinnen lassen, mute Preußen im Tilsiter Frieden 1. die Lnder westlich der Elbe als Knigreich Westfalen an Napoleons Bruder Jerme berlassen; 2. die meisten ehemals polnischen Lnder als Herzogtum Warschau an Sachsen abtreten; 3. unge-heute Kriegskosten bezahlen und, bis sie bezahlt waren, eine franzsische Besatzung im Lande behalten.1) *) Als ihn die Feinde zur bergabe aufforderten und bemerkten, es gebe keinen König von Preußen mehr, erwiderte er: Wohlan, so bin ich König von Graudenz." x) Die fortlaufenden Zahlen im Texte beziehen sich auf die Quellenstze im Anhang.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 280

1906 - München : Oldenbourg
280 52. Der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. unterstützt hatte. Schon waren alle Vorbereitungen, darunter auch die Bereitstellung von schwerem Geschütz in Ingolstadt, getroffen, als er sich durch den französischen Gesandten und einen .von Villars eigens abgesandten General überreden ließ diesen Plan wieder auszugeben und dafür die Eroberung von Tirol in Aussicht zu nehmen. Der Besitz von Tirol war immerhin nicht nur für das Zusammenwirken der französischen Heere in Deutschland und Italien von Vorteil sondern auch im Sinne einer allensallsigen Gebietserweiterung für Bayern anstrebenswert. Mit dem gewohnten Feuereifer ging Max Emanuel an die Ausführung des neuen Planes, wozu er über etwa 12000 Mann, darunter 2500 Franzosen, verfügte. Ant 20. Juni wurde Kufstein durch einen kühnen Handstreich genommen, am 23. Juni fiel die Feste Rattenberg und am 4. Juli nahmen die Vortruppen die Verschanzungen auf der Höhe des Brenner. Der Verabredung gemäß hätte nun Marschall Vendöme, der in Oberitalien nur eine schwache kaiserliche Armee gegen sich hotte, in entsprechender Stärke von Süden Her vorrücken sollen und Tirol wäre behauptet worden. Vergeblich wartete aber der Kurfürst über zwei Wochen am Brenner und Vendöme kam nicht. Statt dessen trafen auf gegnerischer Seite zur Verteidigung des Landes beträchtliche Verstärkungen ans Oberösterreich durch das Pustertal ein, während die Gebirgs-bevölkernng sich zu entschlossenem Kampfe ermannte und allenthalben die bayerischen Postierungen mit überlegenen Kräften anfiel. Von vorne und im Rücken angegriffen befand sich Max Emanuel plötzlich in einer äußerst gefährlichen Lage, aus der ihn nur ein rascher Entschluß retten konnte, und der hieß: schleuniger Abmarsch. Am 22. Juli nachts um 2 Uhr begann er mit dem Hauptteil des Juvasiouskorps den Rückzug und marschierte in einem Zuge nur mit den notwendigsten Rasten bis Innsbruck; tags darauf ließ er die Stellung der Tiroler bei Zirl stürmen und dadurch die direkte Straße nach Bayeru wieder freimachen. Es war an diesem Tage, daß Max Emanuel durch einen Zufall dem Tode entging, indem ein feindlicher Schütze den kurfürstlichen Kammerherrn Graf Arco, deu er für den Kurfürsten hielt, aus sicherem Versteck uiederschoß. Nachdem der Rückzug aus Tirol, lucnugleich unter namhaften Verlusten, glücklich gelungen war, mußte der Kurfürst neue Truppeueutsendnngen vornehmen um die abermals bedrohte Ostgrenze zu schützen. Mit dem ihm noch verbleibende» geringen Rest an Trnppen beschloß, er dann zu Villars zu stoßeu und den Oberbefehl über die srauzösische Armee wieder zu übernehmen. Villars war inzwischen in aller Ruhe an der Donau gestanden ohne etwas gegen das au Zahl schwächere Korps Styrum zu unternehmen. Als nachher der Reichsfeldmarschall Markgraf Ludwig von Baden mit einem Teil der Armee, die bisher am Rhein dem französischen Marschall Tallard gegenüber gestanden war, herangezogen kam um sich mit Styrum zu vereinigen, war die beste Gelegenheit zum Schlagen versäumt; Villars mußte sich damit begnügen sich

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 369

1906 - München : Oldenbourg
6t). Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. 369 Während des Krieges mußte von Bayern noch eine weitere Brigade unter General Vineenti aufgestellt werden, die alsdann im Verbände eines neugebildeten Armeekorps unter Marschall Brune den Schweden bei Stralsund gegenüberstand und nachher die Insel Rügen besetzte. Nachdem der Friede von Tilsit im Juli 1807 dem Kriege ein Ende gemacht hatte, blieben die bayerischen Truppen noch bis zum Herbst in Nord-dentschland in Quartieren und kehrten dann in die Heimat zurück. Der Krieg 1809 sollte dem bayerischen Heere neue Gelegenheit geben in hervorragender Weise kriegerischen Ruhm zu erwerben, nachdem das Jahr 1808 mit abermaligen Rüstungen und Übungen vorüber gegangen war. Die mittelbare Veranlassung zu diesem Kriege gab Napoleons Ausenthalt jenseits der Pyrenäen. Da dieser fast seine sämtlichen Armeekorps nach Spanien hatte marschieren lassen, so erachtete Österreich die Lage für günstig um durch einen abermaligen Krieg sein gesunkenes Ansehen wieder zu heben und die verlorenen Länder zurückzugewinnen. Im Hinblick auf die offenkundigen Rüstungen Österreichs erging daher bayerischerseits schon Ende Februar 1809 der Befehl zur Mobilmachung der Armee in der Stärke von 3 Divisionen, jede aus 2 Jnfanteriebrigaden, 1 Kavalleriebrigade und 4 Batterien bestehend, und wurde alsdann Aufstellung an der Isar genommen mit an den Inn vorgeschobenen Kavallerievorposten. Als ein Zeichen des Mißtrauens Napoleons in seine Bundesgenossen muß es hiebei gelten, daß der Oberbefehl über das bayerische Armeekorps dem französischen Marschall Lesebre übertragen wurde, während doch Deroy, der älteste der bayerischen Generale, den Anforderungen eines Korpsführers gewiß ebenso gut entsprochen hätte. Bis zum Eintreffen Napoleons aus Spanien leitete Marfchall Berthier die Bewegungen der in Süddeutschland stehenden französischen und Rhein-bnnd-Trnppen. In falscher Auffassung der Befehle des Kaisers und durch unzutreffende Nachrichten über oen Gegner irregeleitet verzettelte er die ihm unterstellten Streitkräfte in eine Aufstellung zwischen Landshut, Regensburg und Augsburg und brachte sie dadurch in Gefahr vereinzelt geschlagen zu werden. Als die österreichische Hauptarmee unter Erzherzog Karl mit etwa 120000 Mann in breiter Front gegen die Isar vorrückte, stand an diesem Flusse und zwar bei Landshut nur die Division Deroy. Trotz der erdrückenden Übermacht beschloß der tapfere Deroy, die Wichtigkeit seiner Aufgabe erkennend, solange als möglich stehen zu bleiben, als am 16. April der Gegner erschien. Durch ein meisterhaft geleitetes Gefecht gelang es ihm den Österreichern vom Morgen bis gegen 2 Uhr nachmittags den Übergang über die Isar zu verwehren und daun durch einen mustergültigen Rückzug ohne erhebliche Verluste den Anschluß an die weiter rückwärts stehenden Divisionen zu gewinnen. Der durch Deroy den Österreichern an der Isar bereitete Aufenthalt erwies sich für die Gesamtlage der Armee Napoleons von großem Nutzen. Inzwischen war nämlich der Kaiser über Ingolstadt bei der Armee eingetroffen; in Eilmärschen konzen- Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 24

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 371

1906 - München : Oldenbourg
69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. 371 Da trotz des ant 12. Juli bei Znaym geschlossenen Waffenstillstandes die Tiroler im Aufstand beharrten, ergab sich die Notwendigkeit sie mit Waffengewalt zur Unterwerfung zu zwingen. Unter dem Oberbefehl des Marschalls Lefebre drangen die Divisionen Kronprinz und Deroy bis Innsbruck oor. Hier angekommen hielt aber Lefebre seine Lage, namentlich wegen Gefährdung seiner Verbindungen, für zu bedenklich und auf seinen Befehl wurde Tirol zum zweitenmal geränmt. Napoleon ordnete znm drittenmal die Eroberung oon Tirol an. Von Norden her sollten die drei bayerischen Divisionen, an Stelle des unentschlossenen Lefebre von General Dronet d'erlon kommandiert, von Osten und Süden her Trnppen des Vizekönigs von Italien in das Gebirgsland eindringen. Am 1. November stürmte die Division Wrede die Stellung der Tiroler am Berg Jsel bei Innsbruck und Andreas Hofer erklärte sich nun bereit die Waffen niederzulegen. Trotz dieser Zusage fachte er durch falsche Nachrichten und kleine Erfolge irregeführt in Südtirol den Aufstand von neuem an und es bedurfte noch des Eingreifens der italienischen Armee und weiterer blntiger Kümpfe, bis endlich die Rnhe hergestellt war. An dem schließlichen Schicksal des Andreas Hofer, der von einem Landsmann verraten und von französischen Soldaten in Mantna kriegsrechtlich erschossen wurde, hat die bayerische Regierung keinen Anteil, König Max Joseph war sogar sehr peinlich berührt, als er die Nachricht von der stattgehabten Exekution erhielt. Im Frieden von Schönbrunn, 14. Oktober 1809, erhielt Bayern das Jnn-viertel, die Gebiete von Salzbnrg, Berchtesgaden und Regensburg sowie im Jahre 1810 die Markgraf schaff Bayreuth; obwohl es dafür das südliche Tirol teils an Italien teils an den nengebildeten Staat Jllyrien abtreten mußte, waren die neuen Erwerbungen in jeder Beziehung als ein abermaliger Gewinn zu erachten. Nachdem in den Friedensjahren 1810 und 1811 die Verluste des acht Monate langen Feldzugs wieder ersetzt wordeu waren, hatte die von König Max Joseph umgestaltete Armee zu Anfang 1812 den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Sie setzte sich zusammen aus 12 Regimentern und 6 leichten Bataillonen Infanterie, 6 Regimentern Kavallerie und 1 Regiment zu 3 Bataillonen Artillerie. Kommandiert von einsichtigen, tatkräftigen und kriegserfahrenen Führern bestand sie ans Truppen, die, im Feld- und Gebirgskriege vor dem Feinde geschult, hinsichtlich ihrer militärischen Leistungsfähigkeit den weitgehendsten Anforderungen entsprachen; ein durch drei siegreiche Feldzüge anfs höchste gestiegener kriegerischer Geist beseelte alle Grade vom einfachen Soldaten bis zum General. Aber dieser prächtigen Armee war keine lange Dauer mehr beschiedeu; als halb Europa von Napoleon zum Kriege gegen Rußland aufgeboten wurde, sollte ihr das Bundesverhältnis zu Frankreich verhängnisvoll werden. Die bayerischen Truppen bildeten im Kriege 1812 das vom französischen Marjchall Gonvion St. Cyr befehligte 6. Korps der „Großen Armee", das 24*
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