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stoßen, nicht weit von der Stadt Jssns, stellte sich ihm der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem gewaltigen Heere entgegen, um ihm das Eindringen in Syrien zu wehren. Alexander besiegte mit ungefähr 40000 Mann die fünffache Übermacht der Perser. Nunmehr eroberte Alexander Syrien und Palästina. Die große phönizische Handelsstadt Tyrus leistete ihm hartnäckigen Widerstand; nach siebenmonatlicher Belagerung ward sie erstürmt und zerstört. Ägypten, das seit 200 Jahren unter persischer Herrschast stand, wurde ohne Schwertstreich unterworfen. In günstiger Lage an der Nordküste Ägyptens wurde von Alexander die Stadt Alexandria gegründet, die bis ans den heutigen Tag der bedeutendste Handelsplatz im östlichen Teile des Mittelmeeres geblieben ist.
Aus Ägypten zog Alexander wieder nach Asien, besiegte (331) den Perserkönig bei Gangamela am Tigris, eroberte Babylon und zuletzt auch Susa und Persepolis, die Hauptstädte des Persischen Reiches, und unterwarf sich in den nächsten sechs Jahren nicht nur das ganze Perserreich, sondern auch die östlich gelegenen Länder bis zum Indus.
Durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Gründung von Festungen und Handelsplätzen, an denen sich Handelsleute und Gewerbetreibende aus Griechenland ansässig machten, wurde die Herrschaft des Königs sicher gestellt und griechische Sitte, Sprache und Bildung im fernen Osten verbreitet.
Alexander wählte Babylon zu seiner Residenz. Von hier aus regierte er sein ausgedehntes Reich mit Einsicht und Kraft, freilich nicht jo_ lange, daß er fein Vorhaben, die griechische Bildung und Gesittung in den Morgenländern zu begründen und auszubreiten, hätte durchführen können. Schon im Jahre 323 starb er nach kurzer Krankheit. Nach seinem Tode entstand blutiger Streit um die Herrschaft unter feinen Heerführern, die zuletzt das Reich unter sich verteilten.
Iii. Won den Wömern.
1. Die Stadt Rom.
Auf dem linken Ufer des Tiberstromes, etwa drei Meilen von dessen Mündung entsernt, wurde um das Jahr 750 vor Christi Geburt die Stadt Rom gegründet. Von ihren Gründern Romulus und Remns berichtet die Sage, sie seien Zwillingsbrüder von königlichem Geschlechte gewesen; nach der Gründung der Stadt seien sie in Zwist geraten, und Romulus habe den Remns erschlagen. Auf Romulus, den ersten König der neuen Stadt, folgten noch sechs Könige; der letzte hieß Tarqninius der Stolze. Sein Sohn beleidigte eine Frau aus vornehmem Geschlechte; infolgedessen bewirkten die Adeligen einen Aufstand, der König
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56
Geschichte der Römer.
der sie in seine Hütte aufnahm und als seine Söhne auferzog. Herangewachsen, stürzten sie Amulius von seinem Throne und machten ihren Großvater Numitor wieder zum König von Alba Longa. Zugleich aber ^R°ms^faßten sie den Entschluß, auf dem Palatin eine Stadt zu gründen. Darüber aber, wer die Stadt beherrschen und wie sie heißen sollte, erhob sich ein heftiger Streit zwischen den Brüdern; und als Remus höhnte, daß die Mauer der neuen Stadt so niedrig sei, und schießlich über sie hinwegsprang, da zog Romnlns mit den Worten: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt!" das Schwert und erschlug den Bruder.
763. Um für die junge Stadt, deren Gründung von späteren Gelehrten in
das Jahr 753 v. Chr. verlegt wurde, Einwohner zu gewinnen, errichtete Romulus auf dem k a p i t o l i n i s ch e n Hügel, der dem Palatin gegenüber liegt und zur Burg der Stadt gemacht wurde, eine F r e i st a t t für Verbannte und Abenteurer jeder Art. So füllte sich die Stadt, aber noch fehlten die Frauen. Da veranstaltete er ein Fest und Wettkämpfe, zu denen aus der Nachbarschaft viele Männer mit ihren Frauen herzuströmten; und während alle gespannt den Spielen zusahen, fielen auf ein von Romulus gegebenes Zeichen die Römer über die anwesenden Frauen her und raubten Der Sabiner- Erbittert über den Bruch des Gastrechts zogen die Sabiner, das
r ts" mächtigste unter den geschädigten Völkern, gegen Rom; und eine blutige Schlacht wurde geschlagen. Schon war viel Blut geflossen, als plötzlich die geraubten Sabinerinnen sich zwischen die Streitenden stürzten und sie anflehten Frieden zu machen. In der Tat kam eine Einigung zustande. Die Sabiner siedelten sich auf dem Hügel Q u i r i n a l i s an, und beide Völker vereinigten sich zu einem Einheitsvolk.
Die römische Königszeit.
Verfassung. § 59. Die älteste Verfassung nnb die römische Religion. Der
römische König war, wie die Könige des ältesten Griechenlands, oberster Heerführer, oberster Richter und oberster Priester. Wie den spartanischen Königen, so stand auch ihm ein Rat der Ältesten zur Seite, der Senat, in dem er den Vorsitz führte und dessen Meinung er einzuholen pflegte. Zur Entscheidung wichtiger Staatsangelegenheiten trat die V o l k s -Versammlung zusammen. An ihr nahmen nur die Freien Anteil; sie allein besaßen das Bürgerrecht; sie bildeten, da jeder zum Kampf für das Vaterland verpflichtet war, das Heer. Neben den Freien gab es in Rom noch hörige Leute und Sklaven. Die Hörigen, Klienten, waren Schutzgenossen vornehmer Geschlechter, unter deren Schutz sie den Acker bebauten
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Extrahierte Personennamen: Romnlns Romulus
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58
Geschichte der Römer.
das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-totqidnhi?quini er hieß. Tarquinius Priscus, d. H. der Alte, war ein V 3<Us' glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Unter Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die K l o a k e n, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; in der nunmehr trocken gelegten Niederung nördlich vom Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, an.
Seivius Ihm folgte sein Schwiegersohn S e r v i u s T u l l i u s. Er war ein “S milder und volksfreundlicher König, der sich durch die Verfassung, die ? Mischecr ^em römischen Volke gab, ein hohes Verdienst und großen Ruhm erwarb. Berfasiung. Zwei Stände hatten sich in Rom herausgebildet: der wohlhabendere Adel, die P a t r i z i e r, und die ärmere Bevölkerung, Bauern und Handwerker, die man die P l e b e j e r nannte. So wie nun vorher Solon in Athen den Streit des Adels mit der übrigen Bürgerschaft dadurch zu schlichten gesucht hatte, daß er allen Bürgern'politische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab, so verfuhr auch Servius Tullius; wie Solon, stufte auch er die p o l i t i s ch e n R e ch t e nach dem Vermögen ab. Nach dem Grundbesitz teilte er das Volk in fünf Klassen und diese wieder in Centurien. Centurienweise stimmte das Volk in der Volksversammlung, den Komitien, ab, die daher Centuriatkomitien heißen. So erhielten denn auch die Plebejer Zutritt zur Volksversammlung, wenn auch den Wohlhabenderen hier die Mehrzahl der Stimmen zufiel; auch die Plebejer trugen jetzt die Waffen für das Vaterland; sie waren aus Halbbürgern Bürger geworden.
Der treffliche König sand nach der Sage ein furchtbares Ende. Er hatte zwei Töchter, beide nach dem Vater Tullia benannt, die er mit den beiden Söhnen feines Vorgängers, des Tarquinius Priscus, vermählte. Da tötete die jüngere Tullia, ein verbrecherisches Weib, ihren Gatten Lucius und zugleich der eine der Tarquiuier, Lucius, seine Gemahlin; der ^Tuma^ Mörder und die Mörderin schlossen darauf die Ehe miteinander. Bald gingen sie weiter und wandten sich in ihrem surchtbaren Ehrgeiz gegen den König selbst. Im Senate erschien eines Tages Lucius und nahm für sich den Thron in Anspruch. Als Servius herbeieilte, stürzte er den Greis die Stufen hinunter, die zu dem Senatsgebäude hinaufführten; und Tullia, d,e in ihrem Wagen herbeifuhr, um den Gemahl als König zu begrüßen, scheute sich nicht die Rosse über den Leichnam des Vaters hinwegzulenken.
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Extrahierte Ortsnamen: Etrurien Griechenlands Rom Athen Centurien
Die neue Verfassung und der Krieg mit Porjena.
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In so ruchloser Weise wurden Lucius Tarquinius und Tullia die Beherrscher von Rom.
Lucius Tarquinius führte im Inneren ein gewalttätiges und tyrannisches Regiment, weshalb er den Beinamen Superbus führt.
Wie die griechischen Tyrannen, umgab er sich mit einer Leibwache und verfolgte viele Mitglieder des Adels durch Verhaftung, Achtung und Hinrichtung, während er ihre Güter einzog. Den Senat berief er ebensowenig wie die Volksversammlung; die Verfassung des Servius hob er auf. Wie sein Vater, liebte er fürstlichen Glanz und vollendete die großen Bauten, die jener begonnen hatte, insbesondere die Kloaken und den Tempel des kapitolinischen Jupiter.
Nach außen breitete er Roms Herrschaft weiter aus als irgend einer seiner Vorgänger. Da wurde die Gewalttat, die sein Sohn Sextus an der tugendhaften Lukretia vollführte, der Anlaß zu seinem Sturze. Lukretia tötete sich selbst; die Römer aber erhoben sich unter Führung des Junius Brutus und stürzten das Königtum. Tarquinius begab sich nach einer Stadt Etruriens. 510.
Ii. pie Zeit der römischen Kepuölik. 510—30.
1. Die Zeit der Ständekämpfe und der (Eroberung Italiens.
510-266.
Die neue Verfassung iiitb der Krieg mit Porseua.
§ 61. Die neue Verfassung. Seit dem Sturze der Königsherrfchaft war Rom eine Republik. An Stelle des Königs traten zwei Konsuln Konsuln, als oberste Beamte, als Heerführer und Richter. Ihre Macht war schon deshalb geringer als die der Könige, weil sie sich darein teilen mußten; aber dazu kam, daß sie nur auf ein Jahr gewählt wurden. Nur in Notlagen des Staates schien es richtig, die oberste Gewalt in der Hand eines Mannes zu vereinigen. Dann wählte man einen Diktator, der in un-Diktat»-, umschränkter Weise gebot; aber auch die Machtbefugnis des Diktators dauerte nie länger als sechs Monate. So kam es, daß der größte Einfluß dem Senat zufiel; und da in diesem nur Adlige, Patrizier, saßen, da ferner auch zu Beamten und Priestern nur Adlige gewählt wurden, so Senat, muß man die damalige Verfassung Roms eine aristokratische nennen.
Zwar wurde die V o l k s v e r s a m m l u n g regelmäßig berufen; aber auch
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Extrahierte Personennamen: Lucius_Tarquinius Lucius_Tarquinius Servius Lukretia Brutus
Romulus und die Gründung Noms.
55
I. pic römische Königszeit. 753 — 510.
Roinulns und die Gründung Roms.
§ 57. Latium und Nom. Latium ist eine Ebene, die sich von benenttum. Berghöhen des Apennin allmählich bis zum Meere hin abbacht. Sie wirb vom Tiber durchströmt; südlich schließen sich die ponünischen Sümpfe au sie an, eine ungesunde Fiebergegenb, die auch heute noch nicht entwässert ist.
Aus der Ebene heraus erheben sich die schön gesonnten Albanerberge, die vulkanischer Natur stnb; einer der ausgebrannten Krater wirb von dem Albanersee erfüllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinben der Latiner. Allmählich aber wuchs eine anbete Gemeinbe, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.kom-Es war in einer zur Verteibigung wie zum Verkehr günstigen Lage am Tiberstrom amf einem nach allen Seiten hin abfallenben Hügel, dem Palatinus, gegründet, wenige Meilen oberhalb der Mündung, so daß es noch für Seeschiffe erreichbar war. Allmählich wuchs die Stadt, breitete sich über sechs anbere, sich rings erhebenbe Hügel aus und würde der Mittelpunkt von Latium.
§ 58. Nomulus. Die Grünbung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, enblich zur Beherrscherin eines alle Länder des Mittelmeeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzählt sie, waren unter Führung des Ä n e a s, des Ae Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstörten Stadt geflohen und endlich an der Küste Latiums gelandet, wo Äneas von dem König Latinus freundlich ausgenommen wurde.
Sein Sohn A s k a n i u s, der auch Julus heißt, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Königen regierte. Einer von diesen war Numitor. Ihn stieß sein ehrgeiziger Bruder Amulius vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgöttin Vesta zu werden; als solche mußte sie unvermählt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und Remns. Der erzürnte Amulius befahl die Kinder in dem damals über feine Ufer getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigenbaumes am Palatinns hängen; hier säugte eine Wölfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,
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Die römische Königszett.
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oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte.
Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos.
Mit peinlichster Sorgsalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunns ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vnlkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie.
§ 60. Die römische Kömqszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhast. Als zweiten König nennt die Sage N u m a Pompilius; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma Pom. Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum Pwu*' der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontffices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der A u g u r n, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten.
Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der Tullus bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die^"“"° Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen;
"der der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier^ die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört.
Der vierte König Roms, Ancus Martins, soll Roms Herrschaft «mu. M«. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia ** angelegt haben.
2luf die Regierung bes Slncus folgte bi- eines ftemben Geschlechts-
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100
Geschichte der Römer.
Agrippina, des Germanikus Tochter, um ihrem Sohne aus erster Ehe, Nero. N e r o, zum Throne zu verhelfen. Dieser war ein Mensch von mannigfachen künstlerischen Anlagen, aber von maßloser Eitelkeit und zügelloser Leidenschaft. Seiner Mutter entledigte er sich, indem er sie auf hinterlistige Weise ermorden ließ. Seitdem stürzte er sich von einer Ausschweifung in die andere, während er sich zugleich als Sänger im Theater und als Wagen-lcnker im Zirkus vom Volke bewundern ließ. Als ein furchtbarer Brand einen großen Teil Roms in Asche legte, schob er die Schuld auf die Christen, die schon damals in Rom eine Gemeinde bildeten, und ließ viele von ihnen in grausamster Weise hinrichten. Die Stadt ließ er auf das prächtigste ausbauen und errichtete sich selbst einen glänzenden Palast, das „goldene Haus". Endlich wurde er durch einen Aufstand gestürzt, floh 68. aus Rom auf ein nahes Landgut und ließ sich dort von einem Sklaven täten.
Von Vcspasian bis Mark Aurel. 69—180.
69-96. § 109. Die Kaiser ans dem slavischen Geschlecht. Auf die Er-
mordung Neros folgte zunächst ein Bürgerkrieg, da die Legionen verschiedener Landschaften ihre Feldherren zu Kaisern ausriesen, bis es dem Berpasian.pon den syrischen Legionen erhobenen Flavius Vespasianus gelang, seine Herrschaft zu begründen und den Frieden wiederherzustellen. Er war Jsn.wurii ein pflichteifriger Herrscher, der sich durch sorgfältige Verwaltung der /Td Finanzen auszeichnete. Doch hat er auch glänzende Bauten in Rom auf-
Jöllolaaauteqeführt, vor allem ein ungeheures Amphitheater, das sogenannte Kolos-z c i » seum, das vornehmlich für die Vorführung von Gladiatorenkämpfen und
^johvyxaa^{er^e„ bestimmt war, über 80 000 Zuschauer faßte und noch heute als Vtißh. mächtige Ruine besteht. Unter Vespasians Regierung wurde ein furchtbarer
L Aufstcmb berauben, die sich aus Erbitterung über den harten Steuerbruck
Phöben hatten, durch seinen Sohn Titus niebergcschlagen und die Stadt Y^Ot/vv^^erusalent zerstört. An bieses Ereignis erinnert der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt.
Ntus. Titus Hat nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, besten vulkanische Kräfte man mit Unrecht für erloschen gehalten hatte und der die campamschen Städte Pompeji und Hcrkulaneum unter seiner Asche und Lav« begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun.
D°mit,a„. Domitianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war ein heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. ^
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Pompeji Britanniens
108
Geschichtliche Tabellen.
753 — 510
510
510 — 30 510—266
Geschichte der Römer.
I. Die Königszeit.
Romulus, der sagenhafte Gründer Roms.
Numa Pompilius; Einsetzung der Pontifices, Augurn und Vestalinnen.
Tullns Hosülius. Zerstörung von Alba Longa.
Aneus Martius. Ostia.
Tarquinius Priscus. Bauten.
Servius Tullius.
Einteilung des Volkes nach dem Vermögen in Klassen und Centurien (Centuriatkomitien).
Tarquinius Superbus. Tyrannisches Regiment.
Sturz des Königtums. Junius Brutus.
Ii. Die Zeit der Republik.
1. Die Zeit der Ständckämpfe und der Eroberung Italiens.
Die neue Verfassung: Zwei Konsuln (Diktator), Senat, Komitien.
Außere Kämpfe bis zum gallischen Brande.
Eroberung Roms durch P o r s e n a von Clusium.
Kriege mit den Nachbarvölkern (Coriolan, die Fabier, Cin-cinnatus).
Eroberung V e j i s durch Camillus.
Niederlage an der A l l i a und Verbrennung Roms durch die Gallier.
Innere Kämpfe der Patrizier und Plebejer.
Erster Sieg der Plebs: Einsetzung der Volkstribunen.
Zweiter Sieg: Niederschrift der Zwölftafelgesetzc durch die Decemvirn.
Dritter Sieg: Aufhebung des Eheverbots.
Vierter Sieg: Zutritt der Plebs zum Konsulat uni zu den übrigen Ämtern.
Die Beamten: Zwei Konsuln, zwei Censoren, Prätoren, Adilen, Volkstribunen, Quästoren.
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platz) und den Zirkus Maximus (Rennbahn) an. Auf Anstiften der vom Throne ausgeschlossenen Shne desancs wurde er ermordet. Durch die List der Knigin Tanquil wurde sein Schwiegersohn Servius Tullius zum König erhoben.
Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Uoaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist, auf den aus Etrurien stammenden König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so entspricht dem jedenfalls die That-fache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu verdanken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt.
B. Die lteste Verfassung. Das altrmische Volk umfate, wie es aus der Vereinigung dreier Gemeinden erwachsen war, drei Teile oder Tribus. Diese zerfielen inje zehn, zusammen also dreiig C u ri e n, die aus je zehn (im ganzen 300) sogenannten G eschlechtern bestanden. Wer einem dieser Geschlechter angehrte, war rmischer Brger. Diese (Voll-)Brger hieen auch Patrizier. Aus ihnen ging^der (gertt (Rat der Alten) hervor, der 300mitglieder zhlte und dem Könige in wichtigen Fllen Rat zu erteilen hatte. Neben den Patriziern gab es einen zweiten Stand, die Plebejer. Es waren die Fremden, die sich in Rom niedergelassen hatten. Sie besaen keine politischen Rechte.
C. Der König Servius Tullius und die nderung der Verfassung. Roms lteste Verfassung wurde weiter ausgebildet durch Servius Tul-
lius, den sechsten König. Erteilte das gesamte Volk, Patrizier und Ple-bejer, nach dem Vermgen in fnf K lassen und innerhalb dieser Klassen in 193 Centurien (Hundertschaften) ein. Nach dieser Einteilung wurden die Steuern und der Kriegsdienst geregelt. Auerhalb der fnf Klassen standen als sechste Ordnung die rmsten Leute, die sogenannten Proletarier, welche vom Heeresdienste frei waren. Von den 193 Centurien kamen 80 auf die erste (reichste) Klasse, die demnach an Einflu die andern Klassen bertraf. Der Versammlung der Centurien wurde die Entscheidung der einen Teil der Staatsangelegenheiten bertragen, welche frher ausschlielich vor die Versammlung der Patrizier gehrt hatten. So wurden auch die Plebejer am Staatsleben beteiligt.
Servius Tullius umgab die jetzt der sieben Hgel ausgedehnte Stadt Rom (Siebenhgelstadt) mit einer Ringmauer. Er wurde von seinem Schwiegersohne Lucius Tarquinius ermordet, der die Regierung ge-waltsam an sich ri.
D. Roms letzter König.
Tarquinius mit dem Beinamen Suverbus (d. i. der Hoffrtige) brachte durch glckliche Kriege die ganze Landschaft Latium unter rmische Oberherrschaft und vollendete den Bau des K a p i t o l s (ptaf. Iv, 1), reizte
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Extrahierte Personennamen: Maximus Servius_Tullius Servius_Tullius Servius_Tul- Servius_Tullius Lucius_Tarquinius
Extrahierte Ortsnamen: Etrurien Rom Roms Rom Latium
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wurden durch die Wlfin des Krieasaottes Mars wunderbar erhalten,
dann durch einen Hirtm^Faumlus) gerettet und auferzogen. Heran-gewachsen tteten sie den Amulius und setzten ihren Grovater Nunntor wieder als König von Albalonga ein. Dafr gestattete ihnen dieser, am linken Tiberufer auf dem pa latinischen Hgel eine Stadt zu grnden, 753 (?). Der Streit der Brder, wer von 753 ihnen der neuen Stadt den Namen geben sollte, wurde durch Vogel- " flug fr Romulus entschieden, der die Stadt Rom nannte. Als Remus spottend der die niedere Stadtmauer sprang, erschlug ihn Romulus.
41.
Die Könige.
Anfangs stand Rom unter Knigen. Nach der berlieferung herrschten deren nacheinander folgende sieben: Romulus, Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ancus Marcius, Tarquinius Priscus, Servius Tullius und Tarquinius Superbus.
A. Die fnf ersten Könige. Von den fnf ersten Knigen Roms wird Folgendes erzhlt:
1. Romulus vergrerte rasch die Bevlkerung der neuen Stadt, be-sonders durch Aufnahme der Sabiner, welche nach dem Raube ihrer Tchter Rom bekriegten, bald aber sich mit den Rmern zu einem Staat vereinigten. Nachdem Romulus während eines Unwetters in den Himmel entrckt war, wurde er hinfort als Gott Quirinus verehrt.
2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und erbaute den I a n u s t e m p e l, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber wh-rend seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb.
Den Gtterdienst leiteten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pon-tlsex Maximus) stand. Unter ihnen waren besonders einflureich die Au--giixn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem'ge-schrei der Vgel oder dem Fmen der heiligen Hhner den Willen'der Götter deuten., Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere. Die (4) vestalischen Jungfrauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta.
3. Tullus Hostilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern diealbaner, lie ihren ver-Menschen Anfhrer (Mettus Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Ulbalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom.
4. Ancus Marcius, ein Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung.
5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Z lmck en (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Markt-
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