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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 78

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
78 Die Verkehrswege der Gegenwart. In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle (Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan- nien voran. 3. Asien. Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen- bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über- wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker. Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen. Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien (1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt. Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß- land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend). Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver- bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa- markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent. Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen- netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki über Tokio nach Aomori im N. möglich ist. i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen. Berlin—southampton......1 Tag Southampton — New Hork .... 51/, Tage New Dort—vancouver.....5 „ Vancouver— Yokohama .....13v2 „ Yokohama— Wladiwostok.....2 „ Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,, 40 Tage. Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.

2. Für Präparandenanstalten - S. 178

1912 - Breslau : Hirt
178 C. Länderkunde. bedeutende Glasgow [gldsgü] (800). Der Hauptsitz der schottischen Hoch- seefischerei ist Dundee ^dandi^; auch Aberdeen 'äb'rdin^ treibt viel Fisch- fang. In beiden Städten blüht die Juteindustrie. In Europa besitzt Großbritannien außerdem noch Gibraltar, am Ein- gang zum Mittelmeer, und Malta mitten in diesem Meer. 1878 erwarb es von den Türken die Insel Cypern. Für das Deutsche Reich ist Großbritannien der größte Waren- abnehmer und einer der größten Warenlieferanten. Aufgaben. 1. Was lehrt die Karte über die Bodeugestalt und Bewässe- rung Irlands? 2. Nenne den größten Fluß und die beiden größten Städte des Landes! Zeichnung: Großbritannien. Beim Gradnetz ist zu beachten, daß die Abstände der Längengrade im N geringer sind als im 8 (Benutzung des Zirkels). Hauptsächlich muß die Küstengliedernng hervortreten; die kleineren Ausbuchtungen bleiben unberücksichtigt. 14. Das Kaiserreich Rußland. 22 Mill. qkm, 160 Mill. E. — In Europa mehr Einw. als die Hälfte des Erdteils, 10 mal so groß wie das Deutsche Reich, 130 Mill. E., fast 1/3 Europas, doppelt so viel wie das Deutsche Reich, aber nur >/g so dicht bevölkert. § 279. Lage und Grenzen. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 45. (Po- und Donaumünduug), der 55. Breitenkreis (Memeldelta) und der Polarkreis durch Rußland? 2. Wieviel beträgt der Zeitunterschied zwischen dem Westpunkte Polens und dem Südfuße des Ural? 3. Berechne diese Strecke mit dem Maß- stab, ebenso die nordsüdliche Ausdehnung von der Nordwestspitze der Halb- insel Kola bis zur Krim (35° 0)! 4. Wie lange hätte ein Wanderer bei täglichem Marsch von 30 Km an diesen Strecken zu gehen? 5. Wo berührt Rußland das offene Weltmeer, wo einen Landsee, wo Binnenmeere? 6. Wie- viel km greifen letztere in das Land ein? 7. Wer beherrscht die Ausgänge? 8. Wo dringt Rußland tief in das Deutsche Reich vor? 9. Was ist von der Art der Grenze gegen Deutschland zu sagen? Miß die Entfernung von Berlin bis zur polnischen Grenze! 10. Wo steht der Österreichisch-Ungarische Staat ohne natürliche Grenzen mit Rußland in Verbindung? Grenzen. 'Siehe die Karte!) Das Europäische Rußland ist gleich- bedeutend mit dem riesenhaften Osteuropäischen Flachland. Es ist durch den sanft ansteigenden Ural in Wirklichkeit von Asien nicht geschieden, darum ein halbasiatisches Land ohne bequeme Verbindung mit dem Ozean. Bei ungeheurer Ausdehnung hat es geringe Gliederung. Moskau, der Mittel- puukt der altrussischen Kultur, ist vom nächsten Meere 650 km entfernt. Die ozeanische Küste gehört dem Nördlichen Eismeer an, die übrigen Küsten stoßen an Binnenmeere. Darum entwickelt sich Rußland nur langsam. § 280. Bodengestalt. Das weite Tiefland wird von flachen Höhen- rücken durchzogen. Der Nordrussische Rücken verläuft in westlicher Rich- tnng, drei Rücken ziehen von N nach S: die Wolgaschwelle, die Zen- tralrnssische Schwelle und die Südrussische Schwelle, die sich mit dem Vorlande der Karpaten verbindet. An ihrem Ostrande fließen Dujepr,

3. Für Präparandenanstalten - S. 183

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 183 des Weißen Meeres sind den längsten Teil des Jahres vereist, während auf gleicher Breite in Norwegen noch Obst reif wird. Im meist mongolischen Wolgaland sind zu nennen: die Handels- und Industriestadt Kasan, sowie Samara, wo die Bahnen nach Sibirien und Orenbnrg am Ural sich trennen. In der Nähe von Sarätow sind zahlreiche deutsche Kolonisten angesiedelt. Im Delta liegt Astrachan, das den Handel auf dem Kaspischeu Meere beherrscht und bekannt ist durch seinen Störfang Kaviar). Das ehemals schwedische Großsürstentnm Finnland, das „Land der tausend Seen", ist größer als Preußen, hat aber noch nicht 3 Mill. E. Es gehört seit 1809 zum Russischen Reiche. Sitz der Regierung ist Hel- singförs am Finnischen Busen. Hier leben auch viele Schweden. An auswärtigen Besitzungen hat Rußland Sibirien, Zentralasien und Kaukasieu. Sie sind dreimal so groß wie das Europäische Rußland, aber schwach bevölkert (etwa 30 Mill. E.). Der bisher absolute Russische Staat ist im Übergang zum Verfassuugs- staate begriffen. Die „Duma" ist die Volksvertretung. Zeichnungen. 1. Die russische Ostfeeküste. Die finuläudischen Schären sind durch Puukte anzudeuten. 2. Der Nordbogen des Schwarzen Meeres von der Donau- mündung bis Asöw. Städte: Odessa, Cherson, Sewastopol, Kertsch, Asöw. 3. Der Nordostbogen des Kaspischen Meeres von der Kura bis zum Ural. Baku, die Wolga- und die Uralmündung. 15. Skandinavien. Fast 800000 qkm — 11/2 Deutsches Reich, aber nur 7/> Mill. E., V12 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 286. Lage, Größe. Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas. Es erstreckt sich vom Nordkap, dem nördlichsten Punkte Europas (71° N), bei einer Breite von 400 km gegen 2000 km nach Sw. Ausgaben. 1. Wie liegt der südlichste Punkt Schwedens zum nördlichsten Punkte Deutschlands? 2. Welche Meere berühren die Halbinsel, wo hat sie eine Festlandsgrenze? 3. Welcher Meeresteil spaltet im 8 die Halbinsel in zwei Teile? 4. Welches Binnenmeer berührt die schwedisch-russifche Grenze? 5. Welche Inseln liegen in der Nähe der Süd- und Ostküste, und wem gehören sie? 6. In welcher Zeit könnte ein Fußgänger die Strecke von der Südspitze bis zum Nordkap zurücklegen, wenn er täglich 30 km ginge? § 287. Boden- und Küstengestalt. An der Westseite Skandinaviens zieht von Saa nach No ein mächtiges Gebirge. Nach dem Ozean stürzt es steil ab (an den Fjorden bis 1700 m hoch), nach der Ostfee hin erscheint es als eine felsige Gebirgsplatte, die sich in Stufen zu dem breiten Tief-

4. Für Präparandenanstalten - S. 222

1912 - Breslau : Hirt
222 C. Länderkunde, Eisen) machen Sibirien zu einem Lande der Zukunft. Deutschland bezieht aus Sibirien „Rauchwaren", d. h. Pelze, besonders von Mardern. «Zobel- pelze!) Die großen sibirischen Ströme, namentlich Jenissei und Lena, haben durch ihren Fischreichtum und als Verkehrswege große Bedeutung für die Bevölkerung (§ 345). Die Hauptverkehrszeit fällt in den Winter, dessen dauerhafte Schneedecke gute Schlittenfahrt gestattet. Seit kurzem wird ganz Nordsibirien durchschnitten von der Transsibirischen Eisen- bahn, der längsten der Erde, die bis Wladiwostok reicht. Von Charbin geht eine Abzweigung durch die Mandschurei nach Dalni, wo sich die Dampfschiffahrt nach Schanghai anschließt. Die Fahrt von Berlin nach Schanghai wird in 17 bis 18 Tagen zurückgelegt. Aufgaben. 1. Gib den Grund an für die einseitige Entwickelung des Jenissei! 2. Gib mit Hilfe des Maßstabes die Länge der Bahnstrecke von Moskau—wladiwostok an! 3. Welche größeren Orte Sibiriens werden durch die Bahn verbunden? E. Ostasien. H 1550. Seine natürlichen Grenzen sind' im 0 der Stille Ozean, im die Gebirge gegen die hinterindischen Staaten, im N das Ochotskische Meer, im W die Randgebirge Jnnerasiens. Große Tiefländer wechseln mit Ge- birgen ab, die besonders den Süden füllen und im N die Ränder des Landes säumen. 1. Die Amürländer, die Mandschurei und Korea. Kalte Meeres strömnngen aus dem Bering-Meere und die im Winter aus dem eisigeu Jnnerasien hinauswehenden Winde erniedrigen die Temperatur; das Küsten- meer bleibt ein halbes Jahr zugefroren. Dennoch liefern mit Ausnahme des nördlichen Streifens Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in den geschützten Lagen guten Ertrag. Der russische Hauptort und Endpunkt eines Zweiges der Sibirischen Bahn ist Wladiwostok (d. h. Beherrscher des Ostens), der im Winter vereiste Hasen am Japanischen Meere. Den chinesischen Hauptmarkt bildet Mukdeu (Schlacht im Russisch-Japanischen Kriege), der Begräbnisort der chinesischen Kaiser. Die Halbinsel Korea, früher ein Kaiserreich von 10 Mill. Ein- wohnern, ist seit 1911 ein Teil Japans. Es ist vorwiegend ein Gebiet der Landwirtschast (Reis, Bohnen), führt aber auch Gold und Kupfer aus. Söul ßaul] ist die Hauptstadt, im übrigen unbedeutend. Aufgaben. 1. Wie verhält sich der Amur zur Grenze? 2. Welcher Breitenkreis schneidet ihn wiederholt? 3. Mit welchem größeren deutschen Nebenfluß hat er dies gemein? Japanisch sind die früher russischen Pachtungen an eisfreien Buchten des Gelben Meeres: Port Arthur, der frühere Kriegshafen, und Dalui (d. h. die Ferne), ein großartig angelegter Handelshafen. (§ 349.) tz 351. 2. China. Das Chinesische Reich umfaßt rund 11 Mill. qkrn mit etwa 330 Mill. Einwohnern. Es besteht aus Hochafieu (Tibet, Ost- turkestän oder Tarnnbecken, Mongolei) und dem eigentlichen China.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 206

1902 - Karlsruhe : Lang
— 206 — rückte ein türkisches Heer von 200000 Mann heran. Eugen konnte dieser Übermacht nur ungefähr 60000 Mann entgegenstellen. Gleichwohl beschloß er den Angriff und errang nach heißem Kampfe einen glänzenden Sieg (1717). Wenige Tage darauf wurde Belgrad übergeben?) Der Sultan mußte im Frieden non Passarowitz (1718) das Banat, Belgrad und Serbien abtreten.**) Prinz Eugen war nicht nur ein großer Feldherr und Staatsmann, sondern auch ein Freund der Künste und Wissenschaften. In seinem prachtvollen Palaste Belvedere bei Wien legte er eine reiche Bibliothek und eine Sammlung von kostbaren Gemälden an; seine wenigen freien Stunden verwendete er auf das Studium und auf den Umgang mit großen Gelehrten und Künstlern. Hochbetagt starb er im Jahre 1736. Ix. Don Weter dem Großen und Kart dem Zwölften. Vor zweihundert Jahren hatte das russische Reich in Europa noch nicht die Ausdehnung wie heutzutage und grenzte auch nirgends an das deutsche Reich. Seine Westgrenze lies vielmehr von dem westlichen Busen des Weißen Meeres in ziemlich gerader Linie bis zum mittleren Lause des Dnjepr, wandte sich dann östlich zum Don und folgte diesem letzteren Flusse bis zu seiner Mündung. Zwischen Rußlands Westgrenze und der deutschen Ostgrenze lag das Königreich Polen. Die Länder an der Ostsee Finnland, Estland, Jngermanland, Livland, gehörten zu Schweden. Die Ostgrenze des europäischen Rußland war der Ural, und schon damals erstreckte sich die russische Herrschaft über das ganze nördliche Asien. Die Hauptstadt dieses so gewaltigen Reiches war Moskau; sein Herrscher führte den Titel Zar und war unbeschränkter Herr und Gebieter seiner Untertanen, die auf einer niederen Bildungsstufe standen, etwa wie heutzutage die Tataren.***) *) Diese Schlacht besingt das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter Siehe im Anhang. **) Seit dem Frieden von Pafsarowitz haben die Türken keinen Angriffskrieg mehr geführt. e>ie hatten Mühe genug, sich der Russen zu erwehren, die seit den Zeiten Peters des Großen zu wiederholten Malen das türkische Reich angriffen, einzelne Provinzen losrissen und die Türkei zweimal (1829 und 1878) dem Untergange nahe brachten. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen, die Bewohner des südlichen Teiles der Halbinsel, und errangen, von den europäischen Mächten unterstützt, in siebenjährigem Kampfe ihre Freiheit: 1830 wnrde, Griechenland zum Königreiche (Hauptstadt Athen) erklärt und 1833 der'bayerische Prinz Otto zum König eingesetzt. Nachdem Otto durch eilte Revolution (1862) verjagt worden war, beriefen die Griechen den Prinzen Georg von Dänemark auf den Thron. ***) Seit dem Jahre 1000 wurde Rußland von Konstantinopel aus zum Christentums bekehrt und für die griechische Kirche gewonnen. Bis ans Peter den Großen hatte die russische Kirche eigene Patriarchen. Durch Peter wurde die geistliche und weltliche Obergewalt in der Hand des Zaren vereinigt.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 52

1908 - Halle a. S. : Schroedel
52 Die fremden Erdteile. Asien. die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadel- hölzer und Bären. Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten; auch die Lehre des Konfuzius hat Anhänger. Seitdem es den Nordamerikanern gelungen ist (1854), Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu öffnen, haben wenige Jahrzehnte genügt, Japan in einen modernen, zivilisierten Staat umzuwandeln, so daß die Japaner unstreitig das gebildet st emongolische Volksind. Zahlreiche junge Japaner studieren auf westeuropäischen Hochschulen und werden dann in ihrer Heimat Förderer abendländischer Bildung. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und eine Staatsverfassung mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das weltliche und geistliche Oberhaupt. •— Die Industrie steht bei den Japanern am höchsten unter allen Asiaten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien; die Japaner sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenraupenzüchter. Der deutsche Handel mit Japan umfaßt nur 6°/0 des japanischen Außenhandels und steht an 4. Stelle. Die Hauptausfuhr bildet Seide. G Tokio, Hst. auf der Insel Mpon gelegen. S. davon der Welthafen * Jokohäma. — »Ki öto. erste Industriestadt und Hauptsitz der Gelehr- samkeit. — Hafenstadt Dofaka. — -Zinagasaki, wichtige Handelsstadt auf der f. Hauptinsel. — Zu Japan gehören di,e Kurilen und die Liukiu- Gruppe, im 8. die schöne Insel Formosa. 5* Nordasien. (Russisch.) 1. Sibirien, größer als Europa, mit einer Bevölkerungszahl, geringer als die von London, nimmt den Raum zwischen Ural und dem Großen Ozean, Jnnerasien und dem Eismeer ein. Der N. und der W. Sibiriens bis zum Jeniffei ist Tiefland; der 80. und 0. dagegen wird von Gebirgs- und Berg- land eingenommen. Die bedeutendsten Gebirge sind der gold- und silber- haltige Altais) das reißbleireiche Sajanische Gebirge. In Kamtschatka erheben sich einzelne tätige Vulkane bis zur Höhe des Mont- blanc. — Die 3 Riesenströme folgen der ^.-Abdachung des Landes zum einsamen Eismeer. Wie heißen sie? Für den Verkehr nach außen hin haben sie sehr geringe Bedeutung, da ihr Unterlauf durch ein unwirtliches Gebiet führt, den größten Teil des Jahres eine Eisdecke trägt, und da sie in das selten eisfreie Eismeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hauptnahrungsquelle der dortigen Bewohner. Zum großen Ozean fließt der goldführende Amur. — Der Baikal, ein tiefer Süßwasser-Gebirgssee, der mit seinem Grunde bis 1100 m unter den Meeresspiegel sinkt, ist das größte stehende Gewässer Sibiriens und entwässert sich zum Jenissel. Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter, als das Europas unter gleicher Breite. Gegenden, die nicht weiter nach N. liegen als Frankfurt a. M., haben kaum die mittlere Jahreswärme des n. Norwegens. *) Der Altai ist neben dem Ural die Hauptfundstätte des Goldes im russischen Gebiet.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 122

1908 - Halle a. S. : Schroedel
122 Europa. Getreidehasen und 1. Seehafen Rußlands, ist erst 1704 gegründet. — Sewastopol, starke Festung. In Ostrußland.- Kasan, alte Hst. des tatarischen Ostrußland. — * Ssaratow, Stadt im Gebiet deutscher Kolonisten ander Wolga. Von Ssamara geht die große sibirische Bahn aus, die den Handel der Stadt bereits bedeutend gehoben hat. — Orenburg am Uralfluß, mit Eisenbahn nach Westturkestan. — » Astra ch an, im Mündungsgebiet der Wolga. Mittel- punkt für den Handel im sernen So. Rußlands. — Auswärtige B e sitzun gen: S. 38,39, 52—54. D. "gtordvoeffeitropa. 1. Skandinavien. (770 000 qkm, ll/2 Mill. E., 10 auf 1 qkm.) 1. Das Land. Skandinavien, die größte der europäischen Halbinseln, erstreckt sich vom insularen Nordkap, 71° n. Br, gen Ssw. bis zur Breite der Memelmündnng. Nach 8. nimmt es an Breite zu und spaltet sich zuletzt in zwei halbinselartige Vorspränge um das Skager Rak*). Das sturmreiche Kattegatt*^) und der Sund, dessen Fahrwasser aber an dänischer Seite liegt, trennen Siidschweden von Jiuland und Seeland. Die Küsten bildung zeigt im N. und W. das ausgezeichnetste Bei- spiel einer vielgegliederten Steil- und Klippenk äste. Hart an die Küste tritt das Gebirgsland, das oft bis 600 in tief und darüber schroff und steil ins Meer abfällt. Die tiefen, oft vielgliedrigen Fjorde sind die meerbedeckten Talausgänge des Gebirges. Die wichtigsten sind der Hardanger-, S ogne- (ßörije) und Drontheimer-Fjord. Der Sogne- Fjord schneidet bis 170 km tief ins Land. Zahlreiche Felseninseln, Skjären (schären) genannt, begleiten die Küste. Der größte „Schärenhof" (Skjärgaard) sind die Lofotinseln. — Die schwedische Küste besteht aus zierlich geschlitzten, felsigen Flachküsten, denen ebenfalls zahlreiche Eilande vorgelagert sind. Die Bodengestaltung. Den größten Ten der Halbinsel nimmt das Skandinavische Hochland ein. Tiefland findet sich spärlich nur im s. Schweden, namentlich im Gebiet der großen Seen, und als schmaler Küstensaum im 0. Querdurch schnitt durch Skandinavien am 61.0 n. Br. Maßstab 1 :5 Mill. Höhe 10 X übertrieben. *)■ = Riff von Skagen, übertragen auf den ganzen Meeresarm. **) D. i. Schiffahrtsstraße.

8. Teil 2 - S. 7

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die außereuropäischen Erdteile. § i. Asien im allgemeinen. N. Kap Tscheljuskin 104/78. — S. Kap Buru 104/1. — 0. Kap Deschnew (Ostkap) 190/66. — W. Kap Baba 26/40. — Ural 60. 1. Grenzen. Asien ist der größte Erdteil, 44 Mill. qkm groß. Deutlich ist es von Afrika geschieden; nur durch die 113 km breite Landenge von Suez, die indes der 1869 durch Lesseps gebaute Suezkanal durchschneidet, hängt es mit ihm zusammen. Gegen Europa bildet von der Küste des Nördlichen Eismeeres ab zuerst das 2000 km lange Uralgebirge die Grenze, an 1600 m hoch und in seinem niedrigsten mittleren Teile sehr reich an nutzbaren Mineralien, Stein- kohlen, Eisen, Gold, Platin und Edelsteinen. Die weitere Grenze bildet der Uralfluß, der in das Kaspische Meer sich ergießt. Dieser schwach salzige, abflußlose und größte Binnensee der Erde nimmt große Ströme auf und verflacht in seinem n. Teile durch die Sinkstoffe derselben immer mehr; sein Spiegel liegt 26 m tiefer als der des Ozeans. Vom Kaspischen Meere zieht sich nach W. zum Schwarzen Meere als mächtige Gebirgsbrücke der Kaukasus hin, vor dessen N.-Abhang durch die Manytsch-Niederung die Grenze zwischen Europa und Asien geht. Auf diese folgt das Schwarze Meer, die beiden Erdteile nähern sich dann an dem Bosporus oder der Straße von Kon- stantinopel zum ersten Male. Die Ufer ziehen sich wieder zurück, und es entsteht das kleine Meer von Marmara, nach einer darin liegenden Insel benannt. Die beiden Erdteile nähern sich zum zweitenmal an der Meerenge des Hellespont oder der Dardanellen, so ge- nannt nach den festen türkischen Schlössern, die auf beiden Ufern stehen. In das Ägäische Meer streckt Asien weit die Halbinsel Kleinasien hinein, von der aus eine Menge Inseln den Übergang nach Europa erleichtern.

9. Teil 2 - S. 12

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 § 2. Sibirien. Steppe den Kirgisen überlassen, welche mit ihren Herden sie durch- ziehen und bald hier bald dort ihre „Jurten" aufschlagen. Das Land am Amur und Großen Ozean besitzt fruchtbaren Boden und dichte Laubwälder, leidet aber unter der winterlichen Kälte, welche das Ochotskifche Meer fast fünf Monate zufrieren läßt. Durch die große südsibirische Eisenbahn und die fortschreitende Aufschließung sowie als Durchgangsland für den europäisch-chinesischen Verkehr gewinnt Sibirien immer mehr Bedeutung. Die Eisenbahn- fahrt von St. Petersburg über Omsk, Jrkutsk nach Port Arthur dauert etwa 15 Tage. 2. Klima und Erzeugnisse. Auf lange und strenge Winter mit schrecklichen Schneestürmen folgen kurze, heiße Sommer, welche den Ackerbau in den meisten Teilen (3/5) unmöglich machen. Nur Viehzucht kann getrieben werden. Die Haupterzeugnisse, welche aus Sibirien ausgeführt werden, sind: Fische, Holz, Erze, Pelzwerk und das von dem Mammut, einer längst ausgestorbenen Elefantenart, gewonnene Elfenbein. 3. Staatliche Verhältnisse und Städte. Sibirien ist russisches Besitztum und zerfällt in die drei Generalgouvernements West-Sibirien, Jrkutsk und das des Amur, zu dem auch die Nord- Hälfte der Insel Sachalin gehört. In W.-Sibirien: Toms!, ö. vom O^ mit 52000 Einw., Uni- versität und Mittelpunkt des Golddistrikts. In O.-Sibirien Jrkutsk in der Nähe des Baikalsees, wichtig für den Handel mit China. Kiachta, Grenzstadt. An der Lena Jakutsk, wichtig sür den Pelzhandel, wo im Winter eine Kälte von 40 — 60° herrscht, und die Lena sast sieben Monate lang zugefroren ist. Zum Generalgouvernement des Amur gehört auch die Nordhälfte der Insel Sachalin und derjenige Teil der Mandschurei, welcher am linken Ufer des Amur liegt, sowie der ganze Küstenstreifen der Mandschurei bis nach Korea. Der Haupthafen am Großen Ozean ist hier Wladi- wostok, der auch den n. Endpunkt der sibirischen Eisenbahn bildet. Die lange und schmale Halbinsel Kamtschatka ist von hohen, vulkanischen Gebirgen durchzogen. Das Klima ist milder als unter den gleichen Breitengraden in Sibirien; aber die Bevölkerung ist nur sehr spärlich. Die armseligen, unreinlichen Kamtschadalen sind dem Aus- sterben nahe; ihr Haustier ist der wolfähnliche, gelbe oder graue Hund, der auch verwildert in Rudeln die Wälder durchstreift.

10. Für Seminare - S. 376

1912 - Breslau : Hirt
376 B. Länderkunde. — Vi. Europa. C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. I. Die Skandinavische Halbinsel (Norwegen und Schweden». 770 000 qkm, fast 8 Mill. E., 9 E. auf 1 qkm. 1,5mal so groß wie das D. R., aber nur | seiner Volkszahl undseiner Volksdichte. § 254. I. Lage und Umrisse. Die Halbinsel besitzt im Nordkap (71° N) den nördlichsten Punkt des Erdteils. Ihr Südende liegt ungefähr in der Breite von Memel; etwas nördlich vom Nordende des Bosnischen Meer- busens wird sie vom Nördlichen Polarkreis geschnitten. Abgesehen von der breiten Landbrücke nach Finnland und Rußland, bilden ausschließlich Meere ihre Grenzen. Sie trennt die Nordsee von der Ostsee, die beide nur im L miteinander in Verbindung stehen, ferner Rußland, das größte Festlandsreich, von England, dem ersten Jnselreiche Europas. In einer Länge von 1900 km (Hamburg bis Tunis) erstreckt sich Skandinavien von seinem südlichsten Punkte (Trellebörg) nach No bis zum Nordkap; weniger als die Hälfte, 800 Km (Berlin bis Trieft), mißt die größte Breitenausdehnung (unter 60° N). Durch den Einschnitt des Skager Rak wird der 3 in zwei Halbinseln zer- legt. Eine Linie, die etwa in der Entfernung Kristiania—stockholm parallel zur Westküste des Baltischen Meeres bis zum Torneä-Els verläuft, bildet die Grenzscheide zwischen dem kleinern westlichen oder ozeanischen (Norwegen) und dem größern östlichen oder baltischen Teile Skandinaviens (Schweden). m Schären G/om Finnland m ^ Bottnischer Busen j Ff00 Moide Sundsval/ 204. Höhenquerschnitt durch Skandinavien und den Bottnischen Busen auf 62° 30' N. 12öfach überhöht. Ii. Zusammensetzung und Entwicklungsgeschichte des Bodens. Skaudi- uavieu ist in seiner Westhälfte ein unwirtliches Hochgebirgslaud mit weiten, welligen Hochstächen, das an der atlantischen Küste schroff abfällt, nach der Ost- see sich in Stufen senkt (Fig. 204). Seinem geologischen Aufbau nach besteht der Boden vorwiegend ans sehr alten Gesteinen. Östlich einer Linie vom Stavanger bis zum Varauger Fjord erstreckt sich eine gewaltige Felsplatte (Baltischer Schild) aus Gneis, Granit und kristallinischen Schiefern über Finnland in die Halbinsel Kola hinein. Der W, außer Urgesteinen auch alt- paläozoische Schichten umfassend, ist ein Rumpfgebirge, ein Rest des alten, in der Silurzeit aufgefalteten Kaledonifchen Gebirges, das von Irland über Schottland bis Skandinavien reichte (vgl. § 247, Ii). Bei der Faltung traten vulkanische Massen aus und schütteten zwischen den Kämmen und Ketten Berge von Granit und Gabbro* auf. In den nachfolgenden Zeit- räumen der Erdgeschichte war die Oberstäche Skandinaviens der Wirkung abtragender Kräfte ausgesetzt; dadurch wurde der Gebirgscharakter fast überall 1 Gabbro — ein kristallinisch-körniges, eisenreiches Gestein.
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