I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas, 185
(„Elf") ist zu merken der Klar-Elf. Er fließt in den Weuersee, verläßt
diesen als Göta sjötaz-Elf, bildet die Trollhätta-Fälle und ergießt
sich ins Kattegatt. Skandinaviens Flüsse dienen wegen ihrer Schnellen und
Fälle fast nur der Flößerei, sind aber als Krafterzeuger sehr wichtig für
die sich namentlich in Schweden entwickelnde Industrie.
Aufgaben. 1. Stelle nach der Karte die ungefähre Zahl der eingetragenen
Gebirgsseen fest! 2. Beschreibe eine Durchschleusung unter Benutzung des Bildes!
§ 289. Klima und Produkte. Die atlantische Küste ist durch den
warmen, an ihr von Sw entlang fließenden Golfstrom viel milder, als
bei der nördlichen Lage zu erwarten wäre. Die Häfen der Westküste ge-
frieren niemals. Das milde Klima gestattet das Bewohnen der Küste weit
gegen Norden. Kartoffeln und Getreide werden bis zum 70. Grade gebaut;
Hammerfest (Grad?) ist noch durch einen Birkenwald geschmückt. Die Ost-
seeabdachung ist kälter, hat weniger Regen und größere Temperatur-
gegeusätze. Für den Handel liefert Skandinavien Holz, Eisenerz, Eisen und
Fische.
§ 290. Bevölkerung, Staaten. Die Bevölkerung besteht bis auf eine
kleine Zahl mongolischer Finnen und Lappen im N aus Schweden und
Norwegern. Die beiden letzteren sind Germanen, evangelisch und von
guter Schulbildung.
Skandinavien bildet zwei getrennte Königreiche: Schweden und
Norwegen.
a) Königreich Schweden.
4/7 der Halbinsel, nicht ganz 5/7 ihrer Bewohner, auf 1 qkm 12 (i/10 des Deutschen Reiches).
§ 291. Schweden ist die Ostseeabdachung der Halbinsel; nur im Sw
berührt es durch Skagerrak und Kattegatt die Nordsee.
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung leben im 8 und in der Mitte vom
Ackerbau. Fast die Hälfte des Bodens ist mit Wald bedeckt; Holz-
bearbeitnng und Holzausfuhr bilden daher einen wichtigen Zweig schwedischer
Erwerbstätigkeit. Kohlen fehlen, aber reiche Schätze an Eisenerz sind vor-
handen („Eisenberg" bei Kirnna und Gellivära im N; Ausfuhr nach
Deutschland).
Siedlungen. Im Norden liegt Haparända an der Mündung des
Tornea-Elf, eine bekannte Wetterwarte; hier schließt die schwedische Bahn
an die finnische an. Westlich davon führt die nördlichste Bahn der Welt nach
den Eisenlagerstätten bei Kirnna und Gellivära über den Polarkreis hinaus
bis Narvik an der Küste Norwegens. — In der Mitte ist die Hauptstadt
Stockholm (350) am Ausfluß des Mälarsees an einem „Stock" (Sund)
auf „Holmen" (Inseln) erbaut. Es ist der Mittelpunkt des Handels und
der Industrie. Nördlich von ihm liegt die alte Universitätsstadt Upsala
[üpstilaj. — Im Süden ist Göteborg [jöteborj] am Kattegatt die zweite
Handelsstadt Schwedens. Die im Jahre 1909 errichtete Dampffährver-
bindnng über Trelleborg-Saßnitz vermittelt den Hanptverkehr mit Deutschland.
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Extrahierte Personennamen: Haparända
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Weuersee Skandinaviens Schweden Hammerfest Schweden Skandinavien Schweden Norwegen Schweden Kirnna Deutschland Kirnna Narvik Norwegens Stockholm Schwedens Deutschland
220
C. Länderkunde.
C. Westasien.
H 343. Wcstasien umfaßt das große Gebiet von den Randgebirgen
Irans und vom Hindukusch bis ans Nördliche Eismeer, vom Kaspischen See
und vom Ural bis an den Fuß der iuuerasiatischeu Gebirge und zum Berg-
land östlich des Jenissei. Es bildet drei Teilen das Tiefland von
Tnran, die Kirgisensteppe und die Westsibirische Tiefebene.
^ 1. Das Tiefland von Turän (Westturkestän) vermittelt den Zugang von
Rußland nach Tibet und China einerseits, nach Afghanistan und Vorder-
indien anderseits.
Das Klima ist binnenländisch und zeigt starke Gegensätzen der Sommer
ist glühend heiß, im Winter aber wird der Boden von Stürmen gepeitscht,
so daß die Reben tief in den Boden eingegraben werden müssen. Da der
von Salzwasser durchtränkte Boden die Anlage von Brunnen verbietet,
ersetzen an den Wegen gepflanzte saftreiche Pflanzen (Melonen, Kürbisse)
das Trinkwasser. Die Niederschläge sind gering, das Innere ist eine Wüste.
Die äußerst fruchtbaren Oafen werden von den meist im Sande verrinnen-
den Flüffen her künstlich bewässert und bringen in der Gluthitze des
Sommers Weizen, Wein, Südfrüchte, Kürbisgewächse und Baumwolle
schnell zur Reife. Die westasiatische Baumwolle macht die russische Baum-
Wollindustrie von ausländischer Zufuhr unabhängig.
Zwei große, schiffbare Flüffe, der Syr und der Amü, durchziehen das
Tiefland und münden in den abflußlosen Aräl-See, einen flachen, schwach-
salzigen Steppensee. Im W wird das Tiefland begrenzt vom Kaspischen
Meere, wie der Arül-See ein Rest des Meeres, das einst das Tiefland
überflutete. Er ist über vier Fünftel fo groß wie das Deutsche Reich und
mehr als 1000 m tief. Sein Spiegel liegt 26 m unter dem des Schwarzen
Meeres, sein Salzgehalt beträgt im 80 über 20%.
Die Bewohner sind mohammedanische Nomaden, Schafe züchtende Türk-
menen. Russische Bahnen erschließen das Land von X und W her.
Die Fürstentümer Buchara, deren Hauptstadt Buchara Mittelpunkt
des Landhandels zwischen Indien und Europa wurde, und Chiwa sind
von Rußland abhängig. Taschkent, Vereinigungspunkt der Bahnen, ist
ein bedeutender Handels- und Fabrikplatz mit einer prachtvollen russischen
Neustadt. Das Gebiet am oberen Syr hat die größte wirtschaftliche Zukunft.
§ 344. 2. Die Kirgisensteppc. Nach X geht Turän allmählich in die
Kirgisensteppe über. Sie ist reich an abflußlosen Seen, unter ihnen im 0
der seichte Balkäsch in der Dsuugarei. Dieses Gebiet ist das wichtige
Völkertor Asiens, durch das die Völker von Hochasien shnnnen, Mongolen)
am Südfuße des Ural vorbei nach W vorstürmten.
Die Bewohner, Kirgisen oder Kasäk s—kosaken), sind Nomaden.
Unter ihnen haben sich viele europäische Russen als Kolonisten lweizen- und
Baumwollbauern, Viehzüchter^ angesiedelt. *
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Chiwa
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Irans Kaspischen_See Westsibirische_Tiefebene Tibet China Afghanistan Arül-See Buchara Buchara Indien Europa Asiens
11. Die außereuropäischen (Erbteile. — 2. Asien.
221
H 345. 3. Die Westsibirische Tiesebene. Sie hat im N ein polares,
im S ein gemäßigtes Klima. Deshalb entstand im N ein Tundren-, im
3 ein großes Waldgebiet, in das von S her das Ackerland immer weiter
vordringt. Der Ob mit dem Jrtisch ist der Riesenstrom dieses Gebiets.
Da er in das Nördliche Eismeer mündet, hat er für den Weltverkehr
keine Bedeutung. Beide Flüsse sind die Hälfte des Jahres zugefroren.
Weil der Unterlauf am spätesten anstaut, treten alljährlich im Spätfrühling
große Überschwemmungen im Tundragebiet ein. Für die Ernährung der
spärlichen Bevölkerung haben die Flüsse dadurch Bedeutung, daß in ihnen
der Lachs hinaufsteigt, um in südlicheren Breiten zu laichen. Er wird ge-
fangen, geräuchert und ist dann auch ein wichtiger Handelsartikel. (Sibiri-
scher Lachs!)
§ 346. Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung. Den N be-
wohnen in spärlicher Zahl Naturvölker mongolischen Stammes. Im 3
haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn
(§ 349), zahlreiche russische Kolonisten, die von Viehzucht, Ackerbau, Berg-
bau und Walduutzuug leben, mit den Mongolen vermischt.
D. Nordasien (Ostsibirien).
§ 347. Jenseits des Jenissei erhebt sich das Bergland Ostsibiriens.
Das Tafelland des Innern ist im 8 von Kettengebirgen umgeben, von
deren Senkungen die des Baikal-Sees die bedeutendste ist. Durch sie
verläuft eine wichtige Verbindung zwischen Hochasien und Sibirien. Sie
geht von Kjachta nach Jrkütsk, der prächtig gebauten Hauptstadt Ost-
sibiriens.
ß 348. Das Klima ähnelt dem westsibirischen; da aber das Land nur
den Nordwinden Zutritt gewährt, so ist es noch kälter und durch die
schroffsten Gegensätze der ganzen Erde gekennzeichnet. Auf lange Winter
mit furchtbaren Kältegraden und Schneestürmen folgen kurze, sehr heiße
Sommer, in denen die Pflanzen sich schnell entwickeln und Schwärme von
Stechmücken eine Plage für Menschen und Tiere sind.
§ 349. Besiedlung. Der ungeheure Raum vom Nördlichen Eismeer
bis zum Nordrande Vorderasiens und vom Großen Ozean bis zum Ural
wird Sibirien genannt. Obwohl es größer ist als Europa, hatte es bis
vor kurzem nicht mehr Einwohner als London. Noch vor 300 Jahren
war das Land nur von Mongolen bewohnt, bis eine kleine russische Reiter-
schar den Ural überstieg und es dem russischen Kaiser unterwarf, der all-
mählich die Herrschaft über ganz Nordasien gewann. Es wurde das Ver-
bannnngsgebiet russischer Verbrecher, die vielfach in den staatlichen Berg-
werken arbeiten müffen. Nach der Entlassung sind sie — wie in Westsibirien
südwärts gezogen und haben sich mit anderen Einwanderern in der Nähe
der großen Eisenbahn angesiedelt. Getreideernten, Viehzucht, Fischfang und
der Reichtum des Landes an Bodenschätzen (Edelmetalle/Graphit, Kohle,
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Extrahierte Personennamen: Kjachta
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordasien Ostsibirien Bergland_Ostsibiriens Sibirien Nordrande_Vorderasiens Sibirien Europa London Nordasien Westsibirien
52 Die fremden Erdteile. Asien.
die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadel-
hölzer und Bären.
Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie bekennen
sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten; auch die
Lehre des Konfuzius hat Anhänger. Seitdem es den Nordamerikanern
gelungen ist (1854), Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu
öffnen, haben wenige Jahrzehnte genügt, Japan in einen modernen,
zivilisierten Staat umzuwandeln, so daß die Japaner unstreitig das
gebildet st emongolische Volksind. Zahlreiche junge Japaner studieren
auf westeuropäischen Hochschulen und werden dann in ihrer Heimat Förderer
abendländischer Bildung. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und
eine Staatsverfassung mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das
weltliche und geistliche Oberhaupt. •— Die Industrie steht bei den Japanern
am höchsten unter allen Asiaten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe,
Lackarbeiten und Schnitzereien; die Japaner sind vorzügliche Ackerbauer und
Seidenraupenzüchter.
Der deutsche Handel mit Japan umfaßt nur 6°/0 des japanischen
Außenhandels und steht an 4. Stelle. Die Hauptausfuhr bildet Seide.
G Tokio, Hst. auf der Insel Mpon gelegen. S. davon der Welthafen
* Jokohäma. — »Ki öto. erste Industriestadt und Hauptsitz der Gelehr-
samkeit. — Hafenstadt Dofaka. — -Zinagasaki, wichtige Handelsstadt auf
der f. Hauptinsel. — Zu Japan gehören di,e Kurilen und die Liukiu-
Gruppe, im 8. die schöne Insel Formosa.
5* Nordasien.
(Russisch.)
1. Sibirien, größer als Europa, mit einer Bevölkerungszahl, geringer
als die von London, nimmt den Raum zwischen Ural und dem Großen Ozean,
Jnnerasien und dem Eismeer ein. Der N. und der W. Sibiriens bis zum
Jeniffei ist Tiefland; der 80. und 0. dagegen wird von Gebirgs- und Berg-
land eingenommen. Die bedeutendsten Gebirge sind der gold- und silber-
haltige Altais) das reißbleireiche Sajanische Gebirge. In
Kamtschatka erheben sich einzelne tätige Vulkane bis zur Höhe des Mont-
blanc. — Die 3 Riesenströme folgen der ^.-Abdachung des Landes zum
einsamen Eismeer. Wie heißen sie? Für den Verkehr nach außen hin
haben sie sehr geringe Bedeutung, da ihr Unterlauf durch ein unwirtliches
Gebiet führt, den größten Teil des Jahres eine Eisdecke trägt, und da sie
in das selten eisfreie Eismeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine
Hauptnahrungsquelle der dortigen Bewohner. Zum großen Ozean fließt
der goldführende Amur. — Der Baikal, ein tiefer Süßwasser-Gebirgssee,
der mit seinem Grunde bis 1100 m unter den Meeresspiegel sinkt, ist das
größte stehende Gewässer Sibiriens und entwässert sich zum Jenissel.
Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter, als das Europas
unter gleicher Breite. Gegenden, die nicht weiter nach N. liegen als
Frankfurt a. M., haben kaum die mittlere Jahreswärme des n. Norwegens.
*) Der Altai ist neben dem Ural die Hauptfundstätte des Goldes im
russischen Gebiet.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Japan Europa Nordamerika Japan Japan Tokio Dofaka Japan Formosa Nordasien Sibirien Europa London Großen_Ozean Sibiriens Kamtschatka Mont- Sibiriens Sibiriens Europas Frankfurt Norwegens
Skandinavien. 123
Das Skandinavische Hochland gleicht einer gewaltigen Felsplatte,
deren breitgewölbter Rücken nach W. zum Atlantischen Ozean unvermittelt
und steil, nach 0. allmählich in Stufen zur Ostsee abfällt. Die Oberfläche
dieses uralten, echten Rumpfgebirges ist einförmig ohne nennenswerte Kamm-
und Gipfelbildung, mit flachwelligen Kuppen von der Form unserer Mittel-
gebirge. Fast endlos dehnen sich die einsamen Hochflächen aus, Fjelde,
d. i. Felsen, genannt, z. Teil mit ewigem Schnee bedeckt, wie das
Dovrefjeld mit dem Suehätta, d. i. Schneehaube, das Jötuufjeld d. i.
Fels der Riesen, n. a. Der Galdhöpig (gallöpig), 2600 m, ist die höchste
Erhebung Nordeuropas. Die Fjelde geringerer Erhebung tragen Sümpfe
und Moore mit dürftigem Pflanzenwuchs oder sind von Gesteinstrümmern
verhüllt. Diese öden und unfruchtbaren Höhen werden vom Menschen
gemieden.
Das gewaltige Hochland, das mehr als eine doppelt so große Boden-
fläche bedeckt, wie die Alpen, wird gegliedert durch lange, tiefeingeschnittene
und steilwandige Täler; ihre Sohlen tauchen im W. ins Meer und bilden
die Fjorde. Hier vereinigt sich oft alles, die Landschaft großartig zumachen:
Himmelanstrebende, jähe Felswände, weißschimmernder Firn, blaue Gletscher-
zungen, Wasserfälle, die sich wie feine Schleier vom Felsen herabziehen und
das ewig in seinem Aussehen wechselnde Meer.
Das Skandinavische Hochland ist ein uraltes R ump s g e b ir g e, das
ehemals bedeutend höher war. Der fruchtbare Verwitterungsschutt wurde in
der Eiszeit vom Inlandeise abgeräumt und über die baltischen Länder, Nord-
deutschland, Rußland u. a. ausgebreitet.
Die Bewässerung ist sehr reich. Die zahlreichen Flüsse, Elf, d.i.
Fluß genannt, haben einen knrzen, reißenden Lauf, sind reich an Wasser-
fällen, durchfließen viele Seen und sind zur Schiffahrt ungeeignet (S. 26).
Die bedeutendsten Flüsse sind der Glomm, der Klar-Elf, der sich in
den Wenersee ergießt, als Göta-Elf aus demselben heraustritt, die be-
rühmten Trollhätta-Fälle bildet und bei Göteborg ins Kattegat mündet,
ferner der Dal-Elf, d. i. Talfluß, und der Tomen,.*) Wie hießen die
drei größten Seen?
Das Klima ist an der norwegischen Küste Seeklima mit reichlichen
Niederschlägen und wird durch den Einfluß des Golfstromes bedentend ge-
mildert, so daß bis über den Polarkreis hinaus uoch anbaufähiges Laud zu
finden ist und die norwegische Küste auch im Winter ohne Eis ist und die
Fischerei stets gestattet.**) Auf der seefernen schwedischen Seite herrscht mehr
Landklima mit wärmeren Sommern und kälteren Wintern als in
Norwegen. Allwinterlich überbrückt sich der Bottnische Golf mit Eis.
Der felsige Boden und der rauhe Gebirgscharakter des Landes schranken
den Anbau sehr ein, so daß in Norwegen über ^/z, in Schweden fast '/? der
Flächen unbenutzt sind. Von dem Nutzlande ist zudem der weitaus größte
Teil, insonderheit die Gebirgsabhänge, bewaldet. Der Waldbestand bedeckt 2/s
der Bodenfläche. Eigenartige Tiere der nordischen Gebirgswelt sind die
Lemminge und der Ffeldfraß, eine Bärenart von Dachsgröße.
*) a, ein dumpfes a, halb a, halb o, bedeutet Wasser, wie unser a, z. B.
in Fuld—a.
**) In Norwegen kommt die größte winterliche positive Wärmeabweichung
der Erde vor, .24°, d. h. in der Gegend der Losotinseln ist der Januar 24°
wärmer, als der Durchschnitts-Januar in dieser Breite.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
120 Europa.
e) Das pontische Tiefland umfaßt die weidereiche pontische
Steppe rt. vom Schwarzen Meer. Im Frühjahr ist die weite Steppe ein
großer Gras- und Blumenteppich mit einer oft geradezu wunderbaren Farben
pracht der Blüten, belebt von zahlreichen Viehherden und allerlei wildem
Getier. In den Rohr- und Schilfwaldungen der Flutzufer nisten zahllose
Mengen von Wasser- und Singvögeln. Noch vor Eintritt des heißen
Sommers sammelt der Steppenbauer Heuvorrat für den Winter ein. Die
Sonnenhitze verwandelt die Steppe in ein ausgesengtes, staubiges Gelände.
Nicht selten artet das „Abbrennen der Steppe" zu verheerenden Steppen-
branden aus. Endlich ergrünt die Steppe noch im kurzen Herbstschmuck, wo-
rauf der Winter mit heftigen Schneestürmen auftritt.
Das Klima Rußlands ist ausgeprägtes Landklima (S. 91). Die
Gegensätze in der Erwärmung sind überall groß, sie nehmen nach 0. mit
der Entfernung vom Ozean zu. Im X. und No. von Moskau treten
jährlich Kältegrade von —40° auf, bei denen das Quecksilber erstarrt. Zu-
weilen fällt das Weingeistthermometer bis auf —50°.
„Es ist nicht möglich, die feierliche llnheimlichkeit zu beschreiben, die unter
der Herrschaft jener fürchterlichen Kälte im Freien obwaltet? fo
etwas muß man erlebt haben, um es zu verstehen. Das Quecksilber ist längst
zum festen Metalle erstarrt und läßt sich zu Kugeln formen und schneiden
und hämmern wie Blei' das Eisen wird spröde und Beile springen wie
Glas. Das Holz wird nach Maßgabe der in ihm enthaltenen Feuchtigkeit
härter als Eisen und widersteht der Axt. Hell krachend platzen mit mächtigen
Schüssen ringsum die Bäume des Urwaldes- ihnen antwortet gleich dem
Kanonendonner ferner Batterien ein dumpf nachtönendes, unterirdisches
Knallen, das die Erde erschüttert und vom Bersten der Eisdecken, sowie des
gefrorenen Bodens herrührt."
Rußland ist eins der waldreichsten Länder Enropas. Bären
und Wölfe siud in Rußland noch sehr hänfig. In den großen Wäldern
Litauens kommt noch der Wisent vor.
2« Die Bewohner. Rnßland weist unter allen Bewohnern Europas
das bunteste Völkergemisch auf. Trotzdem erscheint hier die Einheitlichkeit
mehr gewahrt als in Österreich-Ungarn, da 3/4 der Bevölkerung dem
rnssischen Volke und der griechisch-orthodoxen Kirche angehören.
Größtenteils sind Slaven vertreten. 4/s der russischen Bevölkernng ist ohne
Schulbildung.
Der größere Teil der Russen besteht aus den frohmütigen, gewandten
Großrussen, der kleinere Teil aus den mehr an der Scholle hastenden
Kleinruffen und den gutmütigen, ärmlichen Weißruffenin Weftrußland.
Das kühne Reitervolk der Kosaken ist nur zum Teil rein russischer Ab-
stammung, zum Teil ein Mischvolk von Russen und Tataren.
Unter den andern Völkern der mittelländischen Rasse sind zu
nennen: die katholischen Polen (im Weichselgebiet) und Litauer im Gebiet
des Njemen, die evangelische deutsche, lettische und schwedische Be-
völkerung in den Ostseeländern, die Rumänen und Griechen an den
Küstenländern des Schwarzen Meeres und Juden, die zahlreich im Reiche
zerstreut wohnen und Handel treiben.
Die Deutschen (2 Mill.) im russischen Reiche sind hauptsächlich aus
drei Gebiete verteilt, a) In den baltischen Provinzen sind es Nach-
kommen jener Deutschen, die zur Zeit der Ritterherrschaft und der Hansa das
Land kolonisierten, oder die Siedelungen stammen aus späterer Zeit. Die
berühmtesten aller städtischen Kolonien ist die in St. Petersburg, die der
eigentliche Mittelpunkt des ganzen deutschen Lebens in Rußland ist. Bei
Petersburg Schwabensiedelungen aus der Zeit Katharinas Ii.
b) Das zweite Gebiet der deutschen Kolonisten sind die W^o lgakolonien,
in der Nähe der Städte Ssamara, Ssaratow und Sarepta. Diese
Niederlassung ist von Herrenhutern gegründet und erfreut sich ganz besonderer
Blüte, c) Endlich sind die Ansiedlungen in^Südrußland, im Gebiet
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
§ 49. Rußland.
113
3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen
Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer
geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental.
Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen
das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist.
In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die
Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die
Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone.
Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald-
Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang,
Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen
am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so
daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt.
Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten-
leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs.
4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört
dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen,
zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch-
orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den
Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen
Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen
Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum
Islam bekennen.
Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und
Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die
Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen
kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten
Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in
Moskau in verschwenderischer Pracht.
5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser-
reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist
Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die
w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in
siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine
Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem
Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen
die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen
nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den
Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat.
Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Peter_der_Große Karl_Xii Karl Katharina_Il Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Polen Moskau Schweden Anhalt-Zerbst Polen Asien
116
§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen).
Stockholm, das, an dem Ausfluß des Mälarsees auf Inseln und
den beiden Küsten gelegen, den Handel mit Nußland in Händen hat.
3. Klima und Kultur. Der ö. Teil, Schweden, ist von der
verhältnismäßig kleinen Ostsee wenig beeinflußt, steht statt dessen unter
den Einwirkungen Rußlands mit seinen trocknen Ostwinden; es herrscht
also kontinentales Klima. Die W.- Küste Norwegens, an welcher der
Golfstrom vorbeifließt, hat maritimes Klima mit reichen Niederschlägen,
so daß die Häfen bis zum hohen N. hin nicht zufrieren.
Infolge des Klimas und der überwiegend gebirgigen Bodengestaltung
ist der Ackerbau nicht ausreichend, so daß Einfuhr nötig ist. S.-Schweden
ist die Kornkammer des Landes, auch Viehzucht blüht hier, im Tal des
Dal-Elf wird Bergbau getrieben, N.-Schweden ist reich an Waldungen,
daher Aussuhr von Holz und Fabrikation von Zündhölzern. Industrie
konnte sich aber aus Mangel an Steinkohlen nicht entwickeln. In Nor-
wegen blüht der Fischfang, besonders von Heringen und Kabeljau, dazu
Vögelfang auf den Inseln (Eiderenten). Die Norweger sind daher sehr
seetüchtig, und der Handel blüht. Viele sind auch auf den Schiffen anderer
Nationen als Matrosen tätig. Schon im Mittelalter kamen ihre Vor-
fahren, die räuberischen Wikinger, weit in der Welt herum, bis nach
Island, Grönland und in die Gegend von Neu-3)ork gelangten sie.
4. Bevölkerung. Im Mittelalter waren Schweden und Nor-
wegen unter dänischer Herrschaft. 1523 riß sich Schweden unter Gustav
Erichson Wasa los und führte die Reformation ein. Unter Gustav
Adolf wurde es eine Großmacht im N. Europas, die aber bald im Kampfe
mit Brandenburg (Fehrbellin 1675) und Rußland (Poltawa 1709) zu-
sammenbrach. 1814 wurden die beiden Königreiche Schweden und
Norwegen durch Personalunion unter dem schwedischen Herrscherhause
Bernadotte verbunden, doch riß sich 1905 Norwegen los. Seitdem
gibt es die getrennten Königreiche Schweden und Norwegen. Die Be-
wohner sind Germanen, die im N. wohnenden Finnen und Lappen
sind Mongolen. Die Konfession fast aller Einwohner ist die lutherische.
5. Städte.
A. Schweden. Die Hauptstadt Stockholm (wo gelegen?), ein
bedeutender Handelsplatz, 300000 Einw. — N. davon die Universität
Upsala, in deren Bibliothek das älteste Denkmal germanischer Sprache,
die gotische Bibelübersetzung des Ulsilas aufbewahrt wird. — Der
O.-Küste ist die Insel Gotland vorgelagert, auf der die einst so
mächtige, jetzt unbedeutende Hansestadt Visby liegt. — Göteborg
(Bedeutung?) 130000 Einw. — Malmö, Haupthandel nach der
deutschen Ostseeküste. — Lund, Universität.
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Extrahierte Personennamen: Gustav
Erichson_Wasa Gustav Gustav
Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Stockholm Schweden Norwegens Nor- Island Schweden Europas Brandenburg Fehrbellin Poltawa Schweden Norwegen Norwegen Schweden Stockholm Gotland Visby
134
B. Länderkunde. — I. Asien.
dessen Fortsetzung bis zur Bering-Straße streicht und am Ostkap endet. Ein
Hügelland im N des Ochotskischen Meeres verbindet das Stanowoi-Gebirge mit
dem gebirgigen Kamtschatka, wo gewaltige Vulkanberge sich bis zu Montblanc-
Höhe erheben. Ihre rauchenden oder feurig überhauchten Schneegipfel ragen über
grünen Küstenniederungen, dunklen Kiefernwäldern und kahlen Scheiteln empor.
Die Ströme Sibiriens, Ob, Jenissei und Lena, entspringen sämtlich in den
wasserreichen Hochgebirgen des 8. Wegen der weiten Ausdehnung des Tieflandes
konnten sie sich zu Riesenströmen entwickeln, welche die dreifache Länge des Rheines
übertreffen und einzeln ein Gebiet von der vierfachen Größe des Deutschen Reiches
entwässern. Ob und Jenissei empfangen je einen Nebenfluß, der länger als der
Hauptstrom ist; jener nimmt den Jrtisch, dieser die Obere Tungüska aus dem
Baikäl-See auf, dem die Selenga zuströmt. Den größten Teil des Jahres sind die
Ströme in ihrem Unterlauf und an der Mündung mit Eis bedeckt, so daß sie nur
im Nachsommer freies Fahrwasser haben und den Verkehr bis zum Meere gestatten.
Bei allen taut die Mündung später auf als Mittel- und Unterlauf. Daher herrscht
im Frühsommer weithin große Überschwemmung.
b) Klima. Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. Das ganze Gebiet
ist den vom Eismeer herkommenden Nordstürmen geöffnet, die grimmig
kalt über das Land fegen, während die Gebirgsmanern im 8 den Wärme
spendenden Südwinden den Zutritt verschließen. Die kurzen Sommer sind
aber in Westsibirien oft fo heiß, daß die Bauern ihre Feldarbeit bei Nacht
verrichten. Die Winterkülte nimmt nach 0 zu und erreicht nördlich von Jakütsk
den höchsten Betrag (Werchojänsk mit mittleren Jahresextremen von 4-29,6°
und —63,9°, vgl. §63). Der spärliche Niederschlag fällt meist im Sommer.
Mit reichlicheren Niederschlägen ist die Ostküste bedacht, die im Herbst ihre
Regenzeit hat. Der Winter ist die Zeit der Trockenheit; darum ist die
Schneedecke dünn und der Boden bis in beträchtliche Tiefe gefroren*. Die Erde
taut nur an der Oberfläche auf, und fo bilden sich weite Sümpfe. In manchen
Gegenden bleibt der Boden unter 1 bis 2 und bis zu 9 m tief ständig gefroren.
c) Bodenbedeckung und Bodenschätze. Weite Tundren, im Winter
Schnee- und Eiswüsten, im Sommer beim oberflächlichen Auftauen des Eifes
weite Snmpflandfchaften, beherrschen den N und No. Nur Eisbär, Polarfuchs
und Renntier finden hier ihre Lebensbedingungen2. Südlich des Tuudreu-
gürtels breitet sich das Wald gebiet aus. Im W fetzt sich der Wald vor-
wiegend aus Nadelholzbestäudeu zusammen, im 0, besonders an der pazifischen
Küste, erscheinen auch dichte Laubwälder. Den Flüssen entlang reicht der Wald
in das Tundrengebiet hinein. In den Wäldern hat die Zahl geschätzter Pelz-
tiere (Zobel, Hermelin, Stein- und Edelmarder), deren Nutzwert ehemals die
Russen zur Besitzergreifung des Landes veranlaßte, infolge schonungsloser
Raubjagd schon stark abgenommen. Während in Ostsibirien die Waldzone bis
zu den Randgebirgen reicht, gelangt im südlichen Teile des W die Region
des Ackerbaues und der gewöhnlichen Viehzucht zu größerer Ausdehnung;
1 In Sibirien können daher Pferde auch im Winter durch „Scharrfutter" erhalten
werden. — 2 In dem Grundeise der Tundren findet man Überreste diluvialer Säugetiere,
so des Mammuts, dessen Stoßzähne das fossile Elfenbein liefern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 1. Die Skandinavische Halbinsel.
381
wurde während der langjährigen Vereinigung Norwegens mit Dänemark zurück-
gedrängt und das Dänische die Schrift- und Umgangssprache der Gebildeten. Heute
sprechen die Norweger ein „norwegisiertes" Dänisch. — Im N wohnen etwa
20 000 Lappen, dazu Finnen. — Da drei Viertel des norwegischen Bodens
Gletscher-, Fjeld-, Moor- und Seeflächen, also unergiebig sind, während der größte
Teil der nutzbaren Fläche mit Wald bestanden ist, so vermag das Land nur eine
geringe Bevölkerung zu ernähren. Norwegen hat unter allen Staaten Europas die
niedrigste Volksdichteziffer (7 aus lqkm). Bei der erheblichen Bevölkerungs-
zunähme ist die Auswanderung sehr stark. Die meisten Auswanderer wenden
sich nach Nordamerika, wo Norweger fast den ganzen Schiffahrtsverkehr auf den
Kanadischen Seen und den großen Strömen leiten. — Die Hauptmasse der Bevöl-
keruug wohnt an den Küsten, da diese die meisten Erwerbsmöglichkeiten bieten,
doch wird der bewohnte Küstengürtel nach N immer schmäler. Besiedelte Streifen
von geringer Breite ziehen sich auch in den Tälern hin; in den Bergen selbst be-
gegnet man weitzerstreuten Einzelsiedlungen.
8) Siedlungen. Die Hauptstadt des Landes, Kristiania (250), liegt in einer
reizvollen, fruchtbaren und darum dichter besiedelten Landschaft am innersten Ende
des gleichnamigen, schärenreichen Fjords da, wo zahlreiche, großen Tälern folgende
Straßenzüge das Meer erreichen. Sie ist mit Trondhjem, Bergen, Stockholm und
Göteborg durch Eisenbahnen verbunden, der Fjord öffnet ihr auch die Seewege
nach den Häfen der Ost- und Nordsee; daher konnte Kristiania zur ersten Handels-
stadt des Landes aufblühen. Es ragt durch Baumwoll-, Holz- und Papierindustrie
hervor und bildet auch den Mittelpunkt des norwegischen Geisteslebens (einzige
Universität Norwegens). Bergen (80) an der atlantischen Küste, wie Stockholm an
der breitesten Stelle der Halbinsel gelegen, war jahrhundertelang die größte Stadt
Norwegens und einst Kontor der Hanse; heute ist es der Hauptfischmarkt des Landes
mit Schiffswerften und Faßfabriken. Trondhjem trönjem! (50) (deutsch Dront-
heim), die alte Krönungsstadt, erhebt sich an einem breiteren, von flacherem Lande
umgebenen Fjord. Die Bewohner beschäftigen sich mit Fischerei, Fisch- und Holz-
Handel, mit Schiffbau und mit der Aussuhr der im 8 bei Röros gegrabenen Kupfer-
erze. Hammerfest ist der nördlichste Handelshafen der Alten Welt (hier dauert der
längste Tag 2-|- Monate); es pflegt mit kleinen Dampfern auch Walsang im Eismeer.
Tromsö, auf einer kleinen Insel nördlich des Polarkreises, bildet den Hanptans-
gangspunkt der arktischen Fischerei. Narwik ist der Endpunkt der Lappländischen
Eisenbahn, die hier den Ofoten-Fjord erreicht, und entwickelt sich durch Ausfuhr
der in Kirnna und Gelliväre gewonnenen Eisenerze. Die Lofot-Jnseln, bis
zu denen die Wasser des Polarmeeres die den Fischen zusagende niedere Temperatur
und Nahrung tragen, sind Sammelplätze der Fischer (Kabeljaufang).
_B. Königreich Schweden.
450000qkm, 5,5 Mill. E., 12e. auf lqkm. -f so groß wie die ganze Halbinsel,
ihrer Volkszahl, so dicht bevölkert wie das D. R.
a) Oberflächen^ild. Der gebirgige Teil Skandinaviens geht nach 0 in § 257.
ein zum Teil in Stufen nach dem Bottnischen Meerbusen sich abdachendes,
welliges Flachland über, das wieder in einem etwa 300 m hohen, aber
nicht überall deutlich ausgeprägten Absätze zu einer durchschnittlich 50 km
breiten Küstenniederung hinabsteigt. Gleich den Tälern der untern Fluß-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Ortsnamen: Norwegens Europas Nordamerika Stockholm Nordsee Norwegens Stockholm Norwegens Kirnna Schweden Skandinaviens Bottnischen_Meerbusen