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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

2. Europa - S. 236

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
O Toledo, Spaniens Vorzeit Liegt in deinem Schutt begraben, h) Im S finden wir den reichsten Quecksilberbezirk der Erde bei Almadén, d. h. Bergwerk. Das Quecksilber ist in Schiefer und Quarz eingeschlossen, entweder gediegen oder als Zinnober. Jährlich werden etwa 1100 t reinen Quecksilbers gewonnen, i) Den Süd- westen nimmt ein die Provinz Estr e madura, aus dem lat. Extrema Durii, d. h. die äußerste (Landschaft) des Duero, in der nämlich Christen wohnten, während die Mauren den Nordosten besaßen. Nur eine Stadt ist wichtig, und zwar als Grenzfestung des Duero gegen Portu- gal — Elvas gegenüber: Badajoz (badachoß) = Augustusfriede, lat. Pax Augusta (ähnlich wie Karlsruhe). Die Stadt zählt 35000 Einw. k) Im äußersten Norden der Provinz liegt am Abhänge der Sierra de Gredos das einsame Kloster Y uste, vollständig : San Jerónimo de Yuste (nach dem gleichnamigen Bache), letzter Aufenthalt des Kaisers Karlv., nachdem er 1556 in Brüssel zugunsten seines Sohnes Philipp Ii. der Krone entsagt hatte. Sein Wohn- und Schlafzimmer lag, wie das Philipps Ii., im Escorial, neben dem Chor der Kirche. Er starb 1558. (Das Gedicht: „Der Pilgrim vor St. Just" von v. Platen: Nacht ist's, und Stürme sausen für und für; Hispanische Mönche, schließt mir auf die Tür!) 11. Die Balearen und Pityusen schließen den Golf von Valencia ab, ja, ihre von Sw nach No ge- richteten Gebirgszüge bilden die Verlängerung des Andalusischen Fal- tenlandes, des im Kap Nao endigenden Berglandes von Murcia. Es sind 4 größere und viele kleine Eilande mit mildem, fruchtbarem Klima, reich an Wäldern und Fruchtfeldern. Sehr charakteristisch sind die Namen. Balearen heißt Schleuderer (von ßaxxsiv = schleudern). Im Altertum waren ihre Bewohner geschätzt wegen ihrer Treffsicher- heit im Schleudern. Nach Cäsar, de bello Gallico 2,7 dienten die Ein- wohner im römischen Heer als Steinschleuderer. Mallorca (mal- jórka) = die größere (Insel), von major (sie ist so groß wie das Her- zogtum Braunschweig); Menorca = die kleinere vom lat. minor. Auf jener liegt Palma = die Palme, Siegespalme, malerisch auf einem Hügel, mit 70000 Einw. Auf Menorca liegt Mah on (maôn) früher Mago genannt nach dem karthagischen Feldherrn Mago, Hanni- bals Bruder, dem Gründer der Stadt. Einst hatte sie für die Eng- länder die Bedeutung, die jetzt Malta hat, denn der weit ins Land einspringende, reich ausgebuchtete Hafen bietet großen Flotten sichern Ankergrund und ist leicht zu verteidigen. Zu den Pityusen = Fich- teninseln (von dem griech. nirvç — Fichte) gehören das gebirgige Ibiza, und das fruchtbare Form ente ra (têra), das seinen Namen vom lat. frumentum = Weizen hat. — Erzherzog Ludwig Salvator hat das beste Werk, „Die Balearen in Wort und Bild" geschrieben.

3. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 16

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 16 — schreitenden Entwicklungsganges des organischen Lebens ihre be- sonderen Pflanzen- und Tierformen, wie sie eben sener Zeitperiode, in welcher die Schicht gebildet wurde, entsprechen. Doch legen sich diese Schichten nicht gleichmäßig um die ganze Erde herum, zuweilen sehlen einige derselben. Auch lassen sich scharfe Grenzen nirgends über die ganze Erde hin verfolgen, sondern die Schichten gehen all- mählich ineinander über. Den Inbegriff aller Schichten, welche gleich- artig und gleichzeitig gebildet find und gleichartige organische Bildungen einschließen, nennt man eine Formation. Die Formationen

4. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 412

1900 - Stuttgart : Daser
412 haut, da erscheint die Steinkohle wie ein rettender Engel, der zu dem über Holzmangel betroffenen Menschen spricht: „Seht, der gute Schöpfer hieß schon vor Jahrtausenden mich werden im dunkeln Schoße der Erde, auf daß ihr nun mit meinem Reichtume eure Armut bedecken möget." Vor tausend und aber tausend Jahren, ehe noch ein mensch- licher Fuß auf der Oberfläche der Erde wandelte, wurden die Schätze bereits versenkt, welche nun das Menschengeschlecht begierig aus dem Schoße der Erde wühlt. In jener Urzeit ward eine Pflanzenwelt hervorgerufen, welche in ihrer Üppigkeit und Größe die jetzige bei weitem übertraf. Da wuchsen riesige Farnkräuter mit dicken, 15 — 16 m hohen Stämmen und zierlich zerteiltem Laubwerk. Da sproßten baumhohe Bärlapparten und scharfe rohrähnliche Kalmussteugel von der Höhe und Stärke unsrer Obstbäume und zwar an Orten, wo jetzt nur noch Torfmoos und Teichrohr und Binsen wachsen. Doch in den gewaltsamen Umwälzungen des Erdballes wurde jenes Riesen- geschlecht von Pflanzen dem Untergange geweiht, und auch dann noch, als schon die jetzige Gestalt der Dinge immer mehr Raum gewann, mochte noch mancher baumreiche Wald verschüttet werden und aus dem Moder untergegangner Geschlechter manch Neues hervorblühen. So entstanden mächtige Pflanzenlager. Der Druck von oben und die Wärme von unten wirkten zusammen, diese Holz- massen zu verkohlen. An vielen Steinkohlen, welche dem bloßen Auge nur wie ein dichter, glänzender Stein erscheinen, hat das Ver- größerungsglas noch den zelligen Bau der Pflanzen entdeckt, und hier und da lagert in der schwarzen Masse noch ein deutlich zu er- kennender Baumstamm, und besonders häufig finden sich Abdrücke von Farnkräutern. Wieviel Reichtum ruht noch in der Erde, wie viele Wälder stecken schon in einem einzigen solchen Steinkohlenlager! Wie lange sind schon die englischen Kohlenbergwerke ausgebeutet worden! Aber je weiter man gräbt, desto unerschöpflicher scheint der Vorrat zu werden. Auch Deutschland hat reiche Kohlenlager im Königreich Sachsen, in Oberschlesien, an der Ruhr und im Saargebiet, deren Kohlen an Güte den englischen nahe kommen. Denn die Beschaffen- heit der Steinkohle ist sehr verschieden, je nachdem Schwefel und andre Mineralien ihr beigemischt sind oder der Kohlenstoff möglichst rein vorhanden ist. Doch nicht genug, daß der Mensch durch die Steinkohle brät und kocht, er weiß auch,, den rußigen schmutzigen Rauch zu benutzen, der eine Menge von Öl und Leuchtgas in sich birgt. Diesen flüchtigen, rohen Gesellen fängt man auf und zwingt ihn, das ab- zuliefern, was er in alle Lüfte mit fortzuführen gedachte, und es fließt dann aus den eisernen Röhren, worin man ihn gefangen hielt, der dicke, schwarze Teer, und es strömt auch das leichtluftige Gas heraus, das in reinster, hellster Flamme die Nächte auf Erden er- leuchtet. In den Sälen, aus Flur und Treppe der Paläste, wie

5. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 309

1862 - Hannover : Meyer
809 Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresufer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reibt sich an Landsitz. Hier und da sammeln sich die Gewässer zu Teichen und Seen. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brenn- material die Steinkohlenschätze reichlich aus. Das gute Stammholz hebt man zum Schiffsbau auf. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut, als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schottland hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht bewaldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide bedeckt; um die malerischen Berg- seen finden sich dagegen noch schöne Hochwaldungen. Bei der gropen Einwohnerzahl von 30 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineral- schätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hülste alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, was überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andre Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dampfmaschinen und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichthum gekommen sind. Die hier verfertigten Metalle, Baumwollen-, Leder- und Seidenwaren werden auf den Eisenbah- nen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten auf Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen aus- geführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel über- aus reich geworden; aber daneben gibts auch eine bittere Armuth, namentlich in den großen Städten, und am meisten in der gewaltigen, 2l4 Millionen Menschen bergenden Hauptstadt London, und neben der Armuth viel geistliches Elend. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt ange- wiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Krieges- und Handelsflotte, und ihre Nieder- lassungen liegen über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums vielfach zu gute gekommen. Wie schon in alte,: Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort aus zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien ge- kommen, die sonst ihrer wohl entbehrt hätten.

6. Für mittlere Klassen - S. 185

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
185 ausgebreitet liegen; die Traube, deren Saft das Herz erfreut; des Hopfens dichtüppiges Gewind', wie all die Kräuter, deren heilbringende Säfte der Arzt dem Kranken mischt. Welche Farbenpracht auf deinen Feldern: die blauen Blüthenwogen des Flachses, die blaßveilchenfarbigen des Saf- rans, die gelben des Rapses, die rothen des Klees! Welche Empfäng- lichkeit des Bodens, die mannigfachsten Pflanzen hervorzubringen, deren entweder der Gewerbefleiß bedarf, wie Farbekräuter, oder welche das Gebot des Luxus zu einem Gegenstand des Handels gemacht, wie Tabak und dergl. Welcher Reichthum an saftigen Weiden, die sich die Vieh- zucht, unterm Einfluß der Wissenschaft veredelt, in Anspruch nimmt! Welche Abwechselung der Baumgattungen, vom Nadelholz des Nordens an bis zum Maulbeerbaum, der eine deutsche Seidenzucht gestattet, alle Hölzer zum Haus- und Schiffbau, für alles Nützliche und Schöne des Hausraths. Und die Wälder — Eichen und Buchen die deutschesten Bäume darin! — wenn gleich viel gelichtet, und wenn auch sie unter den Schutz wissenschaftlicher Aufsicht gestellt, noch immer der holde Irr- garten, in dem die zwei Feen Märchen und Sage mit ihrem lustigen Hofhält auf und unter den singeirden Bärunen und sprechenden Strau- chen leben und weben. Und welche Schätze in den geheimen Tiefen des deutschen Bodens endlich: die edlen Metalle, dabei man leider wohl des alten Volksspruches gedenken mag: „Ein Quintlein Goldes wiegt mehr, dann ein Centner 'Recht," aber auch des andern gedenken sollte: „Iuwer Grueß mer danne Gold und Gsinid;" — und das deutsche Eisen, von dem der Rothbart sagte: „Wir pflegen den Paß mit Eisen zu eröffnen und nit mit Gold und Silber," — die Adern von Kupfer, Zinn, Zink und Quecksilber, die reichen Kohlenlager und Salzquellen, die gesegneten Brunnen endlich, die dem Kranken Heiltrank und Heilbad ausströmen! O wohl ist er herrlich anzuschauen, reich, fruchtbar und ergiebig jetzt und für alle Zeiten, der Boden Deutschlands, und werth ein großes, freies deutsches Volk zu tragen. E. Duller. 71. Holzschlag im Böhmerwald. Wenn man von Weitem kommend die Partieen der böhmischen Waldungen überschaut, so ziehen sich die langen, röthlichen Streifen der Holzschläge durch ihr bläuliches Gedämmer; aber wenn man in dieselben eingedrungen ist und einen solchen Streifen betritt, so sieht man die Wirkungen der menschlichen Werkzeuge. Auf der ganzen Strecke hin liegen unzählige Tannenstämme wie verwirrte Halme gemähten Getrei- des; ihre schönen, ewig grünen Aeste sind verdorrt und haben das bren- nende rothe Ansehen eines Fuchsfelles angenommen, daher sie in der Forstsprache auch Füchse heißen. Hie und da zwischen ihnen lodert ein Feuer, in dem man eben die Füchse verbrennt, welche mancherlei Arbei- ter beschäftigt sind von ihren Schäften zu schlagen und aus Pläke zusam- menzutragen; an andern Stellen kreischt die Säge, die langsam hin- und hergeht, um die Stämme zu trennen; oder es klingt die Axt und der Schlägel, welche auf die Keile fallen, um die zahllosen herumliegen- den Blöcke^ zu spalten. An andern Orten wird das Wirrsal der Schei- ter in Stöße geschichtet, und wieder an andern stehen sie schon in langen Reihen und Ordnungen dahin, daß sie von ferne aussehen wie Bänke von röthlich- und weißblinkendem Felsen, der die Waldhöhen hinansteigt.

7. Bd. 2 - S. 72

1903 - Langensalza : Greßler
72 festem Bau und Dauer streben hier in den Wäldern in majestätischer Höhe empor. Das erhabene Geschlecht der Palmen, der Könige des Pflanzenreichs, streckt seinen schlanken Stamm über alle andern Bäume hinauf, und stehet mit seinen gefiederten Kronen (Wipfeln) in majestätischer Pracht da. O, ein göttlicher Glanz von Herrlichkeit umstrahlt hier die Meisterstücke des Schöpfers! Der Boden unter unfern Füßen hat in seinem Schöße Reichtümer und Schätze, wovon wir bis jetzt nur noch einen kleinen Teil kennen und besitzen; und die Oberfläche des Bodens enthält einen noch größern Reichtum von Gewächseu, als den eben genannten. Aus diesen Gewächsen sehen wir die schönsten Vögel, deren Federn einen Glanz haben, als wären sie mit vielfarbigem Gold Übergossen und in den Purpur der Morgenröte getaucht. Das Kleid der Insekten ist so reich geschmückt, daß das Gewand von Salomo und aller Könige nicht damit zu vergleichen ist. Der Schmuck des Schmetter- lings, den er in seiner Verwandlung empfing, übertrifft bei weitem den Schmuck Esthers. Höher aber in den Gipfeln der Bäume sitzt ein Tier in menschenähnlicher Gestalt, der Affe, als Beweis, daß der weise Schöpfer zum Meisterstücke der Schöpfung einen Übergang wollte, und daß er diesem wie jenem ein Gesetz und eine Grenze gegeben hat, in Welcher beide bleiben müssen. Ehe wir nun von dieser lieblichen Höhe hinabsteigen nach dem Meere, und unsere Reise fortsetzen nach Snrabaya, der dritten Stadt von Java, muß ich noch ein Wort sagen, solange mein Fuß auf dem Boden steht, aus welchem die ganze Schöpfung in paradiesischer Schönheit von des Herrn Größe und Herrlichkeit predigt. Hier müssen wir mit dem Psalmisten ausrufen: „Herr, wie sind Deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll Deiner Güter." Hat das große Weltmeer, in welchem die zahlreichen Inselgruppen nur als kleine Hügel erscheinen, um welche der Luststrom längs den Küsten bald nördlich, bald südlich hinziehen muß, auch keine Minen voll Gold und Edelsteinen: es hat in seinem Schöße den köstlichen Ambra, welcher im Werte höher steht als das feinste Gold; es hat in feinem Schöße Perlen, die nicht uur im Orient, sondern überall einen großen Wert haben; es hat Konchylien aller Art, die mit wunderbarem Reich- tum an Farbe geschmückt sind; es hat Fische aller Art, zum täglichen Genüsse, und andere, die wegen der Seltenheit an Gestalt und Farbe des Schöpsers Allmacht und Weisheit erheben. Aber so reizend nun auch dieses nach der Natur entworfene Gc mälde sein mag, so hat es gleichwohl seine schwarzen Schatten. Während man hier aus festem Lande sich ergötzt an den herrlichen Gewächsen und schönen Tieren, lauert hinter uns der Königstiger und anderes Ungetüm von Schlangen n. dergl. Und während man auf dem Wasser sich seinen stillen Betrachtungen hingibt über die Reich- haltigkeit desselben, so sieht man auch die gefräßigen Haifische und

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 171

1859 - Essen : Bädeker
171 * daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelöberg, der Spessart, holzreiche Gebirge, welche das frucht- bare Franken von dem alten Hessen trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocks- berg (3500'). Er hat ungeheure tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich Deutsch- land allmählich und flacht sich zu der großen norddeutschen Ebene ab, bis auch dieser durch die Nord- und Ostsee eine Grenze gesetzt ist. 4. In den Thälern und Ebenen Deutschlands erfreuen neben Morästen und Heiden das Auge des Menschen die schönsten Fluren, geeignet zu den besten Erzeugnissen des Pflanzenreichs, des Acker-, des Garten-, Wein-, Wiesen- und Waldbaues. Obstbäume prangen in unermeßlicher Menge, vom gewöhnlichen Apfel bis zur lieb- lichen Pfirsiche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor, und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichen Wein hervorbringen, die Freude der Menschen, in der Ferne wie in der Nähe gesucht und gewünscht von Hohen, wie von Geringen. — Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm bedroht, kein häßliches Ungeziefer quält den Menschen. Aber Überfluß gewährt das Thierreich für der Menschen Arbeit, Nahrung und Kleidung. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst; der Stier verkündet Kraft und Stärke in Bau und Gestalt; das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier wie dort gleich ausdauernd. In ihrem Innern ver- birgt die Erde große Schätze des Mineralreichö. Aus vielen und uner- schöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig den Menschen Heilung, Gesund- heit und Heiterkeit zu. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze: dem Salze, bald mit dem Silber, hinreichend für den Verkehr und die Verschönerung des Lebens, bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zum Schutze und Schirme dem Volke. 5. Die Industrie (Kunstfleiß, Betriebsamkeit) Deutschlands hat r

9. Bd. 2 - S. 263

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
2ó 3 Kap. 8. Von Frankreich. 12) In Champagne ist merkwürdig: Troyes, die Hauptstadt an der Seine, ist ziemlich groß, aber lauge nicht mehr so volkreich und blühend als vor Zeiten. Reims, eine der allsten und berühmtesten Städte in Frankreich; ist groß, wohlgebauet und volkreich. Sie hak den vornehmsten Erzbischof, welcher der erste Herzog und Pa!r von Frankreich ist, und das Vorrecht har, den König zu salben und zu krönen. Die Abtey Sk Rcmy ist - me der ansehnlichsten des Denedicliner- Ordens. In der Kirche derselben wird auf dem Al- tare, unter dem der heilige Remigius begraben liegt, das berühmte Oelstaschchcn verwahret, welches nach est ner fabelhasten Erzählung 496 bey der Taufe des Kö- nigs Klodewigr, auf des Remigius Gebet, durch eine Taube vom Himmel gebracht worden, weil der bestellte Preebyter des großen Gedränges wegen mit dem Oele nicht zum Taufsteine kemmen könren. Das Fläsch. chen ist von dunkeirokhem Glase, eines kleinen Fingers lang, ohngefähr wie die ungarischen Wassirfläschcden qer stalcet, und mit einer goldenen Schraube versehen. Es liegt in einem durchbrochenen vlereckigten Kästchen, und man bekommt es nur durch das drüber gefetzte Krystall- glas zu sehen. Die Salbe darinn soll eingetryckmt seyn; es wird aber davon bey jedesmaliger Salbung eines Kö. nigs von Frankreich etwas sehr weniges genommen, und Unter das ordentliche Salböl gemischt. Chalons, eine ansehnliche Stadt an dem Fluß Marne. §. 7» 3» Frankreich gehört noch; R 4 i)Die

10. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 210

1869 - Essen : Bädeker
208 der einfachen Form des Würfels mit seinen sechs Flächen stellen sie alle nur möglichen Krystallformen dar und schließen noch zur Erhal- tung derselben nie ruhende Kräfte ein. Der Stein, über den unser Fuß dahin geht, er hat auch sein Leben. Zwar pulsirt in ihm kein Herz und freist in ihm kein Nahrungsstoff; aber in jedem Augenblick kettet eine geheimnißvolle Kraft ein Atom desselben an das andere, daß er nicht in Staub zerfällt. Aber nicht nur hartes Gestein ist in der Erde verborgen, es liegt auch eine ganze Thier- und Pflanzen- welt in ihr vergraben, und der geöffnete Mund der Erde erzählt von einer untergegangenen Schöpfung, die kein Auge gesehen, auf daß wir uns beugen vor der Macht dessen, \der Berge emporrichtete und Thäler versenkte, der die Feuerflammen zu seinen Dienern und die Winde zu seinen Boten machte. Da liegen in hartem Gestein ein- gebettet: schwimmende und fliegende Eidechsen von abenteuerlicher Ge- stalt, kletternde und grabende Faulthiere von Schrecken erregender Größe, riesige Elephanten mit gewaltigen Stoßzähnen, Bären und Hyänen, Flußpferde lind Seesische. Selbst aus hohen Bergen, wo jetzt der Hirt das Rind und die Ziege weidet und der Jäger das scheue Wild jagt, findet man unter dem duftenden Grase die Über-, reste von Seethieren, die einst über diesem Boden in den Fluthen ihr Wesen trieben. Reiche Ernte hat da der Tod unter großen und kleinen Thieren gehalten. Ist doch mancher Leichenstein der unterge- gangenen Thierleiber so mit dem Fette derselben getränkt!, daß er brennt wie ein Docht, wenn man ihn ins Feuer hält; findet man doch bei genauer Untersuchung, daß zwei Drittel eines Kreidestücks aus den kleinen Schalen untergegangener Geschöpfe bestehen. Das Meer ist der Todtengräber gewesen, und staunend sieht der Mensch die Knochenleiber in diesen ersten Friedhöfen, wo unter dem heißen Kampfe aller Elemente die ältesten Leichen bestattet wurden. Auch Waldungen von üppigem Wüchse und undurchdringlichem Dickicht senkte das entfesselte Meer ein, als sollten jenen Friedhöfen auch die Trauer- weiden und Todteneschen nicht fehlen. Als Steinkohlen graben wir jetzt diese eingesenkten Wälder wieder aus. In den fcinschlam- migen Zwischenschichten derselben findet man noch die Blätter zart und zierlich abgedrückt und die versteinerten Stämme oft noch senkrecht emporstehen. So üppig aber auch der Wuchs jener Wälder gewesen sein mag, so einförmig und öde standen doch viele von ihnen da — Farrnkraut, Schachtelhalm und Bärlapp sind nicht selten die einzigen Pflanzen gewesen, die dicht gedrängt emporgeschossen waren. Keine duftende Blüthe schmückte das dunkle Grün, keine wohlschmeckende Früchte zierten die Zweige, kein liederreicher Sänger nistete in ihrem Schatten. Nur gespensterhafte Thiere sind in ihnen mit ihren Schreckensgestalten aufgefunden worden. So liegt eine ganze Urwelt vergraben im Schooße der Erde und zeigt uns mitten unter dem starren Gestein ein längst vergangenes Leben.
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