I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas.
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§ 235. Flüsse. Infolge der Bodengestaltung konnten sich größere Flüsse aus
der Halbinsel nicht entwickeln. Ihr Wasserstand wechselt stark: oft schwellen sie
durch heftige Regengüsse plötzlich au und führen Massen von Schutt mit sich, mit
dem sie weithiuaus das Meer gelb färben und ein Delta bauen; oft versiegen sie, ehe
sie das Meer erreichen, und lassen ihre Sinkstoffe im Flußbette liegen, so daß spä-
tere Fluten die Fruchtfelder mit Geröll überdecken. Die bedeutendsten Flüsse sind
der Arno und der Tiber, der für flachgehende Schiffe im Unterlaufe fahrbar ist.
Die Küstenniederungen sind teils sumpfig (Maremmen, Poütinische
Sümpfe) und werden vom Malariafieber heimgesucht. , ./
90. Terrassenkultur in llnteritaliett. Unten am feuchten Strande gedeiht Reis, dann folgen am
Bergesfuß auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen; auf den gemauerten
Terrassen der höheren Lagen grünen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und
die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
§ 236. Klima und Erzeugnisse. Milde, fast schneefreie Winter, Regen
im Frühling und Herbst sind Mittelitalien eigen. Süditalien hat echtes
Mittelmeerklima, d. h. fast regenlose Sommer, regenreiche Winter und keine
Schneefälle. — Oliven, Zypressen und schirmförmige Pinien find be-
zeichnende Bäume der italienischen Landschaft. Der eigentliche Wald wird
meist durch immergrüne Buschgewüchse ersetzt. Ackerbau und Viehzucht, an
der Küste Fischfang und Schiffahrt sind wichtige Erwerbszweige des Landes.
Südfrüchte (Apfelsinen, Zitronen usw.) und Wein gedeihen in Italien wie
auf der Pyrenäen-Halbinsel in Mengen. Sorgfältig wird jeder Fleck frucht-
baren Bodens ausgenutzt, oft im Stufenbau (Terrassen) und mit Hilfe künst-
licher Bewässerung. (Bild 90.) — Von Bodenschätzen fehlt die Kohle,
weshalb die Industrie nur schwer aufblüht. Wertvoll fiud die Marmor-
brüche bei Carrära und die Schwefelerze Siziliens.
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Extrahierte Personennamen: Arno Carrära
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Bergesfuß Mittelitalien Italien Siziliens
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes.
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Keine bisher erkennbar überbrückte Kluft führt von dem „Wilden" der älteren Steinzeit zu dem mit einem Schlage schon von einer gewissermaßen hohen Kultur umgebenen Menschen der jüngeren Steinzeit. Wie nach dem Zurückweichen der Eismassen und dem Verlaufen der Wassersluten auf den Moränen und den Schlammniederschlägen sich allmählich ein freundliches Landschaftsbild mit grünen Matten, blauen Seen und lichten Flußarmen entwickelte; wie die Tierwelt nach dem Untergang und der Auswanderung der ungeheuerlichen Typeu der Diluvialzeit eine unserer jetzigen sich annähernde Gestaltung annahm, so hatte sicher auch das Äußere des Alluvialmenschen nicht mehr Form und Gestalt des Wilden der älteren Steinzeit. Nach den körperlichen Überresten, die sich aus der jüngeren Steinperiode des Menschen erhalten haben, glich dieser in Bau und Erscheinung schon vollkommen dem späteren Menschen und war der direkte Ahnherr des jetzt lebenden Geschlechts; von ihm reicht bis iu unsere Tage der Faden der Knltnrentwickluug ohne Unterbrechung herab. Die Dauer der Alluvialperiode, iu der wir gegenwärtig leben, und damit der Beginn der menschlichen Kultur der jüngeren Steinzeit wird von den Geologen auf 7000—10000 Jahre geschätzt.
Auch jetzt war der Mensch noch ohne jede Kenntnis der Metalle und ihrer Verwendbarkeit. Er schuf sich alle Waffen und Geräte, soweit nicht Holz oder Knochen hierzu Verwendung fanden, ans Stein. Aber nicht mehr durch bloßes rohes Behauen wußte er diesen zu formen; er hatte jetzt gelernt den Stein zu schleifen und zu glätten und gab seinen Bedarfsgeräten allmählich nicht nur äußerst praktische sondern auch gefällige Formen. Es heißt daher diese Periode die „jüngere Steinzeit" oder die Periode des geschliffenen Steines. Was aber diese im Vergleich zu der älteren charakterisiert, ist nicht bloß eine größere Fertigkeit in der Behandlung und Ausnutzung der Gesteinsarten, sondern eine auf gauz anderer Grundlage beruhende Lebensführung überhaupt. Wir kennen eine Menge Niederlassungen aus dieser Periode mit dem gesamten Hausinventar der Menschen in den Pfahlban ten der Vor alpen s een wie in zahlreichen Landansiedelungen; speziell bei nns in Bayern sind solche in dem Pfahlbau an der Jnfel des Würmsees, der sogenannten Roseninsel, in den Landansiedelungen ans dem Auhögl bei Hammerau (Bezirksamt Laufen), in den Ebenen bei Inzkofen (Bezirksamt Freising), bei Regensburg und Straubing, in den Höhlen des Fränkischen Jura und der Fränkischen Schweiz wie in den zahlreichen Wohngrubenresteu des Spessarts bekannt.
Aus diesen reichlichen Überresten entrollt sich ein vollständiges Bild der Kulturstufe jener Periode. Der Mensch lebte nicht mehr bloß in Familien wie der der älteren Steinzeit, sondern hatte sich in dorfartigen Siedelungen zu Sippenverbänden zusammengetan; er hatte fast alle Haustiere, die wir jetzt noch verwenden; er trieb Ackerbau und baute verschiedene Getreidearten; er verstand zu weben, flechten und spinnen; die Töpferei war allgemein Hausbetrieb wie die Verfertigung der Stein- und Knochengeräte, Fischfang
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3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes.
und Jagd wurden eifrig gepflegt. Außer dieser durch die Notdurft des Lebens gebotenen Tätigkeit hat sich aber auch das Bedürfnis wie der Sinn für eine Verfeinerung der Lebensführung entwickelt: reichlicher Schmuck in allen möglichen Formen aus Bein und Stein war in Verwendung, die Töpfer-gefchtrre wurden mit von Geweben entlehnten Motiven in mannigfaltigster Weise verziert, die Formen der Waffen und Geräte nahmen künstlerische Gestalt an, man begnügt sich nicht mehr den Stein nur zu schleifen, man bringt auch hier Verzierung durch eingeschliffene Linien und Kanten an. Dagegen fehlt jede Spur der vom Menschen der älteren Steinzeit geübten naturalistischen Kunst, dereu Kenntnis wieder verloren gegangen zu sein scheint.
Auch in dem psychischen Leben ging eine gewaltige Veränderung vor sich, wenn sich auch naturgemäß hiervon nicht so deutliche Spuren erhalten haben wie vom mechanischen Leben. Während der „Wilde" der älteren Steinzeit seine Toten noch ohne Granen in seiner Wohnhöhle unter seiner Lagerstätte verscharrte, hatte der Mensch der jüngeren Steinzeit schon gesonderte Begräbnisplätze, in denen er seine verstorbenen Sippen mit gewissen Gebräuchen und unter Beigabe von Geschenken, von Schmuck, vou Gefäßen mit Lebensmitteln bestattete und so den Beweis dunkler Vorstellungen von einem Leben nach dem Tode gab.
In der Hauptsache sehen wir also schon jetzt die Kultur der Vorzeit in ihren Grundzügen ausgeprägt. Der Gesamteindruck, deu die Ansiedelungen der jüngeren Steinzeit machen, ist ein freundliches, arbeitssrendiges Lebensbild reger Schaffenslust nach allen Richtungen mit hellen Lichtblicken in die sich hieraus entwickelnde Zukunft der Menschen.
Es steht somit nach den Fnnden unumstößlich fest, daß es einst eine reine Steinzeit in Bayern wie in ganz Mitteleuropa gegeben hat. Diese umfaßte einen sehr langen, über mehrere Jahrtausende reichenden Zeitraum und es lass eit sich verschiedene Zeitabschnitte in aufsteigender Entwicklung unterscheiden. Aber irgend einen Anhalt für die ethnologische Feststellung der Steinzeitleute geben deren Überreste, wie sie bisher auf uns gekommen, nicht. Eine gewisse allgemeine Verwandtschaft aber muß wenigstens in Bayern bei der steinzeitlichen Bevölkerung geherrscht haben. Die wenigen somatischen sowie die zahlreichen mechanischen Überreste weisen ans ein körperlich mäßig entwickeltes Volk, von dem wir nicht wissen, ob es ans dem Boden des von ihm bewohnten Landes einheimisch oder dort eingewandert war.
Aus die jüngere Steinzeit folgt bei uns wie in den Nachbarländern die sogenannte Metallzeit und zwar als deren erste deutlich abgegrenzte Stufe die Bronzezeit. Eine eigentliche Kupferperiode, die der Bronzezeit vorangegangen wäre, läßt sich für Bayern wenigstens an der Hand der Funde nicht nachweisen, obwohl man nach der natürlichen Entwicklung eher annehmen müßte, daß Kupfer, der Hauptbestandteil der Bronze, ursprünglich allein verarbeitet wnrde, ehe man auf die Legierung dieses Metalls mit Zinn und damit auf
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3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes.
Unser engeres Heimatland Bayern war zum Teil im Bereich der vollständigen Vereisung zum Teil außerhalb dieser. Von den Alpen im Süden gingen die Gletscher bis an die Donau hinaus. Jenseits dieser aber blieb das Land vom Eise frei. Es haben sich denn auch in den Höhlen an der Donau und im schwäbischen Ries wie in dem Fränkischen Juragebiet Reste des Diluvialmenschen gefunden, am unzweifelhaftesten in den ungestörten Schichten in der Ofnethöhle und im Hohleufels im Ries, während sich südlich der Donau bis jetzt dessen Spuren aus dem Diluvium nicht nachweisen ließen.
Die Reste des Menschen aus diesen frühen Zeiten sind sehr spärlich und unscheinbar. Grauenhaft und schrecklich, von unserem Kulturstandpunkt zurückgesehen, muß sich das Leben in Mitte einer noch unwirtlichen Natur, in der Umgebung der gewaltigen und unheimlichen Tierreihen des Diluviums abgewickelt haben. In den Fundschichten dieser Periode zeigen sich weder Kohle und Asche noch Scherben von Tongefäßen; der Mensch kannte noch nicht das Feuer, noch nicht die roheste Töpferei. Unter den Knochen der Tiere in den Höhlenschichten finden sich nur solche wilder Tiere; der Mensch hatte noch kein Hanstier gezähmt. Er genoß das Fleisch der erlegten Tiere roh, trank deren Blut und sog das Mark aus den aufgeschlagenen Knochen, die zahlreich mit den Spuren der Öffnung in den Fundschichten vorkommen. Als Waffe und Geräte dienten ihm nur der Baumast und der Stein, den er durch Behauen in verschiedene Formen brachte, so daß er ihn als Beil, Meißel, Messer und Schaber verwenden konnte. Er wählte das härteste Gestein, das er finden konnte, den Feuerstein, zur Bearbeitung. Auch die Kiefer der großen Tiere benutzte er als Hiebwaffe, wie er die Schädel kleinerer als Trinkgeschirr gebrauchte. So armselig war der Hausrat des Menschen, der meist in natürlichen Höhlen Unterkunft suchte und fand, um deren Besitz er oft genug mit den Tieren kämpfen mußte. Und doch finden sich fchon aus dieser frühen Zeit, da der Mensch noch als völlig „Wilder" in die Erscheinung tritt, zwar nicht bei uns, aber in Frankreich und in Italien, in den Wohnhöhlen Spuren einer überraschenden naturalistischen Kunstübuug in eingeritzten und mit Farben umrisseuen Darstellungen von Tieren, wie sich auch in Schweizer Höhlen plastische, aus Bein und Knochen geformte Tiergebilde von erstaunlicher Natürlichkeit gefunden haben. In unseren Höhlen fanden sich wenigstens Rötelbrocken, von denen man annimmt, daß sie der Höhlenmensch zur Bemalung des Körpers verwendete, sowie durchbohrte Tierzähne zum Anhängen, womit also auch das Bedürfnis des Körperschmucks schon zum Ausdruck kam.
Von der Verwendung des Gesteins zum Gebrauche als Waffe und Werkzeug, deren Formen aber nur durch rohes Behauen der natürlichen Knollen hervorgebracht sind, nennt man diese erste nachweisbare Periode des Menschen die „ältere Steinzeit" im Gegensatz zu einer nun folgenden vorgeschrittenen Kulturperiode, der sogenannten „jüngeren Steinzeit".
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Donau Donau Ofnethöhle Hohleufels Donau Frankreich Italien
78
Die fremden Erdteile. Amerika.
2. Die drei südlichen Freistaaten, Peru, Bolivien und Chile sind
durch Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold
und Kupfer. Eiue Folge der Regenlosigkeit des Küstensaumes ist das
Vorkommen von Salpeter und Guano. Dieser ist zu mächtigen Lagern
aufgehäufter Seevögeldung, der in Schiffsladungen aus Peru als wertvoller
Dünger nach Europa verfrachtet wird.
Perus Hst. ist »Lima, mit dem Hafen Callao (kaljao). — Im
Gebirge die alte Jnkastadt Cnzco (kußko).
Bolivia ist ganz Binnenstaat und daher in der Entwicklung gehemmt.
Die Hst. wechselt. La Päz (paß) ist die größte Stadt. — Potosi (potoßl)
zehrt vou altem Ruhme: es war früher die erste Bergstadt der Welt
und berühmt durch seine Silberminen.
Chile ist von allen Staaten Südamerikas am meisten fortgeschritten,
weil die Weißen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Im 8., in
der Provinz und Stadt Valdivia, in Valparaiso und Santiago
(= St. Jakobus) leben etwa 20 Tsd. Deutsche, die meist als fleißige
Ackerbauer das Land bestellen. Chile ist das erste Salpeterland der
Erde, Salpeter und Kupser beherrschen fast allein Chiles Ausfuhr.
Der Mittelpunkt des trocknen Gebiets mit vorherrschendem Bergbau ist
Jquique, das hauptsächlich die Ausfuhr bewältigt.
Der deutsch-chileuische Handel umfaßt mehr als des chilenischen Außen-
handels ; er steht an 2. Stelle. (Salpeter, Gold und Jod.)
Im Ackerbaugebiet liegt die Hst. »Santiago, die größte Kordillerenstadt.
Ihr Hafen ist Valparaiso (walparäißo), der größte Einsuhrhafen Chiles.
Santiago und Buenos Aires find durch eine Eisenbahn verbunden.
Bon Patagonien und Feuerland besitzt Chile die fjord- und inselreichen
westlichen Küstenländer.
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer, a) Das
Land. Ö. von den Kordilleren breiten sich drei große Tiesländer aus, die
2/5 des Landes einnehmen. Südamerika ist das Land der Tief-
länder. Sie heißen?
Im X. der Llanos (ljänos) zieht sich das Küstengebirge von
Venezuela uach 0. Zwischen die Tiefebenen schieben sich 2 Bergländer,
das von Guayana (gwajana) und das von Brasilien. Zeige und
begrenze sie!
Es sind diese Bergländer Uberreste einer uralten Landscholle, die in dem
ungeheuren Zeitraum durch Abtragung sehr an Höhe verlor; daher die
weiten Täler, die aufgesetzten Höhenrücken, deren härteres Gestein der
Verwitterung mehr widerstand und daher die Seenarmut. Fast alle Flüsse
verlassen das Bergland von Brasilien in Stromschnellen. Es ist reich an
Gold und Diamanten.
Die feuchten, seewärts gekehrten Abhänge und Täler des Brasilischen
Berglandes tragen Urwald oder ausgedehnte Kaffee Plantagen; die
große Kaffeeausfuhr wird besonders durch Santos und Rio bewerkstelligt.
Außerdem gedeihen alle tropischen Gewächse. — Auf den regenärmeren
Hochflächen und Westabhängen treten Trockenwälder mit laubwerfenden
Bäumen oder Savannen mit Holzgestrüpp, hohen Gräsern und bunten
Blumen auf.
Die Llanos des Orinoko sind weite Tiefebenen w. und n. vom Strom.
Wenn zu unsrer Winterszeit der 1^0.-Passat weht, fehlt der Regen.
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C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte.
59
(Grünlandsmo or), meist mit grasartigen, kalkliebenden Gewächsen, Riedgräsern
und Binsen, bestanden. Wenn der Boden durch weitere Ausnutzung arm an Pflanzen-
Nährstoffen wird, namentlich an Kalk, so entwickelt sich aus dem Flachmoor das in
der Mitte flachhügelig gewölbte Hochmoor (Bild 41, 42). An seiner Bildung
hat hauptsächlich das Torfmoos (Sphagnum) einen großen Anteil. Hochmoore
entstehen an wässerigen oder sumpfigen Örtlichkeiten mit Kalk- oder Nährstoff-
armem Boden auch ohne die Unterlage eines Flachmoors.
Am verbreiterten von den beiden Arten des Moors sind die Hochmoore. Sie
bedecken in Norddeutschland und in Irland große Strecken. Am Niederrhein sind
Flachmoore nicht selten.
Im allgemeinen ist die Moorbildnng räumlich auf die gemäßigte Zone be-
schränkt. In den Tropen, wo die Verwesung infolge der Hitze sehr rasch vor sich
geht, treten die Moore nur in dem kühlern Klima der Gebirgswelt auf. — Torf,
Braunkohle, Steinkohle, Anthrazit und endlich Graphit stellen verschiedene, zeitlich
aufeinanderfolgende Stufen des Verkohlungsprozeffes dar.
c) Geologische Tätigkeit
von Tieren. Die durch das
Tierleben bewirkten geologi-
schen Veränderungen bestehen
zum weitaus größten Teile
in der Anhäufung tieri-
scher Überreste auf dem
Boden des Meeres. Un-
zählige tierische Organismen
sind im Verein mit mikro-
skopisch kleinen Vertretern der
Pflanzenwelt unablässig an
der Arbeit, auf dem Boden
und in den oberen Waffer-
schichten des Meeres geolo-
gische Formationen zu schaffen.
Von den 300 Mill. qkm Meeresbodenfläche nicht kontinentaler Bedeckung
scheint nur die kleinere Hälfte dem anorganischen Tiefseeton anzugehören; die
größere Hälfte bedeckt organischer Tiefseeschlamm, der zu 60 bis 80°/0 aus den
Resten von Kalk- und Kieselschalen tragenden Tierchen besteht (vgl. § 52).
d) Korallenriffe. Die bekanntesten und vielleicht auch die tätigsten unter den
Arbeitern des Meeres sind die risfbildenden Korallen, kalkabsondernde Tier-
chen, die, zu Stöcken vereinigt, mächtige Bauten bis nahe an den Meeresspiegel
aufführen (Bild 44). Zu den Lebensbedingungen der Korallen gehört salzreiches,
nicht zu kaltes Meerwasser, das durch Strömung und Wellenschlag für stete
Nahrungszufuhr sorgt. Daher sind die Riffkorallen an die Tropenmeere, und zwar
an deren obere Schichten gebunden. Es scheint, daß sie unter 40 bis 60 m Tiefe
absterben und Temperaturen unter -^-20° nicht ertragen.
Die Korallenbauten treten in verschiedenen Formen auf: als Küsteuriffe, die
sich unmittelbar an die Küste anschließen, als Wallriffe, die durch einen mehr
oder weniger breiten, freien Kanal (Lagune) von der Küste getrennt sind, als
jf
ffiv, Laqun-ca
y
S traiulrilt Vallriff -Atoll
Korallenbauten (aus der Vogelschau).
Stranäriff
Slntncfrift
Iväßrift tt Lamme. 1, aaan e> ttvaurift
i
Jml t .Lagune tt Jtoil
il
43. Korallenbauten (Seitenansicht).
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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C. Südamerika. 227
136. Steppe mit Lateritboden am Orinoko in der Regenzeit.
Laterit, eine Tonerde, ist der Rückstand völlig verwitterten Gesteins. Er ist ziegelrot, eisenreich und der
Nährboden der Urwälder bei guter, der Steppen bei wechselnder Befeuchtung. Die Blöcke auf der Steppe
bestehen aus härterem Brauneisenstein. Der blasse, weichere Boden ist vom Regen stärker fortgewaschen.
137. Steppenbuschwald auf Lateritboden am Orinoko während der Trockenzeit.
Das Gras ist verdorrt und abgebrannt, die Bäume haben ihr Laub verloren. Das Bieh muß in feuchteren
Talrinnen Nahrung suchen. — In Afrika nimmt der meist fleckig aussehende, tiefgründige (bis 5g m) Laterit-
boden die Hälfte der gesamten Bodenflsche ein. Auch im mittleren Südamerika und in Indien ist er weit
verbreitet. (Aufnahmen von Prof. Dr. Passarge.)
15*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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3. Deutsch-Südwestafrika.
245
6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer
Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach
als Wasserstelleu wichtig sind.
Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen
hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch-
steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann
häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der
afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An-
Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine
Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über.
d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen
Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen
und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be-
völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und
Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt
der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla-
mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den
genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen,
Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich
häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und
Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen
der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der
Walfischbai ausgenutzt.
c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des §
Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen
Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die
größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und
zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora-
ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben.
In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern-
den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide,
Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen
Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er-
Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor-
nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung
der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von
Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor-
Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll
der Boden in genügender Menge enthalten).
An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen,
Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen
Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn-
gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten
S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
212 B. Länderkunde. — Iv. Amerika.
Schweinezucht. Ihre Ausfuhr-
artikel, Schinken, Schmalz,
Rauchfleisch, gekühltes Rind-
fleisch usw., sind für die Ver-
sorgung Europas von größter
wirtschaftlicher Bedeutung
geworden. Der N zwischen
den Alleghanies und dem
Missouri bildet zusammen
mit dem angrenzenden kanadi-
schen Lande das größte
Ackerbau- und Viehzucht-
gebiet der Erde. Die
Appalacheu und die Tief-
laudsmulde bergen nner-
schöpfliche Schätze an Kohlen,
deren Felder an Fläche fast
die Größe Deutschlands er-
reichen, an Eisen-, Blei- und
Kupfererzen, an Gipslagern
mit Steinfalzeinschlüssen, an
Petroleum- und Gasquellen
(letztere besonders in Penn-
sylvanien). In der Kohlen-
nndeisenerzengnng steht
die Union mit einer Aus-
beute von etwa 40 bzw. 45
der Weltproduktion an der
Spitze aller Länder der
Erdesvgl.§356). Dieknpfer-
. fnndstätten um den Oberen
See geben ihr auch die Herr-
schast auf dem Kupfermarkte.
Die pazifische Küsten-
kette und der Westrand des
Hochgebirges sind infolge
ihrer reichlichen Niederschläge
ungemein reich an Wäldern mit
oft riesenhaften Bäumen. In
den Küstenketten Kaliforniens
herrscht die Wellingtonie vor
(Bild 127) soft 100 na hoch,
bei einem Durchmesser von
nicht selten 5 m am Stamm-
umfange und mit 60 m weit
127. Riesenbaum (Sequoia gigäntea), 146 m hoch.
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Extrahierte Personennamen: Rauchfleisch
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Alleghanies Missouri Deutschlands Kaliforniens
A. Nordamerika,
213
ausgreifenden Ästen). Der Holzreichtum des Gebirges entwickelte in Kali-
fornien eine gewaltige Holzindustrie und cinen bedeutenden Holzhandel. In
den gesegneten Ebenen breiten sich Weizenfelder, Obst- und Pfirsichgärten aus
sbild 128). Die Wasserfälle der Flüsse werden wirtschaftlich ausgenutzt und
liefern Licht und elektrische Kraft für Fabriken und Eisenbahnen. Die inneren
Hochflächen sind größtenteils mit fruchtbarem Schwemmlandboden bedeckt,
der jedoch infolge der Regenarmut Wüstenhaft öde erscheint. Wo aber künst-
liche Bewässerung angelegt ist, wie am Großen Salzsee, liefert er reiche Erträge
an Getreide, Obst und Gemüse und steht an Ergiebigkeit dem Kaliforni-
schen Tieflande nicht nach. So kommt es, daß die Mehlausfuhr die Grund-
läge für den Überseehandel der Westküste wurde. Auf künstliche Bewässerung
ist auch der Laudbau am Ostfuße des Felsengebirges angewiesen.
128. Kalifornische Fruchtebene.
Die einst öden Steppentäler Kaliforniens sind durch künstliche Bewässerung größtenteils in herrliche Frucht-
gärten verwandelt, die schon heute eine Fläche von 30000 qkm bedecken. Zitronen, Pfirsiche und Aprikosen,
aber auch alle Arten von Birnen, Äpfeln und Pflaumen gedeihen hier viel besser als irgendwo sonst in den
Vereinigten Staaten. Selbst Oliven werden in neuerer Zeit mit großem Erfolg angebaut.
Was dem Hochland des W an Bodenergiebigkeit abgeht, das wird durch
seinen Mineralreichtum ersetzt. In der Goldgewinnung wetteifert die Union
mit Afrika und Australien, in der Silbererzeugung mit Mexiko. Die gold-
reichsten Staaten sind Kalifornien und Colorado. Auch lagern im W große
Mengen von Kupfer- und Eisenerzen, Braun- und Steinkohlen und Petroleum.
So gehört die Union zu den ersten Produktionsländern der Welt.
^ Aber auch die verhältnismäßig junge Industrie ist schnell gewachsen.
Die amerikanische Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie tritt mit der
englischen und deutschen in scharfen Wettbewerb. Die Baumwollindustrie
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Kaliforniens Afrika Australien Mexiko Kalifornien