I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas.
157
§ 235. Flüsse. Infolge der Bodengestaltung konnten sich größere Flüsse aus
der Halbinsel nicht entwickeln. Ihr Wasserstand wechselt stark: oft schwellen sie
durch heftige Regengüsse plötzlich au und führen Massen von Schutt mit sich, mit
dem sie weithiuaus das Meer gelb färben und ein Delta bauen; oft versiegen sie, ehe
sie das Meer erreichen, und lassen ihre Sinkstoffe im Flußbette liegen, so daß spä-
tere Fluten die Fruchtfelder mit Geröll überdecken. Die bedeutendsten Flüsse sind
der Arno und der Tiber, der für flachgehende Schiffe im Unterlaufe fahrbar ist.
Die Küstenniederungen sind teils sumpfig (Maremmen, Poütinische
Sümpfe) und werden vom Malariafieber heimgesucht. , ./
90. Terrassenkultur in llnteritaliett. Unten am feuchten Strande gedeiht Reis, dann folgen am
Bergesfuß auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen; auf den gemauerten
Terrassen der höheren Lagen grünen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und
die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
§ 236. Klima und Erzeugnisse. Milde, fast schneefreie Winter, Regen
im Frühling und Herbst sind Mittelitalien eigen. Süditalien hat echtes
Mittelmeerklima, d. h. fast regenlose Sommer, regenreiche Winter und keine
Schneefälle. — Oliven, Zypressen und schirmförmige Pinien find be-
zeichnende Bäume der italienischen Landschaft. Der eigentliche Wald wird
meist durch immergrüne Buschgewüchse ersetzt. Ackerbau und Viehzucht, an
der Küste Fischfang und Schiffahrt sind wichtige Erwerbszweige des Landes.
Südfrüchte (Apfelsinen, Zitronen usw.) und Wein gedeihen in Italien wie
auf der Pyrenäen-Halbinsel in Mengen. Sorgfältig wird jeder Fleck frucht-
baren Bodens ausgenutzt, oft im Stufenbau (Terrassen) und mit Hilfe künst-
licher Bewässerung. (Bild 90.) — Von Bodenschätzen fehlt die Kohle,
weshalb die Industrie nur schwer aufblüht. Wertvoll fiud die Marmor-
brüche bei Carrära und die Schwefelerze Siziliens.
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Arno Carrära
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Bergesfuß Mittelitalien Italien Siziliens
78
Die fremden Erdteile. Amerika.
2. Die drei südlichen Freistaaten, Peru, Bolivien und Chile sind
durch Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold
und Kupfer. Eiue Folge der Regenlosigkeit des Küstensaumes ist das
Vorkommen von Salpeter und Guano. Dieser ist zu mächtigen Lagern
aufgehäufter Seevögeldung, der in Schiffsladungen aus Peru als wertvoller
Dünger nach Europa verfrachtet wird.
Perus Hst. ist »Lima, mit dem Hafen Callao (kaljao). — Im
Gebirge die alte Jnkastadt Cnzco (kußko).
Bolivia ist ganz Binnenstaat und daher in der Entwicklung gehemmt.
Die Hst. wechselt. La Päz (paß) ist die größte Stadt. — Potosi (potoßl)
zehrt vou altem Ruhme: es war früher die erste Bergstadt der Welt
und berühmt durch seine Silberminen.
Chile ist von allen Staaten Südamerikas am meisten fortgeschritten,
weil die Weißen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Im 8., in
der Provinz und Stadt Valdivia, in Valparaiso und Santiago
(= St. Jakobus) leben etwa 20 Tsd. Deutsche, die meist als fleißige
Ackerbauer das Land bestellen. Chile ist das erste Salpeterland der
Erde, Salpeter und Kupser beherrschen fast allein Chiles Ausfuhr.
Der Mittelpunkt des trocknen Gebiets mit vorherrschendem Bergbau ist
Jquique, das hauptsächlich die Ausfuhr bewältigt.
Der deutsch-chileuische Handel umfaßt mehr als des chilenischen Außen-
handels ; er steht an 2. Stelle. (Salpeter, Gold und Jod.)
Im Ackerbaugebiet liegt die Hst. »Santiago, die größte Kordillerenstadt.
Ihr Hafen ist Valparaiso (walparäißo), der größte Einsuhrhafen Chiles.
Santiago und Buenos Aires find durch eine Eisenbahn verbunden.
Bon Patagonien und Feuerland besitzt Chile die fjord- und inselreichen
westlichen Küstenländer.
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer, a) Das
Land. Ö. von den Kordilleren breiten sich drei große Tiesländer aus, die
2/5 des Landes einnehmen. Südamerika ist das Land der Tief-
länder. Sie heißen?
Im X. der Llanos (ljänos) zieht sich das Küstengebirge von
Venezuela uach 0. Zwischen die Tiefebenen schieben sich 2 Bergländer,
das von Guayana (gwajana) und das von Brasilien. Zeige und
begrenze sie!
Es sind diese Bergländer Uberreste einer uralten Landscholle, die in dem
ungeheuren Zeitraum durch Abtragung sehr an Höhe verlor; daher die
weiten Täler, die aufgesetzten Höhenrücken, deren härteres Gestein der
Verwitterung mehr widerstand und daher die Seenarmut. Fast alle Flüsse
verlassen das Bergland von Brasilien in Stromschnellen. Es ist reich an
Gold und Diamanten.
Die feuchten, seewärts gekehrten Abhänge und Täler des Brasilischen
Berglandes tragen Urwald oder ausgedehnte Kaffee Plantagen; die
große Kaffeeausfuhr wird besonders durch Santos und Rio bewerkstelligt.
Außerdem gedeihen alle tropischen Gewächse. — Auf den regenärmeren
Hochflächen und Westabhängen treten Trockenwälder mit laubwerfenden
Bäumen oder Savannen mit Holzgestrüpp, hohen Gräsern und bunten
Blumen auf.
Die Llanos des Orinoko sind weite Tiefebenen w. und n. vom Strom.
Wenn zu unsrer Winterszeit der 1^0.-Passat weht, fehlt der Regen.
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C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte.
59
(Grünlandsmo or), meist mit grasartigen, kalkliebenden Gewächsen, Riedgräsern
und Binsen, bestanden. Wenn der Boden durch weitere Ausnutzung arm an Pflanzen-
Nährstoffen wird, namentlich an Kalk, so entwickelt sich aus dem Flachmoor das in
der Mitte flachhügelig gewölbte Hochmoor (Bild 41, 42). An seiner Bildung
hat hauptsächlich das Torfmoos (Sphagnum) einen großen Anteil. Hochmoore
entstehen an wässerigen oder sumpfigen Örtlichkeiten mit Kalk- oder Nährstoff-
armem Boden auch ohne die Unterlage eines Flachmoors.
Am verbreiterten von den beiden Arten des Moors sind die Hochmoore. Sie
bedecken in Norddeutschland und in Irland große Strecken. Am Niederrhein sind
Flachmoore nicht selten.
Im allgemeinen ist die Moorbildnng räumlich auf die gemäßigte Zone be-
schränkt. In den Tropen, wo die Verwesung infolge der Hitze sehr rasch vor sich
geht, treten die Moore nur in dem kühlern Klima der Gebirgswelt auf. — Torf,
Braunkohle, Steinkohle, Anthrazit und endlich Graphit stellen verschiedene, zeitlich
aufeinanderfolgende Stufen des Verkohlungsprozeffes dar.
c) Geologische Tätigkeit
von Tieren. Die durch das
Tierleben bewirkten geologi-
schen Veränderungen bestehen
zum weitaus größten Teile
in der Anhäufung tieri-
scher Überreste auf dem
Boden des Meeres. Un-
zählige tierische Organismen
sind im Verein mit mikro-
skopisch kleinen Vertretern der
Pflanzenwelt unablässig an
der Arbeit, auf dem Boden
und in den oberen Waffer-
schichten des Meeres geolo-
gische Formationen zu schaffen.
Von den 300 Mill. qkm Meeresbodenfläche nicht kontinentaler Bedeckung
scheint nur die kleinere Hälfte dem anorganischen Tiefseeton anzugehören; die
größere Hälfte bedeckt organischer Tiefseeschlamm, der zu 60 bis 80°/0 aus den
Resten von Kalk- und Kieselschalen tragenden Tierchen besteht (vgl. § 52).
d) Korallenriffe. Die bekanntesten und vielleicht auch die tätigsten unter den
Arbeitern des Meeres sind die risfbildenden Korallen, kalkabsondernde Tier-
chen, die, zu Stöcken vereinigt, mächtige Bauten bis nahe an den Meeresspiegel
aufführen (Bild 44). Zu den Lebensbedingungen der Korallen gehört salzreiches,
nicht zu kaltes Meerwasser, das durch Strömung und Wellenschlag für stete
Nahrungszufuhr sorgt. Daher sind die Riffkorallen an die Tropenmeere, und zwar
an deren obere Schichten gebunden. Es scheint, daß sie unter 40 bis 60 m Tiefe
absterben und Temperaturen unter -^-20° nicht ertragen.
Die Korallenbauten treten in verschiedenen Formen auf: als Küsteuriffe, die
sich unmittelbar an die Küste anschließen, als Wallriffe, die durch einen mehr
oder weniger breiten, freien Kanal (Lagune) von der Küste getrennt sind, als
jf
ffiv, Laqun-ca
y
S traiulrilt Vallriff -Atoll
Korallenbauten (aus der Vogelschau).
Stranäriff
Slntncfrift
Iväßrift tt Lamme. 1, aaan e> ttvaurift
i
Jml t .Lagune tt Jtoil
il
43. Korallenbauten (Seitenansicht).
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C. Südamerika. 227
136. Steppe mit Lateritboden am Orinoko in der Regenzeit.
Laterit, eine Tonerde, ist der Rückstand völlig verwitterten Gesteins. Er ist ziegelrot, eisenreich und der
Nährboden der Urwälder bei guter, der Steppen bei wechselnder Befeuchtung. Die Blöcke auf der Steppe
bestehen aus härterem Brauneisenstein. Der blasse, weichere Boden ist vom Regen stärker fortgewaschen.
137. Steppenbuschwald auf Lateritboden am Orinoko während der Trockenzeit.
Das Gras ist verdorrt und abgebrannt, die Bäume haben ihr Laub verloren. Das Bieh muß in feuchteren
Talrinnen Nahrung suchen. — In Afrika nimmt der meist fleckig aussehende, tiefgründige (bis 5g m) Laterit-
boden die Hälfte der gesamten Bodenflsche ein. Auch im mittleren Südamerika und in Indien ist er weit
verbreitet. (Aufnahmen von Prof. Dr. Passarge.)
15*
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3. Deutsch-Südwestafrika.
245
6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer
Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach
als Wasserstelleu wichtig sind.
Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen
hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch-
steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann
häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der
afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An-
Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine
Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über.
d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen
Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen
und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be-
völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und
Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt
der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla-
mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den
genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen,
Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich
häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und
Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen
der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der
Walfischbai ausgenutzt.
c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des §
Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen
Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die
größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und
zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora-
ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben.
In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern-
den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide,
Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen
Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er-
Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor-
nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung
der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von
Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor-
Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll
der Boden in genügender Menge enthalten).
An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen,
Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen
Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn-
gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten
S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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212 B. Länderkunde. — Iv. Amerika.
Schweinezucht. Ihre Ausfuhr-
artikel, Schinken, Schmalz,
Rauchfleisch, gekühltes Rind-
fleisch usw., sind für die Ver-
sorgung Europas von größter
wirtschaftlicher Bedeutung
geworden. Der N zwischen
den Alleghanies und dem
Missouri bildet zusammen
mit dem angrenzenden kanadi-
schen Lande das größte
Ackerbau- und Viehzucht-
gebiet der Erde. Die
Appalacheu und die Tief-
laudsmulde bergen nner-
schöpfliche Schätze an Kohlen,
deren Felder an Fläche fast
die Größe Deutschlands er-
reichen, an Eisen-, Blei- und
Kupfererzen, an Gipslagern
mit Steinfalzeinschlüssen, an
Petroleum- und Gasquellen
(letztere besonders in Penn-
sylvanien). In der Kohlen-
nndeisenerzengnng steht
die Union mit einer Aus-
beute von etwa 40 bzw. 45
der Weltproduktion an der
Spitze aller Länder der
Erdesvgl.§356). Dieknpfer-
. fnndstätten um den Oberen
See geben ihr auch die Herr-
schast auf dem Kupfermarkte.
Die pazifische Küsten-
kette und der Westrand des
Hochgebirges sind infolge
ihrer reichlichen Niederschläge
ungemein reich an Wäldern mit
oft riesenhaften Bäumen. In
den Küstenketten Kaliforniens
herrscht die Wellingtonie vor
(Bild 127) soft 100 na hoch,
bei einem Durchmesser von
nicht selten 5 m am Stamm-
umfange und mit 60 m weit
127. Riesenbaum (Sequoia gigäntea), 146 m hoch.
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Rauchfleisch
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Alleghanies Missouri Deutschlands Kaliforniens
A. Nordamerika,
213
ausgreifenden Ästen). Der Holzreichtum des Gebirges entwickelte in Kali-
fornien eine gewaltige Holzindustrie und cinen bedeutenden Holzhandel. In
den gesegneten Ebenen breiten sich Weizenfelder, Obst- und Pfirsichgärten aus
sbild 128). Die Wasserfälle der Flüsse werden wirtschaftlich ausgenutzt und
liefern Licht und elektrische Kraft für Fabriken und Eisenbahnen. Die inneren
Hochflächen sind größtenteils mit fruchtbarem Schwemmlandboden bedeckt,
der jedoch infolge der Regenarmut Wüstenhaft öde erscheint. Wo aber künst-
liche Bewässerung angelegt ist, wie am Großen Salzsee, liefert er reiche Erträge
an Getreide, Obst und Gemüse und steht an Ergiebigkeit dem Kaliforni-
schen Tieflande nicht nach. So kommt es, daß die Mehlausfuhr die Grund-
läge für den Überseehandel der Westküste wurde. Auf künstliche Bewässerung
ist auch der Laudbau am Ostfuße des Felsengebirges angewiesen.
128. Kalifornische Fruchtebene.
Die einst öden Steppentäler Kaliforniens sind durch künstliche Bewässerung größtenteils in herrliche Frucht-
gärten verwandelt, die schon heute eine Fläche von 30000 qkm bedecken. Zitronen, Pfirsiche und Aprikosen,
aber auch alle Arten von Birnen, Äpfeln und Pflaumen gedeihen hier viel besser als irgendwo sonst in den
Vereinigten Staaten. Selbst Oliven werden in neuerer Zeit mit großem Erfolg angebaut.
Was dem Hochland des W an Bodenergiebigkeit abgeht, das wird durch
seinen Mineralreichtum ersetzt. In der Goldgewinnung wetteifert die Union
mit Afrika und Australien, in der Silbererzeugung mit Mexiko. Die gold-
reichsten Staaten sind Kalifornien und Colorado. Auch lagern im W große
Mengen von Kupfer- und Eisenerzen, Braun- und Steinkohlen und Petroleum.
So gehört die Union zu den ersten Produktionsländern der Welt.
^ Aber auch die verhältnismäßig junge Industrie ist schnell gewachsen.
Die amerikanische Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie tritt mit der
englischen und deutschen in scharfen Wettbewerb. Die Baumwollindustrie
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Kaliforniens Afrika Australien Mexiko Kalifornien
426
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Höhlen 1. Die Senke zwischen der Mittlern Rednitz srezat) und untern Alt-
müht durchschneidet der Ludwigskanal; weil er nicht tief genug ist und zu
viele Schleusen hat, genügt er modernen Anforderungen nicht mehr.
b) Kulturlandschaft. Die Hochflächen mit ihrem rauhen Höhenklima,
ihrer Wasserarmut, die durch die Durchlässigkeit des Kalkgesteins bedingt
wird, und ihrer dünnen Ackerkrume auf steinigem Kalkboden waren Ursprung-
lich spärlich bewachsen und nur dürftig ausgestattet. Durch Errichtung von
Pumpwerken, die das Wasser aus deu Tälern auf die Höhe befördern, wo es
durch weitverzweigte Röhrenleitungen den einzelnen Dörfern zugeführt wird,
222. Der Hardtbruch in Solnhofen.
Der Schiefer, ein Absatz aus Meeren des Altertums der Erde, zeigt meist eine Spaltbarkeit nach mehreren
Richtungen. Die großen Blöcke werden gespalten und zu Tafeln, Dachplatten oder Griffeln zersägt. In
Solnhofen werden besonders die nur an wenigen Orten vorkommenden zum Lithographieren geeigneten
Steine gefunden und von hier aus nach allen Teilen der Erde versandt.
hat sich neuerdings das Aussehen der ehemals unfruchtbaren Landschaft günstig
verändert. Getreidefelder sind nicht mehr spärlich, die Weiden bieten zahl-
reichen Schafherden ausreichende Nahrung, und herrliche Laubwälder schmücken
die oft durch ragende Felsen unterbrochene, meist grasbedeckte Hochfläche. Bei
Solnhofen liefern die Kalkschieferplatten des Gebirges den besten Litho-
graphenschiefer der Erde (Bild 222). Die tiefer gelegenen, windgeschützten
Täler, in denen die von dem Kalkgestein aufgenommenen Niederschläge als
wasserreiche Quellen wieder hervortreten, sind wegen ihrer Fruchtbarkeit reich
1 Zum Teil waren solche Höhlen die ersten menschlichen Wohnungen. Ju
vielen werden Knochen von Tieren, die während der Eiszeit bei uns lebten ^Bären, Renn-
tiere, Mammute, Löwen usw.), ferner Feuerstein- und Knochenwerkzeuge, Geschirrscherben,
auch in die Wand geritzte Tierzeichnungen gefunden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Solnhofen Solnhofen Solnhofen
Der Unterharz. 7 5
C. Unterirdische Schätze.
Fest mit dem Gestein vermischt findet man, namentlich im Oberharze,
Metalle, z. B. im Rammelsberg: Blei-, Kupfer-, Vitriolerze und Schwefel-
kies; bei Oker, Clausthal und Andreasberg außerdem sehr viel Silbererz;
bei Jlsenburg, Thale, Zorge, Elbingerode, Harzgerode Eisenerz. Eisen-
und Silbererz gewinnt man am meisten.
Um das reine Metall zu bekommen, bringt man das losgebrochen? En-
gestein in besondere Werkstätten, die Pochwerke, und zerstampft es. Dann erst
gelangt es in die Schmelzösen. Ihre ungeheure Hitze macht es bald flüssig. Nun
wird das Metall durch besondere Abflußrohre in Sandformen geleitet, wo es sich
.zu Stangen oder Barren formt. Jetzt ist es reines Eisen, Silber usiv. und kauu
oerarbeitet werdeu.
Das im Schmelzofen zurückgebliebene Gestein bildet eine zähe Masse, die
Schlacke. Diese formt man, läßt sie erhärten und kann sie nun als Sieinmaterial
bei Straßenpflaster und Häuserbauten verwenden.
Außer dem Erze birgt der Harz brauchbares Gestein, das man in
den Steinbrüchen lossprengt und bearbeitet. So gewinnt man bei Harz-
bürg und Rübeland dunkeln Marmor und Kalkstein, im Jnnerstetale vor-
treffliche Pflastersteine, bei Goslar Sandstein und Schiefer, bei Stolberg
Schwerspat.
D. Ubersicht über die Beschäftigung der Harzbewohncr.
Da der Ackerbau im Harze, namentlich im Oberharze, äußerst gering
ist, so müssen die Harzbewohner in anderen Nahrungszweigen Beschäf-
tigung und Lebensunterhalt suchen. Der größte Teil der Bewohner findet
im Bergbau und Hüttenbetriebe Beschäftigung; das sind die
Bergleute.
An zweiter Stelle steht die F o r st w i r t s ch a s t. Es gibt Ort-
fchaften, welche mit ihrem Erwerbe fast nur auf den Wald angewiesen
sind. Weib und Kind suchen hier geschäftig Waldmeister, Blumen (Mai-
blumen), Beeren, Pilze, Tannenzapfen, Wurzelu und bieten das Gefundene
zum Verkauf, oder sammeln Reisig und Gras für den eigenen Hausstand.
Die Männer sind Waldarbeiter. Hier bepflanzen sie kahle Flächen
mit kleinen Bäumchen, dort ziehen sie Entwässerungsgräben, da fällen sie
Bäume (Weihnachtsbäume) und orduen das zerkleinerte Holzmaterial zum
Verkauf an, und in dem düsteren Walde brennen sie Holzkohlen (Köhler,
Meiler). Andere wieder finden als Fuhrleute ihr Brot. Diese fahren
auf langen Wagen das Holz und die Holzkohle nach den „Hütten" und
„Gruben" (Schachtholz), bringen den Harzbewohnern Brenn- und Bau-
holz, den Sägemühlen die mächtigen Blöcke, den Holzfabriken Bretter
und Latten. Mit Recht wählte sich der Harzbewohner den Spruch: „Es
■gritne die Tanne, es wachse das Erz; Gott gebe uns allen ein fröhliches
Herz!" Denn beide, Tanne und Erz, find seine Hauptversorger. Auch
seine Farben: Schwarz, Grün, Gold, deuten sinnig darauf hin.
Die großeu waldfreien Hochebenen, Bergabhänge, Flußtäler dienen
größtenteils als Wiesen und Weiden. Die Feuchtigkeit der Lust und die
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
128 Deutschland.
6. Erzeugnisse, Gewerbe und Handel.
a) Das Mineralreich. Der Boden Deutschlands ist vornehmlich in deu
Gebirgen reich an Mineralen, und unter diesen nehmen Stein- und Braun-
kohlen, Eisen und Salz die erste Stelle eim Nur Großbritannien und die
Union übertreffen Deutschland in Bezug auf Steinkohlen- und Eisengewinnung.
Die wichtigsten Steinkohlenlager sind das westfälische (Ruhrbecken), das ober-
fchlesische, das Saar-, das Zwickau-Chemnitzer, sowie das Walden-
burger Becken. Das ansehnlichste Braunkohlenlager des Reiches liegt in
der Magdeburger und Thüringer Mulde; an diese reihen sich die Braun-
kohlengebiete um Frankfurt a. O. Die Haupt - Eisenlager befinden sich an der
oberen Sieg und im Tarnowitzer Plateau, au der uutereu Ruhr und
im Fichtelgebirge. Die reichsten Salinen und Steinsalzlager besitzt die Um-
gebung des Harzes (Staßfnrt, Schönebeck, Halle), das s.o. Bayern (Reichenhall,
Berchtesgaden), Württemberg. In Silbergewinnung behauptet das Deutsche
Reich den ersten Rang in Europa, und nächst Spanien erzeugt es in unserem
Erdteil die größte Masse von Kupfer. In der Förderung von Zinkerzen über-
trifft es alle Staaten der Erde. Bernstein wird an der Küste Samlands
gefischt und gegraben.
d) Das Pfianzenleben. Den Schwankungen des Klimas und namentlich
dem Gauge der Wärme gehorcht das Pflanzenletien. In unfern wärmsteu
Gegenden zieht der Frühling mit seinen Erscheinungen, dein Aufblühen der Ge-
wächse und der Wiederkehr der Zugvögel, am zeitigsten ein; s. die Karte der
Aprilblüte*) S. 127. Durch diese Anschmiegung an den Gang der Wärme ge-
winnt die Pflanze ihrerseits die Fähigkeit, als untrügliches Thermometer für
mittlere Wärmegrade zu dienen. Gewisse Gewächse können hierin geradezu als
Leitpflanzen gelten; so beweist das Vorkommen der Rotbnche durch ganz
Deutschland mit Ausnahme einiger Höhenlagen und der Osthälfte Ostpreußens,
daß nur au diesen Stellen nicht 5 Monate hintereinander mindestens -f 8°C
herrschen. Die Linie, s. deren die Weintraube zur Vollreife gelangt, verläuft
in Deutschlaud bei milder Wintertemperatur etwas n. neben der Juli-Isotherme
von 20° und umschließt die oberrheinische Tiesebeue, den Rheingau,
das Mosel-, Main-, Neckar- und Saalethal, sowie die Umgegend von
Grü nberg.
Infolge der Verteilung der Niederschläge über alle Jahreszeiten starren uns
iu Deutschlaud nirgends pflanzenleere Wüsten, nirgends dürre Steppen entgegen.
1u unseres Reiches ist mit Wald bedeckt**), überwiegend mit Nadelholz; in
sandigem Boden gedeiht die genügsame Kiefer am besten, unsere Gebirge tragen
meist fchlanke Fichten und auch Taunen. Große Strecken prangen aber auch
im Schmucke prächtiger Buchen- und Eichenwälder. Ungefähr die Hälfte
unseres Bodens wird vom fleißigen Landmanne bestellt. Die größten Acker-
ländereien liegen ö. der geraden Linie, die das Fichtelgebirge mit der Elb-
mündnng verbindet, sowie in der oberrheinischen Tiefebene und an der Donau
(wo dort?); aber nur unsere wichtigste Nährfrucht, die überall gedeihende
Kartoffel, ernten wir im Überfluß, so daß sie massenhaft znr Ausfuhr kommt,
*) D. i. die Blüte unserer Frühlingsblumen, wie Maßliebchen oder Gänse-
blümchen, Anemonen, Primel, Schneeglöckchen u. s. w., aber auch der Obstbäume und
Beerensträucher. Die Blüten dieser Pflanzen entfalten sich im Tieflande gewöhnlich
im April.
**) Vgl. die Karte S. 129.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Deutschland Frankfurt Berchtesgaden Württemberg Deutsche
Reich Europa Spanien Deutschland Osthälfte_Ostpreußens Deutschlaud Rheingau Main- Donau