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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Wiener Kongre. Iii 122i. 67 die er mit der Altmark, mit Magdeburg und Halberstadt zu der neuen Provinz Sachsen vereinigte. Die Saalepsse und die Elbefestungen Torgau und Wittenberg sowie die stliche Lausitz mit Grlitz wurden preuisch. Aus der polnischen Lndermasse fiel Westpreuen mit Danzig und Thorn nebst dem Netze-Distrikt und Posen an Preußen zurck, das dieser Striche zur Deckung seiner Hauptstadt und zur Verbindung der Pro-vinzen Preußen und Schlesien bedurfte. sterreich erhielt Galizien zurck. So beschrnkte sich das mit Rußland durch Personalunion" verbundene Knigreich auf Kongrepolen". 4. Neben den Verhandlungen gingen rauschende und kostspielige Feste her, die unser guter Kaiser Franz" seinen Gsten gab. Da widmete man sich ganz der Freude an der neugewonnenen Friedenszeit. Alt-Wien" erwies sich als die rechte Stadt der Feste, die auch die Bevlkerung in allen Schichten mitvorbereitete und mitfeierte. Gebude und Jnneneinrich-hing, Gewnder und Schmuck, Marstlle und Grten: alles brachte den Gsten festliche Stimmung entgegen. Unter dem Einflu groer Bestellun-gen hob sich der Gewerbflei und der Geschmack: die Bronze- und Gold-schmiedekunst blhten auf; Wien zhlte sechshundert Seidenfabriken; die Kunsttischlerei verstand es, die Mbel in Stil und Farbe feilt abzutnen und zueinander und zu den Rumen in Einklang zu bringen. Die Tracht, wie sie nach den Schreckenstagen in Paris aufgekommen war, wurde weiter-entwickelt: die Männer trugen blaue Frcke mit goldenen Knpfen, im Sommer mit gelben Nankinghosen, die Damen griechische Gewnder mit hoher Grtung, Hut und Haube auf eng anliegendem Haar. So begann eine neue Form des Daseins, eine neue Lebenskunst, die sich den verschiedenen Stnden, zunchst in der schnen Donaustadt, mit-geteilt und bis heute weitergestaltet Hat. Daneben aber ging der Lnder-schacher ungestrt weiter. 2. Die neue Karte Europas und der Bundestag. 1. Es war unmglich, den Rheinbundstaaten die Lndergebiete oder doch den Gebietsumfang, womit Napoleon sie ausgestattet Hatte, wieder abzunehmen: nur gegen dieses Versprechen hatten die bedeutendsten sich zu dem Bunde gegen Frankreich herbeigelassen. Daher konnte man auch die deutschen Gromchte nicht in der alten Form, sondern nur in ihrem alten Grenverhltnis wiederherstellen. So ergaben sich folgende Neugestaltungen: Frankreich behielt die Grenzen, die vor der Revolution ihm zu-gehrten. Nur einige Kolonien in Westindien verblieben England, das auch das hollndische Kapland und den westlichen Teil des hollndischen 5*

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 95

1910 - Düsseldorf : Bagel
tretende Staat vereinfachte meist die Grenzbewachung, das dem Verkehr geöffnete Gebiet aber wurde immer größer und begünstigte damit immer mehr das Aufblühen des Handels. Die Vorteile waren so augenscheinlich, daß man nicht hätte glauben sollen, daß noch fast 10 Jahre für eine allgemeinere Anerkennung dieses Zollvereins nötig sein würden. So mußten jetzt noch stärkere Mittel bei Anhalt-Köthen angewendet werden. Dieser Staat von 35 000 Einwohnern fühlte sich mächtig in seiner Stellung „im europäischen Staatenverein und in seiner geographischen Lage an dem großen Elbstrom“. Da die Freiheit der Schiffahrt auf den großen Flüssen grundsätzlich in Wien festgesetzt war und in den Dresdener Elbkonferenzen eben aufs neue im einzelnen bestimmt werden sollte,*) glaubte der Köthner Herzog, dem Roßlau an der Elbe gehörte, dem preußischen Durchgangszoll sein Land entziehen zu können. Das ermutigte ihn zu einem lächerlichen Kleinkrieg gegen das umklammernde Preußen. Als aber die Förderung des Schmuggels nichts half, auch nicht die Unterstützung der katholischen Propaganda in der evangelischen Provinz Sachsen, so wehe sie seinem gut evangelischen Schwager in Berlin tat, als dann sogar ein Köthner Schiff, das von Hamburg nach Roßlau Kolonialwaren ins Land bringen sollte, von Preußen als Schmuggel treibend weggenommen wurde, und als sogar die Sendung eines Köthner Leutnants mit einem Ultimatum nicht den gewünschten Eindruck in Berlin machte, da gab im Jahre 1828 Köthen nach, denn — die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel waren andere geworden. Die Russen bedrohten jetzt ernstlich Adrianopel, und Oesterreich, das wieder einmal fürchten mußte, donauabwärts ohne Preußens guten Willen zu kurz zu kommen, lenkte ein. Metternich, der die Politik Europas machte und nicht minder auch die kleinen Fürsten über ihr Verhalten Preußen gegenüber beriet, hielt es jetzt für zweckmäßig, Preußen nicht weiter zu reizen, und darum gab Köthen nach. Bis jetzt waren im Grunde nur Enklaven gewonnen. Der erste größere Staat, der trotz seiner Umwerbung von Bayern und trotz vieler eigenen Bedenken in den preußischen Zollverband *) Der Stader Zoll wurde natürlich ausgenommen, denn für Hannover sprach England, dem man gern gefällig war; sonst sollte die Elbe wie der Rhein „frei“ sein.

3. Bismarcks Reden und Briefe in Auswahl - S. 100

1910 - Leipzig : Ehlermann
— 100 — von Canossa bereitete im Pariser Kongresse, wofür ich die Verantwortung nicht auf mich genommen haben würde, und von der ich bamals vergeblich abgeraten habe. Wir hatten gar keine Notwenbigkeit, eine größere Macht zu spielen, als wir waren, und die bamaligen Verträge zu unterzeichnen. Aber wir antichambrierten, um schließlich zur Unterschrift zugelassen zu werben. Das wirb uns nicht wieber passieren (Heiterkeit). Das war 1856. Schon im Jahre 1857 Bebrohte uns die Neuf djate Iler1) Frage mit Krieg; das ist nicht so bekannt geworben. Ich Bin bamals von dem hochseligen Könige im Frühjahr 1857 nach Paris geschickt worben, um mit dem Kaiser Napoleon über den Durchmarsch preußischer Truppen zum Angriff auf die Schweiz zu verhanbeln. Was das zu bebeuten hat, wenn barauf eingegangen würde, daß das eine wettgreifenbe Kriegsgefahr werben konnte, daß das uns in Verwicklung mit Frankreich sowohl als auch mit anberen Mächten führen konnte, wirb jeber einsehen, dem ich bies mitteile. So kamen wir, ohne daß das Kriegsgewölk auch nur ein Jahr den Horizont uns freigelassen hätte, bis in die sechziger Jahre hinein. Schon 1863 war eine kaum mirtber große Kriegsgefahr, die dem großen Publikum ziemlich unbekannt blieb, und die ihren Einbruck erst machen wirb, wenn bermaleinst die geheimen Archive der Kabinette der Öffentlichkeit übergeben sein werben. Sie werben sich des polnischen Auf-stanbes erinnern, der 1863 stattfanb, und ich werbe es nie vergessen, wie ich in jener Zeit des Morgens den Besuch zu haben pflegte von Sir Anbrew Buch an an, dem englischen Botschafter, und Talleyranb, dem französischen Vertreter, die mir die Hölle heiß machten über das unverantwortliche Festhalten der preußischen Politik an der *) N., seit 1707 preußisch, hatte sich 1848 zur Republik erklärt. Die Sache wurde schließlich gütlich beigelegt.

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 242

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
34? Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Bon der Reformation bis jetzt. Annahme. Die Conservativen in Preußen konnten sich erst nicht recht in die Sache finden; theils gefiel sie ihnen nicht und schien ihnen gefährlich, theils hielten sie dieselbe für einen nicht ernst gemeinten Schachzug, aber sie glaubten, auch in diesem Falle, der Politik Bismarcks vertrauen und dieselbe unterstützen zu müssen. In der Bundesversammlung war man zweifelhaft, wie der Antrag behandelt werden sollte; endlich wurde er am 26. April einer besonderen Commission von 9 Mitgliedern des Bundestages und 2 Stellvertretern zur Vorbera-thung und Berichterstattung übertragen. Aber bald sollten Ereignisse eintreten, welche ein so langsames Verfahren völlig überholten und den ganzen Bund über den Haufen warfen. Der verhängnißvolle 14. Juni. Schon gegen Ende des März 1866 tauchten in den öffentlichen Blättern Nachrichten von östreichischen Truppenzusammenziehungen in Böhmen auf. Zuerst hieß es, dieselben seien angeordnet, um ein weiteres Umsichgreifen von Gewaltthätigkeiten zu verhindern, die von fanatischen Czechen gegen die Juden in einigen Städten verübt worden sein sollten. Aber die Ausdehnung dieser militärischen Maßregeln verbunden mit der Thatsache, daß auch in Sachsen bedeutende Rüstungen gemacht wurden, ließen die Annahme einer Maßregel blos gegen einige vereinzelte Judencrawalle nicht zu. Noch früher, schon am 26. Januar, hatte eine preußische Kundgebung nach Wien nochmals den Wunsch ausgesprochen, auf der Grundlage des bisherigen Einverständnisses der beiden Monarchen von Preußen und Oestreich auch ferner Hand in Hand zu gehen. Für den Fall aber, daß Oestreich auf diese fernere Gemeinschaft nicht gleichen Werth legen sollte, müsse sich Preußen die völlige Freiheit seiner Entschließungen und -engeren Verbindungen nach andern Seiten nach seinem eigenen Interesse vorbehalten. Als darauf am 7. Februar von der östreichischen Regierung kühl und die preußischen Gesichtspunkte nicht anerkennend geantwortet wurde, ließ die preußische Regierung alle weiteren Verhandlungen mit Oestreich fallen und sah sich seinerseits, wie angekündigt, nach Mitteln um, seine eigene Sicherheit zu befestigen. Das erste war, daß Bismarck sich der völligen Neutralität Frankreichs für den Fall eines in Deutschland ausbrechenden Krieges versicherte. Sodann wurde ein vorläufig geheimes Bündniß mit dem Könige von Italien, Victor Emannel, abgeschlossen, der nur auf eine günstige Gelegenheit warte.e, sich des östreichischen Venetims zu bemächtigen, um dadurch sein neues, von Preußen bereits früher anerkanntes Königreich Italien auch im Norden bis zum adriatifchen Meere auszudehnen. Als die östreichischen Truppenanhäufungen in Böhmen nicht mehr verborgen bleiben und bemäntelt werden konnten, fing Preußen gleichfalls an zu rüsten, setzte Anfangs April die Festungen Glatz, Koset, Neiße, Torgau, Wittenberg, Spandau und Magdeburg in Vertheidigungszustand und zog die Reserven mehrerer Divisionen ein. Gleichzeitig erging von Berlin eine Anfrage nach Wien, was die Rüstungen in Böhmen zu bedeuten hätten, und an die übrigen deutschen Höfe, wie sie sich für den Fall eines nicht zu vermeidenden Krieges zu stellen gedächten. Oestreich antwortete ausweichend, die übrigen deutschen Staaten im Wesentlichen übereinstimmend, sie würden sich nach Artikel Xi der Bundesverfassung verhalten, worin es heißt: „die Bundesglieder machen sich verbindlich, einander unter keinem Vorwande zu bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt zu verfolgen, sondern sie bei der Bundesversammlung anzubringen, welche eine Vermit-

5. Hannoverscher Kinderfreund - S. 255

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
255 rei sind die Hauptnahrungszweige der Niederländer. Butter und Rase sind von vorzüglicher Güte; im südlichen und westlichen Theile blühen Fabriken und Manufacturen. — Dies Band besteht aus zwei verschie- denen Theilen, dem nördlichen und südlichen. Sie bilden jezt auch zwei verschiedene Königreiche, das Königreich der Niederlande, oder Holland, mit der Hauptstadt Amsterdam, und das Königreich Belgien, mit der Hauptstadt Brüssel. Deutschland « unser liebes Vaterland, ist ein grosser Bundesstaat, und gränzt an die Nieder- lande, an das deutsche Meer, an Dänemark, an die Ostsee, an Preussen, an Polen, an Ungarn, an das adriatische Meer, an Italien, an die Schweiz und an Frankreich. Die Angelegenheiten des deutschen Lan- des werden durch die Bundesversammlung zu Frank- furt am Main, welche aus Bevollmächtigten der Für- sten besteht, besorgt. Unser deutsches Vaterland ent- hält folgende 34 Bundesstaaten und 4 freie Städte. 1) Die österreichisch-deutschen Besitzungen. Die Hauptstadt von Ötserreich ist Wien, an der Donau, die Residenz des Kaisers. Sie ist eine der grössten Städte Europa’s mit 440,000 Einwohnern. Prag, an der Moldau, im Königreiche Böhmen, mit einer Universität; Triest mit einem Hafen am adriati- schen Meere; Linz an der Donau; Insbruck am Inn in Tyrol, Grätz an der Muhr; Brünn u.s.w. 2) Die Besitzungen des Königs von Preussen. Ber- lin , die Hauptstadt und Residenz des Königs, gross und prächtig gebaut, an der Spree, mit ungefähr 420,000 Einwohnern und einer Univer- sität; Breslau an der Oder, mit einer Universität; Halle an der Saale mit einer Universität,* Mag- deburg an der Elbe; Naumburg an der Saale; Köln am Rhein; Koblenz an der Mosel und am Rhein; Aachen, einst die Krönungsstadt der deut- schen Kaiser; Trier an der Mosel; Düsseldorf, Wesel u. s. w.

6. Schumann-Heinzes Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 142

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 142 — Saarbrücker Bezirk. Bei diesem Friedensabschluß setzte aber Blücher bei den Monarchen die Rückerstattung der von den Franzosen genommenen Kunstwerke durch. 6. Noch vor Unterzeichnung des zweiten Pariser Friedens hatten die Kaiser von Österreich und Rußland und der König von Preußen am 26. September 1815 den Wertrag der Heiligen Allianz geschlossen. Danach sollte die Politik der Mächte in ihren gegenseitigen Beziehungen sowie die innere Verwaltung der Staaten künftig auf die Vorschriften des Christentums, auf Gerechtigkeit, Liebe und Friede gegründet werden. Bei jeder Gelegenheit wollten sich die drei Herrscher gegenseitig Hülfe leisten. 7. |>et Wiener Kongreß. Gegen Ende des Jahres 1814 war in Wien ein Kongreß von Fürsten und Staatsmännern, eine glänzende Versammlung, zusammengetreten, um die Verhältnisse Europas und besonders Deutschlands, die durch die französische Revolution und durch Napoleon gänzlich aus ihren Fugen gebracht waren, von neuem zu ordnen. Den Mittelpunkt aller Verhandlungen bildeten die deutschen Angelegenheiten. Die beiden deutschen Großmächte Österreich und Preußen mußten möglichst wieder zu großer Bedeutung erhoben werden. Auch für die übrigen deutschen Länder wurde der Grundsatz festgehalten, daß sie mindestens in dem Umfange verbleiben sollten, den sie zufolge des Lüneviller Friedens inne gehabt hatten. Nur das Königreich Sachsen wurde von Rußland und Preußen als ein erobertes Land betrachtet, welches zur Entschädigung für die Sieger benutzt werden könne, weil sein König an dem Bunde mit Napoleon bis zu dessen Vertreibung aus Deutschland festgehalten hatte. Da Alexander ganz Polen zu haben wünschte, so sollte Friedrich Wilhelm als Entschädigung Sachsen erhalten. Dagegen erhoben sich aber Österreich, England und Frankreich, und es kam so weit, daß diese drei Staaten im Januar 1815 heimlich ein Schutz- und Trutzbündnis gegen Rußland und Preußen schlossen, und der Ausbruch eines Krieges nahe bevorstand. Die Rückkehr Napoleons von Elba brachte aber schnell die Einigkeit zurück. Man einigte sich am 10. Februar dahin, daß Sachsen und Polen geteilt werden sollten, Preußen aber sollte noch anderweitig in Deutschland Entschädigungen erhalten. So bekam Preußen den größeren, aber schwächer bevölkerten nördlichen und westlichen Seil vom Königreich Sachsen (Niederlausitz, einen Teil der Oberlausitz, den „Kurkreis" Wittenberg, ferner Merseburg, Weißenfels, Naumburg u. s. w.), welcher seinen Provinzen am nächsten lag; das übrige Gebiet mit Dresden und Leipzig wurde dem Könige Friedrich August zurückgegeben. Außerdem erhielt Preußen von seinen früheren polnischen Besitzungen die Gebiete von Thorn und Danzig und das Großherzogtum Posen zurück, während das übrige Herzogtum Warschau zu einem mit Rußland verbundenen Königreiche Polen erhoben ward. Außer den Abtretungen in Polen hatte aber Preußen Ansbach und Bayreuth an Bayern, das wichtige Ostfriesland nebst Hildesheim, Goslar und Lingen an Hannover überlassen. Dafür

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Wiener Kongre. Iii I22i. 67 die er mit der Altmark, mit Magdeburg und Halberstadt zu der neuen Provinz Sachsen vereinigte. Die Saalepsse und die Elbesestungen Torgau und Wittenberg sowie die stliche Lausitz mit Grlitz wurden preuisch. Aus der polnischen Lndermasse fiel Westpreuen mit Danzig und Thorn nebst dem Netze-Distrikt und Posen an Preußen zurck, das dieser Striche zur Deckung seiner Hauptstadt und zur Verbindung der Pro-vinzen Preußen und Schlesien bedurste. sterreich erhielt Galizien zurck. So beschrnkte sich das mit Rußland durch Personalunion" verbundene Knigreich auf Kongrepolen". 4. Neben den Verhandlungen gingen rauschende und kostspielige Feste her, die unser guter Kaiser Franz" seinen Gsten gab. Da widmete man sich ganz der Freude an der neugewonnenen Friedenszeit. Alt-Wien" erwies sich als die rechte Stadt der Feste, die auch die Bevlkerung in allen Schichten mitfeierte und mitvorbereitete. Gebude und Inneneinrich-tung, Gewnder und Schmuck, Marstlle und Grten: alles brachte den Gsten festliche Stimmung entgegen. Unter dem Einflu groer Bestellun-gen hob sich der Gewerbflei und der Geschmack: die Bronze- und Gold-schmiedekunst blhten auf; Wien zhlte sechshundert Seidenfabriken; die Kunsttischlerei verstand es, die Mbel in Stil und Farbe fein abzutnen und zueinander und zu den Rumen in Einklang zu bringen. Die Tracht, wie sie nach den Schreckenstagen in Paris aufgekommen war, wurde weiter-entwickelt: die Männer trugen blaue Frcke mit goldenen Knpfen, im Sommer mit gelben Nankinghosen, die Damen griechische Gewnder mit hoher Grtung, Hut und Haube auf eng anliegendem Haar. So begann eine neue Form des Daseins, eine neue Lebenskunst, die sich den verschiedenen Stnden, zunchst in der schnen Donaustadt, mit-geteilt und bis heute weitergestaltet hat. Daneben aber ging der Lnder-schacher ungestrt weiter. 2. Die neue Karle Europas und der Bundestag 1. Es war unmglich, den Rheinbundstaaten die Lndergebiete oder doch den Gebietsumfang, womit Napoleon sie ausgestattet hatte, wieder abzunehmen: nur gegen dieses Versprechen hatten die bedeutendsten sich zu dem Bunde gegen Frankreich herbeigelassen. Daher konnte man auch die deutschen Gromchte nicht in der alten Form, sondern nur in ihrem alten Grenverhltnis wiederherstellen. So ergaben sich folgende Neugestaltungen: Frankreich behielt die Grenzen, die vor der Revolution ihm zugehrten. Nur einige Kolonien in Westindien verblieben England, das auch das hollndische Kapland und den westlichen Teil des hollndischen 5*

8. Von der Gründung der Mark Brandenburg bis zum Wiener Kongreß - S. 185

1910 - Halle a.S. : Schroedel
— 185 —- Materie, die der Kongreß überhaupt behandeln sollte, gegenüber der Gebietsregelung, die sich ja die vier alliierten Machte allein vorbehalten hatten, das Problem der Zulassung oder Nichtzulassung Frankreichs. Und da gelang es nun Talleyrand in seiner brutalen Weise, die ihm den Begriff des Alliierten überhaupt zu leugnen gestattete — denn gegen wen wollten denn die Alliierten überhaupt noch Krieg führen? —, Frankreich tatsächlich einzuschwärzen. Es war zu Anbeginn der ernsteren Geschäfte alsbald die größte Revolution: es war für lange Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts die Erklärung der Pentarchie der europäischen Mächte. Und nun hatte man eine Mehrheit: gegenüber den Wünschen Preußens und Rußlands eine Mehrheit von Österreich, England, Frankreich. Unter dieser Konstellation, und bei dem ungenügenden Meinungsaustausche zwischen Preußen und Rußland trotz einer vom Zaren eingeleiteten persönlichen Aussprache beider Monarchen, kam es in der Behandlung der polnischen und sächsischen Frage nahe bis zum Bruche; im Dezember ließ Metternich Schlesien bereisen, um über etwaige Kriegsvorbereitungen Preußens sicheren Bescheid zu erhalten; und schon im November schien es, als würde Rußland Polens halber das Schwert ziehen — bis Metternich, klug das äußerste vermeidend, zurückwich. Die schlimmsten Mißverständnisse aber brachen doch erst später wegen der sächsischen Frage aus; am 3. Januar 1815 war man so weit, daß England, Frankreich und Österreich angeblich zu ihrer Verteidigung und zur Wiedereroberung von Sachsen, in Wahrheit zum Angriffe gegen die nunmehr zusammenstehenden Ostmächte Preußen und Rußland, ein Bündnis schlossen. Den preußischen Staatsmännern blieb in dieser Lage dann freilich nichts übrig, als in eine Teilung Sachsens zu willigen, zumal sich herausstellte, daß auch Rußland im Grunde einem Kompromiß zuneigte: und so handelte es sich denn in der Folge nur noch darum, in welcher Weise diese Teilung vorgenommen werden solle. Es waren langwierige Verhandlungen, in denen um Görlitz und Leipzig, um Naumburg und Weißenfels und um hundert kleinere Objekte gestritten wurde: bis man sich endlich, in der ersten Halste des Februars, auf die Grenze einigte, die heute die preußische Provinz Sachsen Dom Königreiche gleichen Namens trennt. Daraufhin war man denn in der polnischen Frage eher bereit, sich zu verständigen und nahm auch die Probleme der Gebietsverteilung in Süddeutschland und am Rhein sowie in Italien auf — als die schlimmste Folge der bisherigen Mißhelligkeiten eintrat: aus der Ermutigung, die allen revolutionären Mächten durch sie zuteil geworden war, erhob sich düster noch einmal die Gestalt Napoleons; man hörte von seiner Flucht von Elba und seinem Erscheinen in Frankreich, und die Zeit der hundert Tage begann. Dieser Gefahr gegenüber, wie sie seit März 1815 drohend und drohender auftrat,

9. F. W. Putzger's historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neuen Geschichte - S. uncounted

1877 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Europa zur Zeit der grössten Machtenfaltung Napoleons I ^Deutschland mach- dem. Reichs dep ulatimlsllaxipt-schluss 0803) 1 Meilen, iiime olmzitz? fiohrt 1 I Ejirer zkazlzler 1 Ii^irtvürtcrnb g. [ . J.yassfl-u, Lj Oldfioibiir g Gebiet& dereerzoge, Fiirstenjreic7is7'ittrr. schaft u.lleichsstädt sind, rrei.\s: di&7etzten irrcterstricjicrl. Sl.a Umgegend Von Leipzig. ckcv, _J deutschemeile. Eilenbur Atuuia- Ostap Ole Ons Zug Nach Mo Skau 1812 tdütui};urg titsche■ Jllalen- J.indaiay Schärx^u j Jbx. Zschocfter^ Laurkr ans t e dir für übernational* Schul'ouctitci guhun l —■Biauiuehwqift. fijhulbuchbibuotmi Mokild Tula.

10. Das Neunzehnte Jahrhundert - S. 58

1900 - Hamburg : Boysen
— 58 - Pommern entschädigt werden. Aber dasselbe Schwedisch-Pommem hatte der Kronprinz auch dem preussischen Staatskanzler zugesagt. Hardenberg erging sich in bitteren Anklagen gegen Bernadotte und nahm sich fest vor, diesen Streich unter keinen Umständen zu ertragen; Schwedisch-Pommern müsse jedenfalls preussisch werden. Als Entschädigung müsse Preussen ferner verlangen: Posen bis zur Warthe mit Einschluss von Thorn, ganz Sachsen, die Herzogtümer Westfalen und Berg, sowie die Rheinlande von Mainz bis Wesel. Endlich sollte ein Stück hannoverschen Landes südlich von Göttingen den Zusammenhang zwischen dem preussischen Eichsfeld und dem preussischen Westfalen hersteilen. Von der Verfassung des neuen Deutschland, das aus den Wiener Verhandlungen hervorgehen musste, hatte Hardenberg noch kein klares Bild. Die Mittelstaaten hielt er für Deutschlands ärgste Feinde. Die Macht Österreichs und Preussens sollte verstärkt werden. Beide Grossmächte sollten gemeinschaftlich, in voller Gleichberechtigung an die Spitze der übrigen Staaten treten. Entschieden verwarf er die Wiederaufrichtung des Kaisertums. — Metternich, der Minister Österreichs, sah in der völligen Ruhe Europas das höchste Ziel seiner Staatskunst und hoffte, durch die Beschlüsse in Wien werde der Bewegung des Völkerlebens ein für allemal eine feste Schranke gesetzt. Er stellte sich das neue Europa etwa so vor: Frankreich von einer Reihe friedfertiger Mittelstaaten umgeben und durch sie von den übrigen Grossmächten abgesperrt; Italien auf ewig in kleine Staaten zersplittert; die Türkei unter den Schutz der europäischen Mächte gestellt, weil Russland nach der Herrschaft über die Balkanhalbinsel strebte und durch ihre Erwerbung einen gefährlichen Zuwachs an Macht erhalten hätte; Preussens aufstrebender Ehrgeiz durch den Widerstand der selbstständigen Kleinkönige Deutschlands gezügelt; die Revolution, wo und wie sie sich zeige, durch die vereinte Kraft der europäischen Höfe zerschmettert; Österreich die führende Macht in Europa. Ein Teil von Hardenbergs Wünschen lief Metternichs Plänen schnurstracks zuwider. Metternich wollte nicht, dass Russland bis zur Warthe vordringe, und auch nicht, dass Preussen mit seinen rheinischen Gebieten sich Süddeutschland nähere; im Gegenteil musste die Hofburg wünschen, die norddeutsche Grossmacht möglichst weit in den Osten zu schieben. Sie durfte dem Staate, der schon die Festung Glatz besass, nicht auch noch die Pässe des Erzgebirges ausliefern. Noch weniger konnte sie ein katholisches, dem Kaiser nahe verwandtes Fürstenhaus preisgeben, das von jeher ein brauchbares Werkzeug gegen Preussen gewesen. Zwar wollte Metternich die Könige von Napoleons Gnaden nicht durch die Aufrichtung eines neuen Kaisertums verletzen; aber an eine. Mitherrschaft Preussens im Bunde der deutschen Staaten dachte er nicht im geringsten. — Die deutschen Kleinfürsten kamen Metternichs Wünschen bereitwillig entgegen. Je weniger Land Preussen erhielt, desto mehr
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