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1. Deutsche Geschichte - S. 224

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
224 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Erzeugnisse, die teils, wie Kaffee, Tabak, Getreide, dem Genusse dienen, teils, rote Baumwolle, Wolle, Holz, von der Industrie verarbeitet werden, hat ebenso zugenommen wie die Ausfuhr der verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse; es gibt in Deutschland Industrien, die vornehmlich für den Export arbeiten. Jetzt bei Beginn des neuen Jahrhunderts steht Deutschland, was die Größe des Außenhandels und die Tragfähigkeit der Handelsflotte anlangt, unter den Nationen an zweiter Stelle und wird nur von England übertroffen. Um den Zahlungsverkehr zu erleichtern, ist die Kreditwirtschaft ausgebildet worden. Die Träger dieses Kreditsystems sind die Banken; nur der kleinere Teil der Zahlungen erfolgt durch Metallgeld, die meisten vollziehen sich durch Wechsel, Banknoten und andere Kreditmittel. § 228. Das geistige Leben in Deutschland. Während sich das wirtschaftliche Leben so gewaltig entwickelte, wurden auch die verschiedensten Zweige der Wissenschaft auf das eifrigste gepflegt. Größere Erfolge wtsimschaft a*§ Je *n einem früheren Jahrhundert waren der Naturwissenschaft Geschieden; ihren außerordentlichen Leistungen war ja der Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs zum größten Teile zu verdanken. Bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus lebte Alexander von Humboldt, der mit umfassendem Blick die gesamte Naturwissenschaft übersah. Seitdem haben sich ihre einzelnen Zweige schärfer voneinander geschieden; fast auf allen Gebieten sind durch die Forschung genialer Männer glänzende Ergebnisse erzielt worden, die zu einem guten Teil auch praktische Verwendung gefunden haben. «eisteseen- Neben den Naturwissenschaften haben sich die h i st o r i s ch e n Wissenschaften entfaltet. Als Geschichtsforscher und Geschichtschreiber steht an erster Stelle Leopoldvonranke. Als Begründer der Wissenschaft von der deutschen Sprache und dem deutschen Volkstum sind zu nennen die Brüder §akob und Ntih elmgrimm. Auch die Philosophie hatte in der ersten Hälfte des Jahrhunderts mehrere glänzende Vertreter; auf K ant, der zu Beginn des Jahrhunderts gestorben war, waren Fichte, Schell.ing und Hegel gefolgt, unter denen besonders der letzte einen großen Einfluß ausübte. Dichtkunst. Die deutsche Dichtkunst wurde im ersten Drittel des Iahr- hunderts beherrscht durch die überragende Gestalt Goethes; er starb am 22. März 1832. Von den übrigen Dichtern des Zeitalters wurden mehrere, so Cham i sj o und E i ch e n d o r f f, von der romantischen Schule beeinflußt. Der bedeutendste Dlcper'fres" schwäbischen Dichterkreises ist

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 133

1902 - Karlsruhe : Lang
— 133 — Für den Handel, für die Verwaltung des Staates, für das gesamte Zeitungswesen, sür die Polizei ist sie von höchster Bedeutung. Zur Zeit dieses Königs gelangte die Erzeugung von Geweben und Eisenwaren aus eine hohe Stufe der Vollendung. Elberfeld-Barmen konnte mit den englischen Fabriken iumanchester, Solingen mit denen in Lüttich in Wettstreit treten. In Essen erhob sich Alsred Krupps Gußstahlsabrik zum ersten Stahlwerk und zur größten Geschützfabrik der Welt. Friedrich Wilhelm Iv. war ein ganz besonderer Freund von Kunst und Wissenschaft. Die Marienburg, den Sitz der deutschen Hochmeister in Preußen, die Burg Hohenzollern in Schwaben, das Bergschloß Stolzensels am Rhein ließ er in neuem Glanze erstehen. Aus seine Veranlassung wurde der herrliche Dom in Köln weitergebaut, und er unterstützte die Arbeiten mit reichen Geldspenden. Dreihundert Gotteshäuser hat er neu errichten, einhundertunddreißig erneuern lassen. In Berlin schus der Bildhauer Rauch das Denkmal Friedrichs des Großen. Bedeutende Dichter, wie Friedrich Rückert, berief der König in seine Hauptstadt. Er selbst war ein hervorragender Gelehrter, so daß ein Engländer von ihm behauptete: „Das ist der einzige Fürst in Europa, der, wenn er nicht König wäre, als Professor in jeder beliebigen Wissenschaft sein Brot verdienen könnte." Auch ein Mehrer seines Reiches wurde dieser König. Im Jahre 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und Hechingen ihre Gebiete an Preußen ab; und 1853 erwarb er sich sür eine halbe Million Taler ein Gebiet am Jadebusen. Hier ließ er, um für die neugeschaffene Kriegsflotte in der Nordsee einen guten Hafen zu besitzen, den Bau eines Kriegshasens beginnen, der dann unter seinem Nachfolger beendet und 1869 unter dem Namen Wilhelmshaven eröffnet wurde. 2. Des Deutschen Bundes Ende. Im Jahre 1848 war es klar geworden, daß eine festere Einigung Deutschlands nicht so leicht erreicht werden könne, als man geglaubt hatte. Die schwierigste Frage seither war, welcher von den Bundesstaaten die Führung übernehmen sollte. Österreich hatte aus diese Ehre Anspruch durch seine bedeutende Macht, die sich auf ein Gebiet von 12000 Quadratmeilen mit 37 Millionen Bewohnern stützte. Außerdem hatte das Haus Habsburg die Erinnerung an die frühere Zeit sür sich, da es über vierthalb-hundert Jahre dem Deutschen Reiche die Kaiser gegeben hatte. Aber von seinen Bewohnern waren nur 7 Millionen Deutsche, denen die Slaven, Ungarn, Italiener — zusammen säst 29 Millionen — feindselig gegenüberstanden. Durch die Revolution in den Jahren 1848 und 1849, durch den Ausstand der Ungarn

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 316

1906 - München : Oldenbourg
316 59. Kulturelle Zustände während der Regierung des Kurfürsten Max Iii. Joseph. blieb Leipzig die Hauptstadt der deutschen Literatur und in derselben vereinigte sich die vornehme und wohlhabende Augeud aus Deutschland und den fremden Staaten um neben den ernsten Studien die feinen Sitten einer größeren Stadt kennen zu lernen und zu üben. Eine Zierde der Leipziger Schule war der Bayer Michael Huber, der (1727) tu fronten Hemsen iu Niederbayern geboren und von unbekannter, vornehmer Abkunft war. Nach Vollendung der höheren Studien begab sich Huber (1754) nach Paris, wo er mit seltener Gewandtheit und Meisterschaft deutsche Gedichte ins Französische übersetzte um die deutsche Literatur auch iu Frankreich zu verbreiten und den Franzosen Achtung vor deutscher Bildung einzuflößen. Seine ersten Übersetzungen wurden in Frankreich beifällig gelesen und erwarben ihm die Verehrung aller feiner Zeitgenossen. Seinen Ruhm erhöhte er (1766) durch Veröffentlichung einer auserlesenen Sammlung deutscher Dichtungen nebst einer vorzüglichen Übersicht der Geschichte der deutschen Dichtkunst. Dieses in einem fließenden Französisch geschriebene Werk widmete er dem Kurfürsten von Bayern in der Absicht, daß er von ihm in sein Vaterland auf einen Lehrstuhl gerufen werde; allein sein Wunsch wurde nicht berücksichtigt. Durch Vermittlung seiner Freunde in Deutschland und der sächsischen Kurfürstin-Witwe Marie Antonie, einer bayerischen Prinzessin, wurde Huber (1767) an die Universität Leipzig berufen um den erledigten Lehrstuhl der französischen Sprache und Literatur zu übernehmen. Durch seine geistvollen Vortrüge über die französische Literatur und durch seine unübertroffenen Übersetzungen der klassischen Werke der Deutschen erhöhte er den Ruhm der Leipziger Schule. Durch Hubers umfassende und gründliche Kenntnisse in der Kunst wurde sein Haus in Leipzig der Mittelpunkt aller Künstler und Kunstfreunde in und außer Deutschland, namentlich zur Zeit der Leipziger Messen. Alle ausgezeichneten Staatsmänner und Dichter, unter ihnen v. Gagern und Schiller, wurden von ihm und seiner Familie gastlich ausgenommen und lernten bei ihr Übung in der französischen Sprache und eine vornehme Gesittung; auch Fürsten und Grafen, unter ihnen der preußische Staatskanzler Fürst von Hardenberg, besuchten ihn wiederholt und erfreuten sich an dem Reichtums seiner Kenntnisse und der Feinheit seiner Bildung. Die literarische Bewegung in Norddeutschland drang in Bayern um so leichter ein, als die Münchener und Burghausener Akademie in allen Schichten der Bevölkerung ein aufblühendes geistiges Leben angefacht hatten. Seit Max Emanuel beherrschte in München die französische Dichtung das ganze Gebiet der Literatur und des Schauspiels und an der Hosbühne kamen nur noch Dramen von Corneille, Racine, Moliere, Meröille :c. zur Aufführung. In den größeren Städten veranstalteten die Jesuiten mit ihren Zöglingen lateinische Schauspiele, Tragödien und Opern, die an festlichen Tagen mit bewunderter Gewandtheit und Prachtentfaltung gegeben wurden. Zahllose Komödientruppen durchwanderten das Land und verdarben mit dem Inhalte ihrer Produktionen

4. Für Seminare - S. 512

1912 - Breslau : Hirt
512 B. Länderkunde. — Vi. Europa. ungleich verteilt, und die größten Gegensätze liegen oft dicht nebeneinander (Rheintalebene — Eifel; Sauerland — Westerwald). Volkreich sind die gewerb- tätigen Gebiete, mäßig oder schwach bevölkert Gegenden mit rein ländlichen Erwerbs- zweigen. Dem industriellen, dicht besiedelten W steht der ländliche 0 mit seiner ge- ringen Bevölkerungszahl gegenüber. Die größten Dichteziffern weisen als Stätten lebhaften Gewerbsleißes das Königreich Sachsen (320 auf 1 qkm) und die Pro- vinz Rheinl and (264 auf 1 qkm) auf. Die Bevölkerungszunahme seit der Gründung des Reiches ist sast ausschließlich den städtischen Siedlungen zugute gekommen. Während sich die Landbevölkerung trotz eines kleinen Rückganges im wesentlichen ans ihrem alten Stande von ruud 26 Mill. erhalten hat, ist die Zahl der Stadt- bewohner von 15 Mill. auf 40 Mill. gestiegen. Diese Erscheinung ist eine Folge der starken Abwanderung vom Lande nach der Stadt („Landflucht"), die wieder zum größten Teile hervorgerufen wurde durch das Anwachsen der Industrie, durch den Übergang Deutschlands von einem reinenagrarstaat zu einem Industrie- und Ackerbaustaat. Deutschland zählte 1910 48 Großstädte (1870 nur 8), davon 7 Großstädte mit mehr als ■§- Mill. E. Ii. Der Abstammung nach bildet die Bevölkerung Deutschlands den beden- tendsten Zweig der germanischen Völkerfamilie, die auch die Engländer, die Hollän- der, die Flämen im Königreich Belgien, die Dänen, Norweger und Schweden sowie fast ein Viertel der Bevölkerung Österreich-Ungarns umfaßt. Etwa 92 °/0 unseres Volkes sind Deutsche. Sie verteilen sich auf die alten Stämme der Friesen, Sachsen, Hessen, Thüringer, Franken, Alemannen, Schwaben und Bayern; sie alle sind zwar von fremden Beimischungen nicht frei geblieben, unter- scheiden sich aber in Sprache und Sitte, Hausbau und Siedlungsweise noch dent- lich voneinander. In Ostdeutschlands auf eiust slawischem Boden, haben sich die ursprünglichen Stämme aufs vielfältigste miteinander vermischt, da die hier einwandernden deutschen Ansiedler aus allen westlichen Gauen kamen. Fremde Stämme finden sich, mit Ausnahme der Wenden an der Spree, an den Grenzen: im 0 Polen (3,65 Mill.), im W Franzosen (200000), im N Dänen (140000). — Mit der räumlichen Verteilung der deutschen Stämme hängt diejenige der dent- scheu Mundarten, die in nieder- oder plattdeutsche, mitteldeutsche und oberdeutsche unterschieden werden, aufs engste zusammen. Iii. Dem Glaubensbekenntnisse nach gehört die Bevölkerung Deutschlands zwei großen Kirchengemeinschasten an; auf die Evangelischen kommen 62° 0, auf die Katholiken 36,5 o/o1. Der Katholizismus überwiegt in den altpolnischen Gebieten von Posen und Westpreußen und südwestlich einer vom Böhmer Walde bis zur Emsmündung gezogenen Linie, jedoch sind in Süd- und Westdeutschland Württemberg, Oberfrauken, die Bayrische Pfalz, das Großherzogtum Hessen und die Provinz Hesseu-Nassau vorwiegend evangelisch. Die Zahl der Juden beträgt 1%. It. An geistiger Bildung der gesamten Bevölkerung steht das Deutsche Reich allen Staaten voran. Die Volksbildung ist allgemein verbreitet. Die Zahl der Analphabeten, der Leute, die weder schreiben noch lesen können, ist niedriger (0,3 auf 1000 Rekruten) als in irgendeinem anderen europäischen^ Staate. Außer zahlreichen Volks-, Mittel- und höheren Schulen besitzt das Deutsche Reich 21 Universitäten, die Akademie in Posen, 11 Technische Hochschulen, 5 Handels- Hochschulen, 3 Bergakademien, 5 Forstakademien, 5 Tierärztliche und 4 Landwirt- schaftliche Hochschulen und etwa 30 Hochschulen für bildende Künste und Musik. 1 Fast dasselbe Verhältnis findet sich in den Niederlanden.

5. Für Seminare - S. 523

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — G. Das Deutschtum im Auslände. 523 neuesten Zeit bei seinem Streben nach nationaler Macht und Bildung vergißt, was er den unter ihm angesiedelten Deutschen zur verdanken hat. Einen schweren, aber bis jetzt erfolgreichen Kampf um die Erhaltung ihrer Eigenart und ihres Besitzes hat auch die Viertelmillion Deutsche in Kroatien- Slawonien zu führen. Aus den kleinen, unscheinbaren Siedlungen, die vor beinahe 200 Jahren in einzelnen Teilen „Syrmiens" gefunden wurden, erwuchsen Dörfer, Märkte und Städte, die heute zu den bedeutendsten Mittelpunkten des Han- dels und Verkehrs im ganzen kroatischen Königreiche gerechnet werden müssen. In den mehr als 500 Ortschaften Kroatiens, in denen größere deutsche Siedlungen an- zutreffen siud, herrscht eiu solider Wohlstand. Der Schwabe ist auch hier stolz auf seine Muttersprache, und allen Versuchen, sie ihm zu nehmen, setzt er zähen Wider- stand entgegen. Ebenso behaupten die Deutschen, die rings um Ofen-Pest wohnen, tapfer ihre erworbenen Freiheiten und Rechte. 2. Rußland. Dem Deutschtum verdanken die Baltischen Provinzen des heutigen Rußland (Kurfand, Livland, Estland) ihre Blüte und die höhere Gesittung ihrer Bewohner. Lübecker Kaufleute und die Ritter des Schwertbrüderordens brachten ihnen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts Christentum und deutsche Kultur. Von ihr zeugen zahlreiche deutsche Burgen und Städte, wie Riga, Reval, ferner das ueuerdings zum Mittelpunkte des wirtschaftlichen Lebens sich entwickelnde Liban, ebenso Mitan, dessen deutsches Lehrerseminar Kräfte vorbildet, welche die deutsche Kultur bis in die entlegensten deutschen Bauernsiedlungen in der Tnra- nischen Steppe tragen. Aber mit dem Adel, der Geistlichkeit und dem Kaufmann zog nicht gleichzeitig der deutsche Bauer ins Land. Die Landbevölkerung blieb un- deutsch (Letten und Esten) und trat ganz besonders infolge der schroffen Entwicklung des Nationalitätsprinzips im 19. Jahrhundert dem Herrenvolk immer leidenschaft- licher gegenüber. Dazu wird das baltische Deutschtum, das dem Russischen Staat so viele hervorragende Männer im Heeres- und Staatsdienst gegeben, durch harte Russisizierungsmaßregeln bedrückt. Dorpat, einst eine Hochburg deutscher Geistes- kultur, zeigt seit Jahrzehnten das Gepräge einer vollständig russischen Stadt. In den von Katharina Ii. gegründeten blühenden Wolgakolonien sind Sa- ratow und Sarepta Sammlungs- und Ausgangspunkte der Kultur geworden. Sie haben ebenso wie die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandenen volkreichen Anfiedlungen in Beffarabien, Odessa und in dem großen Kolonistenbezirk zwischen dem Dnjestr und dem Schwarzen Meer trotz vieler Heimsuchungen und Enttäuschungen ihre deutsche Art und Sprache bewahrt. Auch die Bewohner der von schwäbischen Auswanderern intranskankasien gegründeten rein deutschen Bauerndörfer wehren durch zähes Festhalten am Hergebrachten jeden fremden Ein- fluß ab. Aber all diese deutschen Kolonien, die vom Asowschen Meer über die Krim bis an die rumänische Grenze und am Kaukasus verstreut liegen, sind dem Unter- gange geweiht, wenn die russische Regierung fortfährt, durch den Kampf gegen deutsche Sprache und Art das Volk zu entnationalisieren. 3. Die Balkan-Halbinsel. Auf der Balkan-Halbinsel gewinnt das Deutschtum beständig au Ausbreitung und Bedeutung. Deutsche Kausleute, Industrielle und Angehörige anderer Berufe finden sich in Rumänien, Serbien und Bulgarien in geachteten Stellungen; sie haben einen wesentlichen Anteil an dem wirtschaftlichen Aufschwünge dieser Länder und sind zum Teil selbst zu bedeuteudem Wohlstand ge- langt. Weniger gut geht es den 5000 deutschen Bauern in der Dobrndsch a. Doch halten auch sie unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen an deutscher Sprache und Sitte, an ihrer Kirche und Schule fest.

6. Deutsche Geschichte - S. 224

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
224 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Erzeugnisse, die teils, wie Kaffee, Tabak, Getreide, dem Gensse dienen, teils, wie Baumwolle, Wolle, Holz, von der Industrie verarbeitet werden, hat ebenso zugenommen wie die Ausfuhr der verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse; es gibt in Deutschland Industrien, die vornehmlich sr den Export arbeiten. Jetzt bei Beginn des neuen Jahrhunderts steht Deutsch-land, was die Gre des Auenhandels und die Tragfhigkeit der Handels-flotte anlangt, unter den Nationen an zweiter Stelle und wird nur von England bertroffen. Um den Zahlungsverkehr zu erleichtern, ist die Kreditwirtschaft ausgebildet worden. Die Trger dieses Kredit-systems sind die Banken; nur der kleinere Teil der Zahlungen erfolgt durch Metallgeld, die meisten vollziehen sich durch Wechsel, Banknoten und andere Kreditmittel. 228. Das geistige Leben in Deutschland. Whrend sich das wirt-^schastliche Leben so gewaltig entwickelte, wurden auch die verschiedensten Zweige der Wissenschaft auf das eifrigste gepflegt. Grere Erfolge Wissenschaft ie *n e*nem frheren Jahrhundert waren der Naturwissenschast beschieden; ihren auerordentlichen Leistungen war ja der Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs zum grten Teile zu verdanken. Bis der die Mitte des Jahrhunderts hinaus lebte Alexander von Humboldt, der mit umfassendem Blick die gesamte Naturwissenschaft bersah. Seitdem haben sich ihre einzelnen Zweige schrfer voneinander geschieden; sast aus allen Gebieten sind durch die Forschung genialer Männer glnzende Er-gebnisse erzielt worden, die zu einem guten Teil auch praktische Verwendung gesunden haben. @Cfchaftmen= Neben den Naturwissenschaften haben sich die historischen Wissenschaften entfaltet. Als Geschichtsforscher und Geschichtschreiber steht an erster Stelle Leopoldvonranke. Als Begrnder der Wissen-schaft von der deutschen Sprache und dem deutschen Volkstum sind zu nennen die Brder Jakob und Wilhelmgrimm. Auch die Philosophie hatte in der ersten Hlfte des Jahrhunderts mehrere glnzende Vertreter; auf K a n t, der zu Beginn des Jahrhunderts gestorben war, waren Fichte, Schlling und Hegel gefolgt, unter denen besonders der letzte einen groen Einflu ausbte, y Dichtkunst, Die deutsche Dichtkunst wurde im ersten Drittel des Jahr-Hunderts beherrscht durch die berragende Gestalt Goethes; er starb am 22. Mrz 1832. Von den brigen Dichtern des Zeitalters wurden mehrere, so Ehamisso und Eichendorsf, von der romantischen Schule beeinflut. Der bedeutendste Dichter des schwbischen Dichterkreises ist

7. Das Altertum - S. 83

1897 - Leipzig : Voigtländer
83 Von den Kaisern Vespasianus und Titus wurde das groe flavische Amphitheater' (jetzt Coliseo oder Kolosseum) erbaut (Taf. Iv, 11); ebenso rhrt von Titus der berhmt-Triumphbogen (zu-Ehren des Sieges der die Juden der Eroberung Jerusalems) her. (Rmischer Triumphzug - Bild 4.) 60. (57.) Die guten Kaiser (96180). Die fnf folgenden Kaiser regierten trefflich und machten das Reich glcklich. 1. Nerva, bei seinem Regierungsantritt schon ein bejahrter Mann, adoptierte den Sxanier Trajanus. 2. Trajanus (c. 100), der beste Fürst", erweiterte das rmische Gebiet durch Unterwerfung Daciens der die untere Donau, und durch einen Zug gegen die Parther, auf welchem er Armenien, Mesopotamien und Assyrien unterwarf, der den Euphrat hinaus, foda unter ihm das Reich feine grte Ausdehnung hatte. Unter ihm lebte der Geschichtschreiber Uacitus. Von Trajan rhrt die Trajansule auf dem neuen Forum her (Tafel Iv, 7). 3. Hadriauus, Trajns Vetter, gab die kaum zu behauptenden Er-oberungen j.enseit des Euphrat auf und sich erte das rmische Britannien durch den Piktenwall. Er durchreiste das ganze Reich, meist zu Fufi. Er baute das Hadrians-Mausoleum (Engelsburg, Taf. Iv, 10). 4. Antoninus der Fromme (Mus), der Adoptivsohn des vorigen, regierte friedlich und milde. 5.. Marens Anrelins, der Philosoph", von seinem Vorgnger adop-tiert, war ebenso weise und edel wie dieser. Er kmpfte viele Jahre mit wechselndem Erfolge gegen die Markomannen an der Donau. Er starb in Wien. Unter den Kaisern war das Reich durch folgende Lnder vergrert worden: a. in Europa die Sddonaulnder(Rtienmit Vindelicien, Noricum,Pannonien und Mafien), Dacien, Britannien (bis zum Piktenwall); b. in Asien (Matten, Kappadocien, Pontus, Klein-Armenien, Palstina; c. in Afrika Mauretanien. Das rmische Gebiet umfate etwa 100000 Q.-M.; seine Einwohnerzahl wird auf 90 Millionen geschtzt. 61. (58.) Der Versall des Reiches bis auf Konstantinus (180334). Unter einer langen Reihe groenteils grausamer und roher Kaiser geriet dann das Reich durch Sittenverderben, innere Kriege und Einflle deutscher Völker immer mehr in Verfall. Die meisten dieser Kaiser wurden von den Soldaten ein- und abgesetzt, namentlich von der kaiserlichen Leib-wache, den sogenannten Prtorianern. Der Kaiser Diokletian (seit 284) teilte die Regierung freiwillig mit ^ " --- 6*

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 25

1896 - Breslau : Hirt
Nord-Amerika. 25 den Negern, die insgesamt 6,3 Mill. zählen. Von Natur arbeitsscheu, bilden sie, seitdem die Aufhebung der Sklaverei sie von der Zwangsarbeit befreit, ein der besitzenden Klasse und dem gesamten Staatswesen gefährliches Element. Die Indianer sind schon bis gegen 'U Mill. zusammengeschmolzen; sie schwinden auch in den sogen. „Reservationen" des Innern; dies sind Gebiete, welche die Weißen nicht betreten dürfen; aber auch hier sind jene vor den gierigen „Jankees" [jänkts], den Nachkommen der englischen Einwanderer, nicht sicher. Die wohl nie wieder auf der Erde gebotene Gelegenheit, ein ungeheures, fruchtbares, bisher menschenarmes Land nnter den Pflug nehmen zu können, hat Unternehmungslust, Handelsgeist und Volksvermehrung anss erstaunlichste gesteigert; in mächtigen technischen, mit großen Summen geförderten Werken, in praktischen Handgriffen übertrifft die Union bereits die Alte Welt; aber in Geschmack und Kunstfertigkeit, sowie in der Pflege idealer Güter bleibt sie noch weit hinter den meisten europäischen Ländern zurück. — Die Handelsflotte steht nur der britischen nach. Sie versorgt das w. Europa mit Baumwolle, Getreide, Tabak, Fleischwaren, Petroleum, Edelmetallen und Pelzwerk, während europäische Fabrikate aus Wolle, Baumwolle, Seide u. s. w. eingeführt werden. Ganz besonders gefördert wird der Handel durch die Lage der Union an zwei Weltmeeren, durch eine reiche Küstengliederung, durch zahlreiche künstliche und natürliche Wasserstraßen, sowie durch ein ausgedehntes Eisenbahnnetz, das den Überschuß an Erzeugnissen des Landes in wenig Tagen der O.- wie auch der W.-Küste zuführen kann. Für unser Vaterland find die Vereinigten Staaten noch insofern von Bedeutung, als nach ihnen hin der Hauptstrom der deutschen Auswanderer gerichtet ist. b) Staatliche Einteilung und Regierungsform. Die Union besteht aus 44 Staaten, die meist durch Parauelkreise und Meridiane abgegrenzt sind; ferner aus 1 Distrikt und 6 Territorien. An ihrer Spitze steht ein alle 4 Jahre gewählter Präsident. Die „Staaten" handhaben ihre innere Verwaltung selbständig, während die dünn bevölkerten Territorien darin noch unter der Bundesregierung stehen. Die Größe der Staaten ist sehr verschieden, ebenso ihre Einwohnerzahl. Ihre Namen rühren zum Teil von denen berühmter Personen, von Regenten, von indianischen Benennungen oder geographischen Bezeichnungen her. c) Die einzelnen natürlichen Landschaften. Die gewaltige Ländermasse zerfällt in drei natürliche Gebiete. Diese sind: 1. Das w. Gcbirgsland. Dasselbe besteht n. vom 32. Parallelkreise aus einem ausgedehnten Hochlande, das von Randgebirgen eingeschlossen ist. Die Ketten an der W.-Seite führen verschiedene Namen, darunter: hinter einer vorgelagerten Küstenkette die gold- und kupferreiche Sierra Nevada, vom N.-Ende des Californischen Golfes an, mit dem Glanzpunkte des durch Farbenpracht alle europäischen Gebirgsgegenden übertreffenden Iosemitesjofemmitti>Thales; das durch zahlreiche Wasserfälle sich aus- zeichnende Kaskaden-Gebirge. Für die ö. Cordilleren überwiegt auf der weitaus längsten Strecke bis^ gegen das n. Eismeer der Name Rocky Mountains [mauntens], b. i. Felsengebirge. Der höchste Gipfel, Mount Hooker, 5100 in, liegt im britischen N.-Amerika. An dem W.-Rande des Felsengebirges liegen zahlreiche, von Parallelketten umrahmte Felsengebiete, Parks ge-

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 166

1895 - Leipzig : Voigtländer
166 aus idm Kau- 104. (165.) ) / ^ / Deutschland bis 1848. 1. 2>er deutsche Bund. Der 1815 gegrndete Deutsche Bund verewigte die fr selbstndig erklrten Einzelstaaten zu einem Staatenbunde, dessen gemeinsame Angelegenheiten am Bundestage zu Frankfurt a. M. verhandelt wurden. In mehreren deutschen Staaten (Sachsen-Weimar, Bayern, Baden, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt) wurden land-standtsche Versassungen eingefhrt. Aber die beiden deutschen Gro-machte sowohl sterreich als Preußen, waren damals allen freiheitlichen Bestrebungen abgeneigt und suchten solche auch im brigen Deutschland niederzuhalten (die Karlsbader Beschlsse 1819). So kam zu der Spaltung Deutschlands noch die Unterdrckung. Die Eintracht zwischen Regierung und Volk war getrbt; Mitrauen und Verstimmung ergriffen die Herzen und verbreiteten sich weiter und weiter. 2. Preußen. In Preußen regierte bis 1840 Friedrich Wilhelm Iii., ein schlichter, rechtschaffener Fürst, der den Frieden nach auen und dieord-nung im Innern erhielt, das Militrwesen pflegte, die Volksschule wie die hheren Lehranstalten frderte und den Wissenschaften thtige Fr* sorge widmete; namentlich wurde unter ihm die Uni erfitat Bonn ge* Ahndet. Durch die Einfhrung der evangelischen Union in Preußen (1817) gab er fr die meisten Staaten Deutschlands den Ansto zur Ver-einigung der lutherischen und der reformierten Kirche. Durch die Grndung des preuisch-deutschen Zollvereins (1834) wurde nicht allein der Verkehr erleichtert und der deutsche Handel und Gewerbflei erheblich gesteigert, sondern auch eine zuknftige engere Einigung der deutschen Staaten vorbereitet. Nach langer gesegneter Regierung starb Friedrich Wil-Helm Hi. 1840. 10jla Sein Wahlspruch war: .Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott.' 1840 , Friedrich Wilhelm Iv. 1840-1861, des vorigen Knigs Sohn, ein Fürst von hoher Geistesbildung, gewhrte den Wissenschaften jegliche Untersttzung, regte die Knste zu mancherlei Meisterwerken an und suchte dem neu erwachenden christlichen Leben durch Grndung und Untersttzung zahlreicher frommer Stiftungen erhhte Kraft und Wirksamkeit zu verleihen. Durch Errichtung des Vereinigten Landtages (1847) suchte er die staatlichen Zustnde zu bessern; doch gengte dies dem Volke bald nicht mehr. Dien Umfang des Staates vermehrte er durch Einverleibung der beiden hohenzollernfchen Frstentmer auf 5068 Dm. mit 18 Millionen Einwohnern i

10. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 91

1907 - Leipzig : Freytag
91 verrichten. Mit starker, bewaffneter Hand schirmt er den Frieden und ist bemht, durch Verstrkung der Flotte Deutschland ebenso mchtig zur See zu machen, wie es zu Lande ist. Er vergrerte das Reich durch Ankauf der Insel Helgoland und durch Erwerbung auswrtiger Besitzungen in Afrika, Asien und der Sdsee. Im Jahre 1900 sandte er Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrafen fr die Ermordung des deutschen Abb. 58. Kaiserin Auguste Viktoria. Gesandten und vieler anderer Christen. Unter einem deutschen General-Feldmarschall kmpften in China die Truppen aller gesitteten Völker siegreich gegen die chinesischen Barbaren. Deutschland erlebt unter seinem geliebten Kaiser einen ungeahnten Aufschwung, besonders auf dem Gebiete des Handels und der Gewerbe. Angesehen und geachtet stehen Volk und Kaiser da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, da es so bleiben mge auf viele Jahre!
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TM Hauptwörter (200)200

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