TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Hannover.
403
der Entwickelung der protestantischen Theologie sehr bedeutsam ge-
wesen ist. 7000 E. — Auch Scheppenstädt liegt in dieser
Gegend.
b) In dem schmalen, zackigen von O. nach W. langgedehnten
Streifen zwischen Oberharz und Weser, H. 91. 3. a.,
auf dem Harze viele Berg- und Hüttenwerke. lieber dem erwähn-
ten Neustadt auf dem Burgberge wenige Trümmer der Harzburg,
deren Zerstörung Heinrich Iv. den Sachsen nimmer vergeben konnte.
Bei dem Dorfe Lutter siegte Tilly 1626 über den Dänenkönig
Christian. Gandersheim war ein Reichsstift: Schwester Ros-
witha schrieb dort im I4ten Jh. das Leben Otto's I. und latei-
nische sittsame Komödien. An der Weser Holzminden, eine leb-
hafte, betriebsame Stadt.
c) Das dritte Stück auf dem Unterharze begreift das Für-
stenthum Blankenburg (einst eigene Grafen) und das 1648
erworbene Stift Walkenried. Blankenburg liegt am Abhange
eines Berges, oben ein weißes, blinkendes Schloß. In der Umge-
gend viel schöne Harzpartien: die preußische, vom braunschweigi-
schen Gebiet eingeschloffene Ruine Reinstein (S. 373), die Teu-
felsmauer, besonders im Thale der Bude bei Rübeland 2 merk-
würdige Tropfsteinhöhlen, Baumanns - und B i e l s h ö h l e.
Fürstenthum Oels (S. 371.).
3. Königr. Hannover. Der nächste Stammherr
der herrschenden Linie ist W i l h e l m, der jüngere Sohn Ernst
des Bekenners (S 402.). Die letzte Zeit des 17ten und die
erste des 18len Jhts. war für das Emporkommen derselben
entscheidend. Um 1630 waren nach mannichfacher Theilung
wieder alle Besitzungen in einer Hand, 1692 entstand
durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Han-
nover, und 1714 bestieg Kurf. Georg den englischen Thron
(S. 271.). Daß nun die hannoverschen Kurlande mit Eng-
land einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich man-
chen Nachtheil, in vielen Festlandskriegen suchten Englands
Feinde, welche dem meerumgürteten Albion nicht beikommen
konnten, an Hannover ihr Müthchen zu kühlen. Aber na-
mentlich nach Napoleons Sturze that die siegreiche Großmacht
auch sehr viel für ihre deutschen Länder. Sie erwarb den
Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Provin-
zen. Jetzt 700 nm. und l3/4 Mill. Einw. (‘/4 Mill. ka-
tholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht
gilt (S. 27i.), Victoria den Thron bestiegen, hat H. einen
eignen König. König Georg V. Man theilt das Land
jetzt in die Landdrosteien Hannover, Hn., Hildes heim.
Hl., Lüneburg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Au-
26*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: O. Heinrich_Iv Heinrich Tilly Christian Ernst Georg Napoleons H. Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: Hannover H. Harzburg Sachsen Gandersheim Blankenburg Blankenburg Hannover Englands Napoleons England Hannover Hn Lüneburg Stade Osnabrück
354
Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen
König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden
20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch-
Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten-
stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht
niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt
seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England
beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit.
Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni
1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück-
gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen
mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand-
lungen mit Napoleon trat.
Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons
Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er
ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig
gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon
mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem
Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen
zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit
zwischen den russischen und französischen, am 9. von den
preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht
auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König
die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.)
zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und
die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste
Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen,
und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde
Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen
erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen,
den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens
mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge-
bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich
Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver-
grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland
fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover,
Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher
von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli-
tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln
und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon
übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und
der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht
auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen
ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander Alexander Napoleon Alexander_I. Napoleons
Liebenswürdigkeit Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Kreis_Bialy Napoleons Alexander Alexander Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Pommerns Rhein England Friedland Königsberg Tilsit Tilsit Magdeburg Sachsen Russland Danzig Sachsen Hessen-Kassel Westfalendas_Grossherzogtum_Berg Holland Ostfriesland Frankreichs Erfurt Baireuth Frankreich England Russland Türkei Frankreich Russland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Preußen. 295
halb soviel haben die Bezirke Breslau und Oppeln. Der Gesamtwert der Waren
hat die Höhe von 6—7 Millionen Mark. — Den Mittelpunkt der Töpfereien bildet
im Bezirke Liegnitz Bnnzlan. — Chemikalien werden in wenigen, aber um so
bedeutenderen Fabriken hergestellt. — Brennereien waren im Jahre 1886/87 944
vorhanden, von denen 29 auch Hefenfabrikation trieben, 612 Kartoffeln und 329
Getreide verwendeten. An Brauereien waren 1887/88 im ganzen 877 vorhanden,
welche aus 40622 Tonnen Getreide und 104 Tonnen Surrogaten 2417600 hl Bier
erzeugten (58 1 per Kopf).
Da die Provinz die natürliche Vermittlung zwischen den deutschen und
den slawischen Stämmen bildet, so ist sie seit alter Zeit auch der Sitz eines
regen Handels gewesen. Es hat sich dabei naturgemäß um den Austausch
der Rohprodukte des Ostens (Polens und Rußlands) gegen die Industrie-
erzeuguisse des Westens (Deutschlands und Frankreichs) gehandelt; auch zwischen
dem Süden (Österreich) und dem Norden (den Handelsstädten der Nord- und
Ostseeküste) war schon früh ein reger Verkehr. Neben selbständigem Handel
fand immer ein bedeutender Durchgangs- und Vermittelungsverkehr statt,
dessen Mittelpunkt Breslau war.
Zu Anfang des 14. Jahrhunderts gingen schlefifche Garne nach Holland,
fchlefische Leinwand über Hamburg nach Spanien, Portugal und England, schlesische
Tuche von Tschirnau und Guhrau nach Ungarn, von Steinau und Wohlan nach
Leipzig; Breslau aber war ein Meßort für den Tuchhandel nach Polen und Ruß-
land. In dieser frühen Zeit gingen vielbenutzte Handelsstraßen aus Schlesien nach
Krakau (über Oppeln, Groß-Strehlitz, Tarnowitz, Benthen und Siewierz oder über
Rosenberg und Woischnik), nach Ungarn (über Oppeln, Ratibor, Troppan und
Olmütz oder über Teschen, und dann durch den Jablunkapaß), sowie nach Wien
(über Ohlau, Grottkau, Neiße, Olmütz und Brünn). Nach der Bereinigung der
Provinz mit dem preußischen Staate wurde der bisherige Verkehr mit den Habs-
burgischen Ländern plötzlich unterbrochen und es trat ein starker Handel mit Polen
und Rußland ein, der durch die Teilung Polens und die Zollpolitik Rußlands
später wieder gemindert wurde. Nach den mit den napoleonischen Kriegen zusammen-
hängenden Handelsstörnngen gereichte die Einverleibung Krakaus in die österreichische
Monarchie dem Verkehre nach dem Osten zum Nachteile, ebenso die immer weiter
getriebene Abschließuug Rußlands; anderseits wurde durch den Aufschwung des
Bergwerks- und Hüttenbetriebes in Oberschlesien, sowie der Landwirtschaft in der
ganzen Provinz der innere Verkehr derselben erfreulich gesteigert, und auch nach dem
Auslande hin ist der Handel immerhin noch ziemlich rege..geblieben. Es werden
gegenwärtig ausgeführt: Kohlen, Kalk und Gewebe nach Österreich; Gewebe (be-
sonders Tuche und halbwollene Stoffe) nach Holland, Schweden, Norwegen, Italien
und dem Orient; Porzellan- und Glaswaren nach Dänemark, Holland, Rußland,
Spanien, Portugal und der Schweiz; Spiritus nach Italien. Kolonialwaren hin-
gegen wurden bisher vielfach aus England und Holland, Pelzwaren ans Rußland,
Schmuck- und Seidenwaren aus Frankreich, Eisen- und Stahlwaren aus England
bezogen, wobei die größeren Handlungshäuser in direktem Verkehr mit dem Aus-
lande standen. — Hinsichtlich des Viehhandels ist zu bemerken, daß Pferde in
größerer Menge ein-, Rinder, Schweine und Schafe in weit größerer Menge aus-
geführt zu werden pflegen, als umgekehrt.
Zur Förderung des Handels besteht eine größere Anzahl von Handels-
kammern, Filialen der Reichsbank, Privatbanken und Kreditinstituten.
Eine Reichsbankhanptstelle befindet sich in Breslau, Reichsbank- und Reichs-
banknebenstellen in den wichtigeren Provinzialstädten; in Breslau ist die städtische,
die Breslauer Diskonto-, die Breslauer Wechslerbank und der fchlefische Bankverein,
teilweise mit Zweigstellen in der Provinz, vorhanden. An Kreditanstalten sind das
königliche Kreditinstitut für Schlesien (errichtet 1769 durch Friedrich den Großen)
und die schlesische Generallandschaft (1848 errichtet) zu erwähnen; zu der letzteren
gehören die Fürstentumslandschaften zu Breslau, Frankenstein, Glogan, Görlitz,
Janer, Liegnitz, Neiße, Ols und Ratibor, sowie die schlesische landschaftliche Bank
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Rosenberg Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Oppeln Liegnitz_Bnnzlan Polens Deutschlands Frankreichs Breslau Holland Hamburg Spanien Portugal England Tschirnau Ungarn Leipzig Breslau Polen Krakau Oppeln Groß-Strehlitz Ungarn Oppeln Ratibor Teschen Jablunkapaß Wien Polens Krakaus Oberschlesien Holland Schweden Norwegen Italien Dänemark Holland Spanien Portugal Italien England Holland Frankreich England Breslau Breslau Breslau Frankenstein Liegnitz Ratibor
283
und wie wenig Gehör er auch mit seinen Vorstellungen
fand, so ließ er nicht ab, gegen die Abtretung seines Lan-
des zu protestiren. England, Frankreich und der
König Marimilian von Baiern nahmen sich seiner
'mit vielem Eifer an, und ihnen trat auch am Ende Oe st-
reich bei, doch brachte letzteres eine Theilung Sachsens
in Vorschlag, um Preußen für seine Verluste zu ent-
schädigen. In diese Theilung willigten die Mächte ein,
um einen allgemeinen Krieg zu vermeiden. Noch sträubte
sich Friedrich August dagegen, allein ihm fehlte ein
mächtiger Bundesgenosse um sein Recht geltend zu machen.
Er wurde eingeladen, sich zur weitern Unterhandlung in
die Nähe des Eongresses nach Preßburg zu begeben, wo
er am 4. März ankam. Daselbst wurde ihm die unwi-
derrufliche Entscheidung der 5 großen Mächte vorgelegt,
und ohne auf seine Einwendungen zu achten, eine endliche Frist
von 5 Tagen gesetzt, binnen welcher er sich erklären sollte,
da sonst über den ihm zugestandenen Theil von Sachsen
anderweit verfügt werden würde. Nun blieb dem un-
glücklichen Fürsten nichts übrig als die vorgeschlagenen Be-
dingungen anzunehmen und den Friedensvertrag zu unterzeich-
nen, der am 18. Mai abgeschlossen wurde und die bekla-
genswerthe Zerreißung des schönen Sachsens entschied.
Der König entsagte darin für sich und seine Nachkommen
auf ewige Zeiten allen sächsischen Gebieten außerhalb
einer Linie, die bei Seidenberg an der böhmischen
Grenze anfängt, nördlich bei Reichenbach und Wei-
ßenberg, dann westlich über die Spree und das
schwarze Wasser zwischen Mühlberg und S t r e h l a über
die Elbe und in gerader Richtung südlich vor Eilen-
burg vorbei, Taucha links lassend, nach Podelwitz und
dann um Leipzig herum hinter Markranstädt, wel-
ches sächsisch bleibt, Altranstäd t aber preußisch nach
Pegau und Lucka führt und von da der Westgrenze
des Fürstenthums^ Altenbürg und der Ostgrenze des
neustädter Kreises und den reußischen Besitzungen
folgt. Doch sollen die vogtländischen eingeschlossenen Ge-
biete im Reußischen, Gfell, Blindendorf, Spa-
rend ergründ Blankenberg noch preußisch sein.
So begriss diese Abtretung einen Theil der Oberlausitz,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: König_Marimilian_von_Baiern Friedrich_August Friedrich August Blankenberg
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Sachsens Sachsen Sachsens Seidenberg Reichenbach Mühlberg Taucha Podelwitz Altenbürg Blindendorf
60 § 27. Die Freiheitskriege.
versammelt noch gehörig konzentriert war. Am 16. Juni stieß Napoleon bei Ligny auf Blücher und besiegte in einer mörderischen Schlacht den greisen Feldmarschall, der bei seinem Ungestüm durch einen gefährlichen Sturz seines Pferdes sogar in Lebensgefahr kam. An demselben Tage kämpfte Ney, welcher das Heranrücken Wellingtons verhindern sollte, ohne Entscheidung bei Quatrebras (wo Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig den Heldentod starb). Rasch wandte sich nun Napoleon, da er glaubte, daß die Preußen sich nach Namur zurückziehen würden, gegen die Engländer. Schon am 18. Juni kam es zur entscheidenden Schlacht bei Waterloo (la belle Alliance), wo Wellington einen dreimal erneuerten Angriff mit ausdauernder Tapferkeit bestand, bis endlich Blücher, der sich bei Wawre Bahn gebrochen hatte, trotz der schlechten Wege gegen Abend auf dem Kampfplatze erschien und die Franzosen durch einen Angriff im Rücken und von der Seite zersprengte. Gneisenau ließ durch rasches Verfolgen dem flüchtigen Feinde keine Zeit, sich zu sammeln. Napoleon eilte nach Paris, entsagte nach „hunderttägiger" Herrschaft am 22. Juni der Krone zu Gunsten seines Sohnes und begab sich auf den Weg nach Amerika. Aber der Gefangennahme durch die nachsetzenden Preußen in la Malmaison kaum entgangen, gerieth er bei Rochesort in die Gewalt der Engländer und wurde nach St. Helena gebracht (wo er am 5. Mai 1821 starb).
Zugleich mit Ludwig Xviii. hielten die Kaiser von Oesterreich und Rußland und der König von Preußen ihren Einzug in Paris und stifteten dort am 26. September die heilige Allianz, indem sie sich verpflichteten, einander stets Hülfe zu leisten und ihre Völker nach den Grundsätzen des Christenthums zu regieren. Am 20. November kam der zweite Pariser Friede zum Abschluß. Frankreich wurde auf die Grenzen von 1790 beschränkt, mußte einige Gebiete und Festungen, darunter Saarlouis, an Preußen abtreten, 700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunst- und Literaturschätze zurückgeben. Aus seine Kosten blieb eine Occupationsarmee von 150,000 Mann in den Provinzen und Festungen an der Grenze, bis man sie auf dem Monarchenkongreß zu Aachen 1818 zurückzuziehen beschloß, da jede Furcht vor einer neuen Umwälzung geschwunden zu sein schien.
e. Herstellung Preußens durch den Wiener Kongreß.
Die Rückkehr Napoleons nach Frankreich hatte die Berathungen zu Wien beschleunigt, so daß am 9. Juni 1815 die Kongreß-Akte unterzeichnet wurde. Danach erhielt Preußen im Osten von den ehemals polnischen Ländern außer Thorn und Danzig nur den westlichen Theil des Groß-herzogthums Warschau oder die Provinz Posen; für den übrigen Theil, welcher an Rußland fiel, wurde es entschädigt durch die zwar größere, aber weniger volkreiche Hälfte des Königreichs Sachsen (die Nieder-Lausitz, einen Theil der Ober-Lausitz, Wittenberg, die längst säkularisierten Bisthümer Merseburg und Naumburg, die Fürstentümer Weißenfels und Querfurt, den sächsischen Antheil der Grafschaft Mansfeld sowie die Oberhoheit über die Grafschaft Stolberg und die Solmsschen Herrschaften Baruth und Sonnewalde). Im Westen erhielt es die meisten der vor 1806 erworbenen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Napoleon Gneisenau Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Namur Wellington Paris Amerika Oesterreich Paris Frankreich Aachen Napoleons Frankreich Thorn Danzig Warschau Sachsen Ober-Lausitz Wittenberg Merseburg Naumburg Weißenfels Querfurt
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Lehrmittel
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Druck- und Schreibpapier aus Böhmen und Brandenburg, feines und starkes Papier (Velin) aus der Schweiz, England, Holland und Frankreich, Buchdrucklettern von Magdeburg, Berlin, Jena, Paris und Basel, Kunst sachen aus Frankreich, England, Italien, Preßspäne aus England und Holland, allerhand gemalte, gewirkte und papierne Tapeten aus Frankreich, England und Italien, gewirkte Teppiche aus Böhmen und Tirol, Spielkarten aus Bayern (München, Augsburg), Holzwaren aus Bamberg (Körbe), aus Rumburg und Schluckenau (Spanhüte, Fenstervor-setzer, Tischdecken), aus Nürnberg und Augsburg (Spiel-sachen), Haarsohlen aus Hamburg, Karmin und Ultramarin aus Paris, Schokolade aus Spanien und Italien, Nudeln und Makkaroni aus Italien, Zuckerzeug und Parfümerien aus Frankreich, Liköre aus Frankreich, England und Italien, Bier aus Braunschweig (Mumme) und England (Porter, Ale).
Es war also eine ziemlich bedeutende Anzahl ausländischer Rohprodukte und Manufakturwaren, die ihren Absatz in unserem Vaterlande fand. Wenn nun auch die Verschiedenheit dieser Artikel groß war, so steht doch fest, daß nur wenige in größeren Mengen eingeführt wurden. Einige, wie Mode-, Seiden- und Sammetwaren, Daunenfedern, Pelzwerk, Edelsteine, Kunstsachen, Porzellan, Parfümerien, Weine, Delikatessen, Mineralwässer und Blumenzwiebeln wurden nur von den höheren Kreisen, Kaffee und Zucker, Feigen, Zitronen und Schokolade auch vom Bürgerstande bezogen. Der einfache Mann aber brauchte nichts oder nur wenig vom Auslande.
Die eingeführten Rohprodukte, wie Baumwolle, Baum-woll- und Leinengarne, Farbstoffe und Leder, wurden in Sachsen verarbeitet (s. S. 68ff.). Die Ausfuhr überwog die Einfuhr bei weitem. Schon um 1770, sieben Jahre nach dem Siebenjährigen Kriege, kamen ca. 1 Million Taler mehr ein als in die Fremde ging, um 1800 mindestens 2—3 Millionen.
Mannigfach war die Art des Handels. Der Großhandel blühte besonders in Städten mit guten Verbindungen infolge
77
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Porter
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Schweiz England Holland Frankreich Magdeburg Berlin Jena Paris Basel Frankreich England Italien England Holland Frankreich England Italien Bayern Augsburg Bamberg Rumburg Nürnberg Augsburg Hamburg Paris Spanien Italien Italien Frankreich Frankreich England Italien Braunschweig England Sachsen
407
gen und für die Sache des Vaterlandes begeisterten Männern be-
stand. Es war dies die sogenannte schwarze Schaar.
Im Monat Mai 1809 begab stch dieselbe an die böhmische
Nordgränze, um diese zu schützen, warf eine Abtheilnng des sächsi-
schen Heeres bei Zittau zurück nnb besetzte sodann Dresden. Ans
Sachsen bald durch die Uebermacht des Feindes vertrieben, socht
Friedrich Wilhelm im Verein mit den Oesterreichern mit Glück
bei Berneck gegen Jnnot nnb machte darauf wiederum den Ver-
such, Sachsen 511 besetzen.
Doch waren alle diese kleineil Unternehmungen nur Seiten-
Parthien des großen Kampfes Napoleon's gegen Oesterreich, der
mittlerweile durch die Hauptschlachten bei Aspern und Eßlingen, im
Mai, und bei Wagram, im Juni 1809, entschieden wurde.
Diese Schlachten führten znm Waffenstillstand von Znaim
nnb bald darauf znm Frieden von Wien, 14. Oktober 1809, nnb
mit diesem Ereigniß mußte auch eine vollständige Aenderung in
den Kriegsoperationen des brannschweiger Herzogs eintreten.
Oesterreich schlug ihm vor, an den Friedensunteichandlungen
Th eil zu nehmen nnb seine Reich ssürste n stellnng gänzlich anfzn-
geben. Er ging ans biefen Vorschlag nicht ein, und Napoleon
beschuldigte ihn nunmehr des Trenbrnchs, indem er sein zu Lübeck
gegebenes Wort, gegen die Franzosen die Waffen nicht führen zu
wollen, gebrochen habe. Er war jetzt gänzlich schutzlos, da Oester-
reich sich seiner nicht mehr annehmen konnte. Deutschland mußte
er verlassen, und England zu erreichen suchen, das stand
fest. Aber wie dies bewerkstelligen bei seiner augenblicklich einge-
nommenen Position in Böhmen! Sich dnrchznschlagen mit seiner
schwarzen Schaar, um die Nordküste Deutschlands zu gewinnen,
das war der einzige Weg. Zu Zwickau machte er deshalb seine
Krieger mit diesem seinem Entschlüsse bekannt und stellte es ihnen
frei, ihn zu verlassen. Nur Wenige thaten dies. Die Mehrzahl
brach im Juli 1809 ans. lieber Altenburg ging der Weg nach
Leipzig, das man bereits am 25. Juli erreichte, und woselbst man
mit einigen sächsischen Truppen ein kleines Gefecht zu bestehen
hatte, ans der die schwarze Schaar als Sieger hervorging. Der
Weg ging über Halle weiter in’8 Mansfeldffche. Halberstadt, das von
den Feinden inmittelst besetzt worden war, mußte genommen, oder
der schwierige Weg dnrch's Harzgebirge gewählt werden. Friedrich
Wilhelm eiitschied sich für das erstere, und ein blutiges Gefecht ent-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Zittau Dresden Sachsen Sachsen Oesterreich Aspern Wien Oesterreich Deutschland England Deutschlands Zwickau Altenburg Leipzig Halberstadt
0
265
dem Könige wieder gegeben werden. Frankreich/ das
Preußen nicht mehr fürchtete, gina in die Falle. Es
machte sich anheischig, die Herausgabe von Hanno,
ver zu bewirken. Dies war es, was England wollte.
Es meldete dem Berliner Kabinet die Untreue Frank-
reichs. Preußen jetzt vom ritterlichen Unwillen ergriffen, *
rückte ins Feld. England gab Geld, Rußland eine
Armee, die noch ferne stand. Oesterreich machte den
ruhigen Zuschauer — Älö Mitglied des rheinischen Bun.
des war Baiern genöthigt, an Frankreichs Krieg ge.
gen Preußen Tdeil zu nehmen ^Oktober 1806); vorzüg.
lich nachdem ein im Moniteur abgedruckler Brief Rapo.
leons vom 11. Sept. »806 den König Maximilian
Joseph besonders dazu aufforderte Der Tag der
Schmach bet Jena lööte die preußische Armee auf,
Magdeburg siel ohne Widerstand, vergeblich wurde
der Geist Friedrichs ll. gesucht. Rußland er'chien
am mörderischen Kampfplatz bei Ei lau und machte den
stolzen Adlern Napoleons den Sieg streitig doch halte
man nicht gelernt, die Vortheile der bereits entschiedenen
Besiegung zu benutzen. Die geschlagenen Franzosen er.
dollen sich und gewannen die Schlacht bei Friedland,
Preußen mußte am 8. und 9. Juli 1807 den Frie.
den von Tilsit unterzeichnen. — Die Baiern zeig.
.ten in Verbindung mit den Würtembergern, bei der
Belagerung und Eroberung der schlesischen Festungen:
Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz, Neiße,
Kosel, Gl atz, und in den Gefechten mit den Fürsten
von Anhalt-Pleß bei Strehlen, am 24, Dec t806,
bei Ohlau (29. Dec.) und bei Schweidnitz (30. Dec.),
ferner bei dem Angriffe auf das verschanzte preußische
Lager bei Glatz am 24. Juni 1807, und unter den Be.
fehlen des Kronprinzen Ludwig Carl August
von Baiern in Südpreußen, viele Tapferkeit. — Die-
fer für Preußen unglückliche Krieg vereinigte mit dem
Rheinbünde Chur-Sachsen, das die Königswürde an-
nahm, dann die Herzogthumer Sachsen, Anhalt, Mecklen-
burg, die Hürstenthümer Reuß, Schwarzburg, Lippe und
Waldeck. Alle andern deutschen Fürsten, die nicht frü-
her dem Rheinbünde bemalen, wurden media usirl!
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Extrahierte Personennamen: Hanno Maximilian
Joseph Maximilian Friedrichs Napoleons Ludwig_Carl_August
von_Baiern Ludwig August
310
Vierte Periode.
Rußland und Schweden sich von der Coalition gegen Preu-
ßen trennten, führte die Aussicht zum Frieden herbei. Doch
erfocht der Prinz Heinrich, während Friedrich 2 in Schle-
sien Daun gegen über stand, nachdem vorher die preußischen
Verfchanzungen bei Freyberg von den Oestreichern unter
Haddick und den Reichötruppen unter dem Prinzen von
Stolberg (15 Oct. 1762) eingenommen worden waren,
am 29 Oct. bei Freyberg einen bedeutenden Sieg über
diese combinirte Armee. Bald daraus kam Friedrich selbst
nach Sachsen, und schloß einen Waffenstillstand, dem am
15 Febr. 1765 der Friede zu Hubertsburg folgte.
Oestreichifcher Seits negociirte ihn von C 0 l l e n b a ch,
preußischer Seits der Minister von Herzberg, sächsischer
Sekts der geheime Rath von Fritsch. Dieser Friede
ward auf den Status quo und auf die Basis des Dresd-
ner Friedens vom Zahre 1745 abgeschlossen *); zugleich
versprach Friedrich 2, die sächsischen Kriegsgefangenen un-
entgeldlich zurückzugeben, die Geiseln in Freiheit zu setzen,
und die Papiere aus den sächsischen Archiven und Expeditio-
nen auszuliefern; dagegen aber versprach Sachsen, in Be-
treff der sächsischen Steuerschulden, mit Zuziehung der Land-
stände eine Einrichtung zur richtigen Abbezahlung der Ka-
pitale und der Zinsen zu treffen. — Die Steuerschul-
den betrugen im Zahre 176z über 29 Millionen, die theils
•) Die in diesem Frieden erneuerte Abtretung des Oderzolls
und des Dorfes Schidlv an Preußen (doch mit Aus-
nahme der Stadt Fürstenberg, welche Sachsen behalten
sollte), gegen eine auszumlttclnde Entschädigung an Land
und Leuten, unterlag auch diesmal wieder den ehemaligen
Schmierigkeiten.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Oestreichifcher Fritsch Friedrich Friedrich