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1. Grundriß der neuern Geschichte - S. 143

1835 - Berlin : Trautwein
) jjonbei und ©eroerbfteif?. 14.3 bung der ettgltfd)en ftcrrfdjaft ilt biefem £anbe febt crvüetferf. Cdcr .Krieg mit beut rcpublifanifcbett grattfrcich fcblofc dem £anbel und C^eroerbttcifi gnglanb’i bieji £anb, balb nud) die 91ieberlanbe, ©pn* nien und einen Ibeil ^taliett’i, nu^in die Eroberung berisoloniett und die Vernichtung bei ©ieebanbeli grattfreid)’i und der 91ieberlnnbe und die «Bermebrung bei 53erfnufi der englifdten gabricate in andern curopaifeben und au{jereuropdifd)ett ßdnbertt gab bafür ©rfalj, und ali Napoleon’» (Sontinentalfpjlem beit Sßerfebr der (Sttgldnber mit den erilertt meiilettö auf ©d)leid)banbel befd)ränfte, fo fanbett bagegett ihre gabricate auf der pprendifebett Jipalbittfel, in dem fpanifdtett Slmerifa, in 2?raftlien mtb Dilinbiett einen ftd) immer ntebr erwei* ternben 3lbfnf>/ der itrieg befebaftigte uberbief’ viele gabrifett, er, fo tvie die junebntenbe 3abl von gabrifarbeifertt, vermehrte die «Nachfrage nach (betreibe und betvirfte Erweiterung bei Slcferbauö, und die gaitbwirtbfdiaft in Englattb und den Kolonien fud)te die tiiber vom europdifdien getllanbe bejogenett robeit ©toffe felbfl $tt probuciren. Das Slufboren der C^ontinentnlfperre er&ffnete dem jpanbel und der ^nbuilrie der Gättgldnbef tvicber die Staaten bei Eontitienti, allein der Slbfal? ihrer Eolonialprobucte und ihre ©dtitt' fabrt vermittberte ftd) balb burd) die Eoncurrens der granjofen, «Nieberldnber, Danen und befottberi der 9iorbömerifaiter, der 21b- fal> ibrer gabricate burd) $8efcb»verung der Einfuhr berfelbett und burd) bai Slufbluben der Sdianufacturen bei Eoittittenti; bagegeit erweiterte ftd) berfdiarft für biefelbcn in den neuen amerifanifeben Srepublifen, in ^rajtliett und Dllittbicit. 3» g r an f reich tviirben Eolbcrt’i einfiebtige 25emübungen für tnnern und auswärtigen jpanbel und 3n&l,llrie nod) erfolgreicher gewefen fein/ Wenn i?ubi wig’i Xiv. Kriege ibncit nidit entgegengewirlt batten, bureb die Slufbebuttg bei Ebicti von «Nantei die frattj&ftfcbc ^ni>tnlrie nicht auch nach dem Sluslattbe verpjianjt und die ^obencultur, mit 31ui= nähme bei 2beinbauö, ttidtt burd) brüefenbe Auflagen gehemmt worben wäre. 2ßenn auch nach dem fpani|d)en Erbfolgefriegc der ipanbel granfreicb’i mit feinen, immer aitgcbautern, wefiinbifd)eit 3nfeln uttb die Sluifubr von iilein und ßunikrjeugnijten nach der üevante und den meiilen curopdifdjett £ättbern, befottberi ©panien, ftd) febr erweiterte, fo würde bed) balb burd) wieberbolte Kriege mit England biefer 93erfebr gellort, die norbamerifanifdtett 2ie= fifcwngen gingen verloren, uttb itt Diünbien erlangten die Ettgldn* der bai entfebiebenfie Uebergewid)t. Die «Revolution uttb der burd) jte berbeigefubrte Ärieg lahmte, aud) burd) die Aufhebung der 2kr= binbung mit dem Sluölanbe, den gabrifjleif?, vernidjtete bureb 23er= lu|l der (Kolonien den Eolonialbanbel und entjog dem Raubbau viele

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 403

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hannover. 403 der Entwickelung der protestantischen Theologie sehr bedeutsam ge- wesen ist. 7000 E. — Auch Scheppenstädt liegt in dieser Gegend. b) In dem schmalen, zackigen von O. nach W. langgedehnten Streifen zwischen Oberharz und Weser, H. 91. 3. a., auf dem Harze viele Berg- und Hüttenwerke. lieber dem erwähn- ten Neustadt auf dem Burgberge wenige Trümmer der Harzburg, deren Zerstörung Heinrich Iv. den Sachsen nimmer vergeben konnte. Bei dem Dorfe Lutter siegte Tilly 1626 über den Dänenkönig Christian. Gandersheim war ein Reichsstift: Schwester Ros- witha schrieb dort im I4ten Jh. das Leben Otto's I. und latei- nische sittsame Komödien. An der Weser Holzminden, eine leb- hafte, betriebsame Stadt. c) Das dritte Stück auf dem Unterharze begreift das Für- stenthum Blankenburg (einst eigene Grafen) und das 1648 erworbene Stift Walkenried. Blankenburg liegt am Abhange eines Berges, oben ein weißes, blinkendes Schloß. In der Umge- gend viel schöne Harzpartien: die preußische, vom braunschweigi- schen Gebiet eingeschloffene Ruine Reinstein (S. 373), die Teu- felsmauer, besonders im Thale der Bude bei Rübeland 2 merk- würdige Tropfsteinhöhlen, Baumanns - und B i e l s h ö h l e. Fürstenthum Oels (S. 371.). 3. Königr. Hannover. Der nächste Stammherr der herrschenden Linie ist W i l h e l m, der jüngere Sohn Ernst des Bekenners (S 402.). Die letzte Zeit des 17ten und die erste des 18len Jhts. war für das Emporkommen derselben entscheidend. Um 1630 waren nach mannichfacher Theilung wieder alle Besitzungen in einer Hand, 1692 entstand durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Han- nover, und 1714 bestieg Kurf. Georg den englischen Thron (S. 271.). Daß nun die hannoverschen Kurlande mit Eng- land einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich man- chen Nachtheil, in vielen Festlandskriegen suchten Englands Feinde, welche dem meerumgürteten Albion nicht beikommen konnten, an Hannover ihr Müthchen zu kühlen. Aber na- mentlich nach Napoleons Sturze that die siegreiche Großmacht auch sehr viel für ihre deutschen Länder. Sie erwarb den Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Provin- zen. Jetzt 700 nm. und l3/4 Mill. Einw. (‘/4 Mill. ka- tholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht gilt (S. 27i.), Victoria den Thron bestiegen, hat H. einen eignen König. König Georg V. Man theilt das Land jetzt in die Landdrosteien Hannover, Hn., Hildes heim. Hl., Lüneburg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Au- 26*

3. Neue Zeit - S. 354

1897 - Stuttgart : Neff
354 Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden 20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch- Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten- stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit. Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni 1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück- gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand- lungen mit Napoleon trat. Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit zwischen den russischen und französischen, am 9. von den preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.) zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen, und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen, den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge- bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver- grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover, Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli- tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.

4. Das Deutsche Reich - S. 295

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 295 halb soviel haben die Bezirke Breslau und Oppeln. Der Gesamtwert der Waren hat die Höhe von 6—7 Millionen Mark. — Den Mittelpunkt der Töpfereien bildet im Bezirke Liegnitz Bnnzlan. — Chemikalien werden in wenigen, aber um so bedeutenderen Fabriken hergestellt. — Brennereien waren im Jahre 1886/87 944 vorhanden, von denen 29 auch Hefenfabrikation trieben, 612 Kartoffeln und 329 Getreide verwendeten. An Brauereien waren 1887/88 im ganzen 877 vorhanden, welche aus 40622 Tonnen Getreide und 104 Tonnen Surrogaten 2417600 hl Bier erzeugten (58 1 per Kopf). Da die Provinz die natürliche Vermittlung zwischen den deutschen und den slawischen Stämmen bildet, so ist sie seit alter Zeit auch der Sitz eines regen Handels gewesen. Es hat sich dabei naturgemäß um den Austausch der Rohprodukte des Ostens (Polens und Rußlands) gegen die Industrie- erzeuguisse des Westens (Deutschlands und Frankreichs) gehandelt; auch zwischen dem Süden (Österreich) und dem Norden (den Handelsstädten der Nord- und Ostseeküste) war schon früh ein reger Verkehr. Neben selbständigem Handel fand immer ein bedeutender Durchgangs- und Vermittelungsverkehr statt, dessen Mittelpunkt Breslau war. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts gingen schlefifche Garne nach Holland, fchlefische Leinwand über Hamburg nach Spanien, Portugal und England, schlesische Tuche von Tschirnau und Guhrau nach Ungarn, von Steinau und Wohlan nach Leipzig; Breslau aber war ein Meßort für den Tuchhandel nach Polen und Ruß- land. In dieser frühen Zeit gingen vielbenutzte Handelsstraßen aus Schlesien nach Krakau (über Oppeln, Groß-Strehlitz, Tarnowitz, Benthen und Siewierz oder über Rosenberg und Woischnik), nach Ungarn (über Oppeln, Ratibor, Troppan und Olmütz oder über Teschen, und dann durch den Jablunkapaß), sowie nach Wien (über Ohlau, Grottkau, Neiße, Olmütz und Brünn). Nach der Bereinigung der Provinz mit dem preußischen Staate wurde der bisherige Verkehr mit den Habs- burgischen Ländern plötzlich unterbrochen und es trat ein starker Handel mit Polen und Rußland ein, der durch die Teilung Polens und die Zollpolitik Rußlands später wieder gemindert wurde. Nach den mit den napoleonischen Kriegen zusammen- hängenden Handelsstörnngen gereichte die Einverleibung Krakaus in die österreichische Monarchie dem Verkehre nach dem Osten zum Nachteile, ebenso die immer weiter getriebene Abschließuug Rußlands; anderseits wurde durch den Aufschwung des Bergwerks- und Hüttenbetriebes in Oberschlesien, sowie der Landwirtschaft in der ganzen Provinz der innere Verkehr derselben erfreulich gesteigert, und auch nach dem Auslande hin ist der Handel immerhin noch ziemlich rege..geblieben. Es werden gegenwärtig ausgeführt: Kohlen, Kalk und Gewebe nach Österreich; Gewebe (be- sonders Tuche und halbwollene Stoffe) nach Holland, Schweden, Norwegen, Italien und dem Orient; Porzellan- und Glaswaren nach Dänemark, Holland, Rußland, Spanien, Portugal und der Schweiz; Spiritus nach Italien. Kolonialwaren hin- gegen wurden bisher vielfach aus England und Holland, Pelzwaren ans Rußland, Schmuck- und Seidenwaren aus Frankreich, Eisen- und Stahlwaren aus England bezogen, wobei die größeren Handlungshäuser in direktem Verkehr mit dem Aus- lande standen. — Hinsichtlich des Viehhandels ist zu bemerken, daß Pferde in größerer Menge ein-, Rinder, Schweine und Schafe in weit größerer Menge aus- geführt zu werden pflegen, als umgekehrt. Zur Förderung des Handels besteht eine größere Anzahl von Handels- kammern, Filialen der Reichsbank, Privatbanken und Kreditinstituten. Eine Reichsbankhanptstelle befindet sich in Breslau, Reichsbank- und Reichs- banknebenstellen in den wichtigeren Provinzialstädten; in Breslau ist die städtische, die Breslauer Diskonto-, die Breslauer Wechslerbank und der fchlefische Bankverein, teilweise mit Zweigstellen in der Provinz, vorhanden. An Kreditanstalten sind das königliche Kreditinstitut für Schlesien (errichtet 1769 durch Friedrich den Großen) und die schlesische Generallandschaft (1848 errichtet) zu erwähnen; zu der letzteren gehören die Fürstentumslandschaften zu Breslau, Frankenstein, Glogan, Görlitz, Janer, Liegnitz, Neiße, Ols und Ratibor, sowie die schlesische landschaftliche Bank

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 283

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
283 und wie wenig Gehör er auch mit seinen Vorstellungen fand, so ließ er nicht ab, gegen die Abtretung seines Lan- des zu protestiren. England, Frankreich und der König Marimilian von Baiern nahmen sich seiner 'mit vielem Eifer an, und ihnen trat auch am Ende Oe st- reich bei, doch brachte letzteres eine Theilung Sachsens in Vorschlag, um Preußen für seine Verluste zu ent- schädigen. In diese Theilung willigten die Mächte ein, um einen allgemeinen Krieg zu vermeiden. Noch sträubte sich Friedrich August dagegen, allein ihm fehlte ein mächtiger Bundesgenosse um sein Recht geltend zu machen. Er wurde eingeladen, sich zur weitern Unterhandlung in die Nähe des Eongresses nach Preßburg zu begeben, wo er am 4. März ankam. Daselbst wurde ihm die unwi- derrufliche Entscheidung der 5 großen Mächte vorgelegt, und ohne auf seine Einwendungen zu achten, eine endliche Frist von 5 Tagen gesetzt, binnen welcher er sich erklären sollte, da sonst über den ihm zugestandenen Theil von Sachsen anderweit verfügt werden würde. Nun blieb dem un- glücklichen Fürsten nichts übrig als die vorgeschlagenen Be- dingungen anzunehmen und den Friedensvertrag zu unterzeich- nen, der am 18. Mai abgeschlossen wurde und die bekla- genswerthe Zerreißung des schönen Sachsens entschied. Der König entsagte darin für sich und seine Nachkommen auf ewige Zeiten allen sächsischen Gebieten außerhalb einer Linie, die bei Seidenberg an der böhmischen Grenze anfängt, nördlich bei Reichenbach und Wei- ßenberg, dann westlich über die Spree und das schwarze Wasser zwischen Mühlberg und S t r e h l a über die Elbe und in gerader Richtung südlich vor Eilen- burg vorbei, Taucha links lassend, nach Podelwitz und dann um Leipzig herum hinter Markranstädt, wel- ches sächsisch bleibt, Altranstäd t aber preußisch nach Pegau und Lucka führt und von da der Westgrenze des Fürstenthums^ Altenbürg und der Ostgrenze des neustädter Kreises und den reußischen Besitzungen folgt. Doch sollen die vogtländischen eingeschlossenen Ge- biete im Reußischen, Gfell, Blindendorf, Spa- rend ergründ Blankenberg noch preußisch sein. So begriss diese Abtretung einen Theil der Oberlausitz,

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 60

1879 - Paderborn : Schöningh
60 § 27. Die Freiheitskriege. versammelt noch gehörig konzentriert war. Am 16. Juni stieß Napoleon bei Ligny auf Blücher und besiegte in einer mörderischen Schlacht den greisen Feldmarschall, der bei seinem Ungestüm durch einen gefährlichen Sturz seines Pferdes sogar in Lebensgefahr kam. An demselben Tage kämpfte Ney, welcher das Heranrücken Wellingtons verhindern sollte, ohne Entscheidung bei Quatrebras (wo Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig den Heldentod starb). Rasch wandte sich nun Napoleon, da er glaubte, daß die Preußen sich nach Namur zurückziehen würden, gegen die Engländer. Schon am 18. Juni kam es zur entscheidenden Schlacht bei Waterloo (la belle Alliance), wo Wellington einen dreimal erneuerten Angriff mit ausdauernder Tapferkeit bestand, bis endlich Blücher, der sich bei Wawre Bahn gebrochen hatte, trotz der schlechten Wege gegen Abend auf dem Kampfplatze erschien und die Franzosen durch einen Angriff im Rücken und von der Seite zersprengte. Gneisenau ließ durch rasches Verfolgen dem flüchtigen Feinde keine Zeit, sich zu sammeln. Napoleon eilte nach Paris, entsagte nach „hunderttägiger" Herrschaft am 22. Juni der Krone zu Gunsten seines Sohnes und begab sich auf den Weg nach Amerika. Aber der Gefangennahme durch die nachsetzenden Preußen in la Malmaison kaum entgangen, gerieth er bei Rochesort in die Gewalt der Engländer und wurde nach St. Helena gebracht (wo er am 5. Mai 1821 starb). Zugleich mit Ludwig Xviii. hielten die Kaiser von Oesterreich und Rußland und der König von Preußen ihren Einzug in Paris und stifteten dort am 26. September die heilige Allianz, indem sie sich verpflichteten, einander stets Hülfe zu leisten und ihre Völker nach den Grundsätzen des Christenthums zu regieren. Am 20. November kam der zweite Pariser Friede zum Abschluß. Frankreich wurde auf die Grenzen von 1790 beschränkt, mußte einige Gebiete und Festungen, darunter Saarlouis, an Preußen abtreten, 700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunst- und Literaturschätze zurückgeben. Aus seine Kosten blieb eine Occupationsarmee von 150,000 Mann in den Provinzen und Festungen an der Grenze, bis man sie auf dem Monarchenkongreß zu Aachen 1818 zurückzuziehen beschloß, da jede Furcht vor einer neuen Umwälzung geschwunden zu sein schien. e. Herstellung Preußens durch den Wiener Kongreß. Die Rückkehr Napoleons nach Frankreich hatte die Berathungen zu Wien beschleunigt, so daß am 9. Juni 1815 die Kongreß-Akte unterzeichnet wurde. Danach erhielt Preußen im Osten von den ehemals polnischen Ländern außer Thorn und Danzig nur den westlichen Theil des Groß-herzogthums Warschau oder die Provinz Posen; für den übrigen Theil, welcher an Rußland fiel, wurde es entschädigt durch die zwar größere, aber weniger volkreiche Hälfte des Königreichs Sachsen (die Nieder-Lausitz, einen Theil der Ober-Lausitz, Wittenberg, die längst säkularisierten Bisthümer Merseburg und Naumburg, die Fürstentümer Weißenfels und Querfurt, den sächsischen Antheil der Grafschaft Mansfeld sowie die Oberhoheit über die Grafschaft Stolberg und die Solmsschen Herrschaften Baruth und Sonnewalde). Im Westen erhielt es die meisten der vor 1806 erworbenen

7. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 77

1913 - Leipzig : Dieterich
Druck- und Schreibpapier aus Böhmen und Brandenburg, feines und starkes Papier (Velin) aus der Schweiz, England, Holland und Frankreich, Buchdrucklettern von Magdeburg, Berlin, Jena, Paris und Basel, Kunst sachen aus Frankreich, England, Italien, Preßspäne aus England und Holland, allerhand gemalte, gewirkte und papierne Tapeten aus Frankreich, England und Italien, gewirkte Teppiche aus Böhmen und Tirol, Spielkarten aus Bayern (München, Augsburg), Holzwaren aus Bamberg (Körbe), aus Rumburg und Schluckenau (Spanhüte, Fenstervor-setzer, Tischdecken), aus Nürnberg und Augsburg (Spiel-sachen), Haarsohlen aus Hamburg, Karmin und Ultramarin aus Paris, Schokolade aus Spanien und Italien, Nudeln und Makkaroni aus Italien, Zuckerzeug und Parfümerien aus Frankreich, Liköre aus Frankreich, England und Italien, Bier aus Braunschweig (Mumme) und England (Porter, Ale). Es war also eine ziemlich bedeutende Anzahl ausländischer Rohprodukte und Manufakturwaren, die ihren Absatz in unserem Vaterlande fand. Wenn nun auch die Verschiedenheit dieser Artikel groß war, so steht doch fest, daß nur wenige in größeren Mengen eingeführt wurden. Einige, wie Mode-, Seiden- und Sammetwaren, Daunenfedern, Pelzwerk, Edelsteine, Kunstsachen, Porzellan, Parfümerien, Weine, Delikatessen, Mineralwässer und Blumenzwiebeln wurden nur von den höheren Kreisen, Kaffee und Zucker, Feigen, Zitronen und Schokolade auch vom Bürgerstande bezogen. Der einfache Mann aber brauchte nichts oder nur wenig vom Auslande. Die eingeführten Rohprodukte, wie Baumwolle, Baum-woll- und Leinengarne, Farbstoffe und Leder, wurden in Sachsen verarbeitet (s. S. 68ff.). Die Ausfuhr überwog die Einfuhr bei weitem. Schon um 1770, sieben Jahre nach dem Siebenjährigen Kriege, kamen ca. 1 Million Taler mehr ein als in die Fremde ging, um 1800 mindestens 2—3 Millionen. Mannigfach war die Art des Handels. Der Großhandel blühte besonders in Städten mit guten Verbindungen infolge 77

8. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 407

1864 - Hannover : Hahn
407 gen und für die Sache des Vaterlandes begeisterten Männern be- stand. Es war dies die sogenannte schwarze Schaar. Im Monat Mai 1809 begab stch dieselbe an die böhmische Nordgränze, um diese zu schützen, warf eine Abtheilnng des sächsi- schen Heeres bei Zittau zurück nnb besetzte sodann Dresden. Ans Sachsen bald durch die Uebermacht des Feindes vertrieben, socht Friedrich Wilhelm im Verein mit den Oesterreichern mit Glück bei Berneck gegen Jnnot nnb machte darauf wiederum den Ver- such, Sachsen 511 besetzen. Doch waren alle diese kleineil Unternehmungen nur Seiten- Parthien des großen Kampfes Napoleon's gegen Oesterreich, der mittlerweile durch die Hauptschlachten bei Aspern und Eßlingen, im Mai, und bei Wagram, im Juni 1809, entschieden wurde. Diese Schlachten führten znm Waffenstillstand von Znaim nnb bald darauf znm Frieden von Wien, 14. Oktober 1809, nnb mit diesem Ereigniß mußte auch eine vollständige Aenderung in den Kriegsoperationen des brannschweiger Herzogs eintreten. Oesterreich schlug ihm vor, an den Friedensunteichandlungen Th eil zu nehmen nnb seine Reich ssürste n stellnng gänzlich anfzn- geben. Er ging ans biefen Vorschlag nicht ein, und Napoleon beschuldigte ihn nunmehr des Trenbrnchs, indem er sein zu Lübeck gegebenes Wort, gegen die Franzosen die Waffen nicht führen zu wollen, gebrochen habe. Er war jetzt gänzlich schutzlos, da Oester- reich sich seiner nicht mehr annehmen konnte. Deutschland mußte er verlassen, und England zu erreichen suchen, das stand fest. Aber wie dies bewerkstelligen bei seiner augenblicklich einge- nommenen Position in Böhmen! Sich dnrchznschlagen mit seiner schwarzen Schaar, um die Nordküste Deutschlands zu gewinnen, das war der einzige Weg. Zu Zwickau machte er deshalb seine Krieger mit diesem seinem Entschlüsse bekannt und stellte es ihnen frei, ihn zu verlassen. Nur Wenige thaten dies. Die Mehrzahl brach im Juli 1809 ans. lieber Altenburg ging der Weg nach Leipzig, das man bereits am 25. Juli erreichte, und woselbst man mit einigen sächsischen Truppen ein kleines Gefecht zu bestehen hatte, ans der die schwarze Schaar als Sieger hervorging. Der Weg ging über Halle weiter in’8 Mansfeldffche. Halberstadt, das von den Feinden inmittelst besetzt worden war, mußte genommen, oder der schwierige Weg dnrch's Harzgebirge gewählt werden. Friedrich Wilhelm eiitschied sich für das erstere, und ein blutiges Gefecht ent-

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 265

1826 - Kempten : Dannheimer
0 265 dem Könige wieder gegeben werden. Frankreich/ das Preußen nicht mehr fürchtete, gina in die Falle. Es machte sich anheischig, die Herausgabe von Hanno, ver zu bewirken. Dies war es, was England wollte. Es meldete dem Berliner Kabinet die Untreue Frank- reichs. Preußen jetzt vom ritterlichen Unwillen ergriffen, * rückte ins Feld. England gab Geld, Rußland eine Armee, die noch ferne stand. Oesterreich machte den ruhigen Zuschauer — Älö Mitglied des rheinischen Bun. des war Baiern genöthigt, an Frankreichs Krieg ge. gen Preußen Tdeil zu nehmen ^Oktober 1806); vorzüg. lich nachdem ein im Moniteur abgedruckler Brief Rapo. leons vom 11. Sept. »806 den König Maximilian Joseph besonders dazu aufforderte Der Tag der Schmach bet Jena lööte die preußische Armee auf, Magdeburg siel ohne Widerstand, vergeblich wurde der Geist Friedrichs ll. gesucht. Rußland er'chien am mörderischen Kampfplatz bei Ei lau und machte den stolzen Adlern Napoleons den Sieg streitig doch halte man nicht gelernt, die Vortheile der bereits entschiedenen Besiegung zu benutzen. Die geschlagenen Franzosen er. dollen sich und gewannen die Schlacht bei Friedland, Preußen mußte am 8. und 9. Juli 1807 den Frie. den von Tilsit unterzeichnen. — Die Baiern zeig. .ten in Verbindung mit den Würtembergern, bei der Belagerung und Eroberung der schlesischen Festungen: Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz, Neiße, Kosel, Gl atz, und in den Gefechten mit den Fürsten von Anhalt-Pleß bei Strehlen, am 24, Dec t806, bei Ohlau (29. Dec.) und bei Schweidnitz (30. Dec.), ferner bei dem Angriffe auf das verschanzte preußische Lager bei Glatz am 24. Juni 1807, und unter den Be. fehlen des Kronprinzen Ludwig Carl August von Baiern in Südpreußen, viele Tapferkeit. — Die- fer für Preußen unglückliche Krieg vereinigte mit dem Rheinbünde Chur-Sachsen, das die Königswürde an- nahm, dann die Herzogthumer Sachsen, Anhalt, Mecklen- burg, die Hürstenthümer Reuß, Schwarzburg, Lippe und Waldeck. Alle andern deutschen Fürsten, die nicht frü- her dem Rheinbünde bemalen, wurden media usirl!

10. Theil 1 - S. 310

1809 - Leipzig : Hinrichs
310 Vierte Periode. Rußland und Schweden sich von der Coalition gegen Preu- ßen trennten, führte die Aussicht zum Frieden herbei. Doch erfocht der Prinz Heinrich, während Friedrich 2 in Schle- sien Daun gegen über stand, nachdem vorher die preußischen Verfchanzungen bei Freyberg von den Oestreichern unter Haddick und den Reichötruppen unter dem Prinzen von Stolberg (15 Oct. 1762) eingenommen worden waren, am 29 Oct. bei Freyberg einen bedeutenden Sieg über diese combinirte Armee. Bald daraus kam Friedrich selbst nach Sachsen, und schloß einen Waffenstillstand, dem am 15 Febr. 1765 der Friede zu Hubertsburg folgte. Oestreichifcher Seits negociirte ihn von C 0 l l e n b a ch, preußischer Seits der Minister von Herzberg, sächsischer Sekts der geheime Rath von Fritsch. Dieser Friede ward auf den Status quo und auf die Basis des Dresd- ner Friedens vom Zahre 1745 abgeschlossen *); zugleich versprach Friedrich 2, die sächsischen Kriegsgefangenen un- entgeldlich zurückzugeben, die Geiseln in Freiheit zu setzen, und die Papiere aus den sächsischen Archiven und Expeditio- nen auszuliefern; dagegen aber versprach Sachsen, in Be- treff der sächsischen Steuerschulden, mit Zuziehung der Land- stände eine Einrichtung zur richtigen Abbezahlung der Ka- pitale und der Zinsen zu treffen. — Die Steuerschul- den betrugen im Zahre 176z über 29 Millionen, die theils •) Die in diesem Frieden erneuerte Abtretung des Oderzolls und des Dorfes Schidlv an Preußen (doch mit Aus- nahme der Stadt Fürstenberg, welche Sachsen behalten sollte), gegen eine auszumlttclnde Entschädigung an Land und Leuten, unterlag auch diesmal wieder den ehemaligen Schmierigkeiten.
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