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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 61

1913 - München : Seybold
stück versammelten sich die Häuptlinge der Umgebung mit ihrem Volk auf dem Exerzierplatz der Station, wo Belustigungen aller Art stattfanden. Hier erhielt ich die Nachricht, daß Seine Hoheit der Gouverneur, der zurzeit auf Dienstreise war, mich in Bismarckburg am 3. Februar er- warte. Am 3i. Januar marschierte ich morgens um 4 Uhr ab und war um V2io Uhr im Lager am Au-Fluß. Der folgende Morgen sah mich wieder um 4 Uhr abmarschieren, um 9 Uhr erreichte ich Djabo- taure, wo ich lagerte. Bis Blita hatte ich noch einen Tag. Dann verließ ich die schön gebaute Straße, die von Atakpame nach Sokode führt, und war bis Bismarckburg auf schmale Buschpfade angewiesen. In Blita warteten 45 Träger auf mich, v. Parpart hatte sie liebenswürdigerweise im voraus bestellt. Die alten Leute, die bis hierher getragen hatten, gin- gen nach Sokode zurück. Ich besorgte mir einen Lülirer, der den Weg nach Bismarckburg kannte, und marschierte morgens um 5 Uhr ab. Mit einem Schlag hatte die Landschaft einen anderen Charakter. Hier war vor längerer Zeit das Gras gebrannt, das junge Grün war fußhoch und erfrischte das Auge. Hügel reihte sich an Hügel und gab zusammen ein liebliches Bild. Dann führte der Weg bergab, und eine tiefe Schlucht mit dichtem Urwaldbestand, durch den ein Bach schlängelte, wurde durchquert. Welch ein Gegensatz! Gestern wanderte ich auf einer Straße, auf der der Kraftwagen Seiner Hoheit mit 4o Kilometer Durch- schnittsgeschwindigkeit fährt, heute auf schmalem Buschpfad, den viel- leicht noch nie eines Europäers Fuß berührte. Um iov4 Uhr kam das Dorf Pagala in Sicht, wo ich einige Stunden lagern wollte, um dann noch nach Mpoti, einem Dorf auf dem Wege nach Bismarckburg, weiter zu marschieren. Bald merkte ich, daß ich ein seltener Gast in Pagala war, denn Weiber und Kinder drängten sich scheu in die Hütten und Ecken, nur dann und wann einen Blick wagend. Ich und meine Träger ruhten, und während ich, nachdem ich etwas gefrühstückt hatte, meinen Kaffee trank, verteilte ich Stückchen Zucker an die Kinder. Bald hatte ich ihr Zutrauen, das mir nach und nach auch die Weiber schenkten. Ich erfuhr von den Leuten, daß seit langer, langer Zeit kein Weißer bei ihnen gewesen ist. Nähere Angaben konnten sie mir natürlich nicht machen, da ihnen der Begriff einer Zeitrechnung unbe- kannt ist. Als ich dann um 1/22 Uhr nachmittags wieder im Sattel saß und mein Hauptboy und Dolmetsch sich auf sein Zweirad schwang, um hinter mir herzufahren, brach ein Gejohle an, ein Gebrüll und ein Rennen, daß ich glaubte, die Hölle sei los! Jetzt war ich nichts in 61

2. Heft 1 - S. 105

1893 - Merseburg : Stollberg
— 105 — nisses zu werden. Daß für das Ende des Jahres stärkere Einquartierung angesagt wurde, überraschte sie nicht, denn auch die anderen Ortschaften in der Nähe wurden in gleicher Weise damit bedacht. Auch das war ihnen noch nicht auffällig, daß am 29. Dezember von der Ortsobrigkeit befohlen wurde, daß sich die Bewohner auf mindestens 8 Tage mit einem größeren Vorräte von Lebensmitteln versehen sollten. Daß außerdem auch noch der Verkehr mit dem jenseitigen Ufer untersagt wurde, erschienen ihnen nur allzunatürlich. Bei Einbruch der Dämmerung am 30. Dezember rückten die ersten preußischen Truppen ein; am 31. Dezember folgten neue Züge, die Stadt bekam in dem Major Klüx einen besonderen Kommandanten. Alle diese Maßnahmen deutete man noch nicht auf außergewöhnliche Ereignisse. Als dann aber am 31. Dezember gegen 4 Uhr nachmittags der Feldmarschall selbst mit einem stattlichen Gefolge in die Stadt einritt und sein Quartier dort nahm, da fing man an zu ahnen, um was es sich handle. Um 5 Uhr abends rief ein Befehl des Kommandanten sämtliche Schiffer des Ortes in die Kirche. In der Mitte der Versammelten erschien der Geistliche, mit ihm der Kommandant. Es war keine Sylvesterandacht, zu der man gekommen, und doch ruhte eine feierliche Stimmung über den Versammelten. Zunächst ergriff der Prediger das Wort, um die Versammelten zu mahnen, willige Helfer zu sein bei einer patriotischen That, willig zu gehorchen den Befehlen des Kommandanten. Dann nahm dieser selbst das Wort und teilte den Versammelten mit, daß zwei Korps in der Nacht hier übergehen sollten und daß die Schiffer ihre starken Arme leihen sollten zum schweren Werke. Truppweise wurden dann die Schiffer geordnet und jedem Trupp ein Anführer zugeteilt. Damit ja nicht Verrat die Sache vereiteln könne, wurden die Schiffer so lange in der Kirche zurückbehalten, bis sie ans Werk gehen sollten. Tiefes Dunkel lagerte über Stadt und Strom; die Fenster nach der Seite des Rheins blieben dunkel, kein Wachtfeuer ward entzündet. Stumm und still standen die Truppen — es war die Vorhut des Iorck'schen Korps — an den ihnen angewiesenen Plätzen in der kalten Winternacht. Mitternacht war vorüber; da kamen die russischen Pontongestelle an. Eilig wurden sie mit geteerter Leinwand überzogen und zum Brückenschlag am Ufer bereit gestellt. Inzwischen hatten die Schiffer die Kühne zur Überfahrt fertig gemacht. Es war 21/2 Uhr geworden. Da bestiegen 200 brandenbnrgische Füsiliere unter dein Grafen Brandenburg die Kähne. Lautlos stießen sie ab. Ängstlich lauschte man dem Ruderschlage; drüben blieb alles still! So vergingen 10 bis 15 Minuten. Da auf einmal erklingt ein mächtiges Hurra, ein paar Schüsse sollen; dann bleibt es wieder still. Die Füsiliere hatten das User gewonnen und stiegen die steilen Höhen hinan; die wenigen Franzosen hatten die Flucht ergriffen! Der Übergang war gelungen! Die Kähne kehrten zurück, um sich wieder zu füllen. In rastloser Arbeit schafften die Arme der Schiffer; beim Grauen des Tages war fast eine ganze Brigade auf dem feindlichen Ufer. Am Ufer stand indessen der Feldmarschall, den Bau der Brücke zu überwachen. Uui 9 Uhr war man bis zur Insel gekommen. Schwieriger war der Bau über den breiteren Arm des Rheines. Um 4 Uhr war die Brücke auch hier bis auf einige Pontons fertig, da riß der gewaltige Strom

3. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 127

1912 - Leipzig : Wunderlich
Die Begründung des Deutschen Reiches. 127 für diese Mission auch persönlich der berufenste war. Erst um Mitternacht gelang es mir, die Unterschrift des Königs zu erhalten für die Absage an den König von Sachsen. Als ich den Herrn verließ, waren wir beide infolge der nervösen Spannung der Situation krankhaft erschöpft, und meine sofortige mündliche Mitteilung an den sächsischen Minister von Beust trug noch den Stempel dieser Erregung*). Die Krisis war aber überwunden, und der König von Sachsen reifte ab, ohne meinen Herrn, wie ich es befürchtet hotte, nochmals auszusuchen. 6. Der dänische Krieg. a) Die Wegnahme von Alfen. Brief Moltkes an seine Gattin. Hauptquartier Apenrade, Sonntag, den 3. Juli 1864. Berlin hat sich vorerst mit den hundertund ein Kanonenschüssen begnügen müssen. Es ist aber denen, die die Geschichte machen, nicht leicht, Geschichte zu schreiben. Das Oberkommando, welches das am leichtesten tun könnte, war doch auch von zehn Uhr abends bis vier Uhr nachmittags, also achtzehn Stunden auf den Beinen, ehe einer die Feder wieder in die Hand nehmen konnte, und die Eisenbahnzüge gehen denn auch nicht gerade ab, wie man wünscht. Nach beendeter Partie Whist um zehn Uhr folgte ich mit Podbielski in meinem Wagen von hier über Gravenstein nach Schanze X, von wo man den Alsensnnd wie einen breiten Fluß in der Morgendämmerung zu unseren Füßen glänzen sah. Dunkel lag noch die blutgetränkte Höhe von Düppel zur Linken, gekrönt von der Ruine der einst so stattlichen Mühle, rechts Sonderburg mit seinem finstern Schloß am Meer, wo Christian der Böse lange Jahre den Kamps gegen den schwedischen und dänischen Adel zu betrauern hatte. Die ganz flache Spitze der Halbinsel Arnkiel war im Halbdunkel noch eben zu erkennen und am äußersten Horizont die Halbinsel Mets. Der Meerbusen von Sandwig und die Augustenburger Föhrde, in welcher wir die feindlichen Schiffe und speziell die Anwesenheit Rolf Krakes wußten, waren unseren Blicken entzogen. Tiefe Stille lag auf Alfen, von unserer Seite hörte man aus der Ferne den eigentümlichen Ton von Fuhrwerk mit eisernen Achsen. Es war die reitende Artillerie, die sich noch nach Rackebüll bewegte, wo sie in Reserve verbleiben sollte; sonst nichts. Das Wetter war ungemein günstig, ausnahmsweise windstill, ein trüber, verschleierter Himmel, daher so dunkel, wie es um die Zeit der größten Tageslänge in dieser Breite überhaupt nur werden kann, und eine milde Temperatur. Die Reitpferde waren in der Büffelkoppel aufgestellt, um später *) Vgl. Beust, Aus drei Viertel-Jahrhunderten I 332 f., v. Sybel Ii 532.

4. Aus allen Erdteilen - S. 182

1887 - Münster i.W. : Schöningh
182 Amerika, bezeichnete. Besonders genau wurde die Lage der Häuser des Oberhaupt- liugs Naneis und des Kriegshäuptlings Moschenik bezeichnet, damit jeder Krieger genau wüßte, wo diese gefährlichsten beiden Feinde zu erreichen wären. Bei Fortsetzung der Beratung gab jeder der Anwesenden seine Ansicht darüber ab, wie viel Bewohner in jedem einzelnen Hanse von Kayokaht vorhanden seien. Zuletzt wurde vou Setta Canim folgender Kriegsplan entworfen: Die 15 Kanoes der Klayoqnahts sollten das Centrum bilden, die 14 Ka- noes der Muschlahts und Moahts sollten den rechten Flügel übernehmen, und noch einige Kanoes der Klayoqnahts sollten im Verein mit den Hesqniahts den linken Flügel herstellen. Diese ganze stattliche Macht sollte nach Jndianerweise während der Nacht, wenn alles schlief, das Dorf Kayokaht überfallen und alle Einwohner niedermetzeln. Außerdem war bestimmt, daß sämtliche Häuser verbrannt werden sollten, zu welchem Zwecke man harziges Holz mitgenommen hatte. Nachdem der Feldzugsplan auf diese Weise festgesetzt worden war,' machten sich die Bewohner von Moaht und Muschlaht daran, ihre letzten Vorbereitungen eifrigst zu beendigen. Noch während desselben Tages kam es zwischen zwei Häuptlingen der Klayoqnahts zu einem heftigen Streite darüber, wer von beiden den gesürchteten Kayokaht-Häuptling Moschenik angreifen sollte. Dieser Streit wäre fast zu Tätlichkeiten ausgeartet, wenn nicht die alten und erfahrenen Krieger des Stammes sich vermittelnd eingelegt hätten. Am Abend wurde wieder eiu Festmahl eingenommen, und alsdann Boten an die Mannschaften der noch ausge- bliebenen Kanoes gesandt mit der Nachricht, daß am nächsten Morgen beim ersten Tagesanbruch die Weiterreise stattfinden würde. Noch vor Sonnenaufgang fuhr der große Kriegszug bei herrlichem Wetter weiter. Man paddelte (ruderte) unter dem Vortrag der Kriegsgesänge nach dem Takt der vom Trommelschläger gerührten Trommel,längs der Küste nach Nord- Westen. Die Muschlaht-Indianer, welche unter der Anführung ihres riesengroßen und starken Häuptlings Nissend standen, beteiligten sich am Zuge mit zwei Kolonnen, deren jede aus sieben Kanoes bestand. Als man sich Esperanza Jnlet^) näherte, wurde Befehl gegeben, daß die Fahrzeuge sich möglichst nahe am Ufer halten sollten, damit sie nicht entdeckt würden. Man landete beim Dorfe Ehattefaht, und sämtliche Krieger schwärzten ihre Gesichter aufs neue. Die nächste Nacht war zur Ausführung des Überfalles bestimmt, und es gelang den vereinigten Stämmen, in einer Bucht an der Insel zu landen, wo sich das Haupt- dors der Kayokaht befindet. Bis Mitternacht hielt sich jedermann im Kanoe, ohne den geringsten Laut von sich zu gebeu. Der Angriff wurde dadurch erleichtert, daß während der Nacht kein Mondschein herrschte. 1) Jnlet = schmale Bucht.
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