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1. Deutsche Geschichte - S. 110

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls V. Kriege. »egen Tunis § 117. Indessen hatte Karl v. eine Reihe äußerer Kriege zu führen, und aiigicr- ^ldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tuuis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen. Krieg gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 8roni1' Franz I. zu führen; erst11544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein W a s s e n st i l l st a n d mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu söhnn. C. vom schmallraldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. Gründe und § 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Ä* willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus muhte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

2. Deutsche Geschichte - S. 59

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Ii. 1215-1250. 59 Sein Leben ist erfüllt von schweren Kämpfen mit dem Papsttum. Er hatte bei der Kaiserkrönung versprochen, einen Kreuzzug zu unternehmen. Aber mit anderen Regiexungssorgen beschäftigt, verschob er dessen Ausführung von Jahr zu Jahr. 1227 endlich versammelte er ein Kreuzheer in Apulien. Da brach eine Pest aus, an der auch Landgraf Ludwig von Thüringen, der Gemahl der heiligen Elisabeth, starb; und der Kaiser schob den Plan von neuem auf. Jetzt wurde er von dem greisen, aber leidenschaftlichen Papste Gregor Ix. mit dem Banne belegt. Trotzdem trat Friedrich im nächsten Jahre den Kreuzzug an. Er landete an der Küste von Palästina, und es gelang ihm, mit dem Sultan von Ägypten einen Vertrag 1228 bi» abzuschließen, durch welchen Jerusalem und die andren heiligen Stätten ihm abgetreten wurden. So zog er denn in die heilige Stadt ein; und obwohl der Patriarch das Interdikt über sie aussprach und alle geistlichen Handlungen, Gottesdienst, Glockenläuten verbot, setzte er sich selbst in der Kirche des heiligen Grabes die Krone von Jerusalem aufs Haupt. Zurückgekehrt, schloß er mit dem Papste Frieden und wurde vom Banne gelöst. Es solgten einige Friedensjahre, in denen sich der Kaiser der Verwaltung seiner unteritalischen Lande zu widmen vermochte. Für diese hat er Außerordentliches geleistet. In Deutschland dagegen ist er nur noch selten gewesen. Während er in Unteritalien einen starken, geschlossenen Staat begründete, trat er in Deutschland der wachsenden Zersplitterung nicht entgegen; vielmehr hat gerade er die deutschen Fürsten als Landesherren anerkannt. § 63. Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Da entstand gegen Friedrich eine Empörung unter den lombardischen Städten. Bald schloß sich Papst Gregor Ix. seinen Gegnern an und bannte ihn, indem er ihn wegen Unglaubens, wegen seines Verkehrs mit Mohammedanern und heimlicher Ketzerei mit Vorwürfen überhäufte. So folgte ein neuer Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum, der dritte der gewaltigen Zusammenstöße beider Weltmächte. In diesem hatte das Papsttum eine starke Hilfe an den vor kurzem gegründeten Bettelmönchsorden der Franziskaner und Dominikaner, welche ihre Aufgabe darin sahen, unter dem niederen Volke Seelsorge zu treiben, ihm zu predigen und die Beichte abzunehmen, und schnell großen Einfluß gewannen. Während Papst und Kaiser in Italien einander gegenüberstanden, wurde Einfall der die deutsche Ostmark von einer furchtbaren Gefahr bedroht. Die Mongolen 1241. hatten unter dem Dschingiskhan,d. H. dem großen Fürsten, weite Gebiete

3. Geschichte des Mittelalters - S. 149

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 3. Der dritte Kreuzzug. 149 begab sich krank nach Konstantinopel, der Rest seines Heeres traf auf dem Wege mit Lubwigs Vii. Scharen zusammen, welche die Treulosigkeit der Griechen ebenfalls hatten erfahren müssen, und begab sich mit biesen nach Ant-iochia, wo auch Konrab nach seiner Genesung wieber erschien. In anbetracht der erlittenen Verluste mußte von der Wiebereroberung Ebessas abgesehen werben, es würde bes-halb im Verein mit König Balbuin Iii. von Jerusalem ein Angriff auf Damaskus und Askalon versucht. Aber dieser scheiterte an dem Verrat der syrischen Christen. Nachbem beibe Könige mit dem Rest ihrer Heere Jerusalem besucht hatten, verließen sie, ohne Erfolg erzielt zu haben, mißmutig das Land, in dem foviele Opfer gefallen waren, und kehrten nach Europa zurück. Daheim aber schalt man den Abt von Clairvaux, der das Gelingen des Zugs vorausgesagt hatte, einen falschen Propheten und beschulbigte ihn, er habe das Volk absichtlich ins Verberben geschickt. Allein Bernharb berief sich auf die Unbegreiflichkeit göttlicher Fügungen und erinnerte die Kreuzfahrer an ihre vielfachen Sünben. Mangel an Vorsicht, Übermut und Zügellosigkeit des Kreuzheeres trugen teil an dem Mißlingen des zweiten Kreuzzuges. 3. Der dritte Kreuzzug 1189—1192. Nach dem unglücklichen Ausgang des zweiten Kreuzzuges wuchs die Gefahr für das Königreich Jerusalem, und Balbuin Iii. konnte nur mit Mühe das feste Askalon wieber gewinnen. Währenb Nurebbin seine Macht nach Westen ausbehnte, erlahmte die Wiberstanbskrast der Christen; zwischen den christlichen Fürsten von Antiochia, Tripolis, dem König von Jerusalem und den zum Schutze Palästinas ge-lülbeten geistlichen Drben (§. 30), entftanb Eifersucht und Uneinigkeit, fobctß es zu keinem einheitlichen Hanbeln kam. Die Lage rourbe durch den Sultan Saladin von Ägypten noch verschlimmert. Dieser hatte in Nurebbins Diensten ein Heer nach Ägypten geführt, war bafelbst Statthalter geworben und hatte sich nach Nurebbins Tod zum selbstanbigen Beherrscher Ägyptens gemacht. Salabin war ein tapferer, gerechter und mertfchertfreunbücher Türke aus dem Stamme der Kurben. Er nahm Syrien in Besitz, behnte seine Macht bis zum Tigris aus und richtete dann seine Angriffe auf Palästina. Nach langen Kämpfen mit dem König von Jerusalem schloß er enblich einen Waffenstillstanb mit bemselben. Dieser rourbe aber durch den Ritter Rainalb von Chatillon baburch gebrochen, daß er

4. Das Mittelalter - S. 28

1893 - Leipzig : Dürr
— 28 — bet Arianer. Im Jahre 526 kam Jnstinian I. zur Regierung, der beit Beinamen des „Großen" erhielt. In seinem ganzen Wesen ist nichts wahrhaft Großes, er zeigte allerbings eine ziemliche Rücksichtslosigkeit in der Gelteubmachuug seines Willens und Zähigkeit in der Durchführung seiner Pläne, auch wachte er eifersüchtig über die Reinheit der Kirchenlehre und versäumte nicht, die äußere Frömmigkeit zu üben, aber das tiefe Mitgefühl bei den menschlichen Leiben, die Sorge für das Wohl der Unterthanen, alles das, was den Fürsten groß macht, fehlte ihm. Vielen Einfluß auf seine Regierung erlangte seine Gemahlin Theobora, die von nieberent Herkommen war und lange Zeit als Schauspielerin ein unstetes Leben geführt hatte. Ihr kluger Rat und ihre Entschlossenheit hielten ihn in gefährlichen Lagen ausrecht , sie hals ihm die geeigneten Personen auswählen, wenn es galt, hohe Ämter zu besetzen, aber den Argwohn, mit dem er oft feine treuesten Diener verfolgte, konnte sie nicht immer vertreiben. Der bebeutenbste Felbherr Justinians war Belisar, ein Thrakier von niebriger Herkunft. Er bereinigte List mit Kühnheit, auch geringe Mittel mußten ihm zu großen Erfolgen berhelfen. Diesen Mann schickte Jnstinian nach Afrika gegen die Vanbalen. Das heiße Klima, der Verkehr mit den wilben Mauren und Rumibiern, die Abgeschieben-heit von den übrigen germanischen Stämmen, die eigene unruhige Natur, alles bies hatte zusammengewirkt, die innere Tüchtigkeit und die Kraft der Vanbalen aufzureiben. Sie waren räuberisch, blutbürstig und arglistig geworben. Mit wilber Wut verfolgten die ananischen Könige die katholischen Bewohner des Laubes; als enblich ein bulbfamer König zur Regierung kam, würde er von einem fanatischen Gegner vom Throne gestoßen und ins Gefängnis geworfen. Dies führte enblich zur Einmischung des oströmischen Hofes. Justinianus ergriff die Gelegenheit, um die Provinz Afrika für sich zu gewinnen. Belisar führte fein Heer quer durch das Laub der Vanbalen, ohne bebeutenbe Hinbemisse zu finben, benn die Mauern der Stabte waren herfallen. Unweit Karthago stellten sich ihm die Vanbalen unter dem Oberbefehl des Thronräubers, des Königs Gel im er, entgegen. Belisar siegte und zog, von den Einwohnern glänzeub empfangen, in Karthago ein. Gelinter wagte noch eine Schlacht; als er auch biefe berlor, flüchtete er sich zu den Mauren ins Gebirge, würde aber auch bort eingeholt, umzingelt und zur Ergebung gezwungen (534). Die Vanbalenherrfchaft hatte somit ein schnelles Ende erreicht; die Probiuz Afrika hulbigte dem oströmischen Kaiser, auch Sarbinien erkannte bessert Oberhoheit an. Die Vanbalen, welche in bent blutigen Kriege nicht umgekommen waren, zerstreuten sich in alle Welt und berschwanbeit unter den übrigen Völkern. Belisar

5. Das Mittelalter - S. 40

1893 - Leipzig : Dürr
oströmischen Reiches schien das Unternehmen zu begünstigen. Aber so leicht ergab sich die Hauptstadt doch nicht. Sieben Sommer hintereinander belagerten die Araber vergeblich Konstantinopel. Die Festigkeit der Mauern, der verzweifelte Widerstand der Bewohner und besonders das griechische Feuer vereitelten alle ihre Anstrengungen. Das griechische Feuer, von dem Syrer Kalliuikos erfunden, war eine Masse, die unter dem Wasser fortbrannte. Durch dicke Röhren hiu-durchgeschleudert, that es den feindlichen Schiffen großen Schaden. Das Geheimnis dieser Mischung ist verloren gegangen und bis heute nicht wieder aufgefunden worden. Auch bei einem späteren Angriffe auf Konstantinopel (im Anfange des achten Jahrhunderts), von der Land-nnd Seefeite aus, zerstörte das griechische Feuer die Schiffe und Wurf-mafchinen und zwang die Mohammedaner, die Belagerung aufzuheben. Glücklicher waren die Omajjaden in Nordafrika. Hier drangen sie allmählich bis zum Atlantischen Ocean vor; die christliche Kultur, die kurz vorher noch in Blüte gestanden hatte, wurde dabei vernichtet. Die Urbewohner, Berbern, verschmolzen mit den Arabern zu einem Volke, welches den Namen Mauren führte. Der Statthalter von Nordafrika, der mit Feuer und Schwert furchtbar wütend bis zur Westküste vordrang, war Musa. Die Meerenge an den „Säulen des Herkules" (Straße von Gibraltar) konnte seinen Eroberungsdrang nicht aufhalten, das reiche, wohlangebaute Spanien lockte ihn mit unwiderstehlicher Gewalt. Hier war die Westgotenherrfchaft bald in Verfall geraten. Der üppige Süden hat nie einen guten Einfluß auf die ungestümen germanischen Krieger der Völkerwanderung gehabt. Zu ihrem Verderben hatten sie sich der entarteten römischen Bevölkerung angeschlossen und mit derselben in einem wüsten Genußleben gewetteifert. Besonders das Königsgefchlecht war durch Verbrechen und Intriguen tief gesunken. Musa schickte seinen Ixnterfelbherrn Tarik mit vier Schiffen und einer kühnen Reiterschar hinüber. Als ihm ein verwegener Streifzug durch Andalusien gelungen war, holte er ein größeres Heer nach und eroberte den steilen Felsen, der ihm zu Ehren Gibraltar (Gebet al Tarik) genannt wurde. Nun erst kam der Westgotenkönig Roder ich herbei, und bei Bceres de la Frontera nötigte er den Gegner zur Schlacht (711). Zwei Tage lang schwankte der Sieg hin imd her, die blutgetränkte Ebene zitterte unter dem Huffchlage der Rosse. Roderich, im goldbefetzten Purpurgewande, mit der Perlenkrone auf dem Haupte, leitete von einem mit weißen Maultieren bespannten, elfenbeinernen Wagen aus den Kampf und zeigte sich wiederholt im Vordertreffen. Als ihn Tarik ant dritten Tage zu Gesicht bekam, sprengte er mit den Seinen aus ihn los, und Roderich fiel int Getümmel. Sein Haupt

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 23

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — dem Propheten an, und in kurzer Zeit war ganz Arabien seiner Lehre und Herrschaft unterworfen. Selbst über die Grenzen des Landes trug er seine siegreichen Waffen. Er starb zu Medina und liegt da be* graben. Jedem Mohammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in seinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten Und dort zu beten. 5. Die Kalifen. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, Ahnten ihre Herrschaft bald über einen großen Teil Asiens und über die Nordküste von Afrika aus. Ruch Palästina mit Jerusalem fiel in lhre Gewalt. Die Araber drangen sogar in Europa ein. von Afrika her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar und eroberten Spanien (711). Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort geherrscht. Aber sie suchten ihre Macht noch weiter auszubreiten. Mit einem gewaltigen Heere überschritten sie die Pyrenäen, und Frankreich, ja das ganze christliche Abendland schwebte in großer Gefahr, ihre Beute 3u werden. Da wurde ein fränkischer Held, Karl Martell, der Retter der Christenheit. 9. Die Hausmeier. Karl Iftarteh. Pippin der Kleine. 1. Die Hausmeier. Chlodwigs Nachkommen auf dem fränkischen Throne waren ihm gleich an Grausamkeit, aber nicht an Herrscherkraft. Ja, durch ihre Laster gerieten sie endlich in solche Erschlaffung, daß sie sich gar nicht mehr um die Regierung kümmerten, ttur bei der großen Heerschau, die jedes Frühjahr gehalten wurde, bekam das Volk seinen König zu sehen. Da fuhr er nach alter Sitte ®uf einem von Dchsen gezogenen Wagen nach der Versammlung, setzte sich auf den Thron und ließ sich von dem Volke das herkömmliche beschenk reichen. Die Regierung des Reiches überließ er ganz seinem obersten Beamten, der hausmeier genannt wurde. 2. Karl Ütartell. Manche dieser hausmeier waren sehr tüchtige Männer. Besonders ragte unter ihnen Karl Martell (der Hammer) hervor, so genannt, weil er wie ein Hammer alle Feinde niederschlug, äls die Araber von Spanien aus in Frankreich eindrangen, zog Karl -"üt seinen Franken gegen sie aus und besiegte sie bei Cours und Poitiers in einer gewaltigen Schlacht (732). Zahllose Araber wurden getötet, die übrigen flohen nach Spanien zurück. Es war ein herrlicher ^ieg, von den wichtigsten Folgen. Wäre das Christenheer erlegen, wer «ann sagen, wie weit sich die Araber Europa unterworfen hätten, und

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 167

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
s Die Reformation. 167 in Spanien und Italien, ihn so vielfach einluden? Aber sein kaltes Gemüth begriff nicht die Größe seiner Zeit. Am meisten beschäftigte ihn Franz l. von Frankreich, mit dem er vier ernsthafte Kriege zu führe« hatte, bei denen es sich in der Regel um den Besitz vou Mailaud handelte, weßwegen Italien der Hauptschauplatz der Kriege war. Viele Verwickelungen führten beide Fürsten herbei; deuu der Papst, wie sich von selbst versteht, uudheinrich Vl!I. von England, auch Dänemark und Schweden, selbst der türkische Sultan Su leim an H., wurden in den Kreis der Interessen hereingezogen. Einmal, schon 1525, wurde Frauz Karls Gefangener nach der Schlacht bei Pavia, und erst nach einem Jahre unter harten Bedingungen, von denen er aber keine einzige hielt, wieder freigelassen. Ein ander Mal (1527) erstürmten Karls Miethstrnppen die Mauern Roms, nahmen den Papst gefangen und verübten Monate lang solche Greuel in dieser Stadt, daß man selbst die Verheerungen der Vandalen für nichts dagegen achtete. Dazwischen hinein machte Karl Kriegszüge nach Algier und Tunis; und 1535 befreite er 20,000 Christensklaven aus den Händen des furchtbaren Seeräubers Hayrabb in. Bei einem zweiten Zuge bahin raubten ihm wibrige Stürme den größten Theil seiner Armee und Flotte. Was sollen wir aber von diesen Dingen viel erzählen, die in der Weltgeschichte kaum eine andere Stellung haben, als daß sie sollten die Ungewitter, die über der Reformation und dem deutschen Reiche schwebten, zur Seite ableiten? Denn gegen beide hatte Karl Böses im Sinne. Während aber in Italien die Heere einander aufrieben, wurzelte die Reformation unter einem steten Landfrieden, dessen sich Deutschland erfreute, so unerschütterlich fest und tief, daß Karl, als er enblich Ernst brauchen wollte, nichts mehr vermochte. Des Herrn Hand war ihm zuvorgekommen; und er starb (s. § 71) mit dem briickeuben Gefühle, seine Rolle unrichtig gespielt zu haben (1558).

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 312

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
312 Neue Geschichte. wegen, Finland betheiligten sich gleichfalls am heiligen Kriege. Natürlich blieb man nicht bei den Südseebewohnern stehen; sondern die Missionsfreunde dachten wie Napoleon : „Wir müssen die Welt erobern." Darnm sieht man die Missionare alle Meere durchkreuzen, alle Länder aufsuchen, alle Gelegeuheiteu benützen, die ihrem Zwecke dienlich sind. Nicht nur au die Heiden denkt man, die noch Götzen anbeten, sondern auch an die Muhammedaner, an die Juden, an die alten erstorbenen Mutterkirchen; Italien 1860 und Spanien 1868 öffneten sich der Predigt des Evangeliums. Freilich, wo mau es nicht mit eigentlichen Heiden zu thun hat, ist die Arbeit schwerer; daher haben lange die Versuche im Morgenland minder glänzende Erfolge gehabt, wie in Griechenland, der Türkei, Syrien, Aegypten, Abessinien, in Mesopotamien, Armenien, Persien, auch in den Ranbstaaten. Indessen wurde die Predigt vielen Einzelnen, auch Muhammedanern zum Segeu; und jedenfalls ist durch die Einführung des Jugeudunterrichts für die Zukunft mächtig vorgebahnt. In Jerusalem steht seit 1841 ein evangelischer (englisch-preußischer) Bischof, um welchen sich kleine protestantische Gemeinden sammeln, wie um die Amerikaner in Beirut. Der schönste Sieg der Mission im Morgenlande ist der, daß seit 1846 in Eonstantinopel und Kleinasien protestantische Armenier, weil sie nur so vor Verfolgungen sicher waren, von ihrer bisherigen Kirche ausgetreten sind. Die türkische Regierung hat diese Protestanten, wie andere Religionsparteien, anerkannt. Gedrückter geht die Neubelebung der Nestorianer in Persien vor sich; auch hier mußten die evangelisch Gerichteten eigene Gemeinde» bilden. Ebenso gieng es unter den Kopten in Aegypten. In Abessinien, wohin die Engländer 1868 ziehen mußten, um den Uebermnth des Königs Theodor zu dämpfen, bekehren sich hauptsächlich die israelitischen Falaschas. Bei den Heidenmissionen ist der nächste Erfolg auf-

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 78

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
78 arte Geschichte, Schmerzen starb (44). Sein Sohn Agrippa Ii. erbielt sofort nur wenige Saudestheile. und Judäa kam wieder riv?« ' ,ec 3e6f nalnn das Verderben s i Tr i e mpe. to,,tu 3u- Sen, Starrsinn, seine Wi- dersetz,chke,t. ferne frech- Verhöhnung aller Ordn,mg ries ein ..juiltab um das andere herbei. Die Räuberbanden nahmen auf schauderhafte Weise zu. Jerusalem selbst wimmelte von Meuchelmördern, welche knrze Dolche' verborgen h,elten„nd wen sie wollten plötzlich niederstießen. Dazu traten Betrüger und Verführer in Menge auf, und zogen ganze Massen des Volks mit sich in's Verderben Wva" Är-;- b,em Unfug zu steuern, schürten <ar . , 'a a ii''telte11 die Flamme nur „och mehr an. Besonders gottlos war die Regierung des Gessius w°£U§A6vb0i °^ne Scheu sich seineu Antheil an o ®5u.te der Räuber geben ließ und ganze Städte und Landschaften anssangte. Verwirrung und Elend stieg auf K>„ höchsten Grad, und Alles war zu dem gräßlichen Belnlchtiingsknege genugsam vorbereitet. M f§..,33- f.?er Kneg brach im I. 66 aus. Nachdem Aufruhrer sich tu die Festung Masada geworfen und die römische Besatzung ermordet hatten, rückte der römische statthafter von Syrien mit einem Heere in's Land überall sengend und plündernd. Schon war er im Begriff, den Tempel zu erobern, als er zum Ruckzug blasen ließ, worauf er eine schwere Niederlage erlitt. Das entflammte die Inden zum Widerstand, die Römer zur Rache. Unter den wildesten Bewegungen im Lande kam der tapfere Feldherr Vespasian mit 60000 Mann an. Jam war überall nichts als Zerstörung und Tod zu sehen -vin ewigen Monaten war Galiläa zur schrecklichsten Wüste gemacht, da nirgends die Inden sich ergeben wollten. Sie führten unter sich selbst beinahe in jeder Stadt offene Kriege; und überall gewann die gottlose Partei der Re* loten, b. h. Eiserer, die Oberhand. Diese häuften sich ^ Jerusalem zusammen, wo das Gemetzel, über alle Beschreibung schauerlich wurde. Denn dort wütheten

10. Geschichte des Altertums - S. 125

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Julisch-Clandische Hans (31 v. Chr. bis 68 n.chr.). 125 Vespasian, der die Legionen in Judäa befehligte, gewann schließlich den Sieg. v .............. 4. Der jüdische Krieg 66—70. Seit 63 v. Chr. (§ 98) stand Judäa, wenngleich unter Fürsten zunächst aus dem hasmonäischen Hause, tatsächlich unter römischer Herrschaft. Der schlaue Idumäer Herodes I. „der Große“ (40—4 v. Chr.) erlangte durch Ergebenheit gegen die Gebieter in Rom, durch grausame Verfolgung seiner Gegner, durch eine äußerlich glänzende Tätigkeit eine große Stellung, war aber wegen des Steuerdruckes seiner Regierung' und seiner Hinneigung zu heidnisch-hellenischem Wesen bei dem von den Pharisäern beherrschten Volke verhaßt. Er teilte sein Reich unter seine Sohne; als aber Unruhen ausbrachen, wurde Judäa als römische Provinz der Verwaltung, von Prokuratoren (Landpflegern) unterstellt; ein solcher war Pontius Pilatus (26—36). Bald darauf finden wir das Land in fortwährender Gärung und aufständischer Bewegung: zu der Verarmung der Bevölkerung und ihren Folgeerscheinungen gesellte sich der religiöse Fanatismus, der durch törichte Maßregeln der römischen Regierung — Gaius ließ seine Kaiserstatue im Tempel aufstellen, und der Bilderhaß des Volkes verfolgte selbst das Bild des Kaisers auf den Münzen — gesteigert wurde. Das übermütige Regiment des Prokurators Gessius Flor us veranlaßte 66 den Ausbruch eines furchtbaren Krieges, der in Judäa und zumal in Jerusalem deshalb ganz besonders greuelvoll war, weil hier die Leiter des Aufruhrs zugleich Kommunisten waren. Die Führung des jüdischen Krieges wurde von der römischen Regierung dem Flavius Vespasianus übertragen, der von Norden (Galiläa) her den systematischen Vernichtungskrieg begann. Nach seiner Erhebung zum Kaiser übernahm die Weiterführung des Krieges sein Sohn Titus\ er erstürmte und zerstörte die von Hunger, Pest und Parteikämpfen verwüstete Stadt Jerusalem von Grund aus im frahre 70. Was von der Bevölkerung noch am Leben war, wurde in die Sklaverei verkauft. §113.
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