I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 151
Blick von Galata nach Süden. Seraskierat «Kriegsministerium). Moschee Mohammedin.
Hagia Sophia. Moschee Achmedin.
in den an Höhen hinaufgebauten Stadtteilen Pera und Galata seinen Sitz hat, fällt der Blick auf das von zahl-
der Stadt der Türken, dem geistigen Mittelpunkte der mohammedanischen Welt, hinüberführt.
5. Dalmatien ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein
österreichisches Land. Die Bewohner sind treffliche Seeleute. Häfen?
6. Das Königreich Montenegro (= Schwarze, d. i. öde, wilde Berge)
(so groß wie Korsika, reichlich 1/4 Mill. E.) ist ein gebirgiges, armes Land.
Die tapferen, meist Schaf- und Ziegenzucht treibenden Bewohner fanden im
wildesten Teil der Halbinsel einst Schutz vor den Türken und haben durch
heldenhaftes Ringen ihre Unabhängigkeit bewahrt. Der König wohnt in
Cetinje.
7. Das Königreich Griechenland
(= Bayern ohne Pfalz, 1/3 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich).
Der Kulturzustand des Landes ist noch niedrig: ein Drittel ist unbebaut,
zahlreiche Ziegen drohen den spärlichen jungen Wald zu vernichten, der
ohnehin auf dem Kalkboden schwer fortkommt. Wein- und Olivenbau
bilden die wichtigste Beschäftigung (Korinthen, kleine, kernlose Wein-
beeren, die srisch nicht genießbar sind). Sitz höherer Kultur ist wie im
Altertum das mittlere Griechenland. Die größte Veränderung hat Athen
erfahren, denn aus den: schmutzigen Städtchen von 4000 E. ist binnen kurzem
eine moderne Großstadt erwachsen (170). Bon dem alten Burgfelsen (der
Akropolis) blicken noch herrliche Überreste einer großen Vergangenheit auf die
neue Stadt hinab. — Neu ausgebaut ist der Hafen Piräus. Patras, die
größte Stadt des Peloponnes, ist der Hauptort für die Ausfuhr der Koriutheu.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Extrahierte Personennamen: Hagia_Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Galata Dalmatien Montenegro Korsika Cetinje Griechenland Deutsche_Reich Altertum Griechenland Athen Patras
218
C. Länderkunde.
§ 339. 4. Kleinafien. — Aufgaben. 1. Nenne die benachbarten Meere!
2. Welche Meeresstraßen trennen es von Europa? 3. Welche persischen Könige
zogen von hier nach Europa, welcher europäische König betrat hier den Boden
Asiens? 4. Wann kamen hier die Kreuzfahrer nach Asien, wann drangen
die Türken (Osmanen) von hier nach Europa vor? (§ 229.)
Kleinasien, ein Brückenbogen zwischen Asien und Europa, so groß wie
Spanien, ist ein Hochland mit Randgebirgen an der Nord- und Südküste. Sein
westlicher Teil neigt sich nach dem Ägäischen Meere hin und hat durch West-
östlich gerichtete Gebirgsketten eine gegliederte und inselreiche Küste. Sonst ist
diehalbinsel nach N abgedacht, wie der Lauf des Ki sil Jrm äk (Roter Fluß) zeigt.
Längs der nördlichen Fortsetzung des Jordangrabens streicht der größten-
teils aus vulkanischen Gesteinen bestehende Antitaurns. Der Taurus,
im S der Halbinsel, steigt beträchtlich höher und trägt im Winter Schnee.
Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der erloschene Vulkan Erdschiäs
(4000 m) auf der inneren Hochebene.
Das Klima ist mild wie das griechische. Ölbaum, Südfrüchte, Wein
und Getreide gedeihen besonders an der nach dem Meere gerichteten West-
küste. Das Innere ist infolge der Randgebirge regenarm, dazu vou den
Dürfen entwaldet und großenteils ein Steppenland mit Schaf- und Ziegenherden.
Die Bewohner find meist Ackerbau und Viehzucht treibende osmauifche
Türken, ritterliche, aber energielose und als Beamte bestechliche Mongolen,
die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben. Den nächstwichtigen
Volksteil bilden die Griechen, die als Händler, Fischer und Bauern be-
sonders an den Küsten wohnen. Dazu kommen noch die im Handel ge-
schickten Armenier. Wichtige Eisenbahnen erschließen neuerdings das Land.
Seine Meerschaumgruben versorgen auch die deutsche Industrie. (Ruhla!
Wie im Altertum, so ist auch heute die Westküste der Hauptsitz der
Kultur. Hier kämpften einst die Griechen vor Troja, hier wurde der Ge-
schichtschreiber Herodot geboren, hier entstanden die Gesänge Homers; jetzt
ist Smyrna (225) der wichtigste Hafen. Skntari, mit herrlichem Ans-
blick nach dem Bosporus, ist eine Vorstadt Konstantinopels.
§ 340. 5. Armenien ist das seenreiche Qnellgebiet des Euphrät und '
des Tigris. Der Ärärät, die höchste Erhebung eines wilden Gebirgs-
landes, an der Grenze dreier Staaten gelegen, erreicht 5200 in. Die be-
trächtlichen Niederschläge machen das rauhe Klima des Hochlandes noch
unwirtlicher, die Täler sind milde und fruchtbar.
Der türkische und der persische Anteil leiden unter schlechter Ver-
waltung und dem Mangel an Verkehrsstraßen und an schiffbaren Flüssen,
der türkische Teil noch dazu unter den Einfällen der räuberischen Kurdeu
aus Südarmenien. — Der wichtigste Hafen an der Südküste des Schwarzen
Meeres ist Trapeznnt, das Eingangstor zu Türkifch-Armeuieu.
Das durch Gebirge zerlegte Laud ist^nie zur staatlichen Einheit gelangt,
sondern stets Fremden Untertan gewesen; jetzt ist es unter den Nachbarn
Russen, Türken, Persern) geteilt. Die Armenier sind griechisch-orthodoxe
Ehristen und stehen in feindlichem Gegensatz zu den Anhängern des Islam.
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Extrahierte Personennamen: W.
Öeting
Extrahierte Ortsnamen: Asien China Jnnerasieu China Chinas Rheins Hankau Deutsche_Reich China Nordindien Pekings Peking Tientsin Peking Südchina China
116
Europa.
Vor dem Westfuße des Schar-Dagh vereinigen sich die beiden Quellflüsse
des Drin, der nun westwärts zur Adria geht. S. fließt der Wardar
in den Busen von Saloniki, n. vom Hochlande, ö. des Schar-Dagh, die
Mörawa zur Donau. — S. vom Schar-Dagh zieht sich eine Reihe von
Gebirgskämmen hin, deren südlichster die Pin duskette bildet. Auch die
Gebirgszüge auf Morea, wie der Taygetos, und die des Hochlandes von
Arkadien gehören zu dieser Gleichrichtung. Der ganze Zug im Osten der
Adria, das Dinarische Faltengebirge, ist einheitlich gebaut, besteht aus
gleichlaufenden Ketten von Kalk, dessen Oberfläche verkarstet ist. Das kahle,
unfruchtbare, öde Gebirge gehört daher zu den ungünstigsten, verkehrsseind-
lichsten Strichen Europas.
In Thessalien und Ostgriechenland ziehen die meist wilstenhaft kahlen
Gebirge ow. und zeigen oft Zusammenhang mit der Natur der Jnselgebirge.
Am Golf von Soloniki der höchste Berg der Halbinsel, der Olymp
(3000 in). — Zu den östlichen Gebirgen gehört der Rilo-Dagh,
von dem die Maritza kommt und das breite Rhödope-Gebirge. Vom
Rilo-Dagh kommt man über das Plateau von Sofia zum Balkan
(— Waldgebirge). Er ist ein wegsames Faltengebirge, das bis fast 2400 m
ansteigt und die Wasserscheide zwischen der niedrigen bulgarischen Hvch-
fläche und den fruchtbaren Niederungen der Maritza bildet.
Das Klima zeigt stärkere Wärmeschwankungen, als das im übrigen
Südeuropa. Der breite N. hat Landklima; in dem rauhen Winter, der
unter dem Einfluß der kalten Nordostwinde steht, verlieren die Bäume noch
ihr Laub. Auffallend ist der klimatische Gegensatz der Gebiete n. und s.
vom Balkan. N. noch sehr kalte Winter mit vielem Schnee; s. gedeihen
bereits prächtige Walnußbäume, vorzüglicher Wein und wundervolle Rosen.
Mit dem Vorkommen des Ölbaums an der ägäischen Küste beginnt das
Mittelmeerklima mit sommerlicher Dürre und der Vegetationszeit im Winter.
Alle Südfrüchte gedeihen hier. Die griechischen Weine und Korinthen
haben Ruf.
2. Die Bewohner. Die Bevölkerung der Halbinsel bildet ein buntes
Völkergemisch. Der herrschende Volksstamm sind die Slaven. Zu ihnen
gehören die Serben in Serbien, Montenegro, Bosnien und der Herzegowina
und die Bulgaren, zu beiden Seiten des Balkans. In Griechenland, an
den Küsten des Ägäischen Meeres und auf den Inseln wohnen die Griechen.
Unvermischte Nachkommen der alten Griechen sind indes nur die Insel-
griechen und die Bewohner mancher Gebirgsgegenden. Auf dem Festlande
haben sich die „Neugriechen" vielfach mit flavischem und albanischem Blute
gemischt. Die kriegerischen Albaner sind Nachkommen der alten Illyrer.
Die o s m a n i s ch e n Türken, ein mongolenartiger Volksstamm,
bilden in den Städten, sowie in den östlichen Teilen des Türkenreichs eine
geschlossene Bevölkerung. Außerdem sind unter den Bewohnern Deutsche,
Armenier, Juden, Zigeuner, Tatareu und Tscherkessen ver-
treten. — Der Religion nach sind die Türken, der größte Teil der
Albaner, ein kleiner Teil der Bevölkerung in Bosnien und Bulgarien
Mohammedaner. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegender
Mehrzahl der griechisch-orthodoxen Kirche an. — Die Volks-
bildung steht namentlich in den türkischen Ländern auf sehr niedriger
Stufe.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Saloniki Donau Adria Europas Thessalien Sofia Balkan Südeuropa Balkan Serbien Montenegro Bosnien Griechenland Bosnien Bulgarien
§ 14. Das deutsche Kiautschou-Gebiet.
31
ihr Reich verwehrt und halten starr an dem alten Herkommen, alles
Fremde verachtend; erst seit 1842 ist das Land den Fremden erschlossen.
Die Haupt- und Residenzstadt (b. i. Nord-Hoflager) liegt
nicht allzuweit von der Mauer, 30 km im Umfange messend; sie hat
über 1 Mill. Einw.; Nanking (d. i. Süd-Hoslager), früher eine Zeit-
lang Residenz, am Jangtsekjang; das bekannte Baumwollenzeug führt
-von dieser Stadt den Namen. Durch den letzten chinesischen Bürger-
krieg hat das früher sehr bedeutende Nanking viel, auch an Bevölkerung,
Verloren; dafür ist im Münöungslande des Jangtsekjang Autschou als
wichtige Handelsstadt (1 Mill. Einw.) emporgekommen. Hauptplatz für
den europäisch-chinesischen Handel ist Sckiangbai (schanghe) 620000
Einw. Ebenfalls eine wichtige Handelsstadt ist Canton mit 2 Mill.
Einw. Es liegt nahe der Nordspitze eines dreieckigen, inselreichen Meer-
busens, den die Europäer Tiger-Maul nach der darin liegenden
Tiger-Insel nennen. Die Europäer haben am Eingang in diesen
Meerbusen zwei Jnselchen inne: an der Südwestecke die Portugiesen
Makao (makau), eigentlich nur durch einen Flußarm vom Festlande
getrennt, und an der Südostecke die Engländer Hongkong mit der
Stadt Victoria, 170000 Einw. Weiter nordwärts dagegen am West-
user des Gelben Meeres liegt die Bai von Kiautschou, welche
Deutschland besetzt hat.
Zu China gehört auch die vor dem Meerbusen von Tongking
gelegene größere Küsteninsel Hain an.
8 14.
Das deutsche Kiautschou-Gebiet.
Am Westufer des Gelben Meeres liegt in der Breite von Unter-
italien (36° n. 23r.), die Kiautfchou-Bucht umkränzend, das deutsche
Schutzgebiet Kiautschou. Es umfaßt die Bucht selbst, deren Ostrand
und die teils vor dem Eingange der Bucht, teils in demselben ge-
legenen Inseln. Die annähernd kreisförmige Bucht hat eine gegen
4 km breite Einfahrt. Die felsigen Ufer steigen zu Hügellehnen an,
die auf dem rechten Ufer in hohe Granitberge übergehen, während zur
Linken Hügelreihen aufsteigen. Den Boden des Vorgeländes bildet
fruchtbarer Lößlehm, so daß die Bevölkerung eine recht dichte ist.
Das Deutsche Reich hat dies Gebiet seit 1897 im Pachtbesitz.
Außerdem ist in einer Zone von 50 km im Umkreise rings um die
Bucht China verpflichtet, zu allen Bauten und Befestigungen vorher die
Zustimmung des Deutschen Reiches einzuholen. Der Besitz ist wichtig als
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Extrahierte Ortsnamen: Nanking Süd-Hoslager Nanking Hongkong Victoria Deutschland China Unter-
italien China
§ 16. Japan.
33
viel Neis und Tee, gewinnt auch Seids. Im n. Teile finden sich Wälder
mit europäischen Bäumen (Buche, Ahorns
2. Bevölkerung, Staat und Städte. Die Japaner ge-
hören zu den mongolischen Völkern. Von den Chinesen haben sie die
Schreibkunst und manche andere nützliche Kenntnis erhalten, sind
aber viel reinlicher und klüger als sie. Deshalb haben sie sich auch
in neuerer Zeit lieber die Europäer zu ihren Lehrmeistern erwählt, von
denen sie in wenigen Jahren so viel gelernt haben, daß sie auch
im Kriege zu Wasser und zu Lande den Chinesen, ja sogar dem
mächtigen Nußland sich weit überlegen gezeigt haben. Ackerbau, Ge-
werbe und Industrie stehen bei ihnen in hoher Blüte. Ihre Lackwaren
und Bronzeartikel sind weltberühmt, ihre Handelsflotte seit etwa 30 Jahren
ziemlich bedeutend. Man vergleicht sie mit Recht mit den Engländern,
sie sind jedenfalls das bedeutendste Volk Asiens am Großen Ozean. Ihr
jetziger Mikado (d. h. Kaiser) hat sich die früher allzu selbständigen
Vasallenfürsten Untertan gemacht, den Staat durch die Einführung euro-
päischer Zivilisationsmittel emporgebracht und eine konstitutionelle Ver-
fassung eingeführt. Das Reich zählt auf 417000 qkm 45 Mill.
Einw. Die verbreiterte Religion und älter als der Buddhismus ist der
Schintoismus, Verehrung der Sonne und der Ahnen. Doch zählt
auch der Buddhismus viele Anhänger, und das Christentum gewinnt
deren immer mehr.
Auf Nippon die Hauptstadt Tokio (oder Jedo), iy4 Mill.
Einw., mit der (195 000 Einw. zählenden) Hasenstadt Jokohama;
die Industriestadt Kioto, 350000, und die Handelsstadt Osaka..
820000 Einw. Auf Ki^jhiu die Hafenstadt Nagasaki. 72000
Einw. — Das waldreiche, nördlichere Jeso dagegen steht noch nicht
200 Jahre unter japanischer Herrschaft. Es wird, wie die zu Japan
gehörende Jnselreihe der Koliujln, größtenteils von dunkelfarbigen Ur-
einwohnern, den Ainos, bewohnt.
Zu Japan gehört auch die große gebirgige Küsteninsel Formosa,
die der Wendekreis des Krebses durchschneidet. Ihre friedlich Landbau
treibenden Bewohner sind familienweis eingewanderte Chinesen, die aber
Jahrhunderte lang sür sich lebten und demgemäß abweichende Kultur
gewannen.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenich. Ii. Teil.
3
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Japan Asiens Großen_Ozean Tokio Osaka Japan Japan
§ 47. Die Balkanhalbinsel. 107
besonders in Bulgarien wird Ackerbau getrieben, stattliche Laubwaldungen
dehnen sich weit aus, die Eiche herrscht vor, so daß stellenweise Schweine-
zucht getrieben wird. Auch Obst, besonders Pflaumen (Bosnien), wird
angebaut. Doch liegt die gesamte Bodenkultur infolge der Jahrhunderte
langen Mißwirtschaft der Türken sehr danieder. Von Haustieren wird
überwiegend das Schaf gezüchtet, welches ein Hauptnahrungsmittel der
Bevölkerung ist, und im Tal der Morawa das Schwein, weil die
großen Eichenwaldungen eine gute Mast liefern. Griechenland hat sich
im letzten Jahrhundert nach der Befreiung vom Türkenjoch bei seiner
tatkräftigen Bevölkerung bedeutend gehoben. Da das Innere wenig
Getreide, nur Öl, Wein und Trauben (Rosinen, Korinthen) hervorbringt,
haben die Griechen ihre alte Tätigkeit, den Handel, wieder aufgenommen.
4. Bevölkerung. Als Übergangsland von Asien nach Europa
ist die Balkanhalbinsel zu allen Zeiten der Schauplatz von heftigen,
andauernden Kämpfen gewesen. Im Altertum hatten die hochbegabten
Griechen den S. inne und behaupteten trotz ihrer Zersplitterung in
viele kleine Staaten die Herrschaft über das Mittelmeer. Sie gingen im
großen Römerreich auf. Dieses erlag im 15. Jahrhundert dem Ansturm
der mohammedanischen Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten
und die im N. ansässigen Bulgaren und Serben unterwarfen. Unter
der Türkenherrschaft ging die Kultur des Landes sehr zurück. Ihr
Vordringen nach Ungarn und bis Wien (1529 und 1683) war ein
Schrecken für ganz Europa. Doch wurden sie glücklich zurückgeschlagen
(Prinz Eugen von Savoyen) und verloren ein Gebiet nach dem andern.
In blutigem Kampfe (1821 — 29) riß sich Griechenland los.
Die jetzige Bevölkerung ist daher sehr gemischt. Im N. wohnen
Slawen, nämlich die Serben und Bulgaren, im W. die Albanesen, im
O. die Türken, zwischen ihnen und im ganzen S. die Griechen. Außer
den Türken, welche sich zur Religion des Mohammed oder dem Islam
bekennen, gehören alle andern Völker der griechisch-katholischen oder
orthodoxen Kirche an.
5. Staaten und Städte:
1. Tie Türkei.
Außer den Besitzungen im w. Asien und nw. Afrika umfaßt das
türkische Reich in Europa zwei Provinzen, Rumelien und Albanien, und
vier tributpflichtige Staaten, Bulgarien, Ostrumelien, Bosnien und Kreta.
Die unumschränkte Herrschaft des Sultans, der zugleich die höchste geist-
liche Macht in Händen hat, ist durch die fortwährende Geldnot und die
Bestechlichkeit der Beamten sehr behindert, er hat den Einflüssen mancher
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Morawa Eugen_von_Savoyen Eugen Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Bosnien Griechenland Asien Europa Altertum Ungarn Wien Europa Griechenland Asien Afrika Europa Albanien Bulgarien Ostrumelien Bosnien Kreta
§ 26. Die Syrien- und die Attasländer.
Getreide und Dattelpalmen ist, 2. der Steppenhochfläche der Schotts
(arabisch = Salzsee), welche zu einem großen Teile mit Halfagras, dessen
biegsame Blätter, bis zu V^^lang, zu Flechtereien und Papierfabrikation
benutzt werden, bewachsen ist, und 3. dem Großen Atlas, einem in
mehreren Zügen von No. gen Sw. streichenden Gebirge zwischen Mittel-
meer und Atlantischem Ozean, das steil zur Wüste abfällt, und dessen
höchste Gipfel (bis 4500 m) Schnee tragen. Zur Sahara gehen die
Atlasländer in einem besonders an Dattelpalmen reichen Streifen über.
2. Klima und Kultur. Die Atlasländer haben, wie die s.
Glieder Europas, ganz Mittelmeerklima, also regenreiche Winter und
heiße Sommer. Dem entspricht die Vegetation, es gedeihen alle Süd-
früchte, besonders Datteln, Getreide; feines Gemüse und Wein wird an-
gebaut, Pferde, Maultiere und Esel werden gezüchtet.
3. Bevölkerung. Die ursprünglichen Bewohner, hellfarbige
Hamiten, werden Berber genannt; sie vermischten sich seit dem 7. Jahr-
hundert jedoch vielfach mit den eingedrungenen Arabern und heißen jetzt
Mauren. Seit dieser Zeit sind die arabische Sprache und der Islam
in ganz Nordafrika herrschend. In den Städten wohnen viele Juden.
4. Staatliche Verhältnisse.
a) Die O.- und S.-Seite des Syrtenbusens, einst die blühende
griechische Kolonie Kyrene, bildet der türkische Vasallenstaat Tripolis
nebst Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis ist wichtig als Aus-
gangspunkt der Karawanen nach dem mittleren Sudan.
b) Tunis, einst die Römerprovinz Africa propria (d. i. das
eigentliche Afrika, wonach dann der ganze Erdteil benannt wurde) ist ein
mohammedanisches Fürstentum, das aber seit 1881 unter dem Protektorate
Frankreichs steht. Dadurch ist die Kultur des durch die türkische Miß-
Wirtschaft arg heruntergekommenen Landes wieder etwas gehoben. Im
Altertum lag hier, an der Stelle, wo das ö. und w. Mittelmeer zusammen-
stoßen, die größte aller phönizischen Kolonien, das durch seinen Handel
mächtige Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt jetzt Tunis
(170000 Einw.), die Residenz des Bei und Hauptausfuhrhafen für Ge-
treide, Datteln, Öl.
c) Algerien, seit 1830 von den Franzosen erobert und jetzt
deren blühendste Kolonie, obwohl häufig beunruhigt durch die auf-
ständischen Mohammedaner (Kabylen), ist sehr ertragreich an Getreide,
Wein und Südfrüchten, sowie feinem Gemüse, Produkte, welche die
auf einer Anhöhe am Meer gelegene Hauptstadt Algier (französisch
Alger), 97 000 Einw., auf europäische Märkte liefert. Im O.kon-
stantine, im W. Oran.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Atlantischem_Ozean Europas Nordafrika Tunis Afrika Frankreichs Karthago Tunis Algerien Algier Oran
§ 47. Die Balkanhalbinsel.
109
4. Das Fürstentum Montenegro.
Das bis ans Adriatische Meer ausgedehnte Land der „Schwarzen
Berge", slawisch Czernagora, ist von 1/i Million tapferer christlicher
Serben bewohnt, die früher mit den Türken in beständigem, von beiden
Seiten mit Grausamkeit geführtem Kampfe lagen. Hauptort Cetinje,
4000 Einw.
5. Das Königreich Griechenland.
Seit der Befreiung vom Türkevjoche haben die Neugriechen, welche
infolge Vermischung mit Slawen und Albanesen sich stark von den alten
Hellenen unterscheiden, viel zur Hebung der Kultur getan. Der Ackerbau
ist allerdings trotz der Ausdehnung, die er in Thessalien gewonnen hat,
noch nicht bedeutend genug, Schaf- und Ziegenherden weiden auf den
Bergabhängen. Die Schiffahrt und Fischerei (Schwämme) blüht, die
wichtigsten Handelsgegenstände sind Wein, Öl, Feigen, Korinthen.
Folgende Teile sind zu unterscheiden:
a) Nordgriechenland, mit dem Flußtal des Salamvria (dem
Peneios der Griechen), der durch das malerische Tempetal zwischen Olymp
und Ossa seinen Austritt nimmt. An ihm die Hauptstadt Larisa.
b) Mittelgriechenland. Hier die Hauptstadt des Reiches
Athen, 110000 Einw. Einst so glänzend, war sie unter den Türken
ganz verfallen, ist seitdem aber in moderner Weise aufgebaut und wegen
der reichen Kunstschätze, besonders auf der alten Burg, der Akropolis
(Parthenon), das Ziel vieler Reifenden. Universität. 8 km von der
Stadt liegt ihr Hafen Piräus.
c) Südgriechenland. Auf der Halbinsel Peloponnes liegt am
Eingang des Meerbusens von Korinth der wichtige Ausfuhrhafen Paträ,
während das früher reiche Korinth und die Beherrscherin der ganzen
Halbinsel Sparta unbedeutende Landstädtchen geworden sind.
6) Die griechischen Inseln. Unter den Inseln ist die
größte Euböa, nur durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande
geschieden. An der attischen Küste Salamis, nahe dem Peloponnes
das Jnselchen Hydra, die Heimat der tapferen Hydrioten. Unter den
vom Festlande entfernter liegenden Inseln sind die wichtigsten in der
Gruppe der Kykladen: Naxos, die größte, Paros, die Marmor-
insel, Syra mit der blühenden Handelsstadt Hermupolis und das
vulkanische Santorin.
Der Westküste des Festlandes nahe liegen wieder die an Wein,
Öl und Korinthen reichen Ionischen Inseln; die n. und wichtigste ist
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
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B. Länderkunde. — I. Asien.
abgeschlossen, ein Karstgebirge, das steil und zerrissen nach 0 abfällt. Weiter
östlich vermittelt die Verbindung der Gebirge Irans mit denen Zentralasiens
der Hindnküsch, das „Hindu-Gebirge". Im Sw und im S begleiten Rand-
gebirge die Euphrat-Tigris-Ebeue, den Persischen und Arabischen Golf. Die
weiten Hochflächen im Innern sind vielfach dadurch entstanden, daß der
durch die Verwitterung geschaffene Schutt der Gebirge in dem abflußlosen
Lande liegen blieb, die Täler allmählich ausfüllte und die Gebirgsketten bis
an den Kamm unter sich begrub (vgl. §192b). Ein nordsüdlich verlaufender
Gebirgszug trennt das Hochland in eine westliche (Persien) und in eine oft-
liche Hälfte. Der 0 wird wieder durch ostwestlich streichende Ketten in einen
nördlichen (Afghanistan) und in einen südlichen Teil (Balutschistau) zerlegt.
b) Klima und Bewässerung. Die Niederschläge befeuchten die Räuder
reichlich, das Innere spärlich, das daher meist Steppe ist. Sie fallen größtenteils
im Winter. Während des Sommers herrscht Dürre. Nur der 80 dankt dem
Monsunwind Sommerregen. Öde, von Salzkrusten überzogene, blendend
leuchtende „Salzwüsten", die Schneefeldern gleichen, liegen in den abflnß-
losen Gebieten des östlichen Teiles. Durch seine Abgeschlossenheit hat das
Binnenland echtes Festlandsklima mit glühendheißen Sommern und eisigen
Wintern. Die meisten den Randgebirgen entströmenden Flüsse fließen dem
Innern zu, wo sie entweder versiegen oder, wie der Hilmend (vom
Hindnküsch), abflußlose Salzseen speisen. Den nördlichen Gebirgsrand durch-
bricht der Herirud, den östlichen der Kabul. Jener öffnet eine Pforte
nach Tnrän, dieser nach Indien.
c) Wirtschaftsleben. Die Stufenlandschaften erzeugen mittels künstlicher
Bewässerung reichen Pflanzenwuchs; hier wachfeu Weizen und Roggen,
Hanf, Baumwolle, Schlafmohn (Bild 76), Pfirsiche (die persischen Äpfel), Granat-,
Zitronen-, Aprikosen-, Mandel- und Nußbäume; stellenweise baut man Zucker-
rohr und Reis. Berühmt siud die Rosen-, Blumen- und Obstgärten von
Jspahän und Schiräs. Als Hausindustrie blüht die Teppichkuüpserei. Deu
Handel beherrscht im X Persiens Rußland, im 8 und 0 England. Das
Streben beider Mächte geht dahin, das Land auch politisch in Besitz zu
nehmen (s. n.). Das im Altertum blühende Land ist durch schlechte Verwaltung,
Verfall der Bewässerungsanlagen und Wege sehr heruntergekommen. Es besitzt
nur wenige fahrbare Straßen. Auch das Eisenbahnnetz ist gar nicht ent-
wickelt, jedoch sind große Bahnbauten iu Aussicht genommen. Der Binnen-
verkehr wird durch Karawanen vermittelt (Bild 77).
d) Bevölkerung. Die mohammedanische Bevölkerung, zum größten Teile
von den alten Persern und Medern abstammend, ist indogermanischer Herkunft,
aber seit den ältesten Zeiten mit dem geringeren Volksteile, nomadisierenden Turk-
tataren mongolischer Abstammung, gemischt. Die Perser sind eifrige Schiiten,
d. h. sie erkennen im Gegensatz zu den übrigen Mohammedanern, den Sunniten, zu
denen auch die Afghanen und Balntschen gehören, die von den ersten Kalifen her-
rühreuden Zusätze zum Koran (die Sünna) nicht an.
e) Politische Gliederung und Siedlungen. Staatlich gliedert sich die Land-
schaft in Persien, Afghanistan und das britische Schutzgebiet Balutfchistän.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Irans Persien Afghanistan Kabul Indien Persiens_Rußland England Persien Afghanistan Balutfchistän