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vorgeschlagene Gesetze, über Krieg und Frieden und sonstige das Gemeinwesen betreffende Angelegenheiten. In der Folgezeit wurden die fünf Ephoren, die auf je ein Jahr gewählt wurden, die eigentlichen Machthaber in Sparta.
Lykurg wollte aus deu Spartanern ein einfaches, sittenstrenges, kriegerisches und vaterlandsliebendes Volk machen. Darum ordnete er an, daß alle Spartaner vor dem Gesetze gleich sein und auch die gleiche einfache Lebensweise haben sollten. Dies ging so weit, daß die Spartaner sogar ihre Mahlzeiten gemeinsam und sozusagen öffentlich einnehmen mußten. Ein spartanisches Nationalgericht war die „schwarze Suppe", die aus Fleischbrühe, Blut, Essig und Salz bestand, also ungefähr das war, was man in Süddeutschland einen „Pfeffer" nennt. Handel sollten die Spartaner weder in Sparta, noch im Auslande treiben; darum wurde eisernes Geld eingeführt. Die Kleidung war einfach, gerade hinreichend, um die Blößen zu bedecken. Leibesübungen zur Erlangung und Bewahrung kriegerischer Tüchtigkeit bildeten die Hauptbeschäftigung der Spartaner. Eigentümlich war die Erziehung in Sparta geordnet. Schwächliche Kinder wurden im Taygetnsgebirge ausgesetzt; die gesunden erhielten vom siebenten Lebensjahre an eine gemeinsame Erziehung in den öffentlichen Erziehungshäusern. Hier wurden sie zur Abhärtung des Körpers, zur Ertragung von Hunger, Durst, Körperschmerz angehalten, aber auch zur Vaterlandsliebe, zur Ehrfurcht uindem Alter, Wahrhaftigkeit und Sittenreinheit erzogen. Auf geistige Bildung legte man in Sparta keinen großen Wert; die Knaben lernten nur lesen und schreiben, heilige Gesänge und Kriegslieder singen; die Hauptsache blieb die Ausbildung zum Waffendienst und ernsten Bürgersinn.*)
3. Athen.
Die Landschaft Attika nahm den südöstlichen Teil von Mittelgriechenland ein. Sie war sehr fruchtbar; Getreidefelder, Wein-, Feigen- und Ölgärten gaben reichliches Erträgnis. Ursprünglich waren 10 Gemeinden in Attika. Durch Thefeus wurden sie zu einem einzigen Gemeinwesen vereinigt, dessen Hauptort die Stadt Athen war. Bis zur Wanderung der Dorier regierten Könige über Attika. Als die Dorier gegen Athen heranzogen, stellten sich ihnen die Athener, geführt von ihrem König Kodrus, entgegen. Den Doriern war eine Weissagung geworden, daß sie siegten, wenn König Kodrus am Leben bliebe. Kodrus erfuhr
*) Die kurze, schlagende Sprechweise — der „lakonische" Ausdruck — der Spartaner ist sprichwörtlich geworden. „Unserer Schützen sind so viele, daß man von der Menge ihrer Pfeile die Sonne nicht sehen wird," sagte ein Perser zu einem Spartaner und erhielt die Antwort: „Um so besser, dann werden wir im Schatten kämpfen."
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und eroberte einen großen Teil des Peloponnes, der heutigen Halbinsel Morea. In jener Zeit wurde auch in den meisten griechischen Landschaften die Königsregierung abgeschafft, und freie Gemeinwesen wurden eingerichtet. Seither wurde der Name Hellenen als Bezeichnung der Nation gebräuchlich.
Vor dem Jahre 500 vor Christi Geburt hatten die einzelnen Landschaften und Stämme der Hellenen für sich gelebt und mit ihren Volksgenossen nur wenig Verkehr gehabt. Nur bei den großen Nationalfesten, die von Zeit zu Zeit an verschiedenen Orten abgehalten wurden, kamen die Hellenen von überallher zusammen, sogar aus den Kolonien, die im Verlaufe der Zeit in Kleinasien, Asrika, Sizilien und Italien gegründet worden waren. Das am meisten besuchte Nationalist, die sogenannten Olympischen Spiele, wurde zu Olympia, im westlichen Teile des Peloponnes, alle vier Jahre abgehalten. Mit religiösen Feierlichkeiten zu Ehren des Zeus waren Wettkämpfe im Lauf und Wurf, im Ringen und Springen, fowie großartige Wagenrennen verbunden. Die Sieger in den Wettkämpfen erhielten Ölzweige und wurden überall, wo sie mit Hellenen zusammenkamen, hochgeehrt.
2. Von dem spartanischen Staate.
Die südöstliche Landschaft des Peloponnes hieß Lakonien. Sie war westlich von dem rauhen Gebirge Taygetns begrenzt und von dem Flusse Eurotas durchströmt, an dem die vornehmste Stadt, Sparta, lag. Als die Dorier in Lakonien eindrangen, unterwarf sich ihnen ein Teil der achäischen Bevölkerung durch friedlichen Vertrag, ein anderer Teil dagegen leistete bewaffneten Widerstand. Die ersteren behielten ihre Freiheit und einen Teil ihrer Ländereien, die letzteren, so viele ihrer den Kamps überlebten, wurden zu Sklaven gemacht und erhielten den Namen Heloten.
Ans dem eroberten Ackerlande wurden 9000 Güterlose gemacht für die erobernden Dorier, die fortan die herrschende Klaffe in Lakonien waren und in Sparta wohnten, woher sie den Namen Spartaner erhielten. Ihre Güter waren unteilbar und burstcu nicht verkauft werben.
Um das Jahr 900 waren mancherlei llnorbmmgen und Parteiungen in Sparta eingerissen. Damm forberten die Spartaner ihren Mitbürger Lykurg auf, zur Herstellung einer neuen Ordnung Vorschläge zu machen. Durch Lykurg erhielt Sparta eine Verfassung, welche über 600 Jahre bestaub. An der Spitze des Staates stauben zwei Könige; die Gewalt berfelben war eingeschränkt durch den „Rat der Alten", der aus 28 unbescholtenen, mindestens 60 Jahre alten Männern bestand. Die Volksversammlung, an der alle Spartaner teilnahmen, entschied über
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Griechenland.
7
läler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach führten nur Saumpfade über die Gebirgsrücken hinüber; die Folge davon ist gewesen, daß im Altertum Griechenland immer in viele kleine Staaten zerfallen ist und es keinen einheitlichen Staat dort gegeben hat. Andrerseits ist der Boden in vielen Teilen des Landes so felsig und unfruchtbar, daß man dort keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht treiben kann; in den Ebenen allein ist der Anbau des Bodens möglich. So ist es gekommen, daß Griechenland die wachsende Bevölkerung nicht zu ernähren vermochte und immer neue Scharen wanderlustiger Hellenen jenseit des Meeres eine neue Heimat suchten.
In diesem Lande ist der Winter regenreich und mild, der Sommer da- ®Q8 gegen heiß und regenarm, so daß die Quellen und Bäche oft versiegen und große Trockenheit herrscht. Es gedeihen der Weinstock, der Ölbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrüne Gewächse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schönheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schöngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Küste brandende Meer. Und in diesem schönen Lande wohnte ein Volk von einem Schönheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat.
§ 9. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes, eine Halbinsel, die ihren Namen von dem Heros Pelops trägt.
Nordgriechenland umfaßt die beiden Landschaften T h e s s a - Nordg^chen. l i en und E pi ru s , welche durch Gebirge voneinander geschieden werden.
An der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte, 3000 m hohe Olymp, der höchste Berg Griechenlands, auf dem man sich die Wohnungen der Götter dachte. Mit Mittelgriechenland wird Thessalien nur durch einen schmalen Paß verbunden, der zwischen Berg und Meer hinführt und von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den größten Teil Thessaliens nimmt eine getreidereiche Ebene ein.
Epirus dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelstätte D o d o n a , wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte.
Der westliche Teil Mittelgriechenlands war wie Epirus zum größeren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, * * an wenig Städte sich vorfanden und die Bevölkerung roh von Sitten war. Der höchste Berg Mittelgriechenlands ist der Parnaß; hier lag in einem Hoch-
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40
Geschichte der Griechen.
Die
kchrccke»»-
Herrschaft.
Tod bc8 Gefifltes.
Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten.
Athen dagegen nahm im Lause des vierten Jahrhunderts auf kurze Zeit einen neuen Aufschwung. Daneben spielte Theben vorübergehend eine bedeutende Rolle. Aber weder Sparta noch Athen noch Theben vermochte eine beherrschende Macht zu gewinnen. Griechenland blieb zersplittert und uneinig und daher schwach, so daß es den von Norden her drohenden Eroberern, den Macedoniern, keinen genügenden Widerstand leisten konnte und schließlich von ihnen unterworfen wurde.
Iii. Die Zeit des Werfalls von Kellas. 404—338.
1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas.
§ 41. Die dreißig Tyrannen in Athen. Tod des Sokrates. Die
dreißig Tyrannen führten in Athen ein äußerst gewalttätiges Regiment. Viele Anhänger der demokratischen Partei wurden hingerichtet, andere mußten in die Verbannung gehen. Aber nur ein Jahr lang blieben sie im Besitze der Macht; dann wurden sie gestürzt, und es traten allmählich wieder einigermaßen friedliche Zustände unter der Bürgerschaft ein.
An Parteiungen fehlte es indessen auch seitdem nicht. Und dem Parteihaß fiel auch ein Mann zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbstlosester Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straßen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hören wollte, gern ein Gespräch über das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebzigjährige Sokrates. Er wurde 399 angeklagt, daß er die Jugend verderbe und einen neuen Götterglauben lehre, und von dem Volksgericht zum Tode verurteilt. Noch aus dem Kerker hätte er mit Hilfe eines Freundes fliehen können; er aber wollte, obwohl er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein, und nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn aus und starb, eine der größten Gestalten des Altertums. Sein hervorragendster Schüler ist der große Philosoph Platon gewesen.
§ 42. Der Zug der Zehntausend. Der persische Statthalter von Cvn>» Kleinasien, der Prinz C y r u S, den wir den jüngeren Cyrus zu nennen pflegen, der Verbündete der Spartaner, hatte den ehrgeizigen Plan gefaßt.
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320
B. Länderkunde, — Vi. Europa.
engem Räume eine Fülle verschiedenartigster Lebensbedingungen, dazu die
Möglichkeit leichten Güteraustausches, den das Meer vermittelt. So konnte
sich die einzig dastehende Kultur Altgriecheulauds entwickeln, die alle Kultur-
Völker beeinflußte.
Ein großes Einbruchsbecken, ein untergetauchtes Stück der Südosteuro-
püischen Halbinsel, stellt auch das Ägäische Meer dar. in dem zahlreiche
Reste des einstigen Festlandes als Inseln ans dem Wasser emportauchen.
Der östliche Grenzwall der Thessalischen Ebene setzt sich in den nördlichen
Sporaden fort; an Enböa und die Halbinsel Attika schließen sich die Ky-
kladen und an die östliche der drei Südhalbinseln des Poloponnes die Inseln
des Kretabogens mit der karstartigen, von schneebedeckten Kreidegebirgen
erfüllten Insel Kandia oder Kreta. An der Westküste liegen als losgelöste
Teile des Festlandes die Jonischen Inseln. Häufige Erdbeben im süd-
lichen Griechenland und in seiner Inselwelt beweisen, daß diese Gebiete noch
nicht zur Ruhe gekommen sind. Die Insel Santorin hat bis in die
jüngste Zeit vulkanische Ausbrüche erlebt.
Das Klima Griechenlands ist ein typisches Mittelmeerklima: Regen-
zeit im Winter, Trockenheit im Sommer. Die äußerst seltenen und kurzen
Platzregengüsse verdampfen obendrein sofort wieder, so daß sie keine merkbare
Erquickung bringen. Die Niederschlagsarmut steigert sich im Juli und August
bis zur Regenlosigkeit, Der Himmel ist dann unverändert tiefblau, der Dünen-
sand am Hafen von Athen erwärmt sich bis zu 71°, die erhitzte Luft zittert
über der glühenden Erde, die Flüsse versiegen, die Kräuter verdorren,
Trockenrisse spalten den Boden, über den der Wind oft dichte Staubwolken
dahertreibt. Wüstenhaft sieht dann die im Frühjahr fruchtstrotzende Landschaft
aus; die einzige Unterbrechung der Öde bilden grüne Wein- und Maisfelder.
fo) Staat und Siedlungen. Das Königreich Griechenland (65 000 qkm,
2,6 Mill. E., 41 E. auf 1 qkm) ist trotz der meist nicht günstigen Bodenverhältnisse
und des Klimas — für viele Nutzpflanzungen ist in Mittel- nud Südgriechenland
künstliche Bewässerung nötig — ein Ackerbaustaat, der nur unbedeutende Vieh-
zucht treibt. Das im Lande gebaute Brotgetreide reicht nicht für den eigenen Be-
darf, dagegen liefert Griechenland Korinthen, Wein, Feigen und Olivenöl für den
Weltmarkt. Neben dieser Ausfuhr vermehren Schiffahrt und Fischerei das
Volksvermögeu. Im Handel steht England an erster Stelle; der Handel mit
Deutschland kommt etwa der Hülste des britischen gleich. Den weitaus bedeu-
teudsten Ausfuhrartikel bilden Korinthen; wir führen chemische Erzeugnisse, Web-
und Eisenwaren ein. — Die als Kaufleute und Bankiers des Orients bekannten
Neugriechen sind ein Mischvolk aus den Nachkommen der Hellenen mit anderen
Völkerbestandteilen, Slawen und Albanesen; die Sprache hat jedoch ihr griechisches
Gepräge bewahrt. Der unter der Herrschaft der Türken gesunkene Kulturzustand
des Landes hebt sich langsam wieder infolge der dem Volke eigenen Strebsamkeit.
Die Siedlungen sind ganz überwiegend Dörfer. Auch die Städte, die meist
an der Küste liegen, haben im allgemeinen nur eine geringe Volkszahl aufzuweisen.
Die einzige Großstadt, Athen (mit dem Hafen Piräus 250), erwuchs wieder
zum Mittelpunkt des Handels und des Geisteslebens der Griechen. Wegen ihres
Reichtums an gut erhaltenen Denkmälern der alten Kunst wird sie viel von
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Europa Attika Kreta Griechenland Santorin Griechenlands Athen Griechenland Griechenland England Deutschland Athen
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31
Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen.
Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet.
Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren.
Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2).
Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit.
Zweiter Zeitraum.
Die Begründung der griechischen Staaten,
1100-500 v. Lhr.
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen.
Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung.
Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde.
Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.
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24. Die staatlichen Einrichtungen. § 25. Sparta. 33
2. Die Einheit -es Griechenvolkes. Trotz ihrer Zersplitterung in zahlreiche Kleinstaaten fühlten sich die Griechen doch lebhaft als Glieder eines einzigen Volkes,- denn alle hatten gleiche Sprache und Sitte, verehrten dieselben Götter und hörten deren Willen durch das Orakel zu Delphi, das in ganz Griechenland und selbst im Auslande (bei den „Barbaren") in hohem Ansehen stand. (Ein wichtiges Band der griechischen Stämme und Staaten waren endlich die großen Nationalspiele.
Hm bedeutendsten waren die olympischen Spiele. Sie wurden alle vier Jahre, zu (Ehren des Zeus, zu Olympia in der Landschaft (Elis gefeiert. Bort lagen neben der Rltis, dem Götterhain mit seinen Tempeln, Ritären, Schatzhäusern und Bildsäulen, die Ring- und Rennbahnen und ein Theater (Tafel Ii, 5). Die Dauer des Festes betrug fünf Tage. Die Spiele bestanden aus Wettkämpfen im Lauf und Sprung, im Wurf mit Speer und Diskus, im Ring- und Faustkampf, im Pferde- und Wagenrennen. Der preis des Siegers war ein Kranz von Ölzweigen und hohe (Ehre bei allen Stadt- und Volksgenossen (2. Bild). Dichter verherrlichten seinen Hamen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule aufgestellt. Ruch die Künste kamen zu ihrem Recht: Musik verschönte das Fest; Geschichtschreiber und Dichter brachten ihre Werke zum Dortrag; Künstler stellten Bildsäulen und Gemälde aus. Sogar die Zeitrechnung der Griechen richtete sich nach den olympischen Spielen: die vierjährige Frist von einem Feste zum anderen hieß eine Olympiade.
Ruch an anderen Orten Griechenlands wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu (Ehren des Rpoiio, die isthmischen Spiele bei Korinth zu (Ehren des Poseidon, die nemet sehen Spiele in der Landschaft Rrgolis.
3. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands wurden das dorische Sparta im Peloponnes und das ionische Hthen in Mittelgriechenland.
§ 25. Sparta.
1. Begründung des spartanischen Staates. Die in Lakonien eingedrungenen Dorier waren an Zahl gering, aber kraftvoll und tapfer. Sie bezogen am Flusse (Eurötas ein Lager, und hier erwuchs aus mehreren unbefestigten Dörfern ihr hauptort Sparta. (Ein Teil der achäischen Landesbewohner unterwarf sich nach kurzem Widerstände, ein anderer Teil konnte erst nach langen Kämpfen bezwungen werden.
2. Einteilung des Volkes. So schied sich das spartanische Volk in drei scharf gesonderte Stände:
Linheits-
gefühl
Die
olympischen
Spiele
Andere
National-
spiele
Andrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I.
3
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82
23. (24.)
Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonieen.
1. Die dorische Wanderung 1104: ("!). Dem Heldenzeitalter folgen groe Waliderungen der griechischen Stmme, durch welche eine Umwandlung der ltesten Zustnde herbeigefhrt wurde. Von den wichtigsten Folgen war namentlich die dorische Wanderung.
Die Dorier ursprnglich an den Abhngen des Olymp wohnend wanderten der den ta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde. Von hier aus zogen sie der Sage nach unter Fhrung derherakliden (Nachkommen des Herkules) der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes (1104 ?). Sie besiegten in ln-geren Kmpfen die dort ansssigen Acher und besetzten den sdlichen und stlichen Teil des Peloponnes: Messenien, Lakonien, Argolis, Korinth. Die Acher, welche bisher diese Lnder in Besitz gehabt hatten, wurden teils unterworfen, teils nach der Nordkste des Peloponnes verdrngt, die nun nach ihnen Achaia genannt wurde. Die von hier verdrngten Jonier wanderten nach dem stammverwandten Attika und von da meist nach den Inseln des gischen Meeres und den Ksten Kleinasiens.
2. Die Kolonieen. Durch diese Wanderung entstanden die grie-chischen Kolonieen in Kleinasien. Die wichtigsten waren die sogenannten jonischen d. h. von dem Stamme der Jonier auf der West-kste von Kleinasien gegrndeten Kolonieen, unter welchen namentlich die Städte Milet, Ephesus, Smyrna und Phoca zu hoher-Blte gelangten. Auch von den Stmmen der Dorier und o lier wurden Kolo-nieen in Kleinasien angelegt. In der folgenden Zeit breiteten sich die Pflanz-stdte der Griechen immer weiter aus: auch an der Nordkste des gischen Meeres, an den Ufern des Schwarzen Meeres, in Unteritalien (Tarent) und Sizilien (Syrakus), selbst in Gallien (Massilia) und Spanien gab es grie-chische Kolonieen. Diese blieben mit dem Mutterlande in Verbindung; grie-chische Kunst und Wissenschaft waren in ihnen verbreitet; ja, die Kolonieen eilten in den Fortschritten der Kultur zum Teil dem Mutterlande voraus.
24. (25.)
Die Staatsverfassungen und die Nationaleinheit.
1. Die Staatsverfassungen. Griechenland bildete keinen Gesamtstaat; es zerfiel, durch seine natrliche Beschaffenheit vielfach geteilt, in eine Menge kleiner Staaten. Anfangs standen an deren Spitze n i g e. So im Helden-zeitalter; so in den Staaten, welche die Dorier im Peloponnes gegrndet hatten. In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich (die ihr Geschlecht
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: /; ' ; ' f fa .
53
Altertums. Sohn eines wohlhabenden W^ffenfabrikanten. frh vaterlos,
hatte er durch den Betrug seiner Vormnder einen Teil seines Vermgens eingebt. Als er deshalb vor Gericht Klage gegen sie erhob, machte er den ersten, wenig gelungenen Redeversuch. Zur grndlichen Ausbildung seines Geistes betrieb er dann mit unablssiger Beharrlichkeit in einem unter-irdischen Zimmer das Studium der Wissenschaften, und suchte die Natur-
fehler, welche ihm die Wirksamkeit als Redner erschwerten, seine Kurzatmig- .......
feit, die Schwche seiner Stimme und das Stottern, durch unverdrossene Anstrengung zu berwinden. Er ging an das Meeresgestade und bemhte ,
sich, das Tosen der brandenden Wellen zu bertnen; er nahm Kiesel in den Mund und versuchte trotz dieses Hindernisses deutlich zu sprechen; erstieg steile Hhen hinan und sprach dabei laut und anhaltend, um seinen Atem zu lngerer Ausdauer zu gewhnen. Nachdem er sich so zum vollendeten Staatsredner ausgebildet hatte, gelangte er in der athenischen Volksversammlung zu steigendem Ansehen. Mit der ganzen Kraft seiner Beredsamkeit warnte er seine Mitbrger vor der Gefahr, welche ihrer Freiheit durch Philipps Eroberungsgelste drohte.
2. Die Schlacht bei Chronea, 338. Aber es gelang dem groen 338 athenischen Redner doch nicht, rechtzeitig die Griechen unter Athens Fhrung zum Widerstnde gegen Philipp zu vereinigen. Pltzlich rckte der König mit Heeresmacht in Mittelgriechenland ein und nahm eine wichtige Stadt in Besitz. Zwar brachte nun Demosthenes ein Bndnis zwischen Athen und Theben zustande, und ein zahlreiches Heer der Verbndeten rckte dem Könige nach Botien entgegen; aber die Griechen wurden in der entscheidenden Schlacht bei Chronea, 338, geschlagen. So kam riech enland unter macedonische Herrschaft. Philipp berlebte seinen Sieg nicht lange. Whrend er sich zu einem Feldzuge gegen die Perser rstete, wurde er bei einem Hoffeste von einem seiner Leibwchter ermordet, 336. 83g
Dritte Periode.
Das macedonische Zeitalter.
34.
Alexander der Groe, 336-323. Seine Jugend und , , ( V Thronbesteigung.
1. Der junge Alexander. Auf Philipp folgte sein Sohn Alexander als König von Macedomen, bei seiner Thronbesteigung erst zwanzig Jahre alt. Er war in der Nacht geboren, da Herostrtus den Ternpel^der Ar^ /
temis zu Ephesus, eines der Wunderwerke der alten Welt, in Brand steckte, /
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander
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ferner die drei &jojls-D, die Gttinnen der Jahreszeiten, welche die Thore des Himmels auf- und zuschlieen und die Menschen durch ihre Gaben erfreuen. Als ernstere Mchte machten sich die Mm.n.geltend, die hehren Schicksalsgttinnen, gleichfalls drei an der Zahl. Hebe war die blhende Gttin der Jugend, welche bei festlichen Gttermahlen den Schmausenden als Mundschenkin die Becher fllte; Zris. die Gttin des farbigen Regen-bogens, die windschnelle, goldgeflgelte Botin des Zeus. Ganz unbersehlich war endlich die Zahl der Zt.ym4ch.en, welche teils als Nereiden das Meer oder als Najaden die Quellen und Flsse, teils als Oreaden die Gebirge bewohnten.
20. (21.)
Das Heldenzeitalter; Volksstmme und Einwanderer.
1. Die Stammsage der Griechen. Der Gtterwelt reiht sich die Helden welt, der Götter s a g e die Helden s a g e an; denn die ltesten Helden (Heroen) waren nicht gewhnliche Sterbliche, sondern Halbqtle'r (menschliche Shne der Götter), die in die Wunderwelt der Urzeit hinauf-reichen. In diese Heldensagen sind die Anfnge des griechischen Volkes gehllt. Die Griechen nannten sich selbst Hellenen; als ihren Stammvater bezeichnet die Sage D^ukalions Sohn Hellen.
Deumm war bei der groen Wasserflut, durch welche der Zorn der Götter die verderbte Menschenwelt von der Erde vertilgte, allein mit seiner frommen Gattin Pyrrks gerettet worden, indem er zu Schiffe den Gipfel des Parna, des hchst-ragenden der griechischen Berge, erreichte. Von ihm ging ein neues Menschen-geschlecht aus.
Von Hellens Shnen und Enkeln werden die vier Stmme hergeleitet, in welche sich das Volk der Hellenen oder Griechen gliederte: die o-lier, Ach er, Dorer und Jonier.
2. Einwanderungen aus dem Orient. So lautet die Stammsage der Griechen. Doch waren sie nicht, wie sie selbst meinten, Eingeborene ihres Landes (Autochthonen), sondern ein Zweig der groen arischen Vlker-fannlie und in ltester Zeit aus Hochasien in die Halbinsel eingewandert, welche sie bewohnten. Auch auf die frheste Entwicklung der griechischen Kultur hat der Orient vielfach eingewirkt. Darauf weisen die Sagen von deneinwanderernk'ekrops, Kadmus, Danus undpelops hin, die als Grnder geselliger Ordnung und Gesittung gefeiert werden.
1. Kesxops kam aus gypten nach der Landschaft Attila, in welcher er als erster > König und Gesetzgeber waltete und die Burg Kekrop ia erbaute.
2- Kadmus zog aus Phnizien, seine von Zeus geraubte Schwester Europa \y suchend, nach Griechenland und folgte"auf Weisung des Orakels zu Delphi den Spuren X eines den Gttern geheiligten Botien. Dort grndete er
nach Erlegung eines furchtbaren Drachens die Stadt Treben mit der Burg Kadmea. Ihm wird die Erfindung der Buchstaben zugeschrieben. Seine Tochter S em i! le war " die Mutter des Weingottes Dionysos.
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Extrahierte Personennamen: Deumm Pyrrks Danus Kesxops Attila Kadmus Zeus
Extrahierte Ortsnamen: Orient Kadmus Burg_Kekrop Europa Griechenland Burg_Kadmea