7. Der Französische Krieg 1870—1871.
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November 1869 feierte Frankreich noch einmal einen großen Triumph bei der Eröffnung des Su es kan als, den sein genialer Ingenieur Ferdinand von Lesseps gebaut hatte.
7. Der Französische Krieg 1870—1871.
Veranlassung. Die Franzosen sahen mit Neid auf den Kriegsruhm Preußens. Rache für Sadowa!1) war das Losungswort. Mit diesem suchte die regierende Partei die Unzufriedenheit im Innern abzulenken. Graf Bismarck gab die Bündnisse mit den süddeutschen Staaten bekannt. Zur Leitung des Zollvereins wurde ein Zollparlament eingerichtet, in das die süddeutschen Staaten Vertreter entsandten. Alles dies ließ die Franzosen befürchten, daß der Norddeutsche Bund sich zu einem neuen Deutschen Reich erweitern würde.
Außerdem bestanden Verstimmungen wegen Luxemburg. Von der Zeit her, wo Luxemburg zum aufgelösten Deutschen Bunde gehörte, hatte Preußen dort eine Besatzung. Mit der Auflösung des Bundes 1866 war der Grund hierzu weggefallen, aber der König von Holland, der zugleich Großherzog von Luxemburg war, forderte den Abzug der preußischen Besatzung nicht, und es konnte Preußen nicht gleichgültig sein, wer nach ihm den wichtigen Platz besetzte. Napoleon hatte versucht, von Holland das Großherzogtnm Luxemburg käuflich zu erwerben. Der König von Holland war nicht abgeneigt, falls Preußen keinen Einwand erhebe. Die allgemeine Stimmung in Preußen war aber dagegen. Deshalb zog der König von Holland seine Zusage zurück, und es kam zu einem Vertrage, daß Holland das Großherzogtum behalten, aber die Festungswerke der Stadt Luxemburg schleifen solle. Napoleons Wunsch war nicht erfüllt, Mißstimmung in Frankreich die Folge.
„Die Franzosen sind eine sparsame und arbeitskräftige Nation, mit reichen Gaben aller Art, aber sie sind auch eitel und eifersüchtig und lassen sich von politischen Schreiern und dreisten Journalisten leicht zu hastigen und wilden Entschlüssen fortreißen."2) Die Kriegspartei erneuerte den Ruf: „Rache für Sadowa!" Preußen sollte für feine Erfolge von 1864 und 1866, für die Stiftung des Norddeutschen Bundes und des Zollparlaments gedemütigt werden. Das sind im wesentlichen die innern Gründe des Französischen Krieges; bald fand sich auch eine äußere Veranlassung zur Kriegserklärung.
In Spanien war die Königin Jsabella des Landes verwiesen worden, und das spanische Ministerium bot dem Prinzen Leopold von Hohen-zollern-Sigmaringen die spanische Krone an. Der Prinz sagte zu.
x) Sadowa ist ein Dorf bei Königgrätz.
2) Kaufmann S. 119.
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I
74 Tv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit.
von Sonderburg-Augustenburg legte dagegen beim Bundestag und bei König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen Verwahrung ein unter Hinweis auf sein Erbrecht.
Auf Verlangen des Bundestages rückten preußische Truppen unter dem Feldmarschall Wrangel in Schleswig-Holstein ein, siegten am Da ne werk und drangen bis Jütland vor. Jetzt erhoben England und Rußland Einspruch gegen die Weiterführung des Krieges. Wegen Rußlands Drohung wurde Wrangel zurückberufen und mit Dänemark ein Waffenstillstand zu Malmö geschlossen, 1848. Im folgenden Jahre erneuerten die Dänen den Krieg. Wieder rückten preußische und auch süddeutsche und hannoversche Truppen in Dänemark ein und erstürmten die Düppeler Schanzen. Da aber die schleswig-holsteinschen Truppen selbst von den Dänen besiegt wurden, traten die auswärtigen Mächte wieder für Dänemark ein, Preußen bequemte sich zum zweitenmal zu einem Waffenstillstand, dem 1850 der Friede zu Berlin folgte. Dänemark behielt Schleswig-Holstein, nur wurden für Holstein die Rechte des Deutschen Bundes gewahrt. Daß England die ganze Streitfrage leitete, geht daraus hervor, daß 1852 die Vertreter der Großmächte zu London ein Protokoll unterzeichneten, in dem sie die Erbfolge des Haufes Sonderburg-Glücksburg auch auf Schleswig-Holstein ausdehnten. Die Rechte des Hauses Augustenburg wurden preisgegeben.
8. Nachträge aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms Iv.
Landzuwachs und Landverlust. Die revolutionäre Bewegung des Jahres 1848 hatte auch die kleinen Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen erfaßt. Durch preußische Truppen war die Ordnung wiederhergestellt worden. Die Fürsten traten die beiden Fürstentümer 1849 an Preußen ab gegen Jahresrenten und die Rechte der nachgeborenen Prinzen des Königlichen Hauses. Aus den beiden Fürstentümern wurde der Regierungsbezirk Sigmaringen gebildet und dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz unterstellt.
In dem Fürstentum Neuen bürg in der Schweiz, das König Friedrich I. von Preußen als Erbe seiner Mutter zugefallen war, erstrebte eine republikanische Partei Loslösung von Preußen und Anschluß an die Schweiz. Die Regierungspartei blieb sieglos gegen die Republikaner, und schweizerische Truppen rückten ein. Um einem Kriege auszuweichen, verzichtete Friedrich Wilhelm Iv. auf Neuenburg und erlangte als Gegenleistung die Freilassung der Gefangenen der preußischen Partei.
Begründung der preußischen Flotte. Ein Hauptverdienst Friedrich Wilhelms Iv. ist die Begründung der preußischen Flotte. Ehe die Deutsche Nationalversammlung die Gründung einer deutschen Flotte unternahm, hatte die preußische Regierung einige Schiffe zum Schutz der Küsten ausrüsten lassen. Da der Bundestag die Weiterentwicklung der
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84
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
zurücktrete. In diesem Falle hätte Österreich seine in Italien stehenden Truppen gegen Preußen verwenden können. Aber Viktor Emanuel lehnte den Sonderfrieden ab und blieb dem Verbündeten treu. Das beschleunigte den Friedensschluß zwischen Preußen und Österreich.
Friedensschluß. Im Frieden zu Prag trat Österreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschädigung für die Kosten des Krieges von Österreich 60 Million Mark; ferner wurden das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, die Freie Stadt Frankfurt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtümer Schleswig-Hol-stein dem Preußischen Staat einverleibt.
Durch diese Erwerbungen erreichte das preußische Staatsgebiet einen Umfang von 350000 Quadratkilometern mit etwa 23 Million Einwohnern, und Preußen wurde äußerlich eine Großmacht.
Preußen verlangte von Österreich die Abtretung Veneziens an König Viktor Emanuel von Italien für dessen indirekte Hilfe. Außer diesem Gebiete, das nach seiner geographischen Lage zu Italien gehört, verlor Österreich nichts von seinem Länderbesitze; denn der Zweck des Krieges war nicht, Österreich zu schwächen, sondern seinen Austritt aus dem Deutschen Bunde zu bewirken. Auch die süddeutschen Staaten behielten ihre Länder. Sie sollten ans Gegnern Bundesgenossen werden.
5. Der Norddeutsche Bund.
Nach dem Kriege gegen Österreich vereinigten sich die Staaten des nördlichen und mittlern Deutschland zu dem Norddeutschen Bunde, dessen Leitung Preußen übernahm. Ein Norddeutscher Bundesrat als Vertretung der Bundesfürsten und ein Norddeutscher Reichstag als Volksvertretung wurden eingerichtet. Beide hatten ihren Sitz in Berlin. Graf Bismarck wurde Bundeskanzler. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen, in dem diese sich verpflichteten, in einem Kriege des Norddeutschen Bundes gegen auswärtige Feinde ihre Truppen unter Preußens Oberbefehl zu stellen.
6. Die wichtigsten Ereignisse in den übrigen Staaten.
Der Bürgerkrieg in Nordamerika. Nachdem die Vereinigten Staaten ihre Freiheit erkämpft hatten, breiteten sie ihre Herrschaft immer weiter nach Süden und Westen aus. Als die europäischen Mächte 1823 Spanien zur Unterwerfung seiner amerikanischen Kolonien helfen wollten, stellte der Kongreß auf Vorschlag seines Präsidenten Monroe den Grundsatz auf, daß die Vereinigten Staaten eine Einmischung Europas
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vt, Amf-i /3
> ' /'t Der zweite Koalikiottskrieg und der Umsturz der deut^en Reichsversassung.
trat er selbst mit außerordentlicher Machtvollkommenheit an die Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Beamten, beeinflußte die Gesetzgebung. So schloß die französische Revolution, die
Napoleon sich rühmen konnte beendet zu haben, mit der Aufrichtung der
Militärdiktatur.
Ii. Die Aufrichtung der napoleonischen Weltherrschaft.
1799 —1812.
Der zweite Koalitionskrieg und der Umsturz der deutschen Reichsverfaffnng.
§ 201. Der zweite Koalitionskrieg. Inzwischen war eine neue 1798 brs Koalition gegen Frankreich entstanden, die Seele des neuen Bundes war der englische Minister Pitt, der Sohn des Staatsmannes, der einst den Bund mit Friedrich dem Großen schloß. England, Österreich und Rußland, wo seit dem Tode Katharinas Ii. Paul i. regierte, waren die verbündeten Staaten. Preußen, wo seit 1797 der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. auf dem Throne faß, schloß sich von der Koalition aus.
Anfangs kämpften die Verbündeten glücklich. 1800 aber trug Napoleon, Marengo und nachdem er mit seinem Heere den großen St. Bernhard überschritten hatte' ^lsoa™" beimarengo einen Sieg über die Österreicher davon, und am Schluß desselben Jahres siegte der General Müngu, der in Süddeutschland eingedrungen war, bei H o h e n l i n d e n östlich von München. Daraus wurden Verhandlungen angeknüpft, die zu Beginn des Jahres 1801 zum F r i e b e n vonlnn 6 ville führten. In biefent würde der Friebe von Campoformio im allgemeinen bestätigt; das linke Rhetnufer würde von neuem abgetreten.
§ 02. Der Umsturz der deutschen Reichsderfossung. In bet Friedens-u , roor bestimmt worden, daß diejenigen deutschen Staaten, welche durch die Abtretung des linken Rheinufers einen Gebietsverlust erlitten, auf' dem rechten Ufer entschädigt werben sollten. Bei bent deutschen «nt««. Reichstag, der noch immer in Regensburg tagte, wurden die Verhandlungen^"' geführt; es war ein unwürdiges Schauspiel, wie so viele deutsche Fürsten sich um die Gunst bestechlicher französischer Staatsmänner bewarben, deren Fürsprache entscheidend ins Gewicht fiel. Die Gebiete der geistlichen Fürsten wurden fast sämtlich eingezogen (säkularisiert), ebenso mit wenigen Ausnahmen die Reichsstädte. So wurden zwei wichtige Glieder des
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232
Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Die preußische Union und der Vertrag von Olmütz.
§ 235, Friedrich Wilhelm Iv. hatte, trotzdem er die Kaiserkrone abgelehnt hatte, den Gedanken an eine Reform des deutschen Bundes Die Union nicht aufgegeben. Cr plante die Gründung eines Bundesstaates unter preußischer Leitung, einer Union, die dann mit Österreich durch ein enges Bündnis vereinigt bleiben sollte. Aber nur die kleineren Staaten Deutschlands schloffen sich der Union an. Unter langwierigen Verhandlungen verging kostbare Zeit.
Inzwischen war Osterreich erstarkt und wieder fähig, Preußen gegenüber seine überlieferte Machtstellung in Deutschland tatkräftig zu verteidigen. Die österreichische Regierung legte gegen die Gründung der preußischen Union Verwahrung ein. Sie stützte sich dabei auf die Hilfe Rußlands; denn Nikolaus, der ganz davon erfüllt war, daß es seine Pflicht fei, jede Auflehnung gegen die bestehenden staatlichen Ordnungen zu bekämpfen, sah auch in den preußischen Unionsplänen revolutionäre Versuche. Es schien, als müsse es zum Kampfe kommen. Die preußische Armee wurde mobil gemacht. Aber der Krieg wurde vermieden; er wäre allerdings, da Preußen zwei Vertrag von Großmächte zu bekämpfen gehabt hätte, ein großes Wagnis gewesen. Der °mo.' preußische Ministerpräsident von Manteuffel hatte mit dem Fürsten Schwarzenberg zu Ende des Jahres 1850 zu Olmütz eine Unterredung. Hier gab Preußen nach und verzichtete auf die Union. Es war ein durch die Verhältnisse gebotener, aber durch eine schwächliche Politik verschuldeter und wenig ehrenhafter Vertrag. Zum zweiten Male war der Versuch, Deutschland fester zusammen zu schließen, mißlungen.
Trgebnisie. Besonders schmerzlich für alle Patrioten war das Geschick der S ch l e s -wig-Holsteiner. Preußen hatte zeitweise ihre Erhebung unterstützt, 1850 aber mit Dänemark Frieden geschloffen. Nunmehr machten sie den Versuch, ohne fremde Hilfe ihre Selbständigkeit zu verteidigen; aber ihr Heer erlag bei I d st e d t der feindlichen Übermacht, und Schleswig wurde von den Feinden besetzt. Nach Abschluß des Olmützer Vertrages wurde auch in Holstein die dänische Herrschaft wieder hergestellt.
Im Jahre 1852 wurde die im Jahre 1848 geschaffene deutsche Flotte meistbietend versteigert; sie war das einzige gewesen, was noch an die deutsche Zentralgewalt erinnerte. Die Wirren dieser Jahre waren über Deutschland dahingegangen, ohne ihm die ersehnte Einheit zu bringen. Nur ein wichtiges Ergebnis hatten sie gehabt: Preußen war ein Verfassungsstaat geworden.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Deutschland Holstein Deutschland
Der deursche Krieg 1866.
239
einzuschiffen. Jetzt fürchteten die Dänen, ihre Gegner, die indessen Jütland bis zum Kap Skagen besetzt hatten, würden auch nach Fünen hinübergehen.
So begannen sie Friedensunterhandlungen, und diese führten zum Abschluß
des Friedens von Wien. Dänemark trat Schleswig, Holstein und^Mr-n.
Lauenburg an Preußen und Österreich ab.
Der deutsche Krieg 1866.
§ 242. Vorgeschichte des Krieges. Preußen und Österreichgggäj verwalteten die Herzogtümer zunächst gemeinsam. Uber die Frage aber, 6er^eflrtümtr
welches ihr endgültiges Schicksal sein sollte, entstanden zwischen beiden
Staaten Meinungsverschiedenheiten, die schließlich zum Kriege führten.
Österreich wünschte eine Annexion der Herzogtümer durch Preußen, bei der es selbst leer ausginge, zu verhindern und war daher geneigt, den E r b -prinzenvonaugustenburgals Herzog einzusetzen. Die preußische Regierung war hierzu nur in dem Falle bereit, daß die Herzogtümer in ein enges Verhältnis zum preußischen Staate träten, daß insbesondere ihre Truppen der Kriegshoheit des Königs von Preußen unterstellt und der wichtige Kieler Hasen an Preußen abgetreten würde; falls hier ein neuer Staat entstand, so wollte sie wenigstens verhindern, daß dieser in Gemeinschaft mit den übrigen Mittelstaaten eine Preußen feindliche Politik triebe.
Schon im Jahre 1865 wurde infolgedessen die Spannung so groß, daß der t Ausbruch des Krieges zu befürchten war. Doch wurde er durch den Abschluß der Konvention von Ga st ein verhindert, wo sich König Wilhelm ^Aein damals zur Kur aufhielt; hier wurde abgemacht, daß die Verwaltung 1865-
Schleswigs an Preußen, die Holsteins an Österreich übergehen sollte. Das kleine Herzogtum Lauenburg überließ Österreich gegen eine Geldzahlung an Preußen. Damals wurde Bismarck von seinem dankbaren König in den Grafenstand erhoben.
Bald zeigte sich, daß der Abschluß der Konvention nur ein Notbehelf gewesen war. Österreich begünstigte nach wie vor den Erbprinzen von Augustenburg und ließ es zu, daß dessen Anhänger in Holstein eine umfassende Tätigkeit entfalteten. Dieses Verhalten sah Bismarck als
Verletzung der abgeschlossenen Verträge an. Er war entschlossen, es nunmehr zum Krieg kommen zu lassen, um nicht nur den Streit um S ch l e s -wig-Holstein, sondern zugleich die d eutsche Frage mit den Waffen zu entscheiden. Er gewann für sein Vorgehen den König und ließ sich darin
auch dadurch nicht stören, daß einflußreiche Kreise und ein großer Teil des
preußischen Volkes, sei es aus Abneigung und Haß gegen seine Person,
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244
Das Zeitalter der Zerstörung de« alten und der Entstehung des neuen Reichs.
§ 246. Der Friede. Am 23. August wurde der endgültige Friede Friede zu zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits auf dem Schlachtfelde ?Prafl‘ von Königgrätz ausgesprochen, daß es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit Österreich wiederherzustellen. So wurden ihm denn sehr milde Friedensbedingungen auferlegt. Zwar mußte Österreich die Auflösung des deutschen Bundes und die Gründung eines neuen norddeutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, daß sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrößerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung zugemutet, und an Kriegskosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen.
Härter wurden die Gegner Preußens in Norddeutschland behandelt. Sachsen wurde zwar aus Rücksicht auf Österreich, das für diesen treuen Waffengefährten mit aller Entschiedenheit eintrat, in seinem bisherigen Annexionen. Besitzstände belassen. Dagegen wurden nicht nur die Elbherzogtümer, sondern auch Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurtdem preußischen Staat einverleibt. Dieser vergrößerte sich um ein Viertel seines Bestandes; drei neue Provinzen traten zu den bisherigen hinzu, und die beiden Hälften, in die Preußen bisher zerfallen war, wuchsen nun zu einer Einheit zusammen.
Den süddeutschen Staaten gegenüber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Mäßigung. Nur geringe Gebietsabtretungen und Kriegsentschädigungen wurden gefordert. Daß Preußen aber mit ihnen ein noch näheres Verhältnis einging, wurde durch die Ansprüche Napoleons Iii. bewirkt. In Frankreich war die Überraschung über die schnellen Siege der Preußen sehr groß gewesen; die Franzosen empfanden die Schlacht von Königgrätz fast wie eine eigene Niederlage und forderten, wenn Preußen sich vergrößerte, auch für sich einen Gebietszuwachs. Als aber jetzt Napoleon Franzsstschedurch seinen Gesandten Benedetti Entschädigungsansprüche erhob fdjätvflungs; und auf die Rheinpfalz und Rheinhessen hinwies, wies ihn Bismarck rund-fribinmgen ^ ^ Zugleich enthüllte er diese französischen Ansprüche den süddeutschen Regierungen; und diese, welche jetzt erkannten, wo ihr wahrer Freund zu Schutzbund suchen sei, schlossen mit Preußen geheime Schutz- und Trutzbünd-lisse mit den n i s s e ab, wonach im Kriegsfall ihre Truppen unter den Oberbefehl des Staaten. Königs von Preußen treten sollten. So umschloß bereits jetzt ein enges Band die nord- und süddeutschen Staaten. Im nächsten Jahre wurden die Bündnisse auch veröffentlicht.
Groß waren die Erfolge dieses Krieges; die Heeresreform König Wilhelms hatte sich auf das glänzendste bewährt. Die Folge davon war
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Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv.
299
1817
1830
1840-1861
1847 1848 Febr.
1849
1848—1849
1849
1850
1851
1852
Russisch-türkischer Krieg. Gründung des Königreichs Griechenland.
Nationale und konstitutionelle Bestrebungen in Deutschland.
Das Wartburgfest der Burschenschaft.
Ermordung Kotzebues durch Sand. Die Karlsbader Beschlüsse.
Preußisch-Hessische Zolleinigung, der Anfang des Zollvereins.
Die Julirevolution in Frankreich. Sturz des Bourbonen Karl X. Erhebung Louis Philipps von Orleans.
Aufstand der Polen.
Losreißung Belgiens von den Niederlanden.
Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv.
Der vereinigte Landtag.
Die französische Februarrevolution. Sturz Louis Philipps und Erklärung der Republik.
Die deutsche Märzrevolution. Ausstände in Wien und Berlin.
Die preußische Nationalversammlung.
Verleihung einer Verfassung durch Friedrich Wilhelm Iv.
Thronbesteigung Franz Josephs.
Siege Radetzkys über die Sardinier.
Niederwerfung des ungarischen Aufstandes mit Hilfe des Kaisers Nikolaus I. von Rußland.
Das erste deutsche Parlament zu Frankfurt.
Schleswig-Holsteinischer Krieg.
Kaiserwahl. Friedrich Wilhelms Iv. Ablehnung.
Republikanische Aufstände in Dresden, der Pfalz und Baden, durch Preußen niedergeworfen.
Friedrich Wilhelms Iv. Unionspläne.
Vertrag vonolmütz. Demütigung Preußens. Wiederberufung des Bundestages.
Staatsstreich Louis Napoleons.
Erhebung Napoleons Iii. zum Kaiser der Franzosen.
Der Krimfricj. Sewastopol.
Georg-Eckert-instituf für internationale Schulbuchfc- hung Braunsdrv-ötg Schulbuchbibticihejs
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300
Geschichtliche Tabellen.
1859
1861—1888
1858
1861
1862
1864
18. April 28 /29. Juni
1865
1866
3. Sun
1866—1870
1870—1871
19. Süll
Der ftanzösisch-österreichisch-italienische Krieg. Magenta. Solferino.
Entstehung des Königreichs Italien.
Z. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
I. Die Gründung des neuen deutschen Reichs.
Beginn der Regentschaft des Prinzen von Preußen. Thronbesteigung Wilhelms I.
Die Heeresreform. Albrecht von Roon.
Der Verfassungskonflikt.
Berufung Bismarcks zum Ministerpräsidenten. Der dänische Krieg.
Erstürmung der Düppeler Schanzen.
Erstürmung von Alsen.
Friede von Wien; Abtretung der Elbherzogtümer an Preußen und Österreich.
Konvention von Gastein. Teilung der Verwaltung der Herzogtümer, Anfall Lauenburgs an Preußen.
Der deutsche Krieg. Preußens Bündnis mit Italien.
Nlederlagen der Italiener bei Custoza (Erzherzog Albrecht) und Lissa.
Schlacht bei Langensalza. Kapitulation der Hannoveraner.
Siegreiche Gefechte der e r st e n und der E l b a r m e e bei Podol, Münchengrätz und Gitschin.
Niederlage und Sieg der zweiten Armee bei Trautenau; Steinmetz' Siege bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel.
Sieg der preußischen Armeen bei K ö n i g g r ä tz über Benedek.
Siege der Main arm e e.
Der norddeutsche Bund.
Schutz- und Trutzbündnisse Preußens mit den süddeutschen Staaten.
Versuch Napoleons, Luxemburg zu erwerben.
Der deutsch-französische Krieg.
Die französische Kriegserklärung.
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214
Dar Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung de» neuen Netchs.
Bar-sur-Aube den Feind zum Rückzug gezwungen; damals erhielt Prinz Wilhelm von Preußen an der Seite eines russischen Regiments die «r^s-sur. Feuertaufe. Bedeutsamer war der Sieg Schwarzenbergs bei A r c i s - s u r -A u b e. Da schlug Napoleon unerwarteterweise den Weg nach Osten ein, in der Hoffnung, der Feind werde ihm folgen und die Richtung auf Paris aufgeben. Aber durch einen aufgefangenen Brief Napoleons über seilte Absichten unterrichtet, setzten die Verbündeten den Marsch fort, schlugen die Truppen, welche die französische Hauptstadt deckten, und am 31. März zogen 3i. M-irz. Alexander und Friedrich Wilhelm unter dem Jubel der Bevölkerung in Paris ein. Ihnen folgte darauf Kaiser Franz. Der französische Senat, sonst so gehorsam gegen Napoleons Befehle, sprach seine Absetzung aus. Auf dem Schloß zu Fontainebleau unterzeichnete Napoleon seine Abdankung. „Der Mensch ist am Boden", schrieb Stein.
Nach Alexanders Vorschlag wurde dem gestürzten Herrscher die Insel Elba mit dem Recht der Souveränität angewiesen. Auf den Thron von Frankreich kehrten die Bourbonen zurück. Der Bruder des Hingerichteten Lud- Ludwig Xvi. wurde als König anerkannt; er nannte sichludwig Xviii., x\ m. da ker unglückliche Dauphin als Ludwig Xvii. mitgezählt wurde. Mit Säi?Hin schlossen die Mächte den ersten Pariser Frieden, in welchem das besiegte Frankreich, dank der Großntut des Kaisers Alexander, sehr vorteilhafte Bedingungen erhielt. Es behielt den Umfang, den es vor den Koalitionskriegen gehabt hatte; es zahlte keine Kriegsentschädigung, und selbst die allerorten geraubten Kunstschätze wurden nicht zurückgegeben, mit Ausnahme der Viktoria, die nach Berlin zurückkehrte.
§ 221. Derwitner Kongreß. 1814—1815. Noch aber waren zahlreiche Fragen zu entscheiden. Polen mußte zum vierten Male geteilt, Preußen entschädigt, Österreich wiederhergestellt werden; über Norwegen, die Niederlande, Italien mußten Bestimmungen getroffen werden; dazu kam die Frage, wie die deutschen Staaten zu einer Einheit zusammengefaßt werden könnten. Um diese Aufgaben zu lösen, trat zu $Biut einkongreß zusammen, auf dem die Monarchen von Österreich, Preußen und Rußland, dazu eine große Anzahl anderer Fürsten und die diplomatischen Vertreter der meisten europäischen Staaten anwesend waren. Es war eine glänzende Versammlung. Ihre Beratungen wurden vielfach durh^Ränke und Umtriebe gehemmt. Doch blieb der Friede erhalten, und man gelangte zu einem Einverständnis. Aus den Beschlüssen des Kongresses ging eine Neu, ordmmg des europäischen Staatensystems hervor.
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