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1. Für Präparandenanstalten - S. 107

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. --2. Das Deutsche Reich. 107 sind. Die von der Kurischen und der Frischen Nehrung eingeschlossene Halb- insel Samland ist bekannt durch ihren Bernstein, versteinertes Harz untergegangener Nadelwälder, das teils nach Stürmen am Strande auf- gesucht, teils durch Taucher gefunden, meist aber auf bergmännischem Wege zutage gefördert wird. Das Bergwerk bei Palmnicken ist die wichtigste Fundstätte der Erde. § 161. Deutsche Ostseestädte der Sndküste. Die Buchten und die Niederungen der Flüsse führten zur Anlage zahlreicher Städte. Die Blüte der Ostseestädte fällt in die Zeit des späteren Mittelalters, als die Hansa die Ostsee beherrschte. Der großartige Aufschwung in unserem Wirtschafts- leben, den wir der Gründung des Deutschen Reiches verdanken, hat auch diese Seeplätze zu nener Blüte gebracht. Lübeck (100) verdankt seine Blüte im Mittelalter dem Umstände, daß es der nächste Ostseehafen für die industriereichen Städte Westfalens und Niedersachsens war, deren Produkte es nach den Küstenländern der Ostsee schaffte. Ihre größte Bedeutung hatte die Stadt als Vorort der Hansa, ihr Verfall begann mit der Entdeckung Amerikas, die eine Verleguug der Seewege zur Folge hatte. Herrliche mittelalterliche Bauten Marienkirche, Holstentor, Schifferhaus) erinnern noch an die einstige Größe. Jetzt ist durch Vertiefung der Trave auch größeren Schiffen der Zugang zur Stadt möglich, die durch den Elbe—trave- Kanal auch mit der Nordsee in Verbindung steht. Travemünde ist der Seehafen Lübecks. Es folgen an der Küste die Städte Wismar, Rostock (kleinste deutsche Universität). Stralsund betreibt Seehandel und Fischerei und vereinigt die Bahnen, die den Verkehr über Rügen nach Schweden vermitteln. Die Züge werden auf einer Dampffähre zur Insel geschafft. Rügen ist die größte und schönste deutsche Insel mit Seebädern an buchengeschmückter, teils hochragender Küste. Nach 80 folgen Greifswald (Universität) und Swinemünde, der Vorhafen von Stettin. Zeichnung: Die Küste von Lübeck bis zur Odermündung. Rügen und die Halbinsel Zingst sind aufzunehmen. § 162. Die Küste von Hinterpommern ist hafenarm. An der Persante liegt Kolberg, bekannt durch Nettelbecks ruhmvolle Verteidigung. Der wichtigste Hafen Westpreußens ist Danzig (170), der älteste Großhandelsplatz an der Ostsee, in dem sich schon im 10. Jahrhundert der Seeverkehr vereinigte. In der Hansazeit war es als Vorort neben Lübeck bedeutend. Viele herrliche Ge- bäude erinnern auch hier an diese Zeit. Der Handel mit Holz, Getreide und Fischen ist noch bedeutend; daneben ist eine blühende Industrie erwacht, die ihre Pflege durch eine neubegrüudete Technische Hochschule findet. (Schiffs- werften, Maschinen-, Gewehr- und Munitionsfabriken.) Der Seehafen ist Neu- sahrwasser. Königsberg (246) wurde 1255 gegründet und benannt zu Ehren des Königs Ottokar von Böhmen, der den Deutschrittern gegen die heidnischen Polen geholfen hatte. Als Vorhafen dient das stark befestigte Pillau, aber

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1918 - Leipzig : Voigtländer
sie habe darum gewußt, und stellte sie vor ein Gericht, das sie zum Tode verurteilte. Marias Schuld war nicht erwiesen; dennoch ließ Elisabeth das Urteil vollstrecken (1587), nachdem sie ihre Feindin 18 Jahre lang gefangen gehalten hatte. 5. Oie unüberwindliche Flotte (1588). Um Marias Tod zu röchen und zugleich England dafür zu bestrafen, daß es den Niederländern Beistand geleistet hatte, rüstete Philipp Ii. von Spanien eine ungeheure Flotte aus. In seinem Übermute nannte er sie selber „die unüberwindliche Armada". Ganz (England erschrak, als der gewaltige Feind seinen Küsten nahte. (Elisabeth konnte den Riesenschiffen der Spanier nur kleine unansehnliche Fahrzeuge entgegenstellen, Aber Wind und Id etter wurden (Englands Bundesgenossen. (Ein entsetzlicher Sturm fuhr in die spanische Flotte, zerstreute sie und trieb eine Menge von Schiffen auf Klippen, an denen sie rettungslos zerschellten. Was die Meereswogen nicht verschlangen, das fiel den (Engländern in die Hände, welche die versprengten feindlichen Schiffe stink angriffen und wegnahmen. So endigte der ganze stolze Kriegszug- mit einer furchtbaren Niederlage der Spanier, und (England wurde fortan neben Holland zur großen Seemacht. 6. Vereinigung Englands und Schottlands. Elisabeth war nie vermählt. Nach ihrem Tode folgte Maria Stuarts Sohn Jakob, König von Schottland, auf dem Throne (Englands. Hierdurch wurden beide Reiche unter dem Namen Großbritannien vereinigt. 41. Heinrich Iv. von Frankreich. t. Die Hugenotten. Die Reformation war von der Schweiz her nach Frankreich gedrungen (s. Nr. 37, 2). Man nannte hier ihre Anhänger Hugenotten. Sie hatten von Anfang an eine schwere Lage, da die große Mehrzahl des Volkes am alten Glauben festhielt, und die französischen Könige mit Strenge gegen die Anhänger der neuen Lehre verfuhren. Doch gehörten auch sehr viele Große des Reiches zu den Hugenotten, so der junge Prinz Heinrich übn Navarra, ein verwandter der Königsfamilie. Da beschloß die ränkevolle Königin Katharina, die ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., ganz in ihrer Gewalt hatte, die neue Religionspartei völlig auszurotten. „(Es ist Seit," sagte sie arglistig, „daß Friede werde zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die Aussöhnung zu besiegeln, will ich dem Prinzen Heinrich von Navarra meine Tochter zum Weibe geben." Der Prinz nahm das Anerbieten an und lud die

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 116

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 116 — zu bereichern, entschloß sich Peter, die fremden Länder, von denen ihm Lefort erzählte, selbst zu sehen. (Er rüstete daher eine Gesandtschaft von mehreren hundert Personen aus, die durch einen großen Teil von Europa reisen sollte, und begleitete sie nicht als Zar, sondern als einfaches Mitglied, um unerkannt und ungestört alles erkunden zu können. Der Zug ging über Königsberg und Berlin nach Amsterdam. Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung, flin meisten lag ihm daran, das Schiffbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dort machte er sich mit allen Arbeiten des Schiffbaues bekannt, legte selbst fjanb ans N)erk und ließ dann in Rmsterbam unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er nach Archangel schickte, mit Seeleuten, Offizieren, wunb-ärzten und Künstlern versehen. — Von Holland ging er nach (England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich," rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Itlonate blieb er in (England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von da reiste er über Dresden und töien nach Rußland zurück. 4. peters Sorge für fein Volk, was Peter im Ausland gesehen und gelernt hatte, das suchte er nun mit rastlosem (Eifer zur Bildung seiner Russen zu benutzen. Mit dem Äußern fing er an und verbot die langen Kleider und die langen Bärte. Dd er mit einem langen Rocke durchs Tor ging, mußte entweder einen Zoll bezahlen ober unter dem Tore nieberknien und sich den Rock so weit abschneiben lassen, als er beim Knien auf der (Erbe schleppte. Ähnliche Bestimmungen erließ er über das Tragen des langen Bartes. Wer ihn behalten wollte, mußte, mit Ausnahme der Geistlichen und der Bauern, eine hohe jährliche Abgabe dafür bezahlen. Bei diesen Äußerlichkeiten blieb Peter aber nicht stehen. (Er legte Schulen an, ließ viele gute Bücher ins Russische übersetzen und traf in allen Zweigen der Staatsverwaltung durchgreifende Verbesserungen. Um Handel und Verkehr zu heben, strebte er nach dem Besitze bedeutender Seehäfen. (Er führte daher mit Schweden einen langen Krieg, um sein Reich bis an die ©stsee zu erweitern (s. Nr. 52). Peter starb nach 36 jähriger Regierung (1725). mit Recht hat ihm die Geschichte den Beinamen „der Große" beigelegt.

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 183

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten der Religionskriege. 183 verweigert und die Niederländer in ihrer Rebellion unterstützt, so schenkte ihm Papst Sixtus V. ohne Weiteres ihr Land, weil es protestantisch geworden war. Da brachte er nun eine Flotte ans, dergleichen die Welt bis dahin nicht gesehen hatte, „die unüberwindliche Armada." Eng-laud zitterte, alle Welt wollte sehen, wo es da hinaus wolle. Allein was die flinken und muthigen Eugläuder nicht wegnahmen oder in den Grund bohrten, das zerschellte der Sturm au den Klippen und nur geringe Ueber-reste sahen die Heimat wieder (1588). Der Admiral Medina Sidonia fürchtete mit Recht für seinen Kopf; doch sagte der kalte König uur: „Ich habe Sie gegeu Menscheu, nicht gegen Stürme und Klippen gesandt." Die Engländer und Niederländer aber waren nunmehr Herren auf den Meeren; und der Schaden, den sie da den Spaniern zufügten, war uuberecheubar. Glücklicher war Philipp gegen die seeräuberischen Türken, welchen sein Halbbruder Dou Juau d'austria bei Lepanto (1571) einen so entscheidenden Seesieg abgewann, daß ihre Macht aufhörte, Furcht einzujagen. Aber aus Eifersucht gegen den Halbbruder beuützte er deu Sieg nicht; und die Barbareskeu trieben ihre Seeräuberei nach wie vor im Mittelmeere. Auch nach der Krone Frankreichs streckte Philipp vergeblich seine Hände aus. Nur Portugal, das 1580 seinen kinderlosen König in einem afrikanischen Kriege verlor, wußte er zu überwältigen; und bis 1640 blieb es mit Spanien vereinigt, nur um so tief herabzufinken, als dieses. Am innersten Mark des Landes zehrte vornehmlich die Inquisition, die Philipp znr gräßlichsten Höhe erhob, und die erst 1834 gänzlich abgeschafft wnrde. Auch in Spanien waren nämlich viele Freunde der Reformation aufgestanden; aber Philipp richtete 1559 jährliche Ketzerverbrennungen (Auto base, Glaubeushandlnng) ein, welche bald das erwachende Leben unterdrückten. Es war das eine Feierlichkeit, zu welcher das Volk, wie zu eiuem Siegesaufzuge, schaulustig hinströmte; und der

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 72

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Schnelloampier Kaiser Wilhelm der Große des Norddeutschen Üiot)t> in Bremen ist einer jener deulfchen Ozean- riesen, die zu den größten, schönsten und schnellsten Schiffen der Welt gehören. Er hat eine Länge von 20» m, eine Breite von 22 m und Raum für 200u Personen. Der Schnelldampfer, ein Meisterwerk deuischer Kunst und Technik, uinfaßt außer deu gewöhnlichen Kabinen prunkvolle Luxuszimmer, zwei große Speisesäle, Geseluchafts-, Musik-, Lese- und Schreibzimmer, dann wasserdichte Doppelböden und Schotteneinteilung gegen das Sinken. Im Vordergründe Rebengeländc. Hünclrückcn bis 200 m. Südlicher Landrücken bei Grünberg (120 m) in Schlesien. Das Hügelgelände bei Grünberg ist das nördlichste Weinbaugebiet in Deutschland. Der Weinbau wird hier durch die hohe Sommertemperatur ermöglicht; gegen die Winrerkälte bedürfen die Rebstöcke sorgfältigen Schutzes. Die Trauhen werden hauptfächlich zur Likörbereirung verwendet.

6. Römische Geschichte - S. 151

1881 - Leipzig : Teubner
Pompejus' Tod (48). 151 mit seiner Schwester Kleopatra, als Pompejus auf der dortigen Rhede erschien und ihn um gastliche Aufnahme bitten ließ. Statt des unmündigen Königs regierten damals der Kämmerling Pothinus, der Rhetor Theodotns und der Heerführer Achillas. Als diese berieten, was sie mit Pompejus beginnen sollten, schlug Theodot vor, ihn zu ermorden; damit erweise man dem Cäsar einen Gefallen und mache den Pompejus unschädlich: „denn ein Toter beißt nicht," setzte er lächelnd hinzu. 'Sder Vorschlag ward angenommen, und Achillas übernahm die Ausführung. Achillas fuhr mit einem gewissen Septimins, der früher Kriegstribun unter Pompejus gewesen, und mehreren andern Personen in einem Fischernachen nach dem in offener See liegenden Schiffe des Pompejus und lud diesen ein, zu ihnen einzusteigen, indem er sich wegen des unscheinbaren Fahrzeuges entschuldigte; das Meer sei hier für eine Triere zu seicht. Pompejus und seine Umgebung ahnten nichts gutes; doch verbarg er sein Mißtrauen und stieg in die Barke, nachdem er von seiner weinenden Gattin Abschied genommen. Da unterwegs niemand ein freundliches Wort an ihn richtete, sagte er zu Septimins, um das drückende Schweigen zu brechen: „Ich täusche mich wohl nicht, wenn ich in dir einen ehemaligen Kriegsgefährten zu erlernten glaube?" Septimius nickte, und wieder war es still. Da, als man schon in die Nähe der Küste gekommen und Pompejus sich erheben wollte, versetzte ihm Septimius von hinten mit dem Schwerte einen Stoß, und sosort fielen auch die andern über ihn her. Gattin und Sohn und Freunde sahen aus der Ferne jammernd zu, wie er, mit beiden Händen die Toga über das Gesicht ziehend, den Streichen der Mörder erlag. Er starb in einem Alter von 58 Jahren, einen Tag vor seinem Geburtstage, am 29. Septbr. 48. An diesem Tage hatte er im I. 61 seinen dritten Triumph gefeiert. Die Mörder hieben ihm den Kopf ab und warfen den Rumpf an den Strand, wo ein Freigelassener des Pompejus, Namens Philippus, ihn verbrannte. Kurze Zeit nach des Pompejus Tode kam Cäsar nach Ägypten. Als man ihm den Kops seines Gegners entgegen-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 155

1887 - Leipzig : Teubner
Kapitulation von Accon 1191. 155 Kaum waren die Deutschen in ihrem Lager vor Accon erschienen, so verloren sie ihren Führer, Friedrich von Schwaben. Er starb an einer Seuche im Januar 1191. Nach ihm übernahm die Führung der Herzog Leopold von Östreich. Wegen der Eifersucht und der Feindseligkeit zwischen den Franzosen und Engländern trafen diese die Einrichtung, daß beide Völker in der Bestürmung der Stadt einen Tag um den andern abwechseln sollten. Als endlich die Einwohner kapitulierten und die Engländer einen Teil der Stadt besetzten, die Franzosen einen andern, da zog auch Leopold von Östreich mit seinen Truppen ein und pflanzte die deutsche Fahne auf einem der Stadttürme auf. Aber der König Richard, ein zwar außerordentlich tapferer, aber auch fehr roher und übermütiger Mann, ließ die deutsche Fahne herunterreißen und in den Kot treten.*) Leopold, zum Widerstände zu schwach, verließ tief gekränkt das Lager und schiffte sich nach der Heimat ein. Auch der französische König ging bald darauf, erzürnt über die Anmaßungen Richards, nach Hause, ließ jedoch den Herzog von Burgund mit einem Teil seines Heeres zurück. Aber es dauerte nicht lange, so trennte sich auch diese Schar von den Engländern, als sie eben auf dem Marsche gegen Jerusalem waren, und so mußte denn Richard in der Nähe der Stadt unverrichteter Sache sich zum Rückzug wenden. Er schloß einen Waffenstillstand mit Saladin, dem zufolge die Küste von Accon bis Joppe den Christen verblieb; aber Jerusalem behielten die Ungläubigen, doch sollte den christlichen Pilgern gestattet sein, das heilige Grab ungestört zu besuchen. Hieraus ging Richard zu Schiff, um nach Hause zu fahren. Nachdem Richard lange auf dem Mittelmeer von Stürmen umhergeworfen worden war, litt er im adriatischen Meere zwischen Venedig und Aquileja Schiffbruch; doch kam er mit den Seinen glücklich ans Land und entschloß *) Diese Erzählung wird von neueren Forschern bezweifelt; doch sicher ist, daß die Franzosen und Engländer die Deutschen mit Schlägen aus der Stadt trieben.

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9

9. Geschichte der Neuzeit - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Kmpfe der Gegenreformation. kannten, verbot er ihre Sprache und ihre althergebrachten Gebruche; und als sie sich emprten, lie er sie der ganz Spanien verteilen. 4. Gleich nachher schlo Philipp mit dem Papst sowie mit Ve-nedig und Genua eine Liga" gegen die Trken; sein Stiefbruder Io-Hannes (Don Juan) wurde Generalissimus" der 200 Segel starken Bundesflotte. Hier hoffte der ehrgeizige Jngling, ohne fremde Flgel zu fliegen". Vor dem Eingange des Korinthischen Meerbusens, un- 1571 weit der Handelsstadt Lepanto, traf er an einem Oktobersonntag die berlegene Trkenflotte. Da musterte der Admiral seine Schiffe, und nach allgemeinem Gebet strzten sich Spanier und Italiener, fertig zum Tode", auf den Feind, der bisher zur See fr unbesiegbar galt. Der 24jhrige Dichter Cervantes kam fieberkrank auf Deck, um mitzukmpfen; als ihm die linke Hand zerschossen wurde, rief er: Wunden sind Sterne, die in den Himmel der Ehre geleiten." Ein-zelne Galeeren verloren ihre ganze Mannschaft; Don Juan selbst wurde verwundet. Aber zuletzt wichen die Feinde; ihr Admiral war wund ins Meer gestrzt; seine beiden Knaben fielen in des.prinzen Hand, der sie trstete und dem Papste schenkte. 12000 gefangene Christen fand man auf erbeuteten Schiffen. Der Prinz rumte seinen Verwundeten die besten Kajten ein und verteilte unter sie eine groe Summe, die ihm die Stadt Messina verehrt hatte. Glcklich pries man die Toten, die im Glaubenskriege verblutet waren. 5. Philipp sprach bei der Siegesbotschaft nur: Don Juan hat viel gewagt." Gregor Xiii. brach in Trnen aus. In Spanien meinte man schon, Konstantinopel und Jerusalem erobert zu sehen. Aber Venedig machte Frieden, unbekmmert um die Bundesgenossen; die Liga lste sich auf, und der grte Sieg des Jahrhunderts blieb ohne Folgen. 3. Philipp n. und die Niederlnder. 1. Karl V. hatte sein gromtterliches Erbe im Mndungsgebiete von Rhein, Maas und Scheide in feierlicher Versammlung zu Brssel seinem Sohn bertragen. Er liebte die Niederlnder; Philipp ent-fremdete sie sich durch seine Unzugnglichkeit und verletzte ihre Rechte. Er lie spanische Truppen im Land und vermehrte die Zahl der Bis-tmer. Der Adel machte der Regierung Vorstellungen; ein kalvinisti-scher Pbelhaufe erschlug in den flandrischen Kstenstdten die Priester und plnderte die Kirchen. 2. Entschlossen, die neue Lehre auszurotten, ersetzte der König

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 289

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 289 — hier unter einem Schwarme junger Russen in ungebundener Fröhlichkeit. Glücklicherweise wurde ihm ein Schweizer aus Genf, namens Le fort, bekannt, der viel in der Welt umhergereist und endlich nach Moskau gekommen war. Dieser Mann besaß mancherlei Kenntnisse. Der junge Peter wurde nicht müde, ihm zuzuhören, wenn er von der Lebensweise gebildeter Völker, von ihren bürgerlichen und häuslichen Einrichtungen, vom Heer- und Seedienst, von ihrem Handel und ihren Künsten erzählte. Da schwoll ihm die jugendliche Brust vor Verlangen, auch sein Vaterland einst zu solcher Bildung und Gesittung emporzuheben. Er bildete aus seinen Spielkameraden eine kleine Kompagnie und ließ sie von Lesort, den er zum Hauptmann machte, auf ausländische Weise einexerzieren. Er selbst diente in der Schar als Gemeiner und wollte, daß nur das Verdienst, nicht die vornehmere Geburt zu höheren Stellen berechtigte. Bald wurden diese Waffenübungen so beliebt, daß eine Menge vornehmer russischer Jünglinge herbeiströmte, um unter die „Kameraden des Zaren", wie Peter die kleine Soldatenschar nannte, aufgenommen zu werden. Nun merkte Sophie, wie gefährlich ihr Peter mit feinen bewaffneten Gefährten werden könnte. Sie hetzte daher die Strelitzen auf, ihn zu ermorden. Allein der Anschlag wurde verraten. Peter sammelte seine „Kameraden" um sich, unterdrückte mit ihrer Hilfe die Empörung und ließ seine böse Stiefschwester in ein Kloster sperren. 4. Peter sorgt für Soldaten und Schiffe. — Nun war der siebenzehnjährige Peter Alleinherrscher des Reiches. Seine nächste Sorge war es, sich ein tüchtiges Heer zu bilden, zu welchem er in der Schar der Kameraden bereits den Grund gelegt. Aber er dachte auch an die Gründung einer Seemacht. Einst fand er auf einem Speicher ein Boot, das nicht nach russischer Weise gezimmert war. Man sagte ihm, es sei ein englisches Boot und sowohl zum Rudern als zum Segeln zu gebrauchen. „Das möchte ich sehen!" rief Peter. Ein Tischler in Moskau, der früher holländischer Schiffszimmermann gewesen war, mußte ihm das «eine Schiff wieder instand setzen, und Peter trat selbst ans Ruder und fuhr freudig auf den Gewässern um Moskau hinab Andrä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg L. 19
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