Hafen
Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen,
jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe.
Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England,
Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.]
Linienschiff >, Thüringen".
Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und
damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser
Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer
Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten.
3*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: England Nordamerika Brasilien Afrika
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien.
263
regen. Die sonst trockenen Flußbetten schwellen dann plötzlich zu reißenden
Strömen an.
3. Die Mitte, das Dämaraland, und der Nw bilden ein bis 2700 m
ansteigendes Bergland mit halbkugelartigen Granitknppen und steil aufragen-
den Hochlandsflächen wie dem 100 km langen, quellenreichen Waterberg,
Klima und wirtschaftliche Verhältnisse sind ähnlich wie im Nämaland,
von dem das Dämaraland durch höhere Niederschläge und ausgedehnte
Dornbuschwälder unterschieden ist.
4. Das Owämboland und der Nordosten bilden eine Hochebene.
Tropische Hitze und ausreichende Niederschläge versprechen den Pflanzungen
Gedeihen.
§ 426. e) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Kolonie hat ein ausgeprägtes
Trockenklima. Deshalb ist man darauf bedacht, die Wasserstellen durch
Stauwerke, Bohrungen und Artesische Brunnen stetig zu vermehren. Aus-
gedehnt und zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe und
Angoraziegen im S. Straußen- und Bienenzucht sind einträglich. Bei
Bewässerung gedeihen Getreide, Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und
Dattelpalmen.
Die Tierwelt ist reich an Arten (Antilope, Zebra und Giraffe neben
ihren Feinden Leopard, Hyäne und Schakal). Die schlimmste Plage des
Landes sind Wanderheuschrecken und Termiten. Der Fischreichtum der
Küstenströmung wird wegen der Hasenlosigkeit nur von Hottentotten in der
Walfischbai ausgenutzt.
Bodenschätze (Kupfer, Eifeu und Spuren von Gold) sind gefunden;
die Diamanten liefern einen erfreulichen Ertrag. Abgebaut wird Kupfer
in den Otäwigrnben. Der wüste Küstenstrich, der das Innere vom Meere
trennt, zwingt hier geradezu zur Anlage von Eisenbahnen. Eine Bahn
führt von Swakopmnnd nach Otäwi, eine andere nach Windhnk; letztere
soll fortgeführt werden bis Keetmanshoop. Diese Strecke ist heute noch
die große Treckstraße der Ochsenkarren. Auch von der Lüderitzbncht geht
eine Bahn nach Keetmanshoop.
Ausgeführt werden Straußenfedern, Häute, Hörner, Guano, Diamanten,
Kupfererze; eingeführt Eisenwaren, Holz, Bier, Kleider, Tabak, Lebens-
mittel. — Die Dampferverbindung wird nach Bedarf durch die Woermaun-
Linie in 20tägiger Fahrtdauer wahrgenommen.
Die Besiedlung durch Deutsche nimmt zu; vor allem wird danach ge-
strebt, deutsches Familienleben zu begründen. Wegen ihres gesunden Klimas
kann dieses Laud eine echte Siedeluugskolonie werden.
§ 427. 6) Bevölkerung. ^Die spärliche Bevölkerung ist sehr verschieden;
die Eingeborenen kommen an Zahl den Bewohnern des Bremer Staats-
gebietes gleich.
1. Groß-Nämaland nehmen neben wenigen Buschmännern viehzüchtende
gelbe Hottentotten ein. Ihre Sprache hat merkwürdige Schnalzlaute. Sie
wohnen in leicht abzubrechenden Hütten aus biegsamen Stäben.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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230
C. Länderkunde.
G. Südasien.
§ 355. Zu Südasien gehören Vorderindien, Hinterindien und
das Anstral-Asiatische Mittelmeer oder der Malaiische Archipel.
Diese unter sich völlig verschiedenen Teile bilden eine Einheit: die asia-
tischen Tropenländer.
1. Vorderindien.
§ 356. Allgemeines. Vorderindien besteht aus der gebirgigen Halbinsel
(Dekhan) und dem nördlichen Tieflande. Beide zusammen sind etwa süns-
mal so groß wie das Deutsche Reich.
Klima und Niederschläge. Der Himalaja ist die Klimascheide nach
Jnnerasien hin. Seine hohe Mauer hält die eisigen nördlichen Winterwinde
ab, und an ihr lassen die im Sommer vom Indischen Ozean ins Innere
wehenden feuchten Winde große Mengen von Niederschlag als Regen oder
in den höheren Lagen als Schnee fallen, der an der Südseite des Gebirges
gewaltige Gletscher bildet. Die nach der Jahreszeit wechselnden nördlichen
und südlichen Winde heißen in Südasien Monsune Der Sommermonsün
erzeugt in den Bergen von Assam im letzten Knie des Brahmaputra die
größte jährliche Regenmenge, 12 m. An den westlichen Randgebirgen Dekhans
fallen in den vier Monsünmonaten ebenfalls riesige Regenmengen, während
das Innere weniger befeuchtet und meist Grasland ist. Reichlich ist auch
die Regenbenetzung im heißen Hindostän, dem „großen Treibhaus Indiens".
In der trockenen Jahreszeit spenden die von den Hochgebirgen gespeisten
großen Ströme und ihre Nebenflüsse den fetten Schwemmlandsäckern Wasser
und Fruchtbarkeit, ermöglichen bei der herrschenden tropischen Hitze mehrere
Ernten im Jahre und machen Vorderindien zu einem der ergiebigsten Acker-
bau- und Pflanzungsländer. Doch auch Vorderindien hat im Innern
Trockengebiete wie Afrika und im Nw am unteren Indus sogar eine
Wüste, mit Namen Thar. (Vgl. § 357.)
Wirtschaftliches. Indiens Pflanzenerzeugnisse sind die reichsten
und mannigfaltigsten der Erde: Baumwolle, Reis, Weizen, Zuckerrohr, Kopra,
Indigo, Pfeffer, Zimt, Jute, Mohn (Opium), baumartiger Bambus und Palmen.
Die Lotusblume ist die eigentümliche Wasserpflanze. Das wertvollste Holz
liefert der Tiekbanm, die indische Eiche. In den Gebirgswäldern des Himalaja
wachsen manche andere, unseren Waldbäumen ähnliche, wertvolle Bäume.
Reich ist auch die Tierwelt. Sie entfaltet sich am üppigsten im Delta.
Der Tiger ist das stärkste Raubtier, aber die Schlangen richten weit mehr
Schaden an. Krokodile bevölkern die Flüsse, Scharen von Assen die Wälder.
Als Haustiere sind Haushühner, Pfauen und Zeburinder sbuckelochsen) zahl-
reich. Der gezähmte Elesaut leistet wichtige Verkehrsdienste. .
Groß ist der Ertrag an Seide, Schafwolle und Elfenbein. Perlen liefern
die Muscheln des Meeres. Die wichtigsten Mineralschätze sind Stem-
kohlen und Erze. *
Die Fabriktätigkeit entwickelt sich immer bedeutender, namentlich in
1 Arabisch — maustm Jahr.
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§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren.
65
S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die,
z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der
Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators
teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen
zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die
w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet
die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem
Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö.
seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada
de Santa Marta gegen das Meer vor.
2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See-
klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der
O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an
der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder-
schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch-
fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und
Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die
ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be-
ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen.
3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten
am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die
immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das
beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die
Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen
eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die
hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak,
Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange-
baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher
die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber,
Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen.
In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und
die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die
auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind
eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste
Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge-
lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich
seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der
Felder nach Europa eingeführt wird.
4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng-
liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Bolivia
Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Panama Venezuela Karibische Hochflächen Europa
68
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
vom Parana, welcher auf dem Brasilianischen Gebirgslande entspringt,
von r. den Paraguay aufnimmt und zusammen mit dem Uruguay
in den trichterförmigen Meerbusen Rio de la Plata Silberplatten-
ström) mündet. Diese Steppen sind der Weideplatz zahlreicher Herden
von Rindern, Pferden und Schafen, welche, erst von den Europäern
eingeführt, jetzt meist verwildert sind und von den Gauchos, berittenen
Hirten halbindianischer Abstammung, getrieben werden.
2. Klima und Kultur. Mit Ausnahme der Südspitze, welche
regenarm und darum dürre Steppe ist, nur zur Jagd auf Guanacos
und Strauße geeignet, liegt das ganze übrige Tiefland im Gebiet der
Tropen und ist infolge des Reichtums der Niederschläge von üppigster
Vegetation. Die Riesenwipfel der Palmen bilden oft über dem hohen
Dickicht des Waldes einen „Wald über dem Walde". Alle Tropen-
pflanzen werden angebaut und in ungeheuren Mengen ausgeführt, wie
Kaffee, Tabak, Baumwolle, Ananas, Vanille, Kautschuk und Brasil-
holz zum Rotfärben. Die Tierwelt ist reich an Schmetterlingen, bunt-
farbigen Vögeln und Affen. Die Rinderzucht bringt großen Ertrag
durch Ausfuhr von Fleischextrakt (Liebig in Fray Bentos), Häuten
und Hörnern. Argentinien liefert gute Pferde.
3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Im Innern der
Selvas und in der Südspitze wohnen noch echte, freie Jndianerstämme,
in der Sprache oft stark voneinander verschieden; sie leben als Jäger
oder sammeln die Früchte, welche die Natur ihnen in so reichem Maße
bietet. Auf den Feuerlands-Inseln, welche vom Festlande durch die nach
dem ersten Weltumsegler Magalhaes (1520) genannte Magellan-Straße
getrennt sind, lebt eine armselige Bevölkerung, die Pescherä, welche auf
ihren Wanderungen und Fischzügen stets brennendes Holz bei sich führen,
weil die feuchte Luft das Feueranmachen erschwert. Daher gaben die
Spanier dem Land den eigentümlichen Namen. Von Europäern hatten
die Spanier außer Brasilien, welches die Portugiesen besetzten, alles in
Besitz genommen. Doch haben sich diese Kolonien geradeso wie die w.
befreit und sind jetzt Republiken. Brasilien war zuerst Kaiserreich; dies
wurde 1889 durch eine Revolution gestürzt, seitdem bestehen die Ver-
einigten Staaten von Brasilien. Alle diese Staaten leiden unter be-
ständigen inneren Empörungen und Umwälzungen oder werden von
einem Präsidenten ausgesogen. Ihr natürlicher Wert ist noch lange
nicht erschlossen, da zu wenige Handelsstraßen ins Innere bestehen.
a) Venezuela, allein an der N.-Küste zu beiden (Seiten des
Orinoco gelegen und den größeren Teil des Gebirgslandes von Guayana
umfassend, baut vorzüglichen Kakao, Tabak und Kaffee und treibt auf
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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170
B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien.
der Erdgeschichte angehören: die Beuteltiere, deren größter Vertreter das
Riesenkänguruh ist, und das Schnabeltier, an Gestalt dem Biber ahn-
lich, aber mit breitem, entenartigem Schnabel. Am reichsten ist noch die
Vogelwelt vertreten, die Emn-Stranße, schwarze Schwäne, weiße Adler, bunt-
farbige Leierschwäuze und Papageienarten aufweist. Von Raubtieren lebt
in Australien nur der Dingo, ein gelber wilder Hund.
§ 124. f) Wirtschaftsleben. Bis zur Besiedlung durch die Europäer war Australien
ein armes Land mit einer auf niedriger Kulturstufe stehenden Bevölkerung. Die
Ursachen lagen zumeist in der Ungunst des Klimas und der Abgeschlossenheit
der Lage. Dann fehlte es an Nutzpflanzen und Nutztieren, durch welche die Be-
wohner zum Ackerbau oder zur Viehzucht veranlaßt worden wären. Australien
begann erst Kulturland zu werden, als nach Besitzergreifung des Festlandes durch
die Engländer englische und auch deutsche Kolonisten zu Ende des 18. Jahrhunderts
hier ansässig wurden. Sie brachten Feldfrüchte und Haustiere mit, die eine gedeih-
liche Entwicklung fanden, und gaben großen Gebieten des Erdteils ein ganz
anderes Aussehen, indem sie die natürlichen Bedingungen ausnutzten oder durch künst-
liche Bewässerungsanlagen vorher unergiebige Strecken kulturfähig machten. Heute
erzeugt Australien, besonders im regenreicheren südöstlichen Viertel, reiche Ernten an
Weizen und Hafer, die zum großen Teile dem Welthandel zugeführt werden. Wärmere
Gebiete sind von der Maiskultur in Benutzung genommen. Die nördliche Tropen-
region liefert Zucker, Tabak, Ananas und Bananen. Großen Erfolg hat auch die
Einführung der Weinrebe gehabt, die Wein und Rosinen spendet. Südaustralien
und Tasmanien sind ein reiches Obstland, auch der Tabak kommt gut fort. Auf
die riesigen Weiden, zunächst des Ostteiles, wurden Wiederkäuer gebracht. In der
Gegenwart nährt Australien in seiner etwas landeinwärts gelegenen trockneren Klima-
zone neben Argentinien unter allen Ländern der Erde die größte Zahl von Schafen
und ist (mit Argentinien) zum ersten Wollausfuhrland der Erde geworden.
Dazu tritt noch ein
großer Bestand an Rin-
dern und Pferden. Be-
deutend sind die Mine-
ralschätze des Landes.
Australien ist eins der
ergiebigsten Goldlän-
der; der Bergbau liefert
ferner Silber, Kupfer,
Zinn und Steinkohlen.
Zwischen den einzelnen
Bundesstaaten bestehen
wegen der Verschieden-
artigfeit der Erzeug-
nisse rege Handelsbe-
ziehungen. An dem
auswärtigen Handel
Australiens sind Eng-
land und in geringerem Maße Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten
beteiligt. Mit der Entwicklung des Handels wurden die Verkehrseinrichtungen
(Fig. 103) verbessert und vermehrt. Australien steht durch Dampfer und Kabel-
103. Verkehrskarte von Australien.
(1:90 Millionen.)
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Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Australien Australien Tasmanien Argentinien Argentinien Deutschland Frankreich Australien
234
B. Länderkunde, — Iv. Amerika.
der Bevölkerung. In Nordamerika sind sie von den germanischen Einwanderern nach
W zurückgedrängt, nehmen aber in der Union wieder zu, nachdem sie in den ihnen vor-
behaltenen Gebieten seßhaft geworden sind.
3. die eingewanderte mittelländische Rasse, etwa 65%, zum größeren Teile
mit englischer (Nordamerika), zum kleineren mit romanischer Sprache (Spanisch und
Portugiesisch).
4. Neger, mit Mischlingen fast 20%. Jetzt überall frei, sind sie besonders zahlreich
in Mittel- und Südamerika verbreitet. Ihre Vorfahren wurden aus Afrika eingeführt.
I. Mischlinge. Die von Weißen und Negern Abstammenden heißen Mulatten,
die Nachkommen von Weißen und Indianern Mestizen, die von Indianern und Negern
Zambos.
6. Chinesen und Japaner, vornehmlich an der Westküste, etwa 250 000.
Niederschläge fallen in Nord- und Südamerika reichlich, sie sind jedoch räum-
lich sehr verschieden verteilt (Fig. 139). Neben überfeuchten fehlen den Erdteilen
auch regenarme Gebiete nicht. Bei beiden Kontinenten ist die Ostseite stärker befeuchtet.
Südamerika ist der niederschlagsreichste Erdteil.
Die Pflanzenwelt ist sehr mannigfaltig. Aber die amerikanischen Erdteile waren
früher arm an Nutzpflanzen. Solche waren (zur Zeit der Entdeckung) Gewächse
mit mehlhaltigen Wurzelknollen, wie die Kartoffel, ferner der Mais, der Tabak,
der Kakaobaum, der Spanische Pfeffer, die Kokospalme, der Kautschukbaum,
Arznei- und Farbpflanzen, Kakteen und Agaven. Amerika hat die wichtigsten
Kulturgewächse (Getreide, namentlich Weizen, Hafer und Reis, Flachs, Baumwolle,
Obst) der anderen Erdteile aufgenommen und auf Flächen von ungeheurer Aus-
dehnung angebaut, so daß es jetzt einen großen Uberschuß vou seinen Ernten an
Europa abgibt.
Wie die Flora Nordamerikas viel Übereinstimmung mit der Asiens und Europas
zeigt, so auch die Tierwelt (Hirsche, Bären, Büffel u.a.). Nur der Moschusochs ist
Nordamerika eigentümlich.
Viele Tiere Amerikas sind beträchtlich kleiner als die entsprechenden Arten
der Alten Welt: Puma, Jaguar, die Vertreter der tropischen großen Raubtiere,
Lama und Vikunja, die amerikanischen Kamelarten, Alligator oder Kaiman,
das Krokodil der Neuen Welt. Größer als die Tierarten der Alten Welt sind u. a. die
Flußschildkröte, einige Hirscharten, der Büffel, das Eichhörnchen, der Kondor.
Südamerika hat infolge seiner abgesonderten Lage eigenartige und altertümliche
Tiere, ähnlich wie Australien, und wie dieses eine ungemein buntfarbige Vogelwelt.
Reich ist es an Fischarten und Insekten.
Was von den Kulturpflanzen gesagt wurde, gilt auch von der Tierwelt: die Europäer
brachten dem Erdteil wichtige Haustiere, Pferd und Esel, Rind und Schwein; diese
Tiere fanden dort eine ungeheure Verbreitung und bilden heute die Grundlage der für
Nord- und Südamerika äußerst wichtigen Viehzucht.
Amerika hat uns nur mit einem Haustier beschenkt, dem Truthahn.
Die Mineralwelt ist reicher als die der anderen Erdteile. Edelmetalle werden
besonders in den westlichen Faltengebirgen gewonnen, Kohlen, Eisen und Kupfer
im östlichen Schollenlande Nordamerikas, Edelsteine im O des Brasilischen Berg-
landes. Die Union ist das erste Petroleumland der Erde.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Nordamerika Nordamerika Afrika Niederschläge Spanische Amerika Europa Nordamerikas Asiens Europas Nordamerika Amerika Nordamerikas
152
B. Länderkunde, — I. Asien.
nicht mehr zu voller Geltung kommen kann, so leidet das Gebiet an Trocken-
heit und Waldarmut,. ja es wird am unteren Indus zur Wüste (Tharr).
Wenig befeuchtet, deshalb meist Grasland und teilweise Trockengebiet ist
wegen seiner Lage im Regenschatten der Westghats auch das Innere des
Hochlandes von Dekhän; dagegen werden dem 0 der Halbinsel wieder reich-
lichere Niederschläge zuteil, die durch die Nähe des Meeres und den Winter-
lichen Nordostmonsun bedingt sind. Die heißen Niederungen des Ganges-
deltas bilden Herde der Cholera und der Pest.
c) Wirtschaftsleben. Klima, Bewässerung und Bodenbeschaffenheit machen
Indien zu einem der ergiebigsten Ackerbau- und Pslanzuugsläuder der Erde.
Am fruchtbarsten ist die tropisch heiße, niederschlagsreiche und wohlbewässerte
Ebene des Ganges. Durch Anlage von Staubecken und Kanülen wurden
aber anch trockenere Gebiete und solche mit schwankenden Regen für den
Bodenbau gewonnen. Die für die Volksernährnng wichtigsten Getreidearten
sind Reis und Hirse. Am meisten verbreitet ist der Reisbau (Bild 88—90).
Er liefert in mehrfacher Ernte während eines Jahres fo reiche Erträge, daß
große Mengen ausgeführt werden können. Weizen für die Ausfuhr nach
Europa erzeugen das Pandschab, die zentralen und nordwestlichen Provinzen.
Zahlreich sind die Textilpflanzen. Die Jute, die einen in der Industrie
sehr begehrten Faserstoff liefert, gedeiht vortrefflich in dem feuchten Klima
Bengalens. Das Innere und der W der Halbinsel sind vorzügliche Baum-
wollgebiete. Als Baumwollproduzent (20 °/0 der Welternte) folgt Indien auf
Amerika. An Genußmitteln erzeugt Indien Kaffee (in den südlichen Gebirgen
und auf Ceylon), Tee (in der regenreichen Landschaft Assam und auf Ceylon),
Tabak und Opium, an Gewürzen Pfeffer (Malabarküste) und Zimt (Ceylon),
an Farbpflanzen den noch immer geschätzten Indigo. In den Wäldern wachsen
Kokospalmen und baumartige Bambusgräser in Menge. Die Gebirgswälder
des Himalaja enthalten zahlreiche, unseren Waldbäumen ähnliche, wertvolle
Bäume, so den Tiekbanm, dessen Holz wegen seiner Härte und Widerstands-
sähigkeit mit Vorliebe für Schiffsbauten verwandt wird.
Zahlreich ist die indische Tierwelt. Sie entfaltet sich am üppigsten
in den Dschungeln des Gauges-Brahmapütra-Deltas, dem Reiche des indi-
schen Elefanten, des Königstigers, giftiger Schlangen, zahlreicher Affen und
buntfarbiger Vögel. Die Flüsse sind von Krokodilen bevölkert Büffel und
Zeburinder (Buckelochsen) ziehen den Pflug, als Lasttiere leisten der gezähmte
Elefant (Bild 91) und das Kamel wichtige Dienste. Von tierischen Erzeug-
nissen sind hervorzuheben: Schafwolle, Seide, Elfenbein und Perlen. Am er-
giebigsten ist die Perlenfischerei in der Bucht von Manaär (vgl. § 304). — Nicht
minder reich ist der Schoß der Erde. Indien liefert Steinkohlen (besonders
im No der Halbinsel) und Manganerze, Kupfer und Gold. Das Vorkommen
der Steinkohle hat eine nach europäischem Muster eingerichtete Fabrik-
1 Gegen 1000 Menschen sterben in Vorderindien jährlich durch den Tiger, wohl die
zwanzigfache Zahl durch den Biß giftiger Schlangen, besonders der Brillenschlangen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Westghats Indien Europa Indien Amerika Indien Ceylon Assam Ceylon Ceylon Indien
5, Südasien.
159
b) Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima, Tropen- und See-
klima zugleich, ist feuchtheiß und durch geringe Schwankungen zwischen Tag-
und Nacht-, Sommer- und Wintertemperatur gekennzeichnet. Durchschnittlich
fallen 2 bis 3 m Regen jährlich. So prangt das Pflanzenreich in höchster Üppig-
keit und bietet eine Überfülle von Nahrung für Menschen und Tiere. Die meisten
Inseln sind noch von dichtem Urwald bedeckt, nur auf Java hat er größten-
teils den Plantagen weichen müffen. Daher rühren auch die großen Unter-
schiede in der Bevölkerungsdichte: Java und Madüra find außerordentlich
dicht, die andern Inseln sehr spärlich bevölkert. Im Nw des Archipels
herrscht die indische Pflanzenwelt, nach 3 erscheinen allmählich australische
Formen (Kasuarinen, Eukalyptusbäume). Zahlreich sind die Gewürzpflanzen
vertreten, doch werden heute weniger Gewürze als Tee, Kaffee, Zucker und
Tabak ausgeführt. Bis in die höchsten Bergregionen steigt der tropische Ur-
wald empor. — Die Tierwelt ist die reichste und merkwürdigste Asiens.
Von Dickhäutern weist sie Elefanten und Nashörner auf, von großen Raub-
tiereu den Tiger. Unter den zahlreichen Affen kommen auch menschenähnliche
vor, so der Orang-Utan und der Gibbon. Im 0 erscheinen australische
Tierformen, Beuteltiere und Paradiesvögel.
c) Bewohner und politische Zugehörigkeit. Diebewohner, durchweg Malaien
(Bild 93), die infolge ihrer Berührung mit den handeltreibenden Arabern meist den
Islam annahmen, sind anstellige und geschickte Leute und zum Teil von den Nieder-
ländern zu fleißigen Arbeitern herangebildet worden. Sie wurden durch die Insel-
natnr ihrer Heimat zu tüchtigen Seefahrern erzogen, die, den Ozean durchquerend,
nach Madagaskar, Japan und zu den fernsten Inseln des Großen Ozeans gelangten.
Die Bewohner des Innern stehen zum Teil noch auf sehr tiefer Stufe, wie die Dajaks
auf Börneo (Kopfjäger). Für Europäer ist das Klima in den niederen Küsten- und
Sumpfgebieten vieler Inseln sehr ungesund; besser wird es von den Chinesen er-
tragen, die als Arbeiter immer mehr in die erschlossenen Gebiete vordringen.
Drei Viertel des Jnselgebietes gehören den Niederländern, ein Viertel (so
groß wie das Deutsche Reich) verteilt sich auf die Union, Großbritannien und
Portugal.
d) Die einzelnen Inseln. 1. Die Großen Sunda-Inseln sind fast ganz
niederländischer Besitz.
a) Sumatra, fast so groß wie das Deutsche Reich, baut alle Erzeugnisse der
Tropenwelt, namentlich aber vortrefflichen Tabak und Kaffee an. Östlich liegt
Bängka, die zinnreichste Insel der Erde.
b) Java, dreimal so groß wie Schlesien mit sechsmal soviel Einwohnern (200
auf 1 qkm), ist nicht nur eine der reichsten Inseln der Erde, sondern auch die best-
angebaute und ertragreichste der ganzen Tropenwelt. Infolge sorgfältigsten
Bodenbaus erzeugt Java in vielen seiner Produkte, von denen Reis, Rohrzucker,
Tabak, Kaffee und besonders auch Tee die wichtigsten sind, besonders feine Ouali-
täten. Als Haupterzeugungsland für Chinin liefert es dieses bewährteste Vor-
beuge- und Heilmittel bei Fieberzuständen allen Kulturstaaten der Erde.
An einer Bucht der Nordküste liegt Batävia (140), der Stapelplatz des nieder-
ländisch-ostindischen Handels. Südlich am Fuße des Gebirges ist Buitenzorg
^beutensorg^, d.i. ohne Sorge, der Sitz des Generalgouverneurs von Niederländisch-
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Nieder- Madagaskar Japan Niederländern Deutsche_Reich Portugal Sumatra Deutsche_Reich Buitenzorg
Art des Verkehrs und die Verkehrsmitteln
159
b) Der Gebrauch von Flachs hat bei weitem nicht in demselben Maße
zugenommen. Den meisten rohen Flachs liefert Rußland.
c) Die Nutzhölzer werden in der neueren Zeit weniger als Brennstoff
denn für gewerbliche Zwecke verwertet. Das meiste Holz verkaufen
Eanada, Rußland und Skandinavien.
Nahezu unberechenbar ist der Wert, den die Erzeugnisse der Tierwelt im
Welthandel haben. Für das Gedeihen der Tiere gelten zum Teil dieselben Be-
dingungen wie für das Leben der Pflanzen! aber noch weit mehr als von klima-
tischen Einflüssen hängen die Tiere von dem Vorhandensein entsprechender Nahrung
ab. Soweit die Wanderzüge der Tiere nicht durch die Ungunst des Klimas
veranlaßt werden, erklären sie sich durch das Bedürfnis, neue Ernährungsgebiete
aufzusuchen, so z. B. die Heuschreckenzüge, die Wanderungen des Lemmings
(norwegische Maus), der Antilopen, des grönländischen Walfisches u. a. m. Daß
solchen Zügen häufig wieder Scharen von Raubtieren folgen, zeigt noch weiter,
wie sehr die Tierwelt von ihrer Nahrung abhängig ist.
Für die Verbreitung der Tiere auf dem festen Lande gilt, wie bei
den Pflauzen, das Gesetz, daß sie in der heißen Zone aus..der höchsten Stufe der
Entwicklung stehen, hingegen nach den Polen und den hohen Berggipfeln zu
sowohl an Arten, an Größe, Stärke und Schönheit, als auch an Menge ab-
nehmen. Anders als für die Festlandstiere im allgemeinen verhält es sich für
die Geschöpfe des Meeres, das auch in hohen Breiten reich belebt ist durch
zahlreiche Scharen niederer und höherer Tierformen, ja, es finden sich hier unter
den Fischsäugern die Riesen der Erde. Die Zucht der Haustiere durch den
Menschen und das eigene Anpassungsvermögen der Tiere haben viele natür-
liche Hindernisse ihrer Verbreitung überwunden. Hinsichtlich des höchst mannig-
faltigen Nutzens, den namentlich die Haustiere bieten, können hier nur eiuige
Gruppen angeführt werden:
1. Mit seinen Körperkräften dient vor allem das Pferd. An Pferde-
reichtnm überragt Rußland alle Länder: es besitzt 21 Mill. Stück, das Deutsche
Reich nur 3,8 Milk., und dieses führt jährlich 73000 Stück mehr ein als aus.
3. Fleischnahrung spenden vor allem Hornvieh und Schweine. An
Rindviehbestand stehen voran mit 75 bez. 53 Mill. Stück Argentinien und die
Union gegen 17,5 im Deutschen Reiche. Die meisten Schweine besitzt die Union
(4b Mill.), wir 12 Mill. Fast alle europäischen Länder müssen Fleisch einführen.
3. Gewerbliche Nutzung.
a) Das Schaf, wahrscheinlich zuerst von den Menschen gezähmt und be-
sonders im Osten als fleijchgebendes Tier von Bedeutung, hat für uns
seine Wichtigkeit hauptsächlich durch die Wolle, die nächst der Baum-
wolle den begehrtesten K'leidungsstosf liefert. Die größten Mengen in
Europa eingeführter Wolle kommen aus den Weideländern Argentiniens,
Australiens und S.-Afrikas.
d) Die Seidenraupe ist aus ihrer chinesischen Heimat über das s. Europa
verbreitet. Reichlich 1/3 der in Europa verarbeiteten Rohseide stammt
aus Ehiua, mehr als 1/e aus Japan, die übrige liefert zumeist Italien.
C. Art des Verkehrs und die Verkehrsmittel'.
Für die leichteren, kostbareren, namentlich die lebenden Besörderungs-
gegenstände, also z. B. Seidenstoffe, Edelmetalle, Geld, Eier, Vieh und vor
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Argentinien Europa Argentiniens Australiens Europa Europa Ehiua Japan Italien