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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 146

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
146 § 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben. Iii. Die Sekundärzeit, das Mittelalter der Erde, die Trias- (Muschelkalk, Buntsandstein), Jura- und Kreideformation. Er- scheinen gewaltiger Amphibien (Ichthyosaurus), Übergang zu den Vögeln: Archaeopterix. Iv. Die Tertiärzeit, die Neuzeit der Erde. Vorkommen der Braun- kohle, des Petroleums und des Bernsteins. Gewaltige Säuge- tiere erscheinen auf dem Festlande (Palaeotherium, Dinotherium). Das Vorkommen des Menschen ist mit Sicherheit erst erwiesen in der Y. Quartär- oder Jetztzeit der Erde. Sie zerfällt in das ältere aus Schwemmgebilden entstandene Diluvium und das aus Anschwemmungen der Jetztzeit entstandene und immer weiter ent- stehende Alluvium. In den Anfang der Diluvialzeit fällt eine jedenfalls die n. Erd- Hälfte überziehende Kälteperiode, die Eiszeit, in welcher riesige Gletscher- ströme, z. B. von den Alpen und den Skandinavischen Gebirgen herab, Gesteinsmassen beförderten und damit das nordeuropäische Tiefland füllten (Findlinge, erratische Blöcke). Das Mammut, der Höhlenbär, der Niesen Hirsch traten hier als Genossen des Menschen auf. § 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben. Die Wärme der Erde wird zum Teil von der Sonne bewirkt, zum Teil ist sie Eigenwärme. Der Einfluß der Außentemperatur der Erde macht sich im Erdinneren höchstens bis zu einer Tiefe von 20 in wahrnehmbar. Von da an wirkt lediglich die Eigenwärme, und zwar (s. § 64) mit einer Steigerung von 1° C. für die geothermifche Tiefen- stufe. Das würde freilich schon bei einer Tiefe von etwa 40 km den Schmelzpunkt des Eisens bedeuten und würde für die Erdrinde eine so geringe Stärke voraussetzen, wie etwa die Schale des Eies. Allein diese Vermutung wäre deshalb eine vorschnelle, weil der Schmelzpunkt fester Körper unter dem ungeheuren Druck sich ebenso verschieben dürfte, wie der Siedepunkt der Flüssigkeiten. Jedenfalls ergibt sich aus der Annahme mit glühendflüssigem Magma gefüllter Herde im Erdinneren die beste Erklärung der vul- kanischen Erscheinungen der Erde. Die Vulkane sind Stellen der Erdrinde, die mit dem glühend- flüssigen Inneren in Verbindung stehen. Alle tätigen Vulkane liegen auf großen Bruchlinien der Erdrinde an den Küsten der Kontinente oder

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 149

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 149 — Am Schlangenbach. Durch Wiese und Feld sind wir hinausgezogen zu ihm. Da fließt er wie immer in seinem gewundenen Bette. Durch das klare Wasser erblicken wir deu Sand auf dem Grunde. Heute wollen wir sehen, wo die Strömung ist, d. h. wo das Wasser am schnellsten fließt. Holzstückchen und Korke lassen wir schwimmen und achten genau auf ihre Bahn. Hier auf der geraden Strecke schwimmen sie in der Mitte. Da kommen sie an den ersten Bogen, schnell werden unsre „Schifflein" nach der Außenseite ge- trieben. Hart am Ufer schwimmen sie dahin, nähern sich dann wieder der Mitte, um wiederum dem Ufer zugetrieben zu werden. Jetzt steuern sie wieder der Mitte zu. Da naht eine neue Biegung des Baches. Sie geht nach der andern Seite. Wieder treiben unsre Segler der Außenseite zu wie vorher. Auf der ganzen Fahrt sehen wir unsre Schifflein bei jedem Bogen der Außenseite zutreiben. Da ist also die Geschwindigkeit des Wassers am größten, daher geht die Strömung. Unterwegs sind einige Fahrzeuge gestrandet. Sie kamen der Innenseite des Baches näher, schwammen langsamer und lagen schließlich als Wrack da. Wir stellen die Ursache der Strandung fest. Sie sind auf Sand geraten. Bei dem ersten Schiff und bei allen andern sehen wir, daß sie an der Innenseite liegen blieben. An jeder Innenseite waren Sandbänke. S. S. 156. Woher kommen sie? Der Sache müssen wir auf den Grund kommen. Aufmerksam betrachten wir an der Innenseite das Wasser. Es fließt langsam, fast scheint es zu stehen. Blättchen und Halme, die hierhin ver- schlagen werden, bleiben liegen. Znngenförmig streckt sich die Sandbank in den Bach hinaus. Hier stockt aller Verkehr für Augenblicke. Taufende von Wassertropfen ruhen etwas aus von ihrer langen Reise nach dem Meere und entledigen sich ihres Gepäcks. Da fallen winzig kleine Sand- körnchen, Sternchen, Tierchen und Pflänzchen nieder und bilden nach und nach den kleinen Sandhügel, der täglich, stündlich wächst. So entstehen die Sandbänke. Nun wenden wir uns der Außenseite zu. Da gibt's weder Rast noch Ruh. So schnell eilen hier die Tropfen dahin, als gälte es, die verlorene Ruhezeit schnell wieder wett zu machen. Auch das verlorene Gepäck soll wieder ersetzt werden. Denn hier nagt und wäscht das Wasser unausgesetzt Erdteilchen ab und lrägt sie fort. Schon ist das User einen Fußbreit untergraben und ausgewaschen. Bald fällt ein Stück des Ufer- randes ins Wasser. Wie kommt es nun, daß unser Bach bald nach dieser, bald nach jener Seite ausbiegt? Wir werden seine User untersuchen. Wir graben an der Innenseite in der Nähe des Ufers ein tiefes Loch und betrachten den Boden und feine Härte. Er ist ziemlich hart und steinreich. An der Außenseite sinden wir weichen und sandigen Boden. Er ist weniger widerstandsfähig. Hier kann das Wasser leichter' abwaschen und ausuagen als an der härteren Innenseite. Wir erkennen daraus: Der Bach wäscht immer an der Seite aus, wo der Boden am weichsten ist Nun wollen wir noch feststellen, wie schnell unsre Schifflein auf dem Wasser schwimmen. Wir nehmen runde Körke dazu. Von der Brücke an fließt der Bach eine Strecke gerade fort. 20 m messen wir ab. Hier

3. Das Badnerland - S. 23

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 23 voll der besten Briketts verfertigen. Die großen Rheinschiffe bringen den Kohlengrieß aus dem Ruhrgebiet herbei, große Kranen heben ihn aus dem Schiffskörper und entladen ihn automatisch in Trans- Portwägelchen; diese leiten den Grieß in die Preßkohlenfabrik, aus der die fertigen Briketts alsbald hervorgehen. 3. Die weltberühmte Sunlight-Seifenfabrik auf der Rheinau. (Volkston: ©unlidjt.) Die Großartigkeit dieses Fabrikbetriebes können wir uns einiger- maßen vorstellen, wenn wir bedenken, daß dort jede S tu nde 57 z,

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 18

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 18 — Gallerte; dichtes, stechendes Rohr starre aus dem Schlamme empor; grausige Seeungeheuer droheten Tod und Verderben. Dennoch suchte einst ein fremdes Fahrzeug einem phönizifchen Schiffe in dieses Meer nachzusegeln. Da opferten die Phönizier lieber ihr eigenes Schiff, als daß sie Wegweiser für die Fremden wurden; sie steuerten mit Vorsatz auf eine Sandbank hin, wo beide Schiffe scheiterten. 3. Die Phönizier in Spanien. Von den Ländern, die das Mittelmeer bespült, war vor allen Spanien wichtig für den Handel der Phönizier. Dorther nahmen sie nicht allein vortreffliche Wolle, Blei und Eisen; dort fanden sie auch eine Menge Gold und Silber, das sie leicht einsammeln konnten, weil die rohen Bewohner des Landes seinen Wert nicht kannten. Anfänglich nämlich, als die Phönizier zum erstenmal nach Spanien kamen, lagen diese edeln Metalle ganz offen zu Tage. Man erzählt, daß die fremden Seefahrer nicht allein ganze Schiffsladungen davon weggeführt, sondern daß sie auch ihre Geräte aus Holz und Eisen zurückgelassen und mit silbernen und goldenen vertauscht, ja daß sie ihre hölzernen Anker mit Silber und Gold statt mit Blei gefüllt hätten. Freilich verschwanden diese Schätze mit der Zeit von der Oberfläche; da aber legten die betriebsamen Phönizier Bergwerke an und holten die kostbaren Metalle aus dem Innern der Erde hervor. 4. Die Phönizier umschiffen Afrika. Aber nicht allein gen Westen fuhren die Handelschiffe der Phönizier; sie segelten auch durch das Rote Meer nach den reichen Südländern, den Küsten von Afrika und Arabien, und nach Osten traten sie in Verkehr mit Indien. Ja es wird berichtet, daß phönizische Seeleute einst ganz Afrika umschifft hätten. Ein König von Ägypten, heißt es, sandte phönizische Männer zu Schiffe aus, und gebot ihnen, zurück durch die Säulen des Herkules in das Mittelmeer zu segeln und so nach Ägypten zu kommen. So fuhren die Phönizier aus dem Roten Meere und schifften in das Süd-meer, immer der Küste von Afrika entlang. Wenn es Herbst ward, stiegen sie ans Land und säeten, und wenn sie geerntet hatten, schifften sie wieder fort. Im dritten Jahre kamen sie um die Säulen des Herkules herum und wieder nach Ägypten. So hätte also das kühne Seevolk bereits Meere und Länder besucht, die den Europäern noch volle zwei Jahrtausende hindurch unbekannt geblieben sind. 5. Karawanenhandel. Auch der Landhandel der Phönizier war sehr ausgedehnt. Er wurde durch Karawanen betrieben und erstreckte sich nach Ägypten und den verschiedensten Gegenden Asiens. So kamen

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 153

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 158 — nie ermüdende Kolbenstange der Dampfmaschine setzt jetzt die kunstreichen Webstühle in sausende Bewegung, dreht Millionen von Spindeln, hilft Holz und Eisen bohren und hobeln, hebt das Wasser aus der Tiefe der Bergwerke oder drischt auf dem Felde das Korn aus dem Getreide. x 2. Jas Dampfschiff. Ehedem konnte man Schiffe nur durch Wind oder Nuder bewegen. Entstand Windstille, so mußte das Schiff auf offenem Meere still liegen, oft wochenlang. Als nun James Watt gezeigt hatte, wie man Dampfmaschinen bauen muß, da versuchte man, eine solche auf ein Schiff zu setzen, von ihr Schaufelräder im Wasser drehen zu lassen und so das Schiff vorwärts zu treiben. Zum erstenmal glückte das dem Amerikaner Robert Fulton aus der Seine bei Paris (1803). Aber der sonst so kluge Napoleon wollte nichts von der neuen Erfindung wissen. Fulton mußte nach Amerika zurück und baute dort noch ein Dampfschiff, das im Jahre 1807 eine erste Fahrt zwischen New-Iork und Albany den Hudsonfluß hinauf zurücklegte. Zwölf Jahre später durchkreuzte der erste Dampfer den Atlantischen Ozean in 26 Tagen. Heute fahren die großen Hamburgischen und Bremischen Schnelldampfer in 6—7 Tagen nach New-Aork. 3. Die Eisenbahnen. Vis zum Anfange des neunzehnten Jahrhunderts schwankten auf größtenteils elenden Wegen „über Stock und Stein" der schwerfällige Frachtwagen dahin und die langsame Postkutsche. Wohlhabende oder vornehme Leute hatteu ihre eignen Reisewagen, für die auf den Poststationen immer frische Pferde genommen wurden. Erst nach den Befreiungskriegen entstanden in Deutschland allmählich künstlich gebaute Landstraßen, auf denen man auch bei schlechtem Wetter fahren konnte, ohne stecken zu bleiben oder umzuwerfen. Daß aber ein Wagen am mühelosesten bewegt werden kann, wenn er nicht unmittelbar auf dem Erdboden, sondern auf Schienen läuft, das wußte man wohl schon lange. Hier und da, besonders in Bergwerken, gab es auch solche Schienenbahnen, aber Verbreitung hatten sie nicht gefunden. Da machte im Jahre 1804 ein Engländer den Versuch, eine Reihe von Schienenwagen durch eine auf den vordersten Wagen gestellte Dampfmaschine fortbewegen zu lassen. Und wirklich glückte der Versuch. Nun machte sich ein anderer englischer Ingenieur, Robert Stephenson, der wie James Watt ehedem ein armer Junge gewesen war, an die Arbeit, einen bessern Dampfwagen herzustellen. Diesem unermüdlichen Manne gelang das große Werk: am 27. September 1828 konnte der erste mit Personen besetzte

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 223

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
223 Geschicklichkeit. Sie schließen unter einander Freundschaftsbündnisie und Gastfreundschaft in hohem Grade. Ohne besondere Veranlassung berauschen sich die Männer zuweilen vermittelst eines ausgegohrenen Getränkes, in welches ein Pilz gelegt wird. Die Frauen kosten dasselbe niemals. Sie kleiden sich meist nach russischer Weise, leben im Winter in unterirdischen Jurten und im Sommer in erhöhten Hütten an den Usern der Flüsse. Besondere Erwähnung verdienen die Hunde in Kamtschatka, welche als Zug- thiere daselbst unentbehrlich sind, und die Reisenden und ihr Gepäck beför- dern. Da die Hunde schlecht behandelt werden, sind sie tückisch und minder treu. Ihre Klugheit ist erstaunlich. Ortsbeschreibung. Sibirien zerfällt in 2 Theile: a. Wcstskbiricn. Tobolsk, 25,000 E., Sitz des Statthalters und Erzbischofs, Nieder- lage des Pelzwerks für ganz Sibirien, liegt am Zusammenfluß des Irtisch und Tobol. Omsk am Irtisch ist *feit 1838 Sitz der Oberverwaltung von Westsibirien, und zählt 12,000 E., worunter viele Verbannte sind. Tomsk am Tom, so groß wie Omsk, ist befestigt. Bcresow am Ob ist sehr nörd- lich gelegen und ein harter Verbannungsort; hier starb 1729 der verbannte Fürst Mentschikow, welcher sich vom Pastetenbäckerjungen unter Peter dem Großen zu den höchsten Würden emporgeschwungen hatte. Baruaul, Ober- bergamtssitz , ist eine wohlgebaute Stadt in fruchtbarer Gegend. Alles sibirische Gold wird hier abgeliefert, und in seiner Nähe jährlich Silber im Werthe von 5 Mill. Gulden gewonnen. b. Dstsibirien. Irkutsk an der Angara, 20,000 E., ist die schöne und gesund gelegene Hauptstadt. Südöstlich davon liegt der durch den Verkehr mit China be- kannte Handelsplatz Kiächta an der Selenga nahe bei Maimatschin; er wird, da die Umgebung höchst unfruchtbar ist, nur von Kaufleuten bewohnt. Nordöstlich davon liegt Nertschinsk, das Gold, Silber und Zobelfelle liefert. Jakutsk an der Lena, 3000 E., ist der Hauptsitz der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft. Ochotzk, an der Ostküste von Sibirien, ist eine kleine Stadt, welche viele Verbrecher zu Einwohnern zählt; diese arbeiten in Ketten und oft gebrandmarkt auf den Straßen. Petcr-Paulshafen auf der Halb- insel Kamtschatka ist 3200 Stunden von St. Petersburg entfernt, treibt Handel mit Thran, Fischbein, Wallrath und Wallroßzähnen. In jüngster Zeit hat Rußland von China das Mündungsland des Amur erhalten, welches vortreffliches Schiffbauholz liefert und einen befestig- ten Seehafen erhalten hat. Ein Theil der russischen Flotte ist hier stationirt. Zu Sibirien gehören noch die Alöuten und Kurilen, welche von Jägern, Fischern und Bergleuten (Kupfer und Schwefel auf den nördlichen Kurilen) bewohnt sind oder besucht werden, und Neu-Sibirien. Dies ist die nörd- lichste Inselgruppe Asiens; man soll aber nördlicher noch Berge eines Ei- lands erblicken, welches man des Eises wegen bisher nicht erreichen konnte.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 280

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
schweinchen, Affen, Kolibris, Klapperschlangen rc. Die Rennthiere, Bären, Wölfe und Luchse rc. hat Amerika mit andern Ländern gemein; die europäi- schen Hausthiere sind eingeführt und leben schon in großen Heerden, Pferde und Rinder in völliger Verwilderung. Auch vorweltliche Thiere sind in Amerikas Nordgegenden aufgefunden worden, z. B. die Skelette des Mam- muths, des Megatheriums und Mastodons rc. An Mineralien der edelsten Art ist Amerika einer der reichsten Erd- theile. Diamanten, Topase, Turmaline, liefert Brasilien, Smaragde Peru; Platina gräbt man in den Anden von Neu-Granada; Gold, Silber und Quecksilber vorzugsweise in Californien, Mexiko, Peru, Chile und Brasilien. Kupfer, Eisen, Zinn, Schwefel, Salz sind in ausreichender Menge anzu- treffen. Was aber für die Industrie der nordamerikanischen Union von dem unberechenbarsten Vortheile ist, dürfte der Umstand sein, daß die Steinkohlen und Eisenerzgruben der Union an Qualität und Quantität des Materials mit dem englischen einen Vergleich gut bestehen können. Die Ausfuhr an Baumwolle belief sich 1860 auf 1,767,686,338 Pf. im Werthe von 191,806,555 Dollars, war aber während des Krieges und auch nachher bedeutend geringer. Von den 10 Mill. Ctr. Tabak, welche jährlich auf der ganzen Erde gebaut werden, liefert Amerika 2,980,000 Ctr. Die Ausbeute an Gold beträgt jährlich gegen 58 Mill. Dollar, an Silber 44 Mill. Dollar, an Steinkohlen und Anthracit 428,700,000 Zollcentner. Die gesammte nordamerikanische Handelsflotte ist von 972,492 Tonnen zu Anfang dieses Jahrhunderts auf 5,126,081 Tonnen gestiegen. Die sämmtlichen, theils schon vollendeten, theils noch im Bau begriffe- nen Eisenbahnen haben eine Längenausdehnung von 50,115 engl. Meilen. Vierter Abschnitt. 8 112. Die Völker und Staaten Amerikas. Amerika ist nach Australien unter allen Erdtheilen am schwächsten be- völkert. Die größere Hälfte der etwa 75 Mill. Einwohner besteht aus cin- gewanderten Europäern, der andere Theil aus angekauften Negern, Farbigen (Mestizen, Mulatten, Zambos rc.) und freien Indianern. Die Ureinwohner, kaum noch 2 Mill., (S. 57 und 59) sind schwache, widerstandsunsähige, zerstreut lebende Völkchen, welche von den europäischen Ansiedlern immer mehr in die Einöden zurückgedrängt werden und ihrem vollständigen Er- löschen mit Riesenschritten entgegen gehen. Die rasche Abnahme der ohne- dem schwachen Urbevölkerung erklärt sich hauptsächlich aus den blutigen Kriegen, welche sie von je mit einander und mit den Europäern geführt haben, aus Krankheilcn, Mangel, Lasterhaftigkeit („Feuerwasser") und über- haupt „durch ihre am Leben der Unkultur zehrende Kultur." In Wcstindien sind die Indianer bereits ganz erloschen. Sie zerfallen in ungemein zahl- reiche, kleine Völkerschaften , welche 422 Dialekte reden sollen. Die wich- tigsten sind:

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 395

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
395 Aussehens nicht erkennen, und sind unstreitig aus urweltlichen Torflagern entstanden; bei andern Sorten aber sind Holzrinde, Blätter, Samen^ Bast rc. deutlich wahrzunehmen. Die Molasse ist ein grober, lockerer Sandstein, welcher häufig großes Geschiebe zu einer kompakten Masse verkittet. Dies ist die sogenannte Nagclsluh, welche in Verbindung mit Braunkohlen und kalkigen Schichten den Saum der Alpen bildet und im Nigi über 5000' hoch ansteigt. Das sekundäre oder Flötzgebirge, ausgezeichnet durch seinen Reichthum an Erzen, Salz, Gyps und Steinkohlen, hat eine ganz allgemeine, oft über bedeutende Landstriche ununterbrochene Verbreitung in einer Mächtigkeit, wie sie die jüngeren Bildungen nie erreichen. Es steigt bis zu den größten be- kannten Gebirgsgipfcln empor und umfaßt das Steinkohlen-Gebirge (Berg- kalk, Steinkohlen, Sandstein, Schieferthon, Steinkohlenflötze); rothes Todt- liegendes, Zechstein und Kupferschiefer; die Trias-Gruppe (bunter Sandstein, Muschelkalk und Keuper); die Jura-Gruppe (Lias, Eisenroggenstein und Jurakalk); die Kreide-Gruppe (Quadersandstein, Grünsand, Kreidemergel, Kreidekalk und Kreidctusf). Wie die Braunkohle, so ist auch die Steinkohle ein Produkt verkohlter Pflanzen. Schwierig bleibt die Erklärung von der ungeheuren Masse von Kohlen, welche die Erde in ihrem Schoße birgt, wenn man bedenkt, daß die unermeßlich horizontal ausgedehnten Lager zugleich eine Mächtigkeit von 40' haben. Das Uebergangögebirge an der Grenze der geschichteten Bildungen umfaßt die Grauwacke, den Thon- und Grauwacken- schiefer, den Uebcrgangskalk und alten rothen Sandstein. (Cambrische, Silu- rische, Devonische-Formation.) Die geschichteten oder ncptunischen Formationen enthalten eine Menge von Petrefaktcn, d. h. versteinerte Thier- und Pflanzengestaltcn, und zwar bis zu einer Tiefe von mehr als 1000' unter dem Meeresniveau. Sie beur- kunden aufs deutlichste, daß die urwcltliche Thier- und Pflanzenwelt von der gegenwärtigen in vielfacher Beziehung verschieden war. So finden sich unter den Schnee- und Eisgcsilden des unwirthsamcn Sibiriens Ueberrcste von tropischen Gewächsen, in Frankreich, Italien und in den Schieferbrüchen des Harzgcbirgs Abdrücke von Pflanzen, die den oft- und westindischen gleichen, in Preußen unter dem Grunde der Ostsee jene Bernstein liefernde Tannen- Art, so daß die Annahme sehr nahe liegt, es möge wohl in jener grauen Vorzeit die ganze Erdoberfläche von den Sonnenstrahlen unabhängiger ge- wesen sein, und erst durch die großen Ucberfluthungen diese gleichmäßige, aus dem Innern hervordringende Wärme verloren haben. Auch die urwelt- liche Fauna zeichnet sich, wie die urwcltliche Flora, durch eine Großartigkeit und Ueppigkeit aus, wie wir sie jetzt entweder nirgends mehr oder höchstens im tropischen Afrika vorfinden. So findet man urwcltliche Amphibien mit ungeheuren Schlangenhälsen, Krokodillköpfen, Delphinschnauzen, in einer totalen Länge von 20 — 50', wirkliche geflügelte Drachengestalten, riesige Säugethiere, wie z. B. das 18' hohe Mammuth, das 12' lange Mastodon und das Riesenfaulthier (12' l., 6' h.)^iu Brasilien. In den Höhlen des Harzes haben sich Knochen und Zähne von Elephanten und einer unbekannten Bärenart vorgefunden. Ane zahlreichsten sind die Knochenüberreste der riesen- haften urweltlichen Hyänen, Bären und Elephanten. Versteinerte Wallsisch- rippen finden sich häufig; in dem sarmatischen und sibirischen Tieflande

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 396

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
396 liefert fast jeder Fluß Reste der riesenhaften urweltlichen Fauna. Wie gut diese sich zuweilen erhalten, davon gibt ein vorweltlicher Elephant ein treffendes Beispiel, der 1799 im Eise an der Lenamündung entdeckt und ausgegraben wurde; Fell, Haare und Fleisch waren noch so gut erhalten, daß die Hunde und weißen Bären wacker zugriffen. § 130. Die innere Erdwärme und vulkanische Thätigkeit der Erde. Tief in das Innere der Erde ist der Mensch noch nicht eingedrnngen; denn die tiefsten Bergschachte in Tyrol und Böhmen haben höchstens eine Tiefe von 3009'. Dies ist in Bezug auf die Dicke des Erdkörpers, welche von der Oberfläche bis zum Mittelpunkt ungefähr 20 Mill. Fuß beträgt, unbedeutend zu neunen. Das Wenige, was wir vom Erdinnern wissen, beschränkt sich auf die Kenntniß der in jener Tiefe vorkommenden Mineralien, der im Erdinnern wirkenden Kräfte, Wärme, Elektricität und Magnetis- mus, und vieler unermeßlichen Höhlen. Diese letztern sind entweder leere, große Weitungen, oder mit Wasser oder Gasen angefüllte Becken, und be- weisen hinlänglich, daß das Innere der Erde nicht durchgehends eine feste, dichte Masse sei. Die Baumanus- und Bielshöhle am Harz, die von Müg- gendorf in Frauken, die meilenlangen unterirdischen Gewölbe (Adelsberger Grotte) bei Triest, die Höhle des Cintragebirgs in Estremadura und die Fingalshöhle auf Stasfa sind noch nicht die größten auf der Erde; die Höhle von Friedrichshall soll eine Tiefe von 40 — 50,000' haben, wie mau aus dem Auffallen eines hingeworfenen Steines berechnete. In der Höhle von Warren County in Kentucky brauchte ein Verirrter 19 Stunden, um den Ausgang zu finden. Aber diese hohlen Räume sind im Vergleich zu denen, in welche noch kein menschlicher Fuß sich wagen konnte, und welche die Erdbeben oft 1000 Meilen weit fortpflanzen, unbedeutend. Unabhängig von der Sonnenwärme wächst mit zunehmender Tiefe die Wärme des Erdinnern. Schon in der geringen Tiefe von 3' verspürt man den Unterschied der kältesten und wärmsten Tageszeit nicht mehr, und in den Kellern der Pariser Sternwarte bleibt das Thermometer das ganze Jahr hindurch ohne die geringste Schwankung. In noch größerer Tiefe steigt es aber wieder, und zwar alle 100—150' um 1° R. Wüchse diese zuneh- mende Temperatur nach dem Mittelpunkt der Erde regelmäßig so fort, so würde bereits in einer Tiefe von 10,000' die Temperatur siedenden Wassers angetroffen werden, und alsdann eine fabelhafte Glühhitze herrschen. Aber auch abgesehen von jener starken regelmäßigen Zunahme der innern Erd- wärme, muß der Kern in feurig-flüssigem Zustande sich befinden. Ueber diesen feurig-flüssigen Erdkern hat sich, wie oben § 118 ange- geben ist, allmählich die Erdrinde gebildet, welche wir bewohnen, und da Gesteine und Erdschichten im Ganzen schlechte Wärmeleiter sind, so werden wir von der Centralwärme der Erde wenig oder vielmehr äußerlich gar nichts gewahr. Das fortschreitende Erkalten nach Innen zu geht auch äußerst langsam vor sich. Indessen ist diese Decke im Verhältniß zum Ganzen so dünn, daß man sich eher über ihre Haltbarkeit, als darüber wundern muß, daß sie bisweilen in Bewegung geräth, und daß heiße Quellen und Vulkane

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 300

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
300 ctí§ das spanische Amerika. In Bezug auf Einzelheiten verweisen wir auf § 111. Unter allen Naturerzeugnissen nehmen die des Bergbaus die erste Stelle ein. Mexiko ist an Silber und nach Californien auch an Gold das reichste Land der Erde. Die jährliche Ausbeute an Silber beträgt 20 — 24 Mill. Dollars, an Gold 1—2 Mill. Dollars. Die wichtigsten Silbergruben Mepiko's sind: Guanaxuato, Guadalajara, Durango, San Luis Potosi, Sonora, Ialisko, Sinaloa rc. In Mittel-Amerika haben Kosta-Rica Gold- und Honduras und Nicaragua auch Silbergruben. Neu-Granada besitzt bei Bogota und Popayan die zwei größten Goldlager der neuen Welt; Peru bei Lima, Toujillo und Pasco, Bolivia vorzüglich bei Cerro de Potosi Gold- und Silberadern genug, ebenso auch Chile. Die amerikanischen Sil- bergruben geben einen sieben Mal größeren Ertrag, als alle Silbergruben der alten Welt. Platin findet sich in einer Provinz von Neu-Granada, Choca, und an der Küste der Südsee in der Provinz Barbacoas. Uebrigens hat der ergiebige Bau aus edle Metalle die Förderung anderer Metalle und Mineralien sehr in den Hintergrund treten lassen. Kupfer wird vorzugsweise in Chile, Peru, Bolivia, Columbia und Centroamerika gebaut; im Letztem auch Eisen; Zinn in Peru, Quecksilber in Bolivia, wo auch Salz gewonnen wird. Venezuela und die Staaten am la Plata treiben fast keinen Bergbau. Die Viehzucht macht in einzelnen Staaten des spanischen Amerikas die Hauptquelle des Erwerbs aus, namentlich in Venezuela und am la Plata. Rinderheerden, deren Zahl für Manchen 100,000 Stück beträgt, schwärmen in den großen Prairien wild wie die Pferde umher. Obwohl diese europäi- schen Hausthiere sich in der neuen Welt erst ansiedeln und einheimisch wer- den mußten, so haben sich dieselben doch so furchtbar vermehrt, daß man allein in den Ebenen von Buenos Ayres den Viehstand auf 12 Mill. Stück Rindvieh und 3 Mill. Pferde schätzt. Aber nicht bloß die Europäer, sondern auch die Indianer gebrauchen jetzt diese eingeführten Hausthiere. Es gibt jetzt Indianer-Stämme, welche, wie die Mongolen in Asien, die amerikanischen Steppen zu Roß durchjagen. Das Pferd, der Esel, das Maulthier sind die gewöhnlichen Lastthiere in den Cordilleren; wo diese an zu schroffen Abhängen unbrauchbar werden, nimmt man das Llama und den Paco oder den Menschen; „der Indianer ist ein Lastträger in der ganzen Andeskette des spanischen Amerikas". Der Fleischgenuß im spanischen Amerika ist 12 Mal größer, als der in Europa. Die Staaten am la Plata führen bei solchem Ueberfluß an Rindvieh eine unglaubliche Masse von Häuten, Hörnern, Fett, Fleisch k. aus. Der Handel befindet sich vorzugsweise in den Händen der Ausländer; der Binnenhandel ist unbedeutend und von Fahrstraßen nicht begünstigt; nur schmale Wege führen den Kaufmann mit seinen Lastthieren durch dichte Wäl- der, über unübersehbare Grasstächen oder über jähe Bergabhänge. Es ist unbegreiflich, wie die spanische Regierung so sehr durch Goldgier sich blenden ließ, daß sie auf das Wohlergehen der bedeutendsten Kolonie keinerlei Rück- sicht nahm und keine Straßen, keine Schulen und keine Wohlthätigkeitsan- stalten anlegte. Dadurch ist es denn so weit gekommen, daß die Kolonie selbst für das Mutterland verloren ging, was für Spanien einen Verlust herbeiführte, wie ein zweiter in der Geschichte nicht mehr vorkommt, und
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