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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. § 59. Friedrich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden, und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrichs Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des «ermdhlung normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien Konstanze. ^ ^ Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde. Kreitzzug* Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan Sa lad in 1189® tmn Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192‘ habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkouium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossa- ^bin ruhmvolles Leben in ©ltc’tcn ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Die deutsche Kaiserzeit 919-1260. Asiens und sodann Rußland und Polen erobernd und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „Walstatt" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten feiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. Jnnocen»Iv. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortfetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort ©esenttintge.wurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelm von Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe feine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne Enzio. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu feinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Fried- 1250. rich da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben feinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er fei nicht ge- storben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäufers sitzend dachte, und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiferherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Allsgang der Kreuzzüge. Konradiv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte feinem Batet schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Manftcd.sohnes. Da fetzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalifchen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibelliuifchen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalifche Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldfchlacht und kam selbst um.

3. Deutsche Geschichte - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Die deutsche Katserzett 919 —1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. § 59. Frieorich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrich» Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des ßeitttiiljlunfi ftonfitje normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde. Der dritte Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan S a l a d i n 1189 bis von Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192, habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Cilicien ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

4. Deutsche Geschichte - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tie deutsche K>iserzeit 919 — 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „ W a l st a t t" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. cm!"v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort Ge^cnwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne E n z i o. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben, flatfcrfaye. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzüge. Bonrab iv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Mansred.sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Gnelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 47

1902 - Karlsruhe : Lang
— 47 — Edelmanne verräterischer Weise festgenommen und an Karl von Anjou ausgeliefert. Aus allen Teilen seines Reiches lud dieser Rechtsgelehrte nach Neapel, die das Urteil sprechen sollten. Aber nur ein Richter war dem König zu Willen, alle übrigen sprachen Konradin frei; denn er sei nicht als ein Räuber und Empörer gekommen, sondern im Glauben und im Vertrauen auf sein gutes Recht; er habe nicht gefrevelt, da er ja sein angestammtes väterliches Reich durch offenen Krieg wiederzugewinnen suchte. Trotzdem folgte der König jener einen Stimme und sprach das Todesurteil über die Gefangenen. Konradin saß eben beim Schachspiel, als man ihm diese Nachricht brachte. Er verlor die Fassung nicht, sondern benutzte die kurze Zeit, die man ihm gönnte, um sein Testament zu machen und sich mit Gott zu versöhnen. Unterdes schlug man in aller Stille dicht vor der Stadt das Blutgerüst auf. Ende Oktober 1268 wurden die Verurteilten zum Richtplatz geführt. Karl von Anjou sah von dem Fenster einer benachbarten Burg aus dem traurigen Schauspiele zu. Als Konradin das Gerüst betreten hatte, bat er, man möge ihm noch einmal das Wort verstatten. Dann sprach er mit fester Stimme: „Vor Gott habe ich als Sünder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt. Ich habe nur meine Rechte verteidigt, und darum kann ich des Todes nicht schuldig sein. Und wenn ich selbst schuldig wäre, so dars man jedenfalls die nicht töten, die mir als treue Freunde in den Kampf folgten." Diese Worte erzeugten Rührung, aber das Urteil blieb nn-geändert. Konradin umarmte noch einmal seinen Todesgenossen Friedrich von Baden. Dann zog er sein Oberkleid aus, erhob Augen und Hände zum Himmel und sprach: „Jesus Christus, Herr aller Geschöpfe, wenn dieser Kelch nicht vor mir vorüber gehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände." Schon hatte er sich zum Todesstreiche nieder gekniet, sein Haupt gebeugt. Da sprang er plötzlich auf, richtete seinen Blick gen Norden und ries aus: „Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Seiner Mutter galt sein letzter Gedanke. Daraus wurde er mit dem Beile hingerichtet. Als Friedrich von Baden das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er in feinem Schmerze laut auf. Alle Umstehenden fingen zu weinen an. Doch kein Mitleid rührte das harte Herz Karls von Anjou. Friedrich folgte feinem Freunde in den Tod. Konradins Mutter eilte nach Neapel, um ihren Sohn auszulösen, aber sie kam zu spät. Es wurde ihr die Erlaubnis erteilt, über feinem Grabe eine Kapelle zu erbauen.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1902 - Karlsruhe : Lang
— 48 — Xii. Kon Audokf von Kaösöurg. 1. Die kaiserlose Zeit?) Nach dem Tode Konrads Iv. hatte das deutsche Reich neunzehn Jahre lang kein Oberhaupt. Kaiser Friedrich Ii. war während seiner langen Regierungszeit wenig in Deutschland gewesen; überdies hatte er zum Nachteile der Kaisergewalt den kleinen Fürsten viele Rechte gegeben, damit sie in Zeiten des Unfriedens mit den Großen des Reiches zu ihm stünden. Daher kam es, daß die deutschen Fürsten keinen Oberherrn über sich haben wollten. Früher waren die Fürsten und Herren nur Beamte des Kaisers und des Reiches gewesen; jeder hatte sein Landesgebiet nur aus die Zeit seines Lebens vom Kaiser verliehen erhalten. Jetzt war jeder in seinem Lande unumschränkter Herr geworden. Jeder Ritter, der nichts als ein kleines Schloß und einige Morgen Landes besaß, nahm für sich Ehren und Rechte in Anspruch, wie sie nur dem Kaiser und König zukommen, und suchte seinen Besitz mit List und Gewalt zu vermehren. Das Wohl und die Ehre des Reiches galten nichts mehr, Recht und Gesetz wurden verachtet, die Schwachen wurden von den Starken**) unterdrückt. In dieser traurigen Zeit wollte kein deutscher Fürst die schwere Bürde der wertlosen Würde auf sich nehmen. Deshalb wurde die Kaiserkrone dem Könige Alfons von Castilien***) und dem Prinzen Richard von Cornwallis angeboten. Beide nahmen sie an; aber Alfons kam gar nicht nach Deutschland, Richard uur aus kurze Zeit. So tief war unser Vaterland durch die Selbstsucht seiner Fürsten gesunken, daß die Kaiserkrone an auswärtige Fürsten verschachert wurde, während dem Reiche durch inneren Hader der Untergang drohte. Und nicht huudert Jahre zuvor hatte sich vor dem deutschen Kaiser ganz Europa gebeugt. 2. Rudols von Habsburg. Aus dem Elend der kaiserlosen Zeit wurde Deutschland durch Rudols von Habsburg gerettet. Seine Geburtsstätte ist die Limburg am Fuße des Kaiserstuhles; seine Stammgüter lagen im Aargau. Kaiser Friedrich Ii. war sein Tauspate *) Interregnum = Fehlen des Reichsoberhauptes, Zwischenreich. **) Das Faustrecht — Recht des Stärkeren, rohe Gewalt. ***) Die Fürsten, welche den König Alfons von Castilien wählten, übertrugen dein Herzog Friedrich von Lothringen das Amt, mit Alfons über die Annahme der Kaiserkrone zu verhandeln. Er war nämlich durch seine Mutter mit ihm verwandt. Friedrich reiste selbst nach Spanien.

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 172

1906 - München : Oldenbourg
172 33. Der Trifels. dieser Gefangenschaft des Löwenherz zu erzählen. Einst klang durch des Turmes Mauern Harfenklang und ein Lied, das nur ihm und dem treuen Blondel, seinem Sänger, bekannt sein konnte. Er sang dazu die zweite Strophe uni) draußen rief es: „O Richard, o mein König!" Es war Blondel selbst, der an allen Burgen ucich seinem geliebten Herrn gespäht und nun mit 50 Gefährten den Trifels gestürmt haben soll. Das Lösegeld Richards setzte Heinrich Vi. instand seine Ansprüche auf Sizilien durchzusetzen. Mit 24 Fürsten, Grafen und Edeln seines Reiches zog der Kaiser am 9. Mai 1194 hier ein um den Angriff aus Italien zu beraten. Konstanzens Erbe ward gewonnen, fürchterliches Strafgericht über die sizilianischen Großen gehalten, viele derselben wurden aus den Trifels geschleppt, darunter der kühne Seeheld Margaritone und Graf Richard selbst, der Kaiserin eigener Vetter, nachdem beide vorher geblendet worden waren. Der Aussprnch des englischen Chronisten, „daß keiner diesen Kerkern mehr entronnen, der einmal hinabgestiegen", rechtfertigte sich jetzt nur zu sehr unter der Regierung eines Herrschers, dessen Leichnam noch nach fünfhundert Jahren den finstern Ernst und Trotz zeigte, der sich in seinem Leben so gewaltsam aussprach. Unter Philipp von Schwaben senfzte der Erzbischof Bruno von Köln in den Kerkern des Trifels und als Friedrich Ii. das Reich zu altem Glauze zu bringen fnchte, ließ er seinen Sohn Heinrich als römischen König aus dem Trifels zurück, wo er in der Burgkapelle dem Vater die Treue schwor, da dieser in den Kampf gegen die Ungläubigen zog. Doch der irregeleitete Jüngling vergaß der Treue, empörte sich, und als der erzürnte Vater in seine Staaten zurückeilte, floh der Sohn auf deu Trifels, der jedoch dem Kaiser die Tore öffnete. Im Gefängnis büßte der Sohn seine Untreue, bis er starb. Des Kaisers jüngerer Sohn empfing die Feste, deren Besitz über das Schicksal der Krone und des Reiches entschied. So war sie stets die Lieblingsburg und die Hauptstütze des großen hohen-staufischen Herrscherhauses gewesen und der romantische Duft, der um die Heldengestalten dieses Geschlechts sich breitet, weht um die einsamen Mauern uni) die verfallenen Türme des Trifels mehr als um alle anderen Burgen Europas. Alle die lieder- und fangesreichen, alle die heldenmütigen, unglücklichen Stammgenossen dieses Geschlechtes wandeln vor dem träumenden Blicke durch die hohen, zerfallenen Hallen; und er vor allen, der so gerne hier weilte, des großen Rotbarts großer Enkel, der schöne Sohn der holden Konstanzia, Friedrich der Zweite, der über sein Jahrhundert emporragt, einsam wie der Trifels über den dunkeln Wald — strahlend und übergössen von dem ganzen Zauberlichte der Poesie feiner Zeit und in dem Glanze der Geschichte Deutsch-laubs, Italiens, Europas — prangenb gleich der Sonne selber. Aber diese Sonne an dem hohenstaufischeu Sternenhimmel ging unter hinter Firenznolas

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 65 Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Bered-samkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mntes Anstecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushalts, den die Negierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drse, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnern Budgetlose als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; ^e0irun0-erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresresorm erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. 53. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschast viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrechtliche Selbstndigkeit Schleswigs an, trotzdem Friedrich Vii. im Jahre 1852 den deutschen Gromchten hatte versprechen mssen, dieses Land dem dnischen Staate nicht einzuverleiben. Im Jahre 1863 lie der König, von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung ausarbeiten, durch welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Da starb er im November 1863. Zu seinem Nachfolger war von einer Schleswigs Konferenz der Gesandten der europischen Gromchte, die im Jahre 1852 Dnemark, zu London stattfand, der Prinz Christian von Sonderburg-Glcksbnr^ be? stimmt worden; dieser bestieg jetzt als Christian Ix. den Thron und gab der neuen Verfassung, wenn auch ungern, seine Unterschrift. Neudauer, Geschichtl. Lehrbuch. L. V. 6. Aufl. _ V Der dnische Krieg. 1864.

9. Deutsche Geschichte - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tic deutsche Kaiserzeit 919 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt"-, den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. \v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst I n n o c e n z Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort Gepenwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen Ioni0 ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage- An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. nradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred. Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

10. Deutsche Geschichte - S. 56

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Tie deutsche Kaiserzeit 919 1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemtigte Lwe dem Kaiser zu Fen; er erhielt Verzeihung, mute aber fr die nchsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. h. Erbgter, die Gebiete um Braunschweig und Lneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. ^ X 59. Frieorich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes fr Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ltesten Shne Heinrich, den er bereits zum König hatte krnen lassen, und Friedrich feierte; es war ein groes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnckige Feindin gewesen war, die ^Hein^chsgvermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Konstanze normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glnzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu erffnen; man konnte nicht ahnen, da durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden wrde. Der dritte Da kam aus dem Orient die Nachricht, da der Sultan S a l a d i n Kreuzzug. z K 1189 bis von gypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192' habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Lwenherz von England und König Philipp August von Frank-reich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgeflligen Tat sein Leben zu beschlieen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung bergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Lwen von neuem eine dreijhrige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er fhrte das glnzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, der den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Eilicien ein pltzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.
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