— 233 —
geschlossen heran. „Eine Salve! Dann mit dem Bajonett draus!" ries jetzt eine Stimme. Es war Generalmajor v. Bose, der sich zu Fuß der vorstürmenden Abteilung angeschlossen hatte. Das Massenfeuer wurde abgegeben; doch gleichzeitig erfolgte die österreichische Antwort. Nun galt's! Bei äußerster Anstrengung aller Kräfte ging's mit Hurra dem Feinde entgegen. Doch bald wurden die Schritte kürzer; zuletzt hielt die Spitze, feuerte und — wich zurück. Ihr folgten die übrigen. Das feindliche Feuer war zu stark.
Nachtkampf in Podol: Zum Glück kamen jetzt die ande-
ren Abteilungen heran. Sie erneuten sofort den Angriff, und trotz des mörderischen feindlichen Bleibagels, der ihnen entgegenschlug, gelang es, das erste Gehöft Podols zu nehmen. Der Anfang war gemacht; aber noch lange tobte der Kampf im Innern des Dorfes. Es war unheimlich, in die dunklen, voller Feinde steckenden Häuser einzudringen. Aber bald wurde die Arbeit leichter. Ein großer Schrecken schien die Feinde befallen zu haben. Die meisten von ihnen kamen jammernd und winselnd hervorgekrochen und ergaben sich widerstandslos.
Erfolg des Kampfes: Gegen % 2 Uhr erstarb endlich das
Gefecht, nachdem auch die Jserbrückeu im blutigen Handgemenge genommen waren. So hatte denn im Nachtgesecht bei Podol die 15. preußische Brigade mit verhältnismäßig geringen Verlusten der berühmten „Eisernen" der Oesterreicher den Ort und die wichtigen Jser-Nebergänge entrissen und damit den weiteren Vormarsch gesichert.
Vormarsch auf Münchengrätz: Tags darauf folgte man
dem Lauf der Jfer abwärts auf Müuchengrätz zu. Hier tritt bald hinter Podol an das anfangs flache südliche User ein nicht unbedeutender Höhenzug heran, der gegen den Fluß steil abfällt. Der Bergabhang ist so schroff, daß es den Vorrückenden unmöglich gewesen war, Streifwachen zur Beobachtung des Feindes auf die Höhe zu schicken. Nach den anderen Seiten dagegen ist der Abfall weniger steil. Diesen Umstand hatte sich der Feind nutzbar gemacht und zwei Batterien auf den Muskyberg geschickt, um, unterstützt durch zwei Bataillone Infanterie, den Marsch der Preußen nach Möglichkeit auszuhalten.
Cefterrctchifcher Angriff: Gerade als die Hauptmacht der
8. Division, in deren Verband die Erfurter Regimenter marschierten, den Fuß des Berges erreichte, wurden an feinem oberen Rande einige Dampfwolken sichtbar. Da man nicht erkennen konnte, nach welcher Richtung der Pulverdampf sich bewegte, nahm man an, daß es die Batterie der Vorhut sei, die auf abziehende Oesterreicher feure. Doch die angenehme Täuschung hielt nicht lange an. Bald wurde das Zischen heftiger, kräftiger und länger anhaltend, und ein scharfer Knall folgte dem andern. Nun lief alles auseinander und suchte sichere Deckung im Ehausfeegraben
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3. Der Dänische Krieg im Jahre 1864.
81
1866. Als die Regierung den Erfolg auf ihrer Seite hatte, gab der Landtag die erbetene nachträgliche Zustimmung zu den Ausgaben d Konfliktsjahre.
Veranlassung. König Friedrich Vii. von Dänemark, mit dem die Großmächte 1852 das Londoner Protokoll unterzeichnet hatten, starb 1863. Thronfolger war Christian Ix. aus dem Hause Sonderburg-Glücksburg. Dieser erließ eine gemeinsame Verfassung für Dänemark und Schleswig. Dadurch wurde Schleswig in Verwaltung und Gesetzgebung von Holstein getrennt. Das lief den bestehenden Verträgen zuwider. Die Bevölkerung von Schleswig-Holstein wünschte Loslösung von Dänemark und einen eignen Herzog in der Person des Prinzen Friedrich von Sonderburg-Augusten bürg, des Vaters unsrer Kaiserin. Dieser wandte sich an den Deutschen Bund.
Österreich und Preußen erklärten, an dem Londoner Protokoll und an der Erbfolge der Linie Glücksburg festhalten zu wollen, wenn König Christian Ix. die neue Verfassung für Schleswig aufhöbe. Da er dies verweigerte, ließen sie je eine Heeresabteilung in Schleswig-Holstein am 1. Februar 1864 einrücken. Das österreichische Heer befehligte Feldmarschall von Gablenz, das preußische Prinz Friedrich Karl, der Sohn eines jüngern Bruders des Königs. Den Oberbefehl über beide Heere führte der preußische Feldmarschall Wrangel. Da dieser bereits 80 Jahre alt war und seinem Amte sich nicht mehr gewachsen zeigte, wurde an seiner Stelle Prinz Friedrich Karl zum Oberbefehlshaber und General Herwarth von Bittenfeld zum Führer des preußischen Heeres bestimmt.
Verlauf des Krieges. Die Heere drangen bis Schleswig vor. In Schleswig liegt das Dorf Düppel, der Insel Alsen gegenüber. Bei diesem Dorfe hatten die Dänen große Festungswälle gebaut, die man die Düppeler Schanzen nannte. Außen waren sie mit Gras bewachsen, im Innern befanden sich die Wohnungen der Soldaten. Am 18. April 1864 stürmten die Preußen die Schanzen und trieben die Dänen hinaus. Anführer bei der Erstürmung der Düppeler Schanzen war Prinz Friedrich Karl.
Die Dänen zogen sich nun nach der Insel Alsen zurück. Alsen ist durch den Alsensund von Schleswig getrennt. Die Breite des Alsensundes wechselt zwischen 400 m und 4 km. Die Preußen suchten mit Kähnen über den Alsensund zu setzen. Wenn sie auf dem Wasser waren, schossen die Dänen von der Insel aus, und die Preußen konnten sich nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die Überfahrt unter Anführung Herwarths von Bittenfeld, und die Dänen wurden von der Insel vertrieben.
Friedensschluß. Als die Österreicher in die dänische Halbinsel Jütland eindrangen, baten die Dänen um Frieden. Dieser wurde zu Wien
D ah men, Leitfaden. Iv. Neubtg. ß
3. Der Dänische Krieg im Jahre 1864.
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238 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung dcs neuen Reichs.
gehörte, durch sächsische und hannoversche Truppen besetzen. Darauf nahmen die beiden deutschen Großmächte die Angelegenheit in ihre Hand. Bismarck sah den Augenblick gekommen, wo die Herzogtümer durch einen Krieg für Deutschland erworben werden könnten; die österreichische Regierung aber wollte Preußen in dieser Frage nicht allein handeln lassen.
1864. § 241. Der Feldzug. Im Februar 1864 überschritt ein preußisch-
österreichisches Heer von 57 000 Mann die Eider. Den Oberbefehl über das ganze Heer führte zunächst der achtzigjährige Generalfeldmarschall von Wrangel; die Preußen befehligte Prinz Friedrich Karl, der später an Wrangels Stelle den Oberbefehl über die ganze Armee übernahm, die Österreicher der Feldmarschallleutnant von Gablenz. Den allgemeinen Kriegsplan hatte General von Moltke ausgearbeitet, dessen Ernennung zum Chef des Generalstabes der Armee eine der ersten Regierungshandlungen des Prinzen von Preußen gewesen war.
Die Dänen erwarteten die Angreifer in dem Danewerk, einer Reihe von Verschanzungen, die sich zwischen der Stadt Schleswig und der Eider hinzogen. Als aber die Preußen durch Überschreitung der Schlei sie zu umgehen drohten, verließen sie diese Stellung und zogen sich nach der Halbinsel von Düppel zurück, die stark befestigt war. Die deutschen Mächte ließen darauf den größten Teil von Jütland durch ihre Truppen besetzen. Ferner wurden is ^rtf bic Schanzen von Düppel von dem Prinzen Friedrich Karl einem heftigen Bombardement unterworfen, und nachdem die Laufgräben bis auf wenige hundert Schritt an die Stellungen der Feinde herangeführt worden waren, auf den 18. April früh 10 Uhr der Sturm festgesetzt. Binnen 10 Minuten waren von den sechs Sturmkolonnen die sechs ersten Schanzen genommen; darauf wurden auch die übrigen Schanzen erobert und der Feind nach der Insel Alfen gedrängt, die nur durch einen schmalen Sund vom Festlande getrennt ist. Die Preußen hatten 1200 Mann an Toten und Verwundeten. Wenige Tage später erschien König Wilhelm beim Heere und hielt aus dem Schlachtfeld über seine braven Truppen eine Revue ab.
Zur See hatten die Dänen die Übermacht, da sie die stärkere Flotte befaßen. Doch lieferten ihnen bei Arsona preußische, bei Helgoland österreichische Schiffe glückliche Gefechte. Verhandlungen, welche unter Vermittelung der auswärtigen Großmächte mit Dänemark stattfanden, scheiterten infolge der Halsstarrigkeit der dänischen Regierung. Darauf begannen die kriegerischen Unternehmungen von neuem. In der Nacht vom 28. zum 28 /29 fgunt Juni wurde die Insel Alfen, das letzte Stück schleswigschen Landes, das noch von den Dänen besetzt war, erstürmt und der Feind gezwungen sich
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300
Geschichtliche Tabellen.
1859
1861—1888
1858
1861
1862
1864
18. April 28 /29. Juni
1865
1866
3. Sun
1866—1870
1870—1871
19. Süll
Der ftanzösisch-österreichisch-italienische Krieg. Magenta. Solferino.
Entstehung des Königreichs Italien.
Z. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
I. Die Gründung des neuen deutschen Reichs.
Beginn der Regentschaft des Prinzen von Preußen. Thronbesteigung Wilhelms I.
Die Heeresreform. Albrecht von Roon.
Der Verfassungskonflikt.
Berufung Bismarcks zum Ministerpräsidenten. Der dänische Krieg.
Erstürmung der Düppeler Schanzen.
Erstürmung von Alsen.
Friede von Wien; Abtretung der Elbherzogtümer an Preußen und Österreich.
Konvention von Gastein. Teilung der Verwaltung der Herzogtümer, Anfall Lauenburgs an Preußen.
Der deutsche Krieg. Preußens Bündnis mit Italien.
Nlederlagen der Italiener bei Custoza (Erzherzog Albrecht) und Lissa.
Schlacht bei Langensalza. Kapitulation der Hannoveraner.
Siegreiche Gefechte der e r st e n und der E l b a r m e e bei Podol, Münchengrätz und Gitschin.
Niederlage und Sieg der zweiten Armee bei Trautenau; Steinmetz' Siege bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel.
Sieg der preußischen Armeen bei K ö n i g g r ä tz über Benedek.
Siege der Main arm e e.
Der norddeutsche Bund.
Schutz- und Trutzbündnisse Preußens mit den süddeutschen Staaten.
Versuch Napoleons, Luxemburg zu erwerben.
Der deutsch-französische Krieg.
Die französische Kriegserklärung.
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Extrahierte Ortsnamen: Magenta Italien Bismarcks Wien Gastein Italien Langensalza Main Luxemburg
— 46 —
Infolge der zwiespältigen Wahl entstand ein zehnjähriger Krieg in Deutschland. Erst als Philipp von dem Psalzgrafen Otto von Wittelsbach, den er beleidigt hatte, zu Bamberg erschlagen worden war, wurde Otto von Braunschweig von allen Deutschen als Kaiser anerkannt. Doch schon nach vier Jahren fielen die Fürsten wieder^von ihm ab und erkannten den jungen Friedrich, Heinrichs Vi. Sohn, als ihren Kaiser an. Friedrich 11. regierte fünsuuddreißig Jahre. Er kam selten nach Deutschland, ' denn
er hatte fortwährend mit den Italienern und den Päpsten zu kämpfen. Im Jahre 1228 unternahm er einen Kreuzzug und gewann durch einen Vertrag mit dem Sultan Jerusalem. Gegen das Ende seines Lebens machten sich die Fürsten, Bischöfe und Städte in Deutschland mehr und mehr von der kaiserlichen Gewalt unabhängig. Friedrichs Sohn, Konrad Iv., besaß von der Kaiserwürde nur noch den Namen.
Kaiser Konrad Iv. hinterließ bei seinem Tode einen zweijährigen Sohn mit Namen Konradin. Als er herangewachsen war, wollte er die Königreiche Neapel und Sizilien in Besitz nehmen. Diese Reiche gehörten ihm von seinem Urgroßvater her; allein ein französischer Prinz, Konradin, der letzte Hohenstaufe. Karl von Anjou, hatte sie erobert. Im Jahre 1268 zog er fernem Ly reun de Friedrich von Baden und einer kleinen Schar Krieger nach Italien. Die Freunde der Hohenstaufen rn Italien führten ihm bewaffnete Mannschaft zu, fodaß er mit ernem ziemlich starken Heere in sein Königreich gelangte. Bei dem Städtchen Scureola stellte sich ihm Karl von Anjou entgegen. Kouradin^schlug den welschen Kronränber in die Flucht; allein statt den Feind zu verfolgen, plünderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Als Karl dies gewahr wurde, machte er noch einen Angriff und entriß dem deutschen Königs-Whne den schon gewonnenen Sieg. Konradin und sein Freund Friedrich flohen nach der Meeresküste, um aus einem Schisse Zn entkommen. Allein beide wurden von einem italienischen
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Otto_von_Braunschweig Otto Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Konrad_Iv. Konrad_Iv. Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Konradins Karl Karl Konradin Konradin Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Jerusalem Deutschland Neapel Sizilien Italien Italien
66
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen 9?etcfi8.
der diesen Rechtsbruch entstand in Schleswig-Holstein ungeheure Emprung; und als der Erbprinz Friedrich von Augustenburg, trotzdem sein Vater, der Herzog von Augustenburg, im Jahre 1352 gegen eine Geldsumme auf das Erbfolgerecht verzichtet hatte, auf die Regierung in den Herzogtmern Anspruch erhob, fand er nicht nur dort, sondern in ganz Deutschland jubelnde Zustimmung. Der Bundestag beschlo die Bundesexekution, d.h. militrische Maregeln zur Durchfhrung der Bundesbeschlffe, und lie Holstein durch fchstfche und hannoversche Truppen besetzen. Darauf nahmen die beiden Gromchte die An-gelegenheit in ihre Hand. Bismarck sah den Augenblick gekommen, wo die Herzogtmer durch einen Krieg fr Deutschland erworben werden knnten; die sterreichische Regierung aber wollte Preußen in dieser Frage nicht allein handeln lassen und lie sich, nachdem sie den ersten Schritt getan hatte, durch Bismarcks diplomatische Meisterschaft auf der einmal betretenen Bahn immer weiter führen.
1864 54. Der Feldzug. Im Februar 1864 berschritt ein preuisch-sterreichisches Heer von 57 000 Mann die Eider. Den Oberbefehl der das ganze Heer fhrte zunchst der achtzigjhrige Generalfeldmarschall von W ran gel; die Preußen befehligte Prinz Friedrich Karl, der spter an Wrangels Stelle den Oberbefehl der die ganze Armee ber-nahm, die sterreicher der Feldmarschallleutnant v o n G a b l e n z. Den allgemeinen Kriegsplan hatte General v o n M o l t k e ausgearbeitet, dessen Ernennung zum Chef des Generalstabes der Armee eine der erften Re-gierungshandlungen des Prinzen von Preußen gewesen war.
Die Dnen erwarteten die Angreifer in dem Danewerk, einer Reihe von Verschanzungen, die sich zwischen der Stadt Schleswig und der Eider hinzogen. Als aber die Preußen durch berschreitung der Schlei sie zu umgehen drohten, verlieen sie diese Stellung und zogen sich nach der Halbinsel von Dppel zurck, die stark befestigt war. Die deutschen Machte lieen darauf den grten Teil von Jtland durch ihre Truppen be-Dppel setzen. Ferner wurden die Schanzen von Dppel von dem Prmzen griebrich Karl einem heftigen Bombardement unterworfen, und nachdem die Laufgrben bis auf wenige hundert Schritt an die Stellungen der Feinde herangefhrt worden waren, auf den 18. April frh 10 Uhr der Sturm festgesetzt. Binnen 10 Minuten waren von den sechs Sturm-kolonnen die sechs ersten Schanzen genommen; darauf wurden auch die brigen Schanzen erobert und der Feind nach der Insel Alsen gedrngt, die nur durch einen schmalen Sund vom Festlande getrennt ist. Die
i
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Die Grndung des neuen deutschen Reichs.
121
1850
1851
1852
1859
1861-1888
1858 1861
1862 1864
18. April 28 /29. Juni
1865
1866
3. Juli
Republikanische Aufstnde in Dresden, der Pfalz und Baden, durch Preußen niedergeworfen.
Friedrich Wilhelms Iv. Unionsplne.
Vertrag von O l m tz. Demtigung Preuens. Wieder-Berufung des Bundestages.
Staatsstreich Louis Napoleons.
Erhebung Napoleons Iii. zum Kaiser der Franzosen.
Der Krimkrieg. Sewastopol.
Der franzsisch-sterreichisch-italienische Krieg. Magenta. Solferino.
Entstehung des Knigreichs Italien..
Z. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
I. Die Grndung des neuen deutschen Reichs.
Beginn der Regentschaft des Prinzen von Preußen.
Thronbesteigung Wilhelms I.
Die Heeresreform. Albrecht von Roon.
Der Verfassungskonflikt.
Berufung Bismarcks zum Ministerprsidenten.
Der dnische Krieg.
Erstrmung der Dppeler Schanzen.
Erstrmung von Alfen.
Friede von Wien; Abtretung der Elbherzogtmer an Preußen und sterreich.
Konvention von Gastein. Teilung der Verwaltung der Herzogtmer, Anfall Lauenburgs an Preußen.
Der deutsche Krieg. Preuens Bndnis mit Italien.
Niederlagen der Italiener bei Eustoza (Erzherzog Albrecht) und Lissa.
Schlacht bei Langensalza. Kapitulation der Han-noveraner.
Siegreiche Gesechte der ersten und der E l b a r m e e bei Podol, Mnchengrtz und Gitschin.
Niederlage und Sieg der zweiten Armee bei Trautenau; Steinmetz' Siege bei Nachod, Skalitz und Schweinschdel.
Sieg der preuischen Armeen bei Kniggrtz der Benedek.
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238
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
gehrte, durch schsische und hcmnversche Truppen besetzen. Darauf nahmen die beiden deutschen Gromchte die Angelegenheit in ihre Hand. Bismarck sah den Augenblick gekommen, wo die Herzogtmer durch einen Krieg fr Deutschland erworben werden knnten; die sterreichische Re-gierung aber wollte Preußen in dieser Frage nicht allein handeln lassen.
1864. 241. Der Feldzug. Im Februar 1864 berschritt ein preuischsterreichisches Heer von 57 000 Mann die Eider. Den Oberbefehl der das ganze Heer fhrte zunchst der achtzigjhrige Generalfeldmarschall von Wrangel; die Preußen befehligte Prinz Friedrich Karl, der spter an Wrangels Stelle den Oberbefehl der "die ganze Armee bernahm, die sterreicher der Feldmarschallleutnant von Gablenz. Den allgemeinen Kriegsplan hatte General von Moltke ausgearbeitet, dessen Ernennung zum Chef des Generalstabes der Armee eine der ersten Regierungshand-lungen des Prinzen von Preußen gewesen war.
Die Dnen erwarteten die Angreifer in dem Danewerk, einer Reihe von Verschanzungen, die sich zwischen der Stadt Schleswig und der Eider hin-zogen. Als aber die Preußen durch berschreitung der Schlei sie zu umgehen drohten, verlieen sie diese Stellung und zogen sich nach der Halbinsel von Dppel zurck, die stark befestigt war. Die deutschen Mchte lieen darauf den grten Teil von I t l a n d durch ihre Truppen besetzen. Ferner wurden l8-?t? Schanzen vondppelvon dem Prinzen Friedrich Karl einem heftigen Bombardement unterworfen, und nachdem die Laufgrben bis auf wenige hundert Schritt an die Stellungen der Feinde herangefhrt worden waren, auf den 18. April frh 10 Uhr der Sturm festgefetzt. Binnen 10 Minuten waren von den sechs Sturmkolonnen die sechs ersten Schanzen genommen; darauf wurden auch die brigen Schanzen erobert und der Feind nach der Insel Alfen gedrngt, die nur durch einen schmalen Sund vom Festlande getrennt ist. Die Preußen hatten 1200 Mann an Toten und Verwundeten. Wenige Tage spter erschien König Wilhelm beim Heere und hielt auf dem Schlachtfeld der feine braven Truppen eine Revue ab.
Zur See hatten die Dnen die bermacht, da sie die strkere Flotte besaen. Doch lieferten ihnen bei A r k o n a preuische, bei Helgoland sterreichische Schiffe glckliche Gefechte. Verhandlungen, welche unter Ver-Mittelung der auswrtigen Gromchte mit Dnemark stattfanden, scheiterten infolge der Halsstarrigkeit der dnischen Regierung. Darauf begannen die kriegerischen Unternehmungen von neuem. In der Nacht vom 28. zum 28 /29 f3uiv 29- Swti wurde die Insel Alfen, das letzte Stck schleswigscheu Landes, das noch von den Dnen befetzt war, erstrmt und der Feind gezwungen sich
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300
Geschichtliche Tabellen.
1859
18611888
1858 1861
1862 1864
18. April 28./29. Juni
1865
1866
3. Juli
18661870
18701871
19. Juli
Der ftanzsisch-sterreichisch-italienische Krieg. Magenta. Solferino.
Entstehung des Knigreichs Italien.
Z. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms L I. Die Grndung des neuen deutschen Reichs.
Beginn der Regentschaft des Prinzen von Preußen. Thronbesteigung Wilhelms I.
Die Heeresreform. Albrecht von Roon. Der Verfassungskonflikt.
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Erstrmung der Dppeler Schanzen.
Erstrmung von Alsen.
Friede von Wien; Abtretung der Elbherzogtmer an
Preußen und Osterreich.
Konvention von Gastein. Teilung der Verwaltung der
Herzogtmer, Anfall Lauenburgs an Preußen. Der deutsche Krieg. Preuens Bndnis mit Italien.
Niederlagen der Italiener bei Custoza (Erzherzog
Albrecht) und Lissa.
Schlacht bei Langensalza. Kapitulation der Han-noveraner.
Siegreiche Gefechte der e r st e n und der E l b a r m e e
bei Podol, Mnchengrtz und Gitschin.
Niederlage und Sieg der zweiten Armee bei Trautenau; Steinmetz' Siege bei Nachod, Skalitz und Schweinschdel.
Sieg der preuischen Armeen bei Kniggrtz der
Benedek.
Siege der Mainarmee.
Der norddeutsche Bund. .
Schutz- und Trutzbndnisse Preuens mit den sddeutschen Staaten.
Versuch Napoleons, Luxemburg zu erwerben.
Der deutsch-franzsische Krieg.
Die franzsische Kriegserklrung.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Ausbruch des Krieges; Muiuung des Danewerkes. 509
Bedingung knüpfte, daß die Regierung sich bereit erkläre, den Prinzen von Augustenbnrg als Herzog von Schleswig und Holstein einzusetzen. Der König wies diese Forderung zurück. Der Ministerpräsident von Bismarck versicherte im Abgeordnetenhause: die Politik der Regierung beruhe auf dem Grundsätze, daß kein Fuß breit deutscher Erde verloren, und ebeuso, daß kein Titel deutschen Rechtes geopfert werden solle: vor Allem aber komme es darauf an, das Bundesrecht zu schützen und auf weiter mögliche Ereignisse sich in Zeiten zu rüsten. Das Abgeordnetenhaus verweigerte, obwohl inzwischen die militärischen Maßregeln gegen Dänemark bereits begonnen hatten, dennoch die zu denselben erbetenen Mittel. Die Regierung mußte daher selbstständig und auf eigene Verantwortung weiter vorgehen.
Die Buudesexecutiou durch sächsische und hannoversche Truppen fand in der Weihnachtswoche 1863 statt: die dänischen Truppen zogen sich ohne Widerstand zurück, und in wenigen Tagen befand sich das ganze Herzogthum Holstein in den Händen der deutschen Buudestruppen.
Nachdem dies erreicht war, ohne daß eine der fremden Mächte gegenüber dem klaren und unbestreitbaren Rechte des deutschen Bundes eine Einmischung versuchte, ging die preußische Regierung einen zweiten wichtigen Schritt weiter vor: sie beantragte beim deutschen Buude in Gemeinschaft mit Oesterreich auch die Besetzung Schleswigs, Falls Dänemark nicht unverzüglich das verfassungsmäßige Recht dort anerkenne und die widerrechtliche völlige Einverleibung Schleswigs in die dänische Monarchie wieder aufhebe. Die Mehrheit der kleineren Bundesregierungen aber wollte vor Allem den Prinzen von Augustenbnrg erst in Holstein eingesetzt wissen und bis dahin Schleswig unberücksichtigt lassen und lehnte den Antrag Preußens und Oesterreichs ab. Da beschlossen diese beiden Mächte, die Sache nicht mehr blos Namens des Bundes, sondern selbstständig als deutsche Großmächte in die Hand zu nehmen. Sie beauftragten ihre Gesandten in Kopenhagen am 14. Januar, den König von Dänemark aufzufordern, daß er binnen 48 Stunden die in Schleswig widerrechtlich eingeführte Verfassung zurücknehme.
Ausbruch des Krieges. Räumung des Danewerkes. Da Dänemark in der Zuversicht auf den Schutz der fremden Mächte, besonders Englands, dieser Aufforderung nicht nachkam, so erhielten die preußischen und österreichischen Truppen den Befehl, in Schleswig einzurücken. Der Oberbefehl war dem greisen Feldmarschall von Wrangel übertragen, der schon früher im Kampfe gegen Dänemark Lorbeeren errungen hatte: unter ihm befehligte der Neffe des Königs, Prinz Friedrich Karl die preußischen Truppen, der Feldmarschall-Lieutenant von Gablenz die durch Schlesien und die Mark Brandenburg herbeigerückten Oesterreicher.
Am 1. Februar 1864 gab der alte Wrangel den Befehl, „in Gottes Namen drauf zu gehn," und alsbald überschritten die verbündeten deutschen Truppen die Eider, den Grenzfluß Schleswigs. Die Oesterreicher rückten auf einer westlichen Linie, die Preußen östlich, zunächst nach der Hafenstadt Eckernförde vor. Hier fand schon am 1. Februar das erste Gefecht zwischen Preußen und Dänen statt, ein Kampf preußischer Artillerie gegen zwei im Hafen liegende Kriegsschiffe, darunter ein Panzerschiff. Dieselben sollten vom Hafen aus durch ihre Batterien das Vorrücken der Preußen hindern.
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Extrahierte Personennamen: Augustenbnrg Friedrich_Karl Friedrich Karl Gablenz