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21. Blankenhagen.
Blankenhagen ist eine sehr große Bauerschaft. Sie liegt nordwestlich,
nördlich und nordöstlich von Gütersloh. In? Süden grenzt sie an Nord-
Horn, Gütersloh und Pavenstädt. Nach Blankenhagen können wir drei
Straßen und einen Gemeindeweg gehen. Welche sind es? Unser Weg
führt die Brockhäger Straße entlang, über den Hos des Meiers Naßfeld,
an der Blankenhagener Schule vorbei zur Gastwirtschaft und Kleinbahn-
Haltestelle „Zur Tanne". Bon hier aus verfolgen wir die Straße weiter,
erreichen Gut Langert und die Lutter und gehen bis zur Grenze des
Kreises Wiedenbrück. Zurückkehrend biegen wir vor Gut Langert in den
nach Osten führenden Landweg ein. Durch Kiefernwaldungen führt uus
der Weg bis in die Nähe von Hornberg. Hier erreichen wir den in süd-
licher Richtung führenden Landweg, der bei Bäcker Teckentrup anf
die Brockhäger Straße mündet. Der Weg ist. 1 Stunde 40 Miuuten
lang.
Auf der Brockhäger Straße stehen in der Nähe des Seminars die
Häuser noch nah beieinander. Es sind meist kleinere massive Häuser aus
roten Backsteinen. Die Straße senkt sich ganz allmählich nach Nordwesten,
auf l Kilometer ungefähr 1 Meter. Wohin fließt deshalb das Wasser? Zu
unsrer Rechten ist ein tiefer Graben. In ihm sammelt sich das Regen =
Wasser von den umliegenden Äckern und Wegen. Schutzsteiue begleiten
den Graben. Hier finden wir die Gütersloher Weberei. Was wird dort
gewebt? Dann kommen wir an der Strothmannschen Molkerei vorbei.
Je weiter wir gehen, desto weniger Häuser stehen an der Straße. Hinter
Teckentrup erblicken wir nur uoch einzelne. Jetzt sind wir schon in
Blankenhagen. Links und rechts von der Straße liegen Ackerfelder, dann
Wiesen.
An dem Eichen- und Buchenwald des Meiers Raßfeld zu unsrer
Linken vorbei führt der Privatweg auf deu Meierhos. Es ist ein stattlicher
Hof mit großem Wohnhause, mehreren Scheunen und einem schönen
„Spieker" (Speicher). Das Meierhaus ist neuer als das des Meiers zu
Nordhorn Es besteht aus einem Langhause und einem Querhause. Das
Langhaus ist das alte Haus. Es beherbergt das Vieh. Das Querhaus ist
erst später vor das alte Haus gebaut. Durch eine Tür ist es mit dem alten
Teile verbunden. In ihm wohnt der Meier mit seiner Familie. So lebt
er zwar auch mit seinem Vieh unter einem Dache, doch sind die Wohn-
räume durch eiue Querwand von dem Viehhause getrennt. Viele neue
Bauernhäuser werden heutzutage so gebaut. Reinlichkeit und Gesund-
heitsrücksichten sprechen dafür.
Hinter dem Hofe fließt der Schlangenbach in südwestlicher Richtung
durch den kleinen Laubwald. Er hat seinen Namen von den vielen
schlangenähnlichen Windungen, die er macht. Wie schon früher bei der
Dalke, erkennen wir hier wieder, daß die reichere Bewässerung des an-
liegenden Landes trotz des sandigen Bodens der ganzen Gegend das
Wachstum der Laubbäume ermöglicht. Wir versolgen mit unsern Augen
den Lauf des Wassers, schaueu auch nach der Seite, von der der Bach
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Richtung. Beide Bäche kommen da her, wo das Land hoch ist, und fließen
nach der Richtung, wo es tief ist. Das tuu alle andern Bäche auch. Der
Schlangenbach ist viel kleiner als die Dalke. Sein Wasser fließt auch uicht
schnell. Warum nicht? Jiu Sommer 1911 war der Schlaugenbach
4 Monate ausgetrocknet. Er kann keine Mühle treiben. Wo führen
Brücken über ihn hinweg?
Durch Blankenhagen fließt die Lutter. Sie ist breiter und Wasser-
reicher als die Dalke. Wie die Dalke kommt auch sie voiu Teutoburger
Walde und fließt in derselben Richtung. Die Lutter hat ihren Namen
nach ihrem klaren, lauteren Wasser. Sie treibt eine große Zahl Mühlen.
Welche sahen wir? Zeige sie aus der Karte.
Durch Kattenstroth fließen der Knisterbach, der Olbach und die
Wappel. Der Knisterbach ist ein kleines Wässerlein. Der Olbach und die
Wappel kommen auch wie Lutter und Dalke aus der Gegend des Teuto-
burger Waldes. Welchen Lauf werden sie haben? Der Olbach und der
'Knisterbach fließen in die Wappel. Die Mündung des Olbachs ist in der
Nähe der Wiedenbrücker Straße. Nach der Vereinigung hat der Bach
eine fast nördliche Richtung. In der Nähe der Neuen Mühle fließt die
Wappel in die Dalke, die jetzt recht wasserreich ist.
In der Nähe des Meiers Pavenstädt fließt die Dalke in die Eins.
Die Ems ist ein recht großer Bach. Einen sehr großen Bach nennt mau
Fluß. Als wir an den Bächen entlang gingen, sahen wir, wie sie immer
wasserreicher und breiter wurden; denn von allen Seiten führten Gräben,
kleine Wasseradern und Bächlein neues Wasser hinein. So wird aus dem
kleinen Bach allmählich ein großer Fluß. Dalke und Ems bilden hier eine
Insel. Wie sah es darauf aus? Zeige die Eins auf der Karte! Gib ihren
Lauf an!
Zeige die Bäche Güterslohs auf der Karte!
Zeichnen der Bäche!
Wie bestimmt man die Ufer des Baches?
Zeichne das Bett des Baches und benenne die Teile!
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Die Niederungen. 29
nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen-
flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre
vorüber? Bei — verläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich
nach —.
2. Ter Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger-
münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter-
lauf und die Mündung des Tangerslüßchens hat man zu einem Winter-
Hafen erweitert.
3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der ^>tadt
Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland ver-
-einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die
Uchte und links die Milde aufgenommen hat. Von feiner Mündung bis
Seehausen kann der Aland von kleinen Kälmen befahren werden. In der
Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus.
4. Tie Zeetze. Die Quelle liegt im südlichen Teile des Gebietes.
Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu.
Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen
befahren werden.
5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und
ist 49 1/2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen
Seen. Jin S.w. und N. sind seine User hoch und mit altem Eichen-
Wälde umrahmt. Am hohen Süduser liegt das Städtchen Arendsee. Der
See ist sehr fischreich und wirft bei stürmischem Wetter nicht selten Bern-
stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte friert er zu.
0. Schätze in der Tiefe.
Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten
Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton-
und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das
gewöhnliche Baumaterial. Vou besonderer Bedeutung ist der Mergel, der
au den Zichtaner Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel
benutzt wird. Torf wird nur noch wenig gestochen, ebenso Naseneisenstein.
Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerslüßchens vom
Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet
jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wasserstraße und der Eisenbahn
billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe n/M.
fjat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz
erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist
Salz erbohrt.
I). Übersicht «der die Beschäftigung der Sewohner.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker-
bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und
Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizeu,
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Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
Schätze in der Tiefe. 109
und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der
Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs
des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß-
graben, gestochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe,
einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen
benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischern. Die
Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale.
Z. Sic Mulde.
Die Mulde besteht aus 2 Quellflüssen, die nach den anliegenden
Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er
Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene,
die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die
Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich
von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist
an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft
großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie
auch von kleinen Dampfern befahren.
3. Die Fuhne.
Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt.
Sie läuft von O. nach W. und mündet bei Bernburg iu die Saale. Von
ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So
stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei
Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal
ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand find
fein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu,
an der Cöthen liegt.
C. Schätze in der Tiefe.
Das Land links von der Mulde ist sehr reich au unterirdischen
Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe
im N. dehnen sich große Brauukohlenlager aus. Bald holt man die
Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume.
Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein
guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung
hat man die Kohle nutzbar gemacht' denn man bereitet daraus Ol (Solaröl)
und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen
(Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde,
die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteiusabrikatiou hervorgerufen
hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen)
bricht man treffliche Pflaster- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen-
bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.
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4
4. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
bemerken wir, daß der nordöstliche Teil der höhergelegene, der siid-
westliche dagegen der niedere Teil des Flämings ist. Fahren wir mit der
Eisenbahn in der Senke des Flämings von Wittenberg nach Jüterbog
und Luckenwalde, so blicken wir nach O. in den niederen, nach W. in
den hohen Fläming. Auch an der Höhe der größten Erhebungen er-
keimen wir den Höhenunterschied. Der Hagelberg bei Belzig im hohen
Fläming ist 300 in hoch, der Golmberg im niederen Fläming 180 m.
4. Der Fläming als Wasserscheide.
Die Quellen der kleinen Flußchen, die vom Fläming herunterrauschen,
finden wir nur an den Abhängen. Die Nordostabhänge senken sich
ziemlich schnell zu dem Tieflande der Havel hinab, der Südwestrand neigt
sich allmählich zum Tieflande der Elbe und Schwarzen Elster hinab, so
daß die südwestliche Abdachung den Hanptteil der Oberfläche bildet.
Was folgt daraus für die Richtung und Schnelligkeit der Flußläufe?
Die Flüßchen des nordöstlichen Randes wie Nute, Plaue u. n. fließen
in die Havel und in den Planer Kanal; die Flüßchen des südwestlichen
Abhanges, nämlich die Nute, Ehle und Jhle, münden in die Elbe. So
wird der Fläming infolge feiner eigenartigen Abdachung zur Wasser-
scheide. Zur Zeit der Dürre sind diese Flüßchen des Flämings flach
und schmal und plätschern langsam dahin. Zur Zeit der Schneeschmelze
oder heftiger, anhaltender Regengüsse dagegen vermag der sandige Boden
das Waffer nicht aufzusaugen; Mooslager oder andere dichtstehende
Pflanzen halten den Lanf des Waffers nicht auf; donnernd und tosend
stürzen deshalb die Wildbäche von den Abhängen des Höhenzugs hinab.
Die über die Ufer tretenden Fluten überschwemmen häufig die Felder der
schmalen Täler und verwandeln sie in weitausgedehnte Wasserflächen.
Wenn das Waffer zurückgetreten ist, sind die Wiesen und Ackerflächen mit
Sand überzogen.
5. a) Bodenbeschaffenheit.
Bor Jahrtausenden war unser Vaterland mit Eismassen überzogen.
Nachdem diese geschmolzen waren, blieben an vielen Flächen große Sand-
masfen zurück. Dadurch wurde der Fläming mit einer solchen Sand-
schicht überzogen. Unter dieser breiten sich Lehmschichten ans. Wenn es
regnet, so sickert das Wasser durch die lockeren Sandmassen auf die Lehm-
schichten, die das Wasser dann ableiten. So bilden sich an den Abhängen
die Quellen der Flüßchen. Diese Bodenbeschaffenheit hat znr Folge, daß
der Boden, besonders wenn die Winde wehen, schnell austrocknet. Der
sandige und trockene Boden ist für das Wachstum der Pflanzen
sehr ungünstig. Auf unserer Wanderung durch den Fläming treffen
wir deshalb weitausgebreitete, saftige Rasenflächen (Wiesen) selten an.
Die Kiefernwaldnngen entbehren der weichen Moospolster, auf denen
wir uns lagern könnten, um vou dem anstrengenden Marsche etwas aus-
znruhen. Wir vermissen das Unterholz, das uns im Sommer vor den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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124
Deutschland.
Tieflandsbucht. Im Mittelpunkt derselben liegt die große Meßstadt Leipzig.
Hier treffen sich die Straßen, die von O. durch Thüringen nach dein Rhein
und über deu Frankenwald zur Donau führen, daher die vielen Schlachtfelder
und daher ihre Bedeutung für den Handel. Da, wo die großen Verkehrsstraßen
aus dem w. nach dem ö. Tieflande die Elbe überschreiten, entstand Mag de-
bürg, eine starke Festung und bedeutende Handelsstadt in reicher Umgebung.
Fig. 34. Die Wasserstraßen Deutschlands.
Und da. wo der Fläming den Elbrand erreicht, deckte den Übergang mts Franken
und Thüringen nach der Mark das ehemals befestigte Wittenberg (Bennewitz,
Großbeeren).
< Wiederhole die deutschen Flüsse mit ihren Nebenflüssen und Kanälen!
(®. Fig. 34.) Gieb an. welche Städte unseres Reiches im Stromgebiete eines
jeden deutschen Hauptflusses liegen! Unternimm eine Flußreise von Köln nach
Passau, von Magdeburg nach Danzig, von Breslau nach Hamburg, von
Düsseldorf nach Lyon! Suche Bergleichnngspnnkte zwischen Weser und Elbe,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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18 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
bemerken wir, daß der nordöstliche Teil der höhergelegene, der süd-
westliche dagegen der niedere Teil des Flämings ist. Fahren wir mit der
Eisenbahn in der Senke des Flämings von Wittenberg nach Jüterbog
und Luckenwalde, so blicken wir nach O. in den niederen, nach W. in
den hohen Fläming. Auch an der Höhe der größten Erhebungen er-
kennen wir den Höhenunterschied. Der Hagelberg bei Belzig im hohen
Fläming ist 200 m hoch, der (Kolmberg im niederen Fläming 180 m.
4. Der Fläming als Wasserscheide.
Die Quellen der kleinen Flüßchen, die vom Fläming herunterrauschen,
finden wir nur an den Abhängen. Die Nordostabhänge senken sich
ziemlich schnell zu dem Tieslande der Havel hinab, der Südwestrand neigt
sich allmählich zum Tieflande der Elbe und Schwarzen Elster hinab, so
datz die südwestliche Abdachung den Hauptteil der Oberfläche bildet.
Was folgt daraus für die Richtung und Schnelligkeit der Flußläuse?
Die Flüßchen des nordöstlichen Randes wie Nute, Plaue u. a. fließen
in die Havel und in den Plauer Kanal; die Flüßchen des südwestlichen
Abhanges, nämlich die Nute, Ehle und Jhle, münden in die Elbe. So
wird der Fläming infolge seiner eigenartigen Abdachung zur Wasser-
scheide. Zur Zeit der Dürre sind diese Flüßchen des Flämings flach
und schmal und plätschern langsam dahin. Zur Zeit der Schneeschmelze
oder heftiger, anhaltender Regengüsse dagegen vermag der sandige Boden
das Wasser nicht aufzusaugen; Mooslager oder andere dichtstehende
Pflanzen halten den Laus des Wassers nicht aus; donnernd und tosend
stürzen deshalb die Wildbäche von den Abhängen des Höhenzugs hinab.
Die über die User tretenden Fluten überschwemmen häufig die Felder der
schmalen Täler und verwandeln sie in weitausgedehnte Wasserflächen.
Wenn das Wasser zurückgetreten ist, sind die Wiesen und Ackerflächen mit
Sand überzogen.
5. a) Bodenbeschaffenheit.
Vor Jahrtausenden war unser Vaterland mit Eismassen überzogen.
Nachdem diese geschmolzen waren, blieben an vielen Flächen große Sand-
massen zurück. Dadurch wurde der Fläming mit einer solchen Sand-
schicht überzogen. Unter dieser breiten sich Lehmschichten aus. Wenn es
regnet, so sickert das Wasser durch die lockeren Sandmassen auf die Lehm-
schichten, die das Wasser dann ableiten. So bilden sich an den Abhängen
die Quellen der Flüßchen. Diese Bodenbeschassenheit hat zur Folge, daß
der Boden, besonders wenn die Winde wehen, schnell austrocknet. Der
sandige und trockene Boden ist für das Wachstuni der Pslanzen
sehr ungünstig. Aus unserer Wanderung durch den Fläming treffen
wir deshalb weitausgebreitete, saftige Rasenflächen (Wiesen) selten an.
Die Kiefern Waldungen entbehren der weichen Moospolster, aus denen
wir uns lagern könnten, um von dem anstrengenden Marsche etwas aus-
zuruhen. Wir vermissen das Unterholz, das uns im Sommer vor den
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Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Schätze in der Tiefe. 123
und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der
Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs
des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß-
graben, gerochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe,
einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen
benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischerei. Die
Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale.
2. Sie Mulde.
Die Mulde besteht aus 2 Quell flüffen, die nach den anliegenden
Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er
Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene,
die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die
Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich
von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist
an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft
großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie
auch von kleinen Dampfern befahren.
3. Die Fuhne.
Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt.
Sie länst von O. nach W. und mündet bei Bernburg in die Saale. Von
ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So
stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei
Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal
ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand sind
sein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu,
an der Cöthen liegt.
C. Schätze in der Tiefe.
Das Land links von der Mulde ist sehr reich an unterirdischen
Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe
im N. dehnen sich große Braunkohlenlager aus. Bald holt man die
Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume.
Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein
guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung
hat man die Kohle nutzbar gemacht; denn man bereitet daraus Ol (Solaröl)
und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen
(Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde,
die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteinfabrikation hervorgerufen
hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen)
bricht man treffliche Pflaster-- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen-
bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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