5. Napoleon auf der Höhe der Macht.
29
Als Österreich im Jahre 1809 den Krieg gegen Napoleon begann, rückte er eigenmächtig mit seinem Regiment aus Berlin, eröffnete den Offizieren unterwegs seinen Plan, zu den Österreichern zu stoßen, jedoch so, daß diese glaubten, er handle im Auftrage des Königs. Der König verurteilte dagegen sein eigenmächtiges Vorgehen, der Zuzug aus Norddeutschland, aus den er gehofft hatte, blieb aus; dazu kam die Nachricht von der Niederlage der Österreicher bei Wagram, wodurch sein Unternehmen vereitelt wurde. Er schlug sich mit seiner Schar bis Stralsund durch und hoffte, von dort sich nach England retten zu können. Dies gelang nicht. Stralsund war von Dänen und Holländern, Napoleons Verbündeten, besetzt. Gegen deren Übermacht nahm er den Kamps auf und fiel mit den meisten seiner Truppen. Elf überlebende Offiziere wurden nach Wesel gebracht und dort auf Napoleons Befehl erschossen; der Rest der Truppen wurde zu französischen Galeerensklaven gemacht.
Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, zog gleichfalls mit einer tapfern Schar schwarzer Husaren, der sogenannten Schwarzen Schar, den Österreichern zu Hilfe und schlug sich nach deren Niederlage mit unglaublicher Kühnheit durch feindliche Länder und Heere bis zur Nordsee durch, wo er sich mit seinen Gefährten nach England einschiffte, um dort günstigere Zeiten abzuwarten. Zu Beginn der Freiheitskriege kehrte er zurück, stellte den Verbündeten ein ansehnliches Heer und starb im Jahre 1815 den Heldentods
5. Napoleon auf der Köhe der Macht.
Nach der Niederwerfung Österreichs stand Napoleon aus der Höhe seiner Macht. Frankreich hat nie einen größern Länderbesitz gehabt. Das Kaiserreich ging bis an den Rhein; Belgien, Holland, die Jllyrischen Provinzen gehörten dazu; es beherrschte nach der Einverleibung von Oldenburg, Nordhannover, Bremen und Hamburg die ganze Nordsee, hatte durch Lübeck Zugang zur Ostsee; Ober- und Mittelitalien einschließlich des Kirchenstaates bildeten ein abhängiges Vasallenkönigreich; abhängig waren ferner die Königreiche Neapel und Westfalen, das Großherzogtum Warschau, die Schweiz, sämtliche deutsche Fürsten als Rhein-bundsürsten mit Ausnahme von Preußen und Österreich. Diese hatten ihre Großmachtstellung eingebüßt. Um den Besitz Spaniens wurde noch gekämpft. Mit Rußland bestand ein Schutz- und Trutzbündnis. Die Kontinentalsperre brachte England bedeutende Nachteile. Aber das Insel-reich war noch unbezwungen und hatte seinen Vorrang zur See behauptet.
Die innere Verwaltung Frankreichs war streng geregelt. Napoleon hatte ein scharfes Auge für die Auswahl seiner Beamten und Generale. Ein bürgerliches Gesetzbuch, der Code Napoleon, hatte der Rechtsunsicherheit ein Ende gemacht. Die bezwungenen Völker trugen die Kosten seiner Kriege. In der Baukunst wich der Zopfstil, der das Zeitalter Ludwigs X'v I.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Norddeutschland England Stralsund Napoleons Wesel Napoleons Nordsee England Frankreich Rhein Belgien Holland Oldenburg Nordhannover Bremen Hamburg Ostsee Mittelitalien Neapel Westfalen Warschau Spaniens England Frankreichs
154 Das Zeitalter des Emporlommens Preußens 1648—1786.
eine hervorragende Stellung einnahm, England, Holland, Savoyen und Portugal, um den französischen Prinzen wieder vom Thron zu stoßen und den Habsburger Karl, der sich als König von Spanien Karl Iii. nannte, zu erheben. Die bedeutendsten Feldherrn der vereinigten Mächte waren Prinz Eugen von Savoyen und der Engländer Herzog von Marlborough; der letztere war ebenfalls ein bedeutender Heerführer, dazu ein schöner, stattlicher und gewandter Mann, aber bei weitem weniger selbstlos als Prinz Eugen; vielmehr wurde ihm mit Grund großer Ehrgeiz und Habsucht vorgeworfen.
Ludwig Xiv. stand einem gewaltigen Bündnis gegenüber; immerhin gebot er über ein starkes, von bedeutenden Feldherrn geführtes Heer und verfügte in unbeschränkter Machtvollkommenheit über die Hilfsquellen seines Landes, während die Verbündeten nicht immer einig waren. Auf seiner Seite standen zwei deutsche Fürsten: Kurfürst Max Emanuel von Bayern und fein Bruder, der Erzbischof von Köln.
Der Krieg, einer der größten in der Geschichte Europas, wurde in Deutschland, den spanischen Niederlanden, Italien und Spanien geführt. Im Jahre 1704 siegten Prinz Eugen und Marlborough über die vereinigten Hvchstädt. Franzosen und Bayern bei Aöh st ä d t an der Donau; in der Schlacht zeichneten sich die Brandenburger unter Leopold von Dessau besonders aus. Die Franzosen und mit ihnen der Kurfürst von Bayern wurden nunmehr über den Rhein hinübergetrieben. Zwei Jahre später gewann Prinz Eugen Turin, durch den Sieg bei % u x i n, wo sich wiederum die Brandenburger ehrenvoll hervortaten, Oberitalien; in demselben Jahre siegte Marlborough bei Ramtllies. R a m i l l i e s in den Niederlanden und eroberte dieses Land. In den beiden ^Udenarde.blutigen Schlachten von Oudenarde im Jahre 1708 und Malplaque t im Jahre 1709 siegten die beiden Feldherrn der Verbündeten gemeinsam und behaupteten nicht nur die Niederlande, sondern drangen bereits in Nordfrankreich ein. Auch in Spanien hatte damals Karl Iii. einige Erfolge, die freilich nicht dauernd waren.
Ludwig Xiv., dessen Heere geschlagen, dessen Geldmittel erschöpft, dessen Untertanen durch furchtbaren Steuerdruck erschöpft waren, war bereits geneigt, Frieden zu schließen und seinen Enkel Philipp im Stich zu lassen. Als aber die Verbündeten von ihm verlangten, er solle sich selbst am Kampfe gegen Philipp V. beteiligen, weigerte er sich dessen. Da traten nacheinander zwei für ihn sehr günstige Ereignisse ein. Die Engländer wurden kriegs-müde, und Marlborough und das kriegliebende Ministerium wurden gestürzt. Dazu kam, daß 1711 Kaiser Joseph I. starb, ohne Söhne zu 1711-1740. hinterlassen, und sein Bruder Karl als Karl Vi. deutscher Kaiser wurde;
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Extrahierte Ortsnamen: England Holland Portugal Spanien Europas Deutschland Italien Spanien Donau Rhein Oberitalien Niederlanden Niederlande Nordfrankreich Spanien
57. Der Kurfürstliche Hofbaumeister Franz Cnvillies der Ältere. 301
hegt, unser Prinzregent Luitpold, ein Umstand, der nur dazu beitrugen konnte, unsere fränkischen Lande und ihre alte Hauptstadt noch enger mit Bayerns edlem, erlauchtem Herrscherhanse zu verbinden.
57. Der kurfürstliche Hofbaumeister Franz Cuvillies
der Ältere.
Von Karl Trautmann.*
Der 13. August des Jahres 1704 war ein Unglückstag für unser Bayerland. Seit der Morgenfrühe standen bei Höchstädt die Österreicher und Engländer in Heftigem Kampfe den Heerhaufen der verbündeten Bayern und Franzosen gegenüber. Der Augenblick war gekommen, der über die Vorherrschaft in Deutschland zwischen Habsburg und Wittelsbach entscheiden sollte.
Mit einer selbst von seinen Feinden bewunderten, sieghaften Todesverachtung warf sich Max Emannel den in endlosen Scharen anstürmenden Panzerreitern entgegen und brachte sie in stundenlangem, gewaltigem Ringen dreimal zum Weichen. Doch alle seine Tapferkeit war umsonst. Das überlegene Feldherrntalent seines großen Gegners, des Prinzen Eugen, obsiegte, und als die Sonne hinabsank hinter den bewaldeten Donauhöhen, da war die Niederlage der Bayern und Franzosen entschieden, eine der blutigsten Schlachten war geschlagen und Bayern auf Jahre hinaus dem Feinde preisgegeben.
Drei Tage später schrieb Max Emannel im Angesichte von Ulm jenen Brief an Ludwig Xiv., in welchem er seinem Bundesgenossen Kunde gab, daß das Kriegsglück gegen ihn entschieden habe.
Damit begann für den hochstrebenden Fürsten fernab von Bayern ein nn-ftätes Wanderleben, das ihn auf ein Jahrzehnt nach Paris und in die Niederlande führte, deren Besitz ihm von Frankreich zugesichert war. Ant 1. Oktober hielt er seinen Einzug in Brüssel.
Zu seinem neuen Herrschergebiete gehörte auch das Landstädtchen Soignies an der großen Heerstraße, die von Brüssel über Mons, der Heimat unseres gewaltigen Tondichters Orlando di Lasso, nach der französischen Grenze führt. Es ist eiu stiller, gartenreicher Ort, der sich um den alten Zisterzienserbau seines Kollegiatstiftes lagert und dessen fleißige Bevölkerung ihren Erwerb aus den Granitbrüchen zieht, die unweit des Städtchens zutage treten.
In Soignies nun war es, wo am 23. Oktober 1695 der Mann geboren wurde, dem es auf seinem Lebensgange beschieden war der Münchener Kunst des 18. Jahrhunderts den Stempel seines Geistes tiefer einzuprägen, als irgend einer seiner altbayerischen Zeitgenossen es vermochte, und dessen Name an erster Stelle genannt werden muß, wenn von dem Schaffen jener Tage die Rede ist — Franz Cuvillies der Ältere, der Schöpfer der
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Habsburg Wittelsbach Ulm Paris Niederlande Frankreich Brüssel Soignies
74. Des Kurfürsten und Königs Max I. Joseph innere und äußere Politik. 405
Unmöglichkeit, sollte nicht der kleinere Staat im Anprall der beiden Mächte zermalmt werden. Thiers enthüllt in seiner Geschichte des Konsulats und Kaiserreichs das Motiv, das angeblich dem Zaudern des Kurfürsten ein Ende setzte und ihn zum Bündnis bewog. „Der unglückliche Fürst von Bayern, schwankend zwischen Österreich, welches sein Feind, und Frankreich, welches sein Freund war, jenes aber nah und dieses fern, und zugleich eiugedeuk, daß Bayern in früheren Kriegen beständig bald von diesem bald von jenem erdrückt und beim Frieden stets vergessen war, dieser Fürst wußte nicht, an wen er sich anschließen sollte. Er wußte wohl, daß, wenn er es mit Frankreich halte, er nicht bloß ans Erhaltung sondern auch aus Erweiterung seines Landes hoffen dürfe, sprach auch immerwährend mit dem französischen Gesandten an seinem Hofe, Herrn von Otto, von einem Bündnis mit Frankreich, wagte aber nicht es abzuschließen. Erst als Napoleon an ihn schrieb und ihn benachrichtigte, daß er den Feldzug gegen England aufgeschoben habe und unverzüglich mit 200000 Mann nach Deutschland marschieren werde, auch beisetzte, der Kurfürst werde zur rechten Zeit Beistand erhalten, gab dieser zum Bündnis seine Einwilligung." Was aber jedenfalls noch dringlicher die Einigung mit Frankreich empfahl, war die Nachricht, Österreich habe sich in einem mit Rußland abgeschlossenen Vertrag deu Gewinn Bayerns bis zum Inn garantieren lassen. Bei unparteiischer Erwägung aller Verhältnisse, vor allem der Tatsache, daß eben damals in jedem Lager selbstsüchtige Politik getrieben wurde und Recht wie Moral gleichsam verhüllt und vertagt waren, wird man das Bündnis, das Bayern am 24. August 1805 mit Frankreich schloß, wenn anch nicht rechtfertigen wollen, so doch entschuldigen müssen. Die bayerische Armee wurde unter Napoleons Oberbefehl gestellt; dagegen versprach dieser Bayern gegen jeglichen Angriff zu schützen und verhieß ihm beim nächsten Friedensschluß so reichen Ländergewinn, daß es sich künftig aus eigener Kraft der österreichischen Einverleibungsgelüste erwehren könne.
Die erste Zusage wurde glänzend gelöst. Im raschen Siegeslaus nahm der große Schlachtenmeister bei Ulm eine ganze österreichische Armee gefangen, eilig mußten die Kaiserlichen das kurz vorher besetzte München verlassen und am 24. Oktober 1805 ertönte zum erstenmal das Vive Napoleon! in den Straßen einer deutschen Stadt. Doch nur kurze Rast gönnte sich
der geborene Soldat. Wenige Wochen später schlug er die Schlacht bei
Austerlitz und die hier erlittenen ungeheuren Verluste nötigten seine Feinde den Frieden zu Preßburg zu schließen. Er brachte auch für Bayern eine
Erhöhung. Am 1. Jänner 1806 verkündete ein Herold in den Straßen
Münchens, daß Kurfürst Max Joseph Titel und Rechte eines Königs angenommen habe. Napoleon, der am Tage der Proklamation in München verweilte, wurde, wo er sich zeigte, freudig begrüßt. Glockengeläute, Kanonendonner, Jubel des Volkes verherrlichten die Feier.
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Der deu tsche Krieg 1866.
67
Preußen hatten 1200 Mann an Toten und Verwundeten. Wenige Tage spter erschien König Wilhelm beim Heere und hielt auf dem Schlachtfeld der seine braven Truppen eine Revue ab.
Zur See hatten die Dnen die bermacht, da sie die strkere Flotte besaen. Doch lieferten ihnen bei Arkona preuische, bei Helgo-land sterreichische Schiffe glckliche Gefechte. Verhandlungen, welche unter Vermittelung der auswrtigen Gromchte mit Dnemark stattfanden, scheiterten infolge der Halsstarrigkeit der dnischen Regierung. Darauf begannen die kriegerischen Unternehmungen von neuem. In der Nacht vom 28. zum 29. Juni wurde die Insel Alsen, das letzte Stck schles- 28^Ifejunt wigschen Landes, das noch von den Dnen besetzt war, erstrmt und der Feind gezwungen sich einzuschiffen. Jetzt frchteten die Dnen, ihre Gegner, die indessen Jtland bis zum Kap Skagen besetzt hatten, wrden auch nach Fnen hinbergehen. So begannen sie Friedensunterhandlungen, und diese fhrten zum Abschlu des Friedens von Wien. Dnemark^nw?en trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Osterreich ab.
mfi
Der deutsche Krieg 1866.
55. Vorgeschichte des Krieges. Preußen und O st erreich ver- Krwmng /walteten die Herzogtmer zunchst gemeinsam. Uber die Frage aber, ^ei.jobgetrmer welches ihr endgltiges Schicksal sein sollte, entstanden zwischen beiden Staaten Meinungsverschiedenheiten, die schlielich zum Kriege fhrten. ( sterreich wnschte eine Annexion der Herzogtmer durch Preußen, bei der es selbst leer ausginge, zu verhindern und war daher geneigt, den Erbprinzen von Augustenburg als Herzog einzusetzen. Die preu-ische Regierung war hierzu nur in dem Falle bereit, da die Herzogtmer in ein enges Verhltnis zum preuischen Staate trten, da insbesondere ihre Truppen der Kriegshoheit des Knigs von Preußen unterstellt und der wichtige Kieler Hasen an Preußen abgetreten wrde; falls hier ein neuer Staat entstand, so wollte sie wenigstens verhindern, da dieser in Gemeinschaft mit den brigen Mittelstaaten eine Preußen feindliche Politik triebe. Schon im Jahre 1865 wurde insolgedessen die Spannung so groß,
da der Ausbruch des Krieges zu befrchten war. Doch wurde er durch den Abschlu der Konvention von Gast ein verhindert, wo sich tiosn0nk König Wilhelm damals zur Kur aufhielt; hier wurde abgemacht, da die 1865. Verwaltung Schleswigs an Preußen, die Holsteins an Osterreich bergehen sollte. Das kleine Herzogtum Lauenburg berlie Osterreich gegen eine Geldzahlung an Preußen. Damals wurde Bismarck von seinem dankbaren König in den Grafenstand erhoben.
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154
Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786.
eine hervorragende Stellung einnahm, England, Holland, Savoyen und Portugal, um den franzsischen Prinzen wieder vom Thron zu stoen und den Habsburger Karl, der sich als König von Spanien Karl Iii. nannte, zu erheben. Die bedeutendsten Feldherrn der vereinigten Mchte waren Prinz Eugen von Savoyen und der Englnder Herzog von Marlborough; der letztere war ebenfalls ein bedeutender Heerfhrer, dazu ein schner, stattlicher und gewandter Mann, aber bei weitem weniger selbstlos als Prinz Eugen; vielmehr wurde ihm mit Grund groer Ehrgeiz und Habsucht vorgeworfen.
Ludwig Xiv. stand einem gewaltigen Bndnis gegenber; immerhin gebot er der ein starkes, von bedeutenden Feldherrn gefhrtes Heer und verfgte in unbeschrnkter Machtvollkommenheit der die Hilfsquellen seines Landes, während die Verbndeten nicht immer einig waren. Auf seiner Seite standen zwei deutsche Fürsten: Kurfürst Max Emanuel von Bayern und sein Bruder, der Erzbischof von Kln.
Der Krieg, einer der grten in der Geschichte Europas, wurde in Deutschland, den spanischen Niederlanden, Italien und Spanien gefhrt. Im Jahre 1704 siegten Prinz Eugen und Marlborough der die vereinigten Hochstdt.franzosen und Bayern bei Hchstdt an der Donau; in der Schlacht zeichneten sich die Brandenburger unter Leopold von Dessau besonders aus. Die Franzosen und mit ihnen der Kursrst von Bayern wurden nunmehr der den Rhein hinbergetrieben. Zwei Jahre spter gewann Prinz Eugen Turw. durch den Sieg bei Turin, wo sich wiederum die Brandenburger ehrenvoll hervortaten, Oberitalien; in demselben Jahre siegte Marlborough bei Ramillies. R a m i l l i e s in den Niederlanden und eroberte dieses Land. In den beiden Malpla^ blutigen Schlachten von Dudenarbe im Jahre 17c8 und Malpla-quet im Jahre 1709 siegten die beiden Feldherrn der Verbndeten gemein-sam und behaupteten nicht nur die Niederlande, fondern drangen bereits in Nordfrankreich ein. Auch in Spanien hatte damals Karl Iii. einige Erfolge, die freilich nicht dauernd waren.
Ludwig Xiv., dessen Heere geschlagen, dessen Geldmittel erschpft, dessen Untertanen durch furchtbaren Steuerdruck erschpft waren, war bereits geneigt, Frieden zu schlieen und seinen Enkel Philipp im Stich zu lassen. Als aber die Verbndeten von ihm verlangten, er solle sich selbst am Kampfe gegen Philipp V. beteiligen, weigerte er sich dessen. Da traten nacheinander zwei fr ihn sehr gnstige Ereignisse ein. Die Englnder wurden kriegs-mde, und Marlborough und das kriegliebende Ministerium wurden gestrzt. Dazu kam, da 1711 Kaiser Joseph I. starb, ohne Shne zu 1711-174. hinterlassen, und sein Bruder Karl als Karl Vi. deutscher Kaiser wurde;
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Patent vom 24. Juli 1807. 377
mein Hans. Unsere heißen Wünsche für Euer Wohl begleiten Euch zu Euerm neuen Landesherrn; seid Ihm, was Ihr mir wäret. Euer Andenken kann kein Schicksal, keine Macht aus Meiuem und der Meinigen Herzen vertilgen."
Von vielen Seiten gingen die rührendsten Antworten auf diesen edlen, einfachen Abschied ein; besonders ist die treuherzige Erwiderung der Bauern der Grafschaft Mark it. s. w. bekannt geworden. Sie schrieben dem Könige: „Das Herz wollte uns brechen, als wir Deinen Abschied lasen, und wir konnten uns nicht überreden, daß wir aufhören sollten, Deine treuen Unterthanen zu sein, wir, die wir Dich immer so lieb hatten. So wahr wir leben, es ist nicht Deine Schuld, wenn Deine Feldherren und Räthe zu betäubt und verwirrt waren, um die zerstreuten Schaaren zu uns herzuführen, und sie mit unseren Landknechten vereint zu einem neuen Kampfe aufzurufen. Leib und Leben hätten wir daran gewagt, denn Du mußt wissen, daß in unseren Adern das Blut der alreu Cherusker noch feurig rollt, und wir noch stolz darauf sind, Hermann und Wittekind unsere Landsleute zu nennen. Auf unserem Grunde und Boden liegt das Siegesfeld, wo unsere Vorfahren die Feinde, welche das Deutsche Gebiet verwüsten wollten, so schlugen, daß sie das Ausstehen vergaßen. Wir hätten sicher das Vaterland errettet, denn unsere Landknechte haben Mark in den Knochen, und ihre Seelen sind noch nicht verderbt. Unsere Weiber säugen selbst ihre Kinder, unsere Töchter sind keine Modeaffen, und der Zeitgeist hat seine Pestluft noch nicht über uns ausgegossen. Indessen können wir dem Willen des Schicksals nicht entgehen. Lebe denn wohl, alter, guter König! Gott gebe, daß der Ueberrest Deines Landes Dich treuere Feldherren und klügere Räthe finden lasse, als die waren, die Dich betrübten. Ihrem Rathe mußtest Du zuweilen wohl folgen, denn Du bist ja nicht allwissend, wie der große Geist der Welten. Können wir aufstehen gegen den eisernen Arm des Schicksales? Wir müssen alle mit männlichem Muthe dulden, was nicht in unserem Vermögen ist zu ändern. Gott stehe uns bei. Wir hoffen, daß unser neuer Herr auch unser Landesvater sein, und unsere Sprache, unseren Glauben und unseren Bürgerstand eben so erhalten und achten werde, wie Du, guter, lieber König, es immer gethan hast. Gott gebe Dir Frieden, Gesundheit und Freude."
Von den Landestheilen, welche Preußen im Tilsiter Frieden abtreten mußte, wurden Südpreußen, fast ganz Neuostpreußen, der südliche Netzdistrict und Culm zu dem neugebildeten Großherzogthume Warschau gewiesen, welches dem Könige von Sachsen zum Lohne seiner Dienste gegen Napoleon übergeben wurde. — Einen Theil von Neuostpreußen, nämlich den District Bialhstock, erhielt Rußland, welches es ungeachtet des früheren Bündnisses mit Preußen nicht verschmähet^ sich an der Beute aus Preußens Fall zu betheiligen. Die Stadt Danzig sollte unter Preußens und Polens Schutz eine freie Stadt werden, aber da ein französischer Befehlshaber dort blieb, konnte die Unabhängigkeit nur eine scheinbare sein. Cottbus kam an Sachsen, welches dagegen andere Bezirke (seinen Antheil an Mansfeld u. a.) Frankreich zur Verfügung überließ. Das Fürstenthum Baireuth gab Napoleon (jedoch erst 1810) anbaieru. Erfurt, welches der Kaiser als einen trefflichen Stützpunkt in der Mitte Deutschlands für die Entfaltung seines
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Extrahierte Personennamen: Hans Hermann Napoleon Napoleon
bte Kaiserkrone an. Als ihm der Beschluß kund ward, äußerte er mit scheinbarer Gleichgültigkeit: „Ich nehme den Titel an, den der Senat für den Ruhm der Nation zuträglich hält, und hoffe, daß Frankreich die Ehre, mit welcher es meine Familie umgiebt, nie bereuen wird." Am 2. December 1804 geschah zu Paris diekrönung mit großer Pracht. Papst Pius Vii. salbte den Kaiser. Bonaparte setzte sich selbst die Krone auf und nannte jich von jetzt Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Auch brachte er es dahm, daß er zum Kömge von Italien ernannt wurde. 1805 setzte er die eiserne Krone der Lombarden auf sein Haupt, indem er sagte: „Gott gab sie mir, wehe dem, der sie berührt!"
5. Inzwischen war nun ein Bündniß zwischen England, Rußland und Oesterreich zu Stande gekommen, um Frankreich wieder auf die alten Grenzen zu beschränken. Napoleon zog über den Rhein, und nachdem Baiern, Würtemberg und Baden sich mit ihm verbündet halten, drang er siegreich vor und besetzte Wien. Darauf wandte er sich nach Mähren gegen das österreichische und russische Heer. Bei Austerlitz (unweit Brünn , kam es am 2. December 1806 zur entscheidenden Schlacht. Die beiden Kaiser Franz und Alexander wohnten der Schlacht bei, um durch ihre Gegenwart den Muth der Truppen zu erhöhen, trotzdem erlitten die Verbündeten eine gänzliche Niederlage. Ein Theil der fliehenden Russen wollte sich über einen gefrorenen See retten, aber Napoleon ließ das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern, und Tausende fanden in der Tiefe ihr Grab. In seinen Siegesberichten nannte Napoleon diese Schlacht die Dreikaiserschlacht.
Oesterreich verlor jetzt mehrere seiner schönsten Länder, die der Sieger seinen Verbündeten, Baiern und Würtemberg, schenkte. Dann stiftete Napoleon den Rheinbund, welchem 16 Fürsten des südlichen und südwestlichen Deutschlands beitraten, indem sie sich vom Kaiser und Reich lossagten, Napoleon als ihren Protektor (Beschützer) anerkannten und ihm mit 63,000 Soldaten in allen feinen Kriegen beizustehen versprachen. Daraushin legte Franz I. 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und führte nur noch den Titel: Kaiser von Oesterreich. Von jetzt an betrachtete sich Napoleon als den unumschränkten Gebieter Europas und verschenkte nach Willkür Länder und Königskronen an feine Verwandten und Generäle. So erhielt sein Bruder Joseph das Königreich Neapel und Ludwig das Königreich Holland.
36. Deutschlands Erniedrigung (1807).
1. Dem edlen Könige von Preußen Friedrich Wilhelm Iii., dein Vater unseres jetzigen Kaisers, war es bisher gelungen, seinem Lande den Frieden zu erhalten. Aus Wunsch Napoleons hatte er Gebietstheile seines Landes gegen Hannover, welches damals mit England vereinigt war, vertauscht. Als nun aber Napoleon in seinem Uebermuthe dies Land den Engländern wieder anbot, war Friedrich Wilhelm gezwungen,
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heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave
Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld.
Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte.
5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund.
61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871.
1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber
Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im
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eintraf; ihm zur Seite stand als Chef des Generalstabs der General von Moltke.
Hellmut von Moltke ist am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin geboren. Im Jahre 1822 trat er aus der dnischen in die preuische Armee der. Seit 1858 an der Spitze des groen Generalstabs, stand er in dem Kriege gegen Dnemark 1864 dem Prinzen Friedrich Karl zur Seite und entwarf sowohl in dem deut-schen Kriege von 1866, als auch spter in dem Kriege gegen Frankreich 187071 die wichtigsten, von den glnzendsten Erfolgen begleiteten Kriegs- und Schlachtenplne. Er starb 24. April 1891, anerkannt als einer der grten Feldherren aller Zeiten, zugleich ein edler Mensch.
Sofort nach der Ankunft des kniglichen Oberfeldherrn erfolgte die ent-scheidende Schlachtbei Kniggrtz, Z.juli. 206000 sterreicher und Sachsen standen gegen 220 000 Preußen. Beim Beginne der Schlacht waren die sterreicher an Zahl erheblich berlegen, da von den Preußen nur die erste und die Elbarmee zur Stelle waren. Erst um Mittag erschien die zweite Armee (unter dem Kronprinzen) auf dem Kampfplatze und erzwang den Sieg der Preußen. Damit war der ganze Krieg in nur acht Tagen (26. Juni bis 3. Juli) entschieden. Die Preußen rckten noch bis vor Wien. Am 26. Juli machte der Nikolsburger Waffenstillstand dem Kampfe ein Ende.
4. Der Mainfeldzug. Alle sddeutschen Staaten hatten sich auf fter-reichs Seite gestellt. Preußen stellte ihnen ein kleines Heer unter dem General Vogel von Falken st ein entgegen. Dieses hinderte die an Zahl weit berlegenen Verbndeten an ihrer Vereinigung, schlug sie einzeln in mehreren Gefechten (namentlich bei Kissingen und Aschaffenburg) und besetzte Frank-furt. Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, General M a n t e u f f e l, drang bis Wrzburg, eine andere preuische Heeresabteilung bis Nrnberg vor. Ein Waffenstillstand machte auch hier dem Kampfe ein Ende.
5. Friede. Zwischen Preußen und sterreich kam am 28. August der Friede zu Prag zustande: der bisherige Deutsche Bund" wurde fr aufgelst erklrt, sterreich schied aus Deutschland aus und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten wurdeinberlin Friedegeschlossen. Schleswig-Hot st ein, Hann Over, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt (1325 Quadratmeilenmit4300000 Einwohnern) wurden dem preui-schen Staate einverleibt, der dadurch abgerundet und auf 6395 Quadrat-meilen mit 24 Millionen Einwohnern vergrert wurde.
6. Der Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten Norddeutsch-lands (22 an der Zahl) vereinigte Preußen zu dem Norddeutschen Bunde", dessen Verfassung am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Mit den sddeutschen Staaten schlo Preußen geheime Bndnisvertrge ab.
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