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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. uncounted

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Dunenkuste der Nordsee bei Norderney. Die Nordseeküste ist in ihrem heutigen Aussehen hauptsächlich das Werk der Winde. Die Südwestwinde haben den vom Meere abgelagerten Flugsand zu Hügeftt von 30 bis 40 m Höhe angehäuft und Sturmfluten haben diese wieder zerrissen und zu Inseln umgeformt. Wo der Sand unverhüllt zu Tage tritt, erkennt man genau die einzelnen angewehten Sand.chichten, die wie die Gesteinsschichten der Gebirge übereinander folgen. Auch in den mannigfach eingeschnittenen Erhebungen gleichen die Dünen kleinen Gebirgen. Auf den flachen Abhängen und den Kämmen der Dünen gedeihen hauptsächlich verschiedene Dünengräser,' weiter landeinwärts abgelöst von Heidekraut und dann von Kiefernaufschlag. Die Bewohner unterstützen den Pflanzenwuchs mit allen Mitteln, da er es ist, der die Dünen vor dem Wandern hindert und so die fruchtbaren Marschen schützt.

2. Geschichte des Altertums - S. 45

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Trohe.______________________________________________45 benutzte die Gunst der Lage, um ein Heer durch die Thermopylcn zu führen; schon bedrohte er Theben und Athen. Jetzt beschloß das athenische Volk unter dem Eindruck einer flammenden Rede des Demosthenes zur Verteidigung der Freiheit von Hellas den Krieg; es verband sich mit den Thebanern, den alten Gegnern, zur Abwehr des Feindes, und ein athenisch-thebanisches Heer, in dem auch Demosthenes mitfocht, trat dem Feinde ent- ^ gegen. Bei Chäronea wurde im Jahre 338 die Entscheidungsschlacht mronta geschlagen. Der Kampf war hartnäckig und dauerte lange mit wechselndem Glücke; da durchbrach der achtzehnjährige Sohn Philipps, Alexander, an der Spitze der macedonischen Ritterschaft die Schlachtreihe der Thebaner, und nun muhten auch die Athener weichen. Der marmorne Löwe, den man zu Ehren der Gefallenen auf dem Schlachtfelde aufrichtete und der lange in Trümmern lag, ist heute wieder hergestellt. Theben erhielt eine macedonische Besatzung. Athen wurde um der großen Erinnerungen willen, die sich an seinen Namen knüpften, von dem Sieger geschont und milde behandelt. In Korinth trat eine Versammlung der Abgeordneten fast aller griechischen Staaten zusammen und ernannte Philipp zum O b e r f e l d h e r r n für den Krieg gegen die Perser, der ein Rachezug werden sollte für den Einfall, den einst die Perser nach Griechenland gemacht hatten. Philipp schien den Höhepunkt des Glücks erreicht zu haben; da wurde er im Jahre 336 bei der Hochzeitsfeier seiner Tochter in feiner Hauptstadt durch einen Offizier seiner Leibwache, den er gekränkt hatte, 33€-ermordet. Iv. pie macedonische Zeit. 338-146. Alexander der Grotze. 336 — 323. § 48. Alexanders Anfänge. Philipps Sohn und Erbe war der damals Alexander, zwanzigjährige Alexander, der eine treffliche leibliche und geistige Ausbildung genossen hatte. Er hatte sich große Gewandtheit und Kraft des Leibes erworben, wie er z. B. damals bewies, als er das Roß Bucephalus bändigte, das niemand hatte besteigen wollen; es trug ihn nachher auf allen feinen Zügen. In den Wissenschaften war Aristoteles, einer der größten Philosophen des Altertums, sein Lehrer; sein Lieblingsbuch waren die Gesänge Homers, die er auch später immer bei sich trug; der Held, dem er nachstrebte, war der homerische Achill. Von der Begierde nach Ruhm war der Jüngling erfüllt; wenn er von einem neuen Erfolg seines Vaters hörte,

3. Geschichte des Altertums - S. 44

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Geschichte der Griechen. «erben. Rings war das Land von wilden illyrischen und thracischen Stämmen umgeben, mit denen häufig Kriege zu führen waren. Die Küste war in der Hand der Griechen, die dort zahlreiche Kolonien besaßen. ’■ König Philipp, der wenige Jahre nach der Schlacht bei Mantinea den Thron bestieg, besaß große Klugheit und Verschlagenheit, hervorragende Tatkraft und starken Ehrgeiz; seine Pläne gingen darauf hinaus, zunächst die Meeresküste zu gewinnen und die dort liegenden Griechenstädte sich zu unterwerfen, dann aber das zersplitterte und zwieträchtige Griechenland selbst sich botmäßig zu machen. Zunächst war seine Sorge darauf gerichtet, ein Heer zu schaffen; der schweren, aus dem macedonischen Adel gebildeten Reiterei stellte er ein nach griechischem Muster schwergerüstetes Fußvolk zur Seite, das mit langen Speeren bewaffnet war und in dicht geschlossener Aufstellung, der Phalanx, kämpfte. Die Geldmittel, die er brauchte, gewährten ihm die Goldbergwerke an der Küste, die er in seine Gewalt brachte; dort legte er die Stadt P h i l i p p i an. So gerüstet, eroberte er eine der griechischen Küstenstädte nach der anderen. Bald gaben ihm die Kriege, von denen Griechenland zerrissen wurde, Gelegenheit, Thessalien zu besetzen und auch in Mittelgriechenland Fuß zu fassen. § 47. Demosthenes. Das Ende der Freiheit Griechenlands. Die von Philipp drohende Gefahr erkannte keiner klarer als D e m o st h e n e s, der letzte große Staatsmann Athens, der größte Redner Griechenlands. Sein Vater war ein wohlhabender Mann gewesen und hatte viele Sklaven besessen, die er in einer Waffenfabrik beschäftigte; er war aber früh gestorben, und die Vormünder des Demosthenes hatten sein Vermögen vergeudet. So war er genötigt, sich durch eigene Arbeit Geld zu verdienen, und widmete sich einem Berufe, der sich mit dem eines heutigen Rechtsanwalts vergleichen läßt; er verfaßte nämlich für solche, die in einen Prozeß verwickelt waren, Reden, welche diese dann auswendig lernten und den Richtern vortrugen. Auch trat er selbst als Redner vor dem Volke auf, aber anfangs ohne Glück; erst als er in rastloser Arbeit seine Stimme gekräftigt, seinen Stil gebessert, seine Vortragsweise ausgebildet hatte, fand er den Beifall seiner Zuhörer und gewann nun durch seine feurige Vaterlandsliebe, durch die eindringende Gewalt seiner Rede Achtung und Einfluß. An Gegnern fehlte es ihm nicht; trotzdem setzte Demosthenes es durch, daß die Athener! mehrmals Flotten ausrüsteten und Heere aussandten, um Philipp entgegenzutreten. Da brachen neue kriegerische Wirren in Mittelgriechenland aus. Philipp

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 424

1906 - München : Oldenbourg
424 81. Die Walhalla. wurden, die den Ruhmestempel Napoleons im Strahlenglanz erscheinen ließen, in jenen Tagen der tiefsten Erniedrigung Deutschlands hatte der bayerische Prinz den Entschluß gefaßt dem deutschen Genius dieseu Ehrentempel, seine Walhalla, zubauen. „Es macht den Eindruck," sagt Döllinger, „wie wenn ehedem römische Senatoren dem von der Niederlage bei Kaunä heimkehrenden Konsnl Varro entgegengingen und ihm dankten, daß er doch am Vaterland nicht verzweifelt habe." Schon bei einem früheren Besuch in Berlin (Neujahr 1807) lenkte er seine ersten Schritte zu Schadow um für seine Walhalla eiue Büste Friedrichs des Großen in Auftrag zu geben. Außer bei Schadow bestellte Ludwig dann noch bei Rauch, Tieck und Wichmann Büsten deutscher Geistesheroen. Während selbst die edelsten Patrioten trübe resignierten, hatte Kronprinz Ludwig niemals das Vertrauen verloren ans die geistige Kraft des Volkes, die früher oder später das Vaterland wieder aufrichten, das Gefühl der Zusammengehörigkeit wecken müsse. Damals, als der Prinz täglich gezwungen war mit Berthier, Net) und anderen französischen Marschällen in Berührung zu kommen, war das Gedicht entstanden: „Auf, ihr Teutschen, sprengt die Ketten, Die ein Korse euch hat angelegt; (Eure Freiheit könnet ihr noch retten, Teutsche Kraft, sie ruhet unbewegt . . . Auch auf den Wunsch des Prinzen war Joh. Müller eingegangen, „alle diese Männer, nicht gelehrt, ohne alles Zitat, aber mit lebendiger Vorstellung dessen, was jeder war und was zu sein er uns lehrt, aufzuzeichnen". Doch starb Müller, bevor er den Plan ausgeführt hatte, und Ludwig übernahm nun selbst die Abfassung kurzer biographischer Skizzen über die „Walhalla-genossen". Man mag den Stil barock nennen und den einen und anderen Verstoß gegen die Geschichte tadeln, aber man muß der Objektivität des Verfassers Gerechtigkeit widerfahren lassen. Zwölf Jahre nach der Grundsteinlegung, wieder am Jahrestag des Leipziger Befreiungskampfes, öffneten sich die ehernen Tore des deutschen Ehrentempels. Unter den Klängen des von Stunz komponierten Walhallaliedes schritt der König mit großem Gefolge die majestätische Marmortreppe hinan. Das Gelübde, das er vor 35 Jahren nach der Schlacht bei Jena den zürnenden Walküren geleistet, war gelöst. Auch bei dieser Feier gab er dem Wunsche Ausdruck, Walhalla solle vor allem zur Erstarkung deutschen Sinnes beitragen. Im Jahre 1830 war auch für ein einiges Deutschland kaum mehr als der Grundstein gelegt. Im Laufe der folgenden zwölf Jahre war an dem Bau nicht lässig fortgearbeitet worden, obwohl ein ausschweifender Partikularismus in gleicher Weise wie das Streben nach unbedingter Einheit, das sich zu anarchischer Tendenz verirrte, die Entwickelung der Einheitsidee schädigte. Aber es waren doch wenigstens die Glieder des deutschen Volkes nicht mehr durch Zollschranken zerrissen und die deutsche Bewegung im Jahre 1840 hatte gezeigt, daß die

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 359

1906 - München : Oldenbourg
G8. Napoleon bei Abensberg und Regensburg. 359 68. Napoleon bei Mensberg und Regensburg. (Am 20. und 23. April 1809.) Von Albrecht Adam. *) Der Tag (19. April) neigte sich zu Ende und der Sieg war auf allen Punkten entschieden. Der großen Tapferkeit der österreichischen Trappen lies, man von allen Seiten Gerechtigkeit widerfahren, aber Napoleons Feldherrntalent und Glück triumphierte anch hier wieder. Die Zeit war noch nicht gekommen, wo auch er die Wandelbarkeit des Glückes erfahren sollte. Die Truppen lagerten auf dem Schlachtfelds und in den wenigen nahe gelegenen Ortfchaften. Abensberg war überfüllt ] dort lag dav Hauptquartier. Am 20. wurde die Schlacht unter dem Befehle Napoleons in weit größerer Ausdehnung fortgefetzt. Auf das Gewitter des vorigen -^agev war ein kalter, feuchter Morgen gefolgt, schwere graue Wolkeu hingen tief am Horizonte herab, auf der Erde lag Nebel. Die Lagerfeuer brannten rot, der Ranch schlich am Boden hin und stieg nur mühsam in die Höhe. Nachdem ich meinen Magen mit schlechtem Kaffee ein wenig erwärmt hatte, setzte ich mich wieder zu Pferde, ritt dem nächsten Lagerplatze, wo ich gestern die Truppen verlassen hatte, zu und suchte mir einen erhöhten Punkt um möglichst viel übersehen zu können. Das Glück lenkte heute meine Schritte. Auf einer Anhöhe am Saume eines kleinen Waldes fand ich den General von Raglovich, umgeben von seinen Adjutanten und Offizieren an einem Feuer sitzen. Die ganze Gesellschaft war in Mäntel gehüllt und recht malerisch um das Feuer gruppiert; den interessanten Hintergrund bildeten die Lager rundherum. Sogleich begann ich eine Zeichnung zu machen, war aber noch nicht zu Ende, als von der Ferne her ein lärmendes Rusen sich vernehmen ließ, das immer näher kam: „Der Kaiser!" Er, der Held des Jahrhunderts, der bewunderte und zugleich gefürchtete kleine große Mann, der siegte, wo er sich zeigte, an deffen Unüberwindlichst jeder glaubte, erschien bald darauf, umgeben von seinen Generälen, begleitet vom bayerischen Kronprinzen, dem Generalleutnant Wrede und einer großen Suite, auf der Anhöhe, wo ich mich befand. Welch' eine Erscheinung für mich, der zum erstenmale seiner ansichtig wurde! ^ch machte mich so nahe hinzu als nur möglich. Da saß er aus seinem kleinen arabischen Schimmel in etwas nachlässiger Haltung mit dem kleinen Hnte auf dem Kopfe und mit dem bekannten stanbfarbenen Oberrocke bekleidet, in weißen Beinkleidern und hohen Stiefeln, so unscheinbar, daß niemand in dieser Persönlichkeit den großer Kaiser, den Sieger von Austerlitz und Jena, vor welchem sich Monarchen demütigen mußten, vermutete, wenn man ihn nicht schon so vielfältig in Abbildungen gesehen hätte. Er machte auf mich mit seinem bleichen ') „Aus dem Lebeu eines Schlachtenbummlers", Selbstbiographie von Albrecht Adam, 1786—1862; herausgegeben von H. Holland, S. 63 ff. Stuttgart 1886, I. G. Cotta.

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 380

1906 - München : Oldenbourg
380 71. Anteil hervorragender Bayern an der Entwicklung der Technik. Erst am folgenden Tage rückte das bayerisch-österreichische Heer nach Frankfurt, wo Abteilungen der Dioision Rechberg ein rühmliches Brückengefecht bestanden hatten. Die Vorhut der Hauptarmee der Verbündeten, welche von Fulda an die Verfolgung übernommen hatte, traf, statt wie auf das bestimmteste versichert war, am 30. Oktober, erst am 3. November, sohin am vierten Tage nach der Schlacht, bei Hanau ein. Der Gesamtverlust des österreichisch-bayerischen Heeres betrug im ganzen über 9000 Mann. Davon treffen auf die Bayern 121 Offiziere und über 4000 Mann. Die Franzosen hatten allein an Gefangenen 10000 Mann, darunter vier Generale und viele Stabs- und Oberoffiziere verloren. Den Verbündeten fieleu zwei Geschütze, eiue große Anzahl Munitionswagen u. s. w. in die Hände, während sie selbst keine einzige Trophäe verloren. Trugen die Anstrengungen am 30. Oktober auch nicht die Früchte, die sie uach den gegründetsten Voraussetzungen haben konnten, so war doch das französische Heer einen Tag lang aufgehalten; Gewinn genng, wenn — was Wrede immer glaubte — die Verbündeten rechtzeitig im Rücken Napoleons erschienen und dessen Macht teilten. Jedenfalls hatte hier Bayern die Aufrichtigkeit seiner Gesinnungen für die deutsche Sache durch die Tat gläuzeud bewährt, ein Umstand, weshalb die Schlacht bei Hanau mehr nach politischen als strategisch-taktischen Rücksichten zu beurteilen sein möchte. 71. Anteil hervorragender Bayern an der Entwicklung der Technik. Von Paul v. Lossow?) a) Joseph v. Utzschueider, Georg v. Neichenbach und Joseph v. Fraunhofer. Eine stattliche Reihe bahnbrechender Ideen auf dem Gebiete der Technik und der technischen Wissenschaften ist vou Bayern ausgegangen und nicht selten hat die Technik kräftige Anregung und Förderung durch weitblickende und sür-forgeude Wittelsbacher Fürsten erfahren, die frühzeitig deu Segen technischen Fortschritts für das gesamte Volkswohl erkannt haben. In dieser Beziehung wird Bayern nur von wenigen anderen Ländern Deutschlands übertroffen. Lenken wir unsere Blicke um 100 Jahre zurück, so finden wir in München drei Mäuuer tätig, die sich unsterbliche Verdienste um die Technik erworben haben: Joseph v. lltzschneidet, Georg v. Reichen bach und Joseph ü. Fraunhofer. lltzichneider war nicht Techniker, sondern Verwaltuugsbeamter; aber die erfolgreiche Tätigkeit dieser drei Männer ist so eng untereinander verknüpft, v) „Die geschichtliche Entwicklung der Technik im südlichen Bayern," Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Jahrgang 1903, S. 1 ff. München, Ernst Reinhardt.

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 459

1906 - München : Oldenbourg
93. Ludwig I. von Bayern als Erzieher seines Volkes. 459 Gefolge der französischen Marschülle in Berlin einziehen. Da ist sein erster Gang zu Schabow, um eine Büste — Friebrichs des Großen zu bestellen; inmitten der deutschen Zerrissenheit und Entmutigung ahnt er die Wende, faßt er den Entschluß, dem deutschen Genius eineu Ehrentempel, die Walhalla, zu bauen! -------- Den Männern in seiner Umgebung ist über dem persönlichen Vorteil und über dem Buhlen um die Gunst des Augenblicks alle politische Fernsicht, alles Gemeingefühl entschwunben. Er allein erkennt, wer das Recht und die Zukunft für sich habe. Darum sieht er in den Tirolern, obwohl sie die bayerischen Wappenschilber in Trümmer schossen, nicht Feinde, sondern natürliche Bnnbes-genossen und wünscht ihrer Erhebung Glück und Erfolg! Und im Befreiungsjahr selbst! Währenb die königlichen Räte aus Furcht vor dem Kommenben und in der Angst um das Errungene vor jebern ent-schiebenen Schritt warnen, schreibt er schon im Frühjahr, währenb Napoleon noch Sieg über Sieg erkämpft, an den leitenben Minister: „Es gibt nur ein Mittel uns die Achtung der Nation luieber zu gewinnen: sofort unsere Waffen von der französischen Streitmacht zu trennen!" War es nicht groß gebacht, wenn er das bayerische Versassnngswerk, um bessen Zustandekommen er sich schon großes Verdienst erworben hatte, gegen die Mächtigsten des Zeitalters schirmte und an den Vater die Mahnung richtete: „Wir haben die Verfassung beschworen, wovon uns niemanb entbinben kann; Sie sönnen nicht wollen, daß eine Verletzung derselben, also ein Eidbruch geschehe!" Wer hat den „anbrechenben Tag im Osten" mit wärmerer Begeisterung begrüßt, wer mit Rat und Tat die staatliche Wiebergeburt des Griechenvolkes geförbert wie er, zu einer Zeit, ba das Wort Hellene au allen andern Höfen Europas verpönt war, ba die Freunde der hellenischen Sache noch alle Mächtigen, alle Spötter und die stumpfe Menge wiber sich hatten! — War es nicht ein mutiges Wort, mit dem er an die Verschönerung Münchens ging: „Ich will aus München eine Stadt machen, daß niemanb Deutschlaub kennen soll, der München nicht kennt!" War es nicht ein erhabenes Wort, das er zu Cornelius sprach, als er ihn vor dem Silbe der Zerstörung Trojas in der Glyptothek mit seinem Orben schmückte: „Man schlagt den Sieger auf dem Schlachtfelb zum Ritter, Sie sinb hier gleichfalls auf Ihrem Felb der Ehre, ich mache Sie also hier zum Ritter!" — Schon als Knabe hatte er den Plan gefaßt dem erkrankten Schiller ein Heim auf dem Palatin in Rom zu schaffen. Als Mann und König reifte er 1827 nach Weimar, wo er den Geburtstag Goethes mitfeierte und dem Dichte1' das Großkreuz seines Hausorbens überreichte „um den Orben zu ehren!" War es nicht echt königlich, wenn er auf einen Kammerbeschluß, der ihm die Mittel zum Pinakothekbau versagte, mit einer großartigen Spenbe an die Armen antwortete, wenn er am Tag nach feiner Abbankung, zu der ihn

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 605

1906 - München : Oldenbourg
127. Ergebnisse der Schlacht von Orleans am 3. und 4. Dezember. 605- Landstraße mit Taschentüchern und Gewehren, trotzdem ganze Trnppenabtei-lungen stehen blieben vor Verwunderung über das unsinnige Beginnen im tollen Jagen in Feindesrachen zu rennen. Nichts hielt den Ingenieur und seine Begleiter mehr auf, der Bahnhof war in Sicht, von französischem Militär nichts zu bemerken; daher ward mit gemäßigter Geschwindigkeit in den einsam und verlasfeu daliegenden Bahnhof eingefahren, die Maschine vor den Zug gelegt und angekoppelt. Zurück geht es mit dem Zuge an den Augen der eben noch so besorgten Leute an der Landstraße vorüber. Nach weniger als einer halben Stunde besand sich auch dieser Zug zu Toury in Sicherheit und das Detachement konnte stolz sein, die bei dem Rückzüge von Orleans ihm zugewiesene Aufgabe trotz der schwierigsten Umstände voll und ganz erledigt zu haben. 127. Ergebnisse der Schlacht von Orleans am 3. und 4. Dezember. Don Hermann Kunz.') Die Ergebnisse der zweitägigen Schlacht von Orleans waren glänzend, die eigenen Verluste der Sieger dabei gering zu nennen. Der Haupterfolg der Schlacht liegt aber nicht in der Masse der gemachten Gefangenen und der eroberten Geschütze, sondern in der Zersprengung der französischen Loirearmee und in dem großen Niedergang des moralischen Elements bei den Franzosen. Nicht leicht dürfte es schärfere Gegensätze in der moralischen Verfassung eines und desfelben Heeres geben, wie wir sie bei der Loirearmee binnen weniger Tage feststellen konnten. Am 1. Dezember gingen die Massen dieses Heeres mit srohester Siegeszuversicht vorwärts, begeistert durch die ^.ügen-proklamatiouen Gambettas, stolz auf die angeblichen Erfolge der Pariser-Armee, begierig darauf es deu Pariser Äameraden gleichzutun. Heitere Fröhlichkeit herrschte vor, die berühmte »gaite gauloise«, auf welche die Franzosen nicht ohne Grund stolz sind, spiegelte sich auf den Gesichtern der Tausende ab, die bei Villepion in den Kampf zogen. Als nun gar noch ein Sieg die Anstrengungen dieses Tages lohnte, da gab es kein Halten mehr. Jetzt war nur noch von Enthusiasmus die Rede. Man fürchtete ordeutlich, die verhaßten »Prassiens« würden sich dem gallischen Ansturme noch rechtzeitig entziehen und dadurch einer Niederlage entgehen. Aber der Erfolg war sicher; wehe dem, der etwa daran gezweifelt hätte! Wer aber gar gewagt hätte solche Zweisel auszusprechen, den hätte man einfach für einen Verräter gehalten. So war die Stimmung am Morgen des 2. Dezember, am Jahrestage der Schlacht von Austerlitz. i; „Die Schlacht von Orleans", S. 239. Berlin 1894, Mittler.

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 170

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 170 — tu der Gesamtheit benutzen kann. Die einzelnen Skizzen entsprechen so wiederum den früher nach jedem Ausfluge von den Schülern an die Tafel gezeichneten, und die Vereinigung aller gibt ihnen den selbsterarbeiteten Plan des Heimatortes und mit und iu ihm die erste Karte. An der Hand dieses Stadtplanes werden die ausgeführten Wanderungen wiederholt, Lagen und Richtnngsbestimmungen festgestellt, Strasse mit Bäumen Landstrasse mit Baumen öemeindeweg feldweg I I I I I Tt £inqlei5tge Bahn L welqlehriqe ßakn. Reqierunqdbezirkb- Grenze Gemeinde-Grenze Reichs - Grenze ä Denkmal Kirchhof Kreis- Grenze " ®- -! ■ häuöer r ä qweiser Triq.-Punkt Nadelbäume ■ooonoooo nooaaam oooooaao Laubwald ??T Laubbaume Lehmgrube Windmühle A.a. A.a. A.a./Va. A.a. Ah An An An A Aaa/Va.a A.aaa Oanaaaoan Aaaaaaaaa.a Anaoaoana Nadelwald Gemischter Wald W- M M M M ^ I d f § # t ' # üb il- Vvr -Ü? k Trockene Wiese Nabbe Wiese bumpt Moor jd $ ^lwm»/^ Abb. 50. Kartenzeichen. Entfernungen und Zeitdauer der Wege gemessen, Kartenzeichen zusammen- gestellt, verglichen und gedeutet. Der Stadtplan ist somit die erste Karte, die das Kind gründlich lesen und in die Wirklichkeit übertragen lernt. Mit Hilfe der allmählich kennengelernten und von Skizze zu Skizze au Umfang zwar zunehmenden, aber doch immer wieder auftretenden Karten- zeichen gewinnt der Schüler nicht nur Sicherheit in der Bestimmung der Lage, der Richtungen, der Entfernuugeu, der Zeitdauer, der Kartenzeichen, sondern er lernt auch Bodenbeschaffenheit, Bewässerung, Pflanzen- und

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 246

1888 - Berlin : Hertz
246 Verlobung. drückte ihm ihre Gefühle der Dankbarkeit so lebhaft aus, daß er sich der Thränen nicht erwehren konnte. Am folgenden Tage baten sämmtliche in Berlin anwesende Oberoffiziere unter Anführung des alten Fürsten Leopold von Dessau den König, daß er seinen Sohn auch wieder in das Heer aufnehme. Als nun bald darauf bei einer Heerschau der Kronprinz mit dem Könige in Uniform erschien, ließ das Volk seiner Freude in lautem Zurufe freien Lauf. Noch einmal jedoch kehrte Friedrich nach Küstrin zurück, wo er noch drei Monate mit großer Auszeichnung und zur hohen Befriedigung des Vaters arbeitete. Erst dort in Küstrin entwickelte sich Friedrich's Sinn für ernste Arbeiten; er widmete sich nach und nach den staatswirthschaftlichen Studien mit wahrer Theilnahme und Lust und fing an, eigene Ideen für das Wohl des Staates zu verarbeiten. Auch für das Soldatenwesen entwickelte sich jetzt in ihm eine freiwillige Neigung: er bat den König, ihm eine Compagnie in Küstrin und eine in Frankfurt zu geben, um neben seinen landwirtschaftlichen Beschäftigungen auch dem Dienste zu leben. Der Vater wollte es fast nicht glauben, aber es machte ihn sehr glücklich. Friedrich's Vermählung. Um Friedrich Wilhelm vollständig zu ver-söhnen, hatte der Kronprinz, wie gesagt, schon lange auf die von der Mutter noch immer eifrig erstrebte englische Heirath verzichtet. Grumbkow hatte ihm heimlich den Rath gegeben, den Wünschen des Vaters entgegenzukommen, welcher vorzüglich seine Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Brauuschweig-Beveru wünschte. Dieselbe war eine Nichte der Kaiserin, und der österreichische Gesandte hatte insgeheim Alles gethan, um die Absichten des Königs auf sie zu lenken und durch eine solche Verbindung den künftigen Thronfolger enge an das kaiserliche Haus zu knüpfen. Der Kronprinz erklärte an Grumbkow von vorn herein, er sei bereit, die Prinzessin zu heirathen, wenn dieselbe nur nicht albern und gar zu häßlich sei. Grumbkow schilderte ihm nun die Prinzessin, welche mit ihren Aeltern damals in Berlin zum Besuche war, nicht gar Vortheilhaft, damit Friedrich später angenehm überrascht würde, wenn er sie selbst sähe. Der Prinz aber gerieth noch einmal in einen fast verzweifelten Kampf mit sich selber; durch Grumbkow's Brief wurden die schwersten Bedenken in ihm rege. Er besorgte, sich für alle Zukunft an eine Frau zu binden, welche ihm unerträglich werden müßte. Er wünschte sich eine Gattin, welche in den Gesinnungen und geistigen Neigungen mit ihm übereinstimmte, was er von der ihm vorgeschlagenen Prinzessin nicht erwartete. In einer solchen Stimmung schrieb er einen verzweifelten Brief an Grumbkow. Für die Verirrungen seiner Jugend, sagte er, sei er genug bestraft, und wolle nicht die Verpflichtung eingehen, für immer unglücklich zu werden, lieber mache er durch einen Pistolenschuß allen Qualen ein Ende. Gott werde ihn nicht verdammen, wenn er sich von einem unglücklichen Dasein befreie. Grumbkow machte ihm sehr ernste Vorstellungen wegen dieser übereilten und verbrecherischen Gedanken. Zu gleicher Zeit aber kam ein Schreiben des Königs, worin dieser in der Aussicht auf die Heirath den Kronprinzen anwies, seinen Aufenthalt in Küstrin aufzugeben und mit Sack und Pack nach Berlin zu kommen. Die nahe Aussicht auf völlige Befreiung aus der bis-
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