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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Magdeburg Magdeburg Genthin Berlin-Magdeburg
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme,
die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind.
C. Schätze in der Tiefe.
Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft
wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf
(Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für
die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau)
oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar).
Steinbruch von Gommern und Plötzky.
Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln,
Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause
angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche
Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man
an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel-
steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend.
Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus
Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus
einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte
und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte.
Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große
Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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16
1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Hauptgestüt Grabitz (wendischer Name = großer Wall) mit die
besten Rennpferde des ganzen Vaterlandes gezüchtet. Ein Pferd wird im
Durchschnitt mit 1800—2000 M. bezahlt; auch kommt es vor, daß ein
erprobtes Nennpferd mit 8000—10 000 M. bezahlt wird. — In den
Bruchgegenden sinden noch immer viele Menschen als To rfstech er Ver-
dienst; in den Kohlengedieten arbeiten sie als Bergleute und in
Belgern, Görzke, Ziesar als Töpfer.
An den großen Gewässern treffen wir Schiffer, Fischer und
Schiffbauer (Roßlau).
In den Waldgegenden ist der Wald die Hauptnährquelle. Hier fällt
man Bäume zu Bau- und Brennholz und fertigt allerlei nützliche Gegen-
Jährlinge auf der Weide von Graditz.
stände an, z. B. Harken, Holzschauseln, Karren, Leitern, Eimer, die auf
Leiterwagen in die wohlhabenden Gegenden gefahren werden. Hier und
da siedet man auch Teer und Pech und brennt Holzkohlen (Zerbster
Kreis). Zur Sommerzeit liefern die Wälder auch große Mengen von
Heidel- und Preißelbeeren, die weithin geschafft werden und den Beeren-
suchern einen kärglichen Verdienst abwerfen. An einigen Orten blüht die
Korb- und Strohflechterei (Mühlben}, Kraupa bei Elsterwerda). Da
die Bewohner des rechtselbischen Gebietes meist nur soviel ernten, als sie
gebrauchen, so bleibt ihnen wenig zum Verkauf oder Handel übrig. Von
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Ortskunde. 19
sätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf
dein Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde 'Wdanchtljon
ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich
ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Knrfürsten Friedrich
des Welsen und Johann des Beständigen. Das Nathans und die Stadtkirche sind
bemerkenswert dnrch berühmte Gemälde von Lnkas Cranach. Sein früheres
Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Bor dem
Elsterlore hat man anch die Stelle, wo Luther am 10. 12. 1520 die päpstliche Bulle
verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen
Augnsliner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar.
Luther- und Melanchthondenkmal aus dem Marktplatze in Wittenberge
Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar; die Bewohner wandten sich
daher^ hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht
die Wollmaren- und Tuchfabrikation. Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien
und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabrikeu, Braunkohleil- und Bergmehlgruben.
Das alte Schloß, in dem Luther und Mclanchthon gern und oft weilten,
dient jetzt als Strafanstalt.
Roullll (11), d. h. die Stadt in der Rossel-Ane. Die fruchtbare Umgebung wies
die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage au der Elbe und drei Eisen-
bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin. Die nahen Waldungen veranlaßten die
Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel-
ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind
die Schiffbauerei (Werft) und der Peiroleumhafen, die Zitronensäure- und die
^trontianfabrik. (Die Strontianfalze finden bei der Reinignng des Zuckers und
bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt
häufig die herzogliche Familie Wohnung.
2*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Johann Lnkas_Cranach
Die Höhen. 21
Heimat vertrieben waren. Diese fleißigen Einwanderer trugen viel zur Hebung
des Handels, des Gewerbes und der Fabriktätigkcit bei,
Ziesar (Zi-efar) (3). Das Städtchen Ziesar am Fiener und der Flecken
Görzke sind bekannt durch ihre Tonmarenfabriken und Töpfereien.
Ii) Am Planer Kanal. Genthiu (6). Die Lage weist Genthin auf den Handel
bin; aber auch der Acker bringt guten Ertrag. Bedeutende Gärtnereien. Lehrer-
seminar.
j) Nördlich vom planer Kanal. Jerichow (2). Die romanische Klosterkirche
ist ein hervorragendes Kunstdenkmal. Nach I. ist einst das ganze Land benannt
worden. Etwas nördlich von Jerichow liegt am Elbdeiche das Dorf Schön-
hausen. Das Schloß ist das Geburtshaus des größten deutschen Staatsmannes,
des Fürsten Bismarck.
Sand an (2).
Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: Lieben-
werda, Herzberg, Torgau, Wittenberg, Zerbst, Jerichow I und Ii.
Ordne sie danach!
8. Das Land Mischen Cllic und Ohre.
(Die Altmark.)
A. Bodcnformett.
Ausgabe: Umgrenze auf dein Kartenbilde die Altmark, bestimme die Boden-
formen und nenne die Gewässer dieser Landschaft.
I. Die Döllen.
Die Hellberge.
Von der Ebene aus erscheinen die Hellberge gewaltiger als sie sind
(160 m). Die Kuppen sind etwa — mal so hoch als der Kirchturm?
Als besondere Bergspitzen erheben sich ans der Hügelreihe der Lange-
berg, der Wartberg, der Tempelberg, der Stufenberg und der
Stakenberg. Obwohl der Langenberg der höchste Hügel ist, so gewährt
doch der Stakenberg die schönste und weiteste Aussicht (Brocken). Man
kann von ihm alle Städte des Gebietes übersehen. Den freundlichsten
Teil der Hügelreihe bildet die Umgebung des Dorfes Zicbtau, weshalb
man dieses Stück der Hellberge auch Zichtauer Berge nennt. Kostbarer
Buchen-, Eichen- und Birkenwald schmückt die Höhen und ladet die
Bewohner der Umgegend zu fröhlichem Besuche ein. Im Scherze nennt
mein dieses schöne Stück Land auch die „Altinärkische Schweiz". Die
steilwandigen Schluchten zwischen den langgestreckten Erhebungen heiszen
„Gründe", z. B. Uhlengrund, Bauerngrund. — Der südliche Teil der
Hellberge hat kümmerlichen Sandboden, ans dem nur hier und da spärlich
die Heidebirke und die Kiefer wachsen. Der Volksmund nennt diese dicht
mit Kieselsteinen übersäete Fläche „Tarnefitzer Diamantfelder".
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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24
2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
so mußten die Leute das Heu aus dem Wasser herausfischen und es nach
höhergelegenen Stellen tragen. Die am höchsten gelegenen sandigen
Hügel, Horste genannt, waren mit Eichen und Buchen bedeckt; die
tiessteil Stellen bildeten Torflager.
c) Für die umliegenden Ortschaften hatte der Dröinling auch iu dieser
Gestalt gewissen Nutzen. In den Zeiten des Krieges verbargen die
Dorfbewohner ihr Vieh in den Schlupfwinkeln der Waldungen. Wer die
Fußwege nicht kannte, fand sich aus dein Wirrwarr nicht wieder heraus.
Im Sommer, wenn der Dröinling teilweise ausgetrocknet war, oder auch
im Winter, wenn das Eis die Sumpfflächen bedeckte, gingen die Dorf-
bewohner der anliegenden Ortschaften mit Beil und Säge in den Dröinling
und holten sich ihr Brennholz. Der Bauer fand dort geeignetes Nutz-
holz, um die Stiele zu Schippen, Spaten und Hacken schneiden zu können;
aus den Weiden flocht er Körbe und Kiepen. Jeder konnte von den
bescheidenen Gaben nach Herzenslust nehmen. Später wurde die Fläche
des Drömlings unter die Bewohner der Dörfer verteilt. Nach der Heu-
ernte weideten auf den Wiesen die Kuhherden; die Pserde blieben selbst
während der Nacht auf der Weide. Da die Versumpfung des Bruchs
im Laufe der Jahrhunderte immermehr zunahm, so wurde der Aufenthalt
für das Vieh gefährlich. Es brachen Viehseuchen aus, die den Wohlstand
der Drömlingsbauern sehr schädigten.
4. Auf welche Weise wurde der Drömling in ein fruchtbares
Land umgewandelt?
Friedrich der Große, der dafür gesorgt hatte, daß der Fiener ent-
wässert wurde, ordnete an, daß auch der Drömling urbar gemacht werde.
Das meiste Wasser stand in der Mitte des Drömlings, da er hier mii
niedrigsten lag. Aus welche Weise sollten nun die großen Wassermassen
abgeleitet werden? Für den Lauf der Ohre mußte ein vollständig neues
Bett gegraben werden. Das alte Flußbett war versandet und verschlammt;
die Ufer waren zerrissen; im Ohrebett lagerten dicke Stämme von Bäumen
und hemmten de» Laus des Wassers. Als die Entwässerungsarbeit im
besten Gange war, schloß der große König im Jahre 1786 seine Augen
für immer. Mit großer Freude hatte er zuvor die Worte des Berichts
gelesen: „Das Wasser rauscht heraus, und die Drömlingsgrundstücke fangen
jetzt schon an trocken zu werden." Das Werk des Königs wurde mit
großein Eifer fortgesetzt. Es wurden 38 Abzugskanäle, 17 Entwässeruugs-
graben, 16 Dämme und ebensoviel Schleusen angelegt, desgleichen 32
eiserne und hölzerne Brücken, um bequeme Übergänge zu schassen. Trotz
dieses großartigen Netzes von Entwässerungsanlagen waren die tiefliegenden
Flächen wenig zu gebrauchen. Die Menschen sanken bei der Arbeit tief
ein in die schlammigen Erdmassen; selbst leere Wagen blieben im Snmpse
stecken. Da kam der Rittergutsbesitzer zu Kunrau (der Ort liegt am
nördlichen Rande des Drömlings an der Eisenbahnstrecke Obisselde—salz-
Wedel) auf den Gedanken, in seinem Drömlingseigentum diese sumpfigen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Die Niederungen. 27
losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die
Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen,
auch nicht der Hilfe, die ihnen von seiten der Kgl. Negierung und wohl-
tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine
lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Eldüberschwemmung der alt-
märkischen Wische im Jahre 1909". Von Maltesen, Werben-Elbe.)
2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer
Zeit für den Ackerbau gewonnen worden?
Die Elbe bildete ehemals der Havelmündung gegenüber ein großes
Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor
etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in
harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie
deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe
und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie Der Unterlauf der Uchte und
Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche
Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver-
standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche
Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln.
Jedes Gehöft war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben
und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt.
3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er
bearbeitet werden?
Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt
mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragreich,
wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee
schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den
schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts.
Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der
Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er
pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern,
muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in
nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den
tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müffen
oft mehr als zwei Paar Pferde vor einen Pflug gespannt werden. Der
zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen
Zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann
dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er
fchwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter,
kommt zur rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die
großen Erdmassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der
Landmann sehr gern, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen
hineinstreuen zu können.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Die Niederungen. 29
nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen-
flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre
vorüber? Bei — verläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich
nach —.
2. Ter Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger-
münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter-
lauf und die Mündung des Tangerslüßchens hat man zu einem Winter-
Hafen erweitert.
3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der ^>tadt
Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland ver-
-einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die
Uchte und links die Milde aufgenommen hat. Von feiner Mündung bis
Seehausen kann der Aland von kleinen Kälmen befahren werden. In der
Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus.
4. Tie Zeetze. Die Quelle liegt im südlichen Teile des Gebietes.
Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu.
Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen
befahren werden.
5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und
ist 49 1/2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen
Seen. Jin S.w. und N. sind seine User hoch und mit altem Eichen-
Wälde umrahmt. Am hohen Süduser liegt das Städtchen Arendsee. Der
See ist sehr fischreich und wirft bei stürmischem Wetter nicht selten Bern-
stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte friert er zu.
0. Schätze in der Tiefe.
Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten
Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton-
und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das
gewöhnliche Baumaterial. Vou besonderer Bedeutung ist der Mergel, der
au den Zichtaner Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel
benutzt wird. Torf wird nur noch wenig gestochen, ebenso Naseneisenstein.
Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerslüßchens vom
Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet
jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wasserstraße und der Eisenbahn
billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe n/M.
fjat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz
erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist
Salz erbohrt.
I). Übersicht «der die Beschäftigung der Sewohner.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker-
bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und
Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizeu,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
30 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
Gerste, Hafer. Der Reichtum an Kartoffeln hat die Anlage von Stärke-
fabriken und Brennereien veranlaßt und begünstigt die Viehzucht. Weit
mehr wird diese durch die grvßeu Wiesen- und Weideflächen an den Flüssen
und in den Niederungen gefördert (Pferde und Rindvieh). In den
ärmsten Teilen beschäftigt man sich nebenbei sehr viel mit Bienenzucht.
Tie großen Heidekraut- und Buchweizenflächen sind den Bienen ergiebige
Nähr- und ^ammelgebiete. Einen sehr wichiigen Zweig des Landbaues
bildet der Hopfen bau. Er bringt dem Anbauer oft reichlichen Gewinn,
verursacht aber auch sehr viel Arbeit. Der Hopseureichtum veranlagte die
Anlage von vielen Bierbrauereien. Der Anbau des Flachses
beschränkt sich jetzt nur auf den Hausbedarf.
In den Niederungen und zum Teil auch an den Flüssen ist der Acker
sehr ergiebig. Hier stehen der Weizen- und Zuckerrübenbau oben an, und
Nohzuckerfabriken sind nicht selten. Die Bearbeitung des Bodens macht
oft große Schwierigkeiten; häufig richtet auch das Hochwasser Schaden an.
An den Gewässern beschäftigen sich viele Bewohner mit Fischerei
und Schiffahrt. Zwar blüht die Fabriktätigkeit in
Tanger münde und in Tangerhütte, doch im allgemeinen ist
sie im ganzen Gebiete nur gering. Die Früchte des Feldes, der Ertrag
der Wieseu, die gezüchteten Hanstiere und die Erzeugnisse der Fabriken
sind die Handelsgegenstände, die nach fernen Orten verkauft werden. Grojj
ist die Menge der Stoffe, die in das Gebiet eingeführt werden, z. B.
Kohlen, Pflastersteine, Kalk, künstlicher Dünger. Der Handel mit diesen
Stoffen gibt auch vielen Leuten Beschäftigung.
Welche Eisenbahnlinien und Handelsstraßen durchschneiden die Altmark?
Vom H o p f e n b a u.
Schon seit mehreren Jahrhunderten treibt man in der Altmark Hopfenbau.
Frachtwagen fuhren den Hopfen früher nach den großen Handetsplätzen Magde-
bürg, Lübeck, Braunschweig! jetzt wird er an Ort und Stelle gehandelt und von
Gardelegen aus versandt. Hellte ist der Hopfenbau im größten Teile des Gebietes
ein wichtiger Zweig des Ackerbaues, und Tallfende leiden unter einer Mißernte.
In den Städten Gardelegen, Calbe a. M und 125 Dörfern bildet der
Hopfenbau den Hauptnährzweig der Bevölkerung. Je nachdem man in anderen
Gegenden geerntet hat, sinkt oder steigt in der Altmark der Preis. 50 kg kosten
10—300 Mk., und 1000000 kg kommen ungefähr zur Ausfuhr. Zum Hopfenbau
gehört warmer Humus- und Sandmergelboden, der das Wasser leicht durchläßt.
Die Hopfengärten liegen meist dicht beim Hause; sie umrahmen das Gehöft und geben
dem ganzen Orte ein freundliches Anseheil. Hat man die Hopfendämme im Freien
angelegt, so wählt man eine vor den rauhen N.; und 0.-Winden geschützte Lage,
gewöhnlich eine Waldeinbuchtung, die der Mittagssonne ausgesetzt ist. Die Hopfen-
pflanzungen zieht man aus Ablegern der besten Stauden. Wenn die jungen Triebe
hervorsprießen, so steckt man an jedes Pslänzchen einen dünnen Stecken, damit
der Hopfen sich daran emporranke und „sich nicht müde wachse". Die Ernte des
ersten Jahres nennt man Jungferhopfen. Im Herbste sterben die Ranken ab,
aber der Stamm bleibt geslind und wächst im kommenden Jahre weiter. Im Früh-
jähre gibt man jeder Pflanze zwei lange Stangen von etwa 3,50 m Länge. Im
dritten Jahre nimmt man Stangen von 7 bis 8 m Höhe. 60 Pflanzen oder Hänfen
gehören immer zusammen- Nach diesem Maße rechnet der Hopfenbauer seinen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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32 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
A.: Ganz ovuk nonnich. Am Dag hemm wie (wäi) oauk noch gat nog. —
Na, wenn't man blos War bliewt, denn wern 'w s' ball vnlln kriegen.
B.: Na 't werd je doch nu wol endlich nbhörn mit reg'n!
A.: Na, utsehn deit't je dennoah so (soau).
Fr. Nüst.
Da in der Altmark nacheinander verschiedene Völkerstämme wohnten,
nämlich die Deutschen (Sachsen, Franken) und die Wenden, so ist auch
die Anlage der Ortschaften und die Bauart der Häuser sehr oer-
schieden.
Die Wendendörfer waren meist in Hufeisenform erbaut rings um
die Kirche und den Friedhof. Alle Häuser stiegen mit dem Giebel und
dem Einfahrtstore an den freien Platz. Das Dorf hatte nur einen Zu-
Altsächsisches Wohnhaus.
gang, eine Straße. Zwar haben Um- und Neubau die Grundform der
Anlage etwas verwischt, aber erkennen kann man die Hufeisenform noch
deutlich (Kreis Salzwedel und Osterburg). Die Deutschen bauten ihre
Häuser meist geradlinig an die Straße oder planlos an viele Wege. Die
altmärkischen Städte sind alle deutschen Ursprungs; sie entstanden bei den
Burgen.
Das sächsische Wohnhaus war ein langer Fachwerkbau, der mit
einem Strohdache gedeckt war. Die Spitze des Hausgiebels war meist
mit einem geschnitzten Pferdekopfe geschmückt. Die Wohn- und Schlaf-
räume sür die Familie, die Ställe für die Haustiere, die Scheune für das
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