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Europa.
Winter. Das Landklima zeichnet sich durch große Wärme-
änderungen aus.
Die Regen fallen hauptsächlich im Sommer in Gestalt von ergiebigen
Gewitterregen, eine Folge des aufsteigenden Luftstromes.
3. Das Mittelmeerklima mit heißen, dürren Sommern und milden
Regenwintern bildet einen Übergang vom Land- zum Seeklima.
Pflanzen- und Tierwelt. Europa ist der einzige Erdteil
ohne Wüste. Auch die Steppe tritt nur in'ganz beschränkter Ausdehnung
auf. Mit Ausnahme des hohen Nordens und der Kafpifteppe finden wir
überall Ackerbaugebiet. Diese gleichmäßige Anbaufähigkeit des Bodens hat
jene Gleichartigkeit in den Haüptformen der Kulturpflanzen und Haus-
tiere hervorgebracht, daß man fchlechtweg von eurov äisch en Haustieren,
Getreidearten, Obstsorten spricht. — Im besonderen kann man
hinsichtlich der Flora und Fauna vier Gebiete unterscheiden: a) Das Mittel
meergebiet ist gekennzeichnet durch seine immergrünen Gewächse, feurigen
Weine und Südfrüchte. Hauptgetreide ist hier der Mais. Unter den Haus-
tieren sind Esel und Maultiere hervorragend. Seidenzucht. Armut an Wald
und Wild. — b) Das mittlere Europa zeigt Reichtum an blattwechselnden
Laubbäumen und an Obstarten. Hauptgetreidearten sind Weizen und Roggen.
Die Weinkultur überschreitet nicht wesentlich den 50. °rt. 33. Wald- und Wild-
reichtum. Hauptgebiet der wichtigsten europäischen Haustiere. Die Nordgrenze
dieser Zone fällt im wesentlichen mit der Polargrenze der Rotbuche zusammen,
die sich vom sw. Skandinavien über Königsberg nach der Krim hinzieht. ^
c) Das gemäßigte kalte Gebiet Europas liegt jenseits dieser Grenze
und umfaßt hauptsächlich das mittlere Skandinavien und Mittelrußland.
Hauptgetreide ist hier Roggen, daneben Hafer und Gerste. Der reiche Wald-
stand zeigt vorwiegend Nadelbestände, Hauptgebiet des europäischen Raub-
wildes. — d) Die nördlichsten Gebiete Europas sind gekennzeichnet
durch das allmähliche Verschwinden des Waldstandes. Die Birke dringt am
weitesten nach N. vor. Auf Kola und im Petschoragebiet tritt bereits die
Tundra auf. Das Renntier ist hier das wichtigste Haustier. Eigenartig
ist die nordische Vogelwelt mit ihren Eidergänsen und Eiderenten.
5. Die Bevölkerung, über 5/* der Menschheit, hauptsächlich auf der
Südwesthälfte des Erdteils zusammengedrängt, gehört der Abstammung
nach zu 19/2o der mittelländischen Rasse an. Die Bevölkerung teilt
sich 1900 in drei fast gleichstarke Völkergruppen:
Germanen (128 Mill.; Deutsche, Niederländer, Skandinavier,
Engländer),
Romane n (108 Mill.; Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen,
Rumänen) und
Slaven (121 Mill.; Russen, Polen, Tschechen, Wendeu, Südslaven).
Kleinere Völkerreste der Mittelmeer-Rafse sind die Basken in den
Westpyrenäen, die Kelten (21/2 Mill.) in der Bretagne und den Gebirgs-
ländern Großbritanniens, die Letten (4 Mill.) in Litauen, Kurland, Liv-
land, die Juden (9 Mill.) und die Zigeuner (1 Mill.).
Die wichtigsten mongolenartigen Völker (20 Mill.) sind die
Türken, Magyaren (madjaren) und Finnen.
Der Religon nach gehören 19/2o aller Europäer dem Christentum
an. Den Sw. Europas beherrscht die römisch-katholische Kirche mit
180 Mill. Bekennern, den N. die evangelische mit fast 100 Mill. und
den 0. und 80. die griechisch-orthodoxe Kirche mit mehr als 100
Mill. Anhängern. — Auf der Balkanhalbinsel kommen 8 Mill. Moham-
medaner vor.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europa Europas Europas Niederländer Polen Wendeu Bretagne Kurland Europas
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Das Deutsche Reich.
5. Das Erwerbsleben: 1. Rohstoffgewinmmg.
Das Erwerbsleben umfaßt
1. die Gewinnung der Rohstoffe, mit der sich vornehmlich Land-
und Waldwirtschaft, Fischerei, Bergbau und Hüttenindustrie befassen,
2. die Veredlung, Zubereitung, Verarbeitung der Rohstoffe
seitens der Gewerbe und Großgewerbe (Industrie), und
3. den Austausch der Boden- sowie der gewerblichen Er-
zeuguisse durch den Handel und den Verkehr.
Der Bodcnbau ist der wichtigste Nahrungszweig der Bevölkerung. Etwa
die Hälfte des Deutschen Reichs entfällt auf Acker-, Garten- und Weinland.
Der Ackerbau blüht überall, wo es Boden und Klima nur gestatten, besonders
im deutschen Tieflande, im Vorlande der Gebirge und in tieferen Gebirgs-
tälern. Zähle fruchtbare Gegenden auf! Im deutscheu Osten herrscht der
Großgrundbesitz vor, im Westen und Süden der Bauernbesitz und der
Gartenbau. Der Schwerpunkt der deutscheu Landwirtschaft liegt im Körner-
bau. Als Hauptgetreide wird Roggen gebaut; dauu folgen Hafer,
Weizen und Gerste, Deutschland steht hinsichtlich der
Gewinnung von Brotgetreide, d. i. Roggen und Weizen, an
4. S t e l l e, es wird nur von Rußland, der Union und Frankreich über-
troffen. Indessen vermag es seine zahlreiche Bevölkerung nicht zu ernähren,
so daß Roggen und besonders Weizen eingeführt werden müssen. Im letzten
Jahrfünft (02—06) mußte durchschnittlich x/u des im Reiche geernteten
Roggens und fast die Hälfte des Weizens vom Auslande bezogen werden.
Ebenso reichen Gerste und Mais uicht aus und so war 1906 eine Getreide-
einfuhr für 3/<t Milliarde M. notwendig.
Rußland lieferte 1906 des sämtlichen eingeführten Getreides, dann
folgen die Union, Argentina, Rumänien und Österreich-Ungarn,
Im Anbau der Kartoffel ist Deutschland das erste Land, es erzeugt
die Hälfte der Kartoffelernte der Welt,
Ebenso hat die Zuckerrübe iu uuserm Vaterlande die ausgedehnteste
Pflege gefunden, vor allem im nördlichen Harzvorland von der Weser bis
zur Elbe, am unteren Saaletal und in Mittelschlesien. In diesen Land-
schaften wird mehr als die Hälfte des deutschen Zuckers gewonnen.
Deutschland ist das erste Zuckerland der Erde
Die jährliche Welterzeugung von Rohrzucker betrug 1903—06 über
6 Mill. t, die des Rübenzuckers ebenfalls 6 Mlll. t. Deutschland liefert 7,
davon, von denen 1906 über die Hälfte im Werte von 200 Mill. Mk. aus
geführt morden ist.
Der Wein, vorzugsweise in den Tälern des Rheins, der Brösel, des
Mains und Neckars angebaut, tritt in seiner Menge weit gegen die der
europäischen Weinländer Italien, Frankreich und Spanien zurück, an
feine m Geschmack werden deutsche Weins orten von
keinem Lande der Erde übertroffen; die deutschen Weine sind
Qualitätsweine.
Wein wurde 1906 gekeltert
Mill. hl. Mill. bl.
Frankreich 51 Österreich-Ungarn (05) 8
Italien 33 Deutsches Reich 2
Spanien u. Portugal 21
Wo baut man im Deutschen Reiche Hopfen und Tabak an?
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Extrahierte Personennamen: Rohstoffgewinmmg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Argentina Deutschland Mittelschlesien Deutschland Deutschland Rheins Mains Italien Frankreich Spanien Frankreich Portugal