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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unser Heer - S. 15

1903 - Leipzig : Dürr
15 Zur halbseemännischen Bevölkerung gehören: a) Seeleute, die min- destens 12 Wochen gefahren sind, b) See-, Küsten- und Hafffischer, welche die Fischerei weniger als ein Jahr betrieben haben. 10» Freiwilliger Eintritt. Wer freiwillig zwei, drei oder vier Jahre dienen will, kann sich schon vom vollendeten 17. Lebensjahre an melden. Er hat zu diesen: Zwecke den Zivilvorsitzenden der Ersatzkommission seines Aufenthaltsortes um einen Meldeschein zu bitten. Ob dieser dem Bewerber erteilt wird, ist abhängig von der Einwilligung des Vaters oder des Vormundes und von der obrigkeitlichen Bescheinigung, daß sich der Meldende untadel- haft geführt habe und durch Zivilverhültnisse nicht gebunden sei. Der Zivilvorsitzende hat vor Erteilung der Erlaubnis festzustellen, ob der Gesuchsteller zur seemännischen oder halbseemännischen Bevölkerung gehört und darf zutreffendenfalls die Erlaubnis zum freiwilligen Diensteintritt nur für die Marine erteilen. Hat der Freiwillige den Meldeschein für das Landheer erhalten, so kann er sich selbst einen Truppenteil aus- wählen. Der Kommandeur dieses Truppenteils läßt ihn ärztlich unter- suchen und entscheidet über die Annahme. Ist er brauchbar, so wird er in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März eingestellt. — Für die Einjährig- Freiwilligen findet der Diensteintritt am l. Oktober statt, beim Train am 1. November und bei einzelnen Jnsanterietruppenteilen am 1. April. 11. Freiwilliger Eintritt in eine Ankeromierschule. Die Unterosfizierschulen haben die Bestimmung, junge Leute, welche sich dem Militärstande widmen wollen, zu Unteroffizieren heranzubilden. Der Aufenthalt in einer Unterosfizierschule dauert in der Regel drei, bei besonderer Brauchbarkeit zwei Jahre, in welcher Zeit die jungen Leute militärisch ausgebildet und in den Elementarfächern und im Militär- Schreibwesen unterrichtet werden. Nach dieser Zeit werden sie einem Infanterie-, Jäger-, Marine-Infanterie-, oder einem Artillerie-Truppen- teile als Gefreite oder Unteroffiziere überwiesen. Die Unteroffizierschüler gehören zu den Militärpersonen des Frie- densstandes, sie haben beim Eintritt den Fahneneid zu leisten. Der in die Unterosfizierschule Eintretende muß 17 bis 20 Jahre alt, mindestens 154 ein groß, vollkommen gesund und brauchbar für den Jnfanteriedienst sein; er muß sich ferner tadellos geführt haben. Der Eintritt kann nur erfolgen, wenn der Freiwillige sich verpflichtet, nach Überweisung an einen Truppenteil noch 4 Jahre aktiv zu dienen. Die Unteroffizierschüler werden bekleidet und verpflegt, wie jeder Soldat des aktiven Heeres. Wer in eine Unterosfizierschule aufgenommen zu werden wünscht, hat sich bei dem Bezirkskommando seines Aufenthaltsortes oder bei einer Unteroffizierschule persönlich zu melden und hierbei den Meldeschein,

2. Unser Heer - S. 17

1903 - Leipzig : Dürr
17 amtliche Bescheinigung über die bisherige Beschäftignngsweise und etwa früher überstandene Krankheiten vorzulegen. Unteroffizier-Vorschulen gibt es in Annabnrg, Bartenstein, ^Greifend erg, Jülich, Neu-Breisach, Weilbnrg, Wohlan; Marienberg (Sachsen), Fürstenfeldbrück (Bayern). Hein, Das kleine Buch vom deutschen Heere, Kiel 1901 u. 1902. r. Gliederung des Leeres. 1. Einteilung. Die deutsche Armee ist in 23 Armeekorps gegliedert. Die preußische Garde bildet ein eignes Armeekorps, das Gardekorps. Von den übrigen 22 Armeekorps stehen das 12. und das 19. unter der Verwaltung Sachsens, das 13. unter der Württembergs, das 1., 2. und 3. bayerische unter der Bayerns. Zur ersten Armeeinspektion (Berlin) gehören das 1., 2., 9., 10. und 17. Korps, zur zweiten das 5., 6., 12. und 19., zur dritten (Hannover) das 7., 8., 11., 13. (württemb.) und 18., zur vierten (München) das 3., 4. und das 1., 2. und 3. bayerische, zur fünften Armeeinspektion (Karlsruhe) das 14., 15. und 16. Armeekorps. Die Inspektion führt in der Regel ein Generalfeldmarschall oder ein Generaloberst. Ein Armeekorps wird von einem kommandierenden General befehligt. Er beaufsichtigt die Dienstübungen, die taktische Ausbildung und die Schlagfertigkeit sämtlicher Truppen des Armeekorps. Znm Generalkommando gehören als Stab: der Generalstab des Korps, die Adjutantur, der Miltärintendant, Generalarzt, Militärvberpfarrer, Korpsroßarzt. Jedes Armeekorps besteht aus zwei bis drei Divisionen, jede Division aus zwei bis drei Jnfanteriebrigaden und einer Kavalleriebrigade. Zum Armeekorps gehören ferner in der Regel eine Feldartilleriebrigade, mit einem ihr unterstellten Trainbataillon, ein Jägerbataillvn, ein Fuß- artillerieregiment und ein Pionierbataillon. Eine Jnfanteriebrigade besteht in der Regel aus zwei Regimentern, das Regiment aus drei Bataillonen mit je vier Kompagnien. Eine Kavalleriebrigade besteht gewöhnlich aus zwei Regimentern zu fünf Eskadrons, bei einigen Regimentern mit einem Detachement Jäger zu Pferde, eine Feldartilleriebrigade meist aus zwei Regimentern, das Regiment gewöhnlich aus vier Abteilungen, von denen eine, bei bestimmten Regimentern, reitend ist. Die Abteilung besteht in der Reget aus drei Batterien, die Batterie aus sechs oder vier bespannten Geschützen. Die Division befehligt in der Regel ein Generalleutnant, die Brigade ein Generalmajor, das Regiment ein Oberst oder Oberstleutnant, das Bataillon ein Major, die Kompagnie (Eskadron, Batterie) ein Hauptmann (Rittmeister). Die Subalternoffiziere (Oberleutnants und Leutnants) sind Gehilfen des Kompagniechefs. Wohlrabe, Deutschland von heute. Ii. 2

3. Unser Heer - S. 23

1903 - Leipzig : Dürr
23 strafe belegt. Artikel 27. Auch im Beurlaubteustande muß der Soldat den ihm obliegenden besonderen Pflichten pünktlich nachkommen und macht sich bei Zuwiderhandlungen strafbar. Ii. Von den Waffengattungen dev Avnree. j. vergleich der drei Lauptwaffen. i. Die Infanterie war und ist die wichtigste der drei Hauptwaffen — sie wird es voraussichtlich stets bleiben. Die Gründe, daß dem so ist, sind äußerst mannigfach und doch höchst einfacher Natur. Einmal ist die Infanterie die einzige Waffengattung, welche unter allen Umständen ver- wendbar bleibt, kein noch so schwieriges Gelände hindert sie bei zweck- mäßiger Gliederung, sie führt einen Kampf ebensowohl bei dunkler Nacht, wie im hellen Sonnenschein des Tages durch; sie ist gleich nützlich im Angriff wie in der Verteidigung. Dann aber wird sie stets die Masse der Heere bilden müssen, weil sie verhältnismäßig am leichtesten aus- zuheben und zu ergänzen, auszubilden und auszurüsten, weil sie am billigsten zu erhalten ist. Es war ein unnatürlicher Zustand, als im Mittelalter vorübergehend die Reiterei künstlich zur Hauptmasse der Heere herausgeschraubt worden war, und der Rückschlag blieb nicht aus: die fest- gefügten Fähnlein der Landsknechte kamen schnell genug zu ihrem Rechte, und vor ihren Spießen zerstoben die Reitermassen wie Spreu im Winde. Gerade das heutige Gefecht weist der Infanterie aber in besonders hohem Grade die entscheidende Rolle zu. Unsere Schlachten spielen sich selten auf einem Kampffeld ab, das mit Vorbedacht für alle Waffen- gattungen ausgesucht werden konnte, die Vortruppen platzen aufeinander, die Massen stehen sich gegenüber, es gilt das Gelände auszunutzen, wie es sich eben bietet. Hat die Artillerie dann ein weites, übersichtliches Schußfeld, so ist das eine hochwillkommene Beigabe — findet der Reiter- führer ein geeignetes, undurchschnittenes Attackenfeld, desto besser. Meist wird das eine wie das andere jedoch nur teilweise vorhanden sein, der Hauptkampf wird sich in einem wechselvollen, durch Straßen, Wälder und Örtlichkeiten zerschnittenen, hindernisreichen Gelände abspielen müssen, und hier kann schließlich nur die Infanterie die Entscheidung herbei- führen. Andererseits wirken Ursache und Folge wechselseitig: Die

4. Unser Heer - S. 25

1903 - Leipzig : Dürr
25 geringer, in den entscheidendsten Augenblicken kann derselbe fast nur noch durch sein persönliches Beispiel wirken. Aus einer derartigen Um- gestaltung der taktischen Formen aber erwuchsen naturgemäß gesteigerte Ansprüche an die Ausbildung des einzelnen Mannes einmal, andererseits erhöhte Anforderungen an seine eigene moralische Kraft. Verkennen wir nun nicht, daß diese moralische Kraft im Brennpunkt des Kampfes harten Proben ausgesetzt wird! Es wäre ein schwerer Irrtum, auf die persönliche Tapferkeit der Massen, auf eine angeborene Kampfeslust unserer Braven allein zu vertrauen. So mancher, der sich selbst stark fühlt, wird nur allzuschnell schwach, wenn der nervenzerrüttende Lärm des Schlachtengetümmels auf ihn wirkt, die ersten Kugeln in die Reihen schlagen, die Verluste sich mehren — das Pflichtgefühl und die Disziplin müssen dann die starken Stützen sein, die auch den Schwachen aufrecht erhalten! Unsere junge waffenfähige Mannschaft aber bedarf, soll solches ehernes Pflichtgefühl, solch feste Disziplin ihr in Fleisch und Blut übergehen, der Gewöhnung im Frieden, bedarf einer steten andauernden Erziehung — für diese, wie für die rein taktische Ausbildung muß deshalb eine nicht zu knapp bemessene Dienstzeit bei der Fahne als ein unbedingtes Erfordernis angesehen werden. Ii. Die Kavallerie ist die kostspieligste aller Waffen, sie ist am schwersten auszurüsten, am schwersten zu unterhalten. Reiterformationen sind im Kriege, wenn Neuaufstellungen notwendig werden, am schwersten zu schaffen, da die Ausbildung von Mann und Pferd bedeutende Zeit erfordert. Es ist charakteristisch für die Eigenart der Waffe, daß ihre Verbände bei allen Armeen schon im Frieden fast vollzählig erhalten werden müssen. In weit, weit höherem Grade als die Infanterie, ist die Reiterei vom Gelände abhängig — ein durchschnittenes Terrain beschränkt ihre Tätigkeit ungemein, steile Höhen und Wälder schließen sie fast ganz aus. Das Wesen ihres Kampfes ist ein ganz anderes als wir es beim Fuß- volk sahen: sie kennt nicht das lange hin- und herwogende Gefecht, kennt nicht die Verteidigung, kennt nicht den Fernkampf mit dem Feuergewehr — sie sucht die Entscheidung ausschließlich im Angriff, in der Attacke, bei welcher die Wucht ihrer Masse und vor allem die Schnelligkeit ihrer Bewegung so recht zur Geltung kommt. Indessen sind die Zeiten, in denen Reitermassen die Schlachten ent- schieden, im allgemeinen wohl vorüber, die Verluste, welche die heutigen schnellfeuernden Waffen der Infanterie und Artillerie einem heranjagenden Reitergeschwader bereiten, sind so gewaltige, daß die Wucht des Stoßes zerschellt, die Schwadronen sich auflösen, ehe sie noch zum Einhauen kommen. Nur ausnahmsweise werden sich noch Situationen finden, in denen man Kavalleriemassen zum Angriffe gegen Infanterie ansetzt, sei

5. Unser Heer - S. 27

1903 - Leipzig : Dürr
die goldene Zeit der Kundschafter ist auch vorüber. Hier und dort zwar wird wohl heute noch jede Heeresleitung ihren gut bezahlten „Agenten" haben, vielleicht bringt auch einer derselben hin und wieder eine brauchbare Nachricht, besonders wenn sich die Armeen längere Zeit gegenüberstehen, wie etwa bei Belagerungen, aber im allgemeinen gilt der Spion heute wenig, die Schnelligkeit der Operationen erschwert ihm seine „ehrenvolle" Aufgabe und seine Mitteilungen werden zudem stets mit der größten Vorsicht aufgenommen, weil man weiß, daß er erfah- rungsmäßig fast immer — beiden Teilen seine Hilfe leiht. Weit / wichtiger sind die Nachrichten, die der Generalstab auch während des Krieges aus Zeitungen sammelt: manchmal ganz unverdächtig scheinende Notizen lassen weitausholende Schlüsse zu. Um nur ein bekanntes Beispiel zu erwähnen, erfuhr die deutsche Heeresleitung den Abmarsch der Armee Mac Mahons von Chalons nach Norden durch englische Zeitungs- mitteilungen, die der preußische Militärattache in London sofort an das große Hauptquartier weiter telegraphierte, das nun seinerseits jene An- ordnungen traf, die schließlich zur Kapitulation von Sedan führten. Am wichtigsten aber ist für das Nachrichtenwesen die Tätigkeit der Reiterei. Vor der Front der im „Konzentrativnsrahon" im Aufmarsch be-

6. Unser Heer - S. 28

1903 - Leipzig : Dürr
28 findlichen Armee sind die Kavalleriedivisionen disloziert und sie bleiben auch zur Lösung ihrer Aufgaben im Aufklärungs- und Sicherungs- dienst während des weiteren Vormarsches einen, ja vielleicht zwei Tagemärsche vor den eigentlichen Heereskolonnen als ganz selbständige Körper. Weit ausgedehnt dringen ihre Patrouillen auf allen Wegen vor, in allen Ortschaften ziehen sie Erkundigungen ein, ja hier und dort gelingt es ihnen wohl auch, noch ein wichtiges Beutestück, etwa den Bericht eines Beamten oder ein Telegramm an den feindlichen Höchst- kommandierenden, aufzuheben. Einzelne Offiziere, von wenigen gut be- rittenen Leuten begleitet, kreisen noch über die Patrouillenlinie hinaus, sie können vielleicht schon melden, daß da und dort ein Biwak, daß dieser Ort, jene Stadt besetzt ist. Endlich stoßen die diesseitigen Patrouillen auf feindliche, bald geraten auch die nachfolgenden Schwadronen von hüben und drüben aneinander; denn der Feind hat natürlich, gleich uns, seine Kavallerie vor der Front. Heftige Reiter- kämpfe, an denen auch die bewegliche reitende Artillerie teilnehmen wird, entspinnen sich und schließlich wird der schwächere Teil zurückgedrängt, er muß sich von seiner Infanterie „aufnehmen" lassen und hört damit auf, vor dieser den schützenden, verhüllenden Schleier zu bilden. Wir können jetzt einen Einblick in die feindlichen Kräfte und ihre Marsch- richtung gewinnen. Allmählich kommt dann unsere eigene Infanterie heran, auf die Reiterkümpfe folgen die ersten Aufeinanderstöße der gemischten Waffen, folgt endlich die Schlacht, für welche — wenn der Kavallerie die Lösung ihrer schweren Aufgabe gelungen ist — nun der Heerführer bereits über Stärke und Absichten des Gegners unterrichtet ist. In der Schlacht füllt der Kavallerie, mindestens einem Teile der- selben, die Aufgabe zu, die Flanken unserer Schlachthaufen zu sichern, von weitausholenden feindlichen Bewegungen, welche jene bedrohen könnten, rechtzeitig Kunde zu bringen. Nach der Schlacht aber soll sie sich an die Fersen des weichenden Gegners heften, sie soll ihn nimmer zur Ruhe kommen lassen, ihn immer von neuem aufstöbern — sie ist ja dank ihrer Schnelligkeit und Bewegung so recht die „Waste der Verfolgung". Es soll nun aber keineswegs gesagt sein, daß eine wirkliche Schlachtentütigkeit der Kavallerie, daß ihr Eingreifen in den Kampf der anderen Waffen ausgeschlossen ist. Wenn jene Schlachtentätigkeit sehr erschwert erscheint, so wird der echte Reitergeist, wird die Schnei- digkeit und der scharfe Blick der Führer auch heute noch die allerdings meist schnell vorübergehenden Augenblicke erspähen, in denen sich Reitermassen zu erfolgreichem Ansturm gegen den Feind führen lassen. Auch heute noch werden der Kavallerie daher auf dem Schlachtfelde herrliche Ausgaben zu lösen bleiben, auch heute noch wird sie an dem Siegespreis ihren vollen Anteil gewinnen können. Die Bewaffnung der gesamten deutschen Reiterei mit der Lanze zeigt, welche Bedeutung

7. Unser Heer - S. 29

1903 - Leipzig : Dürr
29 man an maßgebender Stelle auch jetzt der Schlachtentätigkeit der Kavallerie zumißt. Bekanntlich unterscheidet man zwischen leichter Kavallerie, den Husaren und Dragonern, und einer schweren Reiterei, den Ulanen und Kürassieren. Der Unterschied hat heute jedoch nur insoweit eine Be- rechtigung, als eine gewisse Gliederung nach leichten und schweren Pferden zweckmäßig und notwendig ist; die Ausbildung und die Auf- gaben der gesamten Kavallerie sind dagegen die gleichen. Wenn man trotzdem an den alten Bezeichnungen festhält und dem Kürassier seinen Koller, dem Husaren seine pelzverbrämte Attila, dem Ulanen die knappe Ulanka beläßt, so geschieht dies ans wohlüberlegter Rücksicht auf die Überlieferung, welche mit der Erinnerung an die einstigen Taten der betreffenden Regimenter den Geist der Angehörigkeit zu einer bestimmten Truppe, den Stolz auf diese von Geschlecht zu Geschlecht lebendig erhält. Man soll und darf diese Überlieferung nicht mißachten. Es ist wahrlich nichts Geringes, wenn dieser Kürassier weiß, daß sein Regiment es war, das bei Roßbach als das erste in die französischen Reihen einbrach, wenn jener Dragoner erzählt, wie seine Eskadron sich bei dem Todesritt von Mars la Tour auszeichnete: an dem Bewußtsein, große Vorbilder zu haben, stärkt sich das Gefühl der Notwendigkeit, ihnen nachzueifern. Iii. Die Artillerie, „das schwarze Korps", wie sie sich gern nennen hört, ist heute nächst der Infanterie die wichtigste Waffengattung in der

8. Unser Heer - S. 30

1903 - Leipzig : Dürr
30 Schlacht. Nur langsam und allmählich hat sie sich diese Stellung er- rungen; Napoleon war auch in dieser Richtung bahnbrechend, er ver- einigte zuerst große Artilleriemassen zur Vorbereitung seiner Angriffe. Mit der steten Vervollkommnung des Materials, durch welche nicht nur die Wirkung der Geschütze, sondern vor allem auch ihre Beweglichkeit erhöht wurde, stieg seit den napoleonischen Kriegen die Bedeutung der Artillerie stetig, bis sie im Feldzug 1870/71 ihren Höhepunkt erreichte. Charakteristisch ist übrigens, wie sich gleichzeitig auch die zahlenmäßige Stärke der Artillerie im Verhältnis zur Infanterie steigerte, sie hat sich nämlich nahezu verdreifacht. Wir unterscheiden heute zwischen Feld- und Fußartillerie. Während letztere bei der Verteidigung und dem Angriff von Befestigungen ver- wendet werden soll und für uns infolge der Sorgfalt, mit der unsere Nachbarn ihre Grenze umgürten, eine besonders erhöhte Bedeutung ge- wonnen hat, erfüllt die Feldartillerie ihre Ausgabe im Gefecht, vor allem in der Vorbereitung und Unterstützung des Angriffs der Infanterie oder Schulter an Schulter mit dieser bei der Verteidigung. Die zerstörende Kraft ihrer Geschosse, verbunden mit der Wirkung in die Ferne und nicht zuletzt auch der moralische, nervenerschütternde Eindruck des Geschützfeners begründet die Bedeutung der Artillerie. Unsere heutigen Feldgeschütze können bereits auf 7500 m Entfernung ihr wirksames

9. Unser Heer - S. 32

1903 - Leipzig : Dürr
32 r. Die Lusaren rücken heran. ¿tpjlord], die Trompeten blasen, die Husaren rücken heran! Sie ziehen durch unsre Straßen, ach, wär' ich ein Neitersmann! P. Hoffmann. 3. Schätzung der Pioniertruppe. „Ich bin gekommen, um die Pionierwaffe zu ehren. Denn wenn auch ein Pionier-Bataillon nicht mit wehenden Fahnen und dem Schlage der Trommeln in das Herz des Feindes eindringt, sondern mehr durch unsichtbare Arbeit in die Brustwehr des Feindes für das Eindringen der Jnfanteriemasse Bresche legt, so steht es Meinem Herzen doch ebenso nahe wie die anderen Waffen. Schon der Name der Waffe gibt dafür Gewähr, daß diese Waffe eine Waffe des Fortschritts sein muß; denn man spricht von Pionieren der Kultur, von Pionieren der Wissenschaft und von Pionieren der Arbeit, immer aber in dem Sinne, daß das Wort Pionier den Fort- schritt bezeichnet. Die neuen Waffen verlangen eine neue Festungsbautechnik. Es ist deshalb Aufgabe, den Blick unbefangen, frei und fest auf das Ziel zu richten. Ich zweifle nicht, daß wenn jemals wieder an das Bataillon Anforderungen herantreten, wie bei Schweidnitz, Düppel, Alfen, daß dann das Bataillon wieder neue Lorbeeren in den Ruhmeskranz der

10. Unser Heer - S. 33

1903 - Leipzig : Dürr
33 preußischen Armee flechten wird. Ist doch auch die Heldentat Kliukes und seiner Kameraden, welche noch zum Teil dem Bataillon oder doch Fcldbrückenbau. der Waffe angehören, st'ir die späteren Geschlechter vorbildlich und sinn- bildlich geworden." Aus der Ansprache des Kaisers beim Ibojäbrigen Jubiläum des Pionierbataillon? v. Rauch, am 25. Xi. 1891. 4. Der Luftballon im Kriegsdienst. 1. Allgemein wurde die Luftschiffahrt nach dem deutsch-französischen Kriege in die Armeen eingeführt, und heute ist wohl keine Armee zivili- sierter Mächte vorhanden, welche nicht eine Luftschifferabteilung unterhält. Alle großen Armeen haben trefflich eingerichtete Ballontrains für die mobile Armee eingeführt; in Frankreich besitzt jedes Armeekorps ein Ballontrain. Ganz ähnliche Einrichtungen besitzt Deutschland. Die Zentralstelle der militärischen Luftschiffahrt, das Luftschiffer-Bataillon, befindet sich in Tegel bei Berlin. Mit dem Aufsteigen einfacher Fesselballons beginnen die Übungen; das Fiillen, das Zusammenlegen der Ballons, die Befestigung der Sand- säcke an denselben, die Besteigung der Gondel, die Meldung von oben durch Telephon oder Telegraph, das alles muß auf dem Übungsplätze gelernt werden, ehe man zu den Übungen im Gelände übergehen kann. Bei diesen Übungen treten dann Kabel- und Verankernngswagen in Tätigkeit, auch Wagen mit den mit Wasserstoffgas gefüllten Flaschen, aus denen der Wasserstoff in den sich langsam aufblähenden Ballon Wohlrabe, Deutschland von heute. Ii. 3
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