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1. Schlesien - S. uncounted

1897 - Breslau : Hirt
Vertag vsn Ferdinand Dir! & John w Leipzig u. Ferdinand Ziri in ^rkslau. Vor kurzem gelangte zur Ausgabe das 11. bis 16. Tausend von % ftivfa Nil5wr?ckai» M Länder- und Völkerkunde. Eine Auswahl aus $j* o^luv Ferdinand Hirts Geographischen Bildertafcln. Für die Belehrung in Haus und Schule zusammengestellt von Dr. Alwin Hppet (Bremen) und Arnold Ludwig (Leipzig). 431 Abbildungen nebst einem kurzen erläuternden Text. Steif geh. 3 Ji. Geb. 4 Jl. Inhaltsübersicht: I. Allgemeine Erdkunde. 10 Tafeln mit S2 Abbildungen. Ii. Landsckafts» Kunde. 21 Tafeln mit 79 Abbildungen- Iii. Völkerkunde. 35 Tafeln mit 221 Abbildungen. Iv. Wirt- schaftsliunde und Verkehrswesen. 20 Tafeln mit 79 Abbildungen. _Zur Anschaffung ausdrücklich empfohlen seitens des A. Kserfchutrats in Ktrakbnra. der Kgl. Vrovinziar-Schulkolregien zu Kassel und Stettin, der Kgl. Regierungen zu Düsseldorf, Krank- fürt a. Ä., Warienwerder, Merseburg, Winden, Z'osen, Schleswig unv Ktade; vom Kgl.^reußl Kultusministerium angekauft in 1800 Kzemplaren zum verteilen an die verschiedenen Schuten der Monarchie. — Neuerdings sind auch die nachstehenden Erläuterungen gleich nach Ericheinen fciteus des K, Oberschulrats in Straßburg zur Anschaffung empfohlen und vom Kgl. Preuß Kultusministerium — ebenfalls in 1800 Exemplaren — angekauft worden: «rläuienwm -u J.sirts Mld-rschch. 'Ä/ Nachstehende? Hauptwerl, das für den ,,Bilderschatz" die hauptsächlichste Unterlage abgegeben hat, enthält mehr als 1400, fast sämtlich nach Originalzeichnungen hergestellte Holzschnitte: Ferdinand Hirts Geographische Bildertascln. Für die Ketebimgd. erdkundl. Unterrichts u. die Veranschaulichung derdanmrmen dercrdoberfiäche mit besonderer Keriilillichtianiig der ^ölkerliuiide und Kuiturgeschiliite. herausgegeben von Dr. Alwin Oppel und Arnold Uudwig. Heil I: Allgemeine Erdkunde. Herausgegeben unter Mitwirkung von Prof. Dr. G. Fritsch (Berlin), Dr. G. Leipoldt (Dresden), Prof. Dr. R. Perkmann (Wien), Direktor R. Waeber (Brieg) und vielen anderen hervorragenden Fachmännern. »19 Abbildungen auf 25 Tafeln. Zweite Auflage. Steif gehcstet 3,60 Ji. Hevunden 4,75 Heil Ii: Typische Landschaften. Herausgegeben unter Mitwirkung von F. Könitz (Wien), Dr. Karl Müller (Halle). Richard Oberländer (Leipzig), Prof. Seibert (Bozen) u. vielen anderen hervorragenden Fachmännern. Einführender Text und 2g Bogen Abbildungen, 178 Landschaftsbilder enthaltend. Zweite Auflage. Steif gehestet 5 M. Hevunden e,üv Heil Iii: Völkerkunde. C3n drei Abteilungen.) Herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. I. Baumgarten (Coblenz), Cbock (Chriftiania), Prof. Dr. Kan (Amsterdam), F. Kanitz (Wien), Dir. Dr. Müller (Antwerpen), Prof. Dr. I. Partsch (Breslau), Prof. Seibert (Bozen) u. A. Abteilung 1: Völkerkunde von Europa. 300 Abbildungen auf 30 Tafeln, nebst einem kurzen erläuternden Text. Steif geh. 5,50 M Heb. 7 Jl. Abteilung 2: Völkerkunde von Asien und Australien. 300 Abbildungen auf 27 Tafeln. nebst einem kurzen erläuternden Text. Steif geh. 6,50 .//. tz?e5. 8 Jt. Abteilung 3: Völkerkunde von Afrika und Amerika. 311 Abbildungen aus 31 Tafeln,erläuternder Text u.generalregister d.gesamtwerts. Stelf gel). 7 ^ Heö. 8.50..«. Als ein erweiterter, erlär « um Ii. Teile ist erschienen: Jaudschaftokuude. Versuch ei, ^ er gesamten Erdoberfläche in Skizzen, Cbarakteristiken u. Schilderung^ cll ^ el. ^.Ausg. Geh. Um. Geb. 14.,Mm. sches Lesebuch von Pros. Dr. /»entscher und Ilmfrfjau in fjf tili fit llttb Jftct 3 Äe^Mit^en^Bttdern. Teil I: Deutschland. Geh. 2.50^. Geb. 3,30^. Teilll: Hu ^ ; veutschenreichs). Geh 3.60^. Geb.4,50^. Als ein Seitenstück zu den Vielverl £ ® hischeu Aldertafeln" seien empfohlen: Ferdinand Hi> ^" e Bildertafeln. Teil I: Das Altertum bis zum Zlnte o ? >mo. Steif geh. 2,50 usr. Teil Ii: hon deuanfängen des Christi *V »n des Xix. Mrlj. Steif geh. ^ ■ Teil l u. Ii in einem ßande, nebst erlär 2*^^= .eln 1 .^.), steif geh. geb. 7,.»

2. Schlesien - S. 3

1897 - Breslau : Hirt
Worrvort. Das vorliegende Buch ist zunächst für die Hand der Lehrer bestimmt. Möchte es durch ihre Vermittelung auch in den Händen der Schüler seinen Zweck erfüllen: Liebe zur Heimat zu wecken und genauere Kenntnis der heimatlichen Provinz zu geben! Eine kurze, anschauliche Besprechung des Landes im Sinne Ritters wollte ich bieten. Wie weit dies Ziel von mir in dem vorliegenden Bändchen erreicht worden ist, das zu beurteilen überlasse ich in erster Linie meinen Berussgeuossen. Die für alle Schulen, insonderheit für die Volksschulen geeigneten Stoffe sind in größerem Drucke gegeben, die Zusätze, für gehobene Schulen bestimmt, iu kleinerem Satze. Jeden, auch den kleinsten Vorschlag zur Vervollkommnung und Ver- bessernng künftiger Auflagen werde ich dankbar entgegennehmen. Münsterberg, im September 1896. Aedor Sommer.

3. Schlesien - S. 5

1897 - Breslau : Hirt
I, Ml, Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. Lage und Grenzen. Die Provinz Schlesien liegt im südöstlichsten Teile des Königreiches Preußen. Im Osten, Süden und Westen ist sie von fremden Ländern um- geben, nur an der Nordseite hängt sie mit Preußen zusammen. Ans der langen Südwestseite bilden die Sudeten einen natürlichen Grenzwall. Die Erhebungen an der Süd- und Ostgrenze sind niedrig und wirken darum nicht trennend. Hier begrenzen die Weichsel, Warthe und Prosua aus längeren Strecken die Provinz. Nach Norden hin geht Schlesien nn- merklich in das übrige Gebiet Preußeus über. So deuten schon seine natür- licheu Grenzen an, daß Schlesien zu Preußen gehört. Die Nachbarländer Schlesiens sind im Osten: Polen und Galizien, im Süden: Österreichisch-Schlesien, Mähren und Böhmen, im Westen: das Königreich und die Provinz Sachsen, im Norden: die Provinzen Branden- bürg und Posen. Schlesien ist weit in slavisches Gebiet vorgeschoben. Darum ist eiu beträcht- licher Teil seiner Bewohner slavisch. Und weil im Osten die natürliche Grenze fehlt, ist hier auch die Sprachgrenze von der politischen sehr abweichend und greift tief in schlesisches Gebiet ein. (Näheres darüber siehe unter „Bevölkerung".) Die Lage des Landes inmitten zweier großen, oft feindlichen Reiche (Polen und Böhmen) hat das kleinere Schlesien niemals zu politischer Selbständigkeit kommen lassen. Es war immer ein Anhängsel und Nebenland und hat bis zur Besitzergreifung durch die Hohenzollern schwer unter dieser Stellung gelitten. In der Gegenwart ist Schlesien durch seine Lage zu einem Wächter deutschen Wesens gegen den Ansturm des Slaven- tums und zu einem strategisch wichtigen Gebiete geworden. Die Grenzsperren im Osten, Süden und Süd-Westen weisen Schlesiens Verkehr besonders nach dem Hauptlande, nach Preußen. Die Grenzlinie folgt auch im Südwesten nicht immer den: Kamme des Gebirges^ (Bestimme an der Hand der Karte, wo sie a. nördlich, b. südlich davon abweicht!) Sie hat infolge der vielfachen Windungen eine Länge von 1500 km (200 Ml.). Die zahlreichen Ausbuchtungen der Grenze sind im Norden und Nord-Westen bedeutungslos, weil Schlesien dort an Teile des deutschen Reiches grenzt. Das Übergreifen über das Grenzgebirge gegen Österreich (z. B. im Lewiner Ländchen), sowie das Einspringen der österreichischen Grenze (z. B. bei Friedland in B., Hotzenplotz, Braunauer Ländchen),

4. Schlesien - S. 6

1897 - Breslau : Hirt
6 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. zum Teil auch die Umfassung der Grafschaft Glatz dnrch die preußische Grenze sind in Kriegszeiten schon störend oder gefahrbringend gewesen und erschweren im Frieden Zoll-Beaufsichtigung. Von der größten Bedeutung ist in der Jetztzeit die östliche Grenz- linie, die gegen Rußland gekehrt ist. Zur heutigen Provinz Schlesien sind folgende alten Landesteile vereinigt: 1. das (ehemals souveräne) Herzogtum Schlesien, 2. die (ehemals souveräne) Grafschaft Glatz, 3. die preußische Markgrafschaft Oberlausitz. Größe. Schlesien ist etwa 40 000 qkm (716 Quadrat-Meilen) groß. Das be- trägt beinahe den 9. Teil des ganzen Königreiches Preußen. Schrien ist die größte aller Provinzen Preußens. Seine größte Längen-Ausdehnung reicht von Benin bis Ruhland und beträgt 420 km (56 Meilen); die größte Breiten-Ausdehnung (von Mittelwalde bis Militsch) beträgt 180 km (24 Meilen). Oberflächengestalt. I. Allgemeines. Der Nordost-, Südost- und Südwest-Rand der Provinz sind erhöht. Am höchsten erhebt sich der Südwest-Rand, die Sudeten. Niedriger ist der Südost-Rand, der von den nördlichsten Ausläufern der Karpaten ge- bildet wird, und am flachsten verläuft die nordöstliche Begrenzung durch einen Teil des südlichen Landrückens. Zwischen diesen Gebirgszügen streicht von Süd-Ost nach Nord-West ein Tiefland, das nur wenig nach Nord-Westen zu abfällt und meist die gleiche Breite hat. In ihm liegen zerstreut eine Anzahl Berge und Berggruppen. Diese nennt man treffend „Vorposten" des Gebirges. Im nördlichen Teile der Provinz wird das Tiefland durch die Dalkauer Höhen gespalten. Auf diese Weise gewinnt die Oberfläche Schlesiens die Gestalt einer halben Mulde. (Die Teilung ist in der Qner-Achse zu denken.) Der Unterschied zwischen der Süd-West-Umwallung und den übrigen ist sehr bedeutend, da die Höhe der Sudeten bis zu 1600 m aufsteigt, während sich die höchsten Gipfel des Landrückens nur bis ungefähr 400 m erheben. Die tiefste Liuie der schleichen Tiefebene bezeichnet die Ldcrfnrche. Ihr Abfall beträgt zwischen Ratibor und Neusalz nur 110 m. Darauf beruht der laugsame Lauf des Stromes durch die Tiesebeue. Die schlesische Tiesebeue ist als eine südöstliche Anszipselung der großen nord- deutschen Tiesebeue anzusehen. Ihre Breite beträgt durchschnittlich 100 km (14 Meilen), ihre Länge 330 km (44 Meilen». Ihr Charakter ist an der Oder der einer völligen Ebene, nach den Gebirgen zu geht sie in Hügelland über. Die Abdachung der Sudeten zur schleichen Ebene ist meist steil, die der übrigen Umwallungen aber sanst.

5. Schlesien - S. 8

1897 - Breslau : Hirt
8 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. herab hat man eine prächtige Aussicht auf das Land ringsum, so besonders von der Uischofskoppe (890 m). Sie ist unter den Bergen des niederen Gesenkes am weitesten nach Norden vorgeschoben, bis an die schlesische Grenze bei Zicgenhals und hat eine glockenförmige Gestalt. Sie fällt nach der preußischen Seite steil ab und gewährt einen Blick über die oberschlesische Ebene bis hin zu deu Kar- paten. Nach den Sudeten hin überschaut man von hier aus ein welliges, abwechseluugsreiches Hügelland. In das Hochland des niederen Gesenkes schneiden viele Flnßthäler ties ein, unter ihnen die der Oder, Oppa und Möhra. Sie biegen oft recht- winklig um, und darum gewährt die Wanderung in ihnen viel Abwechselung. Eine merkwürdige Gegend im niederen Gesenke ist „das Huhfändcheil." Es liegt an der Oder da, wo sie in ihrem Oberlaufe aus dem engen, felsigen Thale heraustritt, und ist ein breites Thal voll Wiesen und frucht- barer Felder. Sie werden nicht selten, besonders zur Zeit der Schneeschmelze, von der Oder überflutet. Die vielen Krümmungen des Flusses, lockerer Boden an seinen Ufern und ein geringes Gefälle befördern die Überschwemmungen. Das Kuhländchen ist ein wahres Kuhland. Die üppigen Wiesen leiteten die Bewohner zur Viehzucht hin. Jetzt ist der Kuhläuder Rinderschlag be- rühmt und wird mit großer Sorgfalt gepflegt. Die Bevölkerung ist ein Gemisch von Deutschen und Slaven. Man nennt sie „Wasserpolacken." Sie halten fest an alter Sitte und Tracht, dnrch die sich oft selbst benachbarte Dörfer von einander unterscheiden. c. Das hohe Gesenke schließt sich nordwestlich an das „niedere Gesenke" an und führt auch den Namen „Altvatergcbirge." (Siehe Figur 1.) So wird es nach seinem höchsten Berge, dem Altvater (A.), benannt, der im südlichen Teile des Gebirges aufsteigt. Er bildet den Kern des Gebirges. Von ihm läuft ein Zug nach Süden bis zur Hohen Heide (Li. H.) und biegt hier uach Süd-Westen. Vom Alt- Vater geht der Hauptzug des Gebirges nach Norden, erst in einem Kamme, der sich aber bald in zwei Kämme spaltet. Der höhere und längere von ihnen streift nach Nord-Westen. Er trägt in seiner Mitte den Roten Berg (R. B.), an dessen Ostseite sich der Kamm tief einsattelt, so daß er hier von einer Kunststraße überschritten werden kann, die Österreichisch-Schlesien und Mähren verbindet. Am Ende des Kammes erhebt sich die Hockschar (Et.). Von ihr aus fällt er schnell ab und wendet sich nach Westen. Der kürzere und niedrigere der beiden nördlichen Kämme ist erst gerade nach Norden und dann nach Nord-Osten gerichtet. Von der Biegung an heißt

6. Schlesien - S. 10

1897 - Breslau : Hirt
10 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. Wo an den Abhängen der spärliche Ackerbau aufhört, bleibt den Leuten keine andere Erwerbsquelle als die Weberei. Am Südabhange blüht au einzelnen Stellen Bergbau und Hüttenbetrieb, denn dort werden Eisenerze gefunden. Der Kamm des Altvatergebirges bildet überall die Wasserscheide zwischen £itcr und Donau. Den Naturfreund erfreut hier an vielen Stellen noch die echte Ur- wüchsigkeit der Gegend und ihrer Bewohner. Über den Altvater, den zweithöchsten Berg der Sudeten (1490 m), geht die Landesgrenze zwischen Österreichisch-Schlesien und Mähren und folgt dann dem ganzen Zuge bis zur Hockschar hin. Der Scheitel des Berges ist eine flache Kuppe, die man umwandern muß, um die weite Aussicht zu genießen, die einen besonders guten Einblick in die Formation des Gebirges gewährt. Zwischen dem Altvater und der Hohen Heide erhebt sich der Peterstein (P., 1446 m), vom Altvater durch eine tiefe Einsattlung getrennt. Er trägt auf seinem Gipfel einen hohen Glimmerschieferfelsen, an den sich viele Sagen knüpfen. Er ist der Blocksberg des Gesenkes; denn hier versammeln sich nach diesen Sagen nachts die Hexen zu allerlei Teufelsspuk. Von der Hohen Heide aus streicht der Südzug nach Süd-Westen hin als Janowitzer Heide (5. Hl). Nördlich vom Altvater liegen nahe bei einander in der Richtung von Westen nach Osten der Leiterberg (L. B.) und der Zitterberg (Z. B.), jeder durch einen Gebirgs- rücken mit dem Altvater verbunden. Vom Leiterberge geht der Viele- oder Urlich- (d. h. Ahorn-) Kamm nach Nord-Osten. Er endet mit der Urlich-Koppe (U. K., 1205 rn), an die sich bei dem ärmlichen Bergwerksdorf Neiwiesen das Moosbruch anschließt. Das ist ein ausgedehnter Sumpf mit mehreren Teichen; aus dem größten derselben kommt die schwarze Lppa, welche sich dann mit der mittleren und kleinen Lppa (beide vom Altvater) vereinigt. Unmittelbar unter dem Gipfel des Roten Berges steht eine vielbesuchte Wallfahrts- kirche bei der Wunderquelle Brünnel-Heide. Von hier hat man einen besonders schönen Blick in die südlichen Thäler des Gesenkes und nach Mähren hinein. Von der Brünnel-Heide führt ein Weg auf dein Kamme hin über den Kepernick- stein (K. St., 1424 m) zur Hockschar (H., 1351 m), die nach allen Seiten steil abfällt, nach Westen zum Sattel vou Ramsau (759 w). Unter den Orten des Altvatergebirges erlangte die kleine Kolonie Gräfenberg am Abhänge des Hirschbadkammes (H. K.) Weltruf durch ihre Kaltwasserheilanstalt, die durch den Bauer Priesnitz begründet wurde. Ihre weiten Kurpromenaden enden auf der Nesselkoppe (N. K.), dem höchsten Punkte des Hirschbadkammes. Die Goldkoppe (G. K.) schließt im Norden das Freywaldaner Thal vollends ab, das sich durch lebhaste Leinen-Jndustrie auszeichnet, die in dem Städtchen Freywaldan ihren Mittelpunkt hat. An das Alrvatergebirge grenzt 2. das chtatzer Wergtand, it. Allgemeines. Das Glatzer Bcrgland ist eine Kessellandschaft von rechtwinkliger Form. Die Mitte ist am meisten vertieft und ebenes Land, das von Rand- gebirgen eingeschlossen wird. Der Nordost- und Südwestrand sind völlig gleichlaufend und fast gleichlang. Jeder von ihnen wird in der Mitte durch eiuen tiefen Einschnitt in zwei Züge geteilt. Den Nordostrand bilden — von

7. Schlesien - S. 12

1897 - Breslau : Hirt
12 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. Kamm (W. K). Der mittlere trägt am nördlichsten Ende den Schwarzen Berg (Schw. B.), von dem durch eine moorige Hochebene der Spitzberg (8p. B.) geschieden ist. Die Rücken dieser Kämme, besonders aber die Ränder der zahlreichen tiefen Thäler sind mit dem herrlichsten Walde bestanden. Darum beschäftigen sich die Bewohner des Gebirges auch sehr viel mit Holzarbeit. Sie fällen Figur 3. Das Glatzer Schneegebirge. die riesigen Bäume im Sommer, fahren sie im Winter mit großer Mühe auf Schlitten ins Thal und bearbeiten das Holz zu Bau-- oder Brennholz. An den vielen Gebirgsbächen findet man sehr zahlreiche Brettschneidemühlen. Überhaupt wird die reiche Wasserkraft des Gebirges fleißig benutzt. Man staunt, wenn man durch die Dorfer an seinem Fuße dahin geht, über die große Zahl von Mühlen, in denen Getreide gemahlen oder Leinsamen und Rinde zerstampft wird. Der Boden bietet sonst nur wenig Ertrag, denn die Felder ziehen sich meist an steilen Berglehnen hinauf, von denen der Regen oft den fruchtbaren

8. Schlesien - S. 16

1897 - Breslau : Hirt
16 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. führt. In ihrer Mitte liegt die Deschnayer Koppe (D. £, 1114 m). Am Nordende erhebt sich die Hohe Mense (H. M., 1054 m). In ihrer Nähe kommen die beiden Kämme sehr nahe aneinander, nur das breite Thal der Rcinerzer Wcistrih trennt sie noch. Die Weistrih entspringt auf den Seefelden! (8. ?.). Sie sind ein großes Sumpf- und Moorgebiet mit einigen kleinen Lachen voll dunklen Wassers. Ehemals war das ganze Gebiet eiu großer See. Er ist aber jetzt gänzlich mit Torfmoos verwachsen. Unten hat sich eine fast 2 m hohe Schicht von schwarzem Torf gebildet, der ein gutes Breuumaterial liefern würde, wenn er von der Höhe bequem heruntergeholt werde» könnte. Da hier die Erlitz, die nach Süden zur Elbe fließt, und die Wcistritz, die in die Neisse geht, entspringen, bilden die Seefelder die Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee. Das Gebirge ist nicht sehr reichlich bewaldet; nur im nördlichen Teile des Erlitzthales breitet sich ein großes Waldgebiet aus. Aber das be-

9. Schlesien - S. 18

1897 - Breslau : Hirt
18 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. steile, vielzerklüftete Felswände, düstere Schluchten, breite, tischplattenartige Gipfel, große Felstrümmerhaufen und ein spärlicher Baumwuchs. Von dein Thale der Reinerzer Weistritz steigt es als schmale Hochebene an und behält fortwährend nordwestliche Richtung. Die Ränder dieser Hoch- ebene sind steil, oft senkrecht. Sie verbreitert sich allmählich; ihre breiteste stelle heißt der Leierberg, dessen Hochfläche die Große Heuscheuer (Gr. H.), die Kleine Heuschener (Ke. H.) und der Spiegelberg (Sp. B.) gleich un- Figur 6. Das Heuscheuer-Gebirge. geheureu Felsklötzen von ziemlich gleicher Hohe aufgesetzt sind. Nördlich vom Leierberge verschmälert sich die Hochebene zu einem Grate, der immer scharf- kantiger und zerklüfteter wird und nördlich vom Braunauer Sterue (8t.) allmählich abfällt. Vom Leierberge senkt sich eine schmale Sandsteinebene mit ebenfalls steilen Rändern allmählich nach Süd-Westen hin ab. Auf ihr führt eine vielgewundene Kunststraße an dem Kurorte Cudowa (C.) vorüber nach der Höhe des Leierberges bis Karlsberg (Ka.) und von da über die Hochebene. Am steilen Nordabhange derselben leitet sie wieder in vielen langen Win- düngen hinab nach dem Städtchen Wüuschelburg (W.). Auch mit dem Weistritz- thale ist Karlsberg ' durch zwei Wege verbunden, von denen der eine in Reinerz endet.

10. Schlesien - S. 20

1897 - Breslau : Hirt
20 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. So kann man bequem von allen Seiten zur Groden Heuscheuer (919 m) gelangen. Sie sieht von ferne wohl einem Scheuueudache, mehr noch einem riesigen Festungswerke ähnlich und scheint ein einziger großer Felsblock zu sein, der etwa 150 m hoch ist und dem Plateau des Leierberges aufge- setzt ist. An ihrem Fuße liegt das Dörfchen Karlsberg, dessen Bewohner sich hauptsächlich durch das Umherführen vieler Fremden in den Felsen der Heu- scheuer ernähren; denn die Felder, die auf der Hochfläche liegen, bieten nur einen so geringen Ertrag an Hafer und Kartoffeln, daß die Bewohner der übrigen kleinen Dörfer auf und an dem Leierberge sich nur mit Hilfe der Weberei erhalten können. Von Karlsberg aus steigt man auf mehreren hundert Stnfen zwischen und an den Felsen der Heuscheuer hinauf, die um so zerklüfteter erscheinen, je näher man ihnen kommt. Ihre gleichmäßig graue Farbe wird belebt durch das dunkle Grün hoher Tannen, die freilich nicht fehr dicht bei einander stehen; denn sie können nur in den zahlreichen tiefen Furchen zwischen den Felsen Wurzel fassen. Die Spitzen der Felsen schauen über die Wipfel hervor, und erst die ebene Hochfläche zeigt wieder dichteren Baumschmuck. Sie ist aber auch wie der Abhaug am Fuße der Felsen mit Steintrümmern übersät und von tiefen Rissen durchfurcht. In ihnen haben Regenwasser und Frost den Sandstein in wunderliche Formen zerwaschen und zersprengt. Da erblickt man Felsmassen, die einem Kamele oder Negerkopfe oder Schiffe oder Bären ähnlich sehen. Eine tiefe Schlncht, in die man aus uahezu 100 Stufen hinabsteigt, führt in ihren einzelnen Teilen verschiedene Namen und heißt an der einen Stelle die „Schncegruben", weil in den tiefen Spalt das ganze Jahr kein Sonnenstrahl dringt, und darin der Schnee niemals ganz wegschmilzt. Vom höchsten Felsen aus, der „Großvaterstuhl" geuannt wird, hat der Wanderer eine entzückende Aussicht über die gauze wildzerklüftete Gegend und in die lachende schlesische Ebene hinein. Da kann er auch das ganze Braunauer Ländchen überschauen, das nördlich von dem Sterne um die Stadt Braunau (B.) herum liegt, aber schon zu Österreich gehört. Von hier aus sieht man auch die unfern gelegene prächtige Kirche in Albendorf (A.). Das ist der besuchteste Wallfahrtsort von ganz Schlesien. Die Teiche, Bäche und Berge um ihn herum sind gleich denen bei Jerusalem und im heiligen Lande benannt. Schon der Ratschen- und Steinbcrg zeigen die Saudstein-Formation der Heu- scheuer, und der erstere schließt das Lewiner und das westlich von diesem gelegene Gebiet geographisch von der Grafschaft ab; dennoch gehört dieser Zipfel noch zu Preußen. Er hat wenig Wert, denn er ist unfruchtbar und industrielos. An der Hebung seiner armseligen Weberbevölkerung wird jetzt rastlos gearbeitet. -Man sucht die Weberkinder anderen, lohnenderen Berufsarten zuzuführen. Der Zusammenschluß der Hochebene des Leierberges zu einem schmalen Kamme
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