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1. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. VI

1869 - Langensalza : Beyer
Vi fahren, was vor uns in dieser oder jener Rücksicht unter den Menschen geschehen ist, so hat er Sinn für Ge- schichte ; er ist ein Geschichtssreund. Das unter diesem Titel erscheinende anspruchslose Büchlein, bei dessen Bearbeitung der Verfasser die besten Schriften benutzte, hat keinen andern Zweck, als den, dem aufblühenden Geschlechte, vorzüglich durch die Volks- lehrer, Lust und Liebe zu einer Wissenschaft einzuflößen, deren Kenntniß, namentlich in unserer Zeit, unentbehrlich geworden ist. Zugleich soll das Merkchen aber auch solche Erwach- sene, die vielleicht keine Gelegenheit hatten, mit der Ge- schichte bekannt zu werden, in die Vergangenheit einsühren und ihnen eine nützliche Unterhaltung gewähren, eine Unterhaltung, welche geeignet ist, sie für alles Große, Wahre und Schöne zu entflammen, von allem Schlechten und Unedeln aber abzuschrecken. Sollte dies Büchlein, Erzählungen — meist Biogra- phien — aus der Geschichte der Orientalen und der Griechen enthaltend, nicht ganz ungünstig ausgenommen werden, so liegt es in dem Plane des Verfassers, Bio- grapbie'n aus der Geschichte der Römer, aus der Mittlern und neuern Geschichte gern Nachfolgen zu lassen. Der Geschichtsfloss ist so reichhaltig, daß eine passende Auswahl desselben, besonders für die Schule, eine schwere Ausgabe ist. Möchte die vorliegende Auswahl ihrem Zwecke nur einigermaßen entsprechend gefunden werden!

2. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 2

1869 - Langensalza : Beyer
2 darunter eine große, schöne Gegend zu verstehen, die durch natürliche Grenzen, wie Berge, Gewässer und Wälder, gleichsam eingezäunt und von andern Gegenden abgesondert war. Hier aber, wo die ersten Menschen Alles hatten, was ihr Herz wünschte, ver- sündigten sie sich an Gott durch Ungehorsam; darum wur- den sie des Aufenthalts im Garten Eden (dem Paradiese) ver- lustig, und es blieb ihnen der Zugang zu demselben fortan ver- schlossen. Während sie ohne große Mühe in dem von Gott ihnen angewiesenen, sehr fruchtbaren Wohnplatze ihren Unterhalt fanden, mußten sie nun im Schweiße ihres Angesichts ihr Brod essen. Ueber die Lage des Paradieses ist von gelehrten Leuten Viel geforscht und gestritten, aber Nichts weiter herausgebracht worden, als daß es wahrscheinlich in den, vom kaspischen Meere süd- lich gelegenen Landstrichen (am Flusse Euphrat nt Asien) befind- lich gewesen sei. Die Menschen vermehrten sich nach und nach sehr, und singen an, sich über die Erde zu verbreiten. Da sie sich aber auf tausenderlei Weise an ihrem Schöpfer versündigten, so ließ Gott eine große Wasserfluth kommen, durch welche das Menschenge- schlecht bis auf den von Gott erwählten Noah vernichtet wurde. Die Schöpfungstage. 1. Mos. Kap. 1. Als todt und schweigend noch die Erde In tiefer Nacht verhüllet lag, Da sprach der Ewige: Es werde! Da ward der erste Tag! Er schwebte hernieder im röthlichen Schein, Ihn weihten die Lieder der Himmlischen ein. Gott sprach: — es flohen mit Getümmel Die schwarzen Wasser von den Höh'n, Hoch wölbte sich der blaue Himmel Zur Veste rund und schön. Hoch strahlet des Himmels entzückendes Blau, Er sendet der Erde das Licht und den Thau. Gott sprach: — Er hieß die Fluth entrollen, Die Erde hob ihr Haupt empor, Es rauschten Ströme, Bäche quollen Aus Berg und Fels hervor.

3. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 35

1869 - Langensalza : Beyer
35 Ich ziehe dir das Kleid der Ehren an, Und ich verlängere deines Lebens Bahn. So will ich dich vor aller Welt erhöh'n, Und keine Zeit soll deines Gleichen seh'n." Kirsch. 11. Die Theilung des Königreiches (975 v. Chr.) 1. Kon. 12. Könige in Israel und Juda. Nach dem Tode Salomo's wurde sein Sohn Rehabeam König. Jerobe am, von den Israeliten aus Aegypten gerufen (wohin er vor dem Könige Salomo geflohen war), und die ganze Gemeine Israel kamen zu Nehabeam, und sprachen: „Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht; so mache Du nun den harten Dienst und das schwere Joch leichter, das er uns aufgelegt hat; so wollen wir Dir unterthänig sein." Nehabeam bestellte die Bittenden auf den dritten Tag wieder zu sich, weil er sich erst mit seinen Rathen besprechen wollte. Die alten, erfahrnen Nathe seines Vaters sprachen zu ihm: „Wenn Du dem Volke die ausgesprochene Bitte gewährst, so wird es Dir unterthänig sein Dein Leben lang." „Er gab aber dem Nathe der erfahrenen Männer kein Ge- hör, sondern folgte bloß den Rathschlägen der jüngeren Räthe, welche mit ihm ausgewachsen waren. Diese aber hatten dem Re- habeam den Rath ertheilt, dem Volke durchaus nicht zu Willen zu sein, sondern dasielbe noch mehr zu drücken. Also that er auch nun. „Mein Vater", sagte er ihm, „hat euch ein schweres Joch aufgelegt; ich werde euch aber ein noch schwereres anflegen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber werde euch mit Scorpionen züchtigen." Da fielen ans einmal zehn Stämme in Israel von ihm ab und errichteten ein neues König- reich, das sie das Reich Israel nannten. Nur der Stamm Juda und der kleine Stamm Benjamin blieben ihm treu, und bildeten das Reich Inda. So wurden Stolz und jugendlicher Uebermuth bestraft. — Von jetzt ab war nun Israel in zwei Reiche getheilt. 3 *

4. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 36

1869 - Langensalza : Beyer
36 Die zehn Stämme wählten sich einen eigenen König, den Je- robeam, und befreundeten sich fortan nie mehr mit ihren Lands- leuten aus dem Stamme Juda und Benjamin, ja sie führten so- gar schwere Kriege mit einander. Die Hauptstadt des Reiches Juda blieb Jerusalem, die des Reiches Israel (dessen Könige anfänglich in Thirza resi- dirteu) wurde Samaria. Die Könige von Juda sowohl, als von Israel waren, wenige Gute ausgenommen, alle sehr böse. Das Königreich Juda erfreute sich zwar einiger guten Könige, ward aber doch durch die zahlreichen schlechten so in Verfall gebracht, daß Nebukadnezar, König von Babylon, im Jahre 600 v. Chr. den letzten König, Zedekias, und den größten Theil der Einwohner gefangen weg- führen konnte. Die Könige waren: i. R eh ab e am Sohn und Nachfolger Salomos, welcher in Jerusalem bis 958 ■ v. Chr. regierte, wo er im 17. Jahre seiner Regierung starb. Er war dem Götzendienste öffentlich ergeben, der schon unter sei- nem Vater Salomo wieder eingerissen war. Vergl. 1. Kön. 11, 43. Kap. 12, 1 ff. 14, 21. 25. ff. 2. Abia, auch Abiam, ein Sohn Rehabeams (1. Kön. 14, 31), re- gierte nur drei Jahre und wandelte in den Sünden seines Vaters. Vergl. 1. Kön. 15. 3. Assa, Sohn und Thronfolger Abiams, regierte 41 Jahre. Von ihm heißt es 1. Kön. 15, V. 11 : „Er that, was dem Herrn wohlgefiel", denn er rottete den Götzendienst aus. Vergl. 1. Kön. 15 des. V. 8—24. 4. Josaphat, Sohn und Nachfolger Affas (914—889 v. Ehr.), unterdrückte den Götzendienst und beförderte die Kenntniß und Verehrung des wah- ren Gottes unter seinem Volke, verbesserte das Heer und suchte auch die Schifffahrt auf dem rothen Meere wieder empor zu brin-

5. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 5

1869 - Langensalza : Beyer
5 abgesendete Tauben von der Abtrocknung des Landes überzeugt hatte. Zum Dank für seine Errettung baute Noah Gott einen Altar und zündete ein Brandopfer auf demselben an. Ein schöner Regenbogen erschien daranf am Himmel als Zeichen der gött- lichen Gnade; denn von nun an sollte keine Sündfluth mehr die Erde verderben*) (1. Mos. 8, 22). Noah wirkte bis in sein höchstes Alter durch Gerechtigkeit und Frömmigkeit, beson- ders auch durch die Verkündigung des göttlichen Gebotes, kein Menscheublut zu vergießen, sehr segensreich für die Menschen, die er auch im Acker- und Weinbau unterwies. (Vergl. über ihn: 1. Mos. 5, 29, 32 und Kap. 6 bis Kap. 9). Die Nachkom- men Noahs wurden nach und nach ein großes Volk und breiteten sich vom Ararat nach dem Tieflande des Euphrat und Tigris hin immer weiter auf Erden aus. Die Abkömmlinge sei- nes ältesten Sohnes Sem (— Ruhm) blieben in Asien; die des Ja ph et ( — Ansbreiter) bevölkerten Europa und die seines jüngsten Sohnes Ham (auch Cham — Schwärze) nahmen in Afrika ihren Sitz, und darum gilt Letzterer als der Stamm- vater der Schwarzen. Einer von Ham's Nachkommen war Nimrod, Stifter des babylonischen Reiches. In der heiligen Schrift (1. Mos. 10, 9) wird er ein gewal- tiger Jäger vor dem Herrn genannt. In diesem Sinne wird sein Name auch heute noch sprüchwörtlich gebraucht. Die Sündfluth und Noah. I. Mos. 6 — 8. Es wählt sich Noahs reines Haus Der Herr zu seinen Kindern aus, Weil Er in schrecklichen Gerichten Die Sünder alle will vernichten. Jndeß, verzehrt von Wasserschlünden, Den grausen Tod die Bösen finden, *) Der Regenbogen ist, wie wir wissen, eine ganz natürliche Erscheinung, die vom Anfänge der Welt stattgefunden haben muß, nicht erst zur Zeit der Sündfluth eingetreten sein kann. Moses will daher wohl nicht sagen, daß Gott den Regenbogen zu dieser Zeit erst habe ent- stehen lassen; sondern nur, daß Er verlangt habe, man solle ihn von da an als ein „Zeichen Seiner Gnade" betrachten.

6. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 7

1869 - Langensalza : Beyer
7 Da blickt der Herr aus seinen: Wolkensitze: „So lang' die Erde steht durch meine Macht, Soll wechseln Saat und Ernte, Frost und Hitze, Der Sommer mit dem Winter, Tag und Nacht. Drum will ich einen Bund mit euch errichten, Jehovah soll euch Trost und Helfer sein, Und keine Sündfluth soll die Welt vernichten, Wenn eu're Sünden auch zum Himmel schrei'n. Ein Bogen, der dem Himmel angehöre, Und dessen Fuß ruh auf der Erde Grund, Das sei der cw'ge Herold, der euch lehre: Jehovah schloß mit euch den Gnadenbund." Er spricht's. Die Erde ruht im heil'gen Schweigen, Und Alle liegen betend auf den Knie'n. Jetzt schau'n sie auf und seh'n das Friedenszeichen, Den Regenbogen durch die Wolken zieh'n. I- St. 3. Ninus und Semiranns, um 2000 vor Ehr. Nach der Sündfluth vermehrten sich die Menschen wieder außerordentlich schnell, jagten, fischten und trieben B i eh zuch t und Ackerbau. Um sich das Leben zu erleichtern und zu verschönern, ordneten sie sich nach und nach in kleinere Ge- sellschaften, welche jedoch ohne Oberhaupt nicht bestehen konnten. Man unterwarf sich daher einem verständigen oder- mächtigen Manne, dessen Befehle Alle, der guten Ordnung we- gen, befolgten. So entstanden Könige und zuerst kleinere, dann größere Reiche. Das assyrische und babylonische Reich, beide am Euphrat und Tigris gelegen, wurden nach und nach mächtig und blühend. Der Stifter des assyrischen Reiches, das in Westasieu lag, war Assur, ein Sohn Sems. In Assyrien herrschte etwa 2000, nach Andern schon um 2000 v. Ehr., Ninus, welcher dieses Reich zu einem der mächtigsten Reiche Asiens erhob. Die Hauptstadt darin war Ninive, die nach ihm benannt ist,

7. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 9

1869 - Langensalza : Beyer
9 3. Der Königs Palast auf beiden Ufern des Euphrat, über welchen eine schöne Brücke führte. Semiramis war ein kühnes, unternehmendes Weib, wie schon die von ihr ausgeführten Bauwerke zeigen. Nach dem Tode ihres Gemahls bestieg sie den Thron. Da sie der Ansicht war, daß ihre wilden Völker schwerlich einem Weibe gehorchen würden, so zog sie Mannskleider an, und gab sich für ihren Sohn Ninyas aus, den sie als einen Weichling unter ihren Frauen versteckt hielt. Semiramis führte mehrere Kriege mit großem Glücke. Als sie einige Jahre hindurch mit Muth und Kraft regiert hatte, gab sie sich endlich ihrem Volke zu erkennen, durch welches sie nun um Fortführung der Negierung gebeten wurde. Unter ihren Nachfolgernist nur Sardanapal merkwürdig, welcher um das Jahr 888 v. Chr. lebte, und von seinen Statthaltern entthront wurde. Sein Leben war weibisch; doch zeigte er sich noch männlich im Tode. Um seinen Feinden nicht in die Hände zu fallen, verbrannte er sich selbst mit seinen Kostbarkeiten in seiner Burg. So entstanden jetzt drei neue Reiche, Neuassyrien, Babylon und Medien. Ein Kö- nig Neuassyriens, Salmanassar, unterwarf sich das Land der Is- raeliten; aus Babylon war Nebukadnezar, der Zerstörer Jerusalems (588 v. Ehr.); in Medien regierte als erster König Dejoces, als letzter Asthages. S. Cyrus unter Nr. 20. 4. A b r a h o. m um 2000 v. Chr. Abraham war ein Sohn des Tharnh und hatte zwei Brüder, Nahor und Har an. Haran starb und hinterließ einen Sohn Namens Lot. Abraham und Lot wohnten in einem fruchtbaren Lande, das Mesopotamien hieß (zwischen dem Euphrat und Tigris). Beide waren sehr reiche Leute, denn sie hatten sehr große Heer- den, viel Silber und Gold. Aber Abraham besaß einen noch weit größeren inwendigen Reichthum in seinem Gemüthe. Er war ein gottesfürchtiger Mann, redlich und großmüthig gegen Jeden, der mit ihm zu thun hatte, voll Vertrauen aus Gott und g u-

8. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 11

1869 - Langensalza : Beyer
11 dem Zanke ihrer Hirten aus Stolz oder Eigennutz Antheil ge- nommen und sich selbst untereinander verfeindet. Fast scheint es auch, als habe Lot den Anfang dazu machen wollen; allein der friedliebende Abraham sprach zu ihm: „Lie- der, laß nicht Zank sein zwischen mir und dir, denn wir sind Gebrüder. Steht dir nicht alles Land vor dir offen? Lieber, scheide dich von mir. Willst du zur L ink en, so will ich zur Rechten, oder w illst du zur Rechten, so will ich zur Linken." (1. Mos. 13, 8). So edelmüthig handelte der ältere und mächtige Abraham gegen den Sohn seines Bruders. Lot gab der wasserreichen Gegend am Jordan, dem schönen Thale Siddim *), wo damals die reichen Städte Sodom und Gomorra lagen, den Vorzug, und wohnte von der Zeit an in der Stadt Sodom. Bemerkung. Abraham wird als der Stammvater der Jude^ bezeichnet. Seine Nachkommen hießen Israeliten, von Jacob, der auch den Namen Israel (= Gottes Fürst) führte; Inden, von Juda, einem der Söhne Jacobs; Hebräer, d. h. von jenseits (des Euphrats) gekommene Fremdlinge, wurden sie von den Kanaaniten genannt. (Abra- ham hieß bei ihnen Hebri, d. h. der Jenseitige). 5. Isaaks Geburt und Opferung. Die morgenländischen Hirten (Nomaden) wohnten gerne in Zelten. Einmal, in der heißen Mittagsstunde, saß Abraham vor- dem Eingänge seines Hirtenzeltes in dem Schatten eines Baumes. Als er von ungefähr seine Augen aufhob, sah er drei unbe- kannte Männer gegen sein Zelt herankommen. Er ging ihnen sogleich eilends entgegen, neigte sich, nach morgen ländischer Sitte, sehr tief und bat sie, bei ihm einzukehren und eine Er- quickung anzunehmen. Die Männer folgten der freundlichen Ein- ladung, und Abraham bewirthete sie auf das Beste; denn Sara, sein Weib, mußte schnell Kuchen von dem feinsten Mehle backen; Abraham aber eilte zur Heerde, suchte das schönste Kalb heraus *) Siddim, ein sehr fruchtbares Thal, wird jetzt vom „todten Mee- re" ausgesüllt. 1. Mos. 14, 8 ff.

9. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 44

1869 - Langensalza : Beyer
44 durch Geschenke den Frieden. Doch schon der 19te König, Jo- j ach im, wu»de mit einer Anzahl reicher und angesehener Juden, unter welchen auch Daniel war, ins Innere von Asien geführt, und an desien Stelle Zedekias, von dem babylonischen Könige, Nebukadnezar, als dessen Zinsmann eingesetzt. Da Zedekias sich mit Ägypten verband, um das babylonische Joch von sich ab- zuschütteln, so nahm Nebukadnezar Jerusalem ein, zerstörte den Tempel und führte den unglücklichen König mit vielen Einwoh- nern nach Babel und in die, durch den Fall des assyrischen Rei- ches entvölkerten Provinzen. Ueber die Zurückgebliebenen setzte der Sieger einen Statthalter, Gedalja, einen wohlgesinnten Mann. Als diesen aber ein Iudäer aus königlichem Stamme getödtet hatte, so flohen Viele aus dem Reiche nach Aegypten. So endigte auch, durch das sogenannte babylonische Exil, das Königreich Juda, welches über 100 Jahre länger, als das Reich Israel, also weit über 300 Jahre bestanden hatte. 12. Die Phönizier. Im Norden des heiligen Landes liegt ein hohes, mit Ceder- bäumen dicht bewachsenes Gebirge, der Libanon genannt, und an desien westlichen Abhängen, so wie in der, von Natur unfrucht- baren, schmalen und sandigen Uferebene am Mittelmeere wohnten die Phönizier, Nachkommen Hams. Phönizien heißt demnach der unfruchtbare, aber hafenreiche Küstenraum Syriens zwischen dem Libanon und dem mittelländischen Meere, der eine Länge von 25 Meilen und eine Breite von etwa 3—4 Meilen hat. Die älteste Hauptstadt der Phönizer war Si- don, dann auch Tyrus, und von diesen Städten heißen sie auch in der heiligen Schrift Tyr er oder Sidonier. Durch ihres Landes Lage und Natur gleichsam auf das Meer gewiesen, wurden sie das erste bedeutende Handelsvolk der alten Welt. Sie such- ten vorerst ihre Nahrung im Wasier. Zu diesem Zwecke be- dienten sie sich ausgehöhlter Bäume als Fahrzeuge; später aber bau- ten sie sich aus Cedernholz, welches sie in der Nähe hatten, kleine Wafferfahrzeuge und singen an zu schiffen und zu fischen. Einst-

10. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 45

1869 - Langensalza : Beyer
45 mals verschlug der Sturm einen ihrer Schiffer auf die offene See zum gesegneten Eilande von Cppern. Die Kunde von dem Reich- thum dieser Insel lockte sie , die Fahrt dahin zu wiederholen. Mit reicher Beute kehrten sie in ihre Heimath zurück. Geld- gewinn war der Hauptgrund aller ihrer Unternehmungen. Der Mangel an Nahrung im eigenen, sehr übervölkerten Lande, beson- ders auch der Trieb zur Thätigkeit und die Lust an Abenteuern führte sie hinaus auf die See. Sie tauschten Waaren, oder plün- derten, wie es eben glücken wollte. Auf der Insel Cppern stah- len sie sogar Leute weg und verkauften sie dann als Sclaven. Täg- lich wuchs ihre Macht, auch ihr Geschick; denn gar bald lernten sie größere Schiffe bauen, die Segel nach dem Winde stellen, dem Sturme ausweichen, oder ihm trotzen und sich nach dem Stande der Sterne im offenen Meere zurecht finden. — Aus einem armen Fischerdorfe erhob sich Sidon zum Markte für die Syrer und Kanaaniter und sendete bald einen Theil seiner Bewohner nach Cppern, sich dort anzusiedeln. Keine Küste war den Phöniziern zu weit, kein Meer zu stürmisch. Sie fuhren auch nach Spanien, wo sie eine so große Menge Silber fanden, daß sie sogar Anker daraus gossen; aus Britannien führten sie Zinn aus, Bernstein von der Ostsee, Zimmt aus Ceylon, die kostbarsten Eezeugnisse aus Arabien und Indien. Endlich umschifften sie selbst Afrika und kehrten im dritten Jahre durch die heutige Straße von Gibraltar in ihr Vaterland zurück. An den Seehandel reihte sich der Karawanenhandel. Tyrus, zu Davids Zeit das Haupt des phönizischen Städtebundes, war der Markt der Welt. Hierher brachte der Aegypter seine Baumwolle und seinen Wein, der Syrer Sammt und Seide, der Jude Oel und Weizen, der Araber Spezereien und Vieh, der ferne Indier köstliche Gewürze, Elfenbein, Gold und Edelsteine, der Kaukasier und der Taurier Pferde und Metalle. Dies Alles wurde ausge- iauscht gegen die weltberühmten Fabrikate der Stadt: Glas- und Metallwaren, purpurne Gewänder und Schmuck. Die Schätze des Orients verfuhren die Phönizier wieder zu den Völkern im Westen. Sorgsam aber verheimlichten sie die Wege und die Fundorte ihrer Schätze *). So erhielt z. B. Britannien Zimmt von Ceylon, und *) Um andere Leute (Völker) abzuschrecken, ihre Handelswege zu verfol-
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