^Deutschen ffie|dudite.
Mit besonderer Berücksichtigung
der
brandenburgisch-prenßischen Geschichte.
Auf Grund der in den Allgem. Bestimmungen vom 15. October 1872 ausgesprochenen Forderungen an den Geschichtsunterricht bearbeitet
und
für den Gebrauch in der Schule eingerichtet
von
*• Dreyer. G. Ä. Schröder,
Lehrer in Elmshorn. Lehrer in Hainholz ^
Preis: 0,6 R.^ = 6 Sgr.
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1. Die alten Deutschen.
Unsere Vorfahren stammen aus Asien und wanderten schon vor Christi Geburt in Deutschland ein. Sie waren groß und stark von Körper, hatten einen prächtigen Wuchs, langes, hellblondes Haar und blaue Augen. Ihre Religion war die heidnische. Sie verehrten ihre Götter, deren oberster Wodan genannt wurde, in heilig gehaltenen Hainen unter mächtigen Eichen und glaubten an Unsterblichkeit. Die Guten kamen, wie sie sagten, nach Walhalla und speisten daselbst mit Wodan an einer reichbesetzten Tafel; die Bösen hingegen mußten in die Unterwelt zu dem rächenden und strafenden Gott Loki und seiner Tochter Hel. — Die alten Deutschen waren ein tapferes, treues und gastfreies Volk. Ein gegebenes Versprechen brachen sie nie. Ihre Freiheit liebten sie über Alles, und um sich diese zu erhalten, haben sie muthig gekämpft.
Zur Zeit der Geburt Christi regierte in Rom der Kaiser Augustus. Dieser beschloß, die Germanen (so nämlich wurden die Deutschen von den Römern genannt) zu unterjochen. Er sandte zu dem Ende seinen Feldherrn Varus nach Deutschland, und dieser bedrückte die Germanen auf das Härteste. Zunächst ließ er am Rhein entlang Burgen errichten, in welche er römische Besatzung legte. Dann wurden unsere Vorsahren gezwungen, hohe Abgaben zu entrichten und sich bei Streitigkeiten von römischen Richtern das Urtheil sprechen zu lassen. Sie mußten den Fremden bei dem Bau von Landstraßen behülflich sein und manche schwere und ganz ungewohnte Arbeit verrichten. Die Germanen ließen sich diese Bedrückung eine Zeit lang gefallen; als aber die Abgaben, welche Varus verlangte, immer größer und lästiger wurden, und man Diejenigen, welche sich aussetzen wollten, mit Ruthen peitschte, manche sogar auf grausame Weise hinrichtete — da beschlossen die Bedrängten, Alles daran zu setzen, um die Fremdherrschaft zu brechen.
Armin oder Hermann, ein junger Deutscher, ein Fürstensohn aus dem Stamme der Cherusker, kehrte im Verein mit andern deutschen Jünglingen aus Rom zurück. Sie hatten sich, von den Römern beredet, eine Zeit lang dort aufgehalten und die Sitten und Einrichtungen der Fremden kennen gelernt. Als Hermann die Leiden seines Volkes sah, beschloß er sofort den Befreiungsversuch. Er berief große Versammlungen der Germanen nach Wäldern und in abgelegene Gegenden und rief in begeisternden Reden das Volk auf, zur Vertreibung der Unterdrücker sich zu einigen. Bald brachte er es dahin, daß viele deutsche Stämme für diesen Zweck ein geheimes Bündniß schlossen. Varus
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Extrahierte Personennamen: Christi Augustus Augustus Varus Varus Hermann Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Asien Christi Deutschland Walhalla Rom Deutschland Rhein Rom
ward von einem treulosen Germanen, Segestes, gewarnt, aber er achtete der Warnung nicht. Als im Norden Deutschlands eine Empörung ausbrach, eilte er mit einem Heere dorthin, um die Ruhe wieder herzustellen. Die Deutschen ließen ihn bis in die Schluchten des Teutoburger Waldes kommen, und hier wurden die Römer von allen Seiten angegriffen. Das Wetter war stürmisch, in Strömen goß der Regen herab, und immer neue Schaaren von Germanen kamen herbei. Alle wollten Antheil haben an der Befreiung des Vaterlandes. Am Abend des zweiten Tages hieben die Römer Bäume um und suchten sich Zu verschanzen. Bis zum Morgen ließen die Deutschen ihre Feinde in Ruhe, aber dann begann der Kamps ans's Neue. Die Römer fochten wie Verzweifelte, aber Alles war umsonst. Der Sturm hatte an Heftigkeit zugenommen und der Regen strömte ohne Aufhören. Die Römer kämpften nur noch um ihr Leben; die Hoffnung aus den Sieg hatten sie völlig ausgegeben. Varus aber, als er sein Heer immer kleiner werden sah, stürzte sich, um nicht lebendig in die Hände der Deutschen zu fallen, in fein Schwert. Als Augustus die Nachricht von der furchtbaren Niederlage seiner Heere empfing, rief er schmerzvoll aus: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!"
Die Schlacht im Teutoburger Walde war im Jahre 9 n. Chr. Hermann war der Befreier seines Vaterlandes geworden; sein Volk feierte den Ruhm des Helden in herrlichen Liedern, und die Nachwelt hat ihm ein prächtiges Denkmal errichtet.
2. Die Völkerwanderung.
3m Jahre 113 vor Chr. Geb. zogen die Cimbern und Teutonen, welche in Jütland und Schleswig-Holstein wohnten und von einer großen lieber» schwemmung heimgesucht wurden, nach Süden und begehrten von den Römern Wohnsitze. Die ersten Heere, welche die Römer gegen sie aussandten, wurden geschlagen. Endlich aber gelang es dem Feldherrn Marius, zuerst die Teutonen und daraus die Cimbern in zwei mörderischen Schlachten gänzlich zu vernichten.
Der Zug der Cimbern und Teutonen war eine Art Völkerwanderung, aber die großen Begebenheiten, welche eigentlich mit diesem Namen bezeichnet werden, begannen erst im Jahre 375 n. Chr. Ilm diese Zeit kam aus dem Innern Asiens ein wildes, räuberisches Volk, welches ein unstätes Hirtenleben führte, die Hunnen. Dieselben waren klein, aber stark von Körperbau, hatten schwarzes, struppiges Haar, eine gelbliche Hautfarbe, hervorstehende Backenknochen und kleine, schiesgeschlitzte Augen. Die Hunnen nährten sich hauptsächlich von wilden Wurzeln des Waldes und Fleisch, welches sie oft nicht erst brieten, sondern nur unter dem Sattel mürbe ritten. Von ihren Pserden schienen sie unzertrennlich zu sein. Ihre Weiber und Kinder führten sie auf Karren mit sich.
Dies Volk drang in unsern Welttheil ein, trieb die Alanen und Ostgothen vor sich her und kam bis nach Ungarn. Hier wohnte es eine Reihe von Jahren, bis der Hunnenfürst Attila oder Etzel sich au feine Spitze stellte und Me meisten der umwohnenden Völker unter feine gewaltige Hand beugte. Alles
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Extrahierte Personennamen: Varus Augustus Varus Hermann Marius Marius Attila
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Schleswig-Holstein Asiens Ungarn
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verheerend, zog Attila mit seinen räuberischen Schaaren durch Süddeutschland, überschritt den Rhein und verwüstete bis weit in Gallien hinein das Land,' als ihm der römische Kaiser, dessen Schwester Attila zur Gemahlin verlangte', dieselbe verweigerte. Als er Orleans belagerte, zogen der tapfere römische Feld-Herr Aetius und der greise Westgothenkönig Theodorich mit ihren vereinigten Heeren herbei, ihn zu bekämpfen. Attila hob schleunig die Belagerung auf, zog den Ankommenden entgegen, und auf den katalaunischen Feldern, bei der jetzigen Stadt Chalons a. d. Marne, kam es zur Schlacht. Mit flammender
Begeisterung kämpften die vereinigten Römer und Gothen gegen die wilden
Schaaren des Hunnenkönigs, aber die große Feldherrngabe Attila's machte ibnen den feieg schwer. Von beiden Seiten bedeckte bereits eine große Anzahl von Kämpfern die Wahlstatt, und doch war die Entscheidung zweifelhaft. Da traf den greisen Westgothenkönig der tödtliche Pfeil. Als der junge Thori^mund seinen edlen Vater sinken sah, warf er sich, gefolgt von den Seinen, mit solchem ungestüm auf die Feinde, daß deren Widerstand vergeblich war. Wohl rief Attila seine Kämpfer zu erneutem Ringen auf, aber es war umsonst; bei einbrechender 91 acht mußte er sich in seine Wagenburg zurückziehen. Hier erwartete er den letzten Angriff der Verbündeten. Aus Sätteln und kostbaren Decken
hetz er ernen Scheiterhaufen aufthürmen, auf dem er sich im Fall der höchsten Jioth mit seinen schätzen verbrennen wollte. Die Sieger aber ließen ihn in jh0'. jubelnd hoben die Gothen den jungen Thorismund auf den Schild
um. riefen ihn zum König aus. Attila zog mit dem Rest seines Heeres über den Rhein zurück. Voll Zorn über die erlittene Niederlage brach er int nächsten Jahre mit einem neuen Heere in Italien ein. Rom selbst hatte er zum Ziele seines Angriffs ausersehen. Da erschien im Lager der Hunnen an der Spitze einer Gesandtschaft der alte, ehrwürdige Papst Leo und bat Attila, von seinem Vorhaben abzustehen, und theils durch die Bitten des edlen Greises, theils S W-T tm ^ecre ausgebrochene Krankheit ward der Hunnenkönig veranlaßt, lett Rit^ug anzutreten. Er kehrte nach Ungarn zurück, und hier ereilte ihn e.n plötzlicher Tod Seme Krieger fanden ihn eines Morgens in seinem Zelte lewds am Boden liegen. Der Leichnam des Königs ward. von drei Särgen umschlossen, unter lautem Wehklagen von den Hunnen bestattet.
0:m Theil der Gothen war, gedrängt von den Hunnen, nach Italien ge-l4r7 }Un-3en König Alarich eroberten sie Rom, mußten aber,
S Tn!l ^ater uncder abziehen. (Das Grab int Busento.) slwjja5f;er Bet.[run3 f/i 0roben Römerreiches und nach der Einnahme des abendländischen Theils desselben durch Odoaker (476) verließen die letzten römischen Krieget die bis dahin besetzt gehaltenen britischen Inseln. Schon vorher wurden die Briten (tm jetzigen England) tonnen nördlich von ihnen wohnenden Pn 9r utu. e^tm beunruhigt. Sie riefen die in Schleswig-Holstein wohnen-vzr ?re + f te* Diese zogen unter Hengist und Horsa hin-
(®”gtab)Um ta $ti,en ff,r W,*c6 "ch «“* b°" N°men
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Attila Attila Attila Leo Leo Attila
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Gallien Rhein Italien Ungarn Italien Rom England Schleswig-Holstein
3. Muhamed.
Muhamed, welcher eine neue Religion gestiftet hat, ward am 20. April 571 in Mekka geboren. Seine Eltern verlor er früh. Der Großvater erzog den Knaben und gab ihn in die Kaufmannslehre. Später kam er als Geschäftsführer zu der reichen Kaufmannswittwe Chadidja, welche feine Gattin wurde. Nun machte er große Handelsreisen in die angrenzenden Länder und ward mit der jüdischen und der christlichen Religion bekannt. Beide Religionen gefielen ihm nicht ganz, und er beschloß, eine neue zu gründen. Oft besuchte er eiue einsame Höhle, um ungestört über feinen Plan nachdenken zu können. Bald kam es ihm vor, als erscheine ihm der Engel Gabriel und bringe ihm Offenbarungen Gottes. Er machte dies bekannt und fand unter seinen Verwandten einige Anhänger. Als er indeß anfing zu predigen, fand er viele Gegner, die ihn verspotteten, zuletzt ihm aber so seind waren, daß sie ihm nach dem Leben trachteten. Er mußte Mekka verlassen und begab sich nach Medina, 622. (Von hier an zählen die Mnhamedaner ihre Jahre.) In Medina sand Muhamed zahlreiche Anhänger. Mit ihnen zog er aus und eroberte seine Vaterstadt. Jetzt verbreitete sich seine Lehre schnell durch ganz Arabien. Er predigte: „Es ist nur ein Gott. Derselbe ist gerecht und heilig, barmherzig und gnädig. Er hat das Schicksal eines Jeden unabänderlich vorher bestimmt. Einst kommt ein Tag des Gerichts; die Gläubigen gelangen in's Paradies, die Ungläubigen werden in die Hölle gestürzt. Abraham, Moses und Jesus sind große Propheten gewesen; der größte und letzte aber ist Muhamed. Die Hauptpflichten der Gläubigen sind: Fasten, Beten und Almosengeben." Die Lehren des Propheten wurden später von seinen Schülern gesammelt und herausgegeben (Koran).
Muhamed starb 632 und liegt in der Moschee von Medina begraben. Seine Nachfolger herrschten unter dem Namen Khalisen über sämmtliche Volksstämme Arabiens und machten große Kriegszüge, um die ganze Welt dem Islam unterthänig zu machen.
4. Sonifacius.
Das gewaltige Auftreten der Muhamedaner drohte dem Christenthum große Gesahr. Muthige Glaubensboten aber zogen von Land zu Land und predigten den Völkern das Evangelium.
Der Mann, welcher das Meiste für die Ausbreitung des Christenthums in unserm deutschen Vaterlande gethan hat, stammte aus England und hieß Winfried. Er wurde geboren im Jahre 680 und trat 715 feine erste Missionsreise nach Holland und dem nordwestlichen Deutschland an. Das Volk, welches in diesen Gegenden wohnte, waren die Friesen. Ihr damaliger Herzog Ratbod aber war dem Christenthum seindlich gesinnt, und Winfried ward gezwungen, das Land zu verlassen. Er ging nach Rom und besprach die Sache mit dem Papst. Dieser rieth ihm, sich einstweilen nach Mitteldeutschland zu begeben. Winfried reiste ab und kam in die Gegend des jetzigen Hessenlandes. Hier, in der Nähe des jetzigen Dorfes Geismar, stand eine uralte Eiche, welche dem
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Chadidja Abraham Sonifacius Winfried Winfried Ratbod Winfried Winfried Winfried Winfried
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Gottes Mekka Medina Medina Medina Arabiens England Holland Deutschland Rom Mitteldeutschland
Donnergott geweiht war. Sie Reiben Hielten biefen 53aum für unvergeßlich und waren der festen Meinung, daß die Gottheit Jeben, der feine Hand an den Baum legen würde, schrecklich strafen werbe. Um nun dem Volke einen Beweis von der Ohnmacht der heidnischen Götter zu geben, hieb Winfrieb die Eiche um. Aus dem Holz berfelben ließ er ein Kirchlein Bauen, und aus England kamen Mönche, welche den neuen (Shristengemeinben, die sich nun Bilbeten, vorstehen sollten. Winfrieb selbst ging nach Baiern, um den bortigen Bewohnern das Evangelium zu verkünbigen. Bald barauf ernannte ihn der Papst, Bei dem er in hohem Ansehen stanb, zum Erzbifchof und gab ihm den Namen Bonifacius, b. h. Wohlthäter. In Mainz, wo Winfrieb nun wohnte, hätte er fein gesegnetes Wirken in Ruhe und Frieden Beschließen können, allein der Gebanke an die heibnifchen Friesen trieb ihn wieber fort. In einem Alter von mehr als 70 Jahren reiste er zu ihnen; eine Anzahl Freunbe Begleitete ihn. Er achtete Weber die Befchwerben der Reife, noch fürchtete er die Wilb-heit der Bewohner Frieslanbs, fonbern zog unter ihnen umher, prebigte das Evangelium, grünbete Kirchen und Kloster und richtete den Gottesbienst ein. Die Friesen wollten aber der Mehrzahl nach von der christlichen Religion nichts wissen. Die Zerstörung ihrer Götzenbilber erregte Haß gegen die frommen Glaubensboten, und der Untergang Winfriebs und der Seinen warb Beschlossen. Eines Tages kam eine Schaar von wilben, Bewaffneten Männern zu der Wohnung beg 'ehrwürbigen Greifes. Die Begleiter beffelben rüsteten sich zum Kampf, aber Winfrieb Befahl ihnen, die Schaar der Heiben ruhig näher kommen zu lassen. So kamen sie benn, und Bonifacius und die Meisten feiner Genossen würden erschlagen (755). Dies war in der Gegenb, wo jetzt die hottänbifche Stadt Groningen liegt. Der Leichnam Winfriebs warb zunächst nach Utrecht gebracht, kam von bort nach Mainz und später nach Fulba, wo der Apostel der Deutschen — so nannte man den eblen Bonifacius — Begraben liegt. Im Jahre 1842 warb ihm bafelbst ein Denkmal errichtet.
5. Karl der Große.
Nach der Völkerwanberung grünbete König Chlobwig das große Frankenreich, welches sich von der Garonne bis zum Main, von den Alpen bis zur Norbfee erstreckte. Seine Nachfolger waren schwache Regenten und hielten sich f. g. Hausmaier, welche die Regierungsgefchäfte besorgten. Einer von biefen hieß Karl (Martell), der die Muhamebaner, welche von Afrika aus in Spanien eingebrungen waren und auch das Frankenreich angriffen, in der morberifchen Schlacht Bei Tours 7^2 zurückschlug. Sein Sohn, Pipin der Kleine, fetzte den Frankenkönig Chilberich ab, nahm die Krone für sich und schenkte dem Papst, der ihm Behütflich gewesen war, ein Stück Laub, welches man später den Kirchenstaat nannte.
Pipin's Nachfolger war fein Sohn Karl, den die Geschichte den Großen nennt. Er warb den 2. April 742 in Aachen geboren und kam 768 zur Regierung. Er war ein Mann von hoher, schlanker Gestalt, hatte helle,
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Extrahierte Personennamen: Winfrieb Weber Apostel Karl_der_Große Karl Karl_(Martell Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: England Baiern Erzbifchof Mainz Groningen Utrecht Mainz Fulba Main Afrika Spanien Aachen
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Im Jahre 800 zog Karl nach Stalten, um den Papst gegen die Longo-barben zu schützen. Am ersten Weihnachtstage krönte ihn dieser z um Kaiser. Wie gegen die Sachsen, so führte Karl Krieg gegen die Wenben in Brandenburg, gegen die Avaren in Ungarn, gegen die Mauren (Muhamebaner) in Spanien und gegen die Dänen. (Seit dieser Zeit gehört Holstein zu Deutsch-laub.) Sein großes Reich umfaßte Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande, halb Italien und Theile von Ungarn und Spanien.
Die begabtesten Söhne des Königs waren gestorben; Ludwig sollte des Vaters Nachfolger werben. Mit großem Ernst ermahnte er btefen, die Pflichten seines künftigen Berufes treu und gewissenhaft zu erfüllen. Bald barauf warf ein heftiges Fieber den Kaiser und König auf das Krankenlager. Am 28. Januar 814 starb er, und der Leichnam warb unter dem Wehklagen des Volkes in der Marienkirche zu Aachen beigesetzt. Im Jahre 1000 öffnete Kaiser Otto Iii. die Gruft. Man fanb den Tobten noch wohl erhalten, in prächtigem Gewanbe, das Scepter in den Hauben, die Pilgertafche um die Hüften und mit einem Evangelienbuche auf den Knieen, fitz eit b auf einem Marmorstuhl. Friedrich Barbarossa ließ das Grab zum zweiten Male offnen und die Gebeine des Tobten in einem kostbaren Sarge Beifetzen. Der Marmorstuhl biente mehrere Jahrhunberte hinburch bei Krönungsfesten den neucnvahlten Kaisern zum Sitz.
Karls Sohn, Ludwig der Fromme, hatte einen heftigen Kampf mit feinen Kinbern zu bestehen. Als er dem jungen Stiefbruber feiner älteren Söhne auch einen Theil des Reiches überlassen wollte, zogen Letztere gegen ihren Vater in den Krieg, nahmen ihn int Elsaß gefangen und zwangen ihn, auf einem Sacke knieenb Buße zu thun. Vor Gram starb der unglückliche Mattn 840 ; in Metz liegt er begraben. Nach des Vaters Tode dauerte der Kampf um die Herrschaft zwischen den Brüdern fort. Nachdem in der fürchterlichen Schlacht bei Fontenay die Blüthe der Franken gefallen war, kam 843 in Verbun ein Vertrag zu Staube. Lothar empfing Italien und einen Lanbst.rich an der Rhone und am Rhein (Lotharingen — Lothringen); Ludwig erhielt Deutschland, und der junge Karl ward, da Pipin gestorben war, König von Frankreich. Der letzte Karolinger, der in Deutschland regierte, war Ludwig das Kind. Er starb 911, und Konrad von Franken bestieg den Thron.
7. Anscharius.
Ansgar oder Anscharius, der Apostel des Nordens, wurde am 8. September 801 im nördlichen Frankreich geboren und in einem Kloster in der Nähe von Amiens erzogen. Der Abt des Klosters war ein Neffe Karls d. Gr., und so geschah es, daß dieser bisweilen zum Besuch kam. Mit Begeisterung schaute der Knabe zu dem Auge des berühmten Kaisers empor und lauschte dem freundlichen Worte beffelben, wie dem Worte eines Vaters. Tiefe Trauer zog in das Herz des jungen Anscharius, als er vernahm, daß Karl der Große gestorben sei. Er floh die heiteren Spiele feiner Kameraden und bachte oft au den eigenen Tod. Bisweilen träumte ihm, er stehe am Throne Gottes im
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_Krieg Karl Ludwig Ernst Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Karls Ludwig_der_Fromme Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl Ludwig Ludwig Konrad_von_Franken Konrad Apostel Karls Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Brandenburg Ungarn Spanien Holstein Deutschland Frankreich Niederlande Italien Ungarn Spanien Marienkirche Aachen Karls Fontenay Italien Rhein_(Lotharingen_—_Lothringen Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Amiens Karls Gottes
Kreise der Seligen, unter welchen er auch den tobten Kaiser Karl erblickte. Da war es ihm einst, als hörte er eine Stimme, die ihm zurief: .Gehe hin und prebige das Evangelium den Heiden; dann kehre wieder, mit dem Kranze des Märtyrers geschmückt." Als Anscharius erwachsen war, zogen die Mönche seines Klosters von Frankreich nach Deutschland, und zwar nach Westfalen. Anscharius ging mit ihnen. In Westfalen wies Kaiser Ludwig der Fromme ihnen im dortigen Kloster Corvey eine neue Wohnstätte an. Bald darauf kam der dänische König Harald mit großem Gefolge nach Jngolheim bet Mainz, um dem deutschen Kaiser einen Besuch zu machen. Harald war Christ geworden und sprach den Wunsch aus, es mochten Prediger in sein Land kommen und den Bewohnern desselben das Evangelium verkündigen. Kaiser Ludwig fragte Anscharius, ob er den dänischen König begleiten wolle. Anscharius willigte mit Freuden ein, und auch einer von seinen Freunden erklärte sich bereit, mit zu gehen. Man reiste den Rhein hinunter, dann durch die Nordsee, und landete im Herbst 826 bei Hollingstedt an der Treene. Voll Begeisterung predigten Anscharius und sein.frennb das Christenthum, und viele Heiben ließen sich tausen. In Schleswig warb die erste Schule gegrünbet, später baute man auch eine Kirche daselbst. Anscharius wurde zum Bischof des Nordens ernannt und nahm bald darauf seinen Wohnsitz in Hamburg. Im Jahre 845 aber fuhren dänische und norwegische Seeräuber die Elbe hinauf. Sie zerstörten Hamburg, und die Kirche und Schule bafelbst gingen in Flammen ans. Anscharius mußte mit seinen Gefährten entfliehen. Sie fanben Schutz im Haufe einer frommen Ebelfran in der Nähe von Lüneburg. Bald barauf wurde Anscharius auch zum Bischof von Bremen ernannt und nahm nun in btefer Stadt feilten Aufenthalt. Als er hörte, daß in Schweden eine Christeuverfolgung ausgebrochen fei und daß König Erich von Dänemark die Kirche zu Schleswig habe schließen lassen, zog er noch einmal gen Norbert. Es gelang ihm, die Ruhe wieder herzustellen, und auch Erich versprach, der Ausbreitung des Christenthums
fernerhin keine Hinbernisse in den Weg zu legen. Freubigen Herzens kehrte
Anscharius nach Bremen zurück, wo ihn bald eine schwere Krankheit befiel. Jetzt dachte er an seinen früheren Traum, und es quälte ihn der Gedanke, daß er wohl nicht von Gott würdig erfunden fei, als Märtyrer fein Leben zu beschließen. Auf den trostreichen Zuspruch feiner Freunde kehrte indeß der Friede
seiner Seele zurück. Er entschlief am 3. Februar 865.
8. Heinrich I. (Der Vogelsteller.)
Als Kaiser Kottrad I. auf dem Sterbebette lag, empfahl er den Sachsen-Herzog Heinrich den deutschen Fürsten zu seinem Nachfolger, weil Heinrich der mächtigste unter den deutschen Herzogen und ein tüchtiger, thatkräftiger Mann war; Konrad's Bruder, Eberhard, unterstützte in edler Selbstverleugnung den Wunsch des sterbenden Kaisers. So wurde denn Heinrich int Jahre 919 zum Kaiser erwählt. Der Sage nach trafen die Boten, welche ihm seine Wahl
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig_der Ludwig Harald Harald_war_Christ Ludwig_fragte_Anscharius Ludwig Anscharius Anscharius Erich_von_Dänemark Norbert Erich Gott Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Eberhard Heinrich Heinrich
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verkünden sollten, den jagdliebenden Sachsen-Herzog aus seinem Vogelheerde — daher sein Beiname „Der Vogelsteller'. Kaiser Heinrich suchte zunächst Einigkeit unter den deutschen Fürsten und Völkern herzustellen und kaum war ihm dies gelungen, so brachen die Ungarn, ein kriegerisches Reitervolk, wieder verheerend in Deutschland ein. Heinrich konnte, weil sein Heer zu schwach war, den Ungarn im offenen Felde nicht entgegentreten. Er schloß, um Zeit zu gewinnen, gegen Erlegung eines jährlichen Tributs einen neunjährigen Waffenstillstand mit ihnen und benutzte die so gewonnene Frist zu kriegerischen Rüstungen. Er erbaute zunächst zum Schutze seiner Völker in Sachsen und Thüringen zahlreiche Burgen und Städte und stattete dieselben mit vielen Vorrechten aus, damit seine sreiheitliebenden Sachsen willig würden, seinem Besehl, daß jeder neunte Mann diese von festen Mauern umschlossenen Wohnungen beziehen solle, Folge zu leisten. Ebenso eifrig betrieb Kaiser Heinrich die Bildung eines streitbaren, besonders ans Reitern gebildeten Heeres. Um dieses im Kriege zu üben und gleichzeitig die Grenze zu sichern, führte er es zunächst gegen die Slaven, eroberte Brennaborg (Brandenburg), die Hauptstadt der an der Havel wohnenden Heveller, und bezwang die Böhmen, deren Herzog ]tch taufen ließ. too kam Böhme» zu Deutschland. Jetzt nahte der Waffenstillstand mit den Ungarn sich seinem Ende und als ihre Gesandten im Jahre 932 wie sonst den Tribut holen wollten, wies Kaiser Heinrich sie zornig zurück. Da brachen die Ungarn wiederum in großen Schaaren in Deutschland ein; aber Heinrich's Einrichtungen bewährten sich. Das Landvolk zog sich in die festen Burgen und Städte zurück, Kaiser Heinrich zog mit feinem krieggewohnten Heere ihnen entgegen, schlug sie bei Merseburg (933) auf's Haupt, eroberte ihr Lager mit allen zusammengeraubten Schätzen und befreite die gefangenen (Christen. Als der ruhmreiche Kaiser darnach gegen den letzten Landesfeind, die Dänen, zu Felde zog, baten diese um Frieden und überließen ihm den streitigen Grenzstrich zwischen Eider und Schlei, welcher, nachdem Heinrich hier sächsische Krieget angesiedelt hatte, die Mark Schleswig genannt wurde. Kaiser Heinrich I., auch der Städteerbauer genannt, starb 936 zu Memleben, nachdem er vorher seinen zweiten Sohn Otto als seinen Nachfolger empfohlen hatte. Begraben liegt er in Quedlinburg.
9. Otto der Große.
Am 22. November 912 geboren, folgte Otto, ohne Widerspruch zu sinden,
im Alter von 24 Jahren seinem Vater auf deu Thron. Nachdem Kaiser Heinrich bestattet war, zog Otto nach Aachen, der alten Kais erstatt; hier ließ
er sich krönen und von den Herzogen und Großen des Reiches Treue schwören.
Nach der Krönung hielt man im Palast Karl's des Großen ein glänzendes Gastmahl. Der Leiter des Festes war der Herzog von Lothringen; als Mundschenk diente der Herzog von Schwaben; Speisemeister (Truchseß) war der Herzog von Franken und für die Unterbringung der Reisigen sorgte der Herzog von Baiern. (Die vier Reichsehrenämter.)
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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