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1. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. III

1869 - Hildburghausen : Gadow
Vorwort. Die günstige Aufnahme, die meine „Geographie für die Volksschule, mit besonderer Berücksichtigung Thüringens überhaupt und des Herzogthums Meiningen insbesondere", in den Schulen' meiner Heimath gefunden hat, hat mich bewogen, den Anffordungen meines Herrn Verlegers nach- zukommen, nach den in obigem Werk befolgten Grund- sätzen einen geographischen Leitfaden für deutsche Schulen überhaupt zu bearbeiten. So ist die vorliegende Schrift entstanden. Sie soll in die Hand des Schülers gegeben werden, dem sie ein Lehr- und Lernbnch sein soll. Die öfters auftretende aphoristische Form ist das Gerippe, dem der unterrichtende Lehrer durch sein erläuterndes Wort erst Fleisch und Blut und Leben zu geben hat. Vieles, was das Buch nur andeutet, wird die Karte dem dazu an- gehaltenen Schüler bieten, wie denn überhaupt Geographie ohne Karte undenkbar ist. Die Karte muß so vollständi- ges Eigenthum des Schülers werden, daß er, ohne dieselbe, doch gewissermaßen Alles von derselben abliest. Die mei- sten Zahlen sollen nicht im Gedächtniß aufgestellt werden, sondern blos zu Vergleichen dienen, zu denen der Schüler angeleitet werden muß; soll ja doch der geographische Un- terricht nicht blos materiell, sondern auch formell nützen.

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 2

1869 - Hildburghausen : Gadow
2 Bei einer vor dir liegenden Landkarte hast du nach oben Norden, nach unten Süden, nach rechts Osten, nach links Westen. Um die Lage eines Ortes zu bestimmen, ist die Kennt- niß der Himmelsgegenden unentbehrlich. Die Oberfläche der Erde besteht aus Land und Wasser. (Weiteres im 5. Abschnitte.) Das Land ist nicht überall eben, es finden sich Er- höhungen auf demselben. Eine geringe Erhöhung heißt Hügel, eine größere Berg. Am Berge wird unterschieden Fuß, Abhang (Böschung, Halde) und Spitze (Gipfel, Kuppe, Kopf). Eine größere Anzahl von Bergen bilden mit den zwischen ihnen liegenden Vertiefungen ein Gebirge. Sehr hohe Gebirge heißen Alpen oder Hochgebirge. Gebirgsrücken oder Kamm ist die, die höchsten Berg- reihen verbindende Linie. Einsenkungen im Gebirgsrücken heißen Sattel, führt eine fahrbare Straße über dieselben, so werden sie Pässe genannt. Der letzte ins Meer rei- chende Berg eines Gebirgs heißt Vorgebirg oder Cap. Berge, die aus dem Krater, einer mit dem Erdinnern in Verbindung stehenden Vertiefung Feuer, Lava re. auswer- fen, heißen feuerspeiende Berge oder Vulkane. Die Vertiefung zwischen zwei Bergen heißt Thal oder Grund, sehr tiefe und enge Thäler heißen Schluchten oder Klüfte, eine Vertiefung, die rings von Bergen ein- aeschlossen ist, heißt Becken, wenn sie weniger tief; Kes- sel, wenn sie tiefer ist. Eine Gegend mit keinen oder nur sehr geringen Er- höhungen bildet eine Ebene. Erhebt sich dieselbe nur wenig über das Meer, so heißt sie Tiefebene, liegt sie hoch, Hochebene. Ebenen mit fruchtbarem, schwarzem Boden heißen Marschen oder Marschländer; öde Ebenen, die hauptsächlich nur Gras erzeugen, heißen Step- pen; große, unfruchtbare, mit Sand oder Steinen bedeckte, wasserlose Ebenen heißen Wüsten. Fruchtbare, weil be- wässerte, Flecken mitten in der Wüste, heißen Oasen. Die Höhe der Berge rc. wird vom Meere aus, der am tiefsten liegenden Ebene, berechnet, daher spricht man von Seehöh e. Mach der Benutzung des Bodens spricht man von Gärten, Feld, Wiese, Wald; nach der Beschaffenheit des-

3. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 5

1869 - Hildburghausen : Gadow
/ Iii. Vaterlandskunde. Deutschland. A. Allgemeines. Das Land, dessen Sprache du sprichst und in welchem du wohnst, ist dein Vaterland. Deutschland ist dein Vaterland. Lage. Deutschland liegt in der Mitte Europa's, von 45—55° nördlicher Breite und 23—40° östlicher Länge. Grenzen. Deutschland grenzt im Norden an die Nordsee, Dänemark (Jütland), und die Ostsee; im Osten an Rußland (Polen), Galizien und Ungarn; im Süden ans Adriameer, Italien und die Schweiz; im Westen an Frank- reich, Belgien und Holland. Größe. 13,000 Qnadratmeilen. Bo den gestalt. Süddeutschland, auch Mitteldeutsch- land ist mehr gebirgig/, Norddeutschland bildet eine wenig unterbrochene große Ebene. Gebirge. Die Alpen, in Italien beginnend, die Schweiz überlagernd, treten als das höchste Gebirg Deutsch- lands in Tyrol, Salzburg und Steyermark auf und über- schreiten auch die Südgrenze Bayerns; daher tyroler, Salz- burger, steyrische und bayrische Alpen. Die Alpen ragen mit vielen ihrer Gipfel über die Schneelinie, die hier bei einer Höhe von 8000" beginnt, und haben deshalb ewiges Eis und ewigen Schnee, Gletscher und Lawinen. Die höch- sten Berge derselben in Deutschland sind der Großglock- ner in Tyrol 12,158", und die Ortles spitze an der Grenze Italiens, 12,059" hoch. Zwei Alpenpässe werden von Eisenbahnen überschritten: der Paß über den Sem- mering (4400") zwischen Wien und Grätz, und der über den Brenner (6360") zwischen Innsbruck und Botzen. Das Fichtelgebirge, ein Gruppengebirge in Bayern's Nordostecke, ziemlich in der Mitte Deutschlands, das nach vier Himmelsgegenden Flüsse entsendet: Saale, Main, Naab

4. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 7

1869 - Hildburghausen : Gadow
7 Donau, durch Württemberg streichend, die rauhe Alp mit Höhen von über 3000'. Die Verbindungshöhen zwischen rauher Alp und Fichtelgebirge sind der schwäbische und fränkische Jura. Im Norden und in ziemlicher. Entfernung vom Thü- ringer Walde liegt ein erzreiches Gruppengebirge,der Harz, aus Unterharz mit Laubwald und Oberharz mit Nadel- wald bestehend, mit dem 3500' hohen Brocken; westlich von ihm, zwischen Leine und Weser, das Wesergebirge, mit der von der Weser durchbrochenen westphälischen Pforte; weiter westlich, jenseits der Weser, folgen in einem Bogen nach dem Rheine hinlaufend der Teutoburger Wald, von der Köln-Mindener Eisenbahn durchschnitten, das Egge- gebirg, das Ro thhaargebirg, der Westerwald (2600') und das schöne Siebengebirge am Rheine bei Bonn (1437'). Jenseits des Rheins, in der Richtung nach Belgien, liegen die Eifel (2260') mit ausgebrannten Kratern, und die Ardennen in Luxemburg. Zwischen Mosel und Nahe lagert der Hunds rück (2221') und in der Rheinpfalz die Haardt mit dem 2035' hohen Donnersberge. Gewässer. Flüsse. 1) Die Donau entspringt auf dem Schwarzwalde in Baden und durchfließt in östli- cher Richtung Württemberg, Bayern und Oesterreich, wen- det sich dann nach Ungarn und der Türkei und mündet ins schwarze Meer. Nebenflüsse links: die Altmühl vom schwäbischen Jura, die Naab vom Fichtelgebirge, der Regen vom Böhmer Walde, in Bayern; die March vom Glatzer Ge- birge in Mähren. Rechts: die Alpenflüsse Iller, Lech, Isar, Inn mit der Salzach, Traun, Enns, Drau mit der Mur und die Sau. 2) Der Rhein entspringt am St. Gotthard in der Schweiz, bildet den Bodensee und den sehenswerthen Rheinfall bei Schaffhausen, wendet sich bei Basel nord- wärts, bildet eine gute Strecke die Grenze zwischen Deutsch- land und Frankreich, durchfließt in westlicher Richtung den warmen und gesegneten Rheingau (zwischen Mainz und Bingen), nimmt dann wieder durch Rheinpreußen mehr nördliche Richtung an, verläßt Deutschland bei Emmerich, zertheilt sich in Holland in mehrere Arme, deren schwächster

5. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 8

1869 - Hildburghausen : Gadow
8 nur den Namen Rhein behält, während Waal und Leck sich mit den Wasiern der Maas und Schelde mischen, und mündet in die Nordsee. Nebenflüsse rechts: der Neckar vom Schwarz- wald, bei Mannheim mündend; der Main vom Fichtel- gebirge mündet bei Mainz; die Lahn und die Sieg vom Nothhaargebirge; die Ruhr und die Lippe vom Egge- gebirg. Links: die Aar mit Reuß und Limmat in der Schweiz; die Straßburger Jll; die Nahe vom Hundsrück; die Mosel von den französischen Vogesen, mündet bei Coblenz; die Maas aus Frankreich. 3) Die Ems entspringt auf dem Teutoburger Walde, fließt in nördlicher Richtung durch Hannover (Ostfriesland), und mündet bei Emden in den Nordseebusen Dollart. Rechts fließt ihr die Hase zu, die ebenfalls vom Teuto- burger Wald kommt. 4) Die Weser entsteht bei Münden aus der Vereini- gung der vom Thüringer Walde kommenden Werra und der auf dem Rhöngebirge entspringenden Fulda, hat im Ganzen nördliche Richtung und mündet unterhalb Bremen in die Nordsee. Sie nimmt rechts die im Flachlande ent- springende Aller mit der Ocker und Leine, links die vom Teutoburger Wald kommende Hunte auf. 5) Die Elbe entspringt auf dem Riesengebirge, durch- fließt im Bogen einen Theil Böhmens, durchbricht die säch- sische Schweiz, fließt in nordwestlicher Richtung durch Sach- sen und Preußen und mündet unterhalb Hamburg in die Nordsee. Ihre Nebenflüsse sind links: die Moldau vom Böhmerwald und die Eg er vom Fichtelgebirge in Böhmen; die Mulde vom Erzgebirge; die Saale vom Fichtelgebirge mit Ilm, Unstrut, Bode und weißer Elster; rechts: die schwarze Elster vom Lausitzer Gebirge, die Havel aus Seeen des nördlichen Flachlandes mit der Spree vom Lausitzer Gebirge. 6) Die Oder quillt auf den Sudeten im Oesterreichi- schen, geht aber nach kurzem Laufe ins preußische Schlesien, dann durch die preußischen Provinzen Brandenburg und Pommern, bildet unterhalb Stettin das'haff und fließt in drei Armen (Peene, Swine, Divenow), wodurch die beiden Inseln Usedom und Wollin gebildet werden, in die Ostsee.

6. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 10

1869 - Hildburghausen : Gadow
10 (Mecklenburg, Holstein, Hannover, Oldenburg); ;Schafe (Sachsen, Schlesien); Schweine (Westphalen, Bayern); Ziegen, Esel, Jagdwild; Wölse noch auf den Ardennen; Bären, Luchse, Gemsen und Murmelthiere auf den Alpen; Gänse (an der Ostsee), Auer-, Birk-, Reb- und zahme Hüh- ner, Fische und Krebse (Häringe in der Nord- und Ostsee), Bienenzucht (Schlesien, Holstein, Lüneburger Haide), et- was Seidenzucht, Perlenmuscheln. Pflanzenreich: Getreide (im Süden auch Mais), Hülsenfrüchte, Futterkräuter, Kartoffeln, Gartengewächse, Oelfrüchte, Flachs, Hanf, Tabak (Pfalz und Baden), Hopfen (Böhmen und Bayern), Färber-, Handels- und Medizinal- gewüchse , Obst (vorzügl. im Süden), Wein (am Rhein, Main, Neckar, der Mosel, in der Pfalz, am Bodensee, in Oesterreich). Große Waldungen. Mineralien: Gold (wenig), Silber (Erzgebirg und Harz), Zinn (Erzgeb.), Quecksilber (Jllyrien), Blei, Kupfer, Eisen (fast überall, das beste in Steiermark), Zink (Schle- sien), Braunstein, Kobalt (Sachsen), Schwefel, Stein- und Braunkohlen (die größten Steinkohlenlager in Westphalen, der Rheinprovinz, Sachsen und Schlesien), Torf, Marmor, Kalk, Gyps, Schiefer, Sandsteine, Basalt, Edelsteine (doch keine Diamanten), Färbererden, Kreide, Porzellanerde, Thon, Alaun, Vitriol, Salpeter, Salz in Menge, gegen 1000 Mineralquellen. Bernstein an der Ostseeküste. Ei nwohner. Deutschland hat über 50 Mill. Ew., die größere Hälfte sind Katholiken (Oesterreich, Bayern, Rhein- provinz, Westphalen, Schlesien), die kleinere Hälfte Evangeli- sche und zwar sowohl der lutherischen, als auch reformirten Confession. Juden sind in ganz Deutschland zerstreut. Die herrschende Sprache ist die deutsche in vielen Mundarten, doch wird auch slavisch in Böhmen, Mähren, der Lausitz und Schlesien, polnisch in Posen und West- preußen, italienisch in-Südtyrol, in und um Triest ge- sprochen. Dagegen wird deutsch gesprochen in dem größ- ten Theile der Schweiz, im Elsaß, in den russischen Ostsee- provinzen, in einem Theile Siebenbürgens und in ungari- schen Städten. Die deutschredenden Deutschen gehören zum germanischen Volksstamme, zu welchem auch die Hol- länder, die Engländer, die Dänen und die Schweden ge- hören. Die Deutschen sind religiös, thatkräftig, erfindungs-

7. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 14

1869 - Hildburghausen : Gadow
14 von 2252 Meilen Länge mit 4306 Lokomotiven und 83,417 Wägen), und den deutschen Zollverein geförderte, nicht unbedeutende Handel Deutschlands. Deutschland hat über 5000 Seehandelsschiffe, 80 Seedampfschiffe und 180 Flußdampfschiffe auf den größeren Flüssen. Der norddeut- sche Bund und Oesterreich halten jedes zum Schutz des Handels eine Kriegsflotte. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Leinwand, Wolle, Getreide, Holz, Veh, Obst, Salz^ Leder, Glas, Porzellan, Holzwaaren, Spielwaaren u. dergl. Eingeführt wird: Kaffee, Zucker, Gewürze, Modewaa- ren, Seide, Baumwolle, Tabak, Südfrüchte, fremde Weine, Leder, Pelze und dergl. Sehr wichtig ist auch der deutsche Buchhandel. Die wichtigsten Handelsstädte sind: am Meer oder in dessen Nähe: Hamburg, Bremen, Altona, Emden, Lübeck, Rostock, Stettin, Danzig, Königsberg und Triest; im Innern: Leipzig, Berlin, Braunschweig, Magdeburg, Frankfurt a. d. O., Breslau, Köln, Elberfeld, Frankfurt am Main, Nürnberg, Augsburg, Prag, Wien und Botzen. Deutschland in staatlicher Hinsicht. Von 1815 —1866 bildeten die einzelnen deutschen Staaten, zuletzt 33 an der Zahl, den „deutschen Bund" mit der Bundesstadt Frankfurt a. M. Den Vorsitz im Bundestage führte Oe- sterreich. Durch den, preußischer Seits durch glänzende Erfolge ausgezeichneten „deutschen Krieg des Jahres 1866" zwischen Preußen und einigen norddeutschen Contingenten einerseits und Oesterreich, Sachsen, Hannover und den süd- deutschen .Staaten andrerseits, wurde der deutsche Bund aufgelöst, Oesterreich mußte sich seiner bisher hervorragen- den Stellung in Deutschland begeben, ein engerer „nord- deutscher Bund" entstand unter der militärischen Füh- rung Preußens. Die Monarchen von Hannover, Kurhes- sen, Nassau verloren ihre Länder an Preußen, dem auch Schleswig-Holstein, die bisher freie Stadt Frankfurt a. M., Hessen-Homburg und einzelne Gebiete von Bayern und dem Großherzogthum Hessen zufielen. Deutschland besteht also aus dem norddeutschen Bunde mit 21 Staaten und der Provinz Oberhessen, den 4 süd- deutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hes- sen, dem seit 1867 neutralen Staate Luxemburg, den deut- schen Provinzen des Kaiserthums Oesterreich und dem klei-

8. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 15

1869 - Hildburghausen : Gadow
15 neu Lichtenstein. Die einzelnen Staaten haben ständische Vertretung, den norddeutschen Bund vertritt der aus dem Volke gewählte Reichstag, der in Berlin seine Sitzungen hält und die betreffenden Bundesgesetze zu berathen hat. B. Besonderes. A. Der norddeutsche Bund. Er enthält 7600 Meilen und 30 Millionen Ein- wohner, reicht von den Nordmarken Deutschlands bis zur „Mainlinie" und besteht aus folgenden 21 Staaten: 1. Königreich Preußen; 2. „ Sachsen; 3. u. 4. die Großhherzogthümer Mecklenburg; 5. das Großherzogthum Oldenburg; 6. —13. die 8 Thüringischen Staaten: Großherzogthum S. Weimar, Herzogthum S. Meiningen, S. Coburg-Gotha, „ S. Altenburg, 2 Fürstenthümer Schwarzburg, 2 „ Reuß, ^14. das Herzogthum Anhalt; 15. „ „ Braunschweig; 16. und 17. die Fürstenthümer Lippe; 18. das Fürstenthum Waldeck; 19. —21. die 3 freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck; wozu noch kommt 22. die Provinz Ober Hessen vom Großherzogthum Hessen. 1) Das Königreich Preußen. Preußen hat jetzt 6400 ^Meilen und 24 Millionen Einwohner, von denen % sich zur evangelischen, a4 zur katholischen Kirche bekennen und wird in 11 Provinzen eingetheilt, von denen jede ein Armeekorps zu stellen hat, während die in Berlin und Umgegend stehende Garde auch ein Armeekorps bildet.

9. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 17

1869 - Hildburghausen : Gadow
17 das Brandenburger Thor mit der Siegesgöttin», herrliche Brücken, Schlösser, Opernhaus, Schauspielhaus, die große Friedrichsstraße, die Wilhelmsstraße, die Straße „unter den Linden", viele Denkmäler, z. B. das Friedrichs Ii. aus dem Opernplatz; auf dem Wilhelms- platz die Statuen der Generäle des siebenjährigen Krieges: Schwe- rin, Winterseld, Keith, Ziethen, Seidlitz und Leopold von Dessau; vor der Hauptwache die Bildsäulen Blücher's, Scharnhorst's und Bülow's, der Helden der Freiheitskriege; auf der langen Brücke das Standbild des großen Kurfürsten: — Universität, Königliche Porzellansabrik und Eisengießerei, Borsig's Maschinenfabrik, Sei- denfabriken, viele Buchhandlungen, bedeutender Handel, erster Wollenmarkt Deutschlands- — Der Thiergarten, ein Lustwald mit hübschen Anlagen und Landhäusern. — In Berlin lebten die Phi- losophen Mendelssohn, Fichte, Schleiermacher, Hegel, Scheliing; der große Naturforscher Alex. v. Humboldt; die Sprachforscher Gebr. Grimm. 'Potsdam a. d. Havel, 47,000 Einw., zweite Haupt-und Residenzstadt, schön gelegen und gebaut, mit mehreren königlichen Schlössern, darunter Sanssouci, Babelsberg, Marmorpalais. Die Pfaueninsel mit herrlichen Anlagen. 'Charlottenburg a. d. Spree, mit dem Grabmal der unver- geßlichen Königin Luise im Schloßgarten. »Spandau a. d, Havel, Festung, Strafanstalt, 13,000 Einw. -Brandenburg a. d. Havel', 24,000 Einwohner, Domstift, Schifffahrt, Wollenwaaren und Seidenfabriken. »Neu-Ru ppin in der Priegnitz, an einem schiffbaren See, der zur Havel abfließt, 10,000 Einwohner, Tuchfabriken. 'Neustadt-Eberswalde am Finowkanal und an der Eisen- bahn von Berlin nach Stettin, 7000 Einwohner, berühmte Forst- Lehr-Anstalt. - Prenzlau in der fruchtbaren Uckermark, 16,000 Einwohner, Tabaksbau. 'Landsberg a. d. Warthe, in der Neumark, 16,000 Einwohner, Fabriken und Handel. »Küst rin, starke Festung am Einfluß der Warthe in die Oder, 10.000 Einw. , i « Frankfurt a. d. O., 40,000 Einwohner, berühmte Messen, Fabriken verschiedener Art. • Guben an der Lausitzer Neiße, 16,000 Einw.? Fabriken, Obst- und Weinbau. *Sorau an der Eisenbahn von Frankfurt nach Schlesien, 10.000 Einwohner, Tuch- und Leinweberei. ' Kottbus an der Spree, in dev Niedeaausitz, 14,000 Einw., Wollenspinnerei und Weberei^ Handel: »Luckenwalde an der von Berlin nach Wittenberg führenden Eisenbahn, 12,500 Einwohner, bedeutende Tuchfabriken. In dieser Provinz befinden sich die Schlachtfelder von Fehr- bellrn, wo 1675 der große Kurfürst die Schweden schlug; Zorn- dorf, wo 1758 Friedrich Ii. über die Russen siegte, und Kuners- dorf, wo er 1759 von ihnen besiegt wurde; Großbeeren und Dennewitz, wo 1813 die «Franzosen geschlagen wurden». P ler, Leitfaden. ' n

10. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 18

1869 - Hildburghausen : Gadow
b) Die Provinz Pommern an der Ostsee, wird durch die Oder in Vorder- und Hinterpommern getheilt,'von der Oder und mehreren Küstenflüssen, die viele Seeen bilden, bewässert, ist eben, mit sandigem Boden und ziemlich frucht- bar, hat 577 fl^Meil. und nicht ganz iy2 Mill. fast durch- gängig evangelische Einwohner, die Getreidebau, Viehzucht, besonders Gänsezucht, Fischerei, Schifffahrt und Handel treiben. Pommern ist in die 3 Regierungsbezirke Stettin, Stralsund und Cöslin getheilt, hatte bis 1637 eigene Herzöge, wurde dann von den Schweden in Besitz genom- men, die aber 1648 Hinterpommern, 1720 Stralsund und Vorderpommern bis an die Peene an Preußen verloren, das endlich 1814 auch den letzten Theil mit der Insel Rügen erhielt. Die Haupt-Eisenbahn-Routen sind: Stettin-Anklam- Greiswalde-Stralsund; — Stettin-Berlin; — (Stettins Stargard-Posen; — Stettin-Stargard-Colberg-Cöslin. Städte: Stettin a. d. Oder, 73,000 Einwohner, starke Festung, be- deutender Handel, Schiffbau, 190 eigene Schiffe, viele Fabriken. — Sw ine münde auf der Insel Usedom, Hafen. Ank lam an der Peene, 13,000 Einw., Handel. Greifswalde, Universität, 18,000 Einwohner. Stralsund an der Ostsee, 24,000 Einwohner, Festung, Han- del (vorzüglich mit Bücklingen). — Vergebliche Belagerung durch Wauenstein 1628. Stargard, an der Eisenbahn von Stettin nach Posen und Cöslin, 16,000 Einw., Färbereien und Gerbereien. Colberg, unweit der Ostsee, starke Festung, Seehandel, 12,000 Einwohner. Cöslin, 12,000 Einw., Landwirthschaft. Stolpe, an der schiffbaren Stolpe, 13,000 Einw., Bernstein- waarenfabrikation. Die Insel Rügen in der Ostsee, mit sehr fruchtbarem Boden, Kreidefelsen, wichtiger Fischerei. Auf derselben das Vorgebirge Arkona und die Stubbenlammer. Städte: Bergen und Puttbus. e) Die Provinz Sachsen mit den 3 Regierungsbezir- ken: Magdeburg, Merseburg und Erfurt hat 461 lhjmeilen und 2 Mill. hauptsächlich evangel. Einwohneiy ist meist eben und sehr fruchtbar, besonders die goldene Aue (das Thal der Helme) und die Gegenden um Magde- burg (Magdeburger Börde) und Halle; gebirgig und theil- weise arm, obgleich holzreich sind das Eichsfeld, westlich von Nordhausen, der Henneberger Kreis am Thüringer-
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