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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
b) Tafeln zur Kultur- und Kunstgeschichte: 1. Orientalische Kunst. 13 Abbildungen. 2. Griechische Baukunst. 9 Abbildungen. 3. Griechische Baukunst ».Plastik. 16 Abbild. 4. Römische Kunst. 11 Abbildungen. 5. Mittelalterliche Kunst. 12 Abbildungen. 6. Gotische Baukunst. 11 Abbildungen. 7. Mittelalterliche u. neuerek'unst. 7 Abbild. Renaissance. 11 Abbildungen. Der „Grundriß der Weltgeschichte" ist im Laufe der dreißig Jahre seines Bestehens von dem Verfasser unermüdlich und sachkundig den Bedürfnissen derjenigen Schulanstalten angepaßt worden, die sich seiner beim Unterrichte bedienen. Anfänglich hauptsächlich für mittlere Knabenschulen bestimmt, hatte das Buch allmählich auch in Realschulen und Gymnasien Eingang gefunden. Sorgfältig wurde bei jeder neuen Auflage den erweiterten Ansprüchen Rechnung getragen. Dieses Streben blieb nicht unbeachtet: Andrä's „Grundriß" ist ein jedem Pädagogen wohlbekanntes Lehrmittel ersten Ranges geworden. — Nachdem den Bedürfnissen der Mädchenschulen, deren eine große Anzahl seit vielen Jahren ebenfalls den „Grundriß" dem Unterrichte zugrunde zu legen gewöhnt war, durch Ausgabe eines besonderen „Lehrbuches für Mädchenschulen" (s. u.) Rechnung getragen ist, konnte die 17. Auflage ausschließlicher denn bisher, die Bedürfnisse der erwähnten Knabenschulen berücksichtigen. Die Zahl der kunstgeschichtlichen Bildertafeln wurde von 6 auf 8 vermehrt. Kehrbirch der Weltgeschichte für höhere Mädchenschulen und Lehrerinnen - Bildungsanstalten. Mit 12 Geschichtskarten und 6 Bildertafeln zur Kunstgeschichte, gr. 8°. Iv. u. 296 S. 1888. In Ganzleinenband 3 Mk. 50 Pf. Es ist eine von allen Seiten mit großer Uebereinstimmung hervorgehobene und zugegebene Thatsache, der Verlagshandlung in vielen schriftlichen und mündlichen Aeußerungen bestätigt, daß ein dem gegenwärtigen Standpunkt, den Bedürfnissen und dem Lehrgang unserer höheren Mädchenschulen hinreichend angepaßtes „Lehrbuch der Weltgeschichte" der Schullittexatur bislang fehlte. Die bestehenden historischen Hilfsbücher und Leitfäden dieser Art, wenn schon ausdrücklich „für Mädchenschulen" bestimmt, haben sich großenteils sowohl der fortgeschrittenen historischen Forschung als insbesondere den erhöhten pädagogischen Anforderungen der Gegenwart gegenüber als ungenügend erwiesen. Nur so ist es erklärlich, daß z. B. der in unterzeichnetem Verlage' bereits in 17 Auflagen erschienene „Grundriß der Weltgeschichte" von Z. C. Andrä, obwohl für Knabenschulen bestimmt, in mehreren hundert (!) Mädchenschulen Eingang gefunden hat. Er erschien* triefen immerhin geeigneter als andere Lehrbücher, selbst Wenn-stiche ausdrücklich dem Unterricht in weiblichen Lehranstalten dienen sollten. Der Verfasser, selbst an höheren Mädchenschulen mit Auszeichnung thätig gewesen, hat erst infolge vielseitiger Aufforderung sich zur Bettung. eines besonderen Lehrbuchs für Mädchenschulen entschlossen. Er hat diese Arbeit mit steter Rücksicht ans die eigenartigen Bedürfnisse und Forderungen der weiblichen Erziehung durchgeführt, sodaß sein „Lehrbuch für Mädchenschulen," dem „Grundriß für Knabenschulen" gleichem parallel laufend, alle Vorzüge dieses vielverbreiteten bekannten Unterrichtsbuches den höheren Mädchenschulen in geeigneterer Form darbietet. Die 12 Geschichtskarten und die 6 Tafeln zur Kultur- und Kunstgeschichte der 16. Aufl. des „Grundriß" sind auch dem „Lehrbuch" beigegeben.

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 18

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 18 — so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen, und bedeckte damit mehrere tausend Kameele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Feinde; da sie aber durch einen Kundschafter erfuhren, daß sie keine wirklichen Elefanten vor sich hätten, griffen sie tapfer an, die Kameele wurden scheu und brachten Unordnung und Verwirrung in das eigene Heer. Da mußte Semiramis mit ihrem Volke die Flucht ergreifen; viele verloren ihr Leben, und die Königin, selbst verwundet, kam nur mit einem geringen Haufen in ihr Land zurück. Bald darauf starb sie. 2. Salmanassar und Sardanapäl. — Unter den folgenden Königen des assyrischen Reiches waren viele kriegerische Männer, die große Heerfahrten machten und stolze Bauwerke errichteten. Einer derselben, der König Salmanassar, zerstörte das Reich Israel, und seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft noch weiter aus. Da kam plötzlich das Verderben über das gewaltige Reich. Wie die Sage erzählt, war der König Sardanapäl ein weichlicher Mensch, der für große mannhafte Thaten keinen Sinn hatte. Er kümmerte sich gar nicht um die Regierung, die er seinen Dienern und Schmeichlern überließ, sondern saß den ganzen Tag im Palast unter seinen Frauen, putzte und schminkte sich, wie ein eitles Weib, und spann Wolle. Die Unterthanen schämten sich eines solchen elenden Königs; mehrere der unterworfenen Völker aber, unter ihnen die Babylonier, standen auf, zogen gegen Ninive und eroberten die Stadt. Als endlich der König Sardanapal erkannte, daß alles verloren war, ließ er einen hohen Scheiterhaufen aufrichten und stürzte sich mit seinen Weibern und allen seinen Kostbarkeiten in die Flammen. 3. Nebnkadnezar. — So ging die Herrschaft der Assyrier, nachdem sie viele Jahrhunderte bestanden hatte, zu gründe. Die Babylonier aber errichteten jetzt ein eigenes neues Reich, das wieder sehr mächtig wurde. Namentlich der König Nebukad-nezar war ein gar gewaltiger Kriegsmann und Eroberer, der viele Könige und Reiche besiegte und seine Herrschaft weit ausbreitete. Er zog auch gegen das Reich Juda, eroberte die Stadt Jerusalem, verbrannte den Tempel Gottes und fährte das Volk aus seinem Vaterlande fort in die babylonische Gefangen-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 19 — Schaft. Aber da er so große Macht und Herrlichkeit erlangt hatte, erhob sich sein Herz, und er ward stolz und hoffärtig. Darum strafte ihn Gott der Herr, daß er seine Vernunft verlor. Und er ward verstoßen von den Leuten und aß Gras wie Ochsen und lag unter dem Tau des Himmels, bis sein Haar wuchs so groß als Adlers Federn und seine Nägel wie Vogelsklauen wurden. Danach hob Nebnkadnezar seine Augen gen Himmel und kam wieder zur Vernunft und lobte den Höchsten. Und seine Räte und Gewaltigen suchten ihn, und er ward wieder in sein Königreich gesetzt und überkam noch größere Herrlichkeit. 4. Belsazar. — Nach seinem Tode herrschte König Belsazar zu Babylon. Der machte einst ein herrliches Mahl Lausend seiner Gewaltigen und Hauptleute und trank sich voll mit ihnen. Und da er trunken war, hieß er die goldenen und silbernen Gefäße bringen, die Nebnkadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, daß sie daraus tränken. Und zu derselben Stunde gingen hervor Finger, als einer Menschenhand, die schrieben gegen dem Leuchter über auf die getünchte Wand in den königlichen Saal. Und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb. Da entfärbte er sich, und seine Beine zitterten. Und er rief überlaut, daß man die Weisen und Wahrsager heraufbringen sollte; aber sie konnten die Schrift nicht deuten. Da ward der Prophet Daniel, einer von dem Volke Juda, das Nebu-kadnezar gefangen geführt hatte nach Babylon, hinauf vor den König gebracht. Und Daniel sprach: „Herr König, du hast dein Herz nicht gedemütigt, ob du wohl weißt, was deinem Vater widerfahren ist, sondern hast dich wider den Herrn des Himmels erhoben. Darum ist von ihm diese Hand gesandt, und die Schrift bedeutet: „Gott hat dein Königreich vollendet und den Medern und Persern gegeben." Aber des Nachts ward Belsazar getötet, denn das Heer der Perser drang in die Stadt und machte dem babylonischen Reiche ein Ende. 9. Die Perser. §tv junge Cyrus. 1. Die Meder. — An der Südseite des kaspischen Meeres, also gegen Morgen von den Sitzen der Babylonier und Assyrier, 2*

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. IV

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Iv Namen und Jahreszahlen darbietet, an welche sich dann die erklärende mündliche Ausführung des Lehrers anschließen soll. Ein solcher Reichtum des Materials ist meines Erachtens für die erste, elementare Unterrichtsstufe durchaus verwerflich. Daher suchte ich im Gegenteil den Stoff so weit irgend thunlich zu beschränken. Nur die allerwichtigsten Ereignisse sind mitgeteilt, nur die bedeutendsten historischen Persönlichkeiten hervorgehoben. Alles Verwickelte dagegen, alles, was der Fassungskraft des Anfängers nicht leicht angepaßt werden kann, alles Nebensächliche, wodurch sein Gedächtnis zu sehr belastet und das Verständnis der Hauptbegebenheiten ihm erschwert werden könnte, ist vermieden; jeder entbehrliche Name ist weggelassen, und nur an wenigen Stellen, wo es unerläßlich schien, eine Jahreszahl beigefügt. Hierdurch ist für die Darstellung ein so mäßiger, leicht verständlicher Inhalt geblieben, daß dessen Aneignung auch dem Ungeübten nicht zu mühevoll werden kann, zumal von ihm auch aus der Geographie nur die ersten Vorkenntnisse verlangt werden, alles Weitere aber am betreffenden Orte erläutert ist. Schwerlich dürften viele für den gleichen Zweck bestimmte Lehrbücher vorhanden sein, die in der Einschränkung und Vereinfachung des Stoffes so weit gehen, wie das vorliegende. Eine Hauptfrage ist freilich, ob der ausgewählte Inhalt auch in angemessener Weise dargestellt sei. Mit einem kurzgefaßten, dürren Bericht, einem bloßen Gerippe von historischen Thatsachen weiß der jüngere Schüler nichts anzufangen: das Lehrbuch muß für ihn zugleich ein Lesebuch sein, das sein Interesse weckt, seine Wißbegierde anzieht, das er daher gern liest, auch wenn er sich eben nicht in der Schulstube befindet. Ich habe daher die erzählende Darstellung gewählt, und habe so faßlich und anschaulich, so frisch und lebendig erzählt, als ich es vermochte. Individuelle Züge, charakteristische Aussprüche hervorragender Personen sind in Menge mitgeteilt, Anekdoten nicht selten eingestreut. Gerade im elementaren Unterricht kann manches eine Stelle finden, was später bei zunehmender Stoffmasse mehr zurücktreten muß. Wo eine meinem Zwecke ganz entsprechende Dar-

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 21 — Gebirge des Königs Herden hütete, und sagte zu ihm: „Astyäges befiehlt dir, diesen Knaben auszusetzen, wo das Gebirge am wildesten ist, damit er so schnell als möglich umkomme. Wenn du ihn nicht tötest, wird der König aufs härteste mit dir ver- fahren." Der Hirt brachte das Kind in seine Hütte und erzählte seiner Frau alles, was ihm Harpagus gesagt hatte. Als die Frau das starke und schöne Kind betrachtete, fing sie an zu weinen und bat ihren Mann, es doch ja nicht auszusetzen. Er aber sagte, es würden Kundschafter von Harpagus kommen, um nachzusehen, und er müsse des schmählichsten Todes sterben, wenn er es nicht thäte. Da sprach die Frau: „Siehe, unser eigenes kleines Kind ist eben gestorben. So nimm denn dieses und setze es aus; des Königs Tochterkind aber wollen wir aufziehen, als wäre es unser eigen Kind. Dann wirst du nicht ertappt werden auf deinem Ungehorsam und wir selbst find nicht übel beraten. Denn das tote Kind bekommt ein königliches Begräbnis und das lebendige verliert sein Leben nicht." Dem Hirten dünkte dies gut geraten: er setzte sein totes Kind im köstlichen Kleide des Fürstensohnes aus und als Har-pägus Boten schickte, um nachsehen zu lassen, ward es begraben. 4. Astyäges findet seinen Enkel wieder. — Der Enkel des Astyäges aber wuchs heran und ward ein schöner Knabe und übertraf an Verstand und Mut alle die übrigen Hirtenknaben. Als er zwölf Jahre alt war, spielte er mit andern Kindern auf der Straße. Die Knaben machten ihn in dem Spiele zu ihrem König. Da wollte einer unter ihnen, der eines vornehmen Mannes Sohn war, seinen Befehlen nicht gehorchen, und der kleine König ließ ihn dafür von den übrigen greifen, vor sich führen und züchtigte ihn mit recht derben Schlägen. Der Knabe lief weinend zu seinem Vater; der Vater aber ging sogleich zum Könige und klagte ihm die Sache. Als der König dies hörte, ließ er den Hirten samt seinem Sohne vor sich kommen. „Wie hast du es wagen können," sprach er zu dem Knaben, „den Sohn eines Mannes, der bei mir in hohen Ehren steht, also schnöde zu behandeln?" Der Knabe aber antwortete und sprach: „Herr König, dem ist nichts als sein Recht geschehen. Denn die Knaben

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 26

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 26 — ihren Kindern das geben, was ihnen das beste wäre. Und als das Opfer gehalten war, schlissen die Jünglinge in dem Tempel ein und standen nimmer wieder auf, sondern das war ihres Lebens Ende. Die Griechen aber setzten ihnen Ehrensäulen zum Denkmal ihrer That und ihres schonen Todes." 3. Des Krösus Verblendung. — Jetzt konnte Krösus seinen Verdruß nicht länger zurückhalten. „Wie, du fremder Mann von Athen," rief er aus, „achtest du meine Glückseligkeit so wenig, daß du nicht einmal mit geringen Bürgern mich gleich setzest?" „O Krösus/ erwiderte Solon, „in der langen Zeit seines Lebens muß der Mensch viel sehen und leiden, was er nicht möchte, und kein Tag ist dem andern ganz gleich. Der Mensch ist also dem Wechsel ausgesetzt. Auch ich weiß, daß du gewaltig reich bist und Herr über viele Völker; glückselig aber kann ich dich nicht eher nennen, als bis ich höre, daß du dein Leben glücklich geendet. Denn mit nichten ist der Reiche glückseliger, als wer nur sein täglich Brot hat, wenn ihm das Glück nicht so lange treu bleibt, daß er im Besitz der Güter sein Leben beschließet. Bei jeglichem Ding, o König, muß man auf das Ende sehen, wie es hinaus geht. Denn mancher, den Gott hoch erhöhte, ist später desto tiefer gefallen und elend zu Grunde gegangen." Kröses verachtete diese Reden und ließ den Solon gehen. Aber schon bald darauf kam Unglück in sein Haus. Sein Sohn, der ihm auf dem Throne folgen sollte, ward unversehens auf der Jagd getötet. Und noch viel schlimmeres sollte er erfahren, als er gegen einen mächtigen Feind in den Krieg hinauszog. 11. Ci;rus twfr Krösus. 1. Krösus befragt das Orakel. — Der König Cyrus von Persien war ein gewaltiger Kriegsmann und suchte seine Herrschaft immer mehr zu vergrößern. Schon stieß sein Reich im Westen an die Länder des Krösus. Das erregte dem Krösus Besorgnis, und er beschloß die Macht der Perser zu stürzen, ehe sie zu stark würde. Auch war er dem Cyrus vorzüglich darum feind, weil dieser den Astyages, der sein Schwager und Freund war, vom

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 27

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 27 — Throne gestoßen hatte. Aber bevor er zum Kriege zog, wollte er gern erfahren, ob der Kampf, den er vorhabe, auch siegreich für ihn ausgehen werde. Darum wandte er sich an die Priester, von denen man glaubte, daß die Götter durch ihren Mund die Zukunft offenbarten. Solche Weissagungen nannte man O r a k e l, und ihr Ansehen war groß bei den alten Heidenvölkern. Krösus aber wollte seiner Sache ganz gewiß sein, und deswegen stellte er die Orakel erst auf die Probe, ob sie auch die Wahrheit verkündeten. Er sandte an viele Tempel, wo Orakel erteilt wurden, Boten und ließ fragen, was an einem bestimmten Tage der König Krösus gerade thue. Und siehe, ein Orakel in Griechenland erriet es. Da faßte Krösus Vertrauen zu diesem Orakel: er schickte den Priestern köstliche Geschenke und richtete an sie die neue Frage, ob er wider die Perser in Streit ziehen solle. Die Antwort lautete: „Wenn Krösus über den Halys gehen wird, so wird er ein großes Reich zerstören." Der Halys aber war der Grenzfluß, welcher die Herrschaft des Krösus von dem Perser-reiche trennte. Daher war Krösus dieser Antwort sehr froh, denn er zweifelte gar nicht daran, daß er des Cyrus Reich zerstören würde. 2. Des Krösus Sturz. — Er zog also dem Cyrus mutig entgegen. Aber es kam ganz anders, als er gedacht hatte. Die Perser siegten in einer Schlacht, eroberten die Hauptstadt des Krösus und nahmen ihn selbst gefangen. Dann führten sie ihn in Fesseln vor den Cyrus. Der aber gebot, einen großen Scheiterhaufen aufzurichten und den Krösus darauf zu verbrennen. Schon hatte Krösus den Scheiterhaufen bestiegen, da gedachte er, dem Tode nahe, der Worte, welche einst der weise Solon zu ihm geredet hatte, und rief laut: „O Solon, Solon, Solon!" Cyrus ließ fragen, was das für ein Mann wäre, den er da anriefe. Krösus antwortete: „Es ist ein Mann, den alle Könige hören sollten." Da ward Cyrus neugierig, ein mehreres zu hören: er befahl, den Scheiterhaufen zu löschen und den Krösus zu ihm zu bringen. Und Krösus erzählte ihm, wie einst Solon bei ihm gewesen sei und ihm die weise Lehre erteilt habe, daß kein Mensch sein Glück auf vergängliche Schätze bauen dürfe. Das fiel dem Eyrus aufs Herz; benn er bebachte, daß auch er ein Mensch sei und

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 31

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 31 — mal so glücklich siegen, so vertrauen sie mir gewiß zuletzt die ganze Macht und die Thore dazu an, und dann laß mich nur sorgen." 4. Die Eroberung Babylons. — Zopyrus kam ans Thor der Stadt. Man glaubte seiner Lüge, nahm ihn mitleidig auf und stellte ihn an die Spitze eines Heerhaufens. Mit diesem hieb er die ersten lausend Feinde, dann die zweitausend und zuletzt die viertausend nieder. Jetzt ward er zum obersten Anführer gewählt, und nun war es ihm ein leichtes, die Perser in die Stadt einzulassen und die ihm anvertraute Macht geraden Weges in ihr Verderben zu führen. So ward Babylon erobert. Darms aber setzte den Zopyrus zum Dank für seine Verdienste zum Statthalter über das ganze babylonische Land und schenkte ihm königliche Reichtümer. Die Stadt dagegen mußte harte Strafe erleiden. Ein Teil ihrer festen Mauern ward niedergerissen, und mehrere tausend ihrer vornehmsten Bewohner wurden ans Kreuz geschlagen. 5. Darius zieht gegen die Scythen. — Darms suchte das Reich auch durch neue Eroberungen zu vergrößern. Von allen Königen in Asien setzte er zuerst seinen Fuß nach Europa-Sein Zug galt den rohen Steppenvölkern, welche in den weiten Ländern nördlich von dem Donaustrome und dem schwarzen Meere umherschweiften. Man nannte diese Völker Scythen. Um zu ihnen zu gelangen, ließ Darius über den Meeresarm, an dem jetzt die Stadt Konstantinopel liegt, eine Schiffbrücke bauen, auf welcher er sein großes Heer hinüberführte. Dann kam er an die Donau, wo abermals eine Brücke geschlagen wurde. Als er mit dem Heere hinüber war, blieben Wächter bei der Brücke zurück, damit der König einen sichern Rückzug habe, wenn er aus dem Lande der Scythen heimkehren werde. Diesen Wächtern gab Darius einen Riemen mit sechzig Knoten, von denen sie alle Tage einen auflösen und so lange, bis alle aufgelöst worden, ihn erwarten sollten. Dann setzte er seinen Weg gegen die Scythen weiter fort. Diese aber wählten ein gutes Mittel, die Perser zu verderben. Sie zogen sich immer weiter zurück und lockten das persische Heer durch wüste, unfruchtbare Einöden hinter sich her. Darius forderte sie aus, ihm entweder zum Kampfe zu stehen oder sich zu unter-

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 35

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 35 — sammeln und zum Verkauf ihrer Waren. Die Kolonieen, welche die Phönizier anlegten, waren sehr zahlreich. Sie ließen sich auf allen wichtigeren Inseln des Mittelmeeres und vorzüglich an den Küsten von Spanien und auf der Nordküste von Afrika nieder, und einige der von ihnen gegründeten Kolonieen, vor allen Karthago in Nordafrika, erhoben sich zu reichen und mächtigen Handelsstädten. 13. Die Erfindungen der Phönizier. 1. Die Entdeckung der Purpursarbe. — Wir haben eben eine Reihe von Handelsgegenständen genannt, welche die Phönizier auf ihren Schiffen oder durch Karawanen aus fremden Ländern holten und die sie dann wieder an andere Völker verkauften. Aber was sie aus der Ferne brachten, das verkauften sie meist nicht in demselben Zustande, wie sie es erhalten hatten, denn sie waren zugleich ein sehr gew erbefleißig es Volk, das die rohen Stoffe verarbeitete und allerlei kunstvolle Gegenstände daraus bereitete. So machten sie aus dem Bernstein zierliche Halsketten und Armbänder und fertigten aus Gold und Elfenbein die kostbarsten Geräte und Schmucksachen. Weithin berühmt waren ihre Webereien, und in der Färberei übertrafen sie alle Völker der Welt. Die hochgeschätzte glänzende Purpurfarbe ist ihre Erfindung. Ein Hirt soll dieselbe von ungefähr entdeckt haben. Dieser hütete nicht weit vorn Meeresufer seine Herde, als sein Hund mit hochroter Schnauze zu ihm kam. Der Hirt meinte, der Hund habe sich verwundet, und wischte ihm das vermeintliche Blut mit Wolle ab; aber siehe da fand sich nicht die geringste Verwundung, doch die Wolle war glänzend rot gefärbt. Der Hirt entdeckte nun, daß der Hund Schnecken zerbissen hatte, die vom Meere an die Küste ausgeworfen waren, und daß von diesen Schnecken der rotfärbende Saft herrührte. Die Phönizier wußten bald diesen Saft künstlich anzuwenden. Sie färbten damit die wollenen Tücher, welche ihre vortrefflichen Webereien lieferten. Kleider dieser Art galten für so kostbar, daß nur Könige und sehr reiche Leute sie tragen konnten. Außer dem hochroten gab es auch Purpur von andern Farben, namentlich wurde der violette sehr geschätzt. 8*

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Da schwillt der Nil durch die Regengüsse, welche während de§ Winters in seinem Quelllande fallen, mächtig an, übersteigt seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten weithin die Thalebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Und wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst Zu Pflügen braucht, sondern nur säen kann, um die reichsten Ernten zu erhalten.^ Vorzüglich gedieh das Getreide, daher Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.» 3. Ägyptens Hauptstädte. — Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, kann man sich denken. Schon in den ältesten Zeiten war es, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter denselben hervor das hundertthorige Theben im oberen Teile des Landes und Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas. Später als diese uralten Hauptstädte und Königssitze wurde an der Meeresküste die Stadt Alexandria gegründet, die gleichfalls mächtig und volkreich wurde und noch heutzutage ein wichtiger, vielbesuchter Handelsplatz des Morgenlandes ist. 3. Die Kasten trofr die Religion -er Ägypter. 1. Die Kasten. — Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng von einander gesonderte erbliche Stände, in welchen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, welches der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute,
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