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auch wußte er die Zuneigung des Papstes zu gewinnen, indem er die Geistlichen, besonders den Glaubensprediger Bonisacius beschützte. Als er nun dem Papste die Frage vorlegte, „ob derjenige der wahre und rechtmäßige König sei, der müßig daheim sitze und blos den königlichen Namen führe, oder derjenige, der in Krieg und Frieden alle Mühen und Sorgen der Regierung trage", ließ ihm dieser die Antwort geben, „derjenige solle König seht, der wirtlich regiere.“ Als die Franken das hörten, wurde aus der nächsten Märzversammlung, (M ärzfeld*) Childerich abgesetzt, Pippin ans den Schild gehoben und feierlich als König ausgerufen. Der damalige Papst Stephan Ii. wurde von dem italienischen Könige Aist uls arg bedrängt. Als er bei anderen Fürsten vergebens um Hülse gefleht hatte, bat er Pippin um Beistand. Dieser zog ^zweimal mit seinen Franken über die Alpen und besiegte die Italiener. Die Stadt Rom mit einem ziemlich großen Gebiete schenkte Pippin dem Papste und seinen Nachfolgern als Eigentum. So wurde der Grund zum Kirchenstaate gelegt, der bis zum I. 1860 bestanden hat. Pippin war auch in seinen übrigen Feldzügen glücklich. Er demütigte die Friesen, machte sich die Sachsen tributpflichtig und vertrieb die Araber aus Gallien. Man erzählt sich auch, wie er einst bei einem öffentlichen Feste die Hofleute, die über seine kleine Gestalt spotteten, dadurch beschämte, daß er einen Stier den Klanen eines Löwen entriß und diesen tötete, wozu keiner der Anwesenden den Mut Hatte.**)
8, Vonifacius, Apostel der Deutschen.
Von den deutschen Volksstämmen hatten die Franken, wie bereits erzählt, schon im 5. Jahrh, das Christentum angenommen. Die Stämme im Innern Deutschlands waren dagegen noch heidnisch. Diese haben die christliche Religion nicht von den Franken gelernt, nein, fremde Glaubensboten waren es, welche das Licht des Evangeliums nach Deutschland brachten. Der hl. Eol umbau und der hl. Gallus wurden die Bekehrer der Alemannen, ikloster St. Gallen in
*) später Maifeld.
**) Vergleiche „Pippin der Kurze" von Streckfuß.
Vaterländische Geschichte für Mädschenschulen. 2
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war. Zum dritten Male reiste Bonifaäus nach Rom und wnrbe nun ($ r z b t s d) o f, ansang^ ohne bestimmten Wohnsitz, später mit bent Sitze in Mainz. Gute große Thätigkeit entfaltete er in Bayern. Hier konnte er später sogar vier'bischöfe anstellen: in Salzburg, Regensburg, Frei-singeu und Passau. Auch im Norden Deutschlands entstanden durch ihn Bistümer. Zur Erziehung geeigneter Priester gründete er die Älo ft er schule zu }y u I d a , welche sehr berühmt geworben ist und beten erster Vorsteher sein L-chüler Sturmius war. Statt sich im Alter Ruhe zu gönnen, bankte Bonisacins als Erzbischof von Mainz ab, setzte seinen Schüler Lullus als Nachfolger ein, bestieg ein Schift und fuhr wieder zu den Friesen. Nicht lange hat er aber hier seine Missionsreisen halten können, da erlitt er den Martyrertod. Im I. 755 am 5. Juni überfiel den hl. Mann im freien Felde bei Dockn m eine Rotte Heiden und erschlug ihn, als er eben im Begriff war, das Sakrament der Firmung zu spenden. Seine Gebeine wurden später ins Kloster-Fulda gebracht.
c). Karl der Große als Kriegsheld.
768-814.
Pippin dem Kleinen folgte als König der Franken dessen Sohn Karl, den die Geschichte wegen seiner großartigen Thaten den Großen nennt. Karl hatte sich vorgenommen, alle Völker Europas zu einem großen chr istl ich eti Reiche zu vereinigen. Den heftigsten Widerstand leisteten ihm bei diesen Bestrebungen die heidnischen Sachsen. Sie wollten den Zehnten an die Geistlichen nicht geben, den Heerbann
nicht leisten und bei ihren alten Gewohnheiten und Sitten
bleiben. Sie hatten einen tapferen Anführer namens Witte-kind, der sie aufstachelte, über die benachbarten Völker^ herzufallen, die Priester zu vertreiben, die Altäre zu zerstören und Karl den Gehorsam zu verweigern. Dreißig Jahre lang mußte er gegen sie kämpfen, ehe er sie vollständig
unterwarf. Wenn er sie heute besiegt hatte, so erhoben sie sich morgen wieber. Einmal ließ Karl sogar ihrer 4500 hinrichten, weil sie die versprochene Treue nicht gehalten,
aber das demütigte sie nicht, sonberu entflammte sie zu noch
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Extrahierte Personennamen: Karl Pippin Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Mainz Bayern Salzburg Regensburg Deutschlands Mainz Kloster-Fulda Europas Sachsen
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größerer Wut. Endlich gelang es dem König, nach einer großen Schlacht Bei Detmold, sie zu unterwerfen. Die meisten ließen sich taufen und folgten den Priestern. Auch Wittekind ließ sich mit seiner Gemahlin zu Attigny in der Champagne taufen. *) Znr Befestigung des Christentums unter den Sachsen errichtete Karl acht Bistümer: Münster, Pader-Born, Osnabrück, Bremen, Minden, Verden, Hildesheim und Halberstadt. Auch gegen die slavischen Völker im Osten, welche den Sachsen immer geholfen hatten, kämpfte Karl in mehreren Feldzügen und schützte die gewonnenen Gebiete durch Burgen. Gegen die feindseligen Dänen errichtete er die Mark Schleswig und Bestimmte die Eider als Grenzfluß. Der Bayerische Herzog Thassilo verweigerte auf Anraten seiner Gemahlin Karl den Gehorsam. Das fränkische Heer zwang ihn jedoch zur Unterwerfung, und als er sich jetzt nochmals empörte, schickte Karl ihn mit Frau und Kind in ein Kloster. Die Av aren, ein wildes rciiir Berisches Volk in Ungarn, machten häufige Ausfälle nach Bayern hin. Nachdem Karl mit einem Heere das mit reiche-Kriegsbeute angefüllte Hauptlager der Ävaren, den großen Ring, erobert hatte, errichtete er zwischen Enns und Raab eine Mark, die Ostmark, (der Anfang der österr. Monarchie). Der König wurde einst aus dem Reichstage zu Paderborn von einem spanischen Fürsten um Hülfe angerufen gegen die Mauren (Arctber), welche ganz Spanien unterjochen wollten. Karl eilte über die Pyrenäen und kämpfte siegreich, doch erlitt sein Heer auf dem Heimwege in den Thälern von Roncesvalles eine Niederlage durch die B a s-ken (Rolands Tod). In dem bis zum Ebro eroberten Lande wurde nun die spanische Mark errichtet. Der Longo-bardenkönig Desiber ins in Italien bedrängte den Papst Habrian, weil dieser ihm in einem Familienstreite mit Karl b. Gr. nicht Recht geben wollte. Da zog Karl auf Ersuchen des Papstes nach Italien, eroberte die Haupt-festung P a o i a und schickte den Desiderius als Mönch in ein fränkisches Kloster. Außer diesem Zuge ist Karl aber noch viermal in Italien gewesen, um gegen die Langobarden zu kämpfen. Zuletzt nahm er ihr Laub in Besitz und gab *) Vergleiche „Wittekind" von Platen.
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schon zu weit voraus, er hörte es nicht. Aber sein herrliches Schwert Durand wollte Roland den Mauren nicht zurücklassen, er versuchte es ans einem Steine zu zerschellen, doch der Stein ging entzwei, und das Schwert blieb unversehrt. Karl der Große suchte seinen vermißten Neffen anf und fand ihn, von zwölf Lanzenstichen durchbohrt, entseelt unter einem Baume liegen und betrauerte ihn tief. Eine andere Sage erzählt, Roland habe vor seinem Zuge nach Spanien eine Braut mit Namen Hildegund zurückgelassen. Während des Krieges wurde ihr die Nachricht gebracht, Roland sei in der Schlacht gefallen. Vor Schmerz darüber soll sie im Kloster Nonnenwerth, auf einer Insel im Rhein, Nonne geworden sein. Roland sei aber heimgekehrt, um seine Braut zu holen. Und als er gehört, sie weile in Nonnenwerth, habe er dem Kloster gegenüber eine Burg erbauen lassen, um in ihrer Nähe zu wohnen und sich an ihrem schonen Gesänge erfreuen zu sönnen. (Rolandseck.)
\ \. wie Karl der Große sein Cattb regierte.
So hoben Ruhm sich auch Karl der Gr. als Krieger und Eroberer erworben hat, noch größer steht er da als Regent und Bildner seines Volkes. Sein Streben war darauf gerichtet, ein einiges Reich unter seinem Zepter herzustellen. Daher schaffte er zunächst die Herzöge ab, die ihm zu viel Gewalt zu haben schienen. Er teilte sein Reich in Gaue ein; jedem Gau stand ein Graf vor, der Gau graf, welcher die von Karl erlassenen Gesetze auszuführen hatte. Alle Vierteljahr schickte er nach allen Gegenden Sendgrafen aus, welche darüber berichten mußten, ob die Gesetze auch genau beobachtet würden. Sie hatten außerdem Gericht zu halten, Streitigkeiten zu schlichten und die Wünsche des Volkes dem Kaiser vorzutragen. Dieser bereiste aber auch selbst oft sein Land, hielt jährlich zwei große Reichsversammlnngen ab, auf denen Kriege beschlossen und Gesetze beraten wurden. Gegen die Feinde des Reiches errichtete er an den Grenzen Marken, (die spanische, avarische, dänische) und setzte darüber Markgrafen, welche feindliche Einfälle abwehren mußten. Karl dem Gr. lag nichts so sehr am Herzen, als daß sein Volk in der
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Ihrer hohen Tugend und Schönheit wegen wurde sie vom Sachsenherzog Heinrich zur Gemahlin erkoren (913). Als dieser später König wurde, änderte sie ihre Gesinnung.nicht, sie blieb arbeitsam und demütig. Jeder, auch der Ärmste hatte Zutritt zu ihr. Mit besonderer Vorliebe besuchte sie Kranke und Gefangene: letztere suchte sie durch liebevolle Ermahnungen auf deu Weg der Besserung zu bringen. Mehr aber als durch Worte wirkte die Königin dnrch ihr Beispiel. Äußerst streng gegen sich selbst, war sie allen ein Vorbild der Mäßigkeit, der Frömmigkeit, des Fleißes und der Sanftmut. Besonders durch letztere Tugend hat sie ihrem Lande viel genutzt. Ihr Gemahl war zwar ein ausgezeichneter Fürst, aber sehr aufbrausend und jähzornig. In solchen Augenblicken der Aufwallung wußte sie ihn durch ihre wunderbare Sanftmut zu beruhigen und ihn von unüberlegten Schritten abzuhalten. Heinrich schätzte seine Gemahlin deshalb hoch, und auf seinem Sterbebette sprach er zu ihr: „Ich danke dem Allmächtigen, daß er mich vor Dir von dieser Erde abruft. Eiu edleres lind einsichtsvolleres Weib, als ich in Dir gefunden habe, ist keinem Manne zu teil geworden. Du hast mir stets das Beste geraten ; Du hast mich besänftigt, wenn der Zorn in mir aufloderte ; Du hast mich zur Gerechtigkeit ermahnt, wenn ich der Stimme der Leidenschaft Gehör geben wollte; Dn hast mich in meinem rauhen Kriegerlebeu stets wie ein Engel des Friedens umschwebt und mein Herz den Gefühlen des Mitleids und der Menschlichkeit geöffnet. Habe Dank, Du fromme und treue Gefährtin meines Lebens, für alles Gute, was Du mir erwiesen!" Nach dem Tode ihres Gemahls betete Mathilde für dessen Seele, ließ Messen lesen, rief ihre beiden Söhne Otto und Heinrich, welche im Streite lebten, an die Leiche ihres Vaters und sprach zu ihnen: „Höret auf zu streiten um zeitliche Ehre und hohe Würde, da Ihr hier vor Euch sehet, welches Ende alle irdische Herrlichkeit nimmt. Weise und glückselig ist derjenige, welcher nach Dem trachtet, was ewig dauert." Schon zu Lebzeiten ihres Gemahls hatte die Königin viel zur Verbreitung des christlichen Glaubens in Norddeutschland gethan, wo sie mehrere Klöster stiftete. Dieses wohlthätige Leben setzte sie als
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Mathilde Otto Heinrich Heinrich
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ihn kniefällig um Verzeihung itnb versprach, künftig sein treuer Bundesgenosse zu sein. Cito verzieh ihm — und Heinrich hat sein Versprechen auch gehalten. Als die un-glückliche Königin Adelheid von Italien Cito um Hülfe anrief, zog Heinrich mit einem Heere dorthin und besiegte den Markgrafen Berengar, ihren Feind. Kurze Zeit darauf vermählte sich Otto mit Adelheid und gelangte dadurch auch in den Besitz Italiens. Otto mnßte noch einmal gegen den Empörer Berengar ziehen (962), und nachdem er ihn wieder besiegt hatte, empfing er vom Papste die römische Kaiserkrone. Von nun an hieß Deutschland „das heilige römische Reich deutscher Nation." Otto hatte nun noch einen schlimmen Feind zu besiegen, das waren die Magyaren; sie kamen im Jahre 955, looooo Mann stark, und belagerten Augsburg. Auf dem Lechfelde lieferte ihnen aber Otto eine Schlacht, worin er sich als einen der größten Feldherrn zeigte. Durch seine Tapferkeit und Klugheit wurden sie gänzlich in die Flucht geschlagen und haben vou da an Deutschland in Ruhe gelassen.
Adelheid, die Gemahlin (Dtto I.
Adelheid stammte ans Burgund und wurde die Gemahlin des Königs Lothar vou Italien. Diese Ehe war aber nur von kurzer Dauer; nach drei Jahren starb Lothar plötzlich, wie man sagte, von Berengar, dem Markgrafen von Jvrea, vergiftet. Letzterer verlangte die schöne und tugendhafte Witwe für seinen Sohn zur Gemahlin und hielt sie zu Pavia gefangen. Adelheid entfloh von dort, wurde jedoch eingeholt und auf das Schloß Garda am Gardasee gebracht, wo Bereugar sie sehr hart behandelte. Er wollte sie durch Hunger und Mißhandlungen zwiugen, in die Heirat mit seinem Sohne zu willigen, aber Adelheid setzte ihr ganzes Vertrauen auf Gott und hoffte dadurch bald aus der Gefangenschaft erlöst zu werden. Ein Mönch, namens Martin, wußte der Königin zur Flucht zu verhelfen. In Kornfeldern mußte sie sich versteckt halten und lebte eine Zeit lang nur von Fischen, bis sie ans das Schloß Canossa gelangte. Indeß war Martin mit einem Briefe von Adelheid zu dem deutschen König Otto I. geeilt und hatte diesen um
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Deutschland Augsburg Deutschland Burgund Italien Pavia Schloß_Garda_am_Gardasee
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Hülfe angerufen. Otto kam sofort mit einem Heere nach Italien, besiegte Berengar und befreite bte unglückliche Witwe. Der beutfche König war durch den Tod seiner ersten Gemahlin Ebitha Witwer geworben, aber noch jung an Jahren, beshalb hielt er um die Hand der Witwe an und erhielt sie (951). Als er mit feiner neuen Gemahlin in Dentschlanb einzog, würde biefe mit großer Freube empfangen. Sie besaß neben ihrer Tugenb einen hellen Verstaub, beshalb ließ Otto sie mit an der Regierung des Laubes teilnehmen, und biefe Mitregierung gereichte Dentschlanb
zum Segen. Von ihren fünf Kinbern verlor sie vier durch den Tod. Die Erziehung des noch übrig gebliebenen Prinzen übernahm sie selbst. Nach einigen Jahren schickte sie ihn zu feinem Oheim, dem Erzbischof Bruno in Köln. Als ihr Gemahl im I. 962 zum römischen Kaiser gekrönt würde, rief man sie zur Kaiserin aus. In dieser hohen Stellung blieb sie aber immer die bemütige Abelheib, welche ihr Haus und ihre Hänbe den Armen und Notleibenbeu öffnete. Bewunbernswert ist ihr Benehmen gegen Berengar, welcher auf der Burg Garba mit feinem Weibe gefangen
faß, nachbem ihn Otto besiegt hatte. Statt Rache an dem Manne zu nehmen, der sie so sehr gequält, bewog sie ihren Gemahl, die Familie mit der größten Milbe zu be-hanbeln, und nahm sogar die zwei Töchter Berengars zu sich an ihren Hof und erzog sie. Als Otto I. i. I. 973 starb, kamen für Dentschlanb schwere Zeiten. Sein Sohn Otto Ii. ließ sich von feiner Gemahlin gegen sie aufreizen: sie würde hart behanbelt und ging beshalb nach ihrer Heimat Burgunb. Aber es war, als wenn mit ihr auch der Segen von Dentschlanb gewichen wäre. Später versöhnte sich Otto mit ihr und bewog sie zur Rückkehr. Sie hat nach dem Tode ihrer Kinder sogar noch einige Jahre die Regierung des Laubes für ihren Enkel allein geführt und zwar zum Segen Dentfchlanbs. Wie im Großen, so war sie auch in kleinen Dingen ein Muster für alle
Frauen. In ihrem Haushalte herrschte die größte O r b-n u n g und Pünktlichkeit. Daburch, sowie durch ihre Ge^ laffenheit und Ergebung im Unglück, durch ihre Demut im Glück und durch ihr Benehmen gegen ihre Feinde gehört sie zu den ebelsten Frauen in der Geschichte unseres Vaterlanbes.
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Hand gestickt sind. Nach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie ganz der Welt und nahm den Schleier. Sie starb im Kloster am 3. März 1040.
20. Die Kaiserin Agnes und ihr Scfyit Heinrich Iv.
König Heinrich Iii. starb sehr jung und hinterließ das deutsche Reich seinem fünfjährigen Sohne Heinrich, welcher bereits als dreijähriges Kind zum König gekrönt worden war. Für denselben führte seine Mutter A g u e s so lange die Regierung, bis seine Mündigkeit erklärt war. Um sich die Freundschaft der deutschen Fürsten zu gewinnen, besetzte die Kaiserin wiederum die drei erledigten Herzogtümer Schwaben, Kärnthen und Bayern. Der neue Herzog Rudolf vou Schwaben raubte ihr aber die elfjährige Tochter, um sich später mit ihr zu vermählen. Ott ovon Nord he im, der neue Bayeru-herzog, verband sich mit dem Erzbischof Auu o von Köln, um die Regierung des Reiches in seine Gewalt zu'bekommen. Auf einem Feste in Kaiserswerth wurde der junge König in ein Schiss gelockt und nach Köln gebracht, wo man ihn im Palast des Erzbischofs streng erzog. Der Erzbischof, der auch die Reichsiusignieu mitgenommen hatte, führte nun anstatt der Kaiserin die Regierung. Das strenge Leben in Köln gefiel jedoch dem jungen Heinrich wenig, und als einmal der Erzbischof A d a l b e r t von Bremen, ein sehr freundlicher Mnmt, sich dort aushielt, wurde es diesem leicht, ihn nach Bremen zu entführen. Die Kaiserin Agnes nahm sich diese Vorkommnisse so zu Herzen, daß sie abdanken und in ein Kloster gehen wollte. So streng der Kölner Erzbischof Heinrich gehalten hatte, so sehr ließ der von Bremen ihm den Willen. Er durfte thun, was er wollte, und das war nicht gut für ihn. Als er fünfzehn Jahre alt war, ließ er sich in Worms mündig erklären, um das Schwert führen und an Erzbischof Anno Rache nehmen zu können. Nur auf das Zureden seiner Mutter unterließ er das letztere. Zu dieser Zeit regierte in Rom Papst Gregor Vii., ein sehr strenger Mann, welcher in Deutschland die Bischofssitze, überhaupt alle geistlichen Ämter, nicht mehr für Geld verkaufen wollte. König Heinrich Iv. und die meisten deutschen Bischöfe störten sich jedoch nicht an die Vorschriften des Papstes und setzten
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frieb von Bouillon an die Spitze von 300000 gut bewaffneter Ritter und begann einen Kreuzzug uach dem heiligeu Lande. Nach unsäglichen Leiden und nachdem das Heer durch Hunger, Hitze, Pest u. s. w. arg geschwächt war, eroberten die Kreuzfahrer Dorylüum, Antiochien (die heilige Lanze) und endlich 1099 auch Jerusalem. Den tapferen Anführer Gottfried wollten sie zum König machen, er aber lehnte diese Würde aus Demut ab. Die Christen waren auf die Dauer nicht im Stande, Palästina gegen die Türken zu behaupten. Zwar wurden im Laufe der nächsten 200 Jahre noch sechs neue Kreuzzüge (sogar ein Kinder-Krenzzng) unternommen, aber das heilige Land blieb in der Gewalt der Türken Dnrch die Krenzzüge entstanden in Palästina die sogenannten geistlichen Ritterorden und zwar: 1. der Iohannite r-, (schwarzer Mantel mit weißem Kreuz), 2. die Templer- (weißer Mantel mit rotem Kreuz) und 3. der deutsche Orden (weißer Mantel mit schwarzem Kreuz). Die Mitglieder dieser Orden verpflichteten sich, die Pilger mit den Waffen in der Hand zu schützen, die Kranken zu pflegen und das Christentum, wo sie konnten, zu verbreiten. Die deutschen Ordensritter haben sich später an der Weichsel niedergelassen und dort zur Bekehrung der Preußen und zur Hebung des Ackerbaues viel beigetragen. (Marienburg.)
22. Erziehung der Ldelfräulein im Mittelalter.
Im 12. und 13. Jahrhundert wurde der Erziehung der Mädchen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wie bis dahin, namentlich erhielten die Ritterfräulein eine sorgfältige Erziehung. Die Knaben blieben nur die ersten sieben Jahre bei der Mutter, die Mädchen jedoch oft längere Zeit. Von ihr erhielten sie die ersten Begriffe von Gott und der christlichen Religion. Sie erwarben fiel) zunächst die Geschicklichkeiten des Hauses: Spinnen und Sticken und das Anfertigen der männlichen und weiblichen Kleidungsstücke. An der Gesellschaft nahm das Fräulein teil, sobald ihr Alter und ihre geistige Reife sie dazn befähigten. In vornehmen, z. B. in gräflichen und fürstlichen Familien wurden die Tochter nicht allein, sondern in Gesellschaft einer großen Anzahl von Gespielinnen
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sangen genommen zu werden. Von den Seinen qaiu um lassen, flüchtete ei; sich bis an die Havel. Die Feinde im Rücken imd den Fluß vor sich, warf er sich auf die Knie und sprach: „Ehristengott! wenn Du mir hilfst, daß ich das andere Ufer erreiche, will ich mich taufeu lassen!" Darauf warf er sich in den Strom und kam glücklich hinüber. Zum Tont stieß er seinen Schild in die Erde. Diese Stelle auf der jetzt ein Denkmal steht, heißt Schildhorn. ^aczo hielt fein versprechen und ließ sich mit einem großen ^eile der Wenden taufen. Durch diesen Sieg über die Wenden nahm Albrecht beinahe das ganze Wendenland in Besch und vergrößerte dadurch die Mark bedeutend, ^er Kaiser belohnte ihn dafür, indem er ihn zum (§15* käm nt er er des deutschen Reiches ernannte und ihm die Mark als erbliches Eigentum verlieh mit dem Titel: „Markgraf von Brandenburg." Albrecht gab sich nun alle "Mühe, au» dct sehr verwüsteten Mart ein schönes Bündchen zu machen. Er ließ aus Holland und Frieslaud Kolonisten kommen, welche die Wälder lichten und die Sümpfe in fruchtbarev Ackerlauö verwandeln mußten. Er ließ die Städte Bürlin (Berlin), Kölln ct. d. Spree und Stendal einlegen und dort Kirchen bauen. Bon einer Wallfahrt nach Palästina brachte er I 0 hannite r mit, welchen er Kirchen und schulen baute, um das Bolk im Christentum, sowie in der deutschen Sprache zu unterrichten.
24. Die Weiber von Iveinsberg.
Kaiser Konrad Iii. von Deutschland führte Krieg mit den Welse n. Manche Städte hielten mehr mit diesen als mit dem Kaiser, aber keine von allen leistete ihm mehr Widerstand als die Stadt Wein sb erg bei Heilbronn. Darüber wurde dieser so erbittert, daß er beschloß, die ganze Stadt mit Feuer und Schwert vom Erdboden zu vertilgen. (1140.) Er ließ sodann den Besehl ausgehen, an einem bestimmten Tage sollten die Frauen die Stadt verlassen, und sie dürften auch ihr Liebstes, was sie hätten, mitnehmen. Als nun, so erzählt man weiter, der bestimmte Tag erschien, kamen die Weiber ans der Stadt heraus und alle trugen ihre Männer auf dem Rücken. Die Soldaten
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