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1. Griechische Geschichte - S. uncounted

1882 - Nördlingen : Beck
Tetradrachme von Athen. Auf der Vorderseite der Kopf der Athene, auf der Rückseite die drei Anfangsbuchstaben des Namens von Athen Aq E und drei Archonten-immcn; ferner die der Athene heilige Eule, auf einer Vase stehend; ein Caducens, Ölkranz und das Münzzeichen £ (p. Truck der C. H. Beck'schen Bnchdruckerei in Nördlingen. (Alle Rechte vorbehalten.)

2. Griechische Geschichte - S. IV

1882 - Nördlingen : Beck
Iv Aus dem Vorwort zur ersten und zweiten Auflage. gebenheiten hervor, welche nach dem Urteile der Gelehrten die wichtigsten und folgereichsten gewesen find: und gerade dafür hat das Knabenalter noch keinen Sinn, weil es noch keinen Maßstab des Urteils hat. Die Übersicht hat doch wohl überall ihre rechte psychologische Stelle am Ende, nicht am Anfange des Weges. Man kann allerdings einen scheinbaren Erfolg auch da zuwegebringen, wo man mit der Übersicht beginnt, indem man den ganzen ersten Kurs der Geschichte nur zur Sache des Gedächtnisses macht, mit Ausschluß des Anteils, der dem Gemüte und der Urteilskraft daran gebührt. Aber so notwendig die Thätigkeit des Gedächtnisses ganz vornehmlich bei diesem Unterrichtsgegenstande ist, so unfruchtbar ist doch eiu in dieser Art gegebener Geschichtsunterricht: nicht bloß für die Schüler, welche vor dem Beginne des zweiten Kursus die Schule verlassen und demnach eben nur jenen ersten mitnehmen, sondern auch für den zweiten Kurs selbst. Denn jede Wissenschaft verliert ihre bildende Kraft für diejenigen, denen sie in Gestalt einer Fertigkeit dargeboten wird: was neben dem Mangel an Einheit und Einfachheit der natürliche Grund des Mißlingens vieler unserer neuereu Lehreinrichtuugeu ist. Und so wird insbesondere der Sinn für Geschichte, welcher im ersten Kurs vorzugsweise gebildet werden sollte, mehr abgestumpft als geweckt, indem man dem Alter, das nach Erzählung verlangt, Begebenheiten zur Einprägung ins Gedächtnis bietet, von deren Hergang und Folgen es sich keine Vorstellung machen kann. Der Schüler findet sich von einem Stoffe, der ihm eine gewisse Entschädigung und Erfrischung für die Trockenheit feiner übrigen Sehrfächer versprach, nicht befriedigt und faßt hienach eine ungünstige Meinung von der Geschichte überhaupt, die vielleicht nicht wenig dazu beitrügt, die Leselustigen fast durchgängig nur nach erdichteten Erzählungen begierig zu machen. — Auch das ist nach den Beobachtungen, die ich nun schon lange Zeit an der Jugend gemacht habe, immer nur nachteilig, wenn der junge Mensch, sei es auch bloß durch eine unwesentliche Form, aus die Meinung geführt wird, daß er ein Lehrfach bereits absolviert habe, in welches er später erst genauer eindringen soll. Tie Mehrzahl der Knaben, welche in fünfzig oder hundert Jahrzahlen mit kürzerer oder ausführlicherer Angabe der Hauptdaten die Geschichte bis zur Reformation oder bis auf unsere Zeiten durchgemacht und, wie sie glauben, gelernt haben, werden nicht recht begreifen, warum sie nun im zweiten Kurs wieder von vorne anfangen.sollen, und werden dazn nicht viele Wißbegierde mitbringen. Wird dagegen die Einleitung in die Geschichte oder deren erster Kurs durch besondere und ins einzelne gehende Geschichte gegeben, so kann freilich nur irgend ein größerer oder kürzerer Abschnitt, nicht, wie bei einer übersichtlichen Einleitung, das Ganze dargeboten werden. Denn es würde allerdings nicht tätlich, ja nicht ausführbar fein, nur einen einzigen Kurs der Geschichte durch diejenigen Anstalten zu geben, welche aus die Universität vorbereiten, und mit diesem einzigen Kurs in dem Alter zu beginnen, welches gewöhnlicherweise den ersten Unterricht in der Geschichte empfängt. Aber das Ganze, das der kompendiarifche Anfang zu gewähren

3. Griechische Geschichte - S. IX

1882 - Nördlingen : Beck
Verzeichnis der Illustrationen. Tktradrachme von Athen. Rückseite des Vortitels. Eltie vom Parthenon in Farben rekonstruiert von Friedrich Thier sch, Professor an der technischen Hochschule in München. Titelbild. Vgl. dazn Seite 170 und 370 ff. Pallas Ginliiiiiani, auch „Minerva medica" benannt. Tie Schutzgöttin von Athen mit dem Pantherfell anf dem Haupte, dem Schuppenpanzer und dem Gorgonenhaupt. Eines der schönsten Bilder der Athene, ausgezeichnet durch die ruhige Entschlossenheit in den jungfräulichen Zügen. Das Original dürfte auf Phidias zurückzuführen sein Nach einer antiken Marmorbüste im Braceio Nuovo des Vatikan zu Nom gezeichnet von Paul Beckert. Titelblatt. Karte von Griechenland und seinen Kolonien. Seite 16/17. Harmodius und Aristogiton; antike Nachbildungen in Marmor der ant Aufgang der Akropolis zu Athen dereinst befindlichen Erzstandbilder, zu Ehren der beiden Tyrannenmörder 510 v. Chr. von Antenor ausgeführt und nach der Plünderung Athens durch Terxes 476 v. Chr. neu hergestellt (durch Kritius und Nesiotes). Alexander d. Gr. soll die durch Xerxes entführten Standbilder in Persepolis aufgefunden und nach Athen zurückgesandt haben. Man hat sich, wie die Nachbildung auf einer durch Baron Stackel-berg aufgefundenen Münze ergibt, die beiden Helden nebeneinander vorstürzend zu denken: Harmodius mit dem linken Arm, über dem die Chlamys hängt, den jüngeren Freund, der iu der erhobenen Rechten das Schwert zum entscheidenden Schlage schwingt, wie mit einem Schilde schützend. In den Körpern, sowie im Kopfe Aristogitons zeigt sich noch die Härte und Steifheit des älteren vorperikleischeu Kunststils; der Kopf des Harmodius ist antik, jedoch später ausgesetzt. Die Zeichnung ist nach den im Museum zu Neapel befindlichen Marmorstatnen gemacht von P. Becker t. Seite 48. Das Schlachtfeld von Marathon nach Rottmann und der Isthmns von Korinth mit Salamis, Cap Suuium und Ägina im Hintergrund gesehen vom Berg Cyllene bei Sicyon, nach Baron Stackelberg. Seite 98. Aschylns nach einer gntbeglanbigten Marmorbüste im Braccio Nuovo des Vatikan gezeichnet von P. Beckert. Seite 140. Der Hafen Piriieus mit Fernsicht auf die laugen Mauern und die Akropolis von Athen. Von den Hafendämmen und Leuchttürmen waren noch um das Jahr 1830 Überreste vorhanden (vgl. den Plan von Ad. Sommer). Tie von Pcm-sanias I, 1 n. a. a. O. genannten Grabmäler, Tempel, Hallen und Schiffswerften sind nach ihrer wahrscheinlichen Lage dargestellt. Vor dem Hafeneingang find größere Kriegsschiffe (Triereu mit Verdecken und drei Ruderreihen übereinander an jeder Seite), sowie kleinere Handelsschiffe sichtbar. Tie langen Mauern, welche die Hafen-

4. Griechische Geschichte - S. XII

1882 - Nördlingen : Beck
Xii Verzeichnis der Illustrationen. griechischen Schwerbewaffneten (Hopliten): den ehernen Chiton, ein Unterkleid aus Linnen oder Leder, znm Schuh der Schulter», der Brust und des Unterleibs mit Erzplatten belegt, dazn Beinschienen; der Helm ist ihm abgefallen. Vom Rücken wallt ihm der auf der rechten Schulter durch eine Spange zusammen- gehaltene Mantel (die Chlamys). Mit der macedonischen „Sarissa", einer Stoßlanze von 16, nach andern sogar 21 Fuß Länge, durchbohrt er den persischen Feldherrn. — Von der macedonischen Bewaffnung unterscheidet sich die des Perserheeres. — Ganz im Vordergrund sehen wir noch den zerbrochenen Schaft des s. g. Riemen-speeres, der die vorzüglichste Waffe der griechischen Peltasteu oder Leichtbewaffneten bildete, eines Wurfspeeres, um dessen Schwerpunkt ein Lederriemen gewickelt war, dessen Schlinge im Augenblick des Wurfes mit dem Zeigefinger angezogen wurde, worauf er sich abrollte und dadurch dem Geschoß eine rotierende Bewegung gab. Ter Vorteil dieses Riemenspeeres vor dem gewöhnlichen Wurfspeere war ein ähnlicher, wie heutigen Tages der des gezogenen Geschützes oder Gewehres vor dem glatten. — Tas Mosaik befindet sich jetzt im Museum zu Neapel, und wird von uns soweit nötig re- stauriert wiedergegeben nach einer Originalzeichnung von P. Veckert. Seite 426/7. Karte van Porderaslen zu Alexanders Feldzügen. Seite 488. Pruckschlcr. Seite 48 lies: Hipparch statt: Hhpparch. 52 „ Erechtheis, Ägeis statt: Erechtheus. Ägeus. 309 „ S. 370 statt: S. S67. £05 „ Amorgos statt: Amargos. 868 „ Biographie statt: Biographee. 449 „ Pcrscpolis statt: „Pasargadä".

5. Griechische Geschichte - S. 4

1882 - Nördlingen : Beck
4 Äebirgsformation in Mittelgriechenland. diesem Charakter des Landes steht in Zusammenhang die große Zahl der in demselben angelegten Städte, unter denen Larissa, Pherä und Pagasä als die bedeutendsten zu nennen sind. — In kleinerem Maßstab machen sich dieselben Verhältnisse bemerklich in der unmittelbar im Süden dieses Landes gelegenen Ebene des Sperchios mit dem Hauptort Lamia, die deshalb als ein Stück von Thessalien betrachtet wird. Mit dem eigentlichen Thessalien hat dieses Gebiet den Tymphrestns und Othrys als Westund Nordgrenze gemeinsam; aber die Südgrenze ist gebildet durch eine zweite östliche Abzweigung des Tymphrestus, den Cta, welcher den Lauf des Sperchius zum malischen Meerbusen auf seiner südlichen Seite begleitet. Seine Berge treten so nahe an die Küste, daß der hier nach Mittelgriechenland führende Paß Thermopylä, der eine Meile lang sich zwischen dem Fuß des Cta und dem Meere hinzieht, an manchen Stellen kaum einem Wagen die Durchfahrt gestattete. Mannigfaltiger und feiner ausgebildet noch ist die Gliederung Mittelgriechenlands. Auch dieses ist durch die Hauptkette des Pindns, als bereu Fortsetzung zunächst der Parnaß betrachtet werben muß, in eine westliche und eine östliche Hälfte zerlegt. Jene ist ebenso gebirgig wie Epirus, auch bezüglich des Laufes der Gebirge biesem Laube ähnlich, insofern dieselben auch hier meist von Nordwest nach Südost in gleicher Richtung mit dem Hauptgebirge ziehen und, in dem sie den größten Teil des Landes einnehmen, wenig Ackerbau ermöglichen; ebenso zeigt auch die Küste, wie die von Epirus, in dem Mündungsgebiet des Evenns und Achelous angeschwemmte Ebenen; und auch die Binnenebene, welche der letztgenannte Strom in seinem Mittellauf burchfließt, erinnert an das Thal von Dobona, während biefelbe wieber der thematischen Ebene insofern ähnlich ist, als auch sie erst .durch gewaltige Naturereignisse aus einem Seebecken sich in eine fruchtbare Ebene verwandelt hat. In dieser Ebene und an den Küsten waren allein die für Städtegrünbungen not-wenbigen Verhältnisse gegeben; boch griffen die hier wohnenden Völkerschaften — abgesehen von ihrer Thätigkeit in der vorgeschichtlichen Zeit — erst in der Periode nach Alexander dem Großen thätig in die griechische Geschichte ein: in der klassischen Zeit sind die eingeborenen Stämme des Westlandes von Mittelgriechenland, die unter den Namen „Af'arnanen, Ätoler, ozolische Softer" zusammengefaßt werden, der griechischen Bildung gänzlich fern geblieben und erst allmählich durch die an der ix äste angelegten korinthischen Kolonien (Anaktorimn, Nanpaktus u. s. w.) zur Teilname an dem griechischen Kulturleben herangezogen worden. Anders

6. Griechische Geschichte - S. 7

1882 - Nördlingen : Beck
Gebirgsformation des Peloponmsos. 7 Orakel des Gottes und der mit dem Namen „Amphiktyouie" bezeichneten religiös-politischen Vereinigung nord- und mittelgriechischer Völkerschaften mit den an sie geknüpften pythischen Spielen. Diese heilige Stätte allein ist neben Athen und Theben für das geistige und staatliche Leben Griechenlands — insbesondere rn der älteren Zeit — von allgemeiner Bebeutuug. Währenb Nord- und Mittelgriechenland durch ähnliche natürliche Verhältnisse zu einem Ganzen verbunden sind, erscheint der Peloponnes als eine von beiden wesentlich verschiedene Schöpfung. Seinen Kern bildet die Landschaft Arkadien, ein rings von hohen Gebirgen umschlossenes Hochland, das nach Nord und West sich abdacht, uach Oft und Süd aber sich in weit vorspringende Halbinseln verzweigt. Es möchte aber trotzdem richtiger sein den Ban des Peloponneses in seiner größeren westlichen Hälfte als mit dem der Westseite von Nord- und Mittelgriechenland übereinstimmend zu erklären — auch hier zeigen sich nah aneinander von Nordwest nach Südost streichende Gebirgsketten, die nur wenigen größeren Hochebenen im Binnenlande (z. B. in Arkadien) Raum lassen, während die Ebenen an der Küste von Elis in gleicher Weise, wie die an der Südwestspitze Mittelgriechenlands, von den beiden hier mündenden Flüssen (den: Alpheus und Peneus) augeschwemmt sind. Auch der Sauf des Eurotas in Lakonika, wie der des Pamisos in Messenien ist dem des Achelous ähnlich, indem auch diese beiden Ströme, ehe sie aus dem Gebirge heraustreten, ein ehemaliges Seebecken durchfließen, durch dessen Eröffnung nach Süden dort die durch Ampklä und später durch Sparta berühmte fruchtbare Thalebene von Lacedämon, hier die von Stenyklarus entstand. Ist so durch die bedeutendsten Gebirge des Peloponneses (die Randgebirge von Arkadien auf der Ost- und Westseite, sowie ihre südlichen Ausläufer, deu Paruou und Taygetus) die Hauptkette des Pindus fortgesetzt, so ist andererseits, entsprechend den kambunischen Bergen, dem Othrys und Öta auf der Ostseite von Norbgriechenlanb zwischen den genannten Hauptketten eine Verbindung durch Höhenzüge hergestellt, die von West nach Ost ftreichenb die Abschließung Arkabiens auf der Nord- und Sübseite vollenden; ja der äußerste Osten der Halbinsel zeigt in Argolis und Korinth, wie auf der entsprechenden Seite Mittelgriechenlands, die Richtung der Gebirge (des Arachnäus, Oneion, des Geraniagebirges) fast ausschließlich in dieser Weise veräubert. So ist der Peloponnes in eine Reihe von ianbschaften gegliedert, die um Arkabien als Zentrum gelagert sind: Elis im Westen, Achaia im Norden, Argolis mit Sicpon, Phlius und Korinth int Osten,

7. Griechische Geschichte - S. 9

1882 - Nördlingen : Beck
Tic griechischen Inseln. D Meere längs der Küste von Epirns bis Lakonika zerstreute Inselgruppe, die eine spätere Zeit unter dem Namen der jonischen Inseln zusammengefaßt hat. Korcyra ist durch Handel und Fruchtbarkeit unter ihnen die bedeutendste, Jthaka aber als der Schauplatz der Odyssee die berühmteste. Dagegen ist das ügätsche Meer in allen seinen weiten mit Eilanden übersäet. Sie sind zum Teile Fortsetzungen der Bodenerhebungen des Festlandes, so daß sie (wie auch die Inseln der Westküste) in vorhistorischer Zeit vielleicht zum Kontinente gehörten. So laßt die Richtung des Gebirges auf Euböa diese Insel mit ihren beiden Städten Chalkis und Eretria als ein Stück von Mittelgriechenland erscheinen, andererseits findet der Pelion auf Magnesia seine östliche Fortsetzung in Peparethus und Scyrus, endlich schließen sich die Cykladen, mit welchem Namen man als um das heilige Delos im „Kreise" gelagert alle Inseln des myrtoischen Meeres bezeichnete, augenscheinlich an die attischen und euböischeu Gebirge au. Durch kein politisches Band unter sich geeinigt hatten sie in der Geschichte Griechenlands nur im Anschluß an eine Macht des Festlandes einige Bedeutung; dagegen sind sie ausgezeichnet durch ihren Reichtum an Naturprodukten. Berühmt sind die Marmorbrüche auf Paros und Naxos, die Eisenbergwerke auf Seriphus, die Gold- und Silbergruben auf Siphnos, die Weingelände auf alleu diesen Inseln. Merkwürdig sind die südlichsten Cykladen, wie Melos und Thera, durch die Thätigkeit vulkanischer Kräfte — eine Erscheinung, die auch auf der Ostseite des griechischen Festlandes in den heißen Quellen von Thermopylä und auf dem Isthmus wahrzunehmen ist. Die übrigen Inseln des ägäischen Meeres: Kreta, das eine Fortsetzung der kleinasiatischen Gebirge ist, und die unter dem Namen der „Sporaden" zusammengefaßten Inseln an der Westküste Kleinasiens, (Lesbos, Chios, Samos, Kos und Rhodus), sowie die im thracischen Meere gelegenen Inseln Lernnos, Jmbros, Samothrake und Thasos können nicht mehr zu Griechenland gerechnet werden. Zweites Kapitel. Die älteste Geschichte der Griechen. Die Frage nach dem Ursprung des griechischen Volkes beantworteten die Griechen selbst also, daß sie sich als Antochthonen, d. H. „dem Lande

8. Griechische Geschichte - S. 10

1882 - Nördlingen : Beck
10 Tie Pelasger. selbst entsprossen" erklärten. Jetzt steht fest, daß die Griechen in ihr Land ans Asien eingewandert sind. Dort hatte sich zwischen den Nordabhängen des Himalayagebirges und dem kaspischen Meere ein großes Volk entwickelt, das aber im Laufe der Zeiten sich in mehrere unter dem Namen der arischen Völkerfamilie zusammengefaßte Völkerschaften spaltete, indem eine Auswanderung teils uord- und ostwärts nach dem heutigen Iran und Indien, teils westwärts nach Europa erfolgte. Zu diesen aus Asien nach Europa Gewanderten, welche die Vorfahren der meisten gegenwärtig diesen Weltteil bewohnenden Völker, mich unseres deutschen Volkes sind, gehören auch die Stämme, welche auf der wohl von den meisten Zügen eingeschlagenen Straße nördlich vom Kaukasus und dem politischen Meere nach Europa gelaugt, dort sich von den übrigen trennten und die Halbinsel südlich vom Balkangebirge in Besitz nahmen, während die anderen Züge weiter nach Westen vordrangen. Diese Einwanderer, Pelasger genannt, sind die Stammväter des griechischen Volkes. Welche Bevölkerung dieselben in dem Lande angetroffen haben, ist eine viel erörterte Streitfrage, wie auch die Ansichten über die Pelasger selbst uach allen Leiten auseinander gehen. Die einen lassen jene ältere Bevölkerung semitischen Ursprungs sein, andere sprechen von illyrischen Völkerschaften, was bei der Zugehörigkeit der Illyrier zu der arischen Völkerfamilie auf eine frühere Einwanderung derselben zu schließen nötigte, wieder andere rechnen jene Ureinwohner zu den nichtarischen Iberern, ans deren Sprache Die der heutigen Basken in Spanien zurückzuführen ist. Doch sei dem wie ihm wolle: der eingewanderte Stamm der Pelasger war so stark und brachte aus seiner Heimat eine bereits so weit entwickelte Kultur mit, daß er die im Lande ansässige Bevölkerung teils verdrängte, teils als der geiltig überlegene Teil in sich aufnahm. Andererseits ist nicht zu verkennen, daß durch den Verkehr mit semitischen Völkerschaften auch die Bildung der Pelasger eine wesentliche Förderung erfuhr: insbesondere sind die Phönicier in vielen Dingen, besonders technischer Art, die Lehrmeister derselben gewesen. Die späteren Griechen sprachen im Anschluß au diese Einflüsse ohne Sachkenntniß viel von Einwanderungen ans dem Orient nach Griechenland: sie ließen Theben von dem Phönicier Kadmns, Athen von dem Ägypter Kekrops, Argos von Danaos ans Ägypten begründet sein und den Peloponnes durch das kleiuasiatische Fürstenhaus der Tauta-lideu beherrschen. Aber diese Sagen, zum Teil erst in verhältnismäßig später Zeit entstanden, stellen den Einfluß des Auslands wohl als zu bedeutend dar: die griechische Kultur ist trotz der orientalischen Einwir-

9. Griechische Geschichte - S. 11

1882 - Nördlingen : Beck
Tie hellenischen Stämme. 11 kungen ebenso gut eine dem griechischen Volk eigentümliche, als bei jedem einzelnen Menschen geistige Selbständigkeit wohlvereinbar ist mit Anregungen, die er von außen empfängt. Diese Art der Aneignung des Fremden vollzog sich noch entschiedener, seitdem an die Stelle der Pelasger die Hellenen getreten waren. Sie sind der Abstammung nach von den Pelasgern nicht verschieden, sondern vielmehr entweder ein einzelner Stamm der Pelasger oder — was das richtigere sein mag — eine denselben verwandte ©nippe von Völkerschaften, die ursprünglich mit den Pelasgern gewandert erst später in die Halbinsel nachrückte und sodann vermöge einer höheren geistigen Begabung die Pelasger in den Hintergrund drängte, so daß die pelasgische an sich der hellenischen verwandte Kultur sich in den meisten Landschaften dieser unterordnete und in ihr aufging. Die Hellenen erscheinen nicht sofort mit diesem Gesamtnamen als ein Ganzes, sondern in Stämme zerteilt als Ionier,-Dorier und Äoler, zu denen auch die Achäer gehören. Die Ionier wurden in Attika, Megaris und an der Nordküste des Peloponneses seßhaft; die Dorier behaupteten in dem eigentlichen Griechenland bei diesem ihrem ersten Auftreten nur die kleine Landschaft Toris, während der Hauptstamm in Macedonien saß; die Äoler wohnten zuerst in Thessalien und bemächtigten sich von hier aus des größten Teils von Mittelgriechenland und der westlichen Landschaften des Peloponneses, die ihnen engverbundenen Achäer aber der Herrschaft über Argolis und Lakonika. Diese müssen in dieser ersten Periode als der führende Stamm bezeichnet werden, wie sie auch als solcher in den Gedichten Homers erscheinen. So wurde mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen (z. B. Arkadien, einzelnen Teilen von Thessalien und Epirus, wie Dodona) Griechenland aus einem pelasgischen ein hellenisches Land — ebenso wnrde aber auch die hellenische Kultur allmählich an die Stelle des pelasgischen gesetzt. Wir werden diese Wandlung bezüglich der Entwicklung der Religion später weitläufiger erörtern — bezüglich der äußeren Geschichte aber kann hier nur darauf hingewiesen werden, daß ebenso wie die religiösen Ideen, so auch die geschichtlichen Thatsachen jenes sogenannten heroischen Zeitalters bei dem phantasievollen griechischen Volke die Gestalt des Mythus an genommen haben, bei welchem die geschichtliche Wahrheit schwer aus der Dichtung herauszufinden ist. So stellen die Sagen von Herakles neben religiösen Ideen, die in alle diese Mythen eingewoben sind, die Kulturarbeit einer langen Zeit in ihrem Kampfe mit der rohen Natur und Menschenwelt dar, die Sagen von Theseus die Befreiung des Landes von

10. Griechische Geschichte - S. 12

1882 - Nördlingen : Beck
12 Kultur des heroischen Zeitalters. religiöser und staatlicher Abhängigkeit, die Argonantensage die Geschichte der ersten selbständigen Seefahrt nach den nördlichen Gewässern; zu anderen Sagen haben die Kriege jener Zeit die Grundlage geliefert: so der Krieg der Sieben gegen Theben und an der Schwelle der geschichtlichen Zeit der durch Homers Lieder unsterblich gewordene trojanische Krieg. Aus diesen höchstens zwei Jahrhunderte nach dem Abschluß dieses Zeitalters in Kleinasien entstandenen Gesängen entnehmen wir auch das Bild der in demselben herrschenden staatlichen und gesellschaftlichen Zustände. Wir finden überall, wo Gesittung herrscht, die erbliche Monarchie, deren Besitz von Zeus abgeleitet wird; doch ist der König nicht im Besitze einer unumschränkten Gewalt, sondern er ist wenigstens durch das Herkommen an den Beirat der Adeligen gebunden, welche durch Besitz und kriegerische Tüchtigkeit vor dem gewöhnlichen Volke ausgezeichnet sind. Dieses erscheint in der Volksversammlung berufen, die Beschlüsse des Königs und seines Rates zu vernehmen, nicht aber selbst Beschlüsse zu fassen. — Und wie das staatliche Leben, so zeigt auch das Verhalten der Menschen untereinander in der Ehe, iu dem Verhältnis der Gastfreundschaft, in der milden Behandlung der Sklaven, dem Schutze der Fremden eine menschlich gesittete Entwicklung, und auch die Kunst, sowohl Tanz, Musik und Gesang als die der Gewerbe, faud bei den Griechen jener Zeit Anerkennung und Pflege. So verlief die Geschichte des Volkes bis zum Ende des 12. Jahrhunderts vor Christo. Große Ereignisse führten aber um diese Zeit eine völlige Umwälzung der Verhältnisse herbei. Völkerbewegungen in dem nördlichen Teile von Griechenland, durch welche die Besitzverhältnisse in Thessalien und Böotien verändert worden waren, hatten znr Folge die sogenannte dorische Wanderung. Von Doris aus zogen uuter Leitung des Ätolers Oxylus die Dorier über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes und nahmen siegreich über die Achäer das Gebiet derselben, Lakonika und Argalis, und anch Messenien in Besitz. Man nennt diesen Zug auch „die Rückkehr der Heraklideu", weil die Dorer vou drei Brüdern geführt wurden, die ihren Stammbaum ans Herakles zurückführten und mit dessen Abstammung von Amphitryon und Alkmene ihre Ansprüche auf die Herrschaft zunächst in Argolis, sodann aber im Peloponnes überhaupt begründeten. Vou Argos aus eroberten sie die übrigen Landschaften im Osten des Peloponnes und Megaris, während sie den Westen ihren Bundesgenossen, den Ätolern, überließen, die äolischen Stammes waren. Die Achäer, so weit sie sich nicht in die neuen Verhältnisse fügen mochten, die
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