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B. Mittelamerika und Westindien.
1. Mittelamerika,
das Verbindungsland zwischen Nord- und Südamerika, ist ein gebirgiges, vul-
kanisches Land. Es ist sehr fruchtbar, reich an Produkten, aber großenteils
wenig bebaut und schwach bevölkert. In vorzüglicher Güte gedeihen der Indigo
und die Cochenille; der Hauptausfuhrartikel ist Kaffee. — In Mittelamerika
liegen 5 Republiken, nämlich Guatemala (spr. Gwatemala, d. h. Hochland),
San Salvador (d. h. heiliger Erlöser), Honduras (d. h. Tiefen), Nicaragua
und Costa Rica (d. h. reiche Küste). Der Staat San Salvador ist zwar der
kleinste, aber der blühendste und dichtbevölkertste der 5 Republiken, obgleich er
vielfach von Erdbeben heimgesucht wird. Die größte Stadt Mittel-
amer ikas ist Guatemala.
2. Westindien
ist die Inselwelt, welche gleichsam eine Brücke zwischen den östlichen Vorsprüngen
Nord- und Südamerikas bildet. Man unterscheidet 3 Inselgruppen: die
Großen Antillen, die Kleinen Antillen und die Bahama-Jnseln.
Sie liegen in der heißen Zone und sind an den Küsten ungesund. Die Haupt-
Produkte sind Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle und Tabak, auch Färb- und
Nutzhölzer. Die meisten Inseln haben durch Erdbeben und heftige Stürme viel
zu leiden.
Die Groden Antillen heißen Euba, Jamaica, Haiti und Puerto
Rico. (5nba (Mü&fch) ist die größte westindische Insel (ungefähr so
groß wie Java) und wird „die Perle der Antillen" genannt. Es baut
den meisten Rohrzucker auf der ganzen Erde, außerdem Tabak und
Kaffee. In der Hauptstadt Habana (200 T.) ist die größte Cigarettenfabrik.
In dem geräumigen Hafen der Stadt haben 1000 der größten Seeschiffe Platz.
Im Dome ruhen die Gebeine des Kolumbus. — Jamaika (d. h. waldig und
wohl bewässert) gehört den Engländern, ist sehr gut angebaut, aber auch sehr
ungesund. — Auf Haiti (d. h. Gebirgsland) sind 2 freie Negerrepubliken,
nämlich die R e p u b l i k Haiti (im W.j und die Dominikanische Republik
(im 0.). In letzterer ist St. Tomingo die Hauptstadt. Eine starke
Mauer umschließt die Stadt, welche fast ganz aus leichten Holzhäusern, die mit
Palmenblättern gedeckt sind, besteht. — Puerto Nico gehört den Spaniern,
ist sehr fruchtbar (Tabak) und die g e f u n d e st e der Antillen.
In den Besitz der Kleinen Antillen teilen sich mehrere europäische Völker,
doch gehören die meisten den Engländern und Franzosen. Trinidad ist die
größte der Kleinen Antillen, liegt der Mündung des Orinoko gegenüber und ist
wichtig wegen ihrer vortrefflichen Häfen und als Schlüssel zum Karaibischen
Meere. — Zu den Bahama-Jnseln gehört auch die Insel, auf welcher Kolumbus
1492 zuerst landete und die er „heiliger Erretter" (St. Salvador) nannte.
C. Südamerika.
i. Die Vereinigten Staaten von Columbia sind der einzige Staat
Südamerikas, welcher von 2 Oceanen bespült wird. Zu Columbia gehört die
Landenge von Panama mit der wichtigen Panama-Eisenbahn. Das Land
ist reich an Steinkohlen, edlen Metallen und herrlichen Smaragden. Die Haupt-
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Extrahierte Ortsnamen: Mittelamerika Westindien Mittelamerika Südamerika Mittelamerika Guatemala Honduras Nicaragua Guatemala Westindien Jamaica Haiti Habana_( Jamaika Haiti Haiti Dominikanische_Republik Trinidad Columbia Columbia Panama
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10. und Ii. An der Südgrenze von Brasilien liegen die Republiken
Paraguay und Uruguay. Paraguay liegt zwischen dem Paraguay und
Parana und ist der zweite Binnenstaat Südamerikas. Die H a u p t st a d t ist
Asuncion. — Uruguay, die kleinste der südamerikanischen Republiken, treibt
besonders Viehzucht. Die Hauptstadt Montevideo liegt am La Plata.
12. Patagonien (d. h. das Land der Tierfüße, weil die Bewohner ihre
Füße mit Tierhäuten bekleidet hatten) liegt südlich von der Argentinischen Republik,
ist rauh und unwirtlich, und die Bewohner leben von Jagd und Fischerei.
Patagonien ist zwischen Chile und Argentina der Länge nach geteilt.
13. Das Feuerland wird von dem Festlande durch die Magalhaens-
st r a ß e (spr. Magaljängsstraße) getrennt. Es hat seinen Namen davon, daß
die Bewohner bei ihren Fahrten auf das Meer Holzbrände in ihren Booten mit-
nehmen, weil in der stets feuchten Sturmluft das Feueranzünden sehr erschwert
ist. — Die Falklands-Jnseln sind von unzähligen Seevögeln und Seehunden
bewohnt. Die Bedeutung der Inselgruppe liegt darin, daß sich die um das Kap
Hoorn segelnden Schiffe auf ihnen mit Wasser und Vieh versorgen können.
A u st r a l i c n.
I. Name, Lage, Grenzen und Größe.
Australien bedeutet „Südland" und hieß früher Neuholland, weil es
von den Holländern entdeckt wurde. Es liegt im 30. der östlichen Halbkugel,
südlich vom Äquator und in der Mitte der Wasserhalbkugel
zwischen dem 10. und 39. Grad südlicher Breite und dem 131. und 171. Grad
östlicher Länge, ist der abgeschiedenste und daher zuletzt entdeckte Erdteil. Die
äußersten Punkte Australiens sind im N. das Kap Nork, im 8. das Kap
Wilson, im 0. das Kop Byron (spr. Beirn) und lm W. das Westkap.
Australien zerfällt in das Festland mit Tasmanien und die Insel-
w e l t. Das Festland wird begrenzt von 2 O c ean e n, nämlich im N., W.
und S. vom Indischen, im 0. vom Großen Ocean, und von Lmeeresstraßen,
im N. von der Torresstraße und im 8. von der Baßstraße. — Australien
ist der k l e i n st e Erdteil. Es umsaßt mit den dazu gehörigen Inseln
160 T. ^Meilen oder 9 Mill. Q]km, macht also von Europa 9/10 aus.
Ii. Wagerechte und senkrechte Gliederung.
a. Das Festland von Australien ist sowohl wagerecht als auch senkrecht sehr
wenig gegliedert. Es hat die Gestalt eines Sechsecks, doch sind die
Ost- und Westküste ausgebuchtet, die Nord- und Südküste eingebuchtet. Im N.
macht nur die Carpeutarmliucht, im 8. die Australbncht einen tiefen Ein-
schnitt. Dafür weist die Südostküste in Verbindung mit Tasmanien im kleinsten
Umkreise den größten Hafenreichtum der Erde auf und ist darum der Mittel-
punkt der Schiffahrt in der Südsee und der Ansiedelung (Kolonisation) Australiens
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geworden. — Australien hat nur eine bedeutende H a l b i n s e l, §)orj, im
Norden.
b. Australien ist in Bezug auffenkrechtegliederung der flachste
aller Erdteile, daher Einförmigkeit der Grundzug seiner Boden-
beschäffenheit. Das Innere ist eine ganz niedrige Hochebene (von etwa
400 m Erhebung), welche an den Küsten von etwas größeren Erhebungen um-
säumt wird. „Diese Hochebene ist zum größten Teil Wüste, namentlich gilt dies
von West-Australien, das mit Ausnahme einiger Küstenstriche, aber mit Einschluß
eines beträchtlichen Gebietes von Südaustralien, eine der größten Wüsten der
Erde ist, furchtbar durch den Mangel an Wasser, sowie durch endlose, fast un-
durchdringliche Gesträuchdickichte, hier Skrub (spr. Skröb) genannt, und nicht
weniger durch weite Strecken, bedeckt mit dem berüchtigten Stachelschwein-
gras, das dürr und ohne jeden Nahrungsstoff ist und vom Vieh nicht ge-
fressen wird. Wie die Sahara, so enthalten auch die australischen Wüsteneien
nur hie und da Sandstrecken, welche ihre Entstehung vorzugsweise der Ver-
Witterung von Sandsteinen verdanken. Aber selbst in seinen landschaftlich freud-
losesten und einförmigsten Teilen zeigt das große Innere als Ganzes keineswegs
vollkommene Pflanzenarmut, im Gegenteil rufen gelegentliche starke Regenfälle
im Frühjahr eine Menge höchst mannigfaltiger Blumen hervor und bekleiden den
Boden besonders mit kleinen anspruchslosen Kräutern derart, daß die wenigen
hundert Holzpflanzen der centraleren Gegenden an Zahl weit zurückstehen hinter
den Arten von nur krautartigem Wuchs."
Von Gebirgen sind nur zwei zu nennen: im 80. die Australalpen (mit dem
Berge Kosciusko, 2200 m hoch), an die sich nördlich die Blauen Berge an-
schließen. Der Westfuß beider Gebirge senkt sich zu der großen Tiefebene des
Murray (spr. Mörreh), und über beide 'Gebirge führen Eisenbahnen. Nach Nord-
westen setzen sich die Blauen Berge in dem Berglande V0n Queensland (spr.
Kwinsland) fort, das mit schwachen Erhebungen in der Halbinsel Jork endigt.
Iii. Bewässerung.
Australien ist der wasserärmste Erdteil, was in dem Mangel
an bedeutenden Gebirgen und dem Mangel an Regen seinen Grund hat. Den
vorkommenden Flüssen fehlt das eigentliche Flußbett und die gleichbleibende
Wassermenge. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und statt zu befruchten,
zerstören sie dann; zur Zeit der Dürre verschwinden sie nahezu ganz oder bilden
eine Reihe unzusammenhängender Tümpel. Auch der größte Fluß A u st r a -
liens, der Murrat) (spr. Mörreh), dessen Flußgebiet mehr als das Doppelte
des Rheines umfaßt, zeigt die Natur aller anderen australischen Flüsse. Er ent-
springt auf den Australalpen und wird zur Winter- oder Regenzeit mit zahlreichen
kleinen Dampfern oder Barken befahren. Andere Flüsse sinden ihr Ende in
großen, salzigen Steppenseeen.
Iy. Klima.
Australien wird vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten;
daher liegt die nördliche Hälfte in der heißen, die südliche in der südlich-
gemäßigten Zone. Die gebirgigen Südost- und Ostküsten haben Regen
zu allen Jahreszeiten, doch fällt im Inneren oft jahrelang kein Tropfen Regen.
Ws®
.bfcllothfllc
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Im N. Australiens wechseln eine trockene und eine nasse Jahreszeit;
im 8. und auf Tasmanien zeigen sich schon 4 Jahreszeiten, doch ist der
Winter sehr mild und der wenige Schnee bleibt nicht liegen. Australien ist der
Erdteil, in dem es am wenigsten schneit. — Obgleich fast alle Inseln Austra-
liens in der heißen Zone liegen, wird die Hitze durch die Winde (Passatwinde)
und die Nähe des Meeres sehr gemäßigt, so daß manche sich einer immerwähren-
den Frühlingsluft erfreuen.
V. Produkte.
3) Im 8. des Erdteils ist in Bezug auf das Mineralreich großer Reich-
tum an Gold und Kupfer vorhanden.
b) Die Pflanzenwelt Australiens zeigt eine große Einförmigkeit, da
nur verhältnismäßig wenige Pflanzenarten vorkommen und die vor-
handenen oft eine eigentümliche Gestalt haben. So giebt es in
Australien z. B. Bäume, die im Herbst nicht ihr Laub abwerfen, sondern ihre
Rinde, und die Kirschen mit den Kernen nach außen tragen; ein Gras scheint
zu einem Baume geworden zu sein und bildet den Grasbaum. In den Wüsten-
strichen sinden sich dornige und stachelige Pflanzen und lange spitze Gräser von
solcher Härte, daß sie selbst das Leder des Schuhwerks durchbohren und gefähr-
lich verwunden können. Große, zusammenhängende Wälder fehlen im Innern;
die Bäume stehen meist weit auseinander, höchstens zu Gruppen beisammen, geben
auch wegen der senkrechten Stellung der Blätter sehr wenig Schatten („schatten-
lose Wälder"). Doch kommt in den Wäldern der höchste Baum der Erde
vor, der bis 130 m hohe Gummibaum. Die Blumen Australiens werden
an Schönheit von den Blumen keines anderen Landes übertroffen, sind auch reich
an Honigsaft, doch fehlt ihnen der Wohlgeruch. Nahrungspflanzen für
den Menschen fehlen fast ganz; Getreidearten, Zuckerrohr, Baumwolle, Obstbäume
und Wein sind erst von den Europäern eingeführt worden, gedeihen aber im 80.
vortrefflich. — Für die Bewohner vieler Inseln sind die Kokospalme, der Brot-
sruchtbaum und die Banane sehr wichtig, weil die Früchte dieser Bäume ihre
Hauptnahrung bilden.
c) Eigentümlich und artenarm ist auch die Tierwelt Australiens. In
manchen Gegenden ist nur eine (größere) Tierart vorherrschend. Kein großes
Raubtier ist vorhanden; der einheimische halbwilde Hund Dingo bellt nicht,
schwimmt nicht, wird aber den Schafherden gefährlich. Ebenso fehlen die Affen
und Wiederkäuer; dagegen sind zahlreiche Beuteltiere vorhanden. Zu ihnen ge-
hört das Känguruh, das größte einheimische Säugetier, ein
wichtiges Jagdtier. Das seltsamste aller Säugetiere ist das Schnabeltier;
es hat die Gestalt eines Maulwurfes, besitzt aber einen Entenschnabel und legt
Eier. — Zahlreich sind die Vögel vertreten; auffällig sind der schwarze Schwan,
der australische Strauß und der Leierschwanz. — Von Haustieren sind z. B. Schafe,
Rinder, Pferde und Kamele eingeführt.
Vi. Bewohner.
Australien ist etwa von 3 Mill. Menschen bewohnt, steht in der Dichtig-
keit der Bevölkerung also weit hinter den übrigen Erdteilen zurück, da auf
10 ^ km erst 4 Bewohner kommen. „Die Bewohner sind teils Eingeborne,
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— 47 —
teils eingewanderte Europäer. Die Eingeborenen, schwarze Austrat-
neger, stehen auf der niedrigsten Gesittungsstufe. Hordenweise schweifen sie
durch die öden Flächen; ausgegrabene Wurzeln sind fast ihre einzige Kost; vor
dem Ungestüm der Witterung bergen sie ihre fast nackten Leiber in elenden
Hütten oder im Steingeklüft. Sie sind im Aussterben. Seit dem vorigen Jahr-
hundert sind die südöstlichen Küstenstriche von Europäern (Briten und Deutschen)
besiedelt." — Bezüglich der Bewohner der Inseln müssen wir unterscheiden
zwischen denen des inneren Jnselgürtels und jenen des ä u ß e re n.
Die Ureinwohner des inneren Jnselgürtels sind die Papäas,
d. h. Krausköpfe, auch M e l a n e s i e r, d. h. schwarze Inselbewohner, genannt.
Sie gehen fast nackt, sind sehr mißtrauisch gegen Fremde, konnten darum auch
noch nicht zum Christentum bekehrt werden, und sind zum großen Teile
Menschenfresser. Auf den Inseln des äußeren Gürtels und
auf Neuseeland wohnen Malaien. „Die schönsten Menschen der malaischen
Rasse sind die Sandwichs- (spr. Sänd-uitsch-) Insulaner, die schnell
Anhänger des Christentums wurden, während die M a o r i (spr. Mauri) auf
Neuseeland großenteils wieder in das alte Heidentum zurückgefallen sind und mit
Riesenschritten ihrem Ende entgegengehen". — Einen Haupterwerbszweig
bildet die Schafzucht: in Australien weiden ungefähr 40 Mill. Schafe, die jährlich
150 Mill. kg Wolle im Werte von 250 Mill. Mark liefern. Der Ackerbau ist
namentlich auf die Küstengegenden beschränkt. Das Hauptprodukt desselben ist
Weizen, der sogar bis nach Europa geschafft wird.
Vii. Einteilung.
a) Das Festland Australien ist im Besitze der Engländer, welche es in
mehrere Kolonieen eingeteilt haben, von denen Viktoria, Neusüd-
wales (spr. Ußls) und S ü d a u st r a l i e n die wichtigsten sind.
Städte: Melbourn (spr. Melbörn) ist die größte Stadt A u st r a -
l i e n s (über 400 T.), die Hauptstadt von Viktoria, der Hauptort im Gold-
gebiete und die wichtig st e Handels st adt der Südsee. — Sydney
(spr. Sidne, gegen 400 T.) hat einen der schönsten Häfen der Erde, liegt im
Mittelpunkte eines großen Kohlenlagers und ist die Hauptstadt von Neusüdwales.
Es nennt sich gern „die Königin des Südens". — Adelaide (spr. Ädeleid)
ist der Hauptort für deutsche Einwanderung und die Hauptstadt von Süd-
australien.
Tasmanien, durch die Baßstraße vom Festlande getrennt und etwa so
groß wie Ceylon, ist sehr fruchtbar, Australiens bestes Obstland und
eine wichtige Station für Walsischfänger.
b) Die Inselwelt Australiens, auch Polynesien genannt, umfaßt alle
Inseln, die östlich und nordöstlich von Australien im Großen Ocean liegen.
Sie zerfallen in den inneren und äußeren Jnfelgürtel. Zum inneren Insel-
gürtet gehören Neuguinea, die Bismarck-Inseln, die Salomons-
Inseln und Neuseeland. — Neuguinea ist die zweitgrößte
Insel d e r E r d e (1 a/2 mal so groß als das Deutsche Reich) und liegt nördlich
vom Festlande Australien, von dem es durch die Torresstraße getrennt ist. Die
dortigen Urwälder sind von schönen Vögeln, namentlich Paradiesvögeln belebt,
welche hier ihre Heimat haben. Der W. der Insel ist niederländisch, die
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Mauri Viktoria
Extrahierte Ortsnamen: Neuseeland Neuseeland Australien Europa Australien Viktoria Sydney Adelaide Tasmanien Ceylon Australiens Australiens Neuguinea Neuseeland Neuguinea Australien
— 48 —
Südseite englisch und der Nordosten deutsch. Das deutsche Gebiet heißt
Kaiser-Wilhelmsland und ist 1js mal so groß als das Deutsche Reich. —
Östlich von Neuguinea liegen die "Bismarck-Inseln, die ebenfalls unter
deutschem Schutze stehen. Die beiden wichtigsten Inseln davon heißen
Neupommern und Neumecklenburg. — Von den Salomons-Inseln ge-
hören ebenfalls mehrere zum deutschen Schutzgebiet. Die Bewohner sind unter
allen Wilden der Papua-Jnseln den Weißen bisher am feindlichsten entgegen-
getreten. Jeder Fremde, der ihren Boden betritt, wird möglichst rasch erschlagen
und — verspeist! — Neuseeland, eine Besitzung der Briten, besteht aus zwei
Inseln, die durch die Kookstraße (spr. Kuk) getrennt sind.
Der äußere Jnselgürtel Australiens, auch die Südseeinseln genannt,
umfaßt die Diebs-Jnseln oder Marianen, die Karolinen, die
Freundschafts-Jnfeln, die Fidschi-Jnfeln, die Schiffer-
Jnseln, die Gesell schasts-Jnseln, die Sandwichs-Inseln und
viele andere.
Die Diebs-Jnseln (spanisch) erhielten ihren Namen davon, daß die Ein-
geborenen den Entdeckern von den Schiffen allerlei Gegenstände stahlen, da sie
keinen Begriff von Eigentum hatten. — Die Karolinen (nach Karl Ii. von
Spanien benannt) gehören den^Apsnie?n und sind meist flache Koralleninseln. —
Die Freundschafts-Jnseln besitzen gutmütige, arbeitsscheue, heitere und ver-
gnügungssüchtige Bewohner. — Die Fidschi Inseln bestehen aus über 200 Inseln
und sind englisch. — Die Schiffer- oder S^moa-Jnseln sind ein Mittelpunkt
des Deutschen Handels in der Südsee, außerdem aber wichtig wegen ihrer
Lage in der Mitte der Südsee-Jnselwelt und als Station auf dem Wege von
San Franziska sowohl nach Australien, als auch nach dem Kaplande. — Die
Gesellschafts-Jnseln gehören den Franzosen. Die H a u p t i n s e l T a h It i, so
groß wie Rügen, wird wegen ihrer Schönheit und ihres gesunden Klimas als
„die Königin der S ü d s e e" und als ein Paradies der Erde
gepriesen. — Die Sanduttchs-Jnsell! (spr. Sänd-uitsch) wurden 1778 von dem
Weltumsegler Kook (spr. Kuk) entdeckt, der später hier erschlagen wurde. Sie
sind wichtig wegen des Handels auf der Südsee. Die Sandwichs-Inseln bilden
ein Königreich; die Einwohner sind Christen, treiben Ackerbau, Gewerbe und
haben gute Schulen. Die H a u p t st a d t heißt Honolulu.
Druck von C. H. Schulze & Co. in Gräfenhaimch-n.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ii Karl Weltumsegler_Kook C._H._Schulze
Der Karakorüm (b. h. schwarzes Gebirge) läuft parallel mit dem nord-
westlichen Himalaya und enthält den zweithöchsten Berg der Erde,
den D a p s a n g (d. h. die Himmelsleuchte, 8600 m).
Der Kuenlun (spr. Kwenlün, d. h. Zwiebelgebirge) und der Tienschan
sd. h. Himmelsgebirge) vereinigen sich mit den vorgenannten zwei Gebirgen im
W. mit dem Pamirhochland (Pamir heißt Dach der Welt). Die Pamir ist
eine öde Hochsteppe, die nur im Sommer von Nomaden bewohnt wird. Sie hat
aber in ganz Asien große Berühmtheit; denn schon seit den ältesten Zeiten
gingen Handelsstraßen über dieses Gebiet hinweg, welche auf dem kürzesten Wege
den 0. mit dem W. verbanden. In den 1. Jahrhunderten n. Chr. führte die
„Seidenstraße" römische Kaufleute bis hierher, um die kostbare Seide dem W.
zuzuführen.
Nördlich vom Chinesischen Alpenland liegt das Mandschurische Alpen-
land.
Der Altai (d. h. der Goldreiche) ist eine Gruppe von Bergketten, welche
zwischen dem Oberlaufe des Jrtifch und Jenissei liegen. Er ist reich bewässert und
dennoch an vielen Stellen nicht bewaldet. Diese Kahlheit erklärt sich durch die
häufigen Waldbrände, sowie durch die trockene Luft, welche der Bepflanzung
nackter Bergrücken hindernd entgegentritt. Östlich vom Altai zieht sich das
Da-nrische Alpenland hin, von dessen Teilen namentlich das Saj anische
und I a b l o n o i - (d. h. Apfel-) Gebirge hervorzuheben sind. Die nördlichen
und nordöstlichen Fortsetzungen dieser Gebirge erfüllen das ganze Land bis zum
Eismeer.
Die 3 Teile des inneren Hochlandes von Hinterasien:
a) Tibet, das höchste Tafelland der Erde, liegt zwischen
Himalaya und dem Kuenlun. Er ist von Gebirgsketten durchzogen, von
denen der Karakorüm die höchste ist. In Tibet entspringen, nur wenige Meilen
voneinander, der Indus und Brahmaputra. Hier ist daher nach den An-
schauungen der alten Inder eine der heiligsten Stätten, ja der Mittelpunkt der
Erde, der Götterberg Meru.
b) Die Mongolei liegt zwischen dem Kuenlun und Tienschan einerseits
und dem Da-urischen und Mandschurischen Alpenland andererseits. ' Der westliche
Teil davon ist Osttulkemn. Es wird von dem Tarim durchflössen, der in
den salzigen Lobsee (Lobnor, Nor heißt See) mündet und ist wichtig als Knotenpunkt
des Karawanenverkehrs durch die Wüste nach China. Der östliche Teil der
Mongolei ist die Wüste Gobi oder Schamo (d. h. Sandmeer). Sie ist nahezu
viermal so groß als das Deutsche Reich. Im nördlichen Teile ist Weideland, die
Mitte dagegen ist völlig unfruchtbar. Der Mangel an Wasser und Nahrungs-
mitteln, das ausgeprägte Landklima mit seiner durchdringenden Kälte zur Winter-
zeit machen die Gobi an vielen Stellen zu jeder bleibenden Ansiedlung ungeeignet,
und selbst der Durchzug durch dieselbe ist ohne Kamele unmöglich.
c) Die Dsungarei liegt zwischen dem Tienschan und Altai und ist eine
Steppe.
Selbständige oder isolierte Hochländer bilden: a) Das Hochland von
Vorderindien und d) das Hochland von Arabien, und ein vereinzeltes Gebirge
ist der Ural, welcher auf eine weite Strecke die Naturgrenze zwischen Europa
und Asien bildet.
Das Hochland von Vorderindien oder Hochland von Dekan (d. h. Süd-
land) nimmt die eigentliche Halbinsel Vorderindien ein, ist hauptsächlich nach 0. geneigt.
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Himalaya Tibet Götterberg_Meru Mongolei Mandschurischen_Alpenland China Mongolei Europa Asien
des ewigen Schnees hineinragen, entlassen ihre Wasserschätze nach allen Himmels-
richtungen.
1. Zu dem Gebiete des Nördlichen Eismeeres gehören Ob, Jenissei
und Lena. Sie sind wahre Riesen st röme und größer als irgend ein
Strom Europas. Sie haben einen nördlichen Lauf, sind aber deshalb nicht von
großer Bedeutung, weil ihr Unterlauf durch unwirtliches, meist unbewohntes
Gebiet geht und sie einen großen Teil des Jahres hindurch zugefroren sind. Den-
noch sind sie sür ihre Anwohner durch ihren Reichtum an Fischen von großer
Wichtigkeit. Der Ob kommt vom Altai und mündet in den O b is ch en Busen.
Sein größter Nebenfluß ist der Jrtisch. Er strömt ihm von links zu, ist etwa
3 mal so groß als die Elbe und übertrifft den Ob sowohl an Stromlänge als
auch an Breite. Der Jenissei ist 5 mal so lang als die Elbe, entspringt auf
dem Sajanischen Gebirge und empfängt seine größten Nebenflüsse von rechts.
Die Lena ist 4 mal so lang als die Elbe und entspringt im Daurischen Alpen-
lande nicht weit vom Baikalsee.
2. Zu dem Gebiet des Großen Oceans gehören Amur, Gelber und
Blauer Fluß und Mekong. Der Amur ergießt sich ins Ochotskische Meer
und bildet auf eine weite Strecke die Grenze zwischen dem chinesischen und
dem russischen Reiche. Er wird für den malerisch st en aller Flüsse ge-
halten. Sein Wasser ist klar und seine Ufer gewähren den mannigfaltigsten
Anblick und die größte Abwechselung; auch läßt die Luft, welche fast überall von
den köstlichsten Wohlgerüchen erfüllt ist, jeden Reisenden ganz vergessen, daß er sich
an der Grenze Sibiriens befindet. — Der Gelbe Flnsz oder Hoangho
mündet ins Gelbe Meer. Er ist wegen seiner Überschwemmungen sehr gefährlich
und wird deshalb von den Anwohnern „der Kummer Chinas" genannt. Der
Blaue Fluß oder Jaugtfekiang fließt durch die fruchtbarsten chinesischen Land-
schasten und ergießt sich ins Chinesische Meer. Er ist 5 mal so lang als die
Elbe und steht mit dem Gelben Fluß durch zahlreiche Kanäle, besonders durch den
Kaiserkanal in Verbindung. Der Mekong entspringt auf dem Hochlande
von Tibet, ist der läng st e Flußhinterindiens und macht durch seine
regelmäßigen Überschwemmungen das Land sehr fruchtbar. Sein Delta ist ein
ungeheures Reisfeld.
3. Zu dem Gebiete des Indischen Oceans gehören der Salnen (spr.
Salwön), der Jrawadi, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus und der
Schat el Arab. — Der Salnen hat seine Quellen in Tibet. Der Jrawadi
ist in seinem Oberlaufe unbekannt. Sein Mündungsgebiet ist sehr ungesund,
doch wird in demselben viel Reis gebaut. — Der Brahmaputra (d. h. Sohn
des Brahma) entspringt aus der Nordseite des Himalaya, wendet sich dann nach
3. und mündet in den Busen von Bengalen. Der Ganges (d. h. Strom)
ist der wichtigste Strom Vorderindiens und der „heilige
Strom" der Hindus. Er entspringt ebenfalls auf dem Himalaya, über-
flutet alljährlich das Tiefland, das er durchfließt und das er in ein Gebiet von
bewundernswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt verwandelt,
und mündet in der Nähe des Brahmaputra, mit dem sich seine Mündungsarme
teilweise verschlingen. — Der Indus entspringt gleichfalls am Himalaya und strömt
in südwestlicher Richtung dem Arabischen Meere zu. Von der linken Seite
empfängt er 5 Nebenflusse; das zwischen ihnen liegende Gebiet heißt das Fünf-
st r o m l a n d. — Der Schat el Arab (d. h. arabischer Strom) entsteht durch
die Vereinigung von C'uphrat (im W.) und Tigris (b. h. Pfeil), welche beide
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Europas Sibiriens Tibet Tibet Himalaya Bengalen Himalaya
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auf der Hochebene von Armemen entspringen und das im Altertum berühmte
und fruchtbare, jetzt verödete Mesopotamien (d. h. Zwischenstromland)
umfassen.
Von den Binnenflüssen Asiens sind folgende hervorzuheben: 1. Der Jordan
entspringt auf dem Antilibanon, durchfließt den See Meron und den See
Genezareth und ergießt sich ins Tote Meer. — 2. Der Uralfluß strömt
ins Kafpifche Meer und ist als Grenzfluß zwischen Asien und Europa
wichtig. — 3. Die beiden Zwillings st röme Amu und Tyr münden
in den Aralsee.
Die wichtigsten Seeen Asiens sind folgende:
1. Das Kasplsche Meer ist der größte Binnensee der Erde
(8000 ^ Meilen). Es liegt 26 m unter dem Meeresspiegel, enthält salziges
Wasser und wird durch die Wolga und den Uralfluß gespeist, doch hält der
Zufluß der starken Verdunstung nicht das Gleichgewicht. Es wird auch in seinem
nördlichen Teile durch die Sinkstoffe der Flüsse immer seichter. Das Kaspische
Meer ist wegen seines Fischreichtums wichtig.
2. Der Aralsee (d. h. Jnselsee), im Tieflande von Turan gelegen, nimmt
die beiden Flüffe Amu und Syr auf. Er ist sehr seicht und schrumpft durch
Verdunstung immer mehr ein.
3. Der Balkaschsee, größer als die Provinz Westfalen, ist sehr inselreich. —
4. Der Baikalsee (d. h. reiches Gewässer), der größte aller Alpen-
seeen und der größte Süßwassersee der Erde (600 [Jmeilen
und so lang, wie das Adriatische Meer), wird von den Anwohnern „heiliges
M e e r" genannt, weil sie Gebete an dasselbe richten und Opfer geloben, um
sich eine günstige Überfahrt zu sichern.
5. Das Tote Meer, die tief st e sichtbare Einsenkung der
Erdoberfläche (fast 400 m unter dem Meeresspiegel), genau so groß wie
das Herzogthum Sachsen-Altenburg (24 ^Meilen), ist der salzigste See
der Erde. „Die starke Salzmenge wird dem See vermutlich aus unterirdischen
Schichten durch Bergwässer zugeführt. An den Usern lagern nach starkem Wellen-
schlage losgelöste Salzstücke wie Eisschollen, auf seinem Spiegel schwimmen
mächtige Stücke E r d p e ch (Asphalt), welches in Jerusalem vielfach zu kleinen
Andenken für Pilger verarbeitet und verkauft wird. Die Umgebung des Sees
ist weder an Säugetieren noch an Vögeln arm, und seine Ufer sind keineswegs
so abschreckend, wie sie ältere Schriftsteller geschildert haben, sondern wenigstens
im Frühjahr mit erfrischendem Grün bedeckt, und der von ihnen eingerahmte blaue
See gewährt dem Reisenden, welcher die öden Flächen Palästinas durchwandert
hat, sogar einen anmutigen Anblick." (Seydlitz.)
Iv. Klima.
Das Klima Asiens zeigt große Gegensätze und große Mannig-
f a l t i g k e i t. Der Erdteil erstreckt sich durch alle klimatischen Zonen der nörd-
lichen Halbkugel: 6/8 der Gesamtfläche liegen in der nördlich gemäßigten, ^ liegt
in der h e i ß e n und x/g in der nördlich k a l t e n Z o n e. Der mildernde Einfluß,
welchen das Meer (der Golfstrom) und die Sahara auf das Klima Europas aus-
üben, geht bei Asien durch die großen und hochgelegenen Ländermassen, durch
das im X. gelegene Eisland und den kühlen Ocean im 0. vollständig verloren.
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Extrahierte Personennamen: Der_Jordan Turan
Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamien Asiens Asien Europa Asiens Wolga Jerusalem Asiens Europas Asien
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Huhn, der Pfau, das Haushuhn und das Krokodil. Reich an Tieren ist auch
die Inselwelt Asiens: neben menschenähnlichen Affen (Orang) und großen Dick-
häutern giebt es zahllose Papageien, den Kasuar, unzählige Reptilien und im
Meere unübertroffenen Fischreichtum.
Vi. Bewohner.
Die Bevölkerung Asiens beträgt etwa 840 Mill., macht also mehr als
die Hälfte der Bewohner der ganzen Erde aus, und doch
wohnen auf I ^ km im Durchschnitt nur 19 Menschen. Der Abstammung
nach gehören dieselben 3 Menschenrassen an, nämlich der mongolischen,
kaukasischen (mittelländischen) und m a l a i s ch e n. Die Mongolen
machen ungefähr % der Bevölkerung aus und bewohnen namentlich den 0., N.
und das mittlere Hochland. Zu ihnen gehören z. B. die Chinesen, Japaner,
Samojeden. Zur kaukasischen Rasse gehören 2/5 der Bewohner. Dazu sind zu
rechnen die Inder (in Vorderindien), die Perser, die Juden, die Araber und
die Kaukasier (im Kaukasusgebiet). Die malaische Rasse bewohnt nur den süd-
östlichen Teil Asiens (Halbinsel Malaka) und die hinterindischen Inseln und macht
nur einen geringen Teil (5°/0) der Gesamtbevölkerung aus. — Unter den Sprachen
sind herrschend die chinesische, türkische, indische, persische und arabische. Wie in
Asien 2 Menschenrassen vorherrschen, so auch 2 Religionen, das Heiden-
tum und der Muhamedanismus. Zu ersterem bekennen sich 4/5 oder über
700 Mill., zu letzterem 80 Mill. Menschen. Christen giebt es nur etwa 15 Mill.
und Juden vielleicht 2 Mill. (in Westasien). Die 3 Religionen, welche die An-
betung eines Gottes lehren, sind in Asien entstanden, aber nur die eine
unter ihnen, welche das Schwert zu ihrer Verbreitung in die Hand genommen,
die muhamedanische, hat dem (brahmanischen und buddhistischen) Heidentums gegen-
über zu einiger Ausbreitung gelangen können.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist der A ck e r b a u, welcher
namentlich von den Völkern in Ost- und Südasien betrieben wird. Doch giebt
es auch Nomaden sin Mittelasien) und Jäger- und Fischervölker (im
N. von Sibirien). Das Gewerbe ist nur bei einigen Völkern entwickelt, ins-
besondere bei den Chinesen, Japanesen und Hindus. Der Handel ist, soweit
er von Asiaten betrieben wird, größtenteils Landhandel, der zum großen Teil wieder-
um Karawanenhandel ist. Handeltreibende Völker sind namentlich Perser, Türken,
Chinesen und Japanesen. Der Seehandel befindet sich vorzugsweise in den Händen
der Europäer. Hauptausfuhrprodukte sind Edelsteine, Metalle, Pelzwerk, Seide,
Baumwolle, Tabak, Kaffee, Thee, Reis, Zucker, Gewürze, Färb- und Nutz-
Hölzer u. f. w.
Obgleich Asien nicht nur die Wiege des Menschengeschlechts,
sondern auch neben Ägypten die d e r K u l t u r ist, indem hier die ersten Kultur-
völker entstanden, so stehen doch Wissenschaften und Künste gegen-
wärtig auf einer niedrigeren Stufe als in Europa. Die eigentlichen Kulturvölker
Asiens sind Chinesen, Japaner, Inder, Perser, Araber und Armenier.
„Mehr als die Hälfte von Asien steht jetzt unter der Herrschaft der Euro-
päer. Die größten Besitzungen haben die Russen, Engländer, Türken
und Holländer, kleinere Länderstriche die^S-p-a-ni-e-r, Portugiesen
und Franzosen. Unter allen diesen europäischen Völkern sind für Asien aber
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Asiens Asien Westasien Asien Sibirien Japanesen Europa Asiens