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1. Grundzüge - S. 1

1917 - Breslau : Hirt
Erster Teil. Anfangsgründe. I. Erste Grundbegriffe. Der Mensch lebt auf der Erde. Uns von dieser Erde Kenntnis zu § oerschaffen, ist die Aufgabe der Erdkunde oder Geographie (griechisch = Erdbeschreibung). Zuerst müssen wir lernen, uns zurechtzufinden. Sich zurechtfinden heißt § mit dem geographischen Ausdrucke sich orientieren. Von alters her haben sich die Menschen nach der Sonne orientiert. Die Gegend, roo die Sonne aufgeht, nennt man Morgen oder Osten; die, too sie untergeht, Abend oder Westen; die, wo sie um die Mitte des Tages steht, Mittag oder Süden. Dem Süden gegenüber liegt Norden (Mitternacht). Norden, Osten, Süden, Westen sind die vier Haupthimmelsgegenden. Nach ihnen benennt man die Zwischen- oder Nebenhimmels- gegenden Nordosten, Südosten, Südwesten, Nordwesten. Für alle diese Himmelsgegenden gebraucht man Abkürzungen (X, 0, 8, W; No, So, Sw, Nw). Die Himmelsgegenden werden auch mit dem Kompaß gefunden. Dieser ist so eingerichtet, daß auf einem Stifte über einer Windrose (Fig. 1) frei- beweglich eine Magnetnadel schwebt, deren Spitze nach Norden zeigt. Man orientiert sich nun mit der Nase nach Norden: dann ist rechts Osten, links Westen, hinter uns ^ Süden. Nicht einmal in unserer engeren Heimat können wir jeden Fleck aufsuchen, wieviel weniger ^ auf der ganzen Erde! Trotzdem vermögen wir ^ Kenntnis und Vorstellung von den übrigen Teilen der Erde zu gewinnen, z. B. durch Schilde- rungen, Bilder oder künstliche Nachbildungen L Windrose, von otücfen der Erdoberfläche aus Sand, Ton u. dgl., sogenannte Reliefs [reliefs]. Das wichtigste Mittel aber ist die Herstellung von Plänen und Karten. Gezeichnet wird dabei die Fläche, auf der wir stehen, bei der Erde also ihre Oberfläche. Die Zeichnung ist immer so hergestellt zu denken, als ob der Zeichner in einem Ballon senkrecht über den Gegenständen schwebte. E. v. Seydlitz-Tronnier, Geographie. Ausg. A. 26. Bearbtg. 2. Neudruck. l

2. Grundzüge - S. 8

1917 - Breslau : Hirt
8 Ii. Reise um die Erde. rechten Ufer grüßen die schönen Blan- keneser Hügel, die hier im Flach- lande, wo Erhebungen gegen 100 m selten sind, als „Berge" bezeichnet werden. Dann folgen einförmige Tief- landsufer mit Flußinseln. Schwim- mende Tonnen und feststehende Holz- gerüste, „Baken", bezeichnen das Fahrwasser. Wir legen längsseit der „Kaiserin Auguste Viktoria" an. Während uns eine Kabine ange- wiesen wird, werden die Anker mit der Dampfmaschine gelichtet, die mächtigen Doppelschrauben greifen aus, und die Fahrt meerwärts be- ginnt (Bild 8, 9). § 12. Die Flachküste der Nordsee und die Ufer unserer Ströme werden durch Dämme oder Deiche gegen die Flut geschützt (Bild 10). Diese Erdwälle steigen von der Wasserseite her sanft bis gegen 9 m Höhe an. Deiche sind kostspielig, aber nötig, um den frucht- baren Marschboden mit seinen Vieh- Herden und Feldern zu schützen. Die Marsch ist, bevor die Deiche standen, aus den im Wasser der Flüsse und des Meeres mitgeführten Sandkör- nern und Tonteilchen allmählich in die Höhe und ins Meer hinaus ge- wachsen. Sie ist immer ganz flach. Das Vorbild der Deiche sind die Dünen, weiche die Inseln der Nordsee umsäumen und hier bis 30 m hoch werden (Bild 11). Es sind Hügel aus weißlichem Sande, den die Welle des Meeres ans Ufer gespült und den der Wind aufgehäuft hat. In den Dünen liegen die Stationen der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü- chiger" mit ihren Raketenwerken und Rettungsbooten. Bringen doch die Sandbänke» namentlich solche, die über 8. Die Länge des Riesendampfers „Kaiserin Auguste Viktoria" der Hamburg Amerika- Linie im Vergleich zur Höhe der Wartburg. Das Schiffs 214 m lang, würde, auf das Heck gestellt, die Höhe der Wartburg über Eisenach <183 m) um 31 m überragen.

3. Grundzüge - S. 12

1917 - Breslau : Hirt
12 Ii. Reise um die Erde. §14. Es wird Abend. Aber es ist für alle Bedürfnisse gesorgt, 2500 Passa- giere finden Unterkunft in Kajüten und im Zwischendeck. „Salons" mit elektrischem Licht versammeln beim Klange der Musik die Reisenden, die auf dem Dampfer verpflegt werden wie im besten Gasthaus. Am Morgen durchkreuzen wir ganze Flotten von Fischerfahrzeugen, Seglern und Dampfern, die hier namentlich dem Schellfisch nachstellen. Es sind Engländer, Holländer, Norweger, Dänen und Deutsche. Weiter im N fischen noch größere Flotten auf der „Hochsee" mit Netzen von mehreren hundert Metern Länge nach Heringen. Die vom langsam fahrenden Schiffe gezogenen Schleppnetze fegen sogar den Meeresgrund. Die Nordsee ist näm- lich im südlichen Teile meist nur 20, selten über 40 m tief. Mittelhohe Kirch- türme würden ihren Spiegel, d. i. die Oberfläche des Gewässers, meist über- ragen. Die Farbe der See ist hier graugrün. Spritzwellen schlagen über den Vordersteven und füllen einen Eimer. Wir kosten das Wasser. Welch abscheulicher Geschmack! Bitter, faulig, besonders sehr salzig. Alles Meer- wasser ist salzig, in Meeren wie der Ostsee allerdings viel weniger, da diese mit dem salzreichen Weltmeere nur durch schmale Straßen verbunden ist und viele Flüsse ihr süßes Wasser in sie ergießen. Ein in das Wasser hineingestelltes Thermometer zeigt 15°, das Wasser ist also kühler als die Lust auf dem Lande. Es erwärmt sich viel lang- samer als das Land, hält aber dafür die Wärme länger fest. So wirkt das Meer im Herbst erwärmend, im Frühling abkühlend auf die umliegenden Länder (Seeklima). § i5. Viele Schiffe begegnen uns, andere werden von uns überholt. Nicht wenige zeigen die deutsche Flagge, noch mehr aber das britische blau-weiß- rote Kreuz, den „Union Jack" [jumört bfchäcf]. Großbritannien besitzt nämlich die größte Flotte der Erde. Allmählich zweigen sich von unserem Kurse immer mehr Schiffe nach rechts ab. Sie gehen in den Themsefluß und streben nach London, der größten Handelsstadt der Erde, die rund Millionen Einwohner zählt (Eroß-Berlin hat fast 4 Millionen). Die Nordsee verengt sich zu einer Straße (H 29), an der links das fran- zösische Calais [kala], rechts das englische Dover [dow'r] liegt. Nach beiden Städten wird die Straße benannt. Dampfer durchqueren sie in einer Stunde. Am „Steuerbord", d. h. zur Rechten des fahrenden Schiffes, erheben sich die weißen Kreideklippen von England, wie der südliche Teil der Insel Großbritannien heißt. An ihnen steuern wir ent- lang. Vor uns taucht die anmutige Insel Wight [uett] auf. Zahlreiche Kriegsschiffe künden die Nähe von Portsmouth [portsm'ß] an, des Kriegs- hafens, der die ganze britische Flotte aufnehmen könnte. Abends legt unser Dampfer vorsichtig am hohen, mit dicken Holzbalken gegen harten Anstoß gesicherten Pier (d. i. Hafendamm) von Southampton [ßaußcntrt'n] an.

4. Grundzüge - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
Helgolanö. 50 km vom Festland entfernt, erhebt sich die 0,S qkm große Sandsteinscholle der Insel, der Rest des „Heiligen Landes", aus den grünblauen Wogen der Nordsee. Wir erblicken von Nw das 50 m hohe, jäh ansteigende Nordkap und die von der Insel abgelöste „Lange Anna". Die mit dem Kabel verankerte Telegraphenboje und das mächtige Kriegsschiff reden von der neuen Bedeutung, die das stark befestigte Eiland für den Schutz unserer Küste ge- wonnen hat. Das Segelboot umfährt in weitem Bogen die dem Nordkap vorgelagerten, gefährlichen Klippen und wendet dann nach So, um das Unterland, das niedrige, engbewohnte Ostgestade, zu erreichen. Segelboote der Badegäste, die sich auf der östlich vorgelagerten Düneninsel im erfrischenden Naß des Salz- wasjers erquickt haben, streben ebenfalls dahin zurück.

5. Grundzüge - S. 14

1917 - Breslau : Hirt
14 Ii. Reise um die Erde. Wenige Bewohner der See tauchen jetzt noch neben unserem Schiff auf. Es zeigt sich wohl in der Ferne der Wasserstrahl wandernder Wale, oder zwei pfahlartige Flossen folgen beständig dem Schiffe. Das ist der Hai, der gierig nach den reichlich hinausgeworfenen Speiseabfällen schnappt. Aber ein großer Dampfer hat keine Zeit, sich um diese Tiere zu bekümmern. Rastlos arbeiten die Doppelschrauben mit einer Maschinenkraft von 17 500 Pferdestärken und bringen uns stündlich im Durchschnitt um 33|- km vorwärts, d. h. so sagen die „Landratten". Der Seemann spricht von Seemeilen, von denen eine die Strecke von 1852 m bedeutet. Unser Schiff läuft 18 Seemeilen, wofür man auch 18 Knoten sagt. Von Southampton bis New 5)ork sind es etwa 3200 Seemeilen. Also dürfen wir hoffen, unser Ziel in 7|- Tagen zu erreichen1. 15. Telegraphenkabel auf dem Meeresgrunde. § 18. Eine längere Seefahrt wird immer etwas eintönig. Nichts als Luft und Wasser entdeckt der Blick am Horizont, der hier völlig seinen Namen „Gesichtskreis" verdient^. Da ist es ein Ereignis, daß sich in der Ferne . ein langer Rauchstreifen zeigt, der einen Dampfer verrät. Das Schiff selbst sehen wir nicht, weil es uns durch die Krümmung der Erde noch verborgen wird (§ 40, Fig. 33). Der Rumpf des Dampfers taucht auf, und die Flagge mit gekreuztem blauen Schlüssel und Anker im Topp erweist, daß es ein Schiff des „Nord- deutschen Lloyd" [leut>] aus Bremen ist, der zweitgrößten deutschen Schiff- fahrtsgesellschaft. Flaggengruß und Flaggensignale, Tücherwinken, Hurra- rufen, Musik! Bald verschwindet der Rumpf des Dampfers wieder. Da wird auf unserem Schiffe der Apparat für drahtlose Telegraphie in Tätigkeit ge- setzt. Durch ihn erfahren wir, daß wir bald in Nebel kommen werden. 1 Die „Deutschland" macht 234 Knoten und gebraucht nur 5£ Tage. 2 „Horizont" bedeutet: der begrenzende (Kreis).

6. Grundzüge - S. 15

1917 - Breslau : Hirt
B. Von Southampton nach New Jork. 15 Wir haben fast immer westliche, namentlich südwestliche Winde gehabt. §119- Schwere Regenwolken ziehen auf ihren Fittichen nach Europa hin. Das ist das verdunstete Meerwasser aus der warmen Gegend am Äquator. Dichte Nebel steigen jetzt auf. Alle zwei Minuten brüllen die Dampfpfeifen oder die Sirenen, um nahende Schiffe zu warnen. Wir sind nicht fern von Neufundland. Hier stößt der warme Golfstrom, der zum Teil aus dem Golfe von Meriko kommt — daher sein Name —, zusammen mit einem kalten Strome aus dem N, der gefährliche, riesige Eisberge aus der Gegend von Grönland mitführt (Bild 45). Wo beide Strömungen sich berühren, ent- stehen unendliche Nebelmassen, durch die auf der Bank, d. i. Untiefe, von Neufundland die Fischer tagelang in Dunkel gehüllt werden. Der Golfstrom zieht weiter nach No und erwärmt und befeuchtet Europas westliche und nördliche Güsten. 16. „Wolkenkratzer" von New Port, vom Hudson aus gesehen. Der feste Felsboden tritt unmittelbar an das Ufer des Hudson und an die Meeresküste. Die Mündung des schiffbaren Flusses bildet einen der besten Naturhäfen der Erde, der sehr tief und vor hohem See- gang geschützt ist. An ihm hat sich das riesige Geschäftsleben zusammengedrängt. Am Strande des Hudson liegen in endloser Reihe Dock an Dock und Speicher an Speicher. Da der Baugrund auf der Insel Manhattan, auf der Nero Bork gegründet wurde, beschränkt und äußerst teuer ist, sind auf ihr gewaltige Hochbauten mit 20 und mehr Stockwerken, die „Wolkenkratzer", entstanden. Sie überragen die gewöhn- lichen, an sich schon großen Häuser wie riesige Türme. Elektrische Aufzüge befördern die Menschen schnell in jedes Stockwerk. Der letzte Tag der Fahrt verläuft im Sonnenlichte. Das Auftauchen § 20. zahlreicher Schiffe verkündet, daß wir uns einem großen Hafen nähern. Die rot und weiß gestreifte Flagge mit einer Anzahl von weißen Sternen im blauen Felde der oberen inneren Ecke ist das Zeichen der großen Repu- blik der „Vereinigten Staaten von Amerika", und die Zahl der Sterne entspricht der ihrer 48 Staaten. Durch das Fernrohr sehen wir bald im Nw einen Nebelstreifen, der rasch bestimmtere Umrisse annimmt. Amerika! Noch ein paar Stunden, und wir dampfen in den Hafen hinein. Auf einem Jnselchen erhebt sich die riesige Bildsäule der Freiheit 93 m hoch (der Kölner Dom 156 m, der Eiffelturm in Paris 300 m). Sie trägt in einer Hand eine Fackel, die bei Nacht als Leuchtfeuer dient. Rechts erblicken wir Brooklyn [brüfürt]. Diese

7. Grundzüge - S. 20

1917 - Breslau : Hirt
20 Ii. Reise um die Erde. 8 23. Am Abend des 13. Juli nimmt uns der Zug der Pazifik^pwm-Bahn auf. Das Wort kommt vom lateinischen paci'ficus = „still" her, und es werden damit die Bahnen bezeichnet, die vom Atlantischen nach dem Stillen Ozean führen. Drei Tage und vier Nächte sollen wir im Zuge eingesperrt sein. Eine schöne Aussicht! Aber ein Blick in die großartigen, in Chicago gebauten Pullmanwagen beruhigt uns. Man kann in ihnen spazierengehn, schreiben, essen, trinken, schlafen und sogar baden. Mit 80 Km Geschwindigkeit in der Stunde saust im ebenen Lande der Zug in die Dunkelheit hinaus. Wärterhäuser und Wärter gibt es nicht. Die Brücken sind zum Teil aus Holz gebaut und erscheinen von weitem wie ein Gerüst aus Streichhölzern (Bild 22). Menschenleben werden hier nicht so sorgfältig gehütet wie in Deutschland. Endlose Stoppelfelder begleiten den Zug. Auf ihnen reisten bis zum Juni unermeßliche Hafer- und Weizenernten. Dampfpflug und Erntemaschine haben hier gearbeitet, und da der Boden noch billig ist, so können die ftom- massen zu geringen Preisen nach Europa geliefert werden. Die Ackerfelder hören auch noch nicht auf, nachdem wir über die trübe Wassermasse des längsten Flusses der Erde hinüber sind, den wir nach den Indianern den Mississippi, d. i. „Großer Fluß", nennen. Bald aber weichen die Acker sonn- verbrannten Grasfluren, den weiten Steppen» die hier Prärien heißen. Auf ihnen fällt nicht so viel Regen, daß Bäume und ftorrt wachsen können. Jtochge~birge / Ito cheb erte _ flcind >T- ~__. Jfeetpssp. 30c 0 m Tsc 0m 500m 200m 23. Einteilung der Gebirge nach der Höhe. Die rotbraunen Männer, die sie einst belebten, sind jetzt verschwunden. Die schöne, freie Jagdzeit der Indianer ist dahin, seitdem der wilde Bison (fälschlich Büffel genannt) ausgerottet und der Lachs in den Gewässern spär- lich geworden ist. Nur im „wilden Westen" hausen noch etliche Tausend Indianer als Jägerstämme. Die meisten jedoch sind seßhafte „amerika- nische Bürger" geworden und treiben Ackerbau. § 24. Im W erheben sich jähe Zinnen, kahle Felsspitzen und schneebedeckte kuppen. Sie ragen auf im Felsengebirge. Dieses bildet einen Teil des ungeheuren Kettengebirges, das ganz Amerika vom N bis in die Süd- spitze durchzieht. Es ist ein Hochgebirge (H 19f.), wie in Europa die Alpen. Ein Gebirge wird Hochgebirge genannt, wenn es in seiner Hauptmasse höher als 1500 m ist. Mittel- gebirge halten die Mitte zwischen Hochgebirge und Hügelland (Fig. 23). Das Gebirge, auf dessen höchsten Teilen „ewiger Schnee" lagert, ist weiterhin völlig kahl, aber dafür strahlen seine Gesteine in den buntesten Farben, und seine Felsen sind zu den seltsamsten Figuren zerrissen.

8. Grundzüge - S. 23

1917 - Breslau : Hirt
D. Von San Francisco nach Hongkong. 23 D. Von San Francisco nach Hongkong. Am 18. Juli nimmt uns die „China" auf. Vorüber geht's an drei § 26. Klippen, auf denen gewaltige Seelöwen, eine 6 in lange Robbenart mit kurzer Mähne, die hier geschont werden, sich wälzen und mit ihrem Gebrüll die Brandung übertönen. Weil wir bei der Fahrt über den Stillen Ozean immer nach W mit der Sonne fahren, werden uns die Tage länger. Das gleicht der Seemann bei westlicher Fahrt aus, indem er auf einem bestimmten Längenkreis (§ 43), der „Datumgrenze", einen Tag im Kalender überspringt, z. B. nach dem 25. Juli sogleich den 27. Juli schreibt. Am 2. August, also nach etwa zwei Wochen, taucht ein Bergkegel mit schneebedeckter Spitze aus den Wolken- gebilden auf. Wir begrüßen den Fudschijama, den „Großen Berg", in 26. Der Fudschijama. Der Vulkan Fudschijama ist der heilige Berg der Japaner: eine blendend weitze Schneehaube krönt ihn. Er wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Vor 200 Jahren erfolgte der letzte Ausbruch. Im Vordergrunde eine Vorstadt Tokios mit niedrigen, aus Holz gebauten und mit Stroh gedeckten Häusern: rechts Schirmtannen. Japan. Er ist ein erloschener Vulkan (3750 m), ein ehemals feuerspeien- der Berg, dessen Öffnung, der Krater, sich verstopft hat. Lava, d. i. geschmolzenes Gestein, das aus dem Erdinnern hervorgequollen ist, schüttete seinen regelmäßig ansteigenden Kegel auf. Die Japaner lieben es sehr, ihn darzustellen (Bild 26). Am 3. August wirft die „China" im Hafen von Jokohäma Anker. Wir sind auf asiatischem Boden. Japan ist ein Kaiserreich, das hauptsächlich aus Inseln besteht. Auf der § 27. größten, Hondö, befindet sich außer unserm Hafen die zum Teil modern eingerichtete Hauptstadt Tokio, die 2 Millionen Einwohner in 400000 meist kleinen Häusern beherbergt.

9. Grundzüge - S. 28

1917 - Breslau : Hirt
28 Ii. Reise um die Erde. aus Bremen, dessen fünf eiserne, 60 m hohe Masten mit einer Wolke von Segeln bekleidet sind. Mehr als 160000 Zentner kann der stattliche Segler laden, d. i. so viel wie 400 große Eisenbahngüterrvagen. Er ist u. a. mit Reis im Werte von anderthalb Millionen Mark beladen. Nachdem der Reis in Bremen geschält ist, werden auch wir vielleicht davon auf unseren Tisch bekommen. Jenes Schiff wird aber einen anderen Weg nach der Heimat aufsuchen als wir, nämlich um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. § 32. Am 25. August erscheinen am westlichen Horizont die blauen Berggipfel der Insel Ceylon» und am folgenden Tage läuft der Dampfer in ihren Hafen Eolömbo ein. Die Insel reicht dicht an Vorderindien heran, das mit seinen Nebenländern die wertvollste aller britischen Kolonien, das „Kaiserreich Indien", bildet. Dies Wunderland zu besuchen, sein buntesleben in den Straßen und am „hei- ligen" Flusse Ganges, die Umzüge der Priester, das Treiben der Schlangen- beschwörer zu betrachten, würde eine Reise für sich erfordern (Bild 28). Es wird uns schwer, von Ceylon zu scheiden, denn die Insel gleicht einem Paradies. Zwar zeigt auch in diesem Tropenlande das Thermo- meter gewöhnlich 25—27° Wärme an, aber diese wird gemildert durch den Seewind. Von der Insel holt man die duftige Rinde des Zimtbaumes. Die Bewohner bauen jetzt aber vorzugsweise Tee, Kaffee und Chinarinde. § 33. Am 27. August stechen wir wieder in See, fahren am 3. September an der Küste von Arabien entlang und halten am folgenden Tage in Aden an. Wieder eine Besitzung der Briten! Sie haben diesen glühend heißen Platz be- setzt, um den Eingang in das Rote Meer und den Weg nach Indien zu hüten. Merkwürdig ist die Lage der Stadt im Krater eines erloschenen Vulkans, bewundernswert sind ihre großen, von weither gespeisten Wasserbehälter. Die Küste des „Schwarzen Erdteils" Afrika kommt in der Straße Bab el-Mandeb in Sicht, dem „Tore der Tränen", wie mit Recht die Araber sagen. Denn das Rote Meer ist ein Binnenmeer voller Klippen, und der Schiffbrüchige hat von den Küstenbewohnern keine Gnade zu hoffen. Große Segelschiffe meiden wegen der Windstillen dieses enge Fahrwasser. ' Die drei- bis viertägige Dampferfahrt durch das Rote Meer ist eine Qual, denn an keiner anderen Stelle der Erde brennt die Sonne so fürchterlich. Die Luftwärme steigt bis 50°! Vier Hundertteile des Wassers bestehen hier infolge der starken Verdunstung aus Salz. Bald wird uns im O die Gegend gezeigt, wo Mekka liegt, Mohämmeds Eeburtsstadt, nach der alljährlich Tausende seiner Bekenner pilgern. Das Meer verengt sich zum Busen von Sues. Im 0 erhebt sich eine Gruppe hoher, kahler Felsen von kühnen Umrissen, der Sinai. Nach dem Gebirge ist die Halbinsel benannt (H 4). Am Mittwoch, dem 8. Sep- tember, läuft unser Dampfer in den Hafen von Sues ein. Von ihm hat der 160 km lange Kanal seinen Namen empfangen. Die Fahrzeit durch den Kanal beträgt je nach den Umständen 14 bis 24 Stunden.

10. Grundzüge - S. 31

1917 - Breslau : Hirt
F. Von Sites nach Hause. 31 nach Neapel ab. Um 4£ Uhr nachmittags haben wir unser Ziel erreicht und fahren sogleich im offenen Wagen bergan, bis mir vor einer grau- schwarzen Steinwüste haltmachen (Bild 31). Wir stehen auf einem erstarrten Lava ström, dessen Oberfläche in Schollen zer- rissen und mit zahlreichen wulstförmigen, breiten Steinklumpen, mit Steinrippen und -zacken bedeckt ist. Unter unsern Füßen liegt ein herrlicher Weinberg begraben, und dort erscheint ein Dorf halb versunken in der erstarrten Gesteinsmasse, die seine Straße hoch bedeckt. Nun sehen roir ergriffen einem gewaltigen Schauspiel zu: der Krater, der in den aus Asche und lockeren Steinen aufgeschütteten Gipfel des Vesuvs mündet, sendet mit dumpfrollendem Donnergetöse dunkle Rauchwolken hoch in die Lüfte empor. 31. Die Vesuvkuppe nach dem Ausbruch von 1906 (1200 m). Im April 1906 verheerte ein heftiger Ausbruch des Vesuvs durch gewaltige Lavaströme das blühende Land bis nahe an den südwestlichen Fuh des Berges. Auch die Drahtseilbahn und der Bahnhof wurden zerstört. Aschenregen verdunkelten tagelang Neapel und seine Umgebung. Noch nach Wochen waren in Mitteleuropa Staubniederfälle bemerkbar, die auf den Aschenauswurf des Vesuvs zurück- geführt wurden. Bald wirft er zischend und krachend glühende Steinklumpen aus, bald überschüttet er die ganze Gegend mit einem Aschenregen. Nur wenige Stunden Schlummer sind uns in Neapel beschieden. Früh § um 8 Uhr trägt uns der Schnellzug schon wieder durch endlose Weingärten, Reis-, Mais- und Weizenfelder, dichte Haine von Orangen und Gruppen von weit auseinander stehenden Obstbäumen. Einsamer wird die Landschaft. Ruinen altrömischer Bauwerke ragen stumm empor. Bald geht es über felsigen Kalkboden, der mit zähem, dor- nigem Gebüsch tupfenartig oder dicht bedeckt ist, und endlich erglänzt in
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