Vorwort
zur 2. vollständig umgearbeiteten Auflage.
Das spezielle Fachziel für den Unterricht in der Heimatkunde bezweckt:
1. Kenntnis der Heimat nach Bodengestalt, Bodenbeschaffen-
heit, Klima, Bewässerung und außerdem Bekanntschaft mit der
Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt nur insoweit, als sie von dem
heimatlichen Boden nsw. in ihren Existenzbedingungen abhängig sind.
2. Erläuterung der geographischen Grundbegriffe und
Gesetze an den Objekten der Heimat.
3. Einführung in das Verständnis des Kartenbildes durch
kartographische Aufnahmen von einzelnen Landschaftsbildern
im verkleinerten Maßstabe.
Die Ausgabe des heimatkundlichen Unterrichts ist hiernach groß und
schwierig; darum hat der Verfasser in vorliegender Heimatkunde die
heimatliche Flur in kleinere natürliche Gebiete, wie Zeisigwald, Gablenz-
bach, Talkessel, Adelsberger Höhenrücken, Schloßteich usw. zerlegt. Nur
an diesen sogen, „geographischen Individuen" kann der Lehrer die Wechsel-
beziehungen zwischen Boden, Klima, Bewässerung und den hier weilenden
Lebewesen nachweisen. Die einzelnen Glieder einer solchen natürlichen
Gemeinschaft stehen in ursächlichem Zusammenhange, und diesen inte-
ressanten Beziehungen nachzuspüren, hat sich der Verfasser bei Ausarbeitung
der Lektionen zur Hauptaufgabe gemacht.
Der reichhaltige Lehrstoff ist nach der Fassungskraft der Schüler und
nach den Grundsätzen: „Vom Leichtern zum Schwierigem, vom Einfachen
zum Zusammengesetzten!" auf die verschiedenen Klassenstufen verteilt (siehe
Inhaltsverzeichnis) worden. Z. B. sind die abschließenden Lektionen über
Gewerbe, Handel, Verkehr, Wohltätigkeitsanstalten, städtische Verwaltung,
heimatlicher Himmel usw. für die reiferen Schüler auf den oberen Klassen-
stufen berechnet. Das setzt aber voraus, daß einzelne angemessene Er-
fahrungen und Mitteilungen über diese Themen auch schon aus der Mittel-
stufe gemacht und gegeben, aber erschöpfend erst später behandelt werden.
Auch in der Anordnung der Unterrichtseinheiten, der einzelnen
Unterrichtsziele, ist nach diesen Grundsätzen verfahren worden. Die Lek-
tionen über Schulstube, Schulhaus und Schule mit Umgebung führen den
Schülern die horizontale Ausdehnung (in die Länge und Breite) und die
Lage der Dinge (Himmelsgegenden) anschaulich vor. Sie sehen die be-
treffenden Objekte in natura und im verkleinerten Maßstabe, im Grund-
riß, an der Wandtafel oder auf großen Zeichenvorlagen. Die Unterrichts-
einheiten, Beutenberg, Adelsberger Höhenzug, Sächsisches Mittelgebirge
zeigen die vertikale Ausdehnung (die Erhebung), die Bodengestalt der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Heimatgegend in der Wirklichkeit und ihre Darstellungsformen auf der
Karte. In den nun folgenden Lektionen über die Gewässer der Heimat
werden die Schüler noch weiter in das Kartenverständnis eingeführt durch
das Zeichnen der soeben angeschauten Landschaft im Gelände (am Aus-
sichtspunkte selbst, siehe Lektion 7!) und im Schulzimmer an der Wand-
tasel. In einer abschließenden Lektion (Kappelbach und Pleißa) werden
die verschiedenen Kartenzeichen an der Heimatkarte nach ihrer Bedeutung
nochmals besprochen, zusammengestellt und durch viele Übungen eingeprägt.
Die Anordnung des heimatkundlichen Lehrstoffes ist demnach typisch für
alle Volksschulen nicht nur in Chemnitz und Umgegend, sondern auch sür
die anderen Städte und Dörfer. Nur hat jeder Lehrer diesen allgemein
gültigen Gang speziell seinen örtlichen Verhältnissen anzupassen. Die
Lehrer der 1. Bezirksschule (Chemnitz) lassen auf die Lektionen über
Schulstube und Schulhaus die Besprechung des Kaßberges, der Naben-
steiner Höhe, des Kappelbaches usw. folgen. Die Schulen der Süd-
Vorstadt behcindeln die Reichenhainer Höhe und den Bernsbach eingehender.
Höhere Mädchenschule an der Brückenstraße, höhere Knabenschule und 2.,
4. und 5. Bezirksschule können im großen und ganzen den vorliegenden
Plan benutzen. Auch bezüglich der methodischen Durcharbeitung der ein-
zelnen Unterrichtseinheiten sind wesentliche Verbesserungen zu bemerken.
Die Unterrichtsziele sind konkreter gefaßt worden, damit die Schüler gleich
durch die Zielangabe recht packend in den zu behandelnden Vorstelluugs-
kreis versetzt werden. Jedem Spaziergange geht eine Vorbereitung voraus;
denn der Schüler soll sich auf demfelbeu nicht in das Vielerlei und in
Nebensächlichkeiten verlieren. Die Aufmerksamkeit wird fchon in der Vor-
bereitung auf die wichtigsten Punkte des betreffenden Gebiets gelenkt, die
dann in Form von Fragen (als Teilziele) auf dem Spaziergange und in
der Unterrichtsstunde ihre vollständige Beantwortung finden. (Siehe Z.lektion!)
An charakteristischen Punkten des betreffenden Landschaftsgebietes wird
gleich an Ort und Stelle die aufgestellte Frage und das Warum einer
Erscheinung kurz erledigt, womöglich von den Schülern selbst angegeben;
ausführlichere Belehrungen aber gehören nur iu die Unterrichtsstunde. In
derselben erzählen die Schüler zunächst nach einem aufgestellten Gedanken-
gange von den gemachten Beobachtungen. In der darauffolgenden Be-
fprechuug wird das gewonnene Anschauungsbild uoch geklärt und vertieft
durch Aufsuchen des betreffenden Gebiets auf dem Relief, durch Hervor-
Hebung der wichtigsten Einzelobjekte, durch Zeichnung von Einzelbildern
nach den Hauptformen der Erdoberfläche von Hirt, Breslau, durch ent-
fprechende Bilder und Photographien der Heimat. Die Begriffsmomente
des Berges und anderer Bodenformen, der Gewässer usw. hebt der Lehrer
am Relief und an einer Einzelzeichnung hervor. Auch die Gründe für
merkwürdige Naturereignisse, die Wechselbeziehungen zwischen Bodengestalt,
Bewässerung, Klima, Produkten und Beschäftigungen, die Abhängigkeit des
Menschen von der Scholle, der Einfluß der Natur auf die Ansiedelung,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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etwas schärfer gezogen und noch einige schwierigere Stoffe auf die höheren
Klassenstufen verteilt worden. Im 3. Schuljahre kommt es hauptsächlich
darauf an, daß die Schüler einen Berg, einen Höhenrücken, einen Bach,
einen Fluß, einen Teich, eine Hoch- und Tiefebene mehrmals sehen und
auf Grund der Wirklichkeit in die Zeichen der Karte umsetzen und karto-
graphisch (in Faustzeichuuugen) darstellen lernen, daß sie fleißig zu Be-
obachtungen am Himmel, in der Lust, am Bache, im Walde und auf dem
Felde angeregt werden. Diese Beobachtungen müssen aber bis in die
Klasse I fortgesetzt und die früheren immer wiederholt werden. Sie
haben auf den entsprechenden Klassenstufen stets als Ausgangspunkt für
die betreffenden Partien der physikalischen und mathematischen Geographie,
Naturgeschichte und Naturlehre zu dienen. Die Verteilung richtet sich
nach dem jeweiligen Lehrplan für die Geographie und Naturkunde der
betreffenden Schulanstalt, die Anknüpfung läßt sich dann leicht von jedem
Lehrer selbst finden. Den Lektionen über den Verkehr, über die Obrig-
feit und über den Wehrstand sind Erläuterungen zu dem Post- und
Militärwesen, zu den königlichen Behörden der Stadt Chemnitz eingefügt
worden. Ganz neu ist die Lektion Nr. 16: „Aus der Geologie der
Heimat". Bei Ansarbeituug des vorliegenden Themas hat der Verfasser
die entsprechenden Vorarbeiten der Herren Prof. Dr. Sterzel und Lehrer
Pelz in Chemnitz benutzt. Für die erhaltenen Anregungen sei hiermit
den genannten Herren aufs herzlichste gedankt.
Chemnitz, im Februar 1902. Hermann Prüll.
Vorwort zur 4. Auflage.
Im großen und ganzen ist die Anlage des Buches geblieben, nur
hie und da ist der Stoff erweitert und anders verteilt worden. Auf
Vorschlag eines Rezensenten sind die Besprechungen über Wohltätig-
keits- und Bildungsanstalten, über Handel und Verkehr ins 8. Schuljahr
und das neue Rathaus mit der abschließenden Lektion über Obrigkeit und
Wehrstand ins 7. Schuljahr verlegt worden. Die abschließenden Lektionen
über Winde und Niederschläge müssen im 6. Schuljahre erfolgen, weil
auf dieser Klassenstufe in der Physik die Wärmelehre behandelt wird.
Jede Schule kann die Anordnung nach dem bestehenden Lehrplane und
nach den eigenen Schulverhältnissen treffen.
Für die vielfachen Anregungen und wohlwollenden Beurteilungen
dankt und eine günstige Aufnahme auch für die neue Auflage wünscht
Chemnitz, den 1. Oktober 1906. H. Prüll.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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führt uns auf dem Rückwege an die Quelle und den Lauf des Berns-
baches. Der 4. Spaziergang gilt dem Chemnitztale bis an den Zu-
sammeufluß der Zwönitz und Würschnitz. Der Rückweg auf der
Stollbergerftraße gibt uns Gelegenheit, die Talmulde des Erzgebirgifchen
Beckens und einen großen Teil des Sächsischen Mittelgebirges zu
überschaue«. 5. Nach der Besichtigung des Schloßteiches kann man
auch durch den Küchwald bis zur Bismarckhöhe (Turm) wandern,
um Quelle, Lauf und Mündung der Pleißa und die Sandgruben von
Borna kennen zu lernen. 6. Gang durch die innere Stadt, Besuch
des Bahnhofs. Die auf Spaziergängen gewonnenen Anschauungen
frischen wir immer wieder durch Ausblicke von der Plattform nnsres
Schulhauses auf.
Um diese mehrstündigen Exkursionen ausführen zu können, sollten
die beiden Fächer Heimat- und Naturkunde in eine Hand und auf
einen Nachmittag gelegt werden. Außerdem müssen die Schüler den
Auf- und Niedergang der Sonne, den Einfallswinkel der Sonnen-
strahlen an den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, die verschiede-
nen Winde, Niederschläge, die Durchlässigkeit und Verwitterung des
Bodens usw. beobachten. Der Heimatkundenlehrer gibt zu diesem
Zwecke den Schülern an, welche Be-obachtun gen, wann und wo sie
zu machen sind. Diese Erfahrungen, welche von den besten Schülern
in ein Heft eingeschrieben worden sind, bieten dann bei den Unter-
redungen über Wind, Wetter, Sonne, Mond, Erde usw. eine anschau-
liche Grundlage und in der mathematischen Geographie die rechten
Anknüpfungspunkte. Auf den Spaziergängen erwägt der Lehrer mit
seinen Schülern die Lage, Größe des fraglichen Erdraums, das Ab-
häugigkeitsverhältuis des Einzelnen zum Ganzen. Bei jeder Wendung
eines Baches, Verlangsamung seines Gefälles, Veränderung des Wetters
wird nach dem Warum gefragt. Höhen, Ebenen, Plätze, Täler werden
von den Schülern gemessen oder nach ihrer Höhe, Länge, nach ihrem
Flächenraum geschätzt und die Angaben vom Lehrer bestätigt oder
berichtigt. Pflanzen, Tiere, Beschäftigungen der Menschen erkennen
die Schüler in ihrer Abhängigkeit vom heimatlichen Boden. Sie er-
fahren, daß auf Sandboden nur Kiefern und Heidekraut, auf fettem
Humusboden Weizen, Gerste und Gemüsearten, in Sümpfen Binsen
und verschiedene Moosarten zu finden sind. Die Zöglinge sagen, .
warum die Wälder auf dem Rücken und den Abhängen der Berge,
die Felder auf den trocknen und die Wiesen auf den feuchten Teilen
der Ebene oder des Tales zu suchen sind. Auf magerem Heidelande
entfaltet sich ein andres Tierleben als auf sumpfigen Wiesen; in den
üppigen Grasniederungen des Chemnitztales wird Viehzucht, an den
fruchtbaren Abhängen der Reichenhainer Höhe Ackerbau getrieben; auf
dem Porphyrboden des Zeisigwaldes arbeiten Steinbrecher und Stein-
metzen; auf dem Lehmboden des Sonnenberges stehen Ziegeleien. Auch
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
auf die Verbesserung des Bodens durch Berieselung, Düngung, Urbar-
machung, Austrocknen der Sümpfe, Eindämmen der Bäche und Flüsse
muß bei passender Gelegenheit aufmerksam gemacht werden. Die
Schüler lernen auf dieser Stufe auch den Einfluß der Bodenerhebung
auf die Feuchtigkeit, auf das Klima und die Vegetation einsehen.
Z. B. schmilzt der Schnee in den Tälern und in dem Talkessel von
Chemnitz früher als auf den Bergen ringsherum; unten im Chemnitz-
tale gedeihen Obst, Gemüse, Getreide, oben auf dem Adelsberge nur
Nadelhölzer, saure Gräser, dürftiger Hafer. Am Südabhange des
„Sächsischen Mittelgebirges" werden die Getreide- und Obstarten
früher reif als auf der Nordseite desselben. Auf diese Weise lernen
die Schüler schon hier allmählich verstehen, wie die Teile eines Erd-
ganzen in enger Harmonie einander bedingen und wie durch die
nimmer ermüdende, rastlose Tätigkeit seiner Bewohner die Dinge der
Natur in den Dienst der Menschen gestellt, unwirtliche Gegenden durch
Fleiß zu fruchtbaren Gefilden umgeschaffen werden. Eine solche Ve-
trachtuugsweise stählt die Willenskraft, regt die Denkkraft an, und nur
so kommen lebensvolle Anschauungen, klare Vorstellungen und Begriffe,
bestimmte Gesetze und Urteile im Geiste des Zöglings zustande. Diese
höhern Bewußtseinsinhalte gehören zu den wichtigsten und nnentbehr-
lichsten Geistesprodukten. Sie bilden das sicherste Fundament, auf
welches das zukünftige Gebäude der Erdkunde fest und dauernd auf-
gebaut werden kann; denn sie sind aus Sinneswahrnehmungen, lebens-
vollen Landschaftsbildern hervorgegangen, welche immer im Hinter-
gründe des Bewußtseins bereit liegen und sofort bei Nennung des
geographischen Begriffs zur Illustration über die Schwelle des Be-
Wußtseins treten. Das sind die sogenannten apperzipierenden Vor-
stelluugen, die bei Besprechung eines fernen geographischen Objektes
auf einer höhern Klassenstufe wie gewappnete Männer in: Bewußtsein
stehen, um die neuen dargebotenen Vorstellungen zu erobern, sich der-
selben zu bemächtigen. Sie beleben die an sich leeren Worte des
Geographielehrers, die toten Zeichen in der Wandkarte. Durch sie
allein kommt die Aneignung des Neuen klar und rasch, ohne Hem-
mung, mit Lustgefühl zustande. Sie geben z. B. der Karte erst die
horizontale und vertikale Ausdehnung. Da soll der Schüler in der
Geographiestunde Tausende von Meilen durcheilen, sich bei 272 Quadrat-
meilen etwas denken, von der Größe fremder Städte, Meere, Hoch-
gebirge, Ströme sich ein Bild machen. Das ist nur möglich, wenn
ihm hierbei aus dem Innern die lebensvollen, ähnlichen Vorstellungen
der Heimat zu Hilft kommen; aus ihnen kann sich das Kind der
Wirklichkeit annähernde Landschaftsbilder von fremden Erdteilen zu-
sammenstellen, und so wird die Phantasie angeregt und entwickelt.
Aus diesem Grunde müssen möglichst viel geographische Be-
griffe schon in der Heimatkunde auf anschauliche Weise gewonnen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
werden. Gerade unsre Gegend ist so reich an Anschauungsobjekten zur
Bildung geographischer Begriffe und physikalischer Gesetze. Z. B. gibt die
Angnstusburger Straße am westlichen Abhange des Adelsberges mit
ihren Zickzackwendungen das deutliche Bild einer Gebirgsstraße in den
Alpen, die Bodensenkung auf dem Höhenzuge zwischen dem Adels-
und Beutenberge das eines Sattels (Joches), der Eisenbahndnrchschmtt
im Deubners Berge das eines Passes, ein Vorsprung am Ufer des
Schloßteiches das einer Halbinsel oder Landzunge; die Einbuchtungen
in die Schloßteichinsel veranschaulichen den Busen (Golf), die Wind-
wehen Dünenbildungen, die heimatlichen Schneefelder und Eisflächen
Gletscher und Nordpollandschaften. Der Schloßteich erweitert sich in
der Phantasie des Schülers zum See, zum Meere. Die Höhe der
heimatlichen Berge, der Flächenraum unseres Weichbildes dienen als
anschauliche Maßstäbe für ferne Höhen und Flächen. Soll der Schüler
das politische Leben, die Wehrhastigkeit der Griechen, der Römer, der
alten Deutschen verstehen, so muß er vorher von unfrer städtischen
Obrigkeit und ihrer Tätigkeit, sowie von der Aufgabe uusers Militärs
gehört haben. Die olympischen Spiele, die mittelalterlichen Turniere
sind aualog unsern Turner- und Schützenfesten. Die Gewerbegenossen-
schasten (Innungen) erinnern an das Zunftwesen des Mittelalters, die
Burg Lichtenwalde und Harras an das Rittertum, das Kloster (jetzt
Schloß) und die Sage vom Mönche Erwin ans Monchsleben, die
alte Kaiserstraße (Zschopauerstraße) an die Heereszüge im dreißig-
jährigen Kriege, der rote Turm und die vielen Bleichen an die alte
Stadt und die Beschäftigungen im Mittelalter. Das Gewerbemuseum
und die Sammlung des Geschichtsvereins hier führen auch einzelne
historische Stoffe anschaulich vor die Sinne der Kinder.
An diese in der Heimat gewonnenen Erfahrungen und Anschau-
uugeu kann der Lehrer in der Geographie- und Geschichtsstunde an-
knüpfen, indem er in der Vorbereitung diese bekannten, alten Vor-
stellungen ins Bewußtsein ruft, verstärkt, klärt, ergänzt und dadurch
zu Apperzeptionshilfen für den neu darzubietenden Stoff macht. Die
vielen Definitionen und der ganze systematische Stoff zu Anfang der
geographischen Lehrbücher und Leitfäden schweben ohne diese anschau-
lichen Vorstellungen in der Luft. Die allgemeinen Abhandlungen
über Gewässer, Gebirge, Produkte, Beschäftigungen usw. sind für die
Schüler nur leere Worte ohne den entsprechenden Sachgehalt; bloße
Worte aber gehen an der Kindesseele spurlos vorüber; sie machen
keinen Eindruck. Erst wenn die Worte des Lehrers, die Zeichen der
Landkarte die mit diesen verbundenen lebensvollen Vorstellungen wecken,
gestalten sich dieselben in der Phantasie der Kinder zu anschaulichen
Bildern. Das systematische Material der Geographie, sowie der Land-
karten müssen sich die Schüler nach und nach selbst erarbeiten. In
der Heimatkunde wird damit der Anfang gemacht; jede Lektion leistet
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
einen Beitrag zur Bildung dieses Systems, indem die gewonnenen
geographischen Begriffe usw. durch kurze Sätze schriftlich fixiert und
die angeschauten kleineren Landschaftsgebiete vom Schüler selbst als
Spezialkarten in ein Heft eingetragen werden. Jedes Blatt enthält
einen Teil der Heimat, so daß bei Zusammenstellung aller Spezial-
kärtchen die vollständige Karte der Heimat herauskommt. Die Zeichen
derselben müssen möglichst denen der gedruckten Landkarten angepaßt
sein. Ein Plateau wie z. B. der Gipfel des Sonnenberges wird mit
hellbraunem Stifte als matte Wellenlinie -, der Höhenzug des
Sächsischen Mittelgebirges mit zwei dunkelbraunen Wellenlinien und
zwar die Seite steilen Abfalls stärker ccccccc;, der Berg darauf mit
einem dunkelbraunen Sterne gezeichnet. Die Bäche, Flüsse, Teiche
erscheinen blau, Straßen schwarz, resp. weiß, die Grenzen rot, die
Kanäle (Mühlgraben) blau und die Eisenbahnen rot punktiert. Die
Dörfer werden durch ein fchwarz umrandetes Rechteck, die öffentlichen
Gebäude durch ein schwarzes Quadrat und der Wald mit grünen
nach oben gerichteten spitzen Winkeln dargestellt. Zur Ausführung
solcher farbigen Zeichnungen an der Wandtafel eignet sich die bunte
Wandtafelkreide von I. W. Guttknecht.
Es handelt sich hier nicht um schöne, genaue, kunstgerechte Kopien
mit allen Einzelheiten nach Vorlagen, sondern es genügen gewöhnliche
Faustzeichnungen mit den charakteristischen Flußwendungen, Ge-
birgsrichtuugeu, Grenzbestimmungen usw. Der Zweck dieser Zeich-
nungen ist erreicht, wenn sich der Schüler der Bedeutung dieser
symbolischen Zeichen während der Nachahmung bewußt ist; er
wird dann auch die gedruckten Landkarten richtig zu deuten ver-
stehen. Dieses Zeichnen bereitet so das Kartenlesen in vorzüg-
lichster Weise vor, und eine Karte erweckt bei derartig vorberei-
teten Schülern stets das Gefühl der Naturwahrheit. Die Unter-
osfiziere in Feldzügen, die Touristen in den deutschen Mittelgebirgen
und Alpen sind dann schon durch die Volksschule befähigt worden,
die Sinnbilder der Landkarte, die in einer Geheimsprache zu uns
reden, zu verstehen.
Also die Heimatkunde bereichert den Schüler mit Kenntnissen
aus der Heimat, die später Wert haben für den Unterricht in der
Geographie, Geschichte, Naturkunde, Geometrie und für das praktische
Leben. Sie schärft die Sinne, den Verstand und das Urteil, fördert
die Sprache, belebt die Phantasie, befähigt den Schüler, die Dar-
stelluugsformen der Landkarten, in welchen die Erfahrungsschätze der
Geographie niedergelegt sind, zu verstehen und durch dieselben seine
Kenntnisse in diesem Fache zu erweitern.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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2. Die Stoffauswahl.
Die obige Aufgabe der Heimatkunde wird nur dann in der rechten
Weise gelöst, wenn aus dem umfangreichen Materials die wertvollen
(typischen) Objekte ausgewählt worden sind. Nur solche Themen
dürfen hier der Besprechung gewürdigt werden, die später wertvolle
Anknüpfungspunkte bieten für den Unterricht in der Geographie,
Physik, Naturkunde, Geschichte, Geometrie, die geeignetes Anschauungs-
Material zur Bildung geographischer Begriffe, physikalischer Gesetze,
naturkundlicher Vorstellungen liefern und das Interesse für gefchicht-
liche Stoffe wecken. Die ausführliche Straßen- und Wohnnngs-
kenntnis, sowie die genaue Zeichnung aller Plätze, Anlagen mit
Wegen, Beeten und Rnndteilen, desgleichen aller wertlose geschichtliche
Notizenkram ist zugunsten wichtigerer Themen vom Lehrplane der
Heimatkunde auszuschließen. Es genügt, wenn nur die Hauptstraßen
eines Stadtteils mit den öffentlichen Gebäuden angegeben und ge-
zeichnet werden. Die allerorts vorkommenden Handwerker, wie Bäcker,
Fleischer, Schuhmacher, Baumeister sind bereits im ersten und zweiten
Schuljahre besprochen worden und werden daher bloß bei Besprechung
der unsrer Stadt besonders eigentümlichen Beschäftigungen auf der
dritten formalen Unterrichtsstufe zur Vergleichung mit herangezogen
und in den systematischen Stoff „Nährstand" eingereiht. Von den
vielen Dörfern der Umgebung werden nur Ober- und Niederhermers-
dorf als Bauern-, Einsiedel als Fabrikdorf und Harthau als gemischtes
Dors ausführlicher behandelt; die übrigen Dörfer werden in die drei
Rubriken eingereiht, nach ihrer Lage bestimmt und in die Karte ein-
gezeichnet. Tiere, Pflanzen, Steine kommen nur insoweit in Betracht,
als sie besonders zur Charakterisierung der betreffenden Erdräume
dienen; ausführlicher werden die hier berührten Naturprodukte in der
Naturkunde besprochen. Zum Zwecke einer Vereinfachung des Lehr-
ftoffes und Erleichterung des Lernprozesses in Natur- und Heimat-
künde ist es rätlich, bei Aufstellung des Lehrplans in beiden Fächern
nach dem Prinzip der Konzentration zu verfahren. Das
heimatkundliche Thema „Zeisigwald" regt das Interesse an für die
spezielle Behandlung der Fichte, Kiefer, der Beeren, Pilze, Singvögel,
des Fuchses, Dachses, Spechtes, Porphyrs. Nach Absolvieruug der
Lektion „Gablenzbach" können in der Naturkunde Wiesenblumen,
Gräser, Feldfrüchte, die Weide, die Erle, Kuh, das Schaf, die
Wassermühle besprochen werden. Das Gewerbsleben, der Handel der
inneren Stadt wecken das Bedürfnis, die Uhr, Wage, Saugpumpe,
Wasserleitung, die Rollen eingehender zu behandeln. Die Winde
und Niederschläge geben Veranlassung zu physikalischen Erörte-
rnngen über den Fall der Körper, über die Ausdehnung des Wassers
und der Luft durch die Wärme. Der Schloßteich führt uns auf
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
die Betrachtung einiger Fische, der Gans, Ente, der Eigenschaften des
Wassers.
Wir beginnen, wie die meisten Heimatkunden, mit der Schul-
st übe, wiederholen hierbei das bereits im Anschauungsunterrichte Be-
handelte und knüpfen daran die Besprechung über den verjüngten
(verkleinerten) Maßstab. Schon bei dieser ersten Lektion fühlen die
Schüler, daß die Bezeichnungen: rechts, links, oben, unten zur ge-
naueren, bestimmten Orientierung im Freien nicht genügen, weshalb
nun der Horizont und die Himmelsgegenden betrachtet werden.
Hierauf folgt die unterrichtliche Behandlung des Sonnenberges.
Nun gehen wir nicht in die innre Stadt, sondern hinaus in den
Zeisigwald, an den Gablenzbach, an den Mittellauf der
Chemnitz usw. Das räumliche Nahe ist nicht immer auch das
psychologisch Nahe. Wald, Vach, Feld, Dorf bieten einfachere, durch-
sichtigere Verhältnisse und demnach für den Anfang dieses Schuljahres
geeignetere Unterrichtsstoffe als die innre Stadt mit ihrem mannig-
faltigen Handel und Wandel, ihren obrigkeitlichen Vorschriften und
Bestimmungen. Auch sollen die heimatkundlichen Themen, wie Gablenz-
bach, Chemnitzfluß mit den umgebenden Bergen, Wiesen, Feldern, an-
wohnenden Menschen und Tieren, mannigfaltigen Produkten als zu-
fammenhängendes Ganze, als eine Lebensgemeinschaft aufgefaßt
werden, in welcher eins das andre bedingt, eins vom andern abhängt.
Nach Ritter find Landschaften, Länder und Erdteile Individuen: „Die
Erhöhungen eines solchen Erdganzen bilden das Knochengerüst; der
Boden ist das Fleisch, der Regen seine Nahrung; Flüsse und Bäche
sind die Adern, die Winde der Atem, die Verkehrslinien die Nerven,
die Ortschaften die Nervenzentren dieses Individuums." Die physi-
Mische Beschaffenheit einer Landschaft ist die Basis aller geographischen
Erkenntnis, aus ihr läßt sich der organische Zusammenhang, die innre
Wechselbeziehung der verschieden geographischen Elemente in dem
Verhältnisse von Ursache und Wirkung nachweisen.
Ferner kann der Lehrer nur im Sommer mit seinen Schülern
die Umgegend von Chemnitz durchstreifen, und deshalb ist auch noch
aus diesem Grunde die oben vorgefchlagne Anordnung des Heimat-
kundlichen Stoffes zu empfehlen. Die Tätigkeiten der Bewohner, die
öffentlichen Gebäude, Geschichten und Sagen der Stadt können besser
int Winter betrachtet werden. Die spezielle Auswahl findet sich in
dem zweiten Teile des Buches, in den praktischen Ausführungen.
Hier handelte es sich nur darum, diese Anordnung, soweit sie von der
üblichen abweicht, zu begründen.
Bei der Auswahl sinden nur solche Themen Berücksichtigung,
welche geeignet sind, dem Unterrichte in den Realfächern eine anschau-
liche Grundlage zu bieten. Der Lehrgang führt uns von den ein-
fachern Naturverhältnissen zu den schwierigeren Kulturzuständen und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
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komplizierteren menschlichen Einrichtungen. Die aufgestellten natür-
lichen Gebiete geben einesteils die beste Veranlassung zur Konzen-
tration geographischer und naturkundlicher Stoffe, andernteils bieten
sie dem Schüler Gelegenheit, einen solchen Erdraum als Organismus
aufzufassen, in welchem die einzelnen Teile in ihrer Abhängigkeit
einander bedingen.
Lehrplan für den heimatkundlichen Anschauungsunterricht im
3. Schuljahre (I. Bezirkssch.).
Ein spezieller, für alle Schulen von Chemnitz allgemein gültiger
Lehrplan im heimatkundlichen Unterrichte kann bei dem Umfange des
Stadtgebiets nicht aufgestellt werden. Jeder Heimatkundenlehrer be-
spricht vorerst seine Schulstube, sein Schulhaus, seinen Schulbezirk
und die Himmelsgegenden. Während nun in den Schulen am rechten
Ufer der Chemnitz der Sonnenberg oder die Reichenhainer Höhe, der
Beuten- und Adelsberg als ein Höhenrücken, der Zeisigwald mit Stein-
bruch und der Gablenzbach zur Besprechung kommen, werden in den
Schulen links der Chemnitz der Käß- oder Schloßberg mit Sandbruch,
die Rabensteiner Höhe mit Kalkbruch, die Kappel oder Pleißa und
der Küchwald behandelt. Der Chemnitzfluß, der Schloßteich, die innere
Stadt, der Bahnhof können dann wieder von allen Schulen unter-
richtlich durchgearbeitet werden. Das sind die eigentlichen heimatknnd-
lichen Themen für Zöglinge des 3. Schuljahres. Die hier angegebenen
Gebiete müssen mehrmals besucht, eingehend behandelt und die hierbei
gewonnenen geographischen Grundanschauungen ins Kartenbild über-
tragen und die geographischen Begriffe möglichst durch Kartenzeichen
fixiert und in Kartenzeichen umgeprägt werden. Die typischen und
für die Geographie charakteristischen Objekte der Heimat sind ein Berg
mit Hochebene, ein Bach, ein Dorf, ein Höhenrücken, ein Wald, ein
Fluß mit Tiefebene, ein Teich, ein Steinbruch, eine Lehm- und
Sandgrube, die jedem Gebiete eigentümliche Tier- und Pflanzenwelt,
der heimatliche Himmel und die menschliche Arbeit.
Die noch sehlenden Themen aus der Heimatkunde von Chemnitz
in den verschiedenen Schulen an beiden Ufern des Chemnitzflusses,
wie z. B. der Sonnen- und Beutenberg, Adelsberger Höhenrücken,
Gablenzbach für die 1. Bezirksschule, werden nun nach dem erlangten
Kartenverständnis auf Grund der Heimatkarte behandelt, gleichsam
zur Prüfung und Befestigung der gewonnenen Erkenntnis und Fertig-
feit. Die Schüler haben nun die Zeichen der Karte in ein an-
näherndes Bild der Wirklichkeit umzusetzen, das dann vielleicht später
auch noch auf einem größern Klassenausflug verbessert werden kann.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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