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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Görlitzer Heimatkunde - S. 28

1906 - Breslau : Hirt
28 3. Abschnitt. A. Tiere. § 52—55. Ringelnatter, hat niemand zu fürchten, da sie keine Giftzähne besitzen. § 52. Eidechsen. Die schlangenartig aussehende Blindschleiche kommt häufig vor. Außerdem ist noch die grüne Eidechse unter Stein- geröll — in Königshain beispielsweise sehr häufig — und die gemeine Eidechse an Stellen mit dürftigem Graswuchs überall zu finden. § 53. Amphibien. Sie sind durch Frosch- und durch Schwanz- lurche vertreten. Es sind zu nennen: die veränderliche Kröte, die ihre Farbe wechseln kann, sowie die ebenso häufige graue. Der braune Gras- und der grüne Wasserfrosch lassen besonders im Frühlinge am Abend ihre Töne erschallen. Angenehmer ist der Laut des beliebten,, als Wetterprophet geltenden Laubfrosches. Gleich ihm werden im Frühjahr die Molche, und zwar vor allem der feuerbäuchige, sehr häufig eine Beute der Jugend. Seltener ist der gefleckte Salamander. Man findet ihn auf den Königshäuser Bergen und bei Leopoldshain. § 54. Fische. Der gemeine und der Kaulbarsch, die sich gern an Wehren aufhalten, sind die einzigen Stachelslosser. Etwas reichhaltiger ist die Ordnung der Weich flosser bedacht. Es treten hier in den Vordergrund der Blei, die Karausche und die Barbe und, im Queis augenblicklich noch besser vertreten als in der Neiße, der Weißfisch und das Rotauge. Die Fische sind überhaupt in der Neiße seltener geworden, seitdem das Wasser durch Fabrikanlagen in höchst bedauerlicher Art mehr und mehr verunreinigt wird. Hinsichtlich des Karpfens und der Schleie sind wir aus den Fischreichtum in den größeren Teichen bei Rietschen, Hoyerswerda und in der Görlitzer Heide angewiesen. Ebenso wird der räuberische Hecht, der klares Wasser liebt, in der Neiße immer seltener; die Forelle dagegen wird in klaren Bächen, auch im Queis, häusig gefangen. Ihr Verwandter, der Lachs, soll vor Jahrzehnten noch bei Zittau vorgekommen lein. Der schmackhafte Aal wird auch heute noch in Bächen, z. B im weißen Schöps bei Markersdorf, oft gefunden. Ii. Gliedertiere. § 55. Allgemeines. Mit den Gliedertieren gehen wir zu einem Tierkreise über, wo die zahlreiche Vermehrung das zu ersetzen sucht, was dem einzelnen Individuum an Größe und Stärke abgeht. Bei uns wird sich der Nutzen des einen Teils mit dem Schaden auf der andern Seite wohl die Wage halten: können wir doch auch hier das weise Gesetz beobachten, daß, wenn an irgend einer Stelle

2. Görlitzer Heimatkunde - S. 30

1906 - Breslau : Hirt
30 3. Abschnitt. A. Tiere. hörnigen Käfer, von denen außer dem durch seine Lebensweise all- bekannten Totengräber (schwarzblau mit zwei orangegelben Querbinden) der kleine, grau behaarte Speckkäfer nicht selten vorkommt. Zu den Wasserkäfern gehören die tanzenden Drehkäfer, die schädlichen Gelbränder und die selteneren Kolbenwasserkäfer. Alle Wasserkäfer und ihre Larven sind der Fischbrut höchst schädlich. Von den Kurzflüglern ist u. a. der nützliche Kaiserraub- oder Moder- käfer zu nennen, der meist von zersetzten Stoffen aus dem Tier- und Pflanzenreiche lebt. Abergläubische Leute sehen unter den Schwarz- flüglern den todkündenden Trauerkäfer als Vorboten eines bevor- stehenden Trauerfalls in der Familie an. Sein Verwandter, der Mehlkäfer, liefert als Larve die Mehlwürmer, das bekannte Futter für die in der Gefangenschaft gehaltenen Nachtigallen. Mit eingeschnürtem Brustschilde erscheint der als Larve in Bienenstöcken schmarotzende, tief dunkelblaue Maiwurm. Auch die spanische Fliege müssen wir erwähnen, die auf Eschen und Fliederbüschen sitzt und den Stoff zu den bekannten blasenziehenden Pflastern liefert. Der große, braune Kiefernrüsselkäfer, der größte unter den heimischen Rüßlern, wird als Waldverderber auf Staatskosten vertilgt, nicht allein wegen des Schadens, den er den jungen Pflänzchen git= fügt, sondern auch deshalb, weil er noch andere Forstfeinde, Bast- und Rindenkäfer, herbeilockt, die das bereits angefangene Zerstörungswerk fortsetzen. Unter den vielen kleineren Rüsselkäfern sei hingewiesen auf den Haselnußbohrer und den Erbsenkäfer, deren Larven von den Samenkörnern der betreffenden Früchte leben, sowie auf den schwarzen Kornwurm, der sich überaus schnell vermehrt und eins der schädlichsten Insekten auf den Getreideböden ist. Blatt- und Blütennager, wie der Apfelblütenstecher, dessen Larve sich in naßkalter Blütezeit entwickelt, verdienen unter den heimischen Rüßlern noch Beachtung; die meisten von den übrigen Arten sind zu klein und mit unbewaffnetem Auge kaum zu erkennen. Auf andere Weise richten die Borkenkäfer Schaden an. Die eigentümlichen Gänge, die sie unter der Rinde der Waldbäume bohren, weisen auf ihre Anwesenheit hin. An Größe und Körperbau sind die Bockkäfer leicht zu erkennen. Mit ihren langen Fühlern machen sie den Eindruck, als wären sie die Helden oder Ritter unter den Käfern. Mindestens viermal so lang als der Körper sind die Fühler bei dem Zimmerbock, jenem aschgrauen Gesellen, den wir hin und wieder in der Rahe von Sägewerken an den Ge- bäuden emporkriechen sehen. Die kräftigsten sind der Held- oder Spießbock und der pechschwarze Sägebock: diesem steht an Größe

3. Görlitzer Heimatkunde - S. 37

1906 - Breslau : Hirt
B. Pflanzen. 37 den Parkanlagen. Die Eibe mit ihren roten Beeren, die in Deutschland immer seltener geworden ist, hat in der Neuzeit wieder mehr Beachtung gefunden. Sie wird in Gärten und Parkanlagen angepflanzt; ein großes Exemplar steht in Kathol.-Hennersdorf; wildwachsend findet sie sich mit jungem Nachwuchs auf dem Rothstein.") Wacholder- sträucher treffen wir im Rothenburger Kreise mehr an als im Görlitzer. Der düstere Lebensbaum ist ein Schmuck unserer Friedhöfe. Von den Riesenbäumen Kaliforniens, den Wellingtonien oder Mammut- bäumen, haben wir am Humboldt-Denkmale vier Exemplare. Diese Gattung erreicht in ihrer Heimat nach Kerner v. Marilann die statt- siche Höhe von 140 in. 2. Angiosperme n. a) Monokotylen. § 6t>. Die Gräser. Roggen, Weizen, Gerste und Hafer sind die Getreidearten, die bei uns angebaut werden, der Weizen inehr auf schwerem Boden, Roggen, Gerste und Hafer auf leichterem. Nur selten begegnet man einem Hirsefelde. Fast ebenso wichtig wie die Getreidearren sind die zahlreichen Futtergräser. Mit Wohlgefallen ruht der Blick auf dem frischen Grün unserer zahlreichen Wiesen. Wir finden hier die zierlichen Rispen des Zitter- und des Perlgrases, die wir, was Zartheit anlangt, obenan stellen müssen; der Lolch hat platte Ähren, die wie gepreßt erscheinen, das Lieschgras und der Fuchs- schwänz dagegen walzige Scheinähren; das Knäuel-, Honig- und *) Die Eibe war in Deutschland einst sehr verbreitet (Caesar bellum < i all. 6, 31: taxo, cuius magna in Gallia Germaniaque copia est, se exanimavit). Tie bildete nicht ausgedehnte Wälder, sondern gedieh nur als Unterholz; sie erreicht auch selten eine größere Höhe als 10 m. Die Blätter, nicht die erst im Oktober erscheinenden scharlachroten Fruchtbecher, sind giftig. Das sehr harte, rötliche Eibenholz — deutsches Ebenholz — wurde zu Schnitzereien (z. B. bei Armbrüsten) verwendet. Noch gibt es bedeutende Bestände! etwa 1000 Stück in der Tucheler Heide in Westpreußen, mehrere Hunderte im Bodetal (Harz) und bei Dermbach in der Rhön, überall als Unterholz. Die wenigen Vertreter in der weiteren Umgebung von Görlitz sind z. T. sehr alt. Ein Horst von etwa 10 meist abgestorbenen Stämmen steht im Schloßpark von Tzschocha am Queis, der stärkste hat 3,18 m Umfang. Inpeters dorf im Riesengebirge steht nahe der Ätraße ein Baum von 3,32 m Umfang. Drei Eiben verschiedenen Alters sind in Krombach bei Oybin; die älteste, 10 m hoch, hat einen Umfang von 3,80 m. Von drei jüngeren in Lückendorf hat ein prächtiges Exemplar 1,80 m Umfang. Ver- einzelte ältere Eiben stehen noch bei Grottau, Rohnan und Klitschdorf. Den stärksten Stamm weist die an einem Bauernhofe in Kath.-Hennersdorf gelegene, fast 13 m hohe Eibe auf; der Umfang beträgt in 40 cm Höhe 4,60 m, in Brusthöhe, wo sich der Stamm in drei gewaltige Äste teilt, 5,20 m.

4. Görlitzer Heimatkunde - S. 39

1906 - Breslau : Hirt
ß (»9. 70. B. Pflanzen- 39 Den genannten Familien stehen die vorwiegend imwasser wachsenden Binse n gewächse sehr nahe. Sie haben einen weitverbreiteten Vertreter auf dem Lande: das grasartig aussehende Hasenbrot auf Wiesen und Rainen. § 69. Die Knabenkräuter bilden unter den Monokotylen eine scharf abgegrenzte Familie. Sie nehmen unser Interesse nicht bloß durch ihre frischgrünen Blätter und ihre schön gezeichneten Blüten, sondern auch durch den von Insekten bewirkten Bestäubungsvorgang in Anspruch. Diese Tiere suchen den Nektar im Sporne der Blüten und übertragen dabei den Blütenstaub des einen Exemplars auf die Narbe eines anderen. Auf den Jauernicker Bergen wächst das Herr- lich duftende Breitkölbchen, auf Wiesen überall das gemeine, das breitblättrige, das gefleckte und das hollunderdnftende, seltener das männliche und das fleischfarbene Knabenkraut. Nur an einzelnen Stellen findet sich das schwertblättrige Zimbelkraut, die gemeine und die breitblättrige Sumpfwurz, die Höswurz, die Wendelorche, die Vogel- nestwurz, die kriechende Goodyera, das eiblättrige, seltener das herz- blättrige Zweiblatt. Ziemlich verbreitet ist die Hohlzunge und die zweiblättrige, seltener die Bergkuckucksbluine, sehr selten die Korallen- würz (auf dem Rothstein). b) Dikotylen. § 70. Die Schmetterlingsblütler bilden wohl eine der arten- reichsten Familien. Auf der Landeskrone finden wir die rosarote Kronenwicke und im Gebüsch versteckt den grünlichgelb blühenden Tragant. Die schön dunkelrote Frühlingswalderve auf den Jauernicker Bergen ist die erste Schmetterlingsblüte des Frühlings. Aus der reichen Gattung Klee sind neben den als Futterkräuter all- gemein angebauten Sorten, dem roten und dem weißen Wiesenklee, als wildwachsend der Goldklee und der kastanienbraune zu nennen. Der stolzeste, der weiße Bergklee, ist schon seltener. Nach der Ernte- zeit erscheint auf allen Stoppelfeldern der gelblichweiße, zottige Acker- oder Mäuseklee. Die gemeine Luzerne wird bei uns wenig angebaut, dagegen finden wir den ihr sehr nahe verwandten Hopfenschnecken- klee um so häufiger als Unkraut. Auf Sandgegenden beschränkt sich die angebaute Serradella und der wildwachsende kleine Vogelfuß. Die großen, angenehm riechenden Honigkleearten, der weiße und der gelbe, haben >ich in den letzten Jahren sehr vermehrt. Zwei gelb- blühende Schmetterlingspflanzen, die, obwohl verschiedenen Gattungen zugehörig, überall nebeneinander zu stehen pflegen, sind der Hornklee und die Wiesenplatterbse. Die rote Waldplatterbse findet sich in Berg-

5. Görlitzer Heimatkunde - S. 40

1906 - Breslau : Hirt
40 3. Abschnitt. B. Pflanzen. Wäldern, z. B. in Jauernick und auf dem Rothstein, häufig. Aus der Gattung Vogelwicke liefert uns die Landeskrone am südlichen Ab- hange die gelblichweiße Erbsenwicke und die btagrote Buschwicke; die zottige wächst wild am Neißeviadukt; die Futterwicke und die Sau- bohne, die derselben Gattung angehören, werden häufig angebaut. Zu unseren wichtigsten Gemüsepflanzen zählen die Erbse, die Bohne und die Linse. Zu den Hülsenfrüchtlern gehören aber incht bloß Kräuter, sondern auch Strauch er und Bäume. In den Straßen der Stadt wurde früher noch mehr als jetzt die rot- und die weiß- blühende Akazie angepflanzt. In den Gärten und im Parke prangt im Mai der giftige Goldregen mit seinen langen Blütentrauben, der Erbsenbaum und der Blasenstrauch. An Waldrändern finden wir als Vertreter der Schmetterlingsblütler den Ginster und den Besenstrauch mit gelben Blütentrauben und hellgrünen, rutenförmigen Ästen. § 71. Die Rammculaceen bilden eine ebenso artenreiche Familie. Als erste Frühlingsboten erheben die Anemonen gleich nach der Schneeschmelze ihre Häupter. Die weiße ist überall vertreten, die gelbe besonders auf der Landeskrone. An schattigen Stellen hat sich zu gleicher Zeit, oft auch noch früher, das Leberblümchen (mit zart- blauen Blumenblättern und rot gestreiften Staubbeuteln) aus der Blätterdecke am Boden erhoben. Mit kräftigen, saftigen Blättern ist die an Gräben und auf feuchten Wiesen häufig vorkommende Sumpf- dotterblume oder Butterblume ausgestattet. Der Hahnenfuß hat an 15 Arten bei uns aufzuweisen, die bekanntesten mit mehr oder weniger lebhaft gelb gefärbten Blüten sind der scharfe, der knollige der kriechende, der Acker- und der Gifthahnenfuß. Weiße Blüten hat bei uns nur der Wasserhahnenfuß. Allgemein verbreitet ist das- Scharbockskraut, seltener die Wiesenraute, das Christophskraut und auf Getreidefeldern der Mäuseschwanz. Angepflanzt und oft verwildert findet sich die gemeine Waldrebe. Mehrere Gartenpflanzen, die Päonie mit großen roten und weißen, weithin sichtbaren, der Sturmhut und der Rittersporn mit blauen Blüten, schließen sich am besten hier an. Ein Schmuck unserer Teiche sind die weiße und die gelbe Seerose, die Vertreter der kleinen Familie der Seerosengewächse. Von den ihnen nahestehenden Mohngewächsen findet sich überall das giftige Schellkraut und auf Äckern drei Arten des Mohns; von den Erd- rauchgewächsen an Zäunen und auf Äckern der gemeine Erdrauch, in Bergwäldern (z. B. auf der Landeskrone, den Jauernicker Bergen und dem Rothstein) die geineine Hohlwurz, auch Lerchensporn genannt.

6. Görlitzer Heimatkunde - S. 41

1906 - Breslau : Hirt
§ 72—75. B. Pflanzen. 41" § 72. Rosengewächse. Nicht allein die zahlreichen Abarten der wild vorkommenden Rosen, sondern auch viele unserer Beeren- sträucher in Garten, Feld und Wald gehören hierher: die gelbe und die rote Himbeere, die dunkelrote Brombeere und die kräftig riechende, würzige Walderdbeere neben der nicht so stark duftenden, im Garten gezogenen Erdbeere. Aus Wiesen und sonnigen Lehnen sind die Fünffingerkräuter stark verbreitet, vor allem das silberfarbene und das Gänsefünsfingerkraut; die ähnliche Tormentillwurz hat nur 4blumen- blätter. Zwei Arten Benediktenkraut oder Nelkenwurz, die gemeine und die Bachnelkenwurz, und das hier und da auftretende, dunkel- braune Blutauge oder Siebenfingerkraut sind auch Vertreter der Rosen- gewächse, ebenso das Mädesüß, der Frauenmantel mit gelbgrünen Blüten, der Wiesenknopf mit dunkelbraunen Köpfchen und der Oder- mennig. In die anderen Familien der Ordnung der Rosenblütler sind eingereiht alle unsere Obstbäume: chnen schließe,! sich an der auf der Landeskrone stark vertretene Schlehdorn, der Weißdorn, die Mispel und die Eberesche, § 73. Kreuzblütler. Die Familie ist scharf gekennzeichnet durch den sehr gleichmäßigen Blütenbau und die Fruchtform. Außer zahl- reichen Gartengewächsen, dem Rettich und allem, was Kraut und Kohl heißt, ist ein Heer von Unkräutern aus Feld und Wiese hierher- gehörig: Kresse, Hirtentäschel und Täschelkraut, Leindotter, Hungerblume, Stein- und Graukresse mit Schötchen, Schaumkraut, Nachtviole, Brunnen-Winterkresse, Schotendotter, zwei Arten Raukensenf und der Ackersens, alle mit Schotenfrüchten. § 74. Lippenblütler. Eine Lippenblüte ist leicht an ihrer Form zu erkennen. Der kriechende Günsel mit schön blauer Blüte und der ihm etwas ähnliche Gundermann schmücken die Wiesen. Die rote und die stengelumfassende Taubnessel sind weit verbreitet, die weiße und die Goldnessel finden sich in den Büschen der Landeskrone. Die Hohlzahn- (gemeiner, bunter und schmalblättriger) und die Ziest- arten werden von Laien häufig als Taubnesseln angesehen. Das gemeine Helmkraut ist an Gräben und Flüssen nicht selten. Die an ätherischem Öl reichen Minzearten, wie Pfeffer- und Krauseminze, zu ärztlichem Gebrauche oft angebaut, und der Quendel duften stark, weniger die überall als Unkräuter auftauchenden Ballote, Löwen- schwänz und Wirbeldost. § 75. Die Rachenblütler haben mit den vorigen vieles gemein. Die größten Blüten hat wohl der giftige schmutziggelbe Fingerhut

7. Görlitzer Heimatkunde - S. 43

1906 - Breslau : Hirt
B. Pflanzen, 43 Den Blüten der Doldengewächse ähnlich ist die des immergrünen, an Mauern und Bäumen emporkletternden Efeus, der in die Familie der Araliaceen eingereiht ist. In Dolden und Trugdolden stehen auch die Blüten unserer -Hornstrauchgewächse, der männlichen oder gelben Kornelkirsche und der blutroten — benannt nach der besonders im Winter auftretenden Farbe ihrer Zweige — mit weißen Blüten. § 78. Die Korbblütler finden sich aus allen Bodenarten der Oberlausitz. Am häufigsten kommt das Gänseblümchen vor; das ganze Jahr, selbst im Winter, streckt es uns seine zierlichen Körbchen entgegen. Der gelbe Huflattich und die rötliche Pestwurz entwickeln in den ersten sonnigen Frühlingstagen ihre Blüten. Die meisten Korbblütler sind jedoch Kinder des Sommers und des Herbstes. Der Mai bringt uns den Löwenzahn; ein Kraut mit sehr ähnlicher Blüte, der Wiesenbocksbart mit gefiedertem Pappus, ist etwas seltener bei Görlitz, desto häufiger um Zittau. Die gelbe Gänsedistel ist ebenso wie die Ackergänsedistel überall anzutreffen. Blau blüht diezichorie, die in Schlesien auch angebaut wird. In Bergwäldern, besonders bei Königshain und in Rosenthal, wächst der Hasensalat oder Hasenlattich, ein über 1 m Höhe erreichendes rotblühendes Gewächs. Auf die sandigen Gebiete des Rothenburger Kreises sind der kleine Lämmersalat und der Knorpelsalat beschränkt. „Distel" ist ein sehr weit verbreiteter Name für manche Korbblütler. Die gemeine Eber- würz ist an trockenen Stellen nicht selten, während die stengellose nur noch an wenigen Orten (Heidersdorfer Spitzberg, Rengersdorf) zu finden ist. Um so häufiger sind die gemeine Distel und die Kratzdistel, deren Samen durch ihre Flugvorrichtung, den Pappus, vom Winde leicht verbreitet werden. Nicht so häufig ist die größte aller einheimischen Disteln, die Eselsdistel. Um so zahlreicher sind Arten aus der Familie Habichtskraut und Pippau, die sich nur durch die Beschaffenheit des Federkelches unterscheiden lassen. Ebenso häufig ist das Geschlecht Kreuzkraut zu finden, nicht nur das gemeine ohne Strahlblüten, sondern auch die größeren Arten mit Strahlblüten, wie das Jakobskreuzkraut und das klebrige, auf den Jauernicker Bergen auch das seltene Hainkreuzkraut. Als Beispiele für das Einwandern fremder Pflanzen mögen dienen das kanadische Berufkraut, das nach Ascherson seit dem 17. Jahr- hundert in Europa eingewandert ist und jetzt die meisten Eisenbahn- dämme überzieht, und die sog. Wittigblume oder Rudbeckia, die erst seit mehreren Jahrzehnten die Ufer der Wittig und Neiße sowie

8. Görlitzer Heimatkunde - S. 45

1906 - Breslau : Hirt
§ 82—87. B. Pflanzen. 45 § 82. Bon den Valerianaeeen oder Baldriangewächsen ist der als Arzneigewächs dienende gebräuchliche und der kleine Baldrian und auf den Äckern das Rapünzchen zu nennen, dessen erste Blätter im Frühling als Salat gegessen werden. § 83. Die Boragineen oder Voretschgewächse zeichnen sich durch starke Behaarung der Stengel und Blätter aus. Am bekanntesten ist das Vergißmeinnicht, das in sechs bis acht Arten vorkommt: das Lungenkraut ist in schattigen Wäldern, z. B. auf der Landeskrone, der Natterkopf überall an unbebauten Orten zu finden, die Schwarz- würz, weiß oder rot blühend, mehr in der Nähe von Wassergräben. Igelsame, Hundszunge und Ochsenzunge sind seltener, dagegen ist der Ackersteinsame oder die Bauernschminke ein lästiges Unkraut auf Äckern. Die Blüten mancher Pflanzen aus dieser Familie machen einen Farbemvechsel aus Rot in Blau durch. § 84. Die Rubiaceen oder Rötengewächse haben meist recht kleine Blüten aufzuweisen. Die Pflanze, die der Familie den Namen gegeben, die Färberröte, wurde bei Görlitz angebaut: mit der künst- lichen Herstellung des Alizarins verlor sie ihre Bedeutung. Das Labkraut tritt in acht Arten mit weißer Blüte auf: gelb blüht das echte Labkraut. Dem Waldlabkraut ähnlich ist der im Mai blühende Waldmeister. § 85. Die Nachtkerzengewächse. Die Weidenröschen, sowohl das purpurrot gefärbte schmalblättrige als auch das heller gefärbte Bergweidenröschen, hüllen zur Reifezeit sonnige Lehnen ganz in ihre Samenwolle ein. Die zweijährige Nachtkerze stammt aus Virginien, ist aber seit dem 17. Jahrhundert bei uns verwildert. Seit etwa 15 Jahren ist auch das Hexenkraut, das früher fehlte, im Garten der katholischen Kirche an der Friedrich-Wilhelm-Straße heimisch ge- worden, von wo aus es sich weiter verbreitet hat. § 86. Die Geißblattgewächse. Sechs Arten: gemeines Geiß- blatt oder Jelängerjelieber, gemeine und schwarze Lonicere, Trauben- Holunder, schwarzer Holunder und gemeiner Schneeball sind im Parke und in vielen Gärten angepflanzt. Das kleine Bisamkraut tritt auf der Landeskrone auf. § 87. Die Nelkengewächse haben durchweg eine lange Kelchröhre, an die sich die lang genagelten Blumenblätter wie an ein Geländer anlehnen. Sieben Nelken kommen am häufigsten vor: die bärtige, die deltafleckige und die Karthäusernelke, neben der Pechnelke, deren klebriger Stengel ungeflügelte Infekten vom Blüten besuch abhält, der weißen und roten Lichtnelke und der Kuckuckslichtnelke. Von der Silene

9. Görlitzer Heimatkunde - S. 47

1906 - Breslau : Hirt
§ 92—97. B. Pflanzen. 47 Elisabethstraße stark oertreten. Von Rebengewächsen sind die Wein- rede und die Zaunrebe, gewöhnlich wilder Wein genannt, bei uns eingebürgert. Die Celastergewächse haben in Wäldern und an Gehöften einen Vertreter im Pfassenhütchenstrauch mit rosafarbenen Frucht- kapseln. § 92. Die Terebinthaceen haben drei Vertreter in unserem Parke: den im Herbst schön gefärbten Hirschkolbensumach oder Essigbaum, den Perückenbaum und den Giftsumach (am Goldfisch- teich und außerdem auf dem Gipfel der Landeskrone). §93. Cucurbitaceen oder Kürbisgewächse. Kürbis und Gurke werden überall angebaut, die Zaunrübe wird als Klettergewächs gebogen; der wilde Jasmin aus der Familie der Pfeifenstrauch- gewächfe ist ein Heckenstrauch. § 94. Crassulaceen, Saxifrageen und Grossulariaceen oder Dick- blatt-, Steinbrech- und Stachelbeergcwächse. Mauerpfeffer, Fett- Henne und Haus lauch lieben Mauern und dürre Stellen; sie haben viel Feuchtigkeit aufgespeichert und können lange den Regen entbehren.. Von den Stein brecharten ist bei uns in der Ebene nur der körnige zu finden, an Bächen zerstreut das gelb blühende, wechselblättrige Milz- kraut, auf feuchten Wiesen das Sumpfherzblatt. Eßbare Früchte liefern die Stachelbeere, die rote und die schwarze Johannisbeere; eine gelb und eine dunkelrot blühende Art sind als Ziersträucher in Görlitzer Gärten angepflanzt. § 95. Glockenblumengewächse. Die blaue Bergjafione mit kugeligem Köpfchen findet sich im Hochsommer an sonnigen Lehnen, die gelblichweiße Teufelskralle in den Wäldern am Bohraer Berge und iin Schöpstal. Die Glockenblume selbst ist in sechs Arten ver- treten. Am häufigsten ist die ausgebreitete neben der rundblättrigen; mit größeren Glocken sind die pfirsichblättrige und die nesselblättrige Glockenblume ausgestattet. § 96. Heidekrautgewächse. Die Heidel-, Preißel-, Rausch-, und Moosbeere und die poleiblättrige Andromeda mit rötlichweißen Glöckchen finden sich neben dem Heidekraut im Unterholz der Wälder. Vereinzelt tritt an moorigen Stellen in der Heide auch die Glocken- Heide auf. § 97. Ölbaum- und Enziangewächse. Zu den Ölbaumgewächsen gehören die Esche, ein Baum, der durch festes Holz ausgezeichnet ist, sowie der als Zierstrauch angepflanzte Flieder (Springe) und der Liguster. Von den Enziangewächsen sind der Feldenzian (am Heidersdorfer Spitzberge), der Bnterklee und das Tausendgülden-

10. Görlitzer Heimatkunde - S. 49

1906 - Breslau : Hirt
§ 102—105. P>. Pflanzen. 49 § 102. Walnußgewächse und Becherfrüchtler. Obwohl wir unter Spätfrösten im Mai häufig zu leiden haben, die das junge Laub und die zarten Blüten der Walnuß zerstören, besitzen wir doch eine Menge von diesen Bäumen in Gärten. Die Haselnuß kommt auf der Landeskrone und anderwärts wild vor, ist aber auch im Parke angepflanzt. Die Rotbuche treffen wir als echten Waldbaum auf den Königshainer Bergen; die Weiß- oder Hainbuche ist auf der Landeskrone und auch im Parke häufig zu finden. Die Eiche, sowohl Stein- oder Trauben- als Stieleiche, ist bei uns heimisch; außerdem können wir noch etwa zehn Arten amerikanischer Eichen, teilweise mit schmal-lanzettlichen Blättern, finden, die wegen der wundervollen Herbst- färbnng ihres Laubes in den Parkanlagen angepflanzt wurden. § 103. Weiden- und Virkengewächse. Die Weiden passen so recht für unser Klima. Nicht allein eine große Menge von Arten, z. B. Salweide oder Sohlweide (Palmkätzchen), die weiße, die mandel- blättrige, die Knackweide, die Korbweide, die Purpurweide und die fünfmännige Weide, sondern auch verschiedene Bastarde sind zu finden. Die aus Italien eingeführte Pyramidenpappel wird jetzt als Chaussee- banm nicht mehr so häufig wie früher angepflanzt; schöne Exemplare der anderen Arten, wie S ch w a r z p a p p e l, Z i t te rpappel oder Espe, S i l b e r- pappel, sind im Parke zerstreut. Außer den einheimischen Birken, der weißen und der Warzenbirke, hat der Park auch noch einige ausländische aufzuweisen. An den Ufern der Neiße stehen starke Stämme von Erlen, besonders von der gemeinen. Ii. Krvptogamen. 8 104. Allgemeines. Kryptogamen, namentlich die kleinen Arten, kommen überall und auch in nicht geringen Mengen vor. Vielen fehlen die dem bloßen Auge leicht sichtbaren Formenunterschiede der Wurzeln, der Stengel, der Blätter und Blüten der Phanerogamen. Dem Zwecke dieser Schrift entspricht es, wenn nur derjenigen Arten und Gattungen gedacht wird, die ohne Mühe erkennbar sind und die ihrem Standorte ein besonderes Gepräge verleihen. § 105. Gefäßkryptogamen. Die Farnkräuter, Bärlapp- gewächse und Schachtelhalme finden sich in der ganzen Oberlausitz auf den verschiedensten Bodenarten, auf trockenem und sandigem wie auf gutem Mergelboden, auf dem Humusboden des Waldes wie direkt im und am Wasser. Von den Farnen sind am häufigsten die Schild- und die Streifenfarne, die trockeneren Boden lieben; der Adlerfarn ist besonders in der Heide zu finden. Die Berglaubwälder auf der Landes- Görlitzer Heimatkunde. >
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