Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vorwort
Der vorliegende Leitfaden war bei seinem ersten Erscheinen
nur als Begleitwort zu Fischer-Guthes Schulwandkarte von
Palästina (Ausgabe für Bürger- und Volksschulen) gedacht.
Infolge des vielseitigen Anklanges, den er fand, wurden bei
der jetzigen zweiten Auflage die Schilderungen beträchtlich er-
weitert und vertieft und unter Hinzufügung einer Landkarte x)
\: 850 000 so gehalten, daß sie nicht nur zu jeder anderen
Palästinawandkarte benutzbar sind, sondern auch für sich allein
als kleine Landeskunde des heiligen Landes im biblischen Unter-
richt Verwendung finden können.
Die textlichen Ausführungen streben in erster Linie danach,
dem Leser einen kurzgefaßten Überblick über die hauptsächlichsten
geographischen Züge des Landes zu vermitteln. Dazu wurden
zunächst die eigenartigen klimatischen Verhältnisse betrachtet und
darauf das Bodenrelief mit seinen flohen, Tiefen und Wasser-
läufen geschildert, aber auch im Gegensatz zur ersten Auflage,
noch auf eine Anregung Alfred Rirchhoffs hin, des geologischen
Aufbaues (allerdings nur in großen Umrissen) gedacht. Im
Anschluß hieran fand sich leicht Gelegenheit, einen Blick auf die
Besiedelungs- und Verkehrsverhältnisse der einzelnen Landes-
teile zu werfen und die auffallenden Veränderungen hervorzu-
heben, die in dieser Beziehung in historischer Zeit in Palästina
vor sich gegangen sind. Erst dadurch wird es oft möglich, so
manche in den biblischen Erzählungen berichtete Tatsache, die
ganz in Widerspruch mit heutigen Verhältnissen zu stehen scheint,
— man denke nur an den Bericht vom Lande, wo Milch und
Honig fließt, — richtig zu erfassen und daraus vieles für den
Unterricht selbst in unteren Rlassen verwertbare zu gewinnen.
Auf die eigentliche Grtskunde Palästinas, sowie auf die
gerade in diesem Lande so stark wechselnden politischen ver-
Hältnisse der verschiedenen Zeitalter ist nur kurz im Anschluß an
die physikalisch-geographischen Erörterungen hingewiesen wor-
den. Die Grtskunde kann der biblischen Geschichte um so mehr
i) Diese Aartenbeilage stellt übrigens — abgesehen von der hier etwas
reicher gehaltenen Beschriftung — ein genaues Abbild der eingangs erwähnten
Wandkarte (Ausgabe für Bürger- und Volksschulen) dar.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv
Vorwort
überlassen bleiben, als die hier beigegebene Rarte die sämtlichen
dafür in Betracht kommenden Ortsnamen enthält. Lbenso
unterblieb ein näheres Eingehen auf das religiöse und bürger-
liche Leben der Israeliten i). Ls schien sich nur zu empfehlen, im
Hinblick auf die nicht immer leichte Zugänglichkeit geeigneter
Nachschlagewerke eine Übersicht der Maße, Gewichte und
Münzen des Alten und Neuen Testamentes mit Umrechnung in
die ungefähren heutigen Werte im Anhang Ii beizufügen, um
die vielfach in die deutsche Bibelübersetzung übernommenen
hebräischen Namen gewissermaßen zahlenmäßig ins Deutsche zu
übertragen.
Zu dem auf der Nebenkarte der Sinaihalbinsel befindlichen
versuch der kartographischen Wiedergabe des Auszuges der
Israeliten aus Ägypten in engster Anlehnung an die Berichte
der Bücher Mosis möchte ich ausdrücklich betonen, daß er ledig-
lich für den Schulgebrauch unternommen wurde, wobei ich mir
indessen des von der Wissenschaft mit Recht und aus gewichtigen
Gründen solchen versuchen gegenüber stets behaupteten skep-
tischen Standpunktes wohl bewußt bin. Da meine Darstellungs-
weise in manchen Stücken von dem auf Schulkarten altgewohnten
Verlauf des Zuges abweicht, hielt ich die Hinzufügung einiger
erläuternder und begründender Ausführungen im Anhang I für
ratsam. Hierbei konnte auch der Vorbevölkerung und der so
wenig sicher überlieferten Verteilung der zwölf Stämme nach
der Einwanderung in das Westjordanland und der in der
Landesnatur liegenden Bedingungen gedacht werden, die dem
Volke seine eigenartige Stellung in der Alten Welt verliehen
haben und es dazu geeignet machten, zum Ausgangspunkt für
den Siegeslauf des Christentums über die Lrde zu werden.
Line weitergehende Heranziehung von Belegen aus der
reichen zur Verfügung stehenden und auch benutzten Literatur
ist absichtlich vermieden worden. Nur einigemal, wo der Gegen-
stand das besonders wünschenswert erscheinen ließ, wurde in
Fußnoten von diesem Grundsatz abgewichen. Um jedoch zur
weiteren Orientierung über den absichtlich knappen Nahmen
unserer Schilderungen hinaus in leicht zugänglichen Schriften
und Aufsätzen die Möglichkeit zu bieten, nenne ich die (Quellen,
aus denen ich schöpfte, hierunter zusammengestellt.
Leipzig, Ostern \ty\2
Eduard Wagner
hierzu sei als besonders geeignet empfohlen: Hr. Karl Heitmann,
Das heilige Land, der Israeliten religiöses und bürgerliches keben (darge-
stellt zum Schulgebrauch), mit 22 Abb. und 5 Karten, Königsberg i. pr. jqo2
preis 50 Pfennige.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Lbenso Eduard_Wagner Eduard Karl_Heitmann Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
I. Kapitel: Landesname Ii. Kapitel: Lage, Grenze Palästinas usw. I
I. Kapitel: Lanäesnanie
Der von uns jetzt allgemein gebrauchte Name Palästina geht
auf Herodot (um ^50 v. (Ehr.) zurück, wo er lediglich den Austen-
strich zwischen Äg^fpten und phönizien bezeichnet. Er ist entstanden
aus Philistäa (jdeleschet) und bedeutet „das Land der Miliftz^",
wie Araber und Türken noch heute Filistin sagen. Die spätere
römisch-griechische Zeit dehnte den Namen auf das gesamte ^m^er-
land bis zum Jordan und wohl noch etwas über diesen hinaus
aus. In der Bibel findet sich der Name nicht.
Dagegen wird hier die Bezeichnung Aanaan vielfach ange-
wendet. (Ls ist ein sehr alter Name, der schon in ägyptischen In-
schriften (Ran na) auftritt. Auch er bezieht sich uxsprunglich nur auf
das Land festlich des Jordan, während für das Gltiordanland
im Eliten Testament der Name Gilead in Gebrauch ist. Die An-
deutung des Namens Aanaan ist nicht erwiesen. Jedenfalls ist der
vierte Sohn Hams, dessen Nachkommen schon vor den Israeliten
in dem Lande lebten^), erst nach.dem schon bestehenden Landesnamen
gleichfalls Aanaan genannt worden.
Von anderen Namen, die die heilige Schrift dem Lande gibt,
wären noch zu nennen: Land der Hebräer, Land Israels/" das jü-
dische Land, das verheißene oder gelobte Land, eine bei uns besonders
volkstümlich gewordene Bezeichnung) L)aus oder Bergland des Herrn
und schließlich das heilige Land. Die beiden letzten Benennungen
deuten auf die Bestimmung des Landes hin, vor allen Ländern der
Erde die Wiege der christlichen Religion zu werden, die heute mit
über 600 Millionen Anhängern alle anderen Religionsbekenntnisse
weit hinter sich gelassen hat.
Ii. Kapitel: Lage, Grenze, (Drölje Palästinas
Palästina ist eine Landschaft des großen Aontinentes Asien.
Da, wo dessen Westküste in nahezu rechtem Winkel mit der Nord-
küste Afrikas zusammentrifft, bildet es das Mittelmeergestade der
arabischen Halbinsel, hieraus ergibt sich leicht die Abgrenzung nach
Westen zu durch die blauen Fluten des Mittelmeeres. Im Vsten
macht die Begrenzung schon mehr Schwierigkeit. Denn dort dehnt
sich, sobald man den Jordan überschreitet, ein weites Hochland aus,
das fast unmerklich in die syrisch-arabische Wüste übergeht. Man
x) vergleiche über die von der Völkertafel j. Mos. \o, 15—19 vorgenommene
Zuteilung der Kanaaniter zu den Söhnen L^ams das auf S. 57 Gesagte.
Wagner, Palästina. 1
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Palästinas Herodot Palästinas
Palästina Jordan Wagner
Extrahierte Ortsnamen: Jordan Gilead Asien Afrikas Palästina
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iii. Kapitel: Klimatische Verhältnisse
3
Erde verteilte, aber isoliertes klimatische Provinzen dar, die stets
vom Ozean aus mehr oder weniger weit nach Osten in die Ron-
tinente eingreifen, wie es z. B. vom Mittelmeer her über Palästina
hinweg bis tief nach Vorderasien hinein der Fall ist.
Der Winter oder die Regenzeit, zu deren Anfang das jü-
dische Jahr beginnt, dauert, im weitesten Sinne gerechnet, von Ok-
tober bis' April. Es ist die Zeit der westlichen Luftströmungen,
die die feuchte Luft über dem Meere auf das abgekühlte Land trei-
den, wodurch sie zum Niederschlag ihres Wasserdampfgehaltes ge-
zwungen wird. Die selteneren nördlichen von den Hochgebirgen
herkommenden Winde bringen wenigstens in den kältesten Monaten
(<£nde Dezember, Januar) Schnee und Frost. Durch die Nieder-
schlage empfängt die Vegetation des Landes neues Leben und mit
ihrem (Linsetzen gegen Ende Oktober beginnt die Landwirtschaft
ihre Tätigkeit. Innerhalb der Regenzeit werden drei Unterabtei-
hingen unterschieden:
\. Die Frühregen irrt Oktober und November lockern das
Erdreich auf und machen es zur Bearbeitung und zur Aussaat
bereit. Diese zwei Monate entsprechen unserem gerbst. Gegen
Ende November hin beginnen die Bäume sich zu entlauben, die
Natur rüstet sich zum Schlaf. Es folgen:
2. Die Winterregen, die vom Dezember bis Februar dauern.
Es ist dies die eigentliche Winterzeit, in der die Hauptmasse der
gesamten Jahresniederschläge fällt und in der sich besonders im
Januar in den Berglanden häufig Frost und Schnee einstellen. Der
Schnee vermag sich jedoch nirgends im Lande mit Ausnahme der
Hochgebirgsregion des Libanon und Sermon sowie einiger Gebiete
des Ostjordanlandes lange zu erhalten. Im übrigen ist die Wit-
terung vorwiegend stürmisch und nebelig. Die herabkommenden
Regengüsse überschreiten an Heftigkeit alles bei uns bekannte Maß.
Die an den hängen der Gebirge herabführenden Talschluchten wer-
den dann für kurze Zeit von brausenden Wasserläufen durcheilt,
und nicht selten stürzen unter der Wucht des Regens die Lehmhütten
der Dörfer in sich zusammen. Daneben fügen die zumeist kaum
in den Boden eindringenden, fondern oberflächlich fortschießenden
Wassermassen häufig den Ackerkulturen durch Fortreißen der Boden-
krume an geneigten und Verschlammung an ebenen Stellen emp-
findlichen Schaden zu. Trotzdem sind aber die Winterregen dem
i) Als deutlicher Nachweis, daß es keine subtropischen Klimagürtel rund
um die Lrde gibt, mag angeführt sein, daß z. B. die Südoststaaten der ver-
einigten Staaten oder die Gebiete Gstasiens zwischen Hoang-Ho und l^ang-tse,
die beide in gleicher geographischer Breite mit Palästina liegen, kein Subtropen-
klima besitzen, sondern das Gegenteil, nämlich regenbringende Sommer und
trockene Vinter, während aber wieder von der kalifornischen Küste der ver-
einigten Staaten her eine subtropische Klimaprovinz ostwärts sich weit in das
Innere erstreckt.
1*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
4
Iii. Kapitel: Klimatische verhältniffe
Lande doch unentbehrlich, denn in dieser Zeit füllen sich Brunnen,
Zisternen und Teiche, in denen für den trockenen Sommer die
Wasservorräte aufgespeichert werden müssen.
3. Die Spätregen im März und April entsprechen unserem
Frühjahr. (£s ist die angenehmste Jahreszeit. Mit ihr erwacht
die Vegetation zu üppiger Fracht'), um auch mit ihr wieder zu
ersterben. Gegen Ende dieser Jahreszeit findet erst die Gersten-
dann die Weizenernte statt, jedoch mit einem Unterschied von meh-
reren Wochen zwischen Ebene und Gebirge. Früh- und Spätregen
sind für die Landwirtschaft unumgänglich notwendig. Erstere zur
Aussaat, letztere zum Ausreifenlassen der Feldsrüchte, denn ohne sie
würden unter der schon sehr starken Sonnenbestrahlung die Aörner
verdorren, ^hr häufiges Ausbleiben oder ungenügendes Auftreten
wird der Anlaß zu Dürren und ausgedehnten Mißernten, die im
Grient nur allzubekannte und gefürchtete Erscheinungen sind5*).
Um falscher Vorstellung vorzubeugen, sei jedoch noch bemerkt,
daß auch in den einzelnen Abschnitten der Regenzeit ost lange Reihen
wolkenloser Tage auftreten, die gerade in der Periode der Spätregen
die Schönheit der durch sie erweckten Natur voll zum Bewußtsein
kommen lassen.
Anfang Mai setzt der Sommer und mit ihm die heiße und
trockene Jahreszeit ein. Nördliche bis nordwestliche regenlose Lust-
strömungen herrschen vor, und unter dem blauen klaren Gimmel nimmt
die Loitze und Trockenheit schnell zu. Die farbige Blumenpracht
des Frühlings stirbt ab, und das saftige Grün der Berghänge und
Täler verschwindet bis aus versprengte Gasen an beständigen (Quellen,
um stacheligen, oft meterhohen Disteln und holzigen Dornbüschen
f)Iatz zu machen, die stundenweit den einzigen Aslanzenschmuck der
Berge bilden. Das Futter für die Viehherden beginnt zu mangeln,
und die ganze Natur scheint unter der Hitze erstorben zu sein. Er-
frischung bringen dann die sich am frühen Vormittag an der Küste
x) Um einen Begriff von der Schönheit der palästinensischen Frühlings-
flora zu geben, sei hier eine Schilderung G. Dalman's mit wenigen Kürzungen
mitgeteilt" die in Erinnerung an eine Bereisung Samarias und des südlichen
Gstjordanlandes niedergeschrieben ist: „Wie blütenreich war diesmal unser schönes
Land, es war seine Spätfrühlingsflora. An der Spitze der Blumen stand hier
der rosafarbene Flachs und der rotblaue Natternkopf, Purpurrot strablte da-
zwischen die asiatische Ranunkel und zwei Arten des Adonis, purpurblau der
bescheidene Ehrenpreis, dunkelblau die Kornblume. Große Büsche von Wolfs-
milch und massige Wucherblumen vertraten das Gelb, eine asternartige Skabiose
das Weiß, und aus Felsenritzen lugte das rötliche Alpenveilchen. Wir gedenken
aber auch der violetten, von Lupinen dicht besetzten Matten zwischen den Saat-
feldern bei Sebaste und der der Halbwüste angehörenden Salden des (Dstjordan-
landes, wo mattblauer Reiherschnabel, purpurblaues Scharlachkraut, himmelblaue
Anchusa und rotblauer Natternkopf wunderbare Teppiche bildeten, in die dunkel-
violette Liliengewächse und seurige Tulpen gewebt waren." (Aus Dalman,
Palästinajahrbuch Vi, 5. 23.)
2) vgl. die Schilderung einer solchen Dürre Ier. 14, 2—6.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
6
Iii. Kapitel: Klimatische Verhältnisse
Heftigkeit ein, während einige wenige und kurze ihren Beginn ein-
zuleiten pflegen. Auch die bei uns von den Landwirten so sehr
gesürchteten Hagelwetter gehören, wie überhaupt im Morgenland,
zu den selteneren Erscheinungen, wenn auch hin und wieder in den
Monaten Februar, März und Dezember einzelne Landstriche von
Hagelschlägen verwüstet werden.
^)m vorstehenden haben wir einen Uberblick über das im all-
gemeinen in Palästina herrschende Alima erhalten. Nun entstehen
aber durch die Lage der einzelnen Landesteile zum Mittelmeer und
durch das Bodenrelief innerhalb des Landes mancherlei lokale Ver-
schiedenheiten, die zur Unterscheidung von drei klimatischen Längs-
zonen berechtigen.
\. Die subtropische Aüstenzone weist ein der allgemeinen
Schilderung ziemlich entsprechendes Alima auf, mit einer mittleren
Jahrestemperatur von 20° C. Der direkte Einfluß des Meeres wirkt
ausgleichend und verhindert allzu große tägliche und jahreszeitliche
Temperaturgegensätze. Die Temperatur ist im allgemeinen höher
als im Bergland, aber nicht unerträglich. Die vom Meere herein-
streichenden Winde wirken vom frühen Vormittag an erfrischend,
während nachts die kalten Bergwinde den bereits erwähnten Tau-
fall verursachen. Sonst sind die Niederschläge der Aüstenzone ge-
ring, steigern sich aber nach Norden zu unter dem Einfluß des
Hochgebirges (Libanon), von woher das Vorland im Winter häufig
Schnee erhält, der jedoch kaum liegen zu bleiben vermag.
2. Das kontinentale Bergland zu beiden Seiten des Jordan
besitzt alle Merkmale des Landklimas. Hier finden sich deutlich
fühlbare, scharfe Gegensätze zwischen Tag und Nacht, Sommer und
Winter. 3m Sommer herrscht tagsüber eine starke Loitze, die, wenn
auch oft hinter der Aüste zurückbleibend, infolge der Binnenlage
doch viel lästiger ist. Die westlichen vom Mittelmeer herwehenden
Winde bewirken zwar von Mittag ab eine leichte Abkühlung, aber
die eigentliche Erfrischung tritt doch erst nach Sonnenuntergang
durch die kälteren und taubringenden nach der Äüste Hinabgerichte-
ten Lustströmungen ein, die nicht selten auf die Hitze des Tages
eine höchst empfindliche Aühle bringen. Diese kann im (Dstjordan-
land noch im März 0° C gegen eine Mittagshitze von -f- 25° C
erreichen, während im westpalästinensischen Bergland sogar August-
nächte mit Reisbildung vorkommen. Als niedrigste ^ahrestempe-
ratur ist für das Westjordanland in Jerusalem — 6° C beobachtet
worden, als höchste + C.
3m Winter find Frost und Schneefälle durchaus nichts Unge-
rvöhnliches, und besonders im nördlichen Ostjordanland im Vorland
der Hochgebirge und in Gilead überzieht nicht selten eine tiefe
Schneedecke für mehrere Tage den Boden, die zu den immergrünen
Eichenbeständen in seltsamem Gegensatz steht.
Die Niederschläge sind im Berg- und Hochland reichlicher als
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
8
1y. Kapitel: Geologische und geographische Gesamtübersicht
wieder von einem starken Verlust der landwirtschaftlich allein aus-
nützungsfähigen Humusdecke an den hängen des vorwiegend der-
gigen Landes gefolgt war. Als zweiter, sehr wesentlicher die Ver-
armung und Verödung beschleunigender Faktor ging damit die
historische (Entwicklung, die dem Lande beschieden war, Hand in
Hand, worauf wir im nächsten Kapitel (S. 28) noch zu sprechen
kommen werden.
3. Das Jordantal liegt als eine schmale langgestreckte Zone
zwischen den beiden Hochlanden tief eingesenkt, wodurch eine völlige
Abgeschlossenheit vom Meere und von seinen Lustströmungen entsteht.
Im Sommer herrschen im Iordantal Süd- im Winter Nordwinde.
Immer sind die Temperaturen sehr hoch und in der heißen Zeit
geradezu unerträglich. In der zwischen hohen Terrassenwänden
eingeschlossenen und von jedem erfrischenden westlichen Luftzug ab-
gesperrten Niederung wird dann die Luft glühend erhitzt (bis ^5° C
im Schatten zur Mittagszeit) und steht zitternd über dem brennend
heißen Boden. Mit der Annäherung an das Tote Meer ver-
stärken sich alle diese Erscheinungen. Hier werden in der heißen
Zeit liuli bis September) Tagestemperaturen von 52° C erreicht.
Der Winter des Iordantales ist dagegen angenehm. Die Tempe-
ratur ist erträglich, ihre tiefsten Punkte liegen zwischen 0° und C,
am Toten Meer etwa bei 5° C (Dezember). Schneefälle und
Fröste sind ganz unbekannt, und die durch die gelegentlichen, aller-
dings stets spärlichen Niederschläge erquickte üppige, tropenartige
Vegetation des Talgrundes gewährt dann durch den Gegensatz zu
den kahleren hängen ein malerisches Bild von großer Schönheit.
Die Ernte findet infolge der günstigen Verhältnisse im Iordantale
schon Anfang April bis Mitte Mai statt, während sie in anderen
Landesteilen je nach ihrer Lage später vorgenommen wird, am
spätesten aus dem Plateau von Jerusalem (Mitte Mai bis Mitte
Juni).
Iv. Kapitcl|:
Geologische und geograpbifebe Gefamtüberlicbt
1. Geologie: Das Land westlich und östlich des Jordan be-
steht seiner geologischen Zusammensetzung nach in der Hauptsache
aus tafelartigen, hellfarbigen Aalksteinablagerungen, die der jüngeren
Kreidezeit, also der oberen Abteilung des Mittelalters der Erde,
angehören. Auch am Aufbau der Hochgebirge im Norden Libanon,
Landes 5. Mos. 11, 10—Is. Auch der lveg, sich von dieser Abhängigkeit durch
Anwendung künstlicher Bewässerung soviel wie möglich freizumachen, war den
alten Israeliten wohl bekannt, wie neben gelegentlichen Bemerkungen der Bibel
(z. B. predige? 2, 4—6) zahlreiche Reste solcher Anlagen im heutigen Palästina
zeigen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv. Kapitel: Geologische und geographische Gesamtübersicht 9
Antilibanon und Sermon nehmen diese Aalke teil, wobei sie von
einer gleichfalls der Rreideperiode zuzurechnenden Sandsteinzone x)
unterlagert werden. Besonderen Wert erlangen die Ablagerungen
Nach. tliruternai. Geol.ekrte v. Europa
*) Die Sandsteinzone ist für die Wasserversorgung von großer Wichtig-
keit. Durch die durchlässigen Aalke der höheren Gebirgspartien rinnen Regen-
und Schneeschmelzwasser bis aus den undurchlässigen Sandstein hinab. Hier
sammeln sich die Sickerwasser und treten als Czuellen zutage, ans denen das
Vorland mit Wasserläusen gespeist wird. Dieser Czuellenreichtum der Hoch-
gebirge an der Sandsteingrenze wird an vielen Stellen des Alten Testamentes
rühmend hervorgehoben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
12
Iv. Kapitel: I. Das Küstengebiet
liegenden Kraterbergen erzeugt worden sind. Da wo sich die
basaltische Gesteinsdecke der Verwitterung zugänglich zeigte, hat
sich ein fruchtbarer Boden gebildet, der weite striche des Ostjordan-
landes im Altertum zu hoher Blüte gelangen ließ.
Die Tätigkeit aller dieser Vulkane, zu denen noch einige in
der Landschaft Moab kommen, ist längst erloschen. Mit dem
Ausgang der Tertiärzeit hat sie ihr Ende erreicht, um von da an
bis zu unseren Tagen nicht mehr zu erwachen.
2. Geographische Einteilung: Unter Berücksichtigung der über
den geologischen Bau Palästinas gemachten Ausführungen läßt
sich die folgende Einteilung des Landes in vier nordsüdliche
Längszonen vornehmen, die ihrerseits wieder von ostwestlichen
aus der Oberflächenform sich ergebenden Trennungslinien in Unter-
abteilungen zerlegt werden:
I. Das Küstengebiet,
Ii. Das Bergland westlich des Jordan oder Ivestpalästinen-
sifches Bergland,
Hi. Das ^ordantal (heute El-Ror — Einfenkung),
Iv. Das Hochland östlich des Jordan oder Ostpalästinensisches
Hochland.
I. Das Küftengebiet
Das Aüstengebiet zieht sich von Ber-ftus (heute Beirut) vor-
dem Hochlande westlich des Jordan her bis es im Süden mit der
Küste rechtwinkelig umbiegend in die Sinaihalbinsel übergeht. Wir
haben in ihm keine ausgesprochene Ebene vor uns, wie uns der
Anblick der Karte glauben machen könnte, sondern ein von zahl-
reichen Mügeln durchsetztes Gebiet, das sich gegen das Meer hin
allmählich senkt. Seine Breite ist eine von Norden nach Süden
zunehmende. Bis unterhalb T^rus ist es durch die hart an das Meer
herantretenden westlichen Ausläufer des Libanon auf einen äußerst
schmalen Küstensaum beschränkt. Südwärts gewinnt die Küstenzone
an Breite, deren Maximum sie in der Gegend von Gaza erreicht.
Der Tharakter der Küste und des Hinterlandes ergibt für das
Küstengebiet zwei größere Abteilungen:
Der nördliche Teil mit der Ebene von Akko,
2. Der südliche Teil gebildet aus der Ebene Saron und der
Sephela.
Der nördliche Teil reicht südwärts bis zum Karmelgebirge,
das als Ausläufer des Berglandes von Samaria wie eine Halb-
infel in das Mittelmeer vordringt. Die Küste weift mehrfache,
wenn auch meist geringe Gliederung durch flache Buchten auf,
deren bedeutendste der durch das Karmelgebirge gebildete Busen von
Akko ist. Die Städte Sidon und Akko (ptolemai's) sind in solchen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv. Kapitel: I. Das Küstengebiet
13
Buchten gelegen, während Beatus (Beirut) und Tyrus (heute Sur)*)
auf Landvorsprüngen erbaut wurden. Die ganze Küste ist durchaus
felsig aber meist flach, nur die Südküste des Busens von Akko ist
sandig. Das Hinterland ist, wie oben erwähnt, im Norden äußerst
schmal und beginnt erst oberhalb Akko sich zu der gleichnamigen
Ebene auszudehnen, die bis an den Fuß des Karmel heranreicht
und dank ihres fruchtbaren Bodens noch heute hinter der fandigen
Strandzone landeinwärts gut angebaut und bewohnt ist. Durch
eine nach Südwesten gerichtete kurze Halbinsel war hier bei der
Stadt Akko (später Ptolema'is) der einzige natürliche trafen Palästinas
geschaffen, der gegen West- und Nordwinde einen sicheren Schutz bot.
Diesem günstigen Umstand verdankt die Stadt schon sehr früh ihren
Ruf als Handelsplatz, den sie bis ins spätere Mittelalter bei-
behalten hat, wo sie besonders in der Zeit der Kreuzzüge „den
Sammelpunkt der Kriegsflotten der Abendländer und der Handels-
schiffe der italischen Republiken"^) bildete. Heute freilich hat sie
ihre Bedeutung infolge einer mehr und mehr zunehmenden Ver-
sandung an das im Süden der Bucht gelegene Haifa — besonders
seit Vollendung der Eisenbahn nach Damaskus — abtreten müssen,
wo auch ^898 unser Kaiserpaar landete. Von Gewässern des nörd-
lichen Küstengebietes sei der Litanifluß (Leontes) genannt, der aus
dem Libanongebiet kommend nördlich Tyrus in tiefeingeschnittenem
Tal das Meer erreicht, dann der Belus, an dem Akko liegt, und
schließlich der Kison, dessen sumpfige Userstriche den Süden der
Bucht von Akko bilden.
Das ganze im vorstehenden betrachtete Gebiet war der Wohnsitz
des mächtigen Handelsvolkes der Phönizier, einer kanaanitischen^)
Völkerschaft, die selbst in den Zeiten der größten Ausdehnung israe-
litischer Macht unter David und Salomo unabhängig verblieb.
Dahingegen hatten sie schon frühzeitig bald nach der Einwanderung
der Israeliten in das Westjordanland mit den das galiläische Berg-
land besetzenden Stämmen Asser und Sebulon rege Handels-
*) Die im Altertum so mächtige und blühende Handelsmetropole Tyrus
ist heutzutage ein vergessener und verkommener Vrt ohne jede Bedeutung.
Sidon dagegen, das heutige Saida, zeigt immer noch reges Leben in seinen
Straßen und Bazaren und läßt in den schöngepflegten Gärten und Pflanzungen
seiner Umgebung einen gewissen Wohlstand erkennen. Sein altes südliches
Hafenbecken ist heute ganz verschüttet und unbenutzbar. Das nördliche Becken
wird noch befahren, ist aber infolge seines geringen Tiefganges nur sür kleine
Fahrzeuge geeignet, so daß alle größeren Schiffe in Beirut, dem alten Bery-
tus, und in Haifa anlegen müssen, hieraus erklärt sich das gegenwärtig Über-
wiegen dieser beiden letztgenannten Städte gegenüber allen anderen Küsten-
Plätzen des Landes.
2) palästinajahrb. Vii, 59^, Seite {37.
3) Uber die Kanaaniter und die übrigen vor den Israeliten in Palästina
ansässigen Völkerschaften, vgl. die Ausführungen auf S. 55 ff.
4) Uber die Stammesverteilung, auf die hier und im folgenden hingewiesen
wird, sind die Ausführungen auf S. 58 f. zu vergleichen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]