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1. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 2

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
_ 2 _ 2. Oberflächengestaltung. Das Saar-Nahe-Gebiet ist als ein „bergiges Hügelland" zu bezeichnen, das aus einer Reihe unregelmäßig verlaufender, meist nicht langer Bergrücken mit einer Anzahl höherer Berge besteht. Die höchste Erhebung desselben ist der im Osten liegende Donnersberg mit dem 689 m hohen Königsstuhl. Im ganzen Gebiete sinden sich keine Hochebenen, wie auf dem Hunsrücken, auch haben die vielen meist tief eingeschnittenen Täler keine größere Breite, die des Saartales beträgt bei Saarbrücken noch nicht 1 km, bei Völklingen nur 250 m. Auf der rechten Saarselte kann man in unserm Kreise 5 in südwestlicher Richtung nach dem Flusse sich hinziehende Höhen- züge unterscheiden. Der bedeutendste ist der „Köllertaler Wald", der bei Michelsberg tm Kreise Ottweiler seinen Anfang nimmt und zwischen Völklingen und Malstatt durch die kurzen Schluchten des Frommersbaches und des Alsbaches und die etwas längere des Burbaches breit nach der Saar abfällt. Auf ihm liegt die höchste Erhebung des Kreises, der Wackenhübel, 416 in über dem Meere. Bei Holz beträgt die Höhe des Waldes noch 398 m, am Kiesberg 373 m und am Schooksberg 379 m. Bis zum Dorfe Ritterstraße sinkt er nicht unter 340 m, erhebt sich dann aber am Hochberg wieder auf 352 m. Westlich vom Köllertaler Wald zieht sich in derselben Rich- tung das Köllertal nach der Saar hin, ein ziemlich breites Ge- lände mit flachen Talmulden. Der westlich von letzterem nach der Saar verlaufende Rücken erhebt sich nicht über 300 m. Ebenso steil wie nach Westen fällt der Köllertaler Wald nach Osten, in das .enge Fischbachtal, ab. Zwischen diesem und dem etwas breiteren Sulzbachtal liegt ein schmaler Rücken ohne besondere Erhebungen, 30—40 m niedriger als der Köllertaler Wald, nach der durchführenden Straße die Grühlingsstraße genannt. Höher ist der Rücken, der zwischen den Tälern des Sulz- baches und des Scheidterbaches sich hinzieht, und zwar erreicht er bei Neuweiler die Höhe von 346 m, bei den Siebeneichen von 301 m. Der große Bartenberg hat 360 m, der Gehlen-

2. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 3

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
berg 355 m, der Schwarzenberg 368 m und der große Homburg 310 m Meereshöhe. Vorgelagert sind diesem Rücken an der Saar der Kaninchesberg, früher Stromberg genannt, mit 266 m und der isolierte, langgestreckte Halberg mit 275 in. Die beiden letztgenannten Rücken, sowie das Fischbach- und Sulzbachtal werden im Nord-Osten durch einen von Merchweiler bis in die Gegend von Elwersberg und weiterhin verlausenden Höhenzug begrenzt, der bei Erkershöhe 377 m und bei Bildstock 360 m Meereshöhe hat. Ter auf der linken Seite des Scheidterbaches sich hinziehende Höhenrücken, durch das tief eingeschnittene Tal des Grumbaches gespalten, hat seine höchste Erhebung auf dem Hufeisen mit 381 m. Der kleine Stiefel ist 340 m, der Scheidterberg 355 m, der Steinacker 344 m hoch. Auf den letztgenannten Höhenzug folgt das gegen die Saar hin etwas breitere Tal des Fechinger- baches in nordwestlicher Richtung verlaufend. Südlich von diesem Bache zieht sich saarauswärts bis in die Gegend von Hanweiler ein Höhenzug hin mit den Erhebungen des Perdsberges mit 340 m, des Augenberges mit 358 m und des Ransbacherberges mit 368 m. Östlich sällt derselbe nach Bliesransbach und der Blies hin auf 250—204 m, erhebt sich aber jenseits dieses Dorfes im Scharrenberg wieder bis zu 376 m. Die Saar liegt bei Kleinblittersdorf 191 m, bei Saar- brücken 187 m und bei Völklingen 182 m über dem Meeres- spiegel. Auf der linken Saarseite steigt Güdingen gegenüber der Stiftswald bis 335 rn steil aus dem Tale auf und verläuft als plateauartiger Rücken nach Westen und Südwesten. An der Saar selbst solgen von St. Arnual an flußabwärts die durch Talschluchten getrennten Höhen des Winterberg (mit Denkmal zur Erinnerung an 1870) 298 m hoch, des Reppers- berg 267 m, des Trillers 271 m und des kleinen Exerzierplatzes 260 m, die steil nach der Saar absallen. Weniger steil ist der Abfall des letzteren Platzes nach Süden, nach dem Spicherer- berg hin durch den großen Exerzierplatz, der noch 240 m hoch ist. Weiter nach Westen hin ziehen sich die kurzen Rücken des

3. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 4

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 4 — Schanzenberges und des Engenberges (287 m) an der Saar hin, ebenfalls steil nach derselben abfallend. In der Gegend von Gersweiler laufen einige von Süden her kommende Höhenzüge aus, deren höchste Erhebungen der Schachtberg 278 m, und der Hühnerscherberg, südlich von Fürstenhausen 311 in Höhe haben. Der Abfall beider nach der Saar und der des letzteren nach der Rossel ist steil. Noch weiter nach Westen ziehen sich zwischen den Tälern der Rossel und des Lauterbachs und auf der linken Seite des letzteren niedrige Höhenrücken nach der Saar in Nordost- Itcher Richtung hin. Einzelne Erhebungen auf denselben sind links des Lauterbachs der Schoßberg 267 m, die halbe Welt 259 m, der Rollenberg 245 m, rechts desselben der Ameisen- berg, Mühlenberg, Schweizerberg, 283 in, Steinberg 282 m, Käseberg 264 m, zwischen St. Nikolas und Naßweiler der Elenzberg 251 m, der Meisenberg bei Karlsbrunn 291 m. 3. Gewässer. Alle Wasser des Kreises fließen mittelbar oder unmittelbar Iber Saar zu. Diese entspringt in 2 Quellen im nördlichen Teil des Westabhangs der Vogesen, die eine, die weiße Saar, am Nordhang des Donon im Schirmecker Wald, die andere, die rote Saar, am Nordhang des Totenkopfes an der Dononstraße, in je 538 m Meereshöhe. Beide vereinigen sich bei Hermelingen (232 m), von wo der Fluß in nördlicher und auch teilweise nordwestlicher Richtung bis Saargemünd fließt. Bis Güdingen bildet er dann die Grenze des Reichslandes und unseres Kreises und tritt unterhalb dieses Ortes in denselben ein. Bis zum Halberg behält er nun noch seine nördliche Richtung bei, wendet sich von da eine kurze Strecke nach Südwest und durch- fließt nun den Kreis in westlicher Richtung bis zu seinem Aus- tritt aus demselben unterhalb Wehrden. Von hier aus geht sein Lauf, meist in nordwestlicher Richtung bis zu seiner Mündung bei Conz. — Die Saar hat eine Länge von etwa 237 km, von denen 30 auf unfern Kreis fallen.

4. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 6

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 6 — 4. Geognostische Zusammensetzung. Das ganze, oben erwähnte Saar-Nahe-Gebiet gehört der Steinkohlenformation an, und zwar der jüngeren Zeit derselben. Man nimmt an, daß zwischen dem Urgebirgskern der Vogesen, des Schwarzwaldes und des Odenwaldes im Süden und dem rheinischen Schiefergebirge im Norden, ein langer, breiter Graben gewesen, nicht so tief als die großen Karbonbecken in Nordfrank- reich und Mitteldeutschland, die mit Meereswasser gefüllt waren. Im Saar-Nahe-Becken finden sich keine Meeres- und Kalk- ablagerungen. Nur das Vorkommen einer Salzquelle in der Tiefe von 1157 m in einem Bohrloche bei Wiebelskirchen läßt schließen, daß zeitweilig Meereswellen in unser Becken eingedrungen sind. In dieser flachen Niederung entwickelte sich nun eine reiche Welt von Süßwasserpflanzen, meistens Farren, Sigillarien, Lykopodiaceen u. a.; im ganzen sind weit über 200 Arten nach- gewiesen. Fließendes Wasser hat dann zerfallene und abgebröckelte Steine vom Ufer und den Randgebirgen herabgeführt und über den Pflanzen aufgehäuft, so daß diese fest zusammengepreßt, verwesten und allmählich zu Kohlen wurden. Dies hat sich im Laufe der Jahrhunderte oft wiederholt, und da der Pflanzen- bestand an dem einem Orte größer als am anderen war, so sind bald größere, bald kleinere Flöze entstanden. In denselben hat man hie und da noch ganze Stämme gefunden, die in ver- steinerter Gestalt sich bis in die darüber liegenden Steinschichten erstrecken. In dem Schieferbrei, der vom nördlichen Randgebirge herabgeschwemmt wurde und später erhärtete, haben sich sehr viele Abdrücke von Pflanzen erhalten. Auch Reste von Tieren, nämlich von Muscheln und Käfern hat man gefunden, die wie die Pflanzen alle auf Süßwasser hinweisen. Von größeren Tieren hat man noch keine Spuren gefunden, es sei denn, daß man eine länglich-runde Versteinerung als die Exkremente eines solchen ansehen kann. Das ganze Kohlengebirge setzt sich demnach zu- sammen aus abwechselnden Schichten oder Flözen von Kohlen, Konklomeraten, Kohlensandstein, Schiefer, Letten, auch Tonstein und Toneisenstein.

5. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 7

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 7 - Das eigentliche Kohlengebirge hat man in 2 größere Ab- teilungen geteilt: 1. die obere flözarme, mit den obern, Mittlern und untern Ottweiler Schichten; 2. die untere flözreiche, mit den Mittlern und untern Saarbrücker Schichten. Diese Unterscheidungen werden gemacht nach der verschiedenen Beschaffenheit der Kohlen selbst und der darüber oder darunter liegenden Steinmassen. Die obern und Mittlern Ottweiler Schichten, die in der Gegend von Dirmingen bis Breitenbach in der Pfalz nach- gewiesen sind, enthalten keine abbauwürdigen Flöze. Aus den untern Ottweiler Schichten werden nur einige Flöze bei Schwal- bach, Lumerschied und Wahlschied abgebaut. Auch in den obern Saarbrücker Schichten findet sich kein Flöz, das die Mühe des Abbaus lohnte. Die meisten abbauwürdigen Flöze enthalten die Mittlern und untern Saarbrücker Schichten. Die ersteren, eine große Anhäufung von Flözen, die sogenannten Flammkohlen sind erschlossen durch die Gruben von Wadgassen bis Reden, von Fürstenhausen, Burbach und die des Rosseltales. Die wichtigste Abteilung der Saarkohlenablagerung bildet aber die untere Saarbrücker oder Fettkohlengruppe, die erschlossen ist durch die Gruben von Dudweiler bis Bexbach in der Pfalz, aber auch bei Burbach und in den lothringischen Gruben nach- gewiesen ist. Unter diesen Schichten hat man durch Bohrungen noch die sogenannten Rotheller Schichten in der Pfalz und bei Wiebelskirchen gefunden, die also als die bis jetzt bekannten ältesten des Kohlengebietes anzusehen sind, in denen aber noch keine bauwürdigen Flöze sich gezeigt haben. Bis wie weit das Kohlengebirge in die Tiefe hinabgeht, weiß man noch nicht. Das tiefste Bohrloch, das bei Wiebels- kirchen bis 1803 m hinabgetrieben ist, hat die Sohle noch nicht erreicht. Auch weiß man noch nicht, wie weit sich das Kohlen- gebiet nach Norden erstreckt. Es liegen aber diese verschiedenen Schichten nicht regel- mäßig übereinander, sie sind vielmehr durch eine große Zahl von Sprüngen, Hebungen und Senkungen, vielfach, so zu sagen, durch-

6. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 8

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 8 — einander gerüttelt. An vielen Orten bilden die Kohlenflöze, die doch zur Zeit ihrer Bildung horizontal lagen, mit dem darüber oder darumliegenden Gestein völlige Mulden oder Sättel. Da nun auch die Schichten des Kohlengebirges am ganzen Süd- abhange des Hundsrückens im allgemeinen nach Südosten und die des Südflügels des Gebietes vorherrschend nach Nordosten sich senken, so hat man das ganze Kohlengebiet wohl als eine Mulde oder als das „Saarbrücker Kohlenbecken" bezeichnet. Der ganze Südostfliegel des Gebietes ist durch einen von St. Avold bis in die Pfalz nachweisbar verlaufenden Sprung um 1500—2000 m in die Tiefe versunken. Es finden sich daher unter den Gesteinen, die über oder unter den Kohlenflözen liegen, nur wenige, die von den Urvogesen herrühren, d. h. granitischer Natur sind. Die Zahl der Sprünge, die kürzer oder länger zumeist parallel mit dem Hauptsprung, aber auch senkrecht gegen diese Richtung verlaufen, ist sehr groß. Daher kommt es vor, daß ein Flöz oft plötzlich abbricht, und erst viele Meter tiefer oder höher wieder aufgefunden wird, auch strecken- weise ganz verschwindet und sich erst in größerer Entfernung wieder zeigt. Mitunter sind auch durch diese „Verwerfungen" ältere Flöze über jüngere geschoben, bisweilen sind die letzteren ganz verschwunden, sodaß sogar ältere Schichten zu Tage austreten. Die Kohlenflöze selbst bestehen meist aus mehreren Bänken, die durch schwächere oder stärkere Zwischenmittel getrennt sind. Selten hat ein Flöz mehr als ein Meter reine Kohlen, eins in der Dudweiler Grube hat eine Kohlenbank von 3,40 in und eins im Rosseltal von 4 m; doch das sind Ausnahmen. Die Mächtigkeit der Flöze bleibt nichr immer gleich, sie wird stärker oder schwächer, je nachdem das Dach sich hebt oder senkt. Letzteres zeigt große Unregelmäßigkeiten, während die Flözsohle meist eben ist. Anzuführen ist noch, daß, während an der oberen Blies und der oberen und mittleren Nahe Eruptivgesteine, Porphyr und Melaphvr sich massenweise finden, in unserem Kreise nur ein schwacher Melaphyrstreifen bei Neuweiler, zutage austritt, der an der Durchbruchsstelle die Kohlen verkokt hat.

7. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 9

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 9 — Über dem eigentlichen Kohlengebirge sind verschiedene Schichten des sogenannten Rotliegenden aufgelagert, die nach den Orten ihres Vorkommens Kreuznacher, Waderner ic. Schichten genannt werden. Aus der Trias sind hier nur vertreten der bunte Sandstein und der Muschelkalk. Ein ziemlich breiter Streifen des erstem zieht sich auf der rechten Saarseite von Wellesweiler über Neun- kirchen, Stennweiler, Dudweiler, Scheidt, St. Johann bis Malstatt, auf der linken von Saarbrücken und dem Stiftswalde bis in den Warnt hin. Hieran schließt sich wieder ein solcher von Volk- lingen aus auf der rechten Seite des Köllerbachs nach Norden verlaufend an. Andere schmale Streifen ziehen von Elversberg nach Bildstock, von Dudweiler und Rußhütte bis auf die Höhe der Grühlingsstraße. Einzeln kommt Sandstein bei Quierschied und auf einigen Höhen des Köllertales vor. Muschelkalk findet sich auf der rechten Saarseite von Bisch- misheim flußaufwärts mit Gipseinschlüssen, letztere zumeist bei Bübingen. Ablagerungen aus der Diluvialzeit finden sich in allen Tälern, besonders in dem der Saar, vielfach in Höhen von fast hundert Meter. In dieser Zeit muß, nach diesen Gebilden zu schließen, das jetzige Saartal 40 Meter über dem heutigen, durch einen Bergriegel zwischen dem Winterberg und dem Halberg gesperrt gewesen sein. Der Fluß teilte sich daher bei St. Arnual in zwei Arme. Der linke, westliche, ging durch das Weihertal über den großen Exerzierplatz nach Forbach, von da östlich von Kreuzwald über Bisten zwischen Alt- und Neuforweiler hin, bis er westlich von Beaumarais das heutige Saartal erreichte. Der rechte, öst- liche Arm schlang sich um den Halberg herum bis zur Schaf- brücke hin. Hier fand wieder eine Gabelung statt, indem ein anderer Arm sich seinen Weg um den Kaninchesberg herum gebahnt hatte. Das ganze Tal lag demnach damals viel höher und hatte eine größere Breite als jetzt. Die Alluvialablagerungen dauern heute noch fort. Von deren Beschaffenheit hängt die größere oder geringere Fruchtbar- keit der Täler und aller Gelände ab. So z. B. ist der ganze

8. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 12

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 12 — und dann weiter verarbeitet. Material zur Straßenpflasterung findet sich im Kreise nicht, Ton oder Lehm fehlt wohl in keiner Gemeinde ganz, er wird in einigen größern Ziegeleien verarbeitet, eignet sich aber nicht zu Töpferwaren. Bemerkenswert ist noch, daß im Kohlengebirge auch ein Tonstein sich findet, aus dem feuerfeste Steine hergestellt werden. Salzquellen kommen im Kreise vor im Muschelkalk, eine kleinere bei Emmersweiler und eine größere bei Rilchingen. Diese ward von 1788 — 1830 zur Salzgewinnung benutzt, dient aber seit etwa 60 Jahren zu Badezwecken. Im Kohlengebirge selbst traten früher zwei Salzquellen zu Tage, sind aber jetzt ver- schwunden, eine bei der Stangenmühle und eine stärkere bei Sulzbach. Diese ward schon im 15. Jahrhundert benutzt, Salz zu gewinnen. Erneute Versuche, die die Grafen von Saarbrücken im 17. und 18. Jahrhundert zu demselben Zwecke anstellten, mußten wieder aufgegeben werden, da der Ertrag gar zu gering war. Um 1820 versuchte die preußische Regierung durch Boh- rungen die Quelle, die verschwunden war, wieder aufzufinden, aber ohne Erfolg. Hier ist noch anzuführen, daß von 1691 an bis gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts auf dem brennenden Berg bei Dudweiler Alaun gewonnen ward, der aus dem durch das Feuer gerösteten Alaunschiefer ausgelaugt wurde. Um 1668 nämlich war das Ausgehende eines Kohlenflözes in Brand geraten, der sich in die Tiefe fortsetzte. Durch Abmauerung ist er örtlich begrenzt, aber noch nicht ganz erloschen. Die Eisensteine, die im Kohlengebirge vorkommen, scheinen schon in vordeutscher Zeit verarbeitet worden zu sein. Man hat bei Friedrichstal unter den Resten einer uralten Eisenschmiede römische Münzen gefunden. Urkundlich wird 1429 zuerst eine Eisenschmiede im Sinnertal bei Neunkirchen erwähnt. Seit dieser Zeit sind Eisenhütten in Neunkirchen, Geislautern und dem Fisch- bachtale und anderen Orten nachweisbar, die alle, mit Ausnahme der Neunkircher- und Halbergerhütte, eingegangen sind. Die Burbacher Hütte ist erst nach der Mitte des vorigen Jahr- Hunderts und die Völklinger noch später entstanden. Bis gegen

9. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 14

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 14 — motoren, 24 Benzinmotoren, 3 Petroleummotoren, 7 Gasmotoren, 4 Dampfturbinen, 1 Pulsometer. Die Zahl der Dampfkessel beläuft sich auf 781, die der Grubenpferde auf 1667. Die Gesamtbelegschaft beträgt gegenwärtig rund 50 000 Personen, durch die in den letzten Jahren je 230 Millionen Zentner Kohlen zu Tage gefördert wurden. Nach einer allerdings nur wahrscheinlichen Berechnung wird die im ganzen Saargebiet vorhandene Kohlenmasse in etwa 330 Jahren abgebaut sein. Die Kohlen der unteren Saarbrücker Schichten, die söge- nannten Fettkohlen, werden zumeist nur zur Gas- und Koks- gewinnung, seltener zu Heizzwecken verwendet. Letzteren allein dienen die Kohlen der anderen Schichten, die Flammkohlen. In der letzten Zeit werden auch aus dem Kohlengries und -staub Briketts hergestellt. Gegenwärtig geht der tiefste Schacht auf Grube Delbrück 666 Meter unter Tag hinab, nicht ganz fo tief sind die Tief- fohlen auf den Gruben des Fischbachtales, Maybach und Brefeld, wohingegen die Grube Nordfeld in der Pfalz eine Tiefe von 846 Meter erreicht hat. b) Pflanzen. Von der Gesamtoberfläche des Kreises werden etwa 38 % zum Ackerbau benutzt, 42 °/0 sind mit Wald bedeckt. Der Ackerbau ist je nach der Bodenbeschaffenheit mehr oder weniger ergiebig. Am meisten bringt er in den Dörfern ein, wo sich Kalk findet, oder wo, wie im Saar- und Köllertal durch Abschwemmungen von den Höhen sich humusreiche Schichten gebildet haben. Das letztere galt früher als die Kornkammer der Gegend, besonders war der Köllertaler Hafer berühmt. Weniger ergiebig ist das Lauterbach- und Rosseltal, wo nur durch starke künstliche Düngung ein einigermaßen lohnender Er- trag erzielt werden kann. Von Getreide werden Roggen, Weizen, Gerste und Hafer gezogen. Jedoch genügt bei der großen Bevölkerung der Ertrag schon seit vielen Jahren nicht mehr, es müssen sehr große

10. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 16

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 16 — Von jagdbarem Wild kommen nur Rehe und Hasen vor, Schwarzwild nur in geringer Zahl noch im Warnt; Füchse und Dachse finden sich mehr, besonders in verlassenen Grubenbauten. — Schnepfen und Feldhühner sind nicht gerade selten. An Raubvögeln sind für die Gegend zu nennen, Habicht, Bussard, Sperber und einige Falkenarten, die jedoch wenig zahlreich sind, auch trifft man hie und da in einigen Wäldern etliche Kolkraben. Wasserhühner und Tauchenten kann man auf einigen Weihern beobachten, ebenda und besonders in der Saar halten sich auch Fischotter auf. die den ohnehin nicht zahlreichen Fischen nach- stellen. 7. Das Verkehrswesen. Von größeren durchgehenden Straßen führen durch den Kreis: Die Straßen Metz—mainz durch das Scheidter Tal, die Straßen Trier—straßburg von Eyweiler bis St. Arnual und die Straße Saarbrücken—bingen durch das Sulzbachtal. Stehende Brücken über die Saar sind 7 vorhanden: eine bei Kleinblittersdorf, drei bei Saarbrücken, eine bei Gersweiler, eine bei Luisental, eine bei Wehrden, außerdem noch zwei Eisen- bahnbrücken bei Saarbrücken und Wehrden, wovon die erstere noch einen Fußgängersteg hat. Die einzige Wasserstraße des Kreises ist die Saar, die von Saargemünd bis Ensheim bei Saarlouis in einer Strecke von 44 km kanalisiert und mit 6 Schleusen — Saargemünd, Güdingen, Saarbrücken, Luisental, Wehrden und Ensdorf — versehen ist. Von Saargemünd aus bildet nach Süden saarauswärts der von 1862 —1866 gebaute Saarkanal mit 66 km Länge die Verbindung mit dem Rhein- Marnekanal. Es besteht also für das Saargebiet und seine Industrie eine direkte Wasserstraße saarabwärts bis zur Mosel und weiter, und saarauswärts bis zum Rhein, dem Elsaß und der Schweiz und westwärts durch ganz Frankreich hindurch bis zum Mittelmeer, dem atlantischen Ozean und der Nordsee. Zum Zwecke der Verladung von Kohlen in die Schiffe ist zwischen St. Johann und Malstatt neben der Saar 1866 ein
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