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1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 10

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
10 Schleswig-Holstein. Bei Springfluten ist der Unterschied viel größer. Zm Kreise Lauenburg und zwischen Altona und Wedel ist das Nordufer der Elbe hoch und steil- dann wird es ganz flach. Schiffsverkehr auf der Elbe. Auf der Elbe herrscht ein ungeheurer Schiffsverkehr, von Hamburg stromaufwärts werden die Güter meistens auf gewaltigen Kähnen befördert. (In einen großen Elbkahn gehen 30 Eisen- bahnladungen.) In dem breiten Mündungsgebiet verkehren die größten See- schiffe und Segelschiffe jeder Art und Größe. Xdir nennen die Elbe unsre wichtigste Verkehrsstraße,- darum ist hier auch die größte Handelsstadt Deutsch- lands entstanden: Hamburg mit Altona, Wandsbek und Harburg. Schleswig-Holstein hieß in alter Zeit auch Nordalbingien oder Nordelbien. Zusammenfassung: Die Llbe bildet die Südgrenze von Holstein. Sie ent- springt auf dem Riesengebirge und mündet bei Cuxhaven. Sie berührt Schleswig- Holstein zuerst bei Lauenburg. Oberhalb Hamburgs teilt sich die Llbe in viele Arme. Zwischen den Llbdrmen liegen Inseln, die den Namen Werder führen. Das von der Llbe angeschwemmte Land nennt man Marsch. Die Elbe ist eine sehr wichtige Verkehrsstraße; darum ist hier Deutschlands größte Handelsstadt entstanden. Die Nebenflüsse der Elbe. Alle Zlüsse und Bäche aus dem süd- lichen Holstein fließen der Elbe zu. Ein Kluß, der nicht ins Meer sondern in einen andern Kluß mündet, heißt Nebenfluß. Die wichtigsten Nebenflüsse, die die Elbe aus Holstein aufnimmt, sind Bitte, Alster, Pinnau, ttrückau und ?>tör. Die Hille kommt aus Lauenburg. Sie wird bei Bergedorf schiffbar und mündet bei Hamburg. Alster, Pinnau und Krückau entspringen am Kisdorfer Wohld. Die Alster hat südliche Laufrichtung. Sie durchfließt ein schönes Tal. Vicht vor Hamburg erwetiert sie sich zweimal seeartig. Vie Erweiterungen heißen Außen- und Binnenalster. vie Mündung der Alster ist durch Schleusen abgeschlossen, darum gibt es in der Alster keine Ebbe und Flut. Pinnau und Krückau sind in ihrem Unterlauf schiffbar, ver bedeutendste Nebenfluß ist die Skör. (ver Name bedeutet wahrscheinlich großer Kluß.) Sie kommt aus der mitte Holsteins und nimmt zahlreiche Auen und Bäche auf. Bei Kellinghusen wird sie schiffbar. Bis Itzehoe können größere Schiffe ae- langen (2% m Tiefe). Die Nebenflüsse der Elbe sind ebenso wie die Elbe durch Deiche eingefaßt, damit sie die fruchtbaren Marschen nicht überfluten. Zusammenfassung: Vie Llbe nimmt aus Holstein Lille, Alster, Pinnau, lirückau und Stör auf. Alle Nebenflüsse sind in ihrem Unterlauf schiffbar. Ver bedeutendste Nebenfluß ist die Stör. § 7. ttreis Herzogtum Lauenburg. Lage. Grenzen. Das Herzogtum Lauenburg liegt im Südosten von Holstein. Es war früher ein selbständiger Staat. 1864 mußte Dänemark es abtreten. Seit dem Zahre 1876 ist es mit der Provinz Schleswig-Holstein verbunden. Lauenburg liegt zwischen Elbe und .Trave? doch erreicht es die Trave nicht ganz, weil Lübecker Gebiet dazwischen liegt. Es hat ungefähr die Korm eines Rechtecks, dessen nordsüdliche Ecklinie vom Elbe-Trave-Kanal gebildet wird. Auf der Grenze gegen Holstein fließt die Bille. Nach Osten

2. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 11

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 7. Kreis Herzogtum Lauenburg. 11 und Nordosten grenzt es gegen Mecklenburg. Eine natürliche Grenze (Ge- wässer oder Höhenzug) ist hier nicht vorhanden. Zusammenfassung: Lauenburg liegt im Südosten von Holstein, zwischen Elbe und Trave. Gegen Holstein bildet die Lille die Grenze. Im Gsten grenzt es an Mecklenburg. Lodenbeschaffenheit. vas Kartenbild von Lauenburg weist fast nur gelbliche oder bräunliche Zlächen auf- das Grün fehlt. Was grün gefärbt ist, ist weniger als 25 m hoch und ist als Niederungsland anzusehen. In den Niederungen findet man meistens feuchtes Wiesen- und Weideland. Während das übrige Schleswig-Holstein daran sehr reich ist, fehlt es hier fast ganz. Wo viele Wiesen und Weiden sind, kann Viehzucht betrieben werden. In Lauenburg wird wegen des Mangels an Grasland weniger Viehzucht betrieben als in den übrigen Teilen der Provinz- doch ist die Zahl der Schafe hier größer als in anderen Landes- teilen. Oer gelbliche Zarbenton be- deutet hohes Land, die braunen Siecke noch höheres Land oder Hügel. Lauenburg besteht dem- nach größtenteils aus Hügelland. Die Hügelketten im Osten unsers Landes bestehen meistens aus Lehmboden, und so ist es auch hier. Oer Lehmboden ist frucht- bar und vorzüglich zum Kornbau geeignet. In der Mitte ist eine sandige Hochfläche von geringer Zruchtbarkeit. Oer höchste Punkt ist der höchelsberg bei Geesthacht (97 in). Im Süden fällt das Land steil zur Elbe ab. Oieses bewaldete Ufer zeigt Täler und Schluchten von großer Schönheit. In Lauenburg ist der Kornbau Haupterwerbsquelle. Angebaut werden Roggen, Weizen, Hafer und Gerste. Wälder. Sachsenwald. Lauenburg ist sehr reich an schönen Wal- düngen. Mehr als ein viertel der gesamten Zläche ist Wald, viele Waldungen gehören dem Kreis- der größte Wald, der Sachsenwald, gehört dem Fürsten Bismarck, einem Enkel des großen Reichskanzlers. Er liegt im Winkel zwischen Elbe und Lille. In der Vorzeit war er noch viel größer als jetzt und bildete lange Zeit die Grenze zwischen den Sachsen, die Holstein bewohnten, und den östlich wohnenden Wenden. 3iu Walde findet man noch Reste von einem Grenzwall, den die Sachsen zum Schutz gegen die feindlichen wenden aufgeworfen hatten, wann der Sachsenwall angelegt flbb. 4. Kreis Herzogtum Cauenburg.

3. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 15

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 15 Geest zum Gemüsebau über, über die verschiedenen Drte pflegen die verschiedenen Gemüsearten nicht in gleicher Ausdehnung. Zede Gegend hat sich je nach dem Loden eine oder mehrere Gemüse- und Cbstarten auserwählt, denen sie ganz besondere Pflege angedeihen läßt. Berühmt sind Vierländer Erdbeeren und Frühkartoffeln, Zinkenwerder Meerrettich und Zwetschen, Altenländer Kirschen und Apfel, Glückstädter weiß- und Rotkohl. Oie sandige Geest erzeugt viel Spargel und Rhabarber. Oie Glückstädter Gemüsebauern haben mit ihrer Ware den weitesten Weg. Im Herbst bringen sie ihre Ernte an Kartoffeln, Kohl, Sellerie, Rüben, Wurzeln und (Dbst aller Art auf Ewern an den Altonaer Sischmarkt. Oas ganze Jahr hindurch beladen sie gemeinsam wöchentlich mehrere Eisenbahnwagen mit Grünwaren und senden sie an den Altonaer Markt. Aber ebenso hat wieder die Stadt die Landleute der weiten Umgebung mit allem zu versehen, was sie nicht selbst herstellen und gewinnen können, mit Kolonialwaren, Kleiderstoffen, Maschinen aller Art, Gerätschaften usw. So bilden die Bewohner der ganzen Landschaft, Städter und Landleute, gleichsam einen großen Haushalt, dessen Glieder die Arbeiten unter sich verteilt haben. Baumschulen. Doch gibt es in der Landschaft ein Gebiet, wo man sich um die Nähe der Großstadt wenig kümmert. Gleich nördlich von Eidelstedt beginnen in meilenlanger, ununterbrochener Zolge Baumschulen, voll von Sämlingen für Zorst- und Gartenzwecke. Oer Mittelpunkt dieses Baumschulbetriebs ist Halstenbek. Ganz ungeheuerlich ist die Zahl der jungen pflanzen, die hier erzeugt wird. In der wichtigsten Versandzeit von Mitte März bis Mitte Mai werden jeden Tag 30 bis 50 Eisenbahnwagen, mit jungen pflanzen beladen, in die weite Welt geschickt. Ab- nehmer finden sich in allen Teilen Deutschlands,- ja alle Nachbarstaaten und sogar Amerika stellen Käufer. Im herbst ist der Versand nicht so groß,' aber gegen 200 Millionen junger Fichten und ungeheure Mengen junger Obstbäume kommen dann zum Versand. Rosenzucht. Oie Umgegend von Pinneberg ist fast ebenso reich an Baum- schulen,' doch überwiegt hier die Zucht edler Rosen, viele hohe und niedrige Rosen- stämme werden an Gartenbesitzer verschickt. Aber ganze Rosenfelder dienen nur dazu, schöne Schnittrosen zu erzeugen, die nach allen Großstädten des Reichs ver- schickt werden. Besiedlung. Das südliche Holstein ist sehr dicht bevölkert, hier ist eine große Zahl von Städten und ansehnlichen Dörfern entstanden. Abgesehen von Hamburg, Kltona und Wandsbek, die in dem folgenden Abschnitt be- handelt werden, sind zu nennen: die Solbäder Bad Oldesloe und Lad Bramstedt, Pinneberg und Ütersen an der Pinnau, das industriereiche Elmshorn und die Schuhmacherstadt Barmstedt an der Rrückau, Wedel und Glückstadt an der Elbe. Zusammenfassung: Zum südlichen Holstein gehört das Gebiet zwischen Lille und tiaiser-lvilhelm-ttanal, zwischen Elbe und Bramau. In alter Zeit bildete es die Grafschaft Stormarn. Im Osten ist hügeliger Lehmboden, westlich davon eine sandige Ebene mit großen Heide- und Moorflächen; an der Elbe liegen die fruchtbaren Elbmarschen. Obgleich der größte Teil wenig fruchtbar ist, ist das Land doch dicht bevölkert. Vas rührt her von der Nähe Hamburgs. Von der Nähe der Großstadt wird auch die Erwerbsweise der Bewohner beeinflußt. Sie nähren sich von Milchwirtschaft, Schweine- und Geflügelzucht, Gemüse- und Obstbau. Bei Halstenbek sind große Baumschulen. Stelle die Städte Südholsteins zusammen und gib ihre Lage an!

4. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 17

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 17 Im Mittelalter schlug der Handel andere N)ege ein, und andere Völker wurden seegewaltig, vor allen Dingen ging der Reichtum dadurch zurück, daß die Herings- schwärme nicht mehr in der Tlbmündung zum Laichen erschienen. Oa kam Hamburg in Gefahr, seine Freiheit zu verlieren. Schleswig-Holstein wurde mit Dänemark unter einer Nrone vereinigt, und die Oänenkönige trachteten danach, die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Die Bürger wußten aber die Geld- not der Oänenkönige auszunutzen und er- kauften sich mehrfach die Erhaltung ihrer Rechte. Schlimmes mußte Hamburg in der Zran- zosenzeit vor 100 Jah- ren erdulden. Napoleon machte es zu einer fran- zösischen Stadt. Oer Handel stockte,- die Eng- länder raubten die Schiffe der Hamburger Kaufleute, und die Steuern und Abgaben für die Rriegenapoleons wurden immer drücken- der. Noch größer aber wurde die Not, als Na- poleon geschlagen wurde und sich nach Krankreich zurückziehen mußte,- denn nun wurde ham- bürg, das noch von fran- zösischen Truppen besetzt war, von den verbün- deten belagert. Oerntar- schall Oavoust zwang 20000 armehamburger, die Stadt zu verlassen, weil sie sich nicht für sechs Monate mit Lebens- mittein versorgen konn- ten. In der bitteren Winterkälte sind viele von ihnen umgekommen. Nach dem Nriege blühte der Handel nur langsam auf. Im Jahre 1842 traf die Stadt ein neues Unglück. Ourch eine dreitägige Feuers- brunst brannte der dritte Teil nieder. Ooch schöner und geräumiger wurde sie wieder aufgebaut. Die jetzige Größe Hamburgs hängt mit der Entstehung des neuen Deutschen Keiches zusammen. 1870 hatte die Stadt ungefähr 190 000 Einwohner, jetzt reichlich eine Million. Sievers, Heimatkunde von Schleswig-Holstein. 2 5ibb, 7. Hamburger Zleet,

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. uncounted

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Die vorliegende Heimatkunde ist bestimmt für die sechste und fünfte Klasse vollausgebauter Mittelschulen. Die nächstgelegene Landschaft wird noch in das Pensum der sechsten Klasse fallen; die übrigen Teile der Provinz werden dagegen in der fünften Klasse zur Behandlung kommen. Da die ganze Provinz als eine Gesamtlandschaft aufzufassen ist und der umfangreiche Stoff in dem Rahmen, der in den Lehrplänen der Erdkunde für die fünfte Klasse mit nur einer Wochenstunde eingeräumt ist, sich nur schwer bewältigen läßt, wird man sich wohl allgemein genötigt sehen, den Ausdruck „heimat- liche Landschaft" in dem Stoffplan für die sechste Klasse etwas weiter zu fassen, als ursprünglich gedacht ist/ Im Süden der Provinz wird matt wohl schon das ganze Gebiet der Niederelbe, im Westen die ganze Westküste, im Osten das gesamte Hügelland in der sechsten Klasse behandeln. Die Zeit, die man der eingehenden Behandlung der Provinz auf dieser Stufe widmet, ist gut angewandt. Ist der Stoff auch sehr umfangreich, so bietet er dafür doch den vorteil, daß er alle Landschaftstppen mit 5lus- nähme der Gebirgslandschaft vorführt. Heide und Moor, Marsch und Geest, sandige Ebene und lehmiges Hügelland, Düne und Haff, dazu ein großer Strom und das Meer treten auf, und die Behandlung an dieser Stelle und auf Grund des Erfahrungskreises des Kindes erspart Mühe und Zeit bei der Behandlung des folgenden Pensums, des Norddeutschen Flachlandes. Nur die erdkundlichen Verhältnisse der Heimat, die dem kindlichen Kuffassungsvermögen auf dieser Stufe zugänglich sind, haben Aufnahme ge- funden. Die schwierigeren wirtschaftlichen Verhältnisse sowie die geologischen Belehrungen sind dem Teil Iii der Erdkunde von lvehrhan-Filbrp angefügt. Altona, im März 1914. h. Sievers.

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
»>., 18 Schleswig-Holstein. Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver- tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters- Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie ein Netz die Stadt durchziehen. Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit. Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un- geheuren Last trägt. Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek- irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der Menschenstrom dahin. Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe. Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine. Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le- wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel. Altona. vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr schnelles Anwachsen. Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham- burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 21

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 21 Das hohe Elbufer findet seinen Abschluß bei Schulau (Wedel), Dort be- ginnt das flache Marschland. In Schulau sind vi.'le Zabriken. Zwischen Wedel und Ütersen ist die Gegend zu suchen, die in der Gudrun- sage genannt wird. Oer Name der Hetlinger Schanze ist noch in dem Dorf- namen Hetlingen erhalten. Rbb. 9. Blankenese mit dem Süllberg. <phot. von T. Roth, Blankenese > Nördlich von den Elbdörfern geht das Land in eine sandige und moorige Ebene über. Die Ortschaften zeigen hier ganz andern Charakter. In Eidel- stedt und Stellingen-Langenfelde sind viele Zabriken. In letzterem Orte ist der berühmte Tierpark Hagenbecks. Zusammenfassung: Auf dem hohen Steilufer der Elbe westlich von Altona führt eine der schönsten Ströhen Deutschlands durch die Elbdörfer nach Blankenese. Die Elbdörfer bilden einen großen Landhausbezirk. Bei Wedel beginnt das flache Elbufer. Wandsbek. Wie Altona im Westen, so schließt sich Wandsbek im Osten eng an Hamburg an. Wandsbek ist eine wichtige Industriestadt mit 35 000 Einwohnern. Alle Zabrikzweige sind vertreten. In Wandsbek lebte vor Wo Jahren der Dichter Matthias Claudius. Nach einer Zeitung, die er herausgab, wurde er der Wands- beker Lote genannt. Die Dörfer in der Umgebung von Wandsbek nehmen schnell an Bewohner- zahl zu. Da liegen die großen Zabrikdörfer Schiffbek (10 000) mit großen Jute- spinnereien und Sande (7000). Nördlich von Wandsbek liegen große Dörfer mit Landhäusern (Ahrensburg).

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 57

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 17. Nordschlesrvig. 57 3m Westen nimmt er zum Teil dünenhaften Charakter an. Nördlich von dem Höhenzug läuft eine weite, öde Heide- und Moorfläche mit diesem parallel. Leide, Höhenzug und Moorgürtel, zerlegen Schleswig in zwei fast gleiche Teile, von denen der nördliche Nordschleswig genannt wird. In der west- lichen Hälfte findet die einförmige, unfruchtbare Landschaft Mittelschleswigs ihre Zortsetzung- sie wird hier nur breiter und dehnt sich bis ans Meer aus. In der östlichen Hälfte findet ebenso die Landschaft Ostschleswigs ihre Kort- setzung- dort ist derselbe fruchtbare, hügelige Lehmboden wie weiter nach Süden- auch die Erwerbsweise der Bewohner ist dieselbe. Somit liegt nach den Kbb. 29. Nordschleswig. Lodenverhältnissen und nach der Wirtschaftsweise keine Veranlassung vor, von einer besondern Landschaft Nordschleswig zu reden. Weil aber die dortigen Bewohner eine dänische Mundart sprechen und — leider — auch zu einem großen Teile dänisch gesinnt sind, pflegt man von der Landschaft Nordschleswig, der Nordmark im engeren Sinn, zu reden. Die Bewohner Nordschleswigs. Die Bewohner gehören ursprünglich nicht zum Stamme der Dänen sondern zu den Juten. Nur in den östlichen Teilen sind sie stark mit Dänen vermischt. Die nordschleswigsche Mundart weicht auch ähnlich so von der dänischen Sprache ab wie das plattdeutsche von dem hochdeutschen. In den Kirchen wird noch dänisch gepredigt,' Schul-, Gerichts- und Amtssprache sind aber deutsch. In den Städten und den größeren Grten an der Eisenbahn nimmt die deutsche Sprache als Umgangssprache ständig an Ausdehnung zu. Die Nordschleswiger sind

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 24

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
24 Schleswig-Holstein. liegt Glückstadt. Diese Stadt wurde von dem dänischen König Christian Iv. mit der Absicht gegründet, den Hamburger Handel hierher abzulenken. Ives- wegen ist aber Hamburgs Lage viel günstiger für den Handel? Auf einer Geestinsel in der Marsch liegt das große Dorf Lägerdorf. Dort befindet sich ein großes Kreiöelager, das zur Herstellung von Zement abgebaut wird. — In Idilster sind bedeutende Gerbereien. Itzehoe und Rellinghusen, die beide an der Stör liegen, gehören schon mit zur Landschaft Ittittelholstein. Zusammenfassung: Sie Elbmarschen beginnen bei Wedel und begleiten die Elbe bis zum Raiser-Wilhelm-Nanal. Ihre größte Breite erreichen sie an der Stör. Sie sind von Holländern eingedeicht und besiedelt worden. Die größten Orte liegen auf dein Geestrand. Die Bewohner nähren sich von der Viehzucht (Pferde- und Rinderzucht). Bei Glückstadt blüht der Gemüsebau. In den Städten ist recht viel Industrie. Nenne die Flüsse, ^)ie der Elbe aus Holstein zufließen! N)o gibt es viele Baumschulen? lvo wird Gemüsebau betrieben? Nenne Fabrikorte in Südholstein! Inwiefern ist die Nähe Hamburgs von Einfluß auf die Erwerbsweise der Be- wohner in Südholstein? § 9. Ostholstein. Lage. Grenzen. Ostholstein wird im Norden von der Kieler Bucht, im Osten und Südosten von der Lübecker Bucht, im Süden von der Trave be- grenzt. Im Westen wird die Landschaft nicht scharf abgegrenzt, da das Hügel- land des Ostens allmählich in die sandige Hochebene der Mitte übergeht. Ost- Holstein ist eine Halbinsel, die nach dem wendischen Volksstamm der lvagrier, der bis ums Iahr Nw das Land bewohnte, ll)agrien genannt wird, von dieser großen Halbinsel bilden die Halbinseln probstei (zwischen Kieler Hafen und hohwachter Bucht) und Land Oldenburg (zwischen hohwachter und Neu- städter Lucht) kleinere Teile. Bodenbeschaffenheit. Ostholstein ist landschaftlich der schönste Teil Holsteins. Abgesehen von Fehmarn und Land Oldenburg, die eben sind, be- steht das ganze Land aus hügeligem Lehmboden von großer Fruchtbarkeit. Auf den hügelkuppen, die wegen ihres steilen Abfalls schwierig zu bearbeiten waren, sind meistens prächtige Buchenwaldungen erhalten geblieben. Die höchsten Punkte sind der Bungsberg (164 m) und der pielsberg (128 m). Zwischen den Hügeln sind viele liebliche Seen eingebettet. Die größten sind der plöner See und der Selenter See. Wegen seines Seenreichtums nennt man Gstholstein auch die holsteinische Seenplatte. Flüsse. Ostholstein wird größtenteils von der Schwentine und Traue entwässert. Die Schwentine entspringt auf dem Lungsberg. Sie durchfließt eine lange Seen- kette. Nach dem Ausfluß aus dem plöner See wendet sie sich nordwärts. Sie hat sich durch das Hügelland ein tiefes, an Naturschönheiten reiches Tal gewaschen. Lei Neu- mühlen mündet sie in den Kieler Hafen. — Im Fürstentum Lübeck entspringt die Trave. Sie fließt erst westwärts, dann nach Süden und von Oldesloe nach Osten. Bei Lübeck erweitert sie sich seeartig. Sie mündet bei Travemünde in die Neustädter

10. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 59

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 18. Größe. Volksdichtigkeit. — § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. 59 fruchtbarer Lehmboden, hier wird auch ttornbau betrieben. Daneben blüht aber Rinder- und Schweinezucht. Die nordschleswigsche Butter ist wegen ihrer Güte berühmt. Die Bewohner sind Iüten; sie sprechen eine dänische Mundart. Die wichtigsten Orte sind Sonderburg auf Alsen, Apenrade und Hadersleben. Iii. Zusammenfassende Übersicht. § 18. Größe. Volksdichtigkeit. Die Provinz Schleswig-Holstein ist 19 000 qkm groß und hat 1 620 000 Einwohner; es wohnen im Durchschnitt 85 Bewohner auf 1 qkm. Gegenden, die viel Industrie haben, zeichnen sich durch große Bevölkerungsdichtigkeit aus,- wo die Landwirtschaft Haupterwerbsquelle ist, da wohnen die Menschen weniger dicht. Schleswig-Holstein gehört zu der letzteren Gruppe. Wo die Landwirtschaft Grundlage des Erwerbs ist, da spielt die Bodenfruchtbarkeit in Bezug auf die Volksdichtigkeit eine große Rolle,' denn auf fruchtbarem Loden genügt eine kleinere Fläche zum Unterhalt einer Familie. Im allgemeinen sind auch in Schleswig-Holstein die fruchtbaren Gegenden dicht be- völkert (Angeln, Sundewitt und Alfen, Fehmarn), die unfruchtbaren dagegen nur dünn (Km? Segeberg, Mittelschleswig). Doch nicht immer trifft dies zu, weil auch noch andere Verhältnisse bestimmend auf die Volksdichtigkeit einwirken. Das fruchtbare Eiderstedt übertrifft an Dichtigkeit der Bevölkerung die unfruchtbaren Heidegegenden nur wenig, weil die Bewohner ausschließlich Viehzucht treiben und weil diese wenig Arbeitskräfte erfordert. Dieselben Verhältnisse herrschen in Nordfriesland und im westlichen Nordschleswig. In Gstholstein ist die Volksdichtigkeit geringer, als nach der Fruchtbarkeit des Bodens zu erwarten steht. Die Ursache davon ist das vorherrschen der großen Güter. Denn je mehr die Zahl der Kleinbauern steigt, desto mehr wächst die Bewohnerzahl. In der Nähe von Hamburg-Altona schreitet die Zerlegung der Bauernhöfe in kleine Stellen am schnellsten fort/ hier drängen sich deswegen die Bewohner enger zusammen. Km meisten tritt dies an solchen Stellen in Erscheinung, wo die Bewohner zum Gemüsebau übergehen,' denn dieser erfordert viele Arbeitskräfte, und schon ein kleiner Landbesitz genügt zum Unterhalt einer Familie. Noch mehr wächst die Bevölkerungszahl, wenn zu dem landwirtschaftlichen Betrieb andere Er- werbsarten hinzutreten. An der Küste nähren sich viele vom Zischfang (Kiel, Eckern- förde, Kappeln, Apenrade, Altona, Glückstadt) oder von Handel und Schiffahrt. Wichtige Handelsstädte sind Altona, Kiel, Flensburg. Die größte Bevölkerungsdichtigkeit ruft die Industrie hervor. Für die Industrie ist die Fruchtbarkeit des Bodens ganz neben- sächlich- sie blüht, wo der Loden Schätze zur Verarbeitung bietet oder wo gute ver- kehrswege die Zufuhr der Rohstoffe und Ausfuhr der Erzeugnisse erleichtern. Unser Land bietet der Industrie nur an wenigen Stellen Stoffe zur Verarbeitung,' man findet keine Kohlen, keine Erze. In Lägerdorf und an einigen anderen Stellen findet man Kreide. Dort sind Zementfabriken entstanden. Auf Sundewitt findet sich eine große Zahl Ziegeleien. Für die übrigen Fabrikzweige müssen die Rohstoffe aus der Ferne bezogen werden. Die wichtigsten Fabrikorte sind: Altona, Wandsbek mit Umgebung, Neumünster, Elmshorn, Itzehoe, Rendsburg, Kiel und Flensburg. § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft ist in Schleswig-Holstein Haupterwerbsquelle, und sie ist hier so hoch entwickelt, daß sie kaum in einem andern Teile Deutschlands übertroffen wird. Schleswig-Holstein liefert vorzügliche Pferde, und zwar Holstein besonders schnelle Reit- und Wagenpferde, Schleswig schwere, grobknochige Pferde für Lastfuhrwerk. Die schleswig-holsteinische Rinderzucht wird nirgends übertroffen, weder an Zahl
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