10 Schleswig-Holstein.
Bei Springfluten ist der Unterschied viel größer. Zm Kreise Lauenburg und
zwischen Altona und Wedel ist das Nordufer der Elbe hoch und steil- dann
wird es ganz flach.
Schiffsverkehr auf der Elbe. Auf der Elbe herrscht ein ungeheurer
Schiffsverkehr, von Hamburg stromaufwärts werden die Güter meistens auf
gewaltigen Kähnen befördert. (In einen großen Elbkahn gehen 30 Eisen-
bahnladungen.) In dem breiten Mündungsgebiet verkehren die größten See-
schiffe und Segelschiffe jeder Art und Größe. Xdir nennen die Elbe unsre
wichtigste Verkehrsstraße,- darum ist hier auch die größte Handelsstadt Deutsch-
lands entstanden: Hamburg mit Altona, Wandsbek und Harburg.
Schleswig-Holstein hieß in alter Zeit auch Nordalbingien oder Nordelbien.
Zusammenfassung: Die Llbe bildet die Südgrenze von Holstein. Sie ent-
springt auf dem Riesengebirge und mündet bei Cuxhaven. Sie berührt Schleswig-
Holstein zuerst bei Lauenburg. Oberhalb Hamburgs teilt sich die Llbe in viele
Arme. Zwischen den Llbdrmen liegen Inseln, die den Namen Werder führen.
Das von der Llbe angeschwemmte Land nennt man Marsch. Die Elbe ist eine
sehr wichtige Verkehrsstraße; darum ist hier Deutschlands größte Handelsstadt
entstanden.
Die Nebenflüsse der Elbe. Alle Zlüsse und Bäche aus dem süd-
lichen Holstein fließen der Elbe zu. Ein Kluß, der nicht ins Meer sondern in
einen andern Kluß mündet, heißt Nebenfluß. Die wichtigsten Nebenflüsse,
die die Elbe aus Holstein aufnimmt, sind Bitte, Alster, Pinnau, ttrückau und
?>tör. Die Hille kommt aus Lauenburg. Sie wird bei Bergedorf schiffbar
und mündet bei Hamburg. Alster, Pinnau und Krückau entspringen am
Kisdorfer Wohld. Die Alster hat südliche Laufrichtung. Sie durchfließt ein
schönes Tal. Vicht vor Hamburg erwetiert sie sich zweimal seeartig. Vie
Erweiterungen heißen Außen- und Binnenalster. vie Mündung der Alster ist
durch Schleusen abgeschlossen, darum gibt es in der Alster keine Ebbe und Flut.
Pinnau und Krückau sind in ihrem Unterlauf schiffbar, ver bedeutendste
Nebenfluß ist die Skör. (ver Name bedeutet wahrscheinlich großer Kluß.) Sie
kommt aus der mitte Holsteins und nimmt zahlreiche Auen und Bäche auf.
Bei Kellinghusen wird sie schiffbar. Bis Itzehoe können größere Schiffe ae-
langen (2% m Tiefe). Die Nebenflüsse der Elbe sind ebenso wie die Elbe durch
Deiche eingefaßt, damit sie die fruchtbaren Marschen nicht überfluten.
Zusammenfassung: Vie Llbe nimmt aus Holstein Lille, Alster, Pinnau,
lirückau und Stör auf. Alle Nebenflüsse sind in ihrem Unterlauf schiffbar. Ver
bedeutendste Nebenfluß ist die Stör.
§ 7. ttreis Herzogtum Lauenburg.
Lage. Grenzen. Das Herzogtum Lauenburg liegt im Südosten von
Holstein. Es war früher ein selbständiger Staat. 1864 mußte Dänemark es
abtreten. Seit dem Zahre 1876 ist es mit der Provinz Schleswig-Holstein
verbunden. Lauenburg liegt zwischen Elbe und .Trave? doch erreicht es die
Trave nicht ganz, weil Lübecker Gebiet dazwischen liegt. Es hat ungefähr
die Korm eines Rechtecks, dessen nordsüdliche Ecklinie vom Elbe-Trave-Kanal
gebildet wird. Auf der Grenze gegen Holstein fließt die Bille. Nach Osten
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
§ 7. Kreis Herzogtum Lauenburg. 11
und Nordosten grenzt es gegen Mecklenburg. Eine natürliche Grenze (Ge-
wässer oder Höhenzug) ist hier nicht vorhanden.
Zusammenfassung: Lauenburg liegt im Südosten von Holstein, zwischen Elbe
und Trave. Gegen Holstein bildet die Lille die Grenze. Im Gsten grenzt es an
Mecklenburg.
Lodenbeschaffenheit. vas Kartenbild von Lauenburg weist fast
nur gelbliche oder bräunliche Zlächen auf- das Grün fehlt. Was grün gefärbt
ist, ist weniger als 25 m hoch und ist als Niederungsland anzusehen. In den
Niederungen findet man meistens feuchtes Wiesen- und Weideland. Während
das übrige Schleswig-Holstein daran sehr reich ist, fehlt es hier fast ganz. Wo
viele Wiesen und Weiden sind,
kann Viehzucht betrieben werden.
In Lauenburg wird wegen des
Mangels an Grasland weniger
Viehzucht betrieben als in den
übrigen Teilen der Provinz-
doch ist die Zahl der Schafe hier
größer als in anderen Landes-
teilen.
Oer gelbliche Zarbenton be-
deutet hohes Land, die braunen
Siecke noch höheres Land oder
Hügel. Lauenburg besteht dem-
nach größtenteils aus Hügelland.
Die Hügelketten im Osten unsers
Landes bestehen meistens aus
Lehmboden, und so ist es auch
hier. Oer Lehmboden ist frucht-
bar und vorzüglich zum Kornbau
geeignet. In der Mitte ist eine
sandige Hochfläche von geringer
Zruchtbarkeit. Oer höchste Punkt
ist der höchelsberg bei Geesthacht
(97 in). Im Süden fällt das
Land steil zur Elbe ab. Oieses
bewaldete Ufer zeigt Täler und Schluchten von großer Schönheit.
In Lauenburg ist der Kornbau Haupterwerbsquelle. Angebaut werden
Roggen, Weizen, Hafer und Gerste.
Wälder. Sachsenwald. Lauenburg ist sehr reich an schönen Wal-
düngen. Mehr als ein viertel der gesamten Zläche ist Wald, viele Waldungen
gehören dem Kreis- der größte Wald, der Sachsenwald, gehört dem Fürsten
Bismarck, einem Enkel des großen Reichskanzlers. Er liegt im Winkel zwischen
Elbe und Lille.
In der Vorzeit war er noch viel größer als jetzt und bildete lange Zeit die Grenze
zwischen den Sachsen, die Holstein bewohnten, und den östlich wohnenden Wenden.
3iu Walde findet man noch Reste von einem Grenzwall, den die Sachsen zum Schutz
gegen die feindlichen wenden aufgeworfen hatten, wann der Sachsenwall angelegt
flbb. 4. Kreis Herzogtum Cauenburg.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Herzogtum_Lauenburg Mecklenburg Lauenburg Holstein Holstein Lille Mecklenburg Lauenburg Schleswig-Holstein Lauenburg Lauenburg Lauenburg Sachsenwald Lauenburg Sachsenwald Lille Sachsen Holstein Sachsen Herzogtum_Cauenburg
§ 8. Das südliche Holstein. 15
Geest zum Gemüsebau über, über die verschiedenen Drte pflegen die verschiedenen
Gemüsearten nicht in gleicher Ausdehnung. Zede Gegend hat sich je nach dem Loden
eine oder mehrere Gemüse- und Cbstarten auserwählt, denen sie ganz besondere
Pflege angedeihen läßt. Berühmt sind Vierländer Erdbeeren und Frühkartoffeln,
Zinkenwerder Meerrettich und Zwetschen, Altenländer Kirschen und Apfel,
Glückstädter weiß- und Rotkohl. Oie sandige Geest erzeugt viel Spargel und
Rhabarber.
Oie Glückstädter Gemüsebauern haben mit ihrer Ware den weitesten Weg. Im
Herbst bringen sie ihre Ernte an Kartoffeln, Kohl, Sellerie, Rüben, Wurzeln und (Dbst
aller Art auf Ewern an den Altonaer Sischmarkt. Oas ganze Jahr hindurch beladen
sie gemeinsam wöchentlich mehrere Eisenbahnwagen mit Grünwaren und senden sie
an den Altonaer Markt.
Aber ebenso hat wieder die Stadt die Landleute der weiten Umgebung mit allem
zu versehen, was sie nicht selbst herstellen und gewinnen können, mit Kolonialwaren,
Kleiderstoffen, Maschinen aller Art, Gerätschaften usw. So bilden die Bewohner der
ganzen Landschaft, Städter und Landleute, gleichsam einen großen Haushalt, dessen
Glieder die Arbeiten unter sich verteilt haben.
Baumschulen. Doch gibt es in der Landschaft ein Gebiet, wo man sich um
die Nähe der Großstadt wenig kümmert. Gleich nördlich von Eidelstedt beginnen in
meilenlanger, ununterbrochener Zolge Baumschulen, voll von Sämlingen für Zorst-
und Gartenzwecke. Oer Mittelpunkt dieses Baumschulbetriebs ist Halstenbek. Ganz
ungeheuerlich ist die Zahl der jungen pflanzen, die hier erzeugt wird. In der
wichtigsten Versandzeit von Mitte März bis Mitte Mai werden jeden Tag 30 bis
50 Eisenbahnwagen, mit jungen pflanzen beladen, in die weite Welt geschickt. Ab-
nehmer finden sich in allen Teilen Deutschlands,- ja alle Nachbarstaaten und sogar
Amerika stellen Käufer.
Im herbst ist der Versand nicht so groß,' aber gegen 200 Millionen junger Fichten
und ungeheure Mengen junger Obstbäume kommen dann zum Versand.
Rosenzucht. Oie Umgegend von Pinneberg ist fast ebenso reich an Baum-
schulen,' doch überwiegt hier die Zucht edler Rosen, viele hohe und niedrige Rosen-
stämme werden an Gartenbesitzer verschickt. Aber ganze Rosenfelder dienen nur
dazu, schöne Schnittrosen zu erzeugen, die nach allen Großstädten des Reichs ver-
schickt werden.
Besiedlung. Das südliche Holstein ist sehr dicht bevölkert, hier ist eine
große Zahl von Städten und ansehnlichen Dörfern entstanden. Abgesehen
von Hamburg, Kltona und Wandsbek, die in dem folgenden Abschnitt be-
handelt werden, sind zu nennen: die Solbäder Bad Oldesloe und Lad
Bramstedt, Pinneberg und Ütersen an der Pinnau, das industriereiche
Elmshorn und die Schuhmacherstadt Barmstedt an der Rrückau, Wedel und
Glückstadt an der Elbe.
Zusammenfassung: Zum südlichen Holstein gehört das Gebiet zwischen Lille
und tiaiser-lvilhelm-ttanal, zwischen Elbe und Bramau. In alter Zeit bildete
es die Grafschaft Stormarn. Im Osten ist hügeliger Lehmboden, westlich davon
eine sandige Ebene mit großen Heide- und Moorflächen; an der Elbe liegen
die fruchtbaren Elbmarschen. Obgleich der größte Teil wenig fruchtbar ist, ist
das Land doch dicht bevölkert. Vas rührt her von der Nähe Hamburgs. Von
der Nähe der Großstadt wird auch die Erwerbsweise der Bewohner beeinflußt.
Sie nähren sich von Milchwirtschaft, Schweine- und Geflügelzucht, Gemüse- und
Obstbau. Bei Halstenbek sind große Baumschulen.
Stelle die Städte Südholsteins zusammen und gib ihre Lage an!
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Eidelstedt Amerika Pinneberg Holstein Hamburg Kltona Wandsbek Bad_Oldesloe Pinneberg Elmshorn Holstein Lille Hamburgs
§ 8. Das südliche Holstein.
17
Im Mittelalter schlug der Handel andere N)ege ein, und andere Völker wurden
seegewaltig, vor allen Dingen ging der Reichtum dadurch zurück, daß die Herings-
schwärme nicht mehr in der Tlbmündung zum Laichen erschienen. Oa kam Hamburg
in Gefahr, seine Freiheit zu verlieren. Schleswig-Holstein wurde mit Dänemark unter
einer Nrone vereinigt,
und die Oänenkönige
trachteten danach, die
Stadt in ihre Gewalt zu
bringen. Die Bürger
wußten aber die Geld-
not der Oänenkönige
auszunutzen und er-
kauften sich mehrfach die
Erhaltung ihrer Rechte.
Schlimmes mußte
Hamburg in der Zran-
zosenzeit vor 100 Jah-
ren erdulden. Napoleon
machte es zu einer fran-
zösischen Stadt. Oer
Handel stockte,- die Eng-
länder raubten die
Schiffe der Hamburger
Kaufleute, und die
Steuern und Abgaben
für die Rriegenapoleons
wurden immer drücken-
der. Noch größer aber
wurde die Not, als Na-
poleon geschlagen wurde
und sich nach Krankreich
zurückziehen mußte,-
denn nun wurde ham-
bürg, das noch von fran-
zösischen Truppen besetzt
war, von den verbün-
deten belagert. Oerntar-
schall Oavoust zwang
20000 armehamburger,
die Stadt zu verlassen,
weil sie sich nicht für sechs
Monate mit Lebens-
mittein versorgen konn-
ten. In der bitteren
Winterkälte sind viele
von ihnen umgekommen. Nach dem Nriege blühte der Handel nur langsam auf.
Im Jahre 1842 traf die Stadt ein neues Unglück. Ourch eine dreitägige Feuers-
brunst brannte der dritte Teil nieder. Ooch schöner und geräumiger wurde sie wieder
aufgebaut.
Die jetzige Größe Hamburgs hängt mit der Entstehung des neuen Deutschen
Keiches zusammen. 1870 hatte die Stadt ungefähr 190 000 Einwohner, jetzt
reichlich eine Million.
Sievers, Heimatkunde von Schleswig-Holstein. 2
5ibb, 7. Hamburger Zleet,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Sievers
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Hamburg Schleswig-Holstein Hamburg Hamburgs Schleswig-Holstein
Vorwort.
Die vorliegende Heimatkunde ist bestimmt für die sechste und fünfte
Klasse vollausgebauter Mittelschulen. Die nächstgelegene Landschaft wird noch
in das Pensum der sechsten Klasse fallen; die übrigen Teile der Provinz
werden dagegen in der fünften Klasse zur Behandlung kommen. Da die
ganze Provinz als eine Gesamtlandschaft aufzufassen ist und der umfangreiche
Stoff in dem Rahmen, der in den Lehrplänen der Erdkunde für die fünfte
Klasse mit nur einer Wochenstunde eingeräumt ist, sich nur schwer bewältigen
läßt, wird man sich wohl allgemein genötigt sehen, den Ausdruck „heimat-
liche Landschaft" in dem Stoffplan für die sechste Klasse etwas weiter zu
fassen, als ursprünglich gedacht ist/ Im Süden der Provinz wird matt wohl
schon das ganze Gebiet der Niederelbe, im Westen die ganze Westküste, im
Osten das gesamte Hügelland in der sechsten Klasse behandeln.
Die Zeit, die man der eingehenden Behandlung der Provinz auf dieser
Stufe widmet, ist gut angewandt. Ist der Stoff auch sehr umfangreich, so
bietet er dafür doch den vorteil, daß er alle Landschaftstppen mit 5lus-
nähme der Gebirgslandschaft vorführt. Heide und Moor, Marsch und Geest,
sandige Ebene und lehmiges Hügelland, Düne und Haff, dazu ein großer
Strom und das Meer treten auf, und die Behandlung an dieser Stelle und
auf Grund des Erfahrungskreises des Kindes erspart Mühe und Zeit bei
der Behandlung des folgenden Pensums, des Norddeutschen Flachlandes.
Nur die erdkundlichen Verhältnisse der Heimat, die dem kindlichen
Kuffassungsvermögen auf dieser Stufe zugänglich sind, haben Aufnahme ge-
funden. Die schwierigeren wirtschaftlichen Verhältnisse sowie die geologischen
Belehrungen sind dem Teil Iii der Erdkunde von lvehrhan-Filbrp angefügt.
Altona, im März 1914.
h. Sievers.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
»>.,
18 Schleswig-Holstein.
Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste
Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend
einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver-
tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen
werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters-
Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an
Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den
Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von
dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter
auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie
ein Netz die Stadt durchziehen.
Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große
Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut
werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit.
Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu
schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl
sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie
in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch
einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von
einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man
bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un-
geheuren Last trägt.
Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek-
irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht
mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde
zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der
Menschenstrom dahin.
Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen
Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und
bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe.
Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische
Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den
größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger
Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine.
Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland
und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le-
wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene
Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel.
Altona.
vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr
schnelles Anwachsen.
Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen
Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham-
burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch
des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Personennamen: Mona Jochim_von_Lohe
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Hamburg Deutschlands Walters-
Hof Hamburg Hamburg Hamburg Holstein Hamburg Sachsen Rheinland Deutschlands Hamburg Schleswig-Holstein Kiel Altona Altona Hamburgs Hamburg
§ 8. Das südliche Holstein. 21
Das hohe Elbufer findet seinen Abschluß bei Schulau (Wedel), Dort be-
ginnt das flache Marschland. In Schulau sind vi.'le Zabriken.
Zwischen Wedel und Ütersen ist die Gegend zu suchen, die in der Gudrun-
sage genannt wird. Oer Name der Hetlinger Schanze ist noch in dem Dorf-
namen Hetlingen erhalten.
Rbb. 9. Blankenese mit dem Süllberg. <phot. von T. Roth, Blankenese >
Nördlich von den Elbdörfern geht das Land in eine sandige und moorige
Ebene über. Die Ortschaften zeigen hier ganz andern Charakter. In Eidel-
stedt und Stellingen-Langenfelde sind viele Zabriken. In letzterem Orte ist der
berühmte Tierpark Hagenbecks.
Zusammenfassung: Auf dem hohen Steilufer der Elbe westlich von Altona
führt eine der schönsten Ströhen Deutschlands durch die Elbdörfer nach Blankenese.
Die Elbdörfer bilden einen großen Landhausbezirk. Bei Wedel beginnt das flache
Elbufer.
Wandsbek.
Wie Altona im Westen, so schließt sich Wandsbek im Osten eng an Hamburg
an. Wandsbek ist eine wichtige Industriestadt mit 35 000 Einwohnern. Alle
Zabrikzweige sind vertreten. In Wandsbek lebte vor Wo Jahren der Dichter
Matthias Claudius. Nach einer Zeitung, die er herausgab, wurde er der Wands-
beker Lote genannt.
Die Dörfer in der Umgebung von Wandsbek nehmen schnell an Bewohner-
zahl zu. Da liegen die großen Zabrikdörfer Schiffbek (10 000) mit großen Jute-
spinnereien und Sande (7000). Nördlich von Wandsbek liegen große Dörfer
mit Landhäusern (Ahrensburg).
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
§ 17. Nordschlesrvig. 57
3m Westen nimmt er zum Teil dünenhaften Charakter an. Nördlich von dem
Höhenzug läuft eine weite, öde Heide- und Moorfläche mit diesem parallel.
Leide, Höhenzug und Moorgürtel, zerlegen Schleswig in zwei fast gleiche
Teile, von denen der nördliche Nordschleswig genannt wird. In der west-
lichen Hälfte findet die einförmige, unfruchtbare Landschaft Mittelschleswigs
ihre Zortsetzung- sie wird hier nur breiter und dehnt sich bis ans Meer aus.
In der östlichen Hälfte findet ebenso die Landschaft Ostschleswigs ihre Kort-
setzung- dort ist derselbe fruchtbare, hügelige Lehmboden wie weiter nach Süden-
auch die Erwerbsweise der Bewohner ist dieselbe. Somit liegt nach den
Kbb. 29. Nordschleswig.
Lodenverhältnissen und nach der Wirtschaftsweise keine Veranlassung vor, von
einer besondern Landschaft Nordschleswig zu reden. Weil aber die dortigen
Bewohner eine dänische Mundart sprechen und — leider — auch zu einem
großen Teile dänisch gesinnt sind, pflegt man von der Landschaft Nordschleswig,
der Nordmark im engeren Sinn, zu reden.
Die Bewohner Nordschleswigs. Die Bewohner gehören ursprünglich
nicht zum Stamme der Dänen sondern zu den Juten. Nur in den östlichen Teilen
sind sie stark mit Dänen vermischt. Die nordschleswigsche Mundart weicht auch ähnlich
so von der dänischen Sprache ab wie das plattdeutsche von dem hochdeutschen. In
den Kirchen wird noch dänisch gepredigt,' Schul-, Gerichts- und Amtssprache sind aber
deutsch. In den Städten und den größeren Grten an der Eisenbahn nimmt die deutsche
Sprache als Umgangssprache ständig an Ausdehnung zu. Die Nordschleswiger sind
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
24 Schleswig-Holstein.
liegt Glückstadt. Diese Stadt wurde von dem dänischen König Christian Iv.
mit der Absicht gegründet, den Hamburger Handel hierher abzulenken. Ives-
wegen ist aber Hamburgs Lage viel günstiger für den Handel? Auf einer
Geestinsel in der Marsch liegt das große Dorf Lägerdorf. Dort befindet
sich ein großes Kreiöelager, das zur Herstellung von Zement abgebaut wird. —
In Idilster sind bedeutende Gerbereien.
Itzehoe und Rellinghusen, die beide an der Stör liegen, gehören schon
mit zur Landschaft Ittittelholstein.
Zusammenfassung: Sie Elbmarschen beginnen bei Wedel und begleiten die
Elbe bis zum Raiser-Wilhelm-Nanal. Ihre größte Breite erreichen sie an der
Stör. Sie sind von Holländern eingedeicht und besiedelt worden. Die größten
Orte liegen auf dein Geestrand. Die Bewohner nähren sich von der Viehzucht
(Pferde- und Rinderzucht). Bei Glückstadt blüht der Gemüsebau. In den Städten
ist recht viel Industrie.
Nenne die Flüsse, ^)ie der Elbe aus Holstein zufließen! N)o gibt es viele
Baumschulen? lvo wird Gemüsebau betrieben? Nenne Fabrikorte in Südholstein!
Inwiefern ist die Nähe Hamburgs von Einfluß auf die Erwerbsweise der Be-
wohner in Südholstein?
§ 9. Ostholstein.
Lage. Grenzen. Ostholstein wird im Norden von der Kieler Bucht,
im Osten und Südosten von der Lübecker Bucht, im Süden von der Trave be-
grenzt. Im Westen wird die Landschaft nicht scharf abgegrenzt, da das Hügel-
land des Ostens allmählich in die sandige Hochebene der Mitte übergeht. Ost-
Holstein ist eine Halbinsel, die nach dem wendischen Volksstamm der lvagrier,
der bis ums Iahr Nw das Land bewohnte, ll)agrien genannt wird, von
dieser großen Halbinsel bilden die Halbinseln probstei (zwischen Kieler Hafen
und hohwachter Bucht) und Land Oldenburg (zwischen hohwachter und Neu-
städter Lucht) kleinere Teile.
Bodenbeschaffenheit. Ostholstein ist landschaftlich der schönste Teil
Holsteins. Abgesehen von Fehmarn und Land Oldenburg, die eben sind, be-
steht das ganze Land aus hügeligem Lehmboden von großer Fruchtbarkeit.
Auf den hügelkuppen, die wegen ihres steilen Abfalls schwierig zu bearbeiten
waren, sind meistens prächtige Buchenwaldungen erhalten geblieben. Die
höchsten Punkte sind der Bungsberg (164 m) und der pielsberg (128 m).
Zwischen den Hügeln sind viele liebliche Seen eingebettet. Die größten sind
der plöner See und der Selenter See. Wegen seines Seenreichtums nennt
man Gstholstein auch die holsteinische Seenplatte.
Flüsse. Ostholstein wird größtenteils von der Schwentine und Traue
entwässert.
Die Schwentine entspringt auf dem Lungsberg. Sie durchfließt eine lange Seen-
kette. Nach dem Ausfluß aus dem plöner See wendet sie sich nordwärts. Sie hat sich
durch das Hügelland ein tiefes, an Naturschönheiten reiches Tal gewaschen. Lei Neu-
mühlen mündet sie in den Kieler Hafen. — Im Fürstentum Lübeck entspringt die
Trave. Sie fließt erst westwärts, dann nach Süden und von Oldesloe nach Osten.
Bei Lübeck erweitert sie sich seeartig. Sie mündet bei Travemünde in die Neustädter
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
§ 18. Größe. Volksdichtigkeit. — § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. 59
fruchtbarer Lehmboden, hier wird auch ttornbau betrieben. Daneben blüht aber
Rinder- und Schweinezucht. Die nordschleswigsche Butter ist wegen ihrer Güte
berühmt. Die Bewohner sind Iüten; sie sprechen eine dänische Mundart. Die
wichtigsten Orte sind Sonderburg auf Alsen, Apenrade und Hadersleben.
Iii. Zusammenfassende Übersicht.
§ 18. Größe. Volksdichtigkeit.
Die Provinz Schleswig-Holstein ist 19 000 qkm groß und hat 1 620 000 Einwohner;
es wohnen im Durchschnitt 85 Bewohner auf 1 qkm. Gegenden, die viel Industrie
haben, zeichnen sich durch große Bevölkerungsdichtigkeit aus,- wo die Landwirtschaft
Haupterwerbsquelle ist, da wohnen die Menschen weniger dicht. Schleswig-Holstein
gehört zu der letzteren Gruppe. Wo die Landwirtschaft Grundlage des Erwerbs ist,
da spielt die Bodenfruchtbarkeit in Bezug auf die Volksdichtigkeit eine große Rolle,'
denn auf fruchtbarem Loden genügt eine kleinere Fläche zum Unterhalt einer Familie.
Im allgemeinen sind auch in Schleswig-Holstein die fruchtbaren Gegenden dicht be-
völkert (Angeln, Sundewitt und Alfen, Fehmarn), die unfruchtbaren dagegen nur dünn
(Km? Segeberg, Mittelschleswig). Doch nicht immer trifft dies zu, weil auch noch
andere Verhältnisse bestimmend auf die Volksdichtigkeit einwirken. Das fruchtbare
Eiderstedt übertrifft an Dichtigkeit der Bevölkerung die unfruchtbaren Heidegegenden
nur wenig, weil die Bewohner ausschließlich Viehzucht treiben und weil diese wenig
Arbeitskräfte erfordert. Dieselben Verhältnisse herrschen in Nordfriesland und im
westlichen Nordschleswig. In Gstholstein ist die Volksdichtigkeit geringer, als nach
der Fruchtbarkeit des Bodens zu erwarten steht. Die Ursache davon ist das vorherrschen
der großen Güter. Denn je mehr die Zahl der Kleinbauern steigt, desto mehr wächst
die Bewohnerzahl. In der Nähe von Hamburg-Altona schreitet die Zerlegung der
Bauernhöfe in kleine Stellen am schnellsten fort/ hier drängen sich deswegen die
Bewohner enger zusammen. Km meisten tritt dies an solchen Stellen in Erscheinung,
wo die Bewohner zum Gemüsebau übergehen,' denn dieser erfordert viele Arbeitskräfte,
und schon ein kleiner Landbesitz genügt zum Unterhalt einer Familie. Noch mehr
wächst die Bevölkerungszahl, wenn zu dem landwirtschaftlichen Betrieb andere Er-
werbsarten hinzutreten. An der Küste nähren sich viele vom Zischfang (Kiel, Eckern-
förde, Kappeln, Apenrade, Altona, Glückstadt) oder von Handel und Schiffahrt. Wichtige
Handelsstädte sind Altona, Kiel, Flensburg. Die größte Bevölkerungsdichtigkeit ruft
die Industrie hervor. Für die Industrie ist die Fruchtbarkeit des Bodens ganz neben-
sächlich- sie blüht, wo der Loden Schätze zur Verarbeitung bietet oder wo gute ver-
kehrswege die Zufuhr der Rohstoffe und Ausfuhr der Erzeugnisse erleichtern. Unser
Land bietet der Industrie nur an wenigen Stellen Stoffe zur Verarbeitung,' man findet
keine Kohlen, keine Erze. In Lägerdorf und an einigen anderen Stellen findet man
Kreide. Dort sind Zementfabriken entstanden. Auf Sundewitt findet sich eine große
Zahl Ziegeleien. Für die übrigen Fabrikzweige müssen die Rohstoffe aus der Ferne
bezogen werden. Die wichtigsten Fabrikorte sind: Altona, Wandsbek mit Umgebung,
Neumünster, Elmshorn, Itzehoe, Rendsburg, Kiel und Flensburg.
§ 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft.
Die Landwirtschaft ist in Schleswig-Holstein Haupterwerbsquelle, und sie ist hier
so hoch entwickelt, daß sie kaum in einem andern Teile Deutschlands übertroffen wird.
Schleswig-Holstein liefert vorzügliche Pferde, und zwar Holstein besonders schnelle
Reit- und Wagenpferde, Schleswig schwere, grobknochige Pferde für Lastfuhrwerk.
Die schleswig-holsteinische Rinderzucht wird nirgends übertroffen, weder an Zahl
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Sonderburg Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Segeberg Nordfriesland Nordschleswig Gstholstein Hamburg-Altona Kappeln Altona Altona Kiel Flensburg Lägerdorf Altona Wandsbek Elmshorn Itzehoe Rendsburg Kiel Flensburg Schleswig-Holstein Deutschlands Schleswig-Holstein Holstein