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1. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 8

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 8 — einem großen Becken oder einer Mulde („Thüringer Mulde"). Die tiefste Stelle des Beckens, die eigentliche Thüringer Ebene, zieht sich, durchschnittlich 4 Meilen breit, bei 160 bis 200 m Meereshöhe, oft- lich vom Eichsfelde zwischen der Hainleite und Erfurt hin; die Un- strut durchfließt sie, Sömmerda liegt ungefähr in der Mitte. Nach dieser Vertiefung hin stuft sich die hügelige Landschaft ab („Thü- ringer Stufenland"), und Flüsse, z. B. die Gera, die Wipper und Bäche brechen nach ihr durch. Den Südrand dieses Beckens bildet eine Hochebene, die mit wenigen Unterbrechungen westlich von der sondershänser Parzelle Geschwenda längs des Thüringerwaldes bis Rudolstadt läuft und den Norden unserer Oberherrschaften zum größten Teile bedeckt. Seine höchsten Kuppen, die im Schwarz- burgischen liegen, sind: der Reinsberg bei Plane (584 m), wo Kaiser Rudolf eine Raubburg 1200 zerstört haben soll, und der Sing erb e rg bei Singen (588 m) mit herrlicher Rundsicht. Auf diesem ist uach der Sage ein Schloß versunken. Die Wundermär berichtet darüber folgendes: Benachbarte Raubritter, die durch Schlemmerei in bittre Armut geraten waren, erschlugen den reichen Besitzer der Singerburg. Von dort aus beraubten sie Erfurter Mönche, die von einer Betfahrt nach Paulinzella zurückkehrten, ihrer Kleider. Nur einen von ihnen nahmen die Ritter zur Kurzweil mit hinauf in die Burg, und das war Dr. Luther. Einst, als die berauschten Ritter in tiefen Schlaf versunken sind, entflieht Luther, verflucht wiederholt die Burg, und sie versinkt mit den Zechbrüdern tief im Berge. Eine Vertiefung auf dem Berggipfel zeigt noch den Ort der ehe- maligen Burg an. — Andere Höhen sind der schön bewachsene Wil- l ingerb erg, der Steiger bei Keilhau, der Schloßberg bei Blankenburg. Besonders der letztere ergötzt durch seine Aussicht; aus ihm liegen die ausgebreiteten, vielbesuchten Ruinen des Greifen- steins („Blankenburg"), der Geburtsstätte Köuig (Kaiser) Günthers (geb. 1304). Die allzu magere Hochfläche des „schönen Feldes" (südöstlich vou Stadtilm) gehört zu diesem Höhenzuge. — Ein nord- westlicher Ausläufer dieses Randgebirges ist die Geraplatte, die sich das linke Gerauser entlang bis nach Arnstadt erstreckt und lner und im Gerathale nach Plaue zu steil abfällt. In sie mündet oas schroffwandige, von der Weiße durchflössen Jonasthal, am Aus- gange mit einem von kahlen Bergen umragten Kessel, im Hinter- qrunde mit einer Felsenzunge, dem sagenhaften Jungfernsprung. Der Waldsberg in der Parzelle Geschwende ist der höchste Punkt (715 m); Höhen mit reizender Aussicht sind: der Schloßberg oder Hausberg bei Plaue mit der Ruine Ehrenburg, die Alte- bürg (auch Schwedenschanze) bei Arnstadt; in alten Zeiten soll hier eine Burg gestanden haben. Westlich davon liegen die hohen, kahlen Pfenni gsberae. Im N. dieses Plateaus lagern (außer- halb der schwarzburgischen Grenze) die majestätischen Gleich en- berge mit ihren ehrwürdigen Burgen; dahinter schließen die male- rischen Seeberge Gothas den Horizont ab. — Jenseits der Saale

2. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 12

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
rungen. Bodenbeschaffenheit und Klima haben den edlen Acker- bau außerordentlich begünstigt; von ihm nähern sich die meisten Dörfer; die Gewerbe werden mehr in den Städten betrieben. Nur den Ortschaften am und auf dem Eichsfelde kann ihr dürftiger Boden nicht den nötigen Unterhalt gewähren; hier muß der Be- wohner seinen Verdienst vorzugsweise im Walde beim Holzhauen suchen. Viele Arbeiter gehen nach Beschäftigung in die Zucker- fabriken der Magdeburger Gegend („ins Land gehen"). Die Zeit der Bereitung des Rohzuckers führt den Namen „die Znckercampagne". Auch werden hier Weberei und Bleicherei stark betrieben. Die fruchtbaren Fluren der Niederungen erzeugen Getreide und Gemüse aller Art, auch edle Obstsorten, selbst den Mandelbaum bei Franken- hausen. Besonders ergiebig sind die Umgebungen Arnstadts und die Thäler der Helbe und Wipper in ihrem Umlaufe. Der Zuckerrüben- und Tabaksbau wird namentlich in den Niederungen der U. H. stark betrieben und ist im steten Wachsen begriffen. Der Weinbau, sonst hauptsächlich bei Rudolstadt, Blankenburg, Clingen (in der U. H.) und Frankenhausen betrieben, hat sein Gebiet zum größten Teil dem Feld- und Gartenbau abtreten müssen; an den steilen Wan- düngen des rechten Saalufers im Amte Leutenberg bedeckt die Rebe ansehnliche Strecken. — Die Rindviehzucht, noch mehr die Schaf- zncht werden sehr gepflegt; die Pferdezucht hat besonders in der U. H. einen bedeutenden Ausschwung genommen. An Salzquellen ist die schwarzburgische Hügellandschaft reich; wer sollte nicht von der „Frankenhäuser Butter"*) gehört haben? Das Mineralreich liefert außerdem: Knpfer und treff- liche Mühlsteine auf dem Kyffhäuser, Braunkohlen bei Frankenhausen und Bendeleben, wenig Marmor und Alabaster bei Badra. Tuffstein besonders bei Greußen und Klingen in der sonderhänsifchen U. H. und in der O. H. bei Schaala, Torf auf mehreren Stellen z. B. bei Greußen. An Sand-, Kalk- und Gipsbrüchen ist selbstverständlich kein Mangel. Merkwürdig sind die vereinzelten Partieen und Blöcke von Granit, Syenit, Quarz ?c. bei Spier, Greußen und andern Orten. — Versteinerungen kommen in Masse vor, namentlich im Muschelkalke, der den größten Teil der Hainleite und des Jlmgebietes bedeckt und bei Rudolstadt und Blankenburg am weitesten südlich reicht. Es finden sich darin Fischreste, Ammoushörner (von den Gehäusen**) ausgestorbener Weich- tiere, wie unsere Schnörckelschnecken, herrührend), viele Muscheln, die sogenannten Bonifaziuspfeunige (versteinerte Stielgliedchen von Seelilien, in Gestalt kleiner Pfennige***) :c. Bei Schlotheim und *) Scherzhafte Bezeichnung für das Frankenhäuser Salz. **) Diese haben Ähnlichkeit mit den Widderhörnern des Jupiter Ammon, einer Gottheit, welche die Libyer in Afrika unter Gestalt eines Mannes mit Widderhörnern verehrten. ***) Nach der Sage zahlte Bonifacius mit denselben in Ermangelung des Geldes.

3. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 18

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
- 18 — als selbständiger Zufluß oberhalb Artern (preußische Stadt) zur Unstrnt tritt. Um dem Salzwerke in Frankenhausen die nötige Wasserkraft zu verschaffen, leiteten Mönche schon im 12. Jahrhundert diesen Arm, „Kleine Wipper" genannt, durch einen uuter dem Hansenberge ins Bendeleber Thal führenden Tunnel ab und setzten sich dadurch ein ruhmvolles Denkmal für alle Zeiten. Über den Bendeleber und Thaleber oder Segelbach hinweg tritt die kleine Wipper unter dem neuen Namen „Frankenhäuser Wipper" in die alte schwarzburgische Salzstadt; gewürzt durch die abfließende Sole, führt sie unter der Stadt bis zur Mündung den Namen „Sol graben." Salzflora (die dem Salzboden eigentümlichen Gewächse) tritt hier auf. Die eigentliche Wipper („große Wipper") durch- bricht zwischen Sega und Günserode die Hainleite, berührt die auf preußischem Gebiete gelegene sondershäusische Domäne Kannawurf und wird bei Sachsenburg von der Unstrnt aufgenommen. 4) Den Riedgraben; er entquillt dem Schöße der Pfingst- berge unweit des fürstlichen Jagdschlosses Rathsfeld, begrüßt die Dörfer Udersleben und Jchstedt und mündet bei Artern. An größeren stehenden Gewässern sind besonders die Ober- Herrschaften reich. Die karpfenreichen Teiche im Bezirke Gehren und die ehemaligen Klosterteiche bei Panlinzelle umfassen allein mehrere hundert Morgen*). Die künstlich aufgestauten Flotzteiche des Waldes ersetzen die Bergseeen. Das größte, jedoch jetzt gäuzlich trocken liegende Wasserbecken der Unterherrschaft ist der gegen 145 Acker (3700 a) haltende ehemalige Klo sterteich bei Güttingen, schon 1411 ein See genannt. Das klare, reine, sauerstoffreiche Wasser des Waldes wird mit Erfolg zu künstlicher Forellenzucht beuutzt. — Rudolstadt und Blankenburg oesitzen besuchte Kalkwasser- und Fich- tennadel-Damps-Bäder, ersteres auch ein Sand- und römisches Bad, Frankenhausen und Arnstadt Solbäder, dieses außerdem Fluß-, Mutter- laugen-, Kiefernadel-, Kräuter-, Douche-, Dampf- und Dunstbäder. Anhang. Uberftcütstasek äer sließencken Gewässer. Die Saale empfängt links: 1) die Lothra (Quelle: Frankenwald), 2) die Loquih (Frankenwald) rechts mit der Sormitz (Frankenwald), 3) die Schwarza (Thüringerwald), rechts mit a) Habichtsbach, links mit b) Alsbach, e) Masse, d) Oelze, rechts mit e) Katze, f) Weißer Schwarze, links mit g) Breitenbach, rechts mit h) Menselbach, links mit i) Junkerbach, j) Finkenbach, rechts mit k) Mellenbach, links mit I) Mankenbach, rechts mit m) Lichte rechts mit *) 1 Morgen — 25,5 a

4. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 22

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 22 — Mehlspeisen vor; das Fleisch ist ihnen keine (Seltenheit. Wie mager find dagegen die Gerichte der meisten Gebirgsbewohner! Die gut schmeckende, aber wenig nährende Kartoffel spielt hier die Hauptrolle. Kennst du das Land, wo die Kartoffel blüht, Aus dunklem Grün der Tanne Zapfen glüht, Ein kühler West vom heitern Himmel weht, Die Buche still und hoch die Fichte steht? Kennst du das Land? Tahin, dahin, Zum Heimatsland, ach möcht ich gerne ziehn,*) Das liebe Brot, oft mit Kartoffeln gebacken, ist in den armen Hütten gewöhnlich nur Zukost, und die Mutter hängt notgedrungen auch den folgsamen Kindern^ den Brotkorb hoch. Fleisch kommt' in vielen Haushaltungen nur Sonntags und auch da in kleinen Por- , tionen auf den Tisch; um den Fleischgeschmack nicht bald verwischt zu sehen, bilden die knappen Fleisch'bifsen gewöhnlich den Schluß des Mahles. Eine Ausnahme machen in manchen Waldorten die Holzhauer und Köhler; die essen im Sommer täglich dreimal — Mehlbrei, auf dem aber auch immer die Fettaugen zu zähleu sind. Die „Frankenhäuser Butter"**) ist, wie so oft, die Haupt- oder gar die einzige Zuthat. Uuter den vieleu Kartoffelgerichten stehen die weithin berühmten Klöße („Knolle" oder „Knödel" aus fräukisch) oben an; Sonntags wenigstens müssen sie auf dem Tische dampfen. Ihr Name „Erdäpfelkloß ist die Löfuug zu dem Rätsel von A. Sommer: „Es sinn vier Silben: De ärschte ös rond; de zwäte un drötte besamm — ös a rond; de erschte, zwäte un drötte besamm —' ös a rond; de verte ös a rond; un alle viere besamm ös a rond". Die wilden Erzeugnisse des „Feldes und Forstes", als: ver- schiedene Kräuter (Kohl), Heidelbeeren, hauptsächlich Schwämme weiß die Kochkunst der Waldfrauen für die Küche vortrefflich zu verwerten. Lieblingsgetränke find bei allen Bewohnern Bier und Kaffee, der bei den Armen häufig eine ans Runkelrüben und (Sichorte gebraute Brühe ist. Mit dem Branntwein halten es leider auch .. viele. Das Tabakrauchen, zur Zeit des dreißigjährigen Krieges von spanischen, holländischen und englischen Kriegsvölkern einge- schleppt, übten zuerst Studenten und Soldaten. Obwohl die Geist- lichen die Tabakspfeifen „Höllenschlöte" nannten, wurde das Rauchen trohdem allgemeine Gewohnheit des männlichen Geschlechts. Die nationalen Volkstrachten hat die Mode fast ganz ver- drängt. In entlegenen Dörfern finden sich höchstens einige Greise, die unbeirrt bis zur Gruft ihrem Dreimaster (dreieckigem Hut), ihrem Pelzbartel, ihren ledernen Kniehosen und Gamaschen,-ihren langen, großknöpfigen Röcken treu bleiben, und wenige betagte Frauen, die sich ihres altthüringischen Krückeumautels uicht schämen. Der glatte Faltenmantel ist in Ausnahme gekommen. Das sonst *) Erste Strophe des Thüringer Waldliedes s, Seite 3. **) Scherzhafte Bezeichnung für das Frankenhäuser Salz.

5. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 24

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 24 — . Das rudolstäd tische Militär bildet das 3. Bataillon (Füsiliere) des 7. Thüringischen Infanterieregiments No. 96 (Stab und 1. Bataillon in Altenburg, 2. Bataillon in Gera), der 16. Brigade (Eommando Erfurt), der 8. Division (Erfurt), des 4. Armee- corps (Magdeburg), der 2. Armeeabteilung (Berlin); das sonders- häusische das 1. Bataillon (Musketiere) des 3. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 71 (Sitz Erfurt), der 15. Brigade (Sitz Erfurt), derselben Division :c. Ein jedes der Bataillone hat 1001 Kops Kriegsstärke. Das sondershänsische Militär liegt in 3 Käser- nen, das rndolstädtische in 1 Kaserne und in Bürgerquartieren. It. Die Fürstenhäuser. Der Ursprung des sch w arzburgischen Regentenhauses läßt sich nicht mit Sicherheit nachweisen; so viel steht jedoch fest, daß die Wurzel dieses stattlichen Herrscherstammes weit zurück reicht in die deutsche Geschichte. Unsere Fürstenhäuser sind entweder aus dem Hause Kevern- bürg, das seinen Sitz bei Arnstadt aus der in Trümmern liegenden Kevern- bürg hatte, hervorgegangen, oder die kevernburgischen und schwarzbnrgischen Grafen entsproßten demselben Stamme. Für letzteres sprechen die Verwechse- lungen ihrer Namen und ihr gemeinsames Wappen (ein gekrönter goldener Löwe im blauen Schilde). Schon zu den Zeiten Ludwigs des Bärtigen, des Stammvaters der thüringischen Landgrafen, der unter Kaiser Conrad Ii. (1039) nach Thüringen kam, muß das kevernbnrg-schwarzburgische Haus aus- gedehnte Ländereien besessen haben; von den Grafen Günther von Kevern- burg und Biso von Gleichen erkaufte der Bärtige die Walddörfer Altenberga und Reinhardsbrunn und nahe liegende Güter. Der älteste Graf, über den man bis jetzt die sicherste Kunde hat. ist Graf Sizzo, 'von einigen Geschichtsschreibern Sizzo der Dritte genannt, ein Zeitgenosse Barbarossas (1150). Er heißt bald Graf von Kevernburg, bald Graf von Schwarzburg, bald Graf von Thüringen. Seine Mutter war eine russische Prinzessin. In dem von ihm gestifteten Kloster zu Georgenthal bei Gotha liegt er begraben. Sizzo hinterließ 2 Söhne: Günther Iii. (Vi.), Gründer des Hauses Kevernburg, das 1385 erlosch, und Hein- rich I. (Vi.)**), Stifter des noch fortblühenden Hauses Schwarz bürg. Heinrich Iii. (Viii.), ein Zeitgenosse Kaiser Friedrichs Ii., nahm zuerst den Titel „von Gottes Gnaden" an, um die Würde eines freien Reichsstandes zu bezeichnen, -j- 1259 (S. Geschichtszahl 1227). Heinrich V. (X.) -j- 1285, ist der Begründer der Linie Blanken- burg, welche die anderen Verzweigungen*) des schwarzbnrgischen Hmscher- *) Der schwarzburgische Geschichtsschreiber Jovius nennt diesen Heinrich den Sechsten; Andere nennen ihn Heinrich den Ersten, da sich Grafen dieses Namens vor ihm nicht geschichtlich nachweisen lassen. Deshalb weicht auch bei den folgenden Grafen dieses Namens die Zahlbezeichnung immer um fünf ab. In den vorhandenen Urkunden ist kein unterscheidender Beiname zu finden. **) Diese sind: die Linie Rabenswalde, ältere und jüngere Linie Kevernburg, die Linien Schwarzburg - Schwarzburg , Schwarzburg-Wachsenburg und Schwarz- burg-Leutenberg.

6. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. IV

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— Iv — Ke nntnis des Wohnortes mit seiner nächsten Umgebung und des Heimatslandes verbinden. Um diese Runde zu vertiefen und zu vervollständigen, darf sie auf den höheren stufen nicht ganz unberücksichtigt bleiben; auch dieses wissen muß sich konzentrisch erweitern. Cin tieferes Verständnis für die geographische Lage, für die geologischen und staatlichen Verhältnisse des Wohnortes und für andere schwierige geographische partieen kann erst dem reiferen Kindesalter zu- gemutet werden. Können keine besonderen Stunden für den heimatkundlichen Unterricht in den oberen Klaffen eingestellt werden, so berücksichtige man den- selben bei dem allgemeinen erdkundlichen insofern, daß die entsprechenden partieen der entlegenen Lerne mit denen- der Heimat in parallele gestellt werden; und die Nähe wird so immer wieder ein erleichterndes (resp. beleuchtendes) Spiegel- bild der Lerne. Die Benutzung dieser Heimatskunde geschehe immer nach dem weisen Divide et irnpera !*) So gelangt man auch zu der Meisterschaft eines „weisen Schulmeisters", die stch in der Beschränkung zeigt. „Lieber Beschränkung, damit Vertiefung möglich sei." In Bezug aus Ausführlichkeit in der Behaud- lung halte man ungefähr folgende Ordnung fest. Den höchsten Rang nimmt immer der Wohnort mit feiner nächsten Umgebung ein; jedes Objekt, das dieses Terrain enthält, muß wo möglich betrachtet und auf geographischen Exkursionen an Grt und stelle angeschaut werden. „Recht sehen macht den Künstler. Man habe auch tausendmal von einem Gegenstande gehört, das Tiaentümliche desselben spricht zu uns nur aus dem unmittelbaren Anschauen." (Göthe). Auf zweiter Stufe stehen: die Hauptstadt und die Nachbarorte, auf dritter die anderen Städte und fernliegende Ortschaften, die in Verbindung mit dem Heimatsorte stehen (z. B. durch Handelsbeziehungen) oder fönst weger einer Merkwürdigkeit Beachtung verdienen. Diese Rangordnung halte man sowohl bei den physischen, als auch bei den politischen Verhältnissen der Heimat fest; jene, als bleibende, sind mehr zu betonen, was auch den Verf. bewog, die Grt- fchaften hydrographisch zu ordnen. Der Lehrer muß natürlich selbst Herr des Stoffes und in der Heimatskunde hinreichend bewandert sein und nach einem festen Plane im Lehrzimmer und bei den Spaziergängen verfahren, wo der Raum und der Charakter des Schriftchens eingehende Behandlung verbot, schaffe der Lehrer eine solche. Der politisch-statistische Anhang giebt unter anderem dem Lehrer ein Hilfs- mittel dazu, die Bevölkerungsdichtigkeit für einen Bezirk, eine Ortschaft, ja selbst für jede Wohnung feststellen zu lassen. Die stch durch saubere, genaue Zeichnung und seine Darstellung auszeich- nende Karte wird gewiß jedermann willkommen sein. Sie ist das wert meines Lreundes und Kollegen, des Oberlehrers Rich. Merten in Sondershausen.**) Dieselbe, sowie das revidierte, gut gestochene Wappen (berichtigt und neu an- gefertigt nach dem Lürstendiplom vom z. Juni J7|0) und der deutliche Druck beweisen, daß die Verlagsbuchhandlung keine Kosten scheute, das werkchen recht brauchbar zu machen. herzlichen Dank allen, die dem versasser bei dieser Ii. Auflage behilflich waren, namentlich meinem Kollegen, dem Herrn Kantor A. Hirschfeld in Immenrode für die reichen Notizen über die rudolst. Unterherrschaft. Auch in seiner neuen Gestalt gehe dieses Zchriftchen hinaus, einem schlich- ten Landmanne gleich, ausstreuend aufs neue den Samen echter Liebe zur Heimat, auf daß man allerorten in Wahrheit singen und sagen möchte: „Traute Heimat meiner Lieben!" D. v. *) Teile und du wirst herrschen! **) Eine Wandkarte der Heimat ist notwendiges Hilfsmittel beim Unterrichte in der Heimatskunde. Vortrefflich ist die ebenfalls von Oberl. R. M. gezeichnete Wand- karte über unsere U.-H. 1871. Selbstverl. Pr. 5,50 M. Eine Wandk. über die Oberherrschaften will er nächstens folgen lassen.

7. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 1

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
Die Jürstentünrer Schnxarzburg - Mudotstcröt und Schnxarzburg-Sonderkäufen. I. Lage, Grenzen, Bestandteile und Größe. Unsere beiden Fürstentümer liegen in Thüringen, dem Herzen Deutschlands. Auf der Karte Thüringens sich zurecht zu finden ist keine leichte Sache; die Landesgrenzen lausen gar zu bunt und kreuz und quer durcheinander, und die Zerstückelung hat nicht ihres- gleichen. Zu dieser Buntfarbigkeit trageu die schwarzburgischeu Lande ihr gutes Teil bei. Sie bestehen aus der Ober- und der Unter- Herrschaft; an jeder haben beide Fürstenhäuser Anteil. Jene liegt am Nordostabhange des Thüringerwaldes zwischen großherzogl.- und herzogl.-sächsischen, preußischen und reußischeu Besitzungen; diese, südlich vom Harz gelegen, wird meist von der preußischen Provinz Sachsen, nur im So. von dem weimarischen Amte Oldisleben und im W. von dem gothaischen Amte Völkenrode begrenzt. Jede dieser Herrschasten bildet wiederum kein geschlossenes Ganze. Die rudolstädter O. H. zerfällt 1) in das Hauptland, von wel- chem die alteuburger Exklave Am- melstedt umschlossen wird, 2) in das durch das meining'sche Für- stentnm Saalfeld abgetrennte Amt Leutenberg und 3) bis 6) in 4 Exklaven: W e i ß b a ch im So. vom Hauptlande, Angel- rode im W., Elxleben und Öströda im N. Die rudolstädter U. H. besteht 1) aus dem größeren Gebiete mit Frankenhausen und 2) und 3) aus deu 2 Parzellen: Schlotheim und Immen- rode mit Straußberg. j Das Fürstentum Schwarzburg- ; Rudolst. hat also 9 getrennte Teile. Die Ober- und Unterherrschaften sind in ihren äußersten End- punkten 6 Stunden von einander entfernt. Wallenhauer, Heimatskunde. 1 Die sondershäusische O. H. be- steht 1) und 2) aus dem durch rudolstädter Gebiet getrennten Bezirke Arnstadt und Gehren und 3) und 4) aus den 2 Par- zellen: Rock hausen im N., und Geschwenda im W. jener beiden Bezirke. Die sondershäusische U. H. bildet ein zusammenhängendes Ganze. Das Fürstentum Schwarzburg- Sondershausen hat folglich 5 ge- trennte Gebietsteile aufzuweisen.

8. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 2

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
- 2 — Die Größe der gesamten schwarzburgischen Lande beläuft sich auf 180 253 ha 71 a 28 □ m oder 32 Quadrat-Neumeilen und bald 254 da mit 151403 Einwohnern*), die in 17 Städten, 12 Markt- flecken und 228 Dorfgemeinden wohnen. Die größte Ausdehnung hat die O. H. in der Haupt- masfe von S. nach N., (der füdlichste Ort: Alsbach am Rennsteige, der nördlichste: Elxleben), die U. H. von W. nach O. (der West- lichste Ort: Keula, der östlichste: Ringleben). Die Fürstentümer liegen zwischen 50" 10' 26" und 51° 26' 25" nördlicher Breite und zwischen 28" 10' 4" und 29° 18' 29" östlicher Länge von Ferro. Ii. Die Landschaften. Gebirge. Gewässer. 1. Uebersicht der Gebirge. Das Hauptgebirge unserer Fürstentümer, zugleich das wich- tigste Gebirge ganz Thüringens, ist der Thiiringerwald, der im So., vom Wetzsteine bei Lehesten ab bis zur Saale den Namen Frankenwald führt; an seinem Nordostabhange liegt der südliche Teil der O. H. Er streicht südlich bis zur Werra; weiter östlich verliert er sich in der Hochebene des Frankenwaldes, zwischen ihm und dem Fichtelgebirge gelegen. Die Grenze seiner nördlichen und nordöstlichen Ausläufer bezeichnet eine von Eisenach über Ohrdruf, Plaue, Paulinzella, Blankenburg bis zur Schwarzamündung gezogene Linie; von hier ab bis zur Einmündung der Selbitz setzt die Saale die Grenzlinie fort. Nordöstlich von dieser Linie breitet sich zwischen dieser und dem Harze, der Werra und Saale das Thüringer Hiigel- land aus. Dasselbe steht durch das Eichsfeld mit den Weserbergen in Verbindung. Dieses Hügelland bedeckt den nördlichen Teil der O. H. und die ganze U. H; der größte Teil desselben ist preußisch und herzogl.-sächsisch; nur die beiden nordöstlichen Züge (Hainleite und Windleite mit Kyffhänsergebirge) sind fast ausschließlich schwarz- burgisch. Rechts von der Saale (bei Cumbach, einem 1 Viertel- stunde südlich von Rudolstadt gelegenen Dorfe) reihen sich die Heideberge mit dem Kulm an, und an diese schließt sich saal- aufwärts der Saalwald, der einen kleinen Teil des Leutenberg er Amtes bedeckt. 2. Die Gebirge im besonderen, a) Der Thüringerwald. Er ist eins der schönsten Ketten-Gebirge unseres großen Vater- landes. Gottes Hand hat über ihn viele Naturschönheiten ausge- gössen. Er bietet großartige Ansichten, Naturmerkwürdigkeiten und *) Nach der Volkszählung vom 1. Tecember 1880.

9. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 32

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 32 — Königsee (aus den Amtsgerichtsbezirken Königsee und Oberweißbach bestehend), Frankenhausen (die Amtsgerichtsbezirke Frankenhausen und Schlotheim umfassend). a) Oberherrschaft. Auf sie kommen 6 Städte, 8 Marktflecken, 134 Dörfer, 9026 Wohnhäuser, 13500 Haushaltungen mit 62 936 Einwohnern, 5 Amts- gerichtsbezirke, 2 Landratsämter. I. Ortschaften im Saalthale: (Nr. 1 bis 12). 1. Rudolstadt, Haupt-, Residenz- und Garnisonstadt, auf dem linken Ufer der Saale, über die hier eine schöne steinerne Brücke führt, 8747 Einw. in 727 Häusern und 2075 Haushaltungen.*) Durch ihre reizende Lage und durch ihre an Naturschönheiten so reiche Umgebung dürste sie unter allen thür. Residenzen die am meisten begünstigte sein, und mit Recht sagen ihre Bewohner: „'s giht doch nischt iber Rudolstadt". Schiller schrieb darüber an Körner: „Die Gegend ist außerordentlich schön; ich bin sehr über- rascht worden." Halbmondförmig lagern ihre meist geraden, breiten Straßen am Fuße des Schloßberges, aus dem die vielsensterige „Heidecksburg" wie eine Beherrscherin der Stadt und des Thales thront. Dieses Schloß faßt eine schöne Kirche, prachtvolle Säle, besonders den reichgeschmückten Festsaal mit wertvollen Gemälden, Sammlungen von alten kostbaren Gefäßen (darunter namentlich die sehr wertvollen Emailgefäße im kleinen Säulensaale), seltenen Waffen und Gemälden, eine reichhaltige Silberkammer mit einem Silberaufsahe, welchen die Beamten des Landes dem Fürsten Fried- rich Günther zu seinem fünfzigjährigen Regieruugsjubiläum (1864) verehrten. Auf diesem Schlosse zwang Katharina die Heldenmütige den blutdürstigen Herzog Alba, der bei ihr srühstückte, durch das Drohwort: „Fürstenblut für Ochfenblnt", ihren Unterthanen das geraubte Vieh zurückzugeben. Hier barg diese heldenmütige Gräfin mehrere Monate hindurch den Prediger Kaspar Aquila aus Saal- seld, aus dessen Kops Kaiser Karl V. einen Preis von 5000 Gulden gesetzt hatte. — Im Schloßhofe war 1793 das letzte aller Turniere; der Schloßgarten, zum teil Naturpark, zum teil mit künstlichen An- lagen und Springbrunnen geschmückt, bietet herrliche Aussichten. Am östlichen Fuße des Schloßberges die Ludwigsburg mit einem Naturalieukabiuet. das seltene und kostbare Exemplare, besonders aus der Tierwelt enthält. Daneben die 1879 gut restaurierte Stadt- kirche, „Andreaskirche zur Ehre Gottes" genannt; eine der schönsten Kirchen Thüringens, im spätgotischen Stile erbaut; sie hat einige bunte Fenster mit figürlichen Darstellungen (Kreuzigung und Auf- *) Die Bestimmungen der Einwohnerzahl nach der Volkszählung vom 1. December 1880.

10. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 4

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 4 — hier herrschen die Grauwacke (ein thoniges, sandsteinartiges Gestein) und der Thonschiefer vor. Die nordwestliche Halste bildet dagegen eine schmale, geschlossene Bergkette mit bedeutenden Gipfeln; Urge- birge oder Massengestein (Granit, Porphyr :c.) ist hier herrschend. Obschon die höchsten Bergkuppen (Beerbera 986 m, Schnee- kopf 977 m, Jnselsberg 917 m) nicht auf schwarzburgischem Gebiete thronen, so hat dasselbe dennoch eine Reihe ansehnlicher Gipfel auf- zuweisen, z. B.: Auf rudolstädter Seite: den großen Farmdenkopf (höchste Zinne des 5 Stunden im Umfange haltenden Wurzelberges bei Katz- Hütte und höchster Gipfel unserer Fürstentümer), 870 m, mit seinen mehr als 300 Jahre alten Riesentannen, von denen eine einzige 60 bis 70 Raummeter Holz liefert*); den Rollkops bei Scheibe 840 m; den Lindigskopf bei Katzhütte, 744 in; die Mensel- bacher Kuppe, 803 m; den Kirchberg bei Oberweißbach, 778 m ; den Henneberg im Sormitzgebiete, 706 m; die Barigauer Höhe, 622 m. Der erste und die 4 letztgenannten Berge bieten entzückende Aus- und Umsichten. Auf sondershänsischer Seite: den Rehberg, höchsten Punkt des Landes, 834 m; den Arolsberg am Rennsteige, 840 m; den Ersteberg, auch am Rennsteige, 840 rn; den Langenberg bei Gehren, 818 m; den Kienberg bei Öhrenstock, 782 m, beide mit herrlicher Aussicht; den großen Drei Herrn st ein (811 m) am Rennsteig, wo Sondershausen, Weimar und Preußen zusammen- grenzen. Die Perle der zahlreichen Thäler, die tief in den Kamm ein- schneiden, ist unser Schwarzathal, dessen Lob in weitester Ferne erschallt, es ist ein Längenthal. Die übrigen Thäler sind fast samt- lich Qnerthäler. Das Klima der „aufdem Walde" gelegenen schwarzbnrgischen Landesteile ist im ganzen rauh, richtet sich aber natürlich nach der Meereshöhe, welche der Ort hat, und nach der Richtung der Thäler. Am mildesteu ist es im Unterlaufe der Schwarza und Rinne und an der Saale hin, weniger mild bei Gehren und Breitenbach. Eine Frühlingswanderung giebt das lebendigste Bild der klimatischen Abstufungen. Während den Wanderer in den Niede- rungen der volle Frühling anlacht, findet er oft auf dem Gebirge die vollendetste Winterlandschaft mit riesigen Schneemassen und lustigem Schneegestöber. Die Winter sind da oben gar streng; beim Erwachen findet oft der Waldbewohner eine haushohe Schnee- maner um sein Hütte gebaut. In der rauhen Jahreszeit werden die meist einstöckigen Häuser, die ohnehin mit Brettern, auch wohl mit Schiefer beschlagen sind, mit einem dichten Mantel aus Reisig *) Einige dieser Riesentannen führen, bezeichnet von dem früheren Förster Liebmann, Namen berühmter Forstmänner und Naturforscher: Cotta, Humboldt?c. Eine Buche ist ausgezeichnet durch den Namen B. Sigismund.
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