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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 2

1912 - Trier : Disteldorf
Qeorg-Eckwmnstttut fr internattonete Sohulbuchtorechimg . _ . sc^Sbwsslk- cu^f^e und Selmatgeschichte. W/zos 1. Die Kelten. In alter Zeit war unser Land von den keltischen Volksstmmen der Treverer und Mediomatriker bewohnt. Die Hauptstadt der Treverer war Treveris (Trier), die der Mediomatriker war Metz. Die Treverer waren als kriegerisches Volk bekannt. Ihre Kriegstchtigkeit beruhte vornehmlich auf ihrer Reiterei, welche die beste und zahlreichste in ganz Gallien war. Einen groen Einflu auf die ffentlichen Angelegenheiten bei den Kelten hatten die Priester, Druiden genannt. An einsamer Waldes-statte oder in Hhlen unterwiesen sie die Vornehmsten des Volkes in den Geheimnissen der Religion. Dort waren auch die Opferaltre der Götter. Erinnerungen an das Druidentum sollen die Genovesa-hhle und die Hochburg im Pfalzeler Walde, die Heidenkapelle bei Saar-brcken sowie die Steinringe auf dem Hochwald und in der Eifel fem. Diese Steinringe dienten als Zufluchtssttten bei feindlichen Einfllen. Auch die beiden groen Steine bei Rentrisch und Blieskastel stammen aus der Keltenzeit. 2. Das trierische Land kommt unter die Herrschaft der Rmer. Im Jahre 58 v. Chr. rckte der rmische Feldherr Julius Csar mit einem Heere der die Alpen, um Gallien zu erobern. Im zweiten Jahre fiel er in das Land der Treverer ein. Diese setzten ihm einen verzweifelten Widerstand entgegen, aber sie unterlagen der rmischen Kriegskunst. An der Sttte des heutigen Luxemburg erlitten sie im Jahre 53 eine vollstndige Niederlage. Csar lie alsbald das trierische Gebiet mit Truppen besetzen. In spterer Zeit versuchten die Treverer fters, das rmische Joch abzuschtteln. Der letzte und heftigste Aufstand war i. I. 70 n. Chr. An demselben beteiligten sich auch die Mediomatriker. Trotz ver-zweiselter Gegenwehr wurden ihre Heere in den Treffen bei Bingen, Riol und Trier besiegt. So endete der unglckliche Freiheitskampf in demselben Jahre, da der rmische Feldherr Titus dem jdischen Reiche durch die Zerstrung Jerusalems fr immer ein Ende machte. [13ssb888s8s888s3888888@8ee88eee8iss0e8se88se] l4du-H 3w,<f2)

2. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 6

1912 - Trier : Disteldorf
6 minus und Paulinus, traten als mutige Verteidiger der katholischen Kirche gegen die Irrlehre des Arius auf, wodurch sie sich die Ver-folgung des Kaisers Konstantius zuzogen. Der hl. Paulinus starb in der Verbannung in Kleinasien; von dort wurde seine Leiche nach Trier bertragen. Unter Maximinus predigten der hl. Quiriakus an der Saar und der hl. Castor an der Untermosel. Auch der hl. Martinus hat während seines Aufenthaltes in Trier fr die Ausbreitung des Christentums im trierischen Lande gewirkt. 5. Spuren rmischer Kultur im trierischeu Lande. Vier und ein halbes Jahrhundert hat die Rmerschaft in unferin Lande gedauert, und während dieser Zeit ist Trier ein Jahrhundert lang Kaiserstadt gewesen. Daraus ist es zu erklären, da sich jetzt noch berall Spuren finden, die an jene Zeit erinnern. 1. Denkmale gallisch-rmischer Gtterverehrung finden sich bei Schwarzerden in Kreise St. Wendel, bei Bollendorf im Kr. Bitburg; Tempelanlagen sind bei Trier, Mhn, Dhronecken, Gusenburg, Saar-brcken u. a. O. gefunden worden. 2. Rmerstraen. Die Rmer hatten unser Land' mit einem Netz fester Landstraen durchzogen. Hauptstraenlinien zur Befrderung von Truppen waren die Strecken: Triercln der Bitburg und Jnke-rath; Triermainz der den Hunsrck; Trierstraburg der Pellingen, Wadern, Tholey, Ottweiler, Dudweiler nach der Saar, wo sie sich bei Alt-Saarbrcken am Fue des Halberges mit der Strae Metzmainz kreuzte; Triermetz der Conz, Tawern nach der Loth-ringer Hochebene. Zur Aufnahme von Besatzungen und zur Verpflegung einer durchmarschierenden Truppenabteilung waren an diesen Straen-linien kleine Festungen und Rastorte angelegt, wie Bitburg, Jnkerath, die Konstantinische Festung Neumagen, Alt-Saarbrcken. 3. Rmische Landhuser. An den Rmerstraen entlang und in deren Nhe lagen die Landhuser (Villen; der rmischen Grogrundbesitzer. Fundamente von solchen Villen sind an vielen Orten gefunden worden. Die Bewirtschaftung des Bodens lieen die vornehmen Rmer durch Sklaven oder durch Pchter besorgen. Pachtzahlungen finden wir oft auf rmischen Denkmlern bildlich dargestellt, so auf. der Jgeler Sule, den Grabdenkmlern von Neumagen. Diese Denkmler geben uns zugleich Kunde der die Art der Bodenerzeugnisse; so erkennen wir z.b., da der Weinbau an der Mosel zur Zeit der Rmer schon in hoher Blte stand. 4. Die gewerbliche Ttigkeit der Rmer ist ebenfalls auf jenen Denkmlern vielfach zur Darstellung gebracht, so auf der Jgeler Sule die Anfertigung und der Handel mit Wollentuch. Von der gewerblichen [Qbs38888bb83b88088ss3b6888ee888e8ese8ee0s8e

3. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 8

1912 - Trier : Disteldorf
8 3. Die Religion der heidnischen Germanen war eine Verehrung der gewaltigen Naturmchte. Alle Volksstmme verehrten als obersten Gott den Lichtgott Wodan oder Odin. Er war der Beschtzer der Krieger, der auf weiem Rosse im Brausen des Sturmes daherzog. Wlder und Berge, Bume und Tiere waren ihm heilig. Seine Him-melswohnung ist Walhalla, wo er die im Kriege gefallenen tapfern Helden mit Wildbret und Trinkgelagen ergtzt. An Wodan erinnern noch die Namen Odenwald, Godesberg, Godenstag (in Westfalen fr Mittwoch gebruchlich); ferner die Sagen von dem wilden Jger und dem wtenden Heer, das besonders in den zwlf heiligen Nchten zwischen Weihnachten und Dreiknigstag daherzieht. Als Gewittergott und Beschtzer des Landmannes wurde der Gott Donar verehrt, an den noch die Namen Donnerstag und Donnersberg erinnern. Der Kriegsgott Zin sowie die Gttinnen Freya und Ostara leben noch fort in den Namen Dienstag, Freitag, Ostern. Nicht in steinernen Tempeln, sondern in geweihten Hainen und Wldern verehrten die Germanen ihre Götter. Zur Zeit der Sommer-und Wintersonnenwende und zu Anfang des Frhlings waren die groen Jahresfeste, an denen groe Feuer zu Ehren der Gottheit empor-flammten. Daran erinnern die Johannis- und Martinsfeuer, an denen die Jugend sich heutzutage noch ergtzt. 7. Die Rmer in Germanien. 1. Eroberung des Landes. Der rmische Kaiser Augustus gab seinem Feldherrn Drnsus den Auftrag, Germanien zu erobern. In mehreren Feldzgen von 129 v. Chr. unterwarf Drusus alles Land bis an die Elbe, das sodann von dem Feldherrn Tiberius zu einer rmischen Provinz eingerichtet wrde. Auf Tiberius folgte Varus als kaiserlicher Statthalter von Germanien; dieser drckte die unter-jochten Volksstmme durch schwere Abgaben und verletzte den Stolz der freien Germanen durch schmachvolle Behandlung. 2. Arminius. Damals dienten viele edle germanische Jnglinge im rmischen Heere. Unter ihnen war auch Hermann, der Sohn eines deutschen Fürsten, von den Rmern Arminius genannt. Er war in frher Jugend als Geisel nach Rom gefhrt und in die Armee ein-gestellt worden, wo er sich allmhlich zur Stellung eines hheren Ossi-ziers emporgeschwungen hatte. Als solcher kam er mit dem Heere des Varus nach Germanien und zu seinem Volke, den Cheruskern an der Weser, zurck. Hier sah er die Schmach seiner Stammesgenossen, die unter rmischer Knechtschaft seufzten. Niemand war geeigneter als Arminius, sein Vaterland von dein Joche der Rmer zu befreien. ib888b8888s0038803038e88eese8ee88e8eegesees8ii]

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 10

1912 - Trier : Disteldorf
10 8. Die Vlkerwanderung. Im Jahre 375 brach von Asien her das wilde Reitervolk der Hunnen in Europa ein und veranlat? eine allgemeine Wanderung ger-manischer Volksstmme. Das war die groe Vlkerwanderung. Durch sie wurde das Rmerreich zertrmmert. Das germanische Volk der Westgoten fiel zu Anfang des 5. Jahrhunderts unter dem tapfern König Alarich in Italien ein und plnderte Rom. Alarich starb bald daraus in seinem Lager am Flusse Bnsento. Die Goten zogen darauf nach dem sdlichen Gallien und grndeten hier das Westgotenreich mit der Hauptstadt Tolosa. In Italien grndeten spter die O st g o t e n unter König Theodorich ein Reich mit der Hauptstadt Raveuna. Den Ostgoten folgte das germanische Volk der L a n g o b a r d e n in der Herrschaft der Italien. Ihre Hauptstadt war Pavia. Die an der Nordsee wohnenden Germanen-stamme der Angeln und Sachsen setzten nach Britanien der. Von ihnen erhielt das Land den Namen Angelland (England). Zur Bekmpfung der Westgoten hatte der rmische Feldherr Stilicho die Legionen vom Rhein herangezogen. Die schwache Besatzung, die am Rhein zurckgeblieben war, vermochte die nach Gallien vor-dringenden Germanen nicht aufzuhalten. Besonders zahlreich waren die Scharen der Franken. Von ihnen wurde Trier in der Zeit von 410428 viermal zerstrt. In der'mitte des 5. Jahrhunderts drangen auch die Hunnen unter ihrem Könige Attila der den Rhein, plnderten Trier und Metz und verheerten das ganze Land. Die Bewohner flohen in die Wlder der Gebirge, wo die Ringwlle ihnen Schutz boten. In einer furchtbaren Vlkerschlacht wurden die Hunnen von den vereinigten Rmern und Germanen bei Chalons besiegt; dadurch war Gallien von den wilden Horden befreit. 9. Besitzergreifung unseres Landes durch die Franken. 1. Eroberung des Landes. Das germanische Volk, welches um die Mitte des 5. Jahrhunderts unser Land dauernd in Besitz nahm, waren die Franken. In drei Gruppen drangen sie in Gallien ein. Die nrdlichsten oder salischen Franken breiteten sich im Rheindelta ans. Die Uferfranken, an den Ufern des Rheines sehaft, drangen aus der Rmerstrae von Cln nach Trier vor und grndeten in der Eisel Ansiedelungen. Die sdlichen oder chattischen Franken, in dem heutigen Hessen, dehnten sich die Mosel aufwrts bis nach Trier und Metz aus. Sie waren es hauptschlich, welche die Gegenden der Mosel und Saar in Besitz nahmen und deutsch machten. ^0888888888888003880088888086888888880888868!?]

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 12

1912 - Trier : Disteldorf
12 j88$S888888ss8ss Frankeilsrsten rumte Klodwig mit List und Gewalt aus dem Wege und lie sich zum Herrscher der alle Frankenstmme ausrufen. Damit war die Grndung eines einheitlichen Frankenreiches, das sich der ganz Gallien erstreckte, vollendet. Trier wurde im Jahr 509 mit dem Reiche Klodwigs vereinigt. 2. Klodwig wird Christ. Die Franken waren noch immer Heiden. Die Gemahlin Klodwigs, die burgundische Knigstochter Klotilde, war eine Christin und bemhte sich eifrig, auch ihren Gemahl zur Annahme des Christentums zu bewegen. Ein wunderbares Ereignis sollte endlich die Veranlassung hierzu werden. Zur Zeit, als die Franken Gallien eroberten, hatte auch das germanische Volk der Alamannen von seinen Wohnsitzen in Schwaben aus den Rhein berschritten und die Gegenden am Oberrhein in Besitz genommen. Von hier aus unternahmen sie Eroberungszge nach der Saar und Mosel hin, wo sie viele Niederlassungen grndeten. Im Jahre 496 unternahm Klodwig einen Kriegszug gegen die Alamannen. In der Entscheidungsschlacht (bei Zlpich?) geriet er in groe Be-drngnis. Da ihn seine Götter im Stiche lieen, flehte er zum Gott der Christen um Hilfe und gelobte, sich taufen zu lassen, wenn er ihm den Sieg verleihe, llrtd wirklich neigte sich alsbald der Sieg aus die Seite der Frauken, und die Alamannen erlitten eine vollstndige Niederlage. Klodwig hielt sein Versprechen und lie sich von dem Bischof Remigius zu Reims taufen. Seinem Beispiel folgten 3000 edle Franken. "Klodwig zeigte sich gegen den Bischof Remigius dadurch dankbar, da er der Kirche zu Reims groe Gter als freies Allod zum Geschenk machte; dazu gehrte auch der Hof Bischofsheim (Bisch-misheim) an der Saar. Klodwig war der erste germanische Fürst, der zum katholischen Christentum bertrat. Der Papst verlieh ihm den Ehrennamen: Allerchristlichster König". Diesen Titel fhrten alle Nachfolger Klodwigs auf dem frnkischen und franzsischen Knigs-throne. 3. Klotilde lebte nach dem Tode ihres Gemahls zu Tours. Hier am Grabe des hl. Martinns fhrte sie ein gottgeweihtes Leben, grn-dete Kirchen und Klster. Sie starb 548 und wird als Heilige verehrt. 4. Frnkische Staatsverwaltung. Die frnkischen Könige hatten keinen festen Herrschersitz; sie nahmen bald hier bald da auf den sogenannten Knigshfen oder Pfalzen Wohnung, die sich in den schn gelegenen Gegenden des Reiches befanden. In uuserm Lande waren dergleichen Kvnigshfe zu Trier, Pfalzel, Detzem, Erv, Bitburg, Echternach, Merzig, Wadgafsen, Vlklingen, Saarbrcken, Tholey, Kleinbittersdorf, Auersmacher n. a. Die meisten davon wurden spter an kirchliche Genossenschaften als freies -Allod bertragen. Ihbs08ss8@333s8880888388eee88se8js8ee8se8e89h]

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 14

1912 - Trier : Disteldorf
3038808088930880383? 14 eee8ee8e8868se888e^ 1. Die Klster 1. Grndung. Das erste Kloster wurde i. 1.529 von dem hl. Benedikt zu Monte Cassino bei Neapel gegrndet. Von hier aus der-breitete sich der Orden des hl: Benedikt in kurzer Zeit der Italien und Gallien. Im Frankenreiche wurden die Klster meist auf knig-lichen Gtern gegrndet, die von Mitgliedern der Knigsfamilie oder von andern vornehmen Franken dazu geschenkt worden waren. Im trierischen Lande entstanden zur Zeit der frnkischen Herrschaft die Bene-diktinerabteien St. Matthias, St. Maximin, St. Martin, St. Marien und St. Jrminen zu Trier, ferner Pfalzel, Mettlach, Tholey, Echternach und Prm. Bon Metz aus wurden fr den obern Saar- und den Blies-gan die Klster St. Arnual und Neumnster bei Ottweiler gegrndet, die jedoch nach der Regel des hl. Augustinus eingerichtet waren. In spteren Jahrhunderten entstanden noch zahlreiche Klster anderer Orden, so Himmerod, Wadgassen, Fraulautern, Springiersbach, die Klster der Ritterorden n. a. 2. Bedeutung der Klster. Die Klster haben nicht nur fr das Frankenreich, sondern fr ganz Deutschland eine hohe Bedeutung er-langt. In ihnen wurden die Missionare ausgebildet, welche die germanischen Volksstmme zum Christentum bekehrten. Von dem Kloster aus wurden fr die Bewohner- der Umgegend'christliche Pfarreien gegrndet und verwaltet. Dadurch bildete das Kloster den kirchlichen Mittelpunkt fr die Bevlkerung eines ganzen Gaues. Die Kloster-mnche unterwiesen die Bewohner auch im Landbau und machten sie dadurch sehaft. Inmitten einer rohen, kriegerischen Zeit bewahrten die Klster Knste und Wissenschaften, Geschichte und Schriften der alten Völker. Das Abschreiben von Bsichern der Griechen und Rmer, wie auch das Aufschreiben der Geschichte deutscher Völker war eine Haupt-oeschftigung der Mnche. In den Schulen der Benediktiner wurde die # Jugend nicht nur in der Religion, sondern auch in den niedern und hhern Wissenschaften, in Handwerken und Knsten unterwiesen. Die Benediktinermnche waren vortreffliche Baumeister und Bauhandwerker, wovon die alten Klosterbauten und Kirchen noch heute Zeugnis ablegen. Der hl. Benedikt hat durch seine Ordensgrndung ein geistiges Reich geschaffen, welches dazu berufen war, neues Leben aus den Ruinen der Vlkerwanderung erblhen zu lassen. 3. Weltliche Macht der Klster. Durch die Freigebigkeit der srn-tischen Könige und der Groen des Reiches gegen die Klster gelangten diese zu groem Reichtum an Gtern. Die aus den Gtern ansssige Bevlkerung war erbuntertanig und Zu Abgaben und Frondiensten verpflichtet. Die Klster besaen die Gerichtsbarkeit und manche sogar die Landeshoheit in den zugehrigen Besitzungen. Dadurch hatten sie einen groen Einslu aus die Geschicke des Landes und des Volkes. Sb888088883388888883838ses8s8s8ee8ee88es*Sessn]

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 16

1912 - Trier : Disteldorf
16 Ausfhrung dieses Planes beauftragte er seinen Schler Sturm. Dieser grndete darauf im Jahre 744 das Kloster Fulda, das in der Folge-zeit eine Pflanzsttte christlich deutscher Gesittung und Bildung ge-worden ist. 3. Tod des hl. Bonifatius. Im Alter von 74 Jahren erfate den hl. Bonifatius die Sehnsucht nach Vollendung des Missionswerkes bei den Friesen. Er bertrug das Erzbistum Mainz seinem Schler Lullus und reiste mit mehreren Gehilfen nach Friesland. Als er eines Tages die Neubekehrten bei der Stadt Dokkum erwartete, um ihnen das Sakrament der Firmung zu spenden, strmte pltzlich eine Schar bewaffneter Heiden auf ihn zu. Bonifatius erkannte, da fr ihn die ersehnte Stunde des Martyriums gekommen sei. Er verbot seinen Begleitern zu kmpfen und erlitt mit 52 Gefhrten den Mrtyrertod (5. Juni 755). Seine Leiche wurde spter im Kloster Fulda beigesetzt. 4. Apostel der Deutschen". Bonifatius ist fr Deutschland der grte Wohltter geworden. Er hat als Missionar die Hessen und Thringer und einen Teil des Friesenvolkes dem Christentum zugefhrt. Durch Klostergrndungen, namentlich durch das Kloster Fulda, hat er Bildungssttten fr neue Missionare geschaffen, die spter den nrdlich wohnenden Germanen, insbesondere den Sachsen, das Evangelium ver-kndeten. Er hat als Gesandter des Papstes in Hessen, Thringen und Bayern Bischofssitze gegrndet und alle germanischen Bistmer dem Erzbistum Mainz untergeordnet. Dadurch war fr die deutsche Kirche ein Mittelpunkt geschaffen und eine kirchliche Einheit herbei-gefhrt. Diese bildete fr die sptere staatliche Einigung Deutschlands die Grundlage. Die groen Verdienste des hl. Bonifatius um unser Vaterland hat die Geschichte dadurch anerkannt, da sie ihn allein als den Apostel der Deutschen" bezeichnet hat- 14. Die Frankenknige Pippin der Kleine und Karl der Groe. 1. Pippin wird König der Franken. Die Nachfolger Klodwigs herrschten der 200 Jahre im Frankenreiche. Unter den letzten Knigen war die Regierungsgewalt immer mehr in die Hnde der ersten Staats-beamten, Hansmeier genannt, bergegangen. Der Hausmeier Karl Martell besiegte 732 die Araber bei Tours und rettete dadurch das christliche Abendland vor den Mohamedanern. Noch grern Ruhm erwarb sich sein Sohn, der Hausmeier Pippin. Er stand wegen feiner -Tapferkeit bei dem Heerbann in groem Ansehen; die Missionare unter-sttzte er krftig im Werke der Heidenbekehrung, Kirchen und Klster wurden von ihm reichlich mit Gtern beschenkt. So konnte er es wagen, [Obs8s80880@38888@38833vs8s880sesss8s8eeeess8]

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 20

1912 - Trier : Disteldorf
20 und Lothringen, die man als' die deutschen Stammesherzogtmer be-zeichnet. 16. Heinrich I. (919936). 1. Grndung des deutschen Reiches. Die deutschen herzge be-trachteten sich als selbstndige Herrscher in ihren Lndern. Das war eine groe Gefahr fr die Einheit des deutschen Reiches. Infolge der Uneinigkeit der deutschen Stmme mehrten sich auch die ruberischen Einflle der Ungarn von Jahr zu Jahr. In dieser Zeit der Not einigten sich die Sachsen und Franken und whlten den tapfern Herzog Heinrich von Sachsen zu ihrem gemeinsamen Könige. Der Sage nach trafen die Abgesandten, welche die Nachricht von der Wahl ber-bringen sollten, den Herzog beim Vogelfang an; so erhielt er den Bei-namen der Finkler oder Vogelsteller. Herzog Heinrich nahm die Wahl zum König der Franken und Sachsen an. Die Herzge von Bayern und Schwaben erkannten ihn ebenfalls als König an, nachdem er ihnen zuvor Selbstndigkeit ihrer Herzogtmer zugesichert hatte. Das Herzog-tum Lothringen aber, das sich an Westsranken angeschlossen hatte, wurde durch einen Kriegszug wieder mit dem deutschen Reiche vereinigt. So war es König Heinrich gelungen, die deutschen Stammesherzogtmer zu einem Reiche zu vereinigen. Mit Recht wird er daher der Grnder des deutschen Reiches genannt. 2. Befreiung Deutschlands von den Ungarn. Kaum hatte König Heinrich die Einigung Deutschlands vollendet, da sielen auch die Ungarn schon wieder in das Sachsenland ein. Auf flinken Rossen kamen sie in groen Scharen heran, plnderten Städte und Drfer und schleppten die Bewohner in die Knechtschaft. Der deutsche Heerbann bestand Haupt-schlich aus Fuvolk, und daher war es König Heinrich nicht mglich, den Feinden in offener Feldschlacht entgegenzutreten. Es gelang aber,' einen der angesehensten Heerfhrer der Ungarn gefangen zu nehmen. Diesen Umstand nutzte König Heinrich in kluger Weise aus. Gegen Freilassung des Anfhrers und Zahlung eines jhrlichen Tributs er-erlangte er von den Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand. Die nun folgende Zeit des Friedens benutzte der König, um die Sachsen und Franken wehrhaft zu machen. Er bildete eine Reiterei, die der ungarischen ebenbrtig war; auch legte er feste Pltze ober Burgen an, die den Bewohnern zur Zeit des Krieges als Zufluchtsort dienen sollten. Als Besatzung mute jeder neunte von den Dienstmannen des Knigs in die Burgen ziehen. Auf diese Weise wurde der Grunb gelegt zu den Stdten Goslar, Nordhausen, Erfurt, Merseburg, Quedlinburg und Meien. Man bezeichnet König Heinrich darum auch wohl als Stdtegrnder und Grnder des deutschen Rittertums. B80s88808s80888883@06e88s688gje0880se8ee8e]

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 21

1912 - Trier : Disteldorf
21 Die Ungarn hatten den Waffenstillstand nur fr die Herzogtmer Sachsen und Franken zugesagt. Whrend sie diese Gebiete verschon-teil, dehnten sie ihre Raubzge nach Bayern, Schwaben und sogar auf die linke Rheinseite, nach Lothringen aus. Im Jahre 926 verheerten sie den Maifelder- und Ahrgau und drangen verheerend bis nach Metz vor. Nach Ablauf der neun Jahre rckten die ungarischen Raubscharen auch wieder nach Sachsen vor und forderten den Tribut; König Heinrich verweigerte aber die Auszahlung. Mit seinem wohlgebten Heere trat er darauf den Feinden bei Merseburg entgegen und brachte ihnen eine solche Niederlage bei, da sie mit Schimpf und Schande in ihr Land zurckkehrten. Von nun an hatte Deutschland auf viele Jahre Ruhe. 3. Das Stammland des preuszischcn Staates. Der Waffenstillstand mit den Ungarn war fr König Heinrich eine gnstige Gelegenheit, einen andern Feind des Sachsenlandes zu bezwingen. Als Nachbarn der Sachsen wohnten auf der rechten Seite der Elbe die Wenden, ein sla-Wischer Volksstamm, die in frherer Zeit hufig Raubzge in das Sachsenland unternommen hatten. Heinrich zog im Jahre 928 gegen sie, eroberte die Hauptstadt Brennabor und machte die Wenden zins-pslichtig. Zum Schutze seines Landes stellte er alsdann die schon von Karl dem Groen errichtete wendische Mark wieder her und setzte der dieselbe einen Markgrafen. Dieser hatte die Aufgabe, die Angriffe der Wenden auf das Sachsenland abzuwehren. Der nrdliche Teil der wendischen Mark, das Gebiet gegenber der Havelmndung, erhielt spter den Namen Nordmark. Diese wurde das Stammland des preu-ischen Staates. 4. Die hl. Mathilde, die Gemahlin Heinrich L, stammte aus dem Geschlechte des Sachsenherzogs Widukind. - In frher Jugend kam sie zur Erziehung in das Kloster Herford, wo ihre Gromutter btissin war. Hier zeichnete sie sich nicht minder durch die Tugenden der Demut und Frmmigkeit als durch krperliche Schnheit aus. Auch als Herzogin und Knigin blieb Mathilde stets fromm und demtig von Herzen. Unermdlich war sie im Wohltun. Sie besuchte selbst die Htten der Armen und Kranken, um hier Trost und Hilfe zu spenden. Auf ihren Gemahl bte sie durch ihre Sanftmut einen groen Einflu aus. Sie migte gar oft seinen Jhzorn und seine Heftigkeit, und manches zu harte Strafurteil des Knigs wurde dann gemildert. Als König Heinrich auf dem Sterbebette lag, nahm er in ruhender Weise Abschied von seiner Gemahlin und sprach zu ihr: Nie hat ein Mann ein so frommes und tugendhaftes Weib gehabt wie ich." Nach dem Tode ihres Gemahls zog sich Mathilde in das von ihr gegrndete Kloster zu Quedlinburg zurck. Hier widmete sie sich ganz !Hb8888888388883e83s388e6888ee888@e86ee8eee?9h)

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee
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