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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 22

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 22 — Ekbatäna die Thore öffneten. Darius wurde auf der Flucht von seinem Statthalter ermordet. — In den folgenden Jahren durchzog Alexander die weiten Provinzen Persiens bis an den Jaxartes in Turan (Tod des Parmenio und Klitus); dann drang er nach dem fernen Indien vor. Die festen Burgen im Norden wurden gebrochen, der mächtige König Porus im Fünfstromlande geschlagen; aber nach dem Wunderlande des Ganges verweigerte das Heer zu folgen. Nachdem den Göttern Dankopfer gebracht waren, ließ Alexander einen Teil des Heeres auf der erbauten Flotte über das indische Meer zurückkehren, während er den Landweg durch die persischen Küstenländer nahm. Unter unendlichen Beschwerden, die Alexander mit den gemeinen Soldaten teilte (Wasser im Helm), fanden 3/4 der Truppen in der Wüste den Tod; der Rest, welcher an der Küste mit der Flotte sich glücklich vereinigte, wurde durch Feste und Geschenke königlich belohnt. — d. Ueberall hatte der König neue Straßen und Städte angelegt, den Handel gefördert und griechische Sprache und Bildung verbreitet; jetzt suchte er namentlich die Macedonier und Perser zu verschmelzen und dadurch ein großes Weltreich zu gründen, zu dessen Hauptstadt er Babylon bestimmte. 10 000 Macedonier nahmen persische Frauen, und er selber vermählte sich mit einer Tochter des Darius. Er ließ die junge persische Mannschaft auf griechische Weise bewaffnen und einüben und reihte sie dem Reichsheere ein. Darüber entstand unter den makedonischen Truppen offene Empörung: als aber Alexander die Rädelsführer im Tigris ertränken und die übrigen fortgehen hieß, baten sie beschämt um Verzeihung. Er entließ nun 10 000 alte Krieger reich beschenkt und geehrt in die Heimat. — Alexander umgab sich mit aller Pracht des Morgenlandes; staunend sahen die Gesandten der fernen Länder die Feste, Gastmähler, Kampfund Schauspiele. Inmitten der Schwelgereien verlor er den großen Plan seines Lebens nicht aus den Augen, und schon war er mit einer neuen Unternehmung gegen Arabien beschäftigt. Aber die Anstrengungen und Genüsse hatten seine Kraft erschüttert; die Trauer um den Tod seines Jugendfreundes Hephästion beugte seinen Geist darnieder. Da warf ihn ein heftiges Fieber plötzlich aufs Krankenlager, und, erst 33 Jahre alt, schied im Gar-tenpalaste Nebukadnezars der große König aus dem Leben (323). — e. Nach Alexanders Tode zerfiel das gewaltige Reich. Seine Feldherren rissen unter-blutigen Kriegen die einzelnen Länder an sich, und es bildeten sich mehrere Reiche, von denen Macedonien, Syrien und Ägypten die wichtigsten waren. Diese wurden später Provinzen des römischen Weltreichs. Römer. A. Das alte Italien und das römische Königtum. §. 35. a. Italien war schon früh wegen seines milden Klimas und der reichlichen Bewässerung eins der schönsten und fruchtbarsten Länder; durch das Meer hatte es die günstigsten Verkehrswege. Die Apenninen trennten die verschiedenen Volksstämme, die es bewohnten. Im Norden um den Po saßen Gallier oder Kelten, in der Mitte rechts vom Tiber die Etrusker, links die Latiner und Sabiner; in Unteritalien auf den Bergen wohnten die Samniter und an der Küste in blühenden Städten eingewanderte Griechen.

2. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 26

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 26 — Inseln und Guinea; ihre Kriegsflotte beherrschte das ganze Mittelmeer. Aber unter der Herrschaft einer geldstolzen Aristokratie gedieh die Bildung, die Tugend und die Freiheit nicht; den Göttern wurden Menschenopfer gebracht; die größte Falschheit hieß bei den übrigen Völkern „punische Treue". — b. Lange kämpften die Karthager mit der Stadt Syrakus um die Herrschaft über Sicilien. Da geschah es, daß sich syrakusanische Soldtruppen der Stadt Messina bemächtigten und dann die ganze Insel mit Verwüstung füllten. Als sich nun Syrakus und Karthago gegen diese Horden verbanden, 260 gewährte Rom denselben Hülfe. Mit der neugebauten Flotte gewann Dui-lius bei Mylä (westlich von Messina) die erste Seeschlacht (Enterbrücken). Regulus setzte mit einem Heere nach Afrika über; zuerst siegreich, wurde er schließlich von dem Spartaner Tanthippus vollständig geschlagen. Er selber geriet in Gefangenschaft und wurde zur Herstellung des Friedens nach Rom geschickt. Dort aber riet er zur Fortsetzung des Krieges, kehrte, seinem Eide getreu, in die Gefangenschaft zurück und wurde von den erbitterten Karthagern unter grausamen Martern hingerichtet. Der Krieg fand sein Ende durch den Sieg der römischen Flotte bei den ägatischen Inseln; Sicilien, die Kornkammer Italiens, wurde römische Provinz. §. 41. Zweiter punischer Krieg (218 — 202). a. Nach dem ersten punischen Kriege unterwarfen die Römer die Gallier, welche die schöne Ebene des Po (das „diesseitige Gallien") bewohnten; die Karthager dagegen eroberten durch ihren trefflichen Feldherrn Hamilkar Barkas die metallreichen Provinzen Südspaniens. Nach Hamilkars Tode trat an die Spitze des karthagischen Heeres sein 25jähriger Sohn Hannibal, der als Knabe am väterlichen Altar den Römern ewigen Haß geschworen hatte und unter den Augen des Vaters im Lager herangewachsen war. Als er die Stadt Sagunt (a. d. Ostküste), die mit Rom ein Bündnis geschlossen hatte, belagerte und nach heldenmütiger Verteidigung zerstörte, forderten die römischen Gesandten seine Auslieferung, und als Karthago sie verweigerte, erklärten sie den Krieg. — b. Hannibal überschritt mit 60,000 Mann und 37 Elefanten die Pyrenäen, siegte an der Rhone über die Gallier und überschritt die Alpen (kl. St. Bernhard) mit der Hälfte seiner Truppen. Er schlug die Römer an der Trebia (rechter Nebenfluß des Po), verstärkte sein Heer durch norditalische Gallier, marschierte dann über die Apeninnen und durch die sumpfigen Gegenden des Arno, wobei er ein Auge einbüßte, und vernichtete das römische Heer am trafimenischen See. Darauf ging er an dem schreckerfüllten Rom vorbei nach dem Süden, während ein römisches Heer unter dem Diktator Fabius Maximus dem „Zauderer" ihn vorsichtig auf den Bergen begleitete. Bei Eapua umstellt, schaffte sich Hannibal durch eine List (Ochsen mit brennenden Reisbündeln) in der Nacht 216 einen Ausweg und siegte dann in der schrecklichen Schlacht von Cannä, in der 70 000 Römer fielen. — c. Aber mit bewunderungswürdigem Mute bildeten die Römer ein neues Heer, und während Hannibal vergeblich von Karthago und Philipp Iii. von Makedonien Hülfe erwartete, ging der römische Feldherr Marcellus nach Sicilien und eroberte Syrakus, wobei der berühmte Mathematiker Archimedes seinen Tod fand. — In Spanien führte Hannibals Bruder Hasdrubal den Krieg mit Glück, bis der

3. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 29

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 29 — Volksstämme) niederschlug und deswegen mit der Führung des Krieges gegen Mithridätes, König von Pontus am schwarzen Meere, beauftragt wurde. Als Marius diese Wahl umstoßen ließ, wandte sich Sulla mit seinem Heere gegen Rom und ließ ihn als Vaterlandsverräter ächten. Marius rettete sich unter Gefahren und Abenteuern nach Afrika. — Während Sulla den „pontischen Löwen" niederzwang, kehrte Marius nach Rom zurück, nahm an seinen Gegnern entsetzliche Rache, ließ sich zum 7. Male zum Konsul wählen, wurde aber mitten in seinem wilden Leben durch ein Fieber hingerafft. Sulla vergalt jetzt den Marianern mit gleicher Grausamkeit (4000 Gefangene wurden vor den Augen des zitternden Senats auf einmal niedergestoßen) und starb dann infolge seiner Schwelgereien gleichfalls eines schrecklichen Todes. Dieser erste Bürgerkrieg kostete über 100 000 Menschen das Leben. t §. 46. Pompejus und Cicero, a. Pomp ejus hatte sich als Jüngling Sulla angeschlossen; nach dessen Tode trat er an die Spitze der aristokratischen Partei. Er gründete seinen Ruhm in Spanien, wo er die Marianer, die unter dem tapfern und rechtschaffenen Sertorius eine unabhängige Republik herzustellen suchten, besiegte.—Als er nach Rom zurückkehrte, hatten sich 50 000 Sklaven unter Anführung des Spartakus empört und vier römische Heere besiegt; sie wurden von Cr assus geschlagen und von Pomjejus vollends vernichtet. — Um die Macht der Seeräuber zu brechen, erhielt Pompejus auf 3 Jahre den unumschränkten Oberbefehl über das Mittelmeer und die Küsten; in drei Monaten löste er seine Aufgabe, b. Nun wurde ihm der unumschränkte Oberbefehl in Asien über- 66 tragen, wo Mithridätes abermals in den Waffen stand und den römischen Feldherrn Lukullus vertrieben hatte. Pompejus schlug den pontischen König in der nächtlichen Schlacht am obern Euphrat und vereinigte ganz Kleinasien und Syrien mit dem römischen Reiche. Er kehrte nach Rom zurück, wo er einen zweitägigen prachtvollen Triumphzug hielt und die Staatskasse mit unermeßlichen Reichtümern füllte. — c. Kurz vorher hatte sein Freund, der Konsul und größte Redner Cicero, die Verschwörung des Catilina entdeckt und dadurch Rom vor der Einäscherung und einem schrecklichen Blutbade bewahrt. Dafür erhielt er den Ehrennamen „Vater des Vaterlandes". §. 47. Julius Cäsar. a. Er war im 1.100 v. Chr. geboren. Dem hochbegabten, liebenswürdigen Knaben wurde von seiner Mutter eine sorgfältige Erziehung zu teil; nachher aber blieb er nicht frei von dem zügellosen Treiben der römischen Jugend. Er besaß alle Gaben, die zum Herrschen gehören. Als Sulla ihm befahl, seine Frau zu verstoßen, wagte er es, dem allgewaltigen Manne zu trotzen. Sulla verurteilte ihn zum Tode, begnadigte ihn indes auf die Fürbitte hoher Frauen. „Ihr sollt ihn haben", sprach er, „aber wißt, in diesem Jünglinge stecken viele Mariusse." — Auf seiner Reise zu dem berühmten Redner Molon auf Rhodus fiel er Seeräubern in die Hände. Er setzte sich aber so bei ihnen in Achtung, daß sie ihm gehorchten; er zahlte ihnen 180,000 statt der geforderten 75 000 dft Lösegeld und ließ sie nachher, wie er gedroht, ans Kreuz schlagen. — b. Cäsar schloß sich der Volkspartei an und gewann die Menge durch seine

4. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 30

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 30 — Leutseligkeit, Freigebigkeit und Kühnheit. Nachdem Crassus sich für seine Schulden (30 Mill. c/ll) verbürgt hatte, ging er als Statthalter nach Spanien. Bei einem Alpenstädtchen sprach er das Wort: „Ich mag lieber in diesem Orte der erste als in Rom der zweite sein"; vor der Bildsäule Alexanders: „Du hattest in meinem Alter schon die Welt erobert, und ich habe noch nichts gethan!" Reich an Ruhm und Geld kehrte er zurück und 60 schloß mit Pompejus und Crassus das erste Triumvirat (Dreimännerbund) zur Beherrschung des römischen Reiches. Cäsar wurde Konsul, gab Pompejus seine Tochter Julia zur Gemahlin und erhielt auf 5 Jahre den Oberbefehl im diesseitigen und jenseitigen Gallien (Oberitalien und das Land zwischen Alpen und Rhone. — c. In 8jährigem, glänzendem Kampfe eroberte Cäsar ganz Gallien, das damals, wie auch Helvetien, von keltischen Völkerschaften bewohnt war. Bei dem heutigen Autün in Burgund schlug er die Helvetier, die in Gallien sich neue Wohnsitze suchten, und bei Mühlhausen im Elsaß den tapfern deutschen König Ariovist. Er überschritt sogar zweimal den Rhein und ging eben so oft nach Britannien. Den gefährlichsten Kampf hatte er mit dem ritterlichen Vercingetorix zu bestehen, der alle Gallier zu den Waffen rief, aber bei 52 Alesia in Burgund sich ergeben mußte. — Cäsar legte Straßen an, beförderte Ackerbau, Gewerbe und Handel und setzte römische Richter ein; römische Sprache und Sitte verdrängte nach und nach die keltische. Anmerk. 1) Eine römische Legion zählte 5—6000 Mann und zerfiel in Schwerbewaffnete. Leichtbewaffnete und Reiter. Ein Schwerbewaffneter hatte zu tragen: Helm, Panzer, Beinschienen, Schild, kurzes Schwert, 2 Wurfspieße oder eine Lanze, Kochgerät, Stricke, Beil, Säge, 3 Schanzpfähle. — 2) Die keltischen Priester hießen Druiden. Sie opferten ihren Göttern auch Menschen. §. 48. Pompejus und Cäsar. a. Aus Neid bewog Pompejus den Senat, Cäsar zur Niederlegung seines Oberbefehls und zur Entlassung seiner Truppen aufzufordern. Mit den Worten: „Der Würfel ist gefallen!" rückte Cäsar über den Rubicon (Flüßchen südl. von Ravenna) gegen Rom. Pompejus floh mit seinen Truppen nach Griechenland. Cäsar wandte sich zunächst nach Spanien, wo die meisten Pompejaner zu ihm übergingen, und dann nach Griechenland. „Du führst den Cäsar und sein Glück!" rief er dem Schiffer zu, der zagend in die stürmischen Wogen schaute. Er schloß Pompejus an der westlichen Küste Griechenlands ein; als dieser aber siegreich durchbrach, lockte er ihn nach Thessalien und siegte über ihn in der 48 entscheidenden Schlacht von Pharsälus. Pompejus floh nach Ägypten und fand dort durch Meuchelmord den Tod. — b. Cäsar verrichtete mit seinem kleinen Heere in Alexandria Wunder der Tapferkeit gegen die Truppen des minderjährigen ägyptischen Königs; die Regierung des Landes übertrug er an dessen Schwester, die schöne Kleöpatra. — Dann eilte er nach Kleinasien und unterwarf in wenigen Tagen den Sohn des Mithri--dätes, so daß er nach Rom berichten konnte: „Ich kam, sah, siegte." Nun kehrte er nach Rom zurück, wo er zum Diktator und Konsul gewählt ward. — In Afrika hatten unterdessen die Anhänger des Pompejus und die Republikaner ein zahlreiches Heer gesammelt; in der mörderischen Schlacht 46 von Thapsus erkämpfte Cäsar einen vollständigen Sieg. Der edelste seiner

5. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 31

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 31 — Gegner, der jüngere Cato, gab sich selber den Tod. Cäsar feierte in Rom einen glänzenden Triumph und gewährte dem Volke eine köstliche Bewirtung, prächtige Festspiele und reichliche Geld- und Getreidespenden. — Der letzte Krieg erwartete ihn in Spanien; bei Mnnda errang er, nachdem er die 45 Legionen persönlich in den hin- und herwogenden Kamps geführt, über die Söhne des Pompejus den Sieg (45). — c. Nach feiner Rückkehr wurde er als „Vater des Vaterlandes" begrüßt und auf Lebenszeit zum Diktator und später zum Imperator (Herrscher) ernannt. Als solcher vereinigte er mit dem Oberbefehl über Heer und Flotte alle übrigen höchsten Aemter. Als Censor hatte er die Aussicht über die Sitten und die Ernennung der Senatoren, als alleiniger Tribun den Vorschlag aller Gesetze, als Ober-priester die Leitung des Gottesbienstes, als Prätör die höchste Gerichtsgewalt und als Quästör die Verfügung über die Staatsgelber. Er bürste sogar Münzen mit seinem Bilbnisse schlagen lassen. Diese unvergleichliche Macht benutzte er zur Wohlfahrt des Reichs. Er beförberte Handel und Ackerbau, verschönerte die Stadt durch Tempel, Theater und freie Plätze, schützte die Armen gegen die Aussaugung der Wucherer und die Provinzen gegen den Druck der Beamten; er siedelte die unvermögenden Bürger in den Provinzen an, verteilte die Staatsländereien an verdientekrieger, verbesserte den Kalender durch Einschiebung des Schalttages (julianischer Kalender) und traf viele andere treffliche Einrichtungen. Als er aber auch nach dem Namen und der Würde eines Königs strebte, bildete sich eine Verschwörung der Republikaner, an deren Spitze sein Freund, der edle Brutus, und der strenge Cassius standen, und Cäsar wurde in der Senatssitzung ermordet, u Er fiel, von 20 Dolchstichen durchbohrt, mit den Worten: „ Auch du, mein Brutus?" — der größte aller Römer. (Leichenrede des Antonius.) §♦ 49. Cäsar Oktavianus Augustus. a. Die Häupter der Verschworenen gingen als Statthalter in die ihnen vom Senate anvertrauten Provinzen: Brutus nach Macedonien, Cassius nach Kleinasien. In Rom riß nun der ehrgeizige Antonius die Gewalt an sich, und der Senat verband sich daher mit dem jungen Oktavianus, der Cäsars Großneffe und von ihm als Sohn angenommen war und sich daher Cäsar Oktavianus nannte. Aber Oktavianus vereinigte sich mit Antonius und Lepidus zur gemeinsamen Beherrschung des Reichs (2. Triumvirat). Nachdem sie ihre Gegner ermordet und verbannt hatten, zogen die ersten beiden gegen Brutus und Cassius. Diese wurden bei Philippi im östlichen Mace- 42 donien geschlagen und gaben sich selbst den Tod. Brutus' edle Gemahlin Portia (Tochter Catos) und viele freiheitsliebende Männer nahmen sich gleichfalls das Leben, und so ward Philippi das Grab der Republik. — b. Antonius und Oktaviän teilten sich in die Herrschaft des römischen Reiches; der erstere wählte das Morgenland, letzterer das Abendland; Lepidus erhielt Afrika, mußte es aber bald an Oktavian abtreten. Antonius machte einen unglücklichen Zug gegen die Parther; er vermählte sich mit bei' Königin Kleopatra von Aegypten, verschenkte an beren Söhne römische Provinzen und schickte seiner Gemahlin Oktavia, Oktavians Schwester, den Scheidebrief. Der Senat entzog ihm daher den Oberbefehl, und Oktavian siegte über ihn in der Seeschlacht von Aktium (Westküste von Griechenland). 31

6. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 32

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 32 — Antonius und Kleopatra flohen nach Alexandria und gaben sich, als der Sieger folgte, den Tod (Schlange der Kleopatra). Ägypten wurde römische Provinz. — c. Cäsar Oktavian erhielt vom römischen Volke den Ehrennamen Augustus, d. H. der Erlauchte, Erhabene. Er regierte mit Kraft, Weisheit und Milde und vereinigte die Länder rechts der obern Donau mit dem römischen Reiche (Noricum, um Salzburg: Rhätien, um Augsburg). Dasselbe umfaßte alle Länder vom atlantischen Ozean bis zum Euphrat und von der Donau bis zur Sahara (100 000 □ M. mit 120 Mill. Einte.: 20 Mill. Bürger, 40 Mill. Unterthanen, 60 Mill. Sklaven). Augustus nahm den beim Volke verhaßten Königstitel nicht an; auch seine Nachfolger behielten den Narrten Cäsar (Kaiser) bei. Im 27. Jahre seines Kaisertums wurde Jesus Christus geboren. §. 50. Innere ^Zustände, a. Gewaltig stand das römische Weltreich da, und mit gerechtem Stolz mochten Geschichtsschreiber wie Cäsar, Livius und Tacitns die Heldenthaten der Legionen und ihrer Führer aufzeichnen. Die Bevölkerung Roms war auf 2 Millionen gestiegen; Paläste, Tempel (400), Theater und andere Prachtbauten schmückten die ungeheure Stadt. Prächtige Straßen durchschnitten die weiten Provinzen; Tausende von reichbeladenen Schiffen durchsegelten die Meere. Die zahllosen Kunstwerke, die aus Griechenland geraubt waren, sowie die Schriften der Griechen hatten den Siuu für Kunst und Wissenschaft geweckt; für die Erziehung der Kinder kauften die Reichen gelehrte griechische Sklaven; um griechische Weltweise und Redner sammelten sich die römischen Jünglinge. — b. Aber die große Masse des Volks in Stadt und Land wuchs ohne Unterricht aus, und erschreckend war der Gegensatz von Reichtum und Armut. Cicero, der eine Million besaß, galt unter den Senatoren nur für wohlhabend; des Crafsns Vermögen wurde auf 36 Millionen geschätzt, und er nannte nur den reich, der aus dem Ertrag seiner Landgüter eiu Heer unterhalten konnte. Dagegen fand Cäsar in Rom 320 000 arme Bürger, denen freies Brot aus der Staatskasse geliefert wurde; dadurch, daß er 170 000 in den Provinzen ansiedelte, wurde nur vorübergehend eine Erleichterung gewonnen. In ganz Italien war der freie Bauernstand verschwunden, und immer neue Scharen i von Besitzlosen (Proletariern) wanderten nach Rom. Der Luxus der Reichen überstieg alle Grenzen. Als Lukullus unerwartet Besuch von Pompejus und Cicero erhielt, kostete das eilig hergestellte Mahl 30 000 dl. Das Theater des Skanrns faßte 240 000 Menschen und war mit 3000 Bildsäulen geschmückt. — c. Da auch der ärmste römische Bürger das Recht besaß, bei Besetzung der Aemter, Erlaß von Gesetzen, bei Kriegs- und Friedensschlüssen seine Stimme abzugeben, so wandten die, welche zu hohen Stellen gelangen wollten, ungeheure Summen auf die Belustigung und Bestechung des Volks. Cäsar ließ einmal ! 320 Fechterpaare in silbernen Harnischen kämpfen; nach der Schlacht bei Thapsns speiste er die armen Bürger an 22 000 Tischen und ließ jedem über 4000 dl auszahlen. — d. Unter dem äußern Glanze schwand die alte Tugend. Ehescheidungen waren etwas ganz Gewöhnliches; hochgestellte Frauen nahmen an den Schwelgereien und öffentlichen Kampffpielen theil; die Kinder wurden den Sklaven zur Erziehung überwiesen; die ausgezeichnetsten Jünglinge gingen in dem zügellosen Leben zu Grunde. Das Volk ward zu Tausenden dem Ehrgeize und der Rache der Mächtigen geopfert; die Sklaven bienten den Fischen der Schwelger zur Speise. Alle Scheu vor einem höheren Richter war verfchwunben, alle Laster hatten freie Bahn. Das war der Zustaub der Völker, als Jesus Christus geboren würde.

7. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 34

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 34 — Gneche Plutarch) und baute sich ein großartiges Grabmal, die Hadrians- (jetzt 150 Engels-)bnrg. — Auch Antonrn der Fromme, der „lieber einen Bürger erhalten als tausend Feinde töten wollte", und Mark Aurel (170), der tugeud-strenge Weltweise, der die Deutschen über die Donau zurückdrängte, waren treffliche Regenten. Mit ihnen schloß die glücklichste Zeit des römischen Kaiserreichs. 275 , d. Aurelian, der „Wiederhersteller des Reichs", der nach einer Reihe un- fähiger Kaiser den Thron bestieg, machte die Donau wieder zur Grenze, schlug die nach Italien eingedrnngenen Deutschen zurück, besiegte die heldenmütige syrische Königin Zenobia und zerstörte ihre prächtige Hauptstadt Palmyra, unterwarf auch Ägypten und Gallien wieder. 33 f §. 52. a. Konstantin der Große. Sein Vorgänger Diokletian hatte 3 Mitregenten oder Cäsaren ernannt; nach dem Tode desselben aber hatte das Reich zu gleicher Zeit sogar 6 Kaiser. Zn diesen gehörte Konstantin, der in Gallien, Britannien und Spanien regierte. Von seiner Mutter Helena für das Christentum gewonnen, zog er unter der Kreuzesfahne gegen den grausamen Nebenkaiser Maxentius in Rom und eroberte die Stadt. (Sage von dem Kreuze in den Wolken und seinem Traume: „In diesem Zeichen wirst du siegen!") Er machte sich zum Herrn des Westens, während sein Schwager Licinius sich den Osten unterwarf. Später nahm er diesem Reich und Leben und ward dadurch Alleinherrscher. Er verlegte seinen Herrschersitz nach dem alten Byzanz, das von ihm erweitert, verschönert und befestigt und nunkonstantinopel genannt wurde. — Nach der Weise morgenländischer Fürsten umgab er sich mit einem prächtigen Hofstaate, der drückende Steuern nötig machte. Er ließ seinen unschuldigen Sohn Krispus, seine schändliche Frau Fausta und Tausende von Gefangenen ermorden. Ohne dem Christentum von Herzen zugethan zu sein, machte er dasselbe zur Staatsreligion: um die heftigen Streitig-325 feiten in der Kirche beizulegen, berief er nachnicäa in Kleinasien eine große Kirchenversammlung. Seine Mutter Helena baute in Jerusalem die 395 Kirche des heiligen Grabes. — b. Theodosins der Große wurde, nachdem Kaiser Valens gegen die Westgoten gefallen war, zuerst Regent des Ostens und 16 Jahre später Alleinherrscher des ganzen Reiches. Er teilte dasselbe unter seine beiden Söhne: Arkadius erhielt das oströmische oder morgenländische (griechische, byzantinische) Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, Honorius das we st römische oder abendländische Reich mit 476 der Hauptstadt Rom. — c. Romnlns Augustnlus, der letzte Kaiser des abendländischen Reiches, wurde von Odoaker, einem deutschen Heerführer, vom Throne gestoßen. + §. 53. a. Das morgenländische Reich bestand fast 1000 I. 555 länger. Es hatte in Justinian einen großen Regenten, der den Seidenbau einführte, eine Sammlung der römischen Gesetze (Corpus juris) veranstaltete, die schöne Sophienkirche in Konstantinopel baute und durch seine Feldherren B e l i s a r und N a r s es Afrika und Italien unterwarf. — d. Das morgenländische Reich erreichte mit der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Muhammed Ii. i. I. 1453 sein Ende. B. Das Christentum in den ersten Jahrhunderten. 1) Die Zeit des Kampfes. 33—325. §♦ 54. a. Die Lehre Jesu Christi wurde von den Aposteln und

8. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 38

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 38 — Bestreben sei zu seiner Heiligung notwendig. Mehrere Synoden (kleinere Kirchenvers.) erklärten sich gegen Pelagius. §. 60. Die Spaltung der katholischen Kirche. Das Papsttum. a. Unter den Patriarchen erlangten die von Konstantinopel und Rom mit der Zeit das höchste Ansehen, und dann entstanb unter biesen beiben ein Streit um den Vorrang. Der Name Papst, b. i. Vater, den früher alle Bischöfe geführt hatten, wurde schließlich dem römischen allein beigelegt. Die Papste Innocenz I. (404) und Leo b. Gr. (444) behaupteten, daß sie in Sachen bei Glaubens die höchste Entscheibung hätten, weil sie die 484 Nachfolger des hl. Petrus seien. Papst Felix Ii. sprach 484 den Bannfluch über die Patriarchen von Konstantinopel und Alexanbrien aus; bamit war die Scheibung der Kirche eingetreten. — b. Die folgenben Päpste (be-sonbers Gregor I. b. Gr., um 600, der Vater der Armen, Kranken und Leibeigenen, der „Knecht der Knechte Gottes") breiteten ihre Macht im Abenblanbe immer weiter aus; ihre Bemühungen zur Wiebervereinigung der Kirche hatten bagegen feinen Erfolg. Im Jahre 1054 sprach Leo Ix. abermals den Bann über den Patriarchen von Konstantinovel aus; daher rechnet man auch von ba ab die bleibende Trennung der griechischen und römischen Kirche. Die alte» Deutschen. §. 61. a. Die Deutschen stnb aus Mittelasien, wo sie mit den stammverwanbten Jnbern und Persern, Griechen und Römern, Kelten und Slaven die Hochebene um den Bolortagh bewohnten, in unbekannter Zeit in das Land gewanbert, das sich von der Weichsel bis zum Rhein und von der Norb- und Ostsee bis zur Donau ausbehnt. Berge und Ebenen waren mit Walb bebeckt, in benen wilbes Obst und Beeren wuchsen; Meer und Ströme boten Überfluß an Fischen; Auerochsen, Elentiere, Hirsche, Bären, Wölfe, Luchse, wilbe Katzen und zahlloses anberes Wilb lockten zur Jagb; die Gebirge boten vor allem das nutzbare Eisen. — b. Die Kelten und Römer nannten unsere Vorfahren Germanen, b. h. entweber „Nachbaren" ober „Rufer im Streit". Sie leiteten ihre Abstammung vontuisko ober Teut her; baraus ist später der Name Deutsche, b. H. Volk, geworben. Sie waren hoch, stark und schön gewachsen, Hatten langes, blonbes Haar und blaue Augen. Wo eine Quelle ober ein Hain sie lockte, ba bauten sie aus Holzstämmen, Kalk und Lehm ihre einfachen, zerstreuten Wohnungen. Ihre Kleibung verfertigten sie aus Tierfellen und Leinen; auf ihren Felbern bauten sie Rüben und große Rettige, Roggen, Gerste und Hafer; auf ihren Wiesen weibeten kräftige Rinber und Pferbe. Die liebste Beschäftigung der Männer war der Krieg und im Frieden die Jagb. — Sie waren tapfer, treu, freiheitsliebenb und gastfrei, hielten die Ehe heilig und ehrten die Frauen. Diese erzogen die Kinder, schalteten als Herrinnen im Hause, spannen und webten und bestellten, wenn Sklaven fehlten, den Acker. Die Kinder würden früh abgehärtet und wuchsen in Gehorsam und Sittsamkeit heran. Die Jünglinge lernten den Bogen spannen, das Schwert und den Schilb führen. „Gute Sitten", sagt der römische Geschichtsschreiber Ta-citus, „vermögen bei den Germanen mehr als anberswo gute Gesetze."

9. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 40

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 40 — sie, den Herzog an der Spitze, auf den Feind ein. Vor der Schlacht suchte man aus dem Fluge der Vögel, dem Wiehern der Rosse, durch Los oder Zweikampf den Ausgang zu erfahren; nach dem Siege wurden den Göttern Opfer dargebracht. Zuweilen nahmen die Frauen am Kampfe teil; für den Mann war der Tod in der Schlacht der einzig ehrenvolle. — e. In allen deutschen Stämmen geschah es, wenn kein gemeinschaftlicher Kampf den ganzen Heerbann ins Feld rief, daß die waffenfrohe Jugend unter selbsterkornen Führern auf Kampf und Beute auszog. Die Treue dieser Gefolgschaften konnte nur der Tod lösen. Zuweilen ließen sie sich in dem erkämpften Gebiet nieder; dann ernannte der Heerführer seine Getreuen zu Gaugrafen, er selber aber führte den Herzogs-, auch wohl Königsnamen. §. 64. Religion. Die alten Deutschen beteten vor allem die Naturkräfte an, welche sie sich als Personen vorstellten, a. Die wichtigsten Götter (Äsen) waren: 1) Wodan oder Odin, der Gott des Himmels, der Schöpfer und Lenker der Welt, der Vater der Götter und Menschen, oben in Asaheim thronend. Ihm war geheiligt der Wodanstag (Mittwoch), Pferd, Wolf, Rabe und Esche. — 2) Donar oder Thor, der Gott der Naturkräfte, des. des Donners. Heilig: der Donnerstag, die Eiche. Waffe: Hammer. — 3) Ziu, d. G. des Krieges. Heilig: der Dienstag. Waffe: Schwert. — Die wichtigsten Göttinnen: 1) Hertha oder Frigga, Wodans Gemahlin, die Götter- und Erdenmutter, auch Holda (Frau Holle) und Bertha genannt und auf Rügen verehrt. 2) Freya, die Schwester Freyrs, die Göttin der Liebe und Schönheit. Heilig: der Freitag. Zeichen: der Wagen. 3) Hel, die Göttin der Unterwelt.*) — Diese Gottheiten wurden in heiligen Wäldern oder unter einzelnen mächtigen Eichen verehrt (Donarseiche bei Fritzlar, Jrminsul im Teutoburger Walde); im Norbert wurden ihnen später auch Tempel errichtet. Man opferte ihnen Pferde und andere Haustiere, zuweilen Kriegsgefangene und Sklaven, im Hause auch Früchte, Blumen und Getränke. An hochheiligen Tagen zog man mit dem Zeichen der Götter (Wagen, Schiff) in festlichem Zuge um die Marken. — b. Zwischen den Göttern und Menschen standen in der Mitte: 1) die Riesen, die drei Nornen oder Schicksalsgöttinnen, die Walkhren oder Schlachtenjungfrauen; 2) die guten oder Lichtelfen, in der Himmelsbläue wohnend; die bösen oder Schwarzelfen: Zwerge und Kobolde, Nixen und *) Andere Götter: 1) Fro (b. i. der „Herr") od. Freyr, der G. des Frühlings und Glücks, der Gebieter der lichten Elfen. Heilig: die Jnlzeit — 14 Tage nach Winters Anfang (Weihnachten — zu den geweihten Nachten. Dem Fro dienen = frohnen). Sein Zeichen: das Schiff. 2) Balder, der G. der Sonne mtb der Schönheit. Heilig: der Balbrian. 3) Braga, der G. der Dicht-, Gesangs- und Rebekunst. 4) Forsete, der G. der Gerechtigkeit. Berühmtes Heiligtum auf Helgolaub. 5) Loki, der G. des Feuers und des Bösen, im Norbert in der Unterwelt (Nebelheim) toohnenb. — Göttinnen: 1) Iduna, Bragas Gattin, die G. der Jngeub. 2) O st ei' a, die G. der Frühlingssonne. Heilig: die Frühlings- ob. Osterzeit. 3) Saga, die G. der Geschichte. — Einige von diesen Gottheiten sind vielleichr nnr in Skandinavien verehrt worden; wir kennen sie namentlich aus der ums Jahr 900 gebicbtcten islänbischen Ebba.

10. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 42

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 42 — loi Krochen. In der mörderischen Schlacht von Vercellä vernichtete Marius ihr Schlachtenviereck. Die Frauen gaben den Kindern und sich selbst den Tod. t §♦ 67. Ariovist. a. Um das Jahr 60 vor Christus gingen unter ihrem Heldenkönige Ariovist deutsche Scharen über den Oberrhein, die sich nach und nach auf 120 000 Mann verstärkten. Die bedrohten Gallier riefen den großen römischen Feldherrn Cäsar, der in Oberitalien und im römischen Gallien befehligte, um Hülfe an. Cäsar entbot Ariovist zu sich; dieser aber antwortete: „Wenn ich Cäsars bedürfte, so würde ich zu Cäsar kommen; sonst mag Cäsar mich suchen. Und was will Cäsar in meinem Gallien, das ich im Kriege besiegt habe? Will Cäsar den Krieg, so mag er sehen, was tapfere Männer vermögen, die in 14 Jahren unter kein Dach gekommen sind.“ Nachdem Cäsar seine Truppen an den Anblick der furcht-58 baren Feinde gewöhnt hatte, schlug er sie bei Mühlhausen im Elsaß; tödlich verwundet entkam Ariovist über den Rhein. — b. Cäsar siegte später auch über diejenigen deutschen Stämme, die über den Mittel- und Niederrhein gedrungen waren; ganz Gallien machte er zur römischen Provinz. Er schlug sogar zweimal eine Brücke über den Strom, wagte jedoch nicht, sich auf dem rechten Ufer festzusetzen. Aber er verstärkte seine Legionen durch tapfere deutsche Männer, und sie waren es, die in der Schlacht von Pharsälus gegen seinen großen Gegner Pompejus den Sieg entschieden (§. 48). 12 §• 68. Drusus und Tiberius. L. Drusus, der tapfere Stiefsohn des Kaisers Angustns, faßte aus dem rechten Ufer des Rheins festen Fuß. Er verband den Rhein durch einen Kanal mit dem Znidersee, drang, unterstützt durch die am Meere wohnenden Bataver und Friesen, mit der Flotte in die Ems und ging mit dem Landherr an der Lippe aufwärts, um die Brukterer zu unterwerfen. Im folgenden Jahre baute er au der Lippe die Burg Alifo und überschritt die Weser, um die streitbaren Cherusker zu unterwerfen. Daun legte er den Rhein hinab 10 feste Kastelle an und zog im nächsten Jahre von Mainz durch Hessen bis zur Elbe. Eine „weise Frau" warnte ihn, weiter zu gehen, da stin Ende nahe sei, und wirklich starb er auf dem Rückweg, erst dreißig Jahre alt. — b. Ihm folgte sein Bruder, der arglistige Tiberius, der die deutschen Fürsten in römische Dienste lockte und sich rühmte, alle Stämme zwischen Rhein und Elbe dienstbar gemacht zu haben. Er rüstete gegen den König Marbo d, der seine Markomannen aus dem südlichen Deutschland nach Böhmen geführt, die benachbarten Stämme sich unterworfen hatte und den Römern ein gefährlicher Gegner geworden war. Indes ein Aufstand der Völker an der untern Donau rief Tiberius ab, und an feiner Stelle wurde Varus zum Statthalter ernannt. 9 §. 69. Hermann, a. Varus suchte die deutschen Fürsten durch ^n- Ehrenstellen und Jahrgelder an sich zu fesseln, überall römische Gerichte und r' Sitten einzuführen, durch neue Straßen den römischen Kaufleuten die Wege zu bahnen und zugleich sich selber durch Erpressungen zu bereichern. Besonders die Ruten und Beile seiner Richter erbitterten die freiheitsstolzen deutschen Männer. Da erschien in dem jungen Cheruskerfürsten Hermann der Retter. Er hatte in Rom die römische Kriegskunst erlernt und war vom Kaiser Freund und Ritter genannt worden. Als er in die Heimat zurückkehrte, rief er die Stämme an beiden Seiten der Weser im Stillen zum Kampfe auf und begab sich dann zu Varus, der stolz in seinem Sommerlager an der Weser saß. Dieser wurde von Segestes, einem alten Che-
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