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1. Teil 2 = Kl. 7 - S. 3

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die Sonn' ist längst auf ihrer Bahn, auf seinem Posten kräht der Hahn, die Tauben flattern ans dem Schlag und sonnen sich im ros'gen Tag. Guten Morgen! 3. Schon tönen Lieder und Schalmei'n, Der Herde Glöcklein klingen drein, und seinen Morgengruß entbeut vom Turme weithin das Geläut. Guten Morgen! 4. Was nur die Hände rühren kann, das schickt sich jetzt zur Arbeit an; die Nachbarsleut' in Stadt und Land, sie drücken sich zum Gruß die Hand. Guten Morgen! 5. Und alles regt sich nah und fern und rüstet sich und preist den Herrn. Ihr wollt doch nicht die Letzten sein? Drum stehet aus und stimmet ein: Guten Morgen! 5. Oer Läeleerjuri^e. von Max Eschner. Natur und Menschenhand im Dienste des Hauses. I. Bd. 2. Ausl. Stuttgart o, I. S. 3. Es ist noch sehr früh am Morgen. Die Dämmerung verkündet den nahenden Tag. In tiefem Schlummer ruhen noch die Bewohner des Hauses. Da dringt plötzlich schrill und scharf der Ton der Klingel durch die stillen Räume. Erschrocken fährt die Mutter von ihrem Lager auf. „Wer schellt denn schon so früh?“ fragt sie unwillig. Ein rascher Blick auf die Uhr gibt ihr die Antwort: „Aha, der Bäcker- junge mit den Brötchen!“ Sie weckt sofort Guste, das Dienstmädchen, das mit einigem Widerstreben sein warmes Bett verläßt und nur notdürftig bekleidet an die Türe huscht. Aber Guste muß die Tür schon völlig öffnen, wenn sie den Bäckerlehrling entdecken will. Zwar steht da draußen ein Korb, gefüllt mit frisch duftenden, noch warmen Brötchen und Semmeln, aber erst bei schärferem Umherspähen in dem schwach , 1*

2. Teil 2 = Kl. 7 - S. 7

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
in eine kleine Stube hinein, da saß eine Großmutter auf einem Lehn- stuhl. Auf ihrem Schoße lagen eine Menge Blumen: Schlüsselblumen, Schneeglöckchen und Veilchen. Vor ihr auf einer Fußbank saß ein kleines Mädchen. Sicher war es eben von einem Spaziergang zurückgekommen und hatte der Groß- mutter die Blumen mitgebracht. Und sicher hatte es auch draußen viel Lustiges und Schönes erlebt; denn es erzählte und lachte in einem fort, und manchmal klatschte es in die Hände vor lauter Vergnügen. Ich glaube, die Großmutter war blind; denn als ich ihr gerade ins Gesicht schien, um zu sehen, ob auch sie sich freue, da machte sie nicht ganz stx die Augen zu wie andere Leute und drehte auch nicht den Kopf weg. Aber ich sah doch, daß sie sich über das kleine Mädchen freute; denn sie lächelte und nickte leise mit dem Kopfe. „Ich möchte auch wohl wieder einmal in den Wald gehen und Tannenduft riechen und die Sonne scheinen sehen und die Vöglein singen hören," sagte sie dann. Da wurde die kleine Anna einen Augenblick ganz traurig. Sie wußte, daß die arme, gute Großmutter zu schwach und zu krank dazu war, daß sie nie wieder in den Wald gehen konnte. Eine Weile saß sie ganz still und dachte nach. „Großmütterchen!" rief sie auf einmal und sprang auf und streichelte die alte Frau und küßte sie, „Großmütterchen, weißt du was? Morgen gehe ich noch ein- mal in den Wald und hole ganz, ganz viele Tannenzweige, und die stelle ich alle hin, ganz dicht vor dich, daß du sie riechen kannst, dann kannst du denken, du wärest im Walde. Und dann rücke ich deinen Sessel recht in die Sonne, und dann, dann singe ich dir ein Liedchen vor. Weißt du — das, das du so gern hörst." Und mit ihrer hellen, frischen Stimme sang die Kleine der Groß- mutter das Liedchen vor. Als ich wieder der Großmutter in die Augen sah, sah ich, daß zwei Tränen daraus heroorrollten; aber es mußten wohl Freudentränen sein, denn die Großmutter machte ein sehr, sehr glückliches, frohes Ge- sicht. Sie winkte das kleine Mädchen zu sich heran und strich ihr mit der Hand über das blonde Haar. Und dann sagte sie: „Ich danke dir, mein Sonnenstrahl." „Nun, was sagt ihr dazu?" fragte der Sonnenstrahl, der diese Geschichte den anderen erzählt hatte. „Was sagt ihr dazu, daß es auch Sonnenstrahlen gibt, die so aussehen wie Menschen? Habt ihr das schon gewußt?"

3. Teil 2 = Kl. 7 - S. 28

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
28 glanz und auf die jauchzenden Kinder, die drunten zum erstenmal wieder mit Ball und Kreisel spielen. Noch weht eine kühle Luft durch die Straßen und über den Park; aber an den Baumzweigen wiegen sich schon dickgeschwollene Knospen. Ein Star flötet vom Gipfel der Pappel seine langen Töne. Ein Hoffen zieht durch jede Seele, und Freude strahlt über die bleichen Gesichter der Städter; denn auf jeder Lippe liegt das glückliche Wort: Der Frühling kommt! Hinweg drum mit den dicken Pelzen, mit den dicken Handschuhen und Winterhüten! Frühlingskleidung und Frühlingshüte soll der lachende Sonnenschein sehen! Und leicht und fröhlich wandern und fahren die Städter durch die sonnenhellen Straßen und Anlagen. Wie schnell leeren sich die Körbe der Blumenverkäufer an den Straßenecken! Ja, wer möchte auch den Frühling begrüßen ohne ein paar Schneeglöckchen im Knopfloch? Alles flieht die im Winter so gern ausgesuchten dumpfen Gasthäuser; schon suchen sich viele ein sonniges Plätzchen in den Vorgärten der Restaurants. Überall fröhliches Gespräch, lachende Gesichter im lachenden Sonnenschein. Der nahe Fluß ist befreit von dem Zwange der Eisdecke. Sein breiter Rücken trägt wieder Schlepper und Kähne. Pfeilschnell schießen die ersten Rennboote auf dem Wasser dahin. Ein Segelboot folgt ihnen mit geblähtem, weißem Segel. Wohin? Hinaus aus der Stadt, dahin, wo sich Wiese und Wald freundlich an die Ufer des Stromes legen, wo sich der heitere Himmel weit, weit über die Erde spannt und in dem dürren Grase die ersten Veilchen blühen. O, wer doch da draußen dem Frühling entgegenwandern und ihn dort begrüßen könnte! — Aber warum? Scheint nicht auch im Park die Sonne? Sprießen nicht auch hier in den Vorgärten und Anlagen üppige Krokus und Schneeglöckchen? Geduld! Geduld! In ein paar Tagen wird der Frühling mitten in der Stadt, in allen Straßen und Anlagen sein und alles schmücken mit Laub und Blüten! 35. Wenn ich erst groß bin. von Julius sturm. Das Buch für meine Kinder. Leipzig 1880. S. 73. 1. Was treibst du doch für Faxen, Du wirst ganz naß, mein Kind, „Lieb Mütterlein, ich will wachsen, will wachsen im Regen und Wind. . 2. Und wuchs ich im Wind und Regen, und bin ich stark und groß, so sollst du die Hände legen ganz still in deinen Schoß.

4. Teil 2 = Kl. 7 - S. 29

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Ich schaff in Kiich’ und Keller, und alles ist mir kund; es klirren Schüsseln und Teller, es klingelt das Schlüsselbund. 4. So will ich dir beschicken das ganze Haus allein, will waschen, kochen und flicken, das soll eine Lust mir sein!“ 36. Vas Heit des Rotichwäri|chen$. von mnb. Cuvtman. 84 lehrreiche Geschichten. Neue durchgesehene Ausgabe. Gießen o. J. 8. 26. c^as Rotschwänzchen wollte gern ein Nest bauen und konnte keinen is Platz finden. Es flog in dem ganzen Garten umher und um das ganze Haus herum und konnte nichts entdecken, was ihm paßte. Endlich fah es eine Ritze in der Mauer, und da es fand, daß sie weit genug war zum Hinein- und Herausschlüpfen, sagte es zu feinem Männchen: „Komm, wir wollen uns Heu suchen und unser Nestchen bauen!" Und sie suchten Heu- und Grashälmchen und machten ein rundes Nestchen und taten weiche Federn hinein, und es war groß genug für das Männchen und das Weibchen und weich und warm für die Jungen. Da legte das Rotschwänzchen fünf Eierchen in das Nest, so groß wie eine Haselnuß und bläulich von Farbe und gar niedlich von Gestalt. Nun brüteten sie abwechselnd aus den Eiern. Wenn das Weibchen ausflog, brütete das Männchen, und wenn das Männchen Futter holte, brütete das Weibchen. Nach einigen Wochen krochen fünf niedliche Junge aus den Eiern, die waren noch nackt und ohne Federn. Aber die Alten wärmten und fütterten sie, bis sie größer waren und ihnen Federn wuchsen. Und sie hatten ihre Freude an den Jungen und hatten sie sehr lieb; und die Jungen zwitscherten, wenn sie die Mutter sahen, und sperrten die Schnäbel auf, weil sie wußten, daß sie ihnen allemal etwas zu essen mitbrachte. 3?. Vtk Von Hcietbert Von Cbamiito. Gesammelte Werke. Herausgegeben von Max Koch. 1. Bd. Stuttgart o. J. 8. 219. l. Mutter! Mutter! Unsere Schwalben — heb doch selber Mutter, sieb! Junge haben sie bekommen, und die Hlten füttern sie.

5. Teil 2 = Kl. 7 - S. 36

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
36 du bist in gutem Schutz bei mir, auch nehm’ kein Mietgeld ich von dir, Platz ist ja für uns beide!“ 3. Das Spätzlein dankt und baut sich an; der Storch hat ihm kein Leid getan und hat ihn nicht verstoßen. So wohnten beide lange Zeit in Frieden und in Einigkeit, der Kleine bei dem Großen. 46. Der Fuchs und der Storch. von Wilhelm Curtman. 84 lehrreiche Geschichten für Kinder. Neue durchgesehene Ausgabe. Gießen o. I. S. 50. Der schadenfrohe Fuchs schickte einmal seinen Bedienten zu dem Herrn Storch und ließ ihn zum Mittagessen bitten. Der Storch ließ eine Empfehlung sagen, und er werde sich mit Ver- gnügen einfinden. Weil nun der Storch dachte: Der Fuchs ist ein reicher Herr, der wird gewiß etwas Gutes auftischen, so frühstückte er gar nicht, um desto besseren Appetit zum Mittagessen mitzu- bringen. Aber was geschah? Als der Storch ankam, wurde er mit großer Höflichkeit empfangen und an die schön gedeckte Tafel geführt. Auch stand auf derselben wirklich sehr kostbare Krebs- suppe und vortreffliche Rahmbrühe nebst süßem und mit Zimt bestreutem Brei, aber alles dies nicht in Schüsseln, sondern auf ganz flachen Tellern. Auch war weder Fleisch noch Brot noch Löffel zu sehen. Das kam dem Storch kurios vor; denn mit seinem langen Schnabel und seiner kurzen Zunge konnte er weder etwas schlürfen noch lecken. Jetzt fing der Fuchs an ein- zuladen und zu nötigen und hatte seinen Spaß an der Verlegenheit des hungrigen Storches, und um ihn noch mehr zu ärgern, nahm er selbst einen Teller nach dem andern vor sich und schlürfte und leckte alles rein auf. Und dazwischen sagte er zu seinem Gast: „Ei, ei, Herr Vetter, ist Ihnen denn gar nichts gefällig? Sie sind doch nicht blöde? Oder haben Sie etwa zu Hause schon etwas Besseres gespeist? Machen Sie es doch wie ich, und greifen Sie zu!“ Der Storch, der wohl sah, daß er angeführt war, schwieg still und ging nach Hause, als wenn gar nichts vor- gefallen wäre.

6. Teil 2 = Kl. 7 - S. 38

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
38 Wasser sehlte es gänzlich. Wie sie sich nun bemühte und abärgerte, stand plötzlich ein kleines buckliges Männlein vor ihr und sagte: „Gib mir dein Tüchlein, so lehr' ich dich zwei Sprüchlein." „Das wär' ein schöner Tausch!" rief lachend die Gänsechristel. „Sprüche weiß ich selbst genug." — „Aber meine Sprüchlein doch nicht," sagte das Männlein, „die könnten dir gute Dienste tun. Wenn du eine Gans würdest, dann würde deine Not schnell ein Ende haben; die Gänse würden deine Sprache verstehen und dir als ihrer Meisterin gehorchen." — „Das siel' mir ein, eine Gans zu werden," ries die Gänse- christel; „ich habe keine Lust, Gras und Hafer zu fressen und mich zu Martini schlachten zu lassen." „Hi! hi!" lachte der Kleine, „so ist's nicht gemeint. Das eine Sprüchlein macht dich zur Gans, und das andere macht dich wieder zur Gänsechristel." — „Da nimm!" sagte die Gänsechristel, knüpfte ihr Tüch- lein los und gab es dem kleinen Mann, der es sich um den Kops band und vor Freude umherhüpfte. Dann trat er vor die Gänsechristel hin und sagte ihr seine Sprüchlein. Das eine lautete: „Hurtedigurte, wer kanu's? Erst ein Mägdlein und jetzt eine Gans." Das andere hieß: „Hurtedigurte, wer kann's? Jetzt ein Mägdlein und erst eine Gans." „Vergiß nur das zweite Sprüchlein nicht," ries lachend der Kleine, „es wäre schade um dich, wenn du zu Martini geschlachtet würdest. Hi! hi!" Mit diesen Worten lief er dem nahen Walde zu und ver- schwand. Die Gänsechristel aber dachte: Du willst doch einmal die Sprüche versuchen und sehen, ob dich dies bucklige Kerlchen nicht betrogen hat. Sie sprach den ersten Spruch leise vor sich hin, und kaum war das letzte Wort von ihren Lippen, so war sie auch schon in eine schöne weiße Gans verwandelt worden. Die Gänse schienen sich gar nicht darüber zu wundern, sie kamen zutraulich herbei und singen an, über allerlei mit ihr zu schwatzen, und sie verstand die seltsame Sprache und konnte sie selbst reden. Am Abend sprach sie das andere Sprüchlein und stand sogleich wieder als Gänsechristel vor ihrer Herde. Von nun an hatte sie gute Zeit; denn es fehlte ihr nicht an Unterhaltung, und die Gänse gehorchten ihr gern. Wenn der Abend kam und die Gänse heimgetrieben werden sollten, sprach sie stets nur das andere Sprüchlein und trieb dann als Gänse-

7. Teil 2 = Kl. 7 - S. 40

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
40 hinter dem Ohr und brummte: „Bei der Magd ist's wohl im Ober- stübchen nicht ganz richtig; morgen soll sie den Abschied erhalten." Die Gänsechristel war als Gans in den Wald geflogen, aber, o Jammer! als sie das zweite Sprüchlein gaken wollte, hatte sie es in all der Angst vergessen. Sie hing traurig den Kopf und sann und sann, aber es war alles umsonst. Da hörte sie plötzlich hinter einem Busch eiu leises Gekicher. Sie machte einen langen Hals, um zu sehen, was dort so höhnisch lachte: „Hi! hi! hi! Hat den Spruch vergessen, muß nun Hafer fressen!" In demselben Augenblick hatte aber auch die Gans den bösen Zwerg am Bein gepackt und sich so festgebissen, daß der höhnische Wicht laut aufschrie und der Gans die besten Worte gab, damit sie ihn doch loslasse. Aber sie hielt ihn so lange fest, bis er ihr wieder zu dem zweiten Sprüch- lein verholfen hatte. O, wie froh war die Gänsechristel, als sie keine Gans mehr war! Der kleine Mann aber rieb sein Bein und hinkte verdrießlich fort; denn wenn es nach seinem Wunsche gegangen wäre, hätte die Gans eine Gans bleiben müssen. — Und die Gänsechristel? - Die hat nie wieder die Sprüchlein gebraucht, sondern geduldig die Gänse gehütet; durch Schaden war sie klug geworden und hielt es ihr Leben lang mit dem Sprichwort: Trau, schau, wein! —

8. Teil 2 = Kl. 7 - S. 44

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
44 2. Der Baum streckt seine Äste vor, zur Höhe strebt er kühn empor. Hach’s wie der Baum im sonnigen Raum! 3. Die Quelle springt und rieselt fort, zieht rasch und leicht von Ort zu Ort. Hach’s wie der Quell und rege dich schnell. 4. Der Doge! singt sein Liedchen hell, freut sich an Sonne, Baum und Quell. Mach’s ebenso! Sei rüstig und froh! 53. Der Graben. von iise Frapan. Hamburger Bilder für Hamburger Kinder. Hamburg 1899. S. 23. 5 gibt Straßen und Wege, an denen auf einer Seite, manchmal auch auf beiden ein Graben hinläuft. Da wuchert es von allerlei Pflanzen, da springen Grashüpfer, da laufen braune oder blaue blanke Käfer, da ist es viel lustiger zu gehen als auf der geraden, langweiligen Straße. Wenn ich solch einen Graben sehe, gucke ich erst hinein, ob unten darin Wasser ist. Hat der Graben Wasser, so stecke ich einen Stock hinein, um zu sehen, wie tief es ist. Ich möchte zwar auch sehr gern im tieferen Graben patschen, aber Vater sagt, das verdirbt die Stiefel, und Stiefel kosten viel Geld. Es ist auch unangenehm, die Stiefel zu putzen, wenn sie voller Schlamm oder Lehm sind. Ist aber der Graben nicht sehr naß, dann springe ich getrost hinein, und nun geht der Spaß an! Man kommt nicht schnell vorwärts hier unten, wie auf der Straße, nein, man muß die Beine ordentlich heben und schwingen, so dicht stehen die Kräuter. Quer über den Weg legt sich die hinterlistige Brombeerranke und möchte wohl gern, daß ich hinfiele! Ja, hinterlistig ist sie mit ihren Stacheln, aber hübsch ist sie doch! Ihre rötlich-weißen Blumen drängen sich dicht aneinander wie kleine wilde Rosen, und ich habe auch schon manchmal schwarze Brombeeren gefunden. Die sehen aus wie aus lauter blanken, schwarzen Perlen zusammengesetzt. Sie

9. Teil 2 = Kl. 7 - S. 47

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Marienwürmchen, fliege weg, dein Häuschen brennt, die Kinder schrei'n so sehre, wie so sehre! Die böse Spinne spinnt sie ein, Marienwürmchen, flieg hinein, deine Kinder schreien sehre. 3. Marienwürmchen, fliege hin zu Nachbars Kind, zu Nachbars Kind, sie tun dir nichts zuleide: es soll dir da kein Leid geschehn, sie wollen deine bunten Flügel sehn, und grüß' sie alle beide! 56. Die Rebhuhlljfilltlilie. Von Hermann Wagner. Entdeckungsreisen in Feld und Flur. 13. Auflage. Leipzig 1908. S. 43. Im Felde da, wo das Korn um den berasten Hügel wogt, hat ein Rebhuhnpaar seinen Haushalt eingerichtet. Mit dem Nestbau macht es wenig Umstände: eine flache Vertiefung in den Boden gescharrt, an warmer, trockner Stelle, die vor dem Winde geschützt ist, dann einige Halme hineingelegt, kreuz und quer, wie’s eben gehen will — so ist die Sommerwohnung fertig und das Kinder- stübchen dazu. Kaum sind die jungen Rebhühner einige Stunden aus den Schalen gekrochen, so wird’s ihnen schon zu eng im Stübchen; es sitzen ja auch ein Dutzend, mitunter sogar bis 20 Stück beieinander. Die Mutter ruft, und die jungen Rebhühner versuchen die Beine. Sie spazieren mit der Mutter durchs Feld, immer zwischen den Halmen hin, und müssen lernen hübsch aufmerken, wo es was zu fressen gibt. Dicht am Feldrain haben sich die Ameisen eine Burg gebaut und verwahren darin ihre Puppen. Das alte Rebhuhn unternimmt einen Kriegszug, läuft Sturm gegen die Ameisenfestung, scharrt mit den Beinen die Wälle nieder und reißt mit dem Schnabel die Wohnungen der schwarzen Soldaten ein; die weißen Puppen liegen zu Tage, und die ganze Schar der jungen Rebhühner fällt darüber her und hält Festessen. Das schwarze Volk der Ameisen muß schnell dabei sein, wenn es wenigstens einige seiner Puppen in Sicherheit bringen will. Den kleinen Feldvögeln droht aber auch hunderterlei Todes- gefahr, und nicht jedes Rebhuhn wird groß, das anfänglich so lustig zwischen roten Klatschrosen und blauen Kornblumen umher-

10. Teil 2 = Kl. 7 - S. 48

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
48 zog. Das Wiesel ist ein flinker Räuber und der Fuchs ein schlauer Gesell; dazu kommen noch Falken und Eulen und aus dem Dorfe die Katzen. Die Rebhuhnmutter hat den ganzen Tag über zu spähen, ob ihren Kleinen irgendeine Gefahr drohe. Kinder kommen ans Ährenfeld; sie wollen Kornblumen suchen zum Kranze. Ehe das alte Rebhuhn es gemerkt hat, sind sie ihm ganz nahe gekommen. Sie jubeln plötzlich laut auf, wie sie die kleinen, niedlichen Vögelchen sehen, strecken die Hände aus und wollen die Küchlein fangen. In der Angst fährt die Rebhuhnmutter mit ausgebreiteten Flügeln den Kindern entgegen, als wolle sie schlagen und hacken; dann läuft sie langsam und hinkend auf dem breiten Wege weiter. Sie legt sich ganz auf die Seite und schleppt einen Flügel nach, gerade als sei sie schwer verwundet oder krank und könne nicht fort. Die Kinder vergessen die kleinen Rebhühner und achten nur auf das große; denn das ist, wie sie meinen, am leichtesten zu erhaschen. Weiter hat auch das schlaue Tier nichts gewünscht. Wie die Kinder ihm nahen, wackelt es langsam fort, immer weiter von den Jungen hinweg. Dann läuft’s etwas schneller und schaut dabei aufmerksam nach seinen Kleinen um. Diese sind wie eine Wolke nach allen Seiten auseinandergestoben. Eins hat sich zwischen zwei Erdstücken verkrochen, das zweite hinter einem Stein versteckt. Ein drittes kauert unter dem Grasbusch, das vierte unter dem Distelblatt —jetzt sind sie alle geborgen! — Die Kinder wollen eben das alte Rebhuhn erfassen — da springt’s auf und davon, schnell wie der Wind. Die Kinder stehen verblüfft mit offenen Händen und Augen. Der kleine Feldvogel hat die großen Menschen überlistet. Er ist durch die Halme geschlüpft, weit hinten im Felde ertönt sein leiser Lockruf. Die Kinder überhören ihn; um so besser verstehen aber die jungen Rebhühner die Sprache ihrer Mutter. Sie eilen dem Klange nach, und wenige Minuten darauf sind wieder alle beisammen. 57. Cßarurn der F)alm nur eine Kurze Hbre bat. Von Oskar Däbnbardt. Naturgeschichtliche Volksmärchen. 2. verb. Auflage. Leipzig 1904. S. 18. Ofjor§eiten, als Gott noch selbst aus Erden wandelte, da war die Fruchtbarkeit des Bodens viel größer, als sie setzt ist. Damals trugen die Ähren nicht sünszig- oder sechzigsältig, sondern vier- bis sünshundert- sältig. Da wuchsen die Körner am Halm von unten bis oben hinaus:
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