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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. uncounted

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
Literarischer Anzeiger zu Kapp's Leitfaden. Im Verlage von George Westermann in Brannschwcig sind folgende empfehlcnswerthe Schulbücher erschienen: Philosophische oder vergleichende allgemeine Erdkunde als wissenschaftliche Darstellung der Erdverhältnisse und des Menschenlebens nach ihrem inneren Zusammenhänge. Von I- r. C r n st Kap p. In 2 Bdn. gr. 8. fein Velinp. geh. complet 4 Thlr. Wir können nicht umhin, dieses Werk sämmtliche» Lehrern der Geographie und alle» denen zu empfehlen, welche einen tiefem Blick in den Geist der Erdkunde thu» wollen,, und sind gcmiß, sie werden nicht von deni Buche scheiden, ohne die mannichfaltigsten Belehrun- gen über das Wesen der jetzigen Zustände in Handel. Politik, Religion und deren innigen Zusammenhang mit der Formation unsers Erdkörpers erhalten zu haben. Kapp's vergleichende Erdkunde eignet sich für eine jede Bibliothek der Gymnasien und höheren Lehranstalten und wird allen Freunden der Geographie, namcntlick den Besitzern von Humboldt's Kosmos und dessen Ansichten der Natur eine willkommene Erschei- nung sein. Die günstigsten Recensioncn haben den Werth dieses Werkes 'anerkannt und es als einen Fortschritt auf dem Gebiete der Erdbeschreibung begrüßt. In demselben Verlage sind ferner erschienen: Elditt, H. L., Mythologische Erzählungen. Ein Lesebuch für die Jugend beiderlei Geschlechts. Nach d. Franz, d. Lamé Fleury. 12. geh. 1 Thlr. Elwell, Neuestes vollständiges Wörterbuch der englischen und deutschen Sprache. Mit Aussprache des Englischen nach Webster. 2 Bände. 8. geh. 2. Stereotypanslage. l'/2 Thlr. — Neuestes vollständiges Wörterbuch der englischen und deutschen Sprache. Ohne Aussprachebezeichnung der englischen Wörter. 2 Bände. 8. geh. 2. Stereotyp-Ausiage. l*/2 Tblr. Fleischer, Deutscher Sprachschülcr od. d. wichtigste» Regeln re. 8. 3 Ngr. — Praktischer Leitfaden beim Unterricht in der deutschen Sprache, mit be- sonderer Berücksichtigung der Orthographie. 2. Ausl. 8. 13 Ngr. Gebhardt, Erstes Lesebuch für Elementarschüler. 3. verbesserte und ver- mehrte Ausgabe. 8. geh. 7v2 Ngr. 3noldsmitli, Dr. Oliver, Dramatical works. Zum Selbst- und Pri- vatunterricht, so wie zum Schulgcbrauch mit verdeutschenden und phra- seologischen Noten von Dr. H. M. Melford. 8. geh. 12 Ngr. — The Vicar of Wakefield, a tale. Nach Walter Scotts verbessertem Texte durchgängig accentuirt. Nebst sacherklärenden Noten und einem vollständigen Wörterbuche mit der Aussprache nach I. Walker, St. Jones und Will. Perry. Bearbeitet von Eh. H. Plessner. 4. Stereo- typ-Ausi. 10 Ngr. Herrig, Dr. L., Handbuch d. englischen Nativnal-Literatur v. G. Chauccr bis auf die jetzige Zeit. Dichter und Prosaiker. 2. Stercotyp-Abdruck. 46 Bogen, gr. Lex.-Octav. Fein Velinp. geh. 1 Thlr. 20 Ngr. . s

2. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. uncounted

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
Horn, H., Kurzer Leitfaden zur Erlernung der englischen Aussprache nebst Lesestücken, mit praktischer Anwendung und einem vollständigen Wörtcr- buche zum Uebersetzen derselben. 8. geh. 16 Ngr. Keil, Spanische Sprachlehre für deutsche Gymnasien und hohe Schulen^ und zum Selbstunterricht für Studirende. gr. 8. 20 Ngr. Lenz, Dr., Geschichte der Reformation Dr. M. Luthers und seiner berübm- tcften Zeitgenossen. Ein Haus- und Familienbuch für alle Stände. Mit Luthers Bildniß nach L. Cranach in Stahlstich, gr. 8. geh. l‘/2 Thlr. Liechtcnstern, Th. Freiherr v., Die neuesten Ansichten von der Erdkunde in ihrer Anwendung auf den Schulunterriebt, dargcstellt für Schulvor- stände. geopraphische Lehrer und Kartenzeichner, in einer Reihe metho- dologischer Dogmen, Kritiken und Analysen, gr. 8. fein Velinp. geh. 1 Thlr. 10 Ngr. Merleker, Dr., Leitfaden zu Vorträgen über die allgemeine Weltgeschichte. Für höhere Unterrichtsanftaltcn. 2. verbesserte und vermehrte Auflage, gr. 8. geh. ^ 1 Thlr. Mole. A., Neues Wörterbuch der französischen und deutschen Sprache. 2 Bände Lex.-8. Neunte Stereotyp-Ausgabe. 72 Bogen. 2 Thlr. — Neues Taschenwörterbuch der französischen und deutschen Sprache zum Schulgebrauche. 6. Ster.-Aufl. 2 Bände. 43 Bogen. 8. geh. 1 Thlr. Moore, Th., Lyrical Beauties. Selected by Melford, Lector in the University of Göttingen. 8. geh. 16 Ngr. Plessner, Cb. H.,' Vollständiges, auf die möglichste Erleichterung des Un- terrichts abzwcckcndcs grammatisches Lehrbuch der Englischen Sprache rc. gr. 8. 2. Auflage. 1 Thlr. — Neues Engl. Lesebuch für Anfänger, enthaltend eine Auswahl von Er- zählungen und ein Schauspiel. 8. 2. Aufl. geh. 20 Ngr. Richardson, Elizab., A selection in verse and prose from the most celebrated engl, authors of the past and present times. 8. geh. 16 Ngr. Saint-Pierre, Bernardin de, Paul et Virginie. Mit grammatischen, wort- und sacherklärenden Anmerkungen und einem vollständigen Wörter- buche zum Schul- und Privat-Gebrauch versehen von I. Hoffa, L>r. der Philosophie, Privatdocenten an der Universität und Lehrer der französi- schen Sprache an der Realschule zu Marburg. 8. geh. Velinp. 13 Ngr. Shakspeare’s Hamlet, Prince of Denmark. Grammatisch und sach- lich zum Schul- und Privat-Gebrauch erläutert von I. Hoffa, Dr. der Phil. rc. 8. Velinp. geh. 12 Ngr. — Romeo and Juliet. Grammatisch und sachlich zum Schul- und Privat- Gebrauch erläutert v. I. Hoffa, Dr. d. Phil. rc. Velinp. geh. 12 Ngr. — King Richard Ii. Miniaturausgabe, geh. 6 Ngr. Staël, Madame la Baronne de, Corinne ou l’Italie. Auszug in einem Bande mit erläuternden Anmerkungen. Zum Gebrauch für die ersten Classen höherer Bürger- und Töchtcr-Schulcn. Velinp. geh. 3. Aufl. 13 Ngr. Pihibaut, Dictionnaire français - allemand et allemand - français. — Vollständiges französisch-deutsches und deutsch-französisches Wörterbuch. 16. Auflage. 2 Thlr. Williams, Neues Taschen-Wörterbuch d. englischen u. deutschen Sprache mit Bezeichnung der englischen Aussprache durch deutsche Buchstaben und zahlreichen amerikanischen Wörtern und Redensarten. 2. Auflage. 2 Bde. 42 Bgn. fein Velinp. geh. 26 Ngr.

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 54

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 54 — Der Gallier Brennus. Die Gänse auf dem Capitol. Manlius Ca- pitol« nus. 389 v. Chr. Die Kriege mit den Samnitcrn Papirius Cursor. Decius Mus. Manlius Torquatus. §. 30. Fabricius. Curius. Fast ganz Italien war unter der Botmäßigkeit der Römer. Diese siegten überall. Weil sie noch fest an einfachen Sitten (Cincinnatus, Curius Dentatus), an ihren Gesetzen hingen, weil die Kriegszucht streng lvar, wurden sie ein kräftiges, un- widerstehliches Volk. Dies empfanden bald auch die Tarenti- ner, weichliche und übermüthige Leute. Deshalb riefen sie den König Pyrrhus aus Epirus gegen Rom zu Hülfe. Zwei Siege über die Römer verdankte Pyrrhus seinen Elephanten, welche in Italien bis dahin unbekannt waren. Er hatte aber auch selbst so viele Soldaten verloren, daß er schon nach der ersten Schlacht den Frieden anbot. Die Römer verloren den Muth nicht und ließen ihm sagen, er muffe eher Italien verlassen. Der Versuch, den rechtschaffenen Röiner Fabricius zu bestechen, mißglückte ihm. Auch ließ jener sich nicht durch einen Elephanten schrecken. „So wenig mich gestern dein Geld gereizt hat, so «venig schreckt mich heute dein Elephant, " sagte er. Als er spater wieder einen Beweis seiner Rechtschaffenheit gegeben hatte, rief Pyrrhus aus: „Eher kann die Sonne von ihrem Lauf, als dieser Römer von dem Wege der Rechtschaffenheit abgelenkt «verden." In einem dritten Treffen scheuchten die Römer mit brennen- den Pechkränzen unter Anführung des Curius die Elephanten auf das feindliche Heer zurück; dieses floh und ließ sein ganzes Lager im Stich. Curius Dentatus zog als Sieger in Rom ein, Pyrrhus aber kehrte nie wieder. So kam auch ganz Untcr- italien in die Gewalt der Röiner. Die Römer hatten durch diese Kriege Fortschritte in der Kriegskunst gemacht, und von Pyrrhus ein Lager regelmäßig befestigen gelernt. Zürn Kriegsdienst iin Feld war jeder römische Bürger vom 16ten biö 45ften Jahre verpflichtet und berechtigt. Wurfspieß, Schild, Lanze und ein kurzes, breites Schwert waren die Waffen des römischen Soldaten. Das Kriegsgesetz war streng. Wer seinen Posten verlassen, die Waffen weggeworfen oder ohne Befehl sich in ein Treffen eingelassen hatte, wurde schimpf- lich wcggeschickt oder hingerichtet. Von einer Schaar, welche der Feigheit überwiesen war, wurde der Zehnte mit dem Tode bestraft.

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 55

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 55 - Curius Dentatus war dreimal Cónsul und genoß zweimal die Cbre des Triumphs. Als einst Abgeordnete der Feinde ihn mit goldnen Gefäßen bestechen wollten, als er eben in einem irdenen Topfe sich Rüben kochte, sagte er: „Ich ziehe mein irdenes Geschirr euren goldnen Gefä- ßen vor, wünsche nicht reich zu sein, und bin in meiner Armuth zufrieden, Solchen befehlen zu können, welche reich sind." §. 31. Die drei Kriege mit Carthago. Gleich seinem Mutterstaat trieb Carthago auf dem ganzen Mittelmeer Handel und Schifffahrt. Es hatte die Römer gegen den Pyrrhus begünstigt. Nunmehr fing cs an zu fürchten, daß die Römer nach Sicilien übergehen und daselbst die carthagi- schcn Besitzungen angreifen möchten; auch beneidete Rom die wachsende Macht der Carthager. In Sicilien (Trinakria) hatten sich schon früh die Griechen angesiedclt. Der Bulcan Ae tu a und der Berg Eryx mit einem berühmten Tcmpcl der Venus. An der Ostseitc die Städte: Mcssana (Messina), Catana (Catania) am Fuße des Aetna, Syracusä (Siragosa) eine vierfache Stadt. An der Südseite Agrigentum (Girgcnti) mit einem berühmten Tempel der Juno. An der Nordscitc Panormuö (Palermo). Im In- nern Cnna (die Sage vom glaub der Proserpina). Dionysius I. und Ii. („die Bürgschaft"), Dion. Agathokles. Hiero I. und Ii. Bei dieser gegenseitigen Besorgniß war bald ein Anlaß zum Krieg gefunden. Söldner aus Italien hatten die Stadt Messana treulos besetzt und führten von da seeräuberische Unternehmungen aus. Mit Hülfe carthagischer Truppen wollten die Sicilier sie wieder aus der Stadt vertreiben. Die Italiener suchten in Rom Unterstützung und erhielten sie. So kamen Carthager und Rö- mer zuerst feindlich aneinander. Erster punischer Krieg 264—241 v. Ehr. Dui lius. Regulus. Die Carthager waren reich und hielten große Söldner- heere, welche nie so tapfer für Carthago fochten, wie die römi- schen Bürger für ihre Stadt. Jene hatten Flotten, diese setzten aus elenden Flößen nach Sicilien über, und bauten sich erst Schiffe nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen. Dui- lius errang den ersten Seesieg, zu dessen Andenken in Rom die Schiffsschnäbclsäule errichtet wurde. Regulus landete in Afrika und würde Carthago erobert haben, wenn nicht griechische Hülss- truppen zum Schutze der Stadt herbeigeeilt wären. Er wurde geschlagen und gefangen. Hamilkar Barkas behauptete die karthagischen Besitzungen aut Sicilien, bis nach einem neuen

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 57

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 57 — bius war den Römern zu bedächtig. Ein anderer Führer trat an seine Stelle, und erlitt eine so große Niederlage bei Ca nnä, an der Ostküste von Apulien, daß der Name Hannibal, wie er den Erwachsenen ein Schrecken war, auch gebraucht wurde, um die Kinder einzuschüchtern. Eine große Menge goldner Ringe sollen die Afrikaner von den getödteten römischen Rit- tern auf dem Schlachtfelde gesammelt und nach Carthago ge- schickt haben, 50,000 römische Soldaten waren gefallen. Uebri- gens ertrugen die Römer das Unglück mit solchem Muth, daß ihre Thatkrast verdoppelt schien. Hannibal's Feinde in Carthago verhinderten, daß er kräftig unterstützt wurde. Er sah sich umsonst bei fremden Staaten nach Hülfe um. Die Römer erholten sich wieder und eroberten Syrakus (Archimedes, Marcellus). Die endlich von Carthago geschickten Hülfstruppen wurden auch geschlagen. Als hierauf der Römer Cornelius Scipio Spanien erobert hatte und nach seiner Rückkehr von seiner Provinz Sicilien aus nach Afrika übersetzte, mußte Hannibal, so ungern er Italien, den Schauplatz seiner Großthaten, verließ, dem Befehl seiner Vaterstadt gehor- chen, und zu ihrem Schutze nach Afrika eilen. Hier wurde er nach dem unglücklichen Treffen bei Zama, in der Nähe Car- thago's, von Scipio zum Frieden genöthigt. Die Carthager mußten alle Elephanten herausgeben, ihre Kriegsschiffe bis auf zehn verbrennen, sollten 10,000 Talente zahlen, und ohne Be- willigung des römischen Senats keinen Krieg anfangen dürfen, 201 v. Ehr. Scipio Africanus. Einige Jahre später floh Hannibal, da die Römer seine Auslieferung begehrten, zum Antiochus, dem syrischen König, und reizte diesen zum Krieg gegen Rom. Da auch dieser be- siegt wurde, flüchtete er zu einem König in Kleinasien. Auch da glaubten sich die Römer nicht sicher vor ihm; er entging ihren Nachstellungen dadurch, daß er sich selbst durch Gift, wel- ches er in einem Ring bei sich führte, umbrachte, 183 v. Ehr. Er wurde 64 Jahr alt; sein Besieger Scipio starb in demselben Jahre. Dritter punischer Krieg 149—146 v. Ehr. Scipio Africanus der Jüngere. Carthago begann wieder aufzublühen; der Neid der Römer wollte es ganz vertilgen. Sie lauerten auf eine Gelegenheit zu einem neuen Krieg, welche sich auch bald darbot, indem Car- thago sich gegen die gewaltsamen Angriffe des Masinissa,

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 59

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 59 — sie sein Geschrei hätten hören können, zum Tode vcrurtheilt. In Athen be- gegnete man ihnen mit Milde. Die größten und stärksten von den Kriegsgefangenen wurden in Fecht- schulcn gesperrt, und mußten bei irgend einem Fest oder zur Belustigung des Volkes auf Leben und Tod entweder unter sich oder mit wilden Tbiercn streiten. Augustus ließ 240 Panthcrthiere auf einmal kämpfen. Fech- terspiele. Fast unglaublich war die Pracht der Tempel, Bäder, Theater und Pa- läste. Oft waren sie von ausländischem Marmor; goldgewebte Tapeten, Teppiche, goldne und silberne Gesäße und Möbeln, griechische Gemälde und Statuen schmückten die Gemächer. Cieero zahlte für sein Haus 240,000, für einen schönen Tisch 8000 Thalcr. Des Clodius Palast war 800,000 Thaler wcrth. Scaurus baute aus eigne Kosten ein Theater aus Marmor, in welchem 80,000 Zuschauer Platz hatten. (§den so übertrieben war der Aufwand in Kleidung, Tänzern, Köchen, Tafelkeckern. Lucullus bot einem seiner Freunde, welcher 100 Anzüge zu einem Schauspiel von ihm leihen wollte, 3000 an. In den Zeiten dieser Vcrdcrbniß, wo die Erziehung der Kin- der von den Sklaven besorgt wurde, traten bisweilen auch chren- wcrthe Männer auf, welche einen bessern Zustand herbeiführen wollten; umsonst. Die Brüder Gracchus büßten ihren guten Willen, die Lage des Volks zu verbessern, durch gewaltsamen Tod 133—123 v. Ehr. Die Bürgerversammlungen fanden auf dem großen Marsfelle statt. Wer sich um ein Amt bewarb, ging weiß ge- kleidet (Candidatus) einher und bat die Bürger um ihre Stimme. Die Heere bestanden aus einer oder mehreren Legionen, deren jede in frühester Zeit 300v Mann zu Fuß und 300 Mann zu Pferd, später aber 4 bis 6000 Mann enthielt, wozu noch die Truppen der Bundesgenossen kamen. Jede Legion hatte sechs Kriegsoberste, Tribuni Militum. Das Lager wurde im Viereck aufgeschlagen, mit Wällen, Gräben, Pfahlwerk und Thoren umgeben. Was der Soldat mit sich tragen mußte, für vierzehn Tage Mundvorrath, Waffen und Gepäck, wog über einen halben Centner. Bclagerungswerkzeuge, Cohorte, Manipel, Centune, Decurie. Die Alten befuhren das Mittelmeer mit Kauffahrtei- und mit Kriegsschiffen. Jene hatten einen geräumigen Bauch und eine beinahe runde, dem Mond, wenn er im Viertel steht, ähnliche Gestalt und wurden meist durch Segel getrieben; diese waren lang und zugespitzt und wurden gewöhnlich durch Ru- der bewegt. Außer diesen gab es noch Transportschiffe für Pferde und Reiterei und Wachtsch iffe. Nach den Reihen der Ruderbänke: Biremen, T r ir em e n, Quadriremen, Ouinque- remen. Bei einem Seetreffen wurde das Zeichen zum Angriff

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 61

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 61 — Drei und theilten die großen Statthalterschaften so, daß Cäsar Gallien, Crassus Syrien, und Pompejus Spanien als Provinz erhielt. Dies war das erste Triumvirat, 60 v. Chr. 1) Der Krieg mit Jugurtha, dem König von Numidien in Afrika, 112—106 D. Chr. Mctcllus. Marius. 2) Der Krieg mit den Cimbern und Teutonen. 113—10l v. Chr. Die Siege des Marius bei Aquä Scxtiä (östlich von der Rhone- mündung) über die Teutonen (Teutoboch), 102, und bei Verona (auf den Raudischen Feldern zwischen den Flüssen Ctsch und Po) über die Cimbern, 101. 3) Der Bundesgenossenkrieg um die Ertheilung des römischen Bür- gerrechts, 91—88. 4) Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla, 88—82. 3) Die drei Kriege mit Mithridates, demkönig von Pontus, 87—64. Lucu llus. P o mpejus. 6) Der Krieg gegen Sertorius, den Statthalter der Provinz Spanien, 8o—72. P ompejus. 7) Der Fechter- und Sklavenkrieg, 73—71. Pompejus. 8) Der Krieg gegen die Seeräuber, 73—67. Pompejus. 9) Die Verschwörung des Catilina, von Cicero entdeckt und vereitelt, 66—63. Cäsar'ö Vater war früh gestorben; seine Mutter crtheilte ihm eine ausgezeichnete Erziehung. Von Natur schwächlich und blassen Aussehens, kräftigte er bei großer Mäßigkeit in Speise und Trank seinen Körper so, daß er später, als er das rauhe Gallien eroberte, und von da auch Kriegszüge nach Germanien und Britannien unternahm, seinen Soldaten in Ertragung der härtesten Kriegsbeschwerden rühmlich vorangehen konnte. Im Umgänge war er freundlich und einschmeichelnd, und ließ sich wenig merken, daß er Lust habe, seinen Ehrgeiz iin Kriege zu befriedigen. Er war allgemein beliebt. Sulla erkannte den auf- strebenden Geist des Jünglings und hätte ihn um seiner eignen Sicherheit willen tödten lassen, wenn er nicht mächtige Fürsprecher gehabt hätte. „Nehmt ihn," sprach Sulla zu diesen, „aber wißt, in diesem einen Cäsar sind viele Marius verborgen." Das Volk hatte er durch geheime Geldaustheilungen so gewon- nen, daß er zum Oberpriester gewählt wurde, ein Amt, welchem sonst nur die würdigsten Greise vorstehen durften. Als er von seiner Statthalterschaft aus Spanien nach Rom zurückkam, stand er so in der Gunst des Volkes, daß Pompejus es für gerathen hielt, sich mit ihm zu verbinden. Cäsar unter den Seeräubern. — Vor Alexander's Bildsäule in Cadix. — „Mutter, du siehst mich als Obcrpriester wieder, oder als Verbann- ten." — „Ich möchte lieber in einem Flecken der Erste, als in Nom der Zweite sein."

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 63

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 63 - Alleinherr des großen römischen Reiches, 30 v. Ehr. Dies dehnte sich aus vom atlantischen Ocean bis zum Euphrat, vom Rhein, der Donau und dem schwarzen Meere bis an die afrikanischen und arabischen Wüsten, und umfaßte so alle Ge- siadeländer des Mittclmeeres, welches, in der Mitte liegend, sie zu einem zusammenhängenden Ganzen vereinigte. So beherrschte Rom 120 Millionen Menschen auf 100,000 Gcviertmeilen Landes. A. Europäische Länder: 1) Hispania umfaßte das heutige Spanien und Portu- gal. Die Halbinsel) welche im Innern ein von Gebirgen theils umgebenes, theils durchzogenes Hochland bildet, wurde von Au- gustus in drei Provinzen eingetheilt, deren eine Lusitania (un- gefähr das jetzige Portugal) hieß. Die Pyrenäen bilden die Gränze gegen Gallien; die Straße von Gades (die Straße von Gibraltar), zwischen den Säulen des Hercules, trennte Hispanien von Afrika. Der berühmteste Fluß war der Jberus (Ebro); nach diesem ergab sich auch die frühere Eintheilung in das diesseitige und jen- seitige Hispanien. Die übrigen Flüsse: Minins (Minho), Durius (Duero), Tagus (Tajo), Anas (Guaoiana), Bactis (Guadalquivir). Städte: Olisipo (Lissabon) an der Mündung des Tajo, Toletum (Toledo) in der Mitte von Hispanien am Tajo, Gades (Cadix) südlich von der Mündung des Guadalquivir, Dertosa (Tortosa) an der Mündung des Ebro, Numantia (zerstört) am Oberduero, Valentin (Valencia) auf der Mitte der Ostküste, Carthago nova (Carthagena) südlich von Valencia, Saguntum nördlich von Valencia, Barcino (Barcelona) am Meere mit- ten zwischen der Mündung des Ebro und den Pyrenäen. Inseln: Die Pityusen, die Balearen: Major (Ma- jorca) und Minor (Minorca). Hispanien war ehemals fruchtbarer als gegenwärtig; an der See ist das Klima herrlich, im Innern drückend. Verderb- lich ist der aus den afrikanischen Wüsten wehende heiße Wind. Die alten Bergwerke, aus welchen die Phönicier und Carthager edle Metalle holten, sind jetzt meist verschüttet. In den Silber- bergwerken bei Neu-Carthago arbeiteten zugleich vierzigtausend Menschen. Die ehemaligen Einwohner lebten, in viele Völker- schaften getrennt, ohne besondere Cultur. Ihre Nahrung bestand in Milch, Fleisch, Eichelbrod und Früchten. Ein alter Ge- schichtschreiber sagt: „Sie sind stolz und ertragen Hunger und Beschwerden ohne Murren." 2) Gallia wurde durch den Rhenus (Rhein) von Ger- manien und durch die Gallische Meerenge (den Canal) von Bri-

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 65

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- (35 — 4) Die Süd do na ul and er wurden unter Augustus un- terjocht; nördlich waren sie von der Donau begränzt und wur- den in sieben Provinzen eingetheilt. 1) Vindelicia, diestadtaugustavindelicorum (Augsburg am Lech). 2) Rhaetia, die Stadt Tridentum (Trident au der Etsch). 3) Noricum, die Stadt Juvavia (Salzburg an der Salza). 4) Ober-Pannonien, die Stadt Vindobona (Wien an der Donau). 8) Unter-Pannonien, die Stadt Taurunum (Belgrad an der Donau). 6) Ober-Mösien. 7) Unter-Mösien. 5) Macedonia. 6) Thracia. 7) Achaja. L. Die asiatischen Provinzen begriffen alle früher be- reits genannten Länder diesseits des Euphrat. C. Die afrikanischen Provinzen bestanden in den Län- dern an der Nordküste. In Oberitalien jenseits des Po lagen die Städte: Ticinum (Pavia) unfern der Mündung des Tessino in den Po, Mediolanum (Mai- land) nördlich von Ticinum, Tergeste (Triest) und Aquileja nördlich am adriatischen Meere, Patavium (Padua) nordwestlich von der Mündung der Etsch. In Oberitalien diesseits des Po: Mutina (Modena) in der Mitte zwischen der Ost- und Westküste südlich vom Po, Ravenna am adriatischcn Meer. Aus Etrurien, einem sehrfrüh cultivirten Lande, kam die Wissenschaft der Zeichendeutung, welche daselbst in Priestcrschulen gelehrt wurde, nach Rom. Von den zwölf Städten, deren jede einen aus Lebenszeit gewählten König hatte, waren die wichtigsten Vcji, Tarquinii, Clusium, Perusia. In Latium lag außer Rom an der Mündung der Tiber die Hafen- stadt Ostia, südlich von Rom das zerstörte Alba Longa, nordöstlich Ti« bur (Tivoli). In dem glücklichen Campani en besaß der reiche römische Adel die kost- barsten Landguter. Die Massischen Hügel mit der Falerner-Traube. Die Städte Neapolis (Neapel), Hereulau um, Pompeji und Stabiä (zerstört durch den Vesuv 79 n. Ehr., aufgesundcn 1711 n. Ehr.), Capua und Nola. Umbrien mit der Stadt Sena, Piccnum mit Ancona, Sam- nium mit Cures und Bcneventum, Lucanien mitsybaris, Brut- tium mit Kroton, Apulien mit Cannä, Calabrien mit Tarent, einer großen Handels- und Fabrikstadt. Sicilien mit drei Vorgebirgen. Die Städtesyracusä, Messana, P anormus. Das mittelländische Meer war das einzige den Alten genau^ bekannte. Es wurde von den Griechen im Gegensatz zu dem äußern Weltmeer oder dem Ocean Thalassa, von den Römern schlechthin Unser Meer genannt. Das mittelländische Meer ist von Erdtheilen eingefaßt, alle Erdtheile hingegen sind vom Ocean umschlossen. Das mittelländische Meer bildet die größte eingeschlossene Wassermasse der Erde. Man berechnet den Flächenraum zu 40,000 Gev.-M. Es ist bei weitem salziger Kapp, Leitfaden. g

10. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 67

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 67 — noch wenige Jahre vor seinem Tod eines seiner schönsten Heere unter Varus eine gänzliche Niederlage von den Deutschen er- litten hatte. Die Prätorianer. Kaiser von 14—96 n. Chr.i 14 — 37. Tib erius. Majestätsgerichte. 37—41. Ca ligula. Gefangene Gallier als Germanen für einen Tri- umph gekleidet, und Seemuscheln an der Britannien gegenüber gelegenen Küste als eine dem Ocean entrissene Beute ge- sammelt. 41 — 54. Claudius. Von schändlichen Weibern und verworfenen Frei- gelassenen regiert. 54 — 68. Nero. Ermordung seiner nächsten Angehörigen und zahlreiche Hinrichtuilgen. Seneca. ' Christen- vcrfolgung. Der goldne Palast. 68— 69. Galba. Otho. Vit ellius. 69— 79. Vespasianus. Jerusalem zerstört 70 n. Ehr. Das Colosseum. Sparsamkeit. 79—81. Titus, „die Liebe und die Wonne des menschlichen Geschlechts." Verschüttung von Herculanum und Pompeji. Plinius. 81—96. Domitianus, ein feiger Wütherich. Die glücklichste Periode des römischen Kaiserreichs 96—180 n. Chr. Nerva. Trajanus. Hadrianus. Antoninus Pius. Marcus Aurelius. Das Sinken der römischen Macht 180—395. 324—337. Constantin der Große. Das Christenthum wird Staatsreligion. Verlegung des Kaisersitzes nach Byzantium — Constantinopel. Untergang des römischen Reiches 395—476. 395. Theilung des Reiches durch Theodosius unter seine zwei Söhne. Honorius im westlichen Reich, Haupt- stadt Rom; Arcadius im östlichen Reich, Hauptstadt Constantinopel. Romulus Augustulus, letzter römischer Kaiser, wurde von Odoaker, dem Anführer der in römischem Sold stehen- den Deutschen, abgesetzt. 8'
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